Das Schwarze Schaf von abgemeldet (Satoru x Mikami) ================================================================================ Kapitel 6: Das Erwachen ----------------------- Stimmen… Stoff… Schwindel. Ich hörte Stimmen und spürte Stoff unter meinen Händen. Obwohl ich die Augen nicht geöffnet hatte, war mir ganz flau im Magen. Die Augenlieder zuckten und mein trockener Mund bewegte sich kurz als ich einen krächzenden Ton von mir gab. „Nhh…“ Rascheln, Schritte und wieder tiefe Stimmen, die ich mit der Zeit nicht mehr so geschwollen wahrnahm. „…kommt zu sich!“, flüsterte eine mir bekannte Stimme. Als ich die Augen halb öffnete, sah ich die weiße Decke über mir und neben mir Schatten, die sich zu zwei Personen entpuppten. Yuki und Kunihiro waren bei mir. „Na endlich man, ham schon gedacht du wachst gar nicht mehr auf!“, meinte Kunihiro trotzig, dennoch mit einem Lächeln hinterher. Soweit ich das erkennen konnte, denn das Licht blendete mich ungemein. Ich war in meinem Zimmer. Warum lag ich hier eigentlich? Warum war mein Hals so trocken? Dann fiel mir wieder die Verabredung mit Iwata ein. Danach… was hatte ich danach gemacht? „Mikami!“ Mein Körper zuckte einmal bei dem Gedanken auf, als würde dadurch wieder Leben durch mich fließen. „Reg dich nicht auf. Sonst schläfst du wieder ein. Keine Sorge, der hat sich beruhigt. Aber ich glaube du solltest ihn jetzt besser nicht…“, er stockte. Ein Klacken, Schritte. Anscheinend war jemand in den Raum eingetreten. Ich versuchte den Kopf in die Richtung zu drehen. Mein Körper fühlte sich an, als hätte ich ein Jahrhundert durchgepennt. Die Muskel taten weh, die Knochen fühlten sich wie Gummi an, als ich versuchte mich ein wenig zu strecken. Mein verschlafener Blick traf auf Mikami. Meinen… Peiniger. Konnte man das so sagen? Er hatte mich nicht wirklich oft, dafür aber hart getroffen. Doch die schlimmste Verletzung, war der Aufprall mit dem Kopf gegen den Schrank. Es war doch der Schrank, oder? „Mikami…“ Seine Augen waren matt. Sie hatten ihren Glanz verloren. Schweigend sah er mich an. Nichts rührte sich in seinem Gesicht, geschweige denn an seinem Körper. „Was is‘ hier los?“, nuschelte ich, denn mein Mund wollte sich nicht wirklich öffnen. Keiner von ihnen antwortete. Mein Kopf fühlte sich schwer an und ich spürte es an der rechten Seite pumpen. Das Blut rauschte mir durch die Ohren und das machte mich fast krank. Auf wackligen Armen stützte ich mich hoch, schob meinen Oberkörper zur Seite, sodass ich mich an der Wand anlehnen konnte. Etwas kaltes, Schweres fiel mir vom Bauch in den Schoß. Ein Kühlbeutel, der die lila-blass-blaue Prellung auf dem Bauch verdeckt hatte. Ich sah an mir herab und fand das nicht wirklich amüsant. Der Schmerz stach so tief, dass ich dachte er würde meinen ganzen Rumpf durchbohren. „Hmmh…“ Dann sah ich wieder zu den drei Jungs. Wie ein betrunkener schwankte ich ab und zu zur Seite. „Wasser… bitte.“ Einer der drei ging ins Bad und füllte einen Becher auf. Nachdem er den Wasserhahn abgedreht hatte ging er vorsichtig auf mich zu und hielt mir den Becher dicht an die Lippen. Mit der anderen Hand hob er mein Kinn an und ließ mich langsam trinken. Mit der Zunge befeuchtete ich meine Lippen und sah dann wieder zu Mikami, der immer noch nichts tuend im Raum stand. „Ich will mit ihm alleine sein.“ Die Blicke der Anderen beiden trafen sich und sie verschwanden leise aus dem Zimmer. Stille herrschte im Raum. Keine wollte etwas sagen. Doch letztendlich musste ich das erste Wort ergreifen. „Es tut mir leid.“ Ein leises Schnauben folgte. „Ich glaube wir sind jetzt Quitt.“, meinte mein Freund und musterte meinen verkrüppelten Körper. Ich konnte ihm nicht ansehen was er in diesem Moment dachte. Was ich jedoch gerne gewusst hätte. „Ich finde wir sollten ab jetzt getrennte Wege gehen. Du kannst machen was du willst, mir ist es ab jetzt egal, ob du die Schlampe vögelst oder nicht.“ Trotz dass er diese Sätze ruhig aussprach, löste es in mir leichte Wut aus. „Tu doch jetzt nicht so, als ob dir alles egal wäre, Mikami. Ich bin doch immer noch auf deiner Seite. Ich habe deinen Rat als Freund befolgt. Was wolltest du mehr?“ Ein grimmiger Blick folgte. „Für dich heiße ich jetzt Reiko. Den hast du nicht befolgt!“, zischte er. Sein eisiger Blick verunsicherte mich. Wo waren diese vertrauten, leuchtenden Augen hin? Das süße Lächeln war auch verschwunden. Wo war Mikami hin? Ich fragte mich für einen kurzen Moment, ob ich dass alles nur träumte. Doch ein Stechender Schmerz in der Magengegend machte mir klar, wie real diese Situation gerade war. Solche Schmerzen konnte man sich nicht einmal erträumen. Mein Kopf hin schlaff nach unten und ich starrte in meinen Schoß. „Ich dachte wir würden für immer Freunde bleiben. Aber anscheinend hast du noch eine andere Seite, mit der ich, sowie du nicht klar kommen. Ich wollte dich niemals kränken.“ Durch rot-braune Haarsträhnen konnte ich sehen, wie er sein Gesicht von mir abwand. „Ich hasse dich.“, flüsterte er so eiskalt, dass mein Herz kurz stehen blieb. Ehe ich etwas denken oder sagen konnte, war er auch schon hinter der Tür verschwunden. Mit offenem Mund und hellwachem Blick starrte ich in den Raum. Was hatte er da eben von sich gegeben? Wieso sagte er so etwas, wo wir doch beide wussten, dass das nicht stimmte? Ich verstand nicht. Aber ich glaube, ich wollte es auch nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)