Die Meister der Zeit von Alaiya ([ShiroKari] [KenNa]) ================================================================================ Kapitel 9: Mars --------------- „Wo sind wir hier?!“, rief Kenta aus, während er sich noch immer verwirrt umsah. Sie waren einem Ort gelandet, der in ähnlichen Farben schimmerte, wie der seltsame Wald in dem Hikari und Shirona zur selben Zeit – wenngleich dies relativ zu sehen war – gefangen waren. Auch hier war bis auf ihre eigenen Worte kein Ton zu hören und doch war es nicht ruhig, denn ihre Umgebung, die irreal und unberührbar zu sein schien, veränderte sich permanent. Immer wieder blitzten Orte auf, dann jedoch war nichts mehr zu sehen, bis zum nächsten Aufblitzen. „Es muss an Celebi liegen, dass wir hier gelandet sind“, erwiderte Mari, die das grüne Feenpokémon in den Armen hielt, seit dieses ohnmächtig geworden war, als sie hier, wo auch immer hier war, angekommen waren. „Das…“, flüsterte Mars, die einige Meter von ihnen entfernt im Nichts stand. „Das kann nicht sein. Das ist nicht der Ort wo… Wo ist Akagi?“ Sie sah sich um. „Das ist nicht die neue Welt – oder?“ „Offenbar nicht!“ Kenta sah sie wütend an. Sie fixierte die anderen beiden. „Gebt mir Celebi!“ „Nein!“, erwiderte Mari laut. Kenta starrte sie wütend an. „Es wird dir ohnehin nicht helfen können! Sieh dir an, was du ihm angetan hast! Und denk dran, was du Marina und den anderen Pokémon angetan hast!“ Er sah sich um. „Wegen dir, stecken wir hier fest! Aber zumindest du genau so, wie wir…“ Doch sie schien ihm nicht einmal zuzuhören. „Gebt es mir!“ „Nein!“, rief Kenta aus. „Dann hole ich es mir!“ Ein Pokéball erschien in Mars Hand und im nächsten Moment sahen die Junsâ und der junge Mann sich erneut mit ihren Despotar konfrontiert. Kenta sah sich um. Er war sich nicht sicher, aber es schien so, dass es keinen Weg gab von hier zu fliehen. Letzten Endes wollte er auch nicht fliehen. Er wollte sich rächen – für Celebi, für Marina. Das war auch der Grund für das Pokémon, das er wählte. „Tornupto!“ Das große Feuerpokémon knurrte Despotar, gegen das es schon zuvor gekämpft hatte, an. Als Feurigel war es das Pokémon gewesen, dass er von Doktor Utsugi bekommen hatte, als sie damals, Marina, Junichi und er, in Neuborkia ihre Pokémonreise begannen. Seltsam, er meinte fast sein zehnjähriges Selbst in ihrer sich ständig verändernden Umgebung gesehen zu haben. „Lass uns darum kämpfen“, meinte er nun und versuchte dabei ruhig zu klingen. „Eins gegen eins. Wenn du mich schlägst, werden wir dir Celebi geben.“ Mari berührte seine Schulter. „Bist du dir sicher?“ Doch er erwiderte nichts. Es war die einzige Möglichkeit gegen sie zu kämpfen. Ihre Pokémon waren so unglaublich stark, wenn sie drei oder mehr von ihnen rief, hätten sie selbst mit all ihren Pokémon keine Chance. Nicht das er wirklich glaubte, mit Tornupto eine Chance gegen ihr Despotar zu haben, immerhin war es ohnehin im Nachteil und bereits verwundet, aber er vertraute seinem Pokémon. Zumal er kaum eine andere Wahl hatte. Sie sah ihn mit demselben wahnsinnigen Blick an, den sich schon gehabt hatte, als sie Celebi entdeckte. „Als ob du mit deinem Schwächling eine Chance hättest.“ Leise schluckte er. „Lass es uns herausfinden!“ Er wartete nicht darauf, dass ihr Despotar sich rührte. „Tornupto – Rauchwolke!“ Das Feuerpokémon atmete einen dicken Rauch aus, der Despotar und auch Mars kurzzeitig den Blick versperren sollte. „Flammenrad!“ Sofort rollte sich Tornupto feuerspuckend zusammen und raste so in den Rauch hinein, so dass auch Kenta und Mari erst einmal nicht sehen konnten, was vor sich ging. Als sich der Dunst jedoch lichtete, sahen sie, wie das Unlichtbodenpokémon seinen Gegner auf den Boden drückte. Die beiden Kämpfer starrten sich in die Augen, ehe Despotar sein Maul öffnete. Dieses Mal wusste Kenta, was es vorhatte. Es hatte dieselbe Attacke bereits so oft in den vergangenen Stunden verwendet. Wahrscheinlich wäre sie sogar machtvoll genug, Tornupto zu töten, wenn sie auf diese geringe Distanz traf. Wenn sie traf. „Tornupto! Setz Sternenschauer ein!“ Es war die erste Attacke, die ihm einfiel und viel Wirkung sollte sie nicht erzielen, doch sie war sehr genau und schneller als Hyperstrahl. Tatsächlich traf der Sternschauer des Feuerpokémon dessen Gegner genau ins Maul, während dort gerade der Energieball heranwuchs, aus dem Despotar nur wenige Augenblicke später seinen Hyperstrahl abgefeuert hätte. Die Energie entwich in einer Explosion, die beide Pokémon zurückschleuderte und hart auf den im Moment unsichtbaren Boden aufschlagen ließ. „Tornupto!“, rief der Junge aus, während sein Partner versuchte sich wieder auf die Beine zu kämpfen. Auch Despotar war noch nicht besiegt und sie mussten als erstes einen Treffer landen oder es würde sie besiegen. Und sie konnten nicht fliehen. Doch Tornupto kam, wenngleich schwankend und mit teilweise angekohltem Fell wieder auf die Beine und sah zu Despotar hinüber, das selbst nicht mehr ganz sicher stand. „Despotar!“ Mars Stimme war weder hoffnungsvoll, noch mitfühlend, sondern einfach nur wütend. „Du schwächliches Vieh! Los, mach! Besieg sie! Hyperstrahl!“ Erneut öffnete das Gesteinpokémon das Maul, doch ihm schien die Energie zu fehlen erneut eine Attacke abzufeuern. Man konnte dieselbe Attacke nicht endlos wiederholen. Das verschaffte ihnen Zeit. „Tornupto – Feuersturm!“, befahl Kenta seinem Pokémon. Er war sich nicht sicher, ob dessen Energie für die mächtige Feuerattacke reichte, aber sie mussten es probieren. Aber Tornupto enttäuschte ihn nicht. Vielleicht wusste es auch, dass es ihre einzige Möglichkeit war von diesem seltsamen Ort zu entkommen. Der Flammenkragen an seinem Nacken loderte auf und im nächsten Moment schoss ein flammender Stern auf Despotar zu, welches noch immer versuchte die Energie für einen weiteren Hyperstrahl zu sammeln. Feuersturm warf es zurück, wenngleich es bedrohlich schwankend noch immer nicht zu Boden ging. „Flammenrad!“, rief Kenta noch einmal und nun loderte der Kragen Tornuptos noch heller auf. Scheinbar hatte der Kampf seine Fähigkeit Großbrand aktiviert. Das Flammenrad, zu dem sich das Pokémon nun zusammenrollte, loderte größer und heller als zuvor und dieses Mal war Despotar nicht fähig es aufzuhalten. Tornupto traf es in den Brustkorb und nun endlich ging das Gesteinpokémon zu boden. „Das…“, flüsterte Mars, während Tornupto keuchend vor ihr stehen blieb. „Das…“ Sie starrte es an. „Das kann nicht sein!“ Dabei achtete sie nicht einmal auf das eigene Pokémon, obwohl dieses völlig erschöpft zu sein schien. „Ihr Schwächlinge könnt nicht…“ „Gib auf, Mars!“, rief Mari nun zu ihr herüber. „Gib endlich auf.“ „Nein“, erwiderte die ehemalige Kommandeurin heiser. „Akagi… Ich… Ich werde ihn zurückholen. Ich…“ Wie eine Schlafwandlerin ging sie an Tornupto vorbei. „Ich werde ihn zurückholen“, wiederholte sie. „Gebt es mir… Gebt mir Celebi!“ Doch in diesem Augenblick schlug das grüne Pokémon in Maris Armen die Lider hoch und sah Mars an, ehe seine Augen zu leuchten begannen. Es war noch schwach, aber es wollte scheinbar etwas tun. „Bi“, flüsterte es. „Bi…“ Dann wurde der Laut zu einem Schrei und ein ähnliches grünes Licht, wie zuvor ihm Wald von ihm aus. Und noch bevor Kenta verstand, was gerade geschehen war, verloren seine Füße den Halt, ehe er einen Augenblick später fiel. Wieso fiel er? Er verstand es nicht. Wieso war der unsichtbare Boden verschwunden? War geschah überhaupt? Wieso konnte er nichts mehr sehen? Wo war Tornupto? Er schloss die Augen. Würde er irgendwann irgendwo aufschlagen? Würde er dann sterben? Doch da legte sich auf einmal ein Arm um seine Brust. Irgendjemand hatte ihn aufgefangen. Er fiel nicht mehr. „Oh man“, hörte er auf einmal eine frech wirkende Stimme. „Sieh sich einer an, wen wir da alles geangelt haben. Einen schwächlichen Trainer, eine Polizistin… Und was bist du überhaupt?“ „Geht es dir gut?“, fragte nun eine andere Stimme, die er als Hikaris erkannte. Vorsichtig öffnete er die Augen und bekam das wohl seltsamste Bild geboten, das er sich bis dahin hatte vorstellen können. Über ihnen war Land, unter ihnen auch. Wie fliegende Insel schwebten Berge und Wiesen in einer dunklen Unendlichkeit. „Wo sind wir? Wo ist Tornupto?“, brachte er schließlich hervor. „Wir sind in der Zerrwelt“, erwiderte die freche Stimme von zuvor, die, wie er nun erkannte, von einem kleinen, weißen Pokémon mit großen Ohren und grüner Mähne kam. „Und wir haben euch gerettet. Und was ist ein Tornupto?“ Er sah auf den leeren Pokéball, denn er noch immer in der Hand hielt, als er Maris Stimme hörte. „Da vorn!“, rief sie aus und tatsächlich erkannte er einen Flammenball, der dort, wo sie hinzeigte, vom nicht vorhandenen Himmel hinabfiel. Das seltsame dunkle Pokémon, auf dem sie saßen, drehte ab und wandte sich in die Richtung, um Tornupto ebenfalls aufzufangen. „Was ist passiert?“, fragte Kenta schließlich, als sie nahe genug an seinem Pokémon waren, als dass er es mit dem Pokéball zurückrufen konnte. „Meine Augen haben euch alle gerettet!“, meinte das freche Pokémon nun wieder. „Ihr solltet mir wirklich dankbar sein!“ Damit sah es zu Celebi, welches wieder ohnmächtig war und in Maris Armen lag. „Und jetzt sag mir endlich einmal jemand, was das ist!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)