Unvergesslicher Urlaub in London! von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 7: Stille Post! ----------------------- Jessica wusste nicht, wie lange sie schon im Bett lag und auf die Müdigkeit wartete. Sie war noch immer relativ munter, starrte an die Zimmerdecke und dachte über den heutigen Tag intensiv nach. Es erschien ihr so, als seien all ihre Erlebnisse nur ein Traum. Vielleicht träumte sie im Moment wirklich nur und würde bald aus ihrem Schlaf erwachen? Dann wäre dieser wunderschöne Traum, dieser Zauber, vorbei, oder doch nicht? Neugierig tastete sie nach ihrem Handy und blickte auf die Uhr, welche schon 02:14 Uhr anzeigte. Okay, sie lag also schon seit knapp zwei Stunden im Bett und konnte einfach nicht einschlafen. Nicht nur, weil sie noch hellwach war, sondern auch, weil die Umgebung ihr so fremd erschien. Sicher, Jessica war sich bewusst, dass sie keine Angst haben musste, aber sie hörte jedes Geräusch und reagierte auf jedes Knacken im Zimmer, was ihr zusätzliche Probleme beim Einschlafen bereitete. Ob ihre Freundin schon schlief? Überlegend ging sie ihre Kontaktliste durch, blieb bei dem neuen Eintrag hängen und betrachtete das Display. Ob Ryuuzaki noch wach war? Nun, eigentlich schon, oder? Er schlief vermutlich sehr selten, hockte nun bestimmt vor seinem Laptop und ging seiner Arbeit nach. Ob sie ihm schreiben sollte? Störte sie L wohlmöglich, wenn Jessica ihm nun eine SMS schickte? Vielleicht wartete er auch nur auf eine Mail von ihr? Noch immer unsicher und überlegend, begann sie eine SMS zu schreiben, las sich anschließend die wenigen Worte durch und seufzte leise aus. Sollte sie ihm wirkliche diese Mail schicken? Nochmals seufzte sie, bestätigte einfach die SMS, ehe der Sendebericht kam. Gut, nun konnte sie nichts mehr daran ändern und würde auf eine Antwort warten, sofern Ryuuzaki überhaupt reagierte. Der Detektiv griff im selben Moment in seine linken Hosentasche und holte sein Handy hervor, welches eben vibriert hatte. Eine Nachricht? Kurz besah er sich die späte Uhrzeit, ehe er die SMS öffnete und die wenigen Worte las. "Hi... Du bist bestimmt noch wach, oder? Entschuldige, falls ich dich bei deiner Arbeit störe... Jessy". Die junge Frau lag also noch wach und schien keinen Schlaf zu finden. Ob sie sich allein unwohl fühlte? Nun, stören tat sie nicht direkt, da L eh nur einige Berichte durchging, welche ihm jedoch schon bekannt waren. Seinen rechten Zeigefinger erhebend, tippte er langsam ene Antwort ein, hielt an manchen Stellen inne, ehe er weitere Worte schrieb und schließlich seine Antwort abschickte. Nun, wenigstens hatte er nun Jessica's Nummer, welche er erstmal in seine Kontaktliste aufnahm. Mal sehen, wie sich diese Nacht noch entwickelte, denn Ryuuzaki glaubte kaum, dass die junge Frau nur diese eine Frage beantwortet haben wollte. Nein, sie schien sich mit ihm unterhalten zu wollen, trotz der späten Stunde. Jessica setzte sich auf, als ihr Handy vibrierte, hatte sie es extra auf Lautlos gestellt, da sie eben nicht wusste, ob Jule schon schlief. Ihr Zimmer lag direkt neben dem ihrer Freundin und die Schwarzhaarige wusste demnach auch nicht, wie dick die Wände waren. Die Nachricht öffnend, erschien sofort ein breites Grinsen auf ihren Lippen, während sie nochmals die Antwort von Ryuuzaki las. "Du solltest doch wissen, dass Schlaf reine Zeitverschwendung in meinen Augen ist. Stören tust du nicht, aber ich stelle mir die Frage, warum du noch wach bist?". Nun, sie konnte seine Meinung, was Schlaf anging, zwar nicht wirklich nachvollziehen, aber dies war nun mal Ryuuzaki's Ansicht, welche sich wohl nicht so schnell ändern würde. "Du pflegst seltsame Ansichten, aber das spielt auch keine große Rolle. Ja, ich kann nicht schlafen, weil mich die Geräusche im Zimmer stören und weil ich alleine bin". Ihre Antwort abschickend, lehnte sie sich an die Wand, zog die Zudecke ein wenig höher und starrte wieder an die Zimmerdecke. Jessica störte den jungen Ermittler also nicht? Gut, denn sie wollte nicht, dass er wegen ihr seine Arbeit vernachlässigte. "Du fühlst dich also einsam und sehnst dich nach einer Person, die vielleicht ein wenig mit dir kuschelt?". Ryuuzaki wusste nicht, warum er ihr diese Fragen gestellt hatte, aber umso gespannter war L nun auf Jessica's Antwort. Wie sie seine Fragen wohl auffasste? Nun, er müsse wohl warten, bis sie antwortete. Vielleicht wurde diese Unterhaltung noch richtig interessant? Die Schwarzhaarige errötete ein wenig, während sie nochmals die SMS las, um sich sicher zu sein, dass diese Worte auch wirklich da standen. Ob sie sich einsam fühlte und eine Person zum Kuscheln brauchte? War das eine Fangfrage, oder testete Ryuuzaki ihre Reaktion vielleicht? Was sollte sie darauf antworten? Jessica wusste es nicht so genau, las sich erneut seine Worte durch und dachte über eine mögliche Antwort nach. Vielleicht spielte er auch nur ein fieses Spielchen mit ihr? Nach vergangenen fünf Minuten vibrierte ihr Handy ein weiteres Mal, öffnete die SMS und las sich die wenigen Worte durch. "Ich habe dich wohl in Verlegenheit gebracht, Jessica. Ich habe dich übrigens auf dem Schirm". Wie? Hieß sein letzter Satz etwa, dass er sie beobachtete? Rasch machte sie die Nachttischlampe an und sah sich um, entdeckte eine Kamera in der linken Ecke des Zimmers und murrte leise vor sich hin. Super, er konnte sie sehen, sie ihn aber nicht. "Wunderst du dich über diese Information? Ich überwache all meine Zimmer, denn schließlich ist das mein Haus, in welches du dich momentan aufhältst" kam auch schon die nächste SMS, welche ihr irgendwie seine Überlegenheit deutlich machte. Machte es ihm Spaß, dass er sie bei jeder Kleinigkeit beobachten konnte? "Spanner... Mich wundert dein Benehmen allerdings nicht, Ryuuzaki. Vermutlich wartest du nur darauf, dass ich einen verführerischen Strip hinlege, oder?". Ryuuzaki begann zu husten, da er nebenbei eigentlich seinen Tee hatte trinken wollen. Wie? Er sei ein Spanner und würde auf einen verführerischen Strip von ihr warten? Wie kam sie nur auf solche Gedanken? Er wollte doch nur sehen, wie ihre Reaktionen ausfielen. "Wenn du dich ausziehen möchtest, dann halte ich dich nicht von deinem Vorhaben ab...". Mehr schrieb er nicht, denn er wusste nicht mal, was er dazu hätte sagen sollen. Er war kein Spanner, auch wenn er sie nun beobachten konnte. Wie kam sie nur auf solche Dinge? Ob sie sich wirklich ausziehen würde? Warum sollte sie das tun wollen? Um ihm vielleicht zu zeigen, dass sie sehr wohl auch anders konnte? Er kannte Jessica zwar noch nicht lange, aber er traute ihr so einiges zu. "Was kriege ich dafür? Ein Kuss von dir?". Jessica grinste hämisch in die Kamera, da sie sich langsam doch ein wenig wohler fühlte. Aus seiner letzten SMS heraus, wusste sie sehr wohl, dass er nicht wirklich wusste, was er eigentlich antworten sollte. War es ihm peinlich, oder versuchte er die Ruhe selbst zu bleiben? Eine ganze Weile kam keine Antwort mehr und unruhig blickte die Schwarzhaarige immer wieder zur Kamera hoch. Hatte sie vielleicht übertrieben? Sie wusste es nicht, wollte gerade eine SMS schreiben, als plötzlich ihr Handy vibrierte. Eine neue Nachricht, diesmal eine ziemlich lange, welche sehr viele Informationen lieferte. "Ein Kuss von mir? Sei dir dessen bewusst, dass ich auch darin keine Erfahrungen habe, Jessica. Ich bin jedoch nicht abgeneigt, es mal zu probieren... Allerdings musst dich dich dafür nicht ausziehen". Sie müsse sich nicht ausziehen? Nun, sie hätte das auch nicht in Erwägung gezogen, denn so billig war sie nun auch wieder nicht. Natürlich würde sie so etwas tun, aber dann auch nur, wenn es dazu verhalf, ihn heiß auf sie zu machen. Eine völlig andere Situation, welche mit der momenten Lage nichts gemein hatte. Er wollte es mal ausprobieren? War er neugierig, wie sich ein Kuss anfühlte? "Spielt Erfahrung denn immer eine große Rolle? Vielleicht bist du ein guter Küsser und weißt noch nichts davon? Kann ich aus deinen Worten entnehmen, dass du es jetzt ausprobieren magst?". Grinsend sah Jessica wieder zur Kamera, hätte sie nun gern gewusst, wie seine Reaktion ausgefallen war, doch konnte sie Ryuuzaki leider nicht sehen. Wenn er weiter mit ihr solche SMS schrieb, dann würde sie gleich zu ihm gehen, nur um ihn ihre ganzen Antworten von Angesicht zu Angesicht mitzuteilen. "Vielleicht?". Super, mehr stand da nicht und es konnte auch auf alle drei Fragen, welche sie ihm gestellt hatte, passen. Gut, wenn er ihr keine richtige Antwort mitteilen wollte, dann würde sie nun zu ihm gehen, um ihre Antworten einzufordern. Langsam erhob sie sich, schrieb noch eine letzte SMS und winkte in die Kamera. Genauso langsam verließ sie ihr Zimmer, lief den Gang hinunter, ehe sie die Türe am Ende des Ganges öffnete und die Treppe, welche ins Erdgeschoss führte, überwandt. "Deine Antwort reicht mir nicht und deswegen komme ich nun zu dir, damit du mir eine vernünftige Antwort gibst" las Ryuuzaki die scheinbar letzte SMS durch und blickte wieder auf den Monitor. Er sah noch ihr Winken in die Kamera, ehe er ihren Weg verfolgte, welcher zweifelsohne zu ihm führte. Was sollte er denn gleich sagen? Er hatte doch nur ein wenig Spaß machen wollen, doch nun wurde aus Spaß bitterer Ernst. Nein, er hatte keinerlei Angst, oder sonst was in der Richtung. L war sich nur so unschlüssig, weil er Jessica doch eigentlich auf Distanz hatte halten wollen. Mit einem Kuss würde er ihre Distanz überwinden und die ganze Sache nur noch verschlimmern, oder? Plötzlich klopfte es an der Tür und als Ryuuzaki einen Blick auf die unteren Monitore warf, erblickte er die junge Frau vor seiner Türe stehen. Er drückte den dazugehörigen Knopf, welcher die Türe öffnete, drehte sich nicht um, als ein Zischen erklang und kurz darauf leise Schritte ertönten. "Was meinst du mit 'Vielleicht?', Ryuuzaki?" durchbrach Jessica die Stille, blieb hinter dem Ermittler stehen, welcher sich nun doch dazu entschloss, sich zu ihr zu drehen. "Ich habe damit all deine Fragen beantworten wollen. Vielleicht hast du Recht und Erfahrungen spielen keine Rolle. Vielleicht hast du Recht damit, dass ich ein guter Küsser sein könnte. Vielleicht hast du auch damit Recht, dass ich es jetzt sofort ausprobieren mag". Ruhig sprach L seine Gedankengänge aus, obwohl er sich über die Konsequenzen durchaus im Klaren war. Und dennoch. Auch wenn er nun einen schwerwiegenden Fehler begehen könnte, Ryuuzaki mochte jetzt gern wissen, wie sich ein Kuss anfühlte. Da stand schließlich eine junge Frau vor ihm, welche ihn mochte und ihn vermutlich auch begehrte. Sie würde ihn küssen, daran bestand einfach keinen Zweifel. Die Schwarzhaarige trat näher, beugte sich zu Ryuuzaki hinab und erforschte dessen Blick. Ob er seine Worte wirklich ernst meinte? Wollte er wirklich wissen, wie sich ein Kuss anfühlte? Es sah so aus und als der Schwarzhaarige plötzlich seine rechte Hand erhob und in ihren Nacken legte, spürte Jessica nur allzu deutlich, wie sich ihre Wangen rötlich verfärbten und gleichzeitig ihr Herz um einige Takte schneller schlug. "Heute Nachmittag habe ich mich schon gefragt, wie ein Kuss wohl sein könnte, als du meinen Hals geküsst hast, aber du du hattest nicht den Mut dazu, noch einen weiteren Schritt zu gehen, nicht wahr?". Ja, da hatte Ryuuzaki Recht, denn ihr hatte wirklich der Mut gefehlt. Jetzt war die Situation jedoch ganz anders. L wollte scheinbar seinen ersten Kuss erleben, während Jessica's Herz Freudensprünge machte, weil sie, auch wenn vielleicht nur ein einziges Mal, von seinen Lippen kosten dürfte. "Jessica... Ich möchte, dass du den Anfang machst". "Stört dich mein Makel auch nicht?" erwiderte Jessica unsicher, sah den Detektiven abschätzend an, welcher jedoch seinen Kopf schüttelte. Warum? Sicher, L hatte vor einigen Stunden noch behauptet, er fände, sie sei eine attraktive Frau in seinen Augen und könne sicherlich auch gut Küssen, aber es fiel ihr einfach so schwer, seinen Worten Glauben zu schenken. "Ich sagte dir doch bereits, dass du in meinen Augen eine attraktive Frau bist, trotz deines kleinen Mundes, aber du scheinst mir wohl nicht glauben zu können" murmelte der Ermittler leise, zog die Schwarzhaarige noch ein kleines Stück zu sich runter, ehe er hauchzart seine Lippen auf die ihre legte. Gut, müsse L wohl den Anfang machen, um ihr zu beweisen, dass er seine Worte ernst meinte. "Er küsst mich tatsächlich" stellte Jessica geschockt fest, denn bis vor einigen Sekunden war sie noch der Annahme gewesen, er spiele vielleicht nur ein fieses Spielchen mit ihr. Doch jetzt spürte sie schüchterne Lippen auf den ihren, während Jessica endlich ihre Augen schloss und sich bewusst wurde, dass Ryuuzaki scheinbar nicht genau wusste, was er nun tun sollte. Nach weiteren Sekunden erhob auch sie ihre Hände, legte diese in seinen Nacken und intensivierte ihren noch schüchternen Kuss ein wenig. L schien überrascht zu sein, da er seine andere Hand nun ebenfalls erhob und diese auf Jessica's Wange legte, nur um nun seinerseits den Kuss zu vertiefen. Sein erster Kuss, dachte Ryuuzaki sich insgeheim. Sein erster Kuss fühlte sich gar nicht mal so schlecht an und er hätte nichts dagegen, wenn ihr Kuss noch etwas länger andauern würde. Die Schwarzhaarige seufzte zufrieden in ihren Kuss hinein, neigte ihren Kopf noch ein wenig mehr, ehe sie ihre Lippen einen Spalt breit öffnete. Sollte sie es wagen? Vielleicht wollte er nur einen normalen Kuss von ihr? Jessica rang mit sich, seufzte ein weiteres Mal wohlig aus und versuchte, sich zu konzentrieren. Wenn ihre Knie nicht so weich werden würden, dachte sie sich insgeheim. Wie schaffte es der Ermittler nur, sie zu Wachs werden zu lassen, obwohl er sie noch immer so schüchtern küsste? Ryuuzaki zog Jessica noch ein Stück näher zu sich, verschwendete keinen Gedanken mehr daran, dass er hier wohlmöglich einen riesen Fehler beging, denn dieser Kuss raubte ihm jeglichen Verstand. Wie konnte ein einfacher Kuss nur so wirksam sein? Wieso schaffte es die Schwarzhaarige, ihn, den Meisterdetektiven L, derartig aus der Fassung zu bringen? Er mochte gar nicht mehr von diesen sündhaften Lippen ablassen, welche ihm den Verstand benebelten und ein wohliges und auch angenehmes Gefühl in ihm hervorrief. Endlich fand Jessica ihren Mut und wagte diesen Schritt, ließ ihre Zunge aus den Mund gleiten und strich hauchzart über die Lippen des Schwarzhaarigen, welcher ihr sofort Einlass gewährte. Hatte er vielleicht nur darauf gewartet? Es schien so und als sie seine Mundhöhle ausgiebig erkundete und schließlich auf seine Zunge stieß, ließ auch Ryuuzaki endlich einen wohligen Laut von sich hören. Ob es ihm wirklich gefiel? Konnte sie seinen Laut wirklich so deuten? "Ich muss verrückt sein... Dieses ungewohnte Gefühl... So neu und dennoch... Sündhaft...". Ryuuzaki brachte nur Bruchstücke seiner momentanen Gedanken zustande, stieg in den zaghaften Zungenkuss ein und erforschte den Fremdkörper in seinen Mund. Jessica schmeckte gut, musste er zugeben. Sie schmeckte nach Erdbeeren. Nach seiner Erdbeerzahnpasta, welche im jeden Bad vorzufinden war. Jessica grinste in den Kuss hinein, als sie spürte, dass der Ermittler ein wenig mutiger wurde. Und nicht nur das. Er schien auch gieriger zu werden, denn er zog sie nochmals ein Stück zu sich hinab, falls dies überhaupt noch möglich war. Dieses Gefühl, welches Jessica gerade durch Mark und Bein lief. So kribbelnd und erhitzend. Würden sie sich noch länger und vor allem intensiver küssen, so würde Lust auf weitaus mehr entstehen. Wäre es da nicht besser, nun endlich aufzuhören? Gerade wollte sie sich von seinen Lippen lösen, da legte er seine Arme bestimmend um sie. Was war denn nun? Wusste Ryuuzaki, dass sie hatte aufhören wollen? Wieso umarmte er sie nun so fest und nahm ihr jegliche Möglichkeit zur Flucht? Nochmals zog sie ihren Kopf ein wenig zurück, sah ihn an und bemerkte sehr wohl, dass L mit ihrer Unterbrechung nicht einverstanden war. "Wir sollten aufhören, Ryuuzaki...". Dieser Blick, welchen L nun auflegte. Sie sah deutlich, dass er noch ein wenig weitermachen mochte und scheinbar Gefallen an ihren Kuss gefunden hatte, aber konnte er nicht verstehen, dass sie nicht weitermachen durften? "Wieso aufhören? Küsse ich dir zu unerfahren?". Was sagte er denn da? Nein, er küsste toll, er küsste atemberaubend und gerade deswegen sollten sie aufhören, bevor sie weitaus mehr von ihm wollte. "Rede keinen Unsinn... Ich meine nur, wenn wir weitermachen, dann entsteht vielleicht ein ganz großes Problem, verstehst du?". Schien er nicht, da er nun ein fragendes Gesicht zog und sie nur noch verwunderter anblickte. Musste sie ihm das denn erklären? Empfand er denn nicht auch so, oder waren seine Empfindungen anders? War er wirklich nur neugierig gewesen und wollte diesen Kuss genießen? So lange auskosten, wie eben möglich? "Na... Du weißt doch... Also... Wenn man sich zu lange küsst, dann möchte man irgendwann viel mehr... Verstehst du, Ryuuzaki?". Sein Gesicht erhellte sich und der Groschen schien bei ihm auch langsam zu fallen. Gut, sie hatte dieses Thema nicht direkt ansprechen müssen. "Darf ich aus deiner Aussage schließen, dass ich dich mit meinen Kuss erregt habe?". Sofort verfärbten sich Jessica's Wangen in ein tiefes Rot, ehe sie hastig aufstand und ihm den Rücken zukehrte. Wie konnte er nur solch eine Frage stellen? Neugierig war er gar nicht, oder? So etwas fragte man doch nicht, oder doch? "Es fasziniert mich immer noch, dass ich solch eine Wirkung auf dich habe... Und ich hatte Recht mit meiner Annahme. Du küsst gut und weißt, wie du mir den Verstand benebeln kannst". Sollte das ein Kompliment sein? Jessica wusste es nicht, sah vorsichtig über ihre Schulter zu L hinab, welcher noch immer in seiner gewohnten Haltung auf dem Drehstuhl hockte und zu ihr aufsah. Was er wohl gerade wirklich dachte? Er log auch gern, davon wusste sie und deswegen fiel es ihr so schwer, ihm so manches Wort zu glauben. Langsam erhob sich Ryuuzaki vom Drehstuhl, zupfte an seiner Hose, da diese im Schritt nun sehr eng war. Nun, der Kuss hatte sehr wohl seine Spuren bei ihm hinterlassen, aber das machte nichts. Dies bewies ihm nur, dass er durchaus auch empfänglich für solche Berührungen war. Wäre er nicht wenigstens ein bisschen heiß auf sie geworden, so hätte sich Ryuuzaki wohlmöglich Sorgen um seine männlichen Triebe gemacht. "Bist du nicht müde? Wenn du möchtest, dann darfst du in meinem Bett schlafen, aber... Ich werde hier bleiben und noch ein bisschen arbeiten". Zaghaft nickte Jessica dem zu, drehte sich ganz zu ihm um und seufzte leise aus. Eigentlich wollte sie nicht alleine sein, aber wenn er noch arbeiten wollte, dann konnte sie ihn auch nicht davon abhalten. Sein Job bedeutete ihm soviel und war die Erfüllung seines Lebens. Ja, dass hatte Jessica schon vor langer Zeit begriffen. "Oder möchtest du vielleicht, dass ich so lange bei dir bleibe, bis du eingeschlafen bist?". Es wäre nur ein Vorschlag, welchen sie annehmen konnte. Es schien nämlich so, als könne sie nicht einfach so einschlafen, sondern brauchte eine Person, welche bei ihr war und sich ein wenig um sie kümmerte. L würde es tun, jedoch nur so lange, bis Jessica eingeschlafen wäre. "Wenn du das tun würdest?" murmelte Jessica und wurde bei der Hand ergriffen und ins Schlafzimmer gezogen. Ryuuzaki zog die Zudecke beiseite, deutete ihr an, dass sie sich hinlegen solle, ehe sie seinem Wunsch auch nachkam. Sich zudeckend, sah sie ihm dabei zu, wie er das Licht löschte und sich schließlich zu ihr gesellte. Er legte sich nicht hin, nein, er blieb auf der Bettkannte sitzen und sah mit wachsamen Augen auf Jessica hinab. "Ryuuzaki... Ich liege so tief... Könntest du dich vielleicht...". Sie musste nichts mehr sagen, da sie ihm zeigte, was er tun sollte. Auch diesen Wunsch gewährte er ihr, setzte sich ans Kopfende hin und zog sein linkes Bein nahe an seinen Körper. Das rechte Bein wurde von ihr in Beschlag genommen und ihr Kopf fand Platz auf seinem Oberschenkel. Es war schon ein komisches Gefühl, einer Frau so nahe zu sein, aber keineswegs unangenehm. Diese ganzen Erlebnisse, die sich heute ereignet hatten. Sie gaben Ryuuzaki wirklich zu denken. "Danke..." murmelte Jessica müde, denn so langsam überkam sie die Müdigkeit, welche so lange auf sich hatte warten lassen. Jedoch zwang sie sich, noch ein wenig wach zu bleiben und griff nach seiner linken Hand, welche sie in ihren Nacken legte. Auch diesmal schien er zu verstehen, was er tun sollte, begann mit einer leichten Kraulbewegung und hörte ihren wohligen Seufzern zu. Wirklich, diese Frau, sie war einmalig. Einmalig und ungewöhnlich. Ungewöhnlich und dennoch so liebenswert, dass Ryuuzaki sie langsam in sein Herz schloss, totz der Tatsache, dass er sie noch ein wenig kennenlernen wollte. "Vielleicht mag ich auch das Außergewöhnliche, denn anders kann ich Jessica nicht beschreiben. Sie hat so viele liebenswerte Eigenschaften und schafft es irgendwie, mein Interesse zu erwecken. Unser Kuss... Ich wollte nicht aufhören, obwohl sie mich erregen konnte... Und sie... Sie empfand auch so...". Ryuuzaki stützte seinen Kopf auf seinen Arm ab, welchen er auf sein linkes Knie gelegt hatte und sah weiterhin auf die Schwarzhaarige hinab. So süß und unschuldig, wie sie sich nun an sein Bein klammerte und seine Nähe suchte. Irgendwie wirkte sie momentan wie ein kleines Kind. Ein kleines, jedoch sehr süßes Kind. Kurz schloss der Ermittler seine Augen, vielleicht ein Fehler, da er durch die durchgemachten Nächte schon sehr müde war, denn nach wenigen Sekunden war auch er eingeschlafen und blieb weiterhin sitzend bei Jessica, welche ihn ohnehin nicht mehr gehen lassen würde. Vielleicht war es auch keine schlechte Idee, bei der jungen Frau zu bleiben? Ein wenig Schlaf nachholen, während er die Wärmequelle zu seinen Füßen spürte? Ja, vielleicht mochte er diese eine Nacht bei Jessica bleiben, um vielleicht einmal in seinem Leben nicht ganz so allein zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)