Die Meister der Zeit von Alaiya ([ShiroKari] [KenNa]) ================================================================================ Kapitel 7: Die Gegenwart? ------------------------- „Bi! Bi!“ Noch immer klang die Stimme in einer Art Singsang aus dem grünlichen Strahl heraus, der die Lichtung in beinahe taghelles Licht getaucht hatte. Die Bäume um sie herum schienen darauf zu reagieren, denn sie wiegten ihre Zweige im Rhythmus des Gesangs und schienen noch stärker zu leuchten als zuvor. „Plinfa.“ Das Pokémon in Hikaris Armen sah sich fasziniert und mit einem beinahe verträumten Ausdruck um. Wahrscheinlich konnte es verstehen, was die Stimme aus dem Licht heraus sang. „Plin...“ „Was ist das?“, fragte Hikari, auch wenn sie es bereits ahnte. Es konnte eigentlich nur Celebi sein, der Hüter des Waldes. Es hatte sie gerettet. Und trotzdem hoffte sie halb, dass es nicht Celebi war, denn ein Blick auch das wahnsinnige Gesicht Mars’ ließ sie ahnen, dass dem Pokémon nichts Gutes bevorstünde. Tatsächlich verkrampfte sich die Hand der Frau nun um einen seltsamen Pokéball, denn sie in unter ihrem Umhang hervorgeholt hatte. „Celebi“, zischte sie, ehe sie ihre Pokémon, die, wie auch die Pokémon von Hikari, Shirona, Kenta und Mari den Kampf unterbrochen hatten und gebannt auf die Lichtsäule starrten. „Despotar! Panzaeron! Scherox!“ Nun fiel dem Mädchen zum ersten Mal auf, dass etwas an den Augen von Mars’ Pokémon etwas seltsam war. Während die Blicke von Absol, Tornupto, Plinfa und Fukano voller Faszination leuchteten, schienen die drei anderen wie gelähmt von dem Licht. „Worauf wartet ihr?“, wütete Mars, doch es dauerte noch immer, bis sich eins der drei Pokémon rührte. Es war Panzaeron und einen Moment später schallte ohrenbetäubender Lärm durch den Wald, der das Lied übertönte und alle anderen Pokémon verwirrte oder, wie auch die Trainer zu Boden gehen ließ. Nur Mars selbst schien das Geräusch nichts auszumachen. Wieder wurde ihr Grinsen breiter, während sie die Lichtsäule, die nun langsam verblasste mit dem Blick fixierte. Während das Licht schwand wurde langsam ein kleines Pokémon sichtbar. Grün und mit kleinen Flügelchen. Entfernt erinnerte es an ein Kind. Auch es schien sich, zum Schutz vor dem Lärm, die Ohren zuzuhalten. Zwar sorgte der Lärm auch dafür, dass die Steine um Shirona und Hikari herum aus der Luft fielen, doch selbst die ehemalige Champion, die sich im Gegensatz zu der Koordinatorin, Kenta und Mari nicht die Ohren zuhielt und halbwegs gefasst wirkte, konnte nichts gegen das, was nun passierte, unternehmen. Für einen Moment noch zögerte Mars, mit einem noch weiteren Grinsen auf ihrem Gesicht. Ihre Lippen bewegten sich, auch wenn Hikari über Metallsound hinweg nicht verstehen konnte, was sie sagte. Dann warf sie den Pokéball. Der Ball traf mit dem Knopf voran auf das Feenpokémon, öffnete sich und umhüllte Celebi mit weißem, statt mit rötlichem Licht, wie es normale Pokébälle taten. Alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen. Das Licht verschwand im Inneren des Pokéballs, er schloss sich und fiel. Noch bevor er den Boden berührte, fing Mars ihn auf. Einige Male noch leuchtete der Knopf in der Mitte des metallenen Balls auf, wie es üblich war, ehe ein Pokémon endgültig gefangen war. Wie gebannt starrte Hikari auf den Ball, betete, dass es nicht klappte, doch schließlich hörte der Knopf auf zu leuchten. Celebi war tatsächlich gefangen. „Celebi“, murmelte das Mädchen, unfähig sich zu rühren. Das konnte nicht sein! Wie konnte es sein, dass ein legendäres Pokémon gefangen wurde? Wie konnte ein legendäres Pokémon so einfach gefangen werden? Panzaerons Metallsound verstummte, doch Hikari hatte das Gefühl trotzdem nicht mehr zu hören, als zuvor. Alles schien dumpf. Unreal. Der Ausdruck auf dem Gesichtern Kentas und Maris verriet, dass es ihnen nicht anders zu gehen schien und wenngleich Shirona wesentlich beherrschter wirkte, rührte auch sie sich nicht. Schließlich aber war es Plinfa, dass sich aus der Starre löste und auf den Boden sprang. „Plin Plin Plin Fa!“, begann es aufgeregt zu schimpfen, machte einige Schritte auf Mars zu und wedelte aufgebracht mit den kleinen Flügelchen, als wolle es die ehemalige Kommandeurin belehren. „Plin! Plinfa!“ Es sprang auf und ab, schien tatsächlich die Frau belehren zu wollen, doch diese ließ nur ein herablassendes Lächeln sehen. „Erbärmlich“, flüsterte sie. „Sie...“, begann nun auch Mari, die noch immer hinter Mars stand, doch weiter sprach sie nicht, da ihr offenbar die Worte fehlten. Immerhin hatte sie die Verbrecherin schon für festgenommen erklärt, was sollte sie sonst noch sagen? „Erbärmlich“, murmelte Mars wieder. Letzten Endes schaffte es Hikari jedoch, sich zu rühren. „Plinfa!“, rief sie. „Blubbstrahl!“ Das zuvor noch immer schimpfende Plinfa, fasste sich sofort, sprang und setzte seinen Blubbstrahl auf Mars ein. Doch noch immer lächelte diese. Sie hob den rechten Arm vor sich und Plinfas Attacke prallte ab. „Was...“, begann Hikari, obwohl sie es verstand. „Ein Schutzschild.“ Sie mussten etwas tun. Sonst... Ja, was würde sonst mit Celebi passieren? Bevor sie Plinfa eine weitere Anweisung geben konnte, kam Shirona ihr zuvor. „Nachthieb!“ Ihr Absol reagierte sofort. Es sprang auf Mars zu, seine Klaue wurde von violett leuchtender Energie umhüllt und traf so auf das Schutzschild. Doch mit einer einfachen Armbewegung warf die Frau es zurück. „Flammenwurf!“, befahlen Mari und Kenta gleichzeitig, aber auch diese Attacken richteten nicht mehr an. „Sag Mars“, begann Shirona. „Was hast du nun vor, wo du es geschafft hast Celebi zu fangen?“ „Was geht dich das an, lästiges Weib?“, erwiderte die ehemalige Kommandantin. „Ihr könnt mich ohnhin nicht aufhalten.“ Aber Shirona schien sich nicht beirren lassen zu wollen. „Du willst Akagi zurückholen, habe ich Recht? Und was dann? Ein neuer Anlauf ein neues Universum zu erschaffen? Er hat sein Ende selbst gewählt.“ „Was weißt du schon?“, fauchte Mars. Hikari sah zu Shirona. Irgendwie hatte sie den Eindruck, dass sie nur redete, um Zeit zu gewinnen. Die Frage war nur wofür. So lange Mars diesen Schutzschild aufrecht erhalten konnte, waren sie offenbar machtlos. „Wahrscheinlich weiß ich mehr, als du“, erwiderte Shirona. „Weißt du etwas über ihn aus der Zeit, bevor du zu Team Galaktik kamst?“ „Ich weiß...“, setzte sie an, doch dann stockte sie. „Es geht dich nichts an!“ „Denkst du überhaupt darüber nach, was du tun willst?“, rief Shirona. Mars' Hände zitterten. Dann hob sie den rechten Arm und damit auch die daran befestigte Schiene und zielte auf Shirona. „Sei endlich ruhig!“ Kenta reagierte jedoch, bevor sie etwas tun konnte. „Tornupto! Biss!“ Dieses Mal wurde das Pokémon von keinem Schild aufgehalten – konnte sie es vielleicht nicht benutzen, wenn sie feuern wollte? – und die Zähne trafen auf die Schiene. Für einen Augenblick schien es, als würde nichts geschehen, dann aber zerbrach das Metall. Irritiert sah die Frau auf den nun auch leicht blutenden Arm, während Tornupto zu seinem Trainer zurücksprang. „Ihr“, zischte sie und auf einmal hob sie die linke Hand, in der sie noch immer den Pokéball, in dem Celebi gefangen war, hielt. „Celebi!“, rief sie dann. „Zeig ihnen deine Macht!“ Und damit befreite sie das Pokémon aus dem Ball. „Du wirst es nicht kontrollieren können!“, ermahnte Shirona sie, doch Mars lachte nur. „Oh doch!“ Sie sah zu dem Pokémon, auf dessen Stirn nun ein seltsamer Kristall zu kleben schien. Es öffnete die Augen, in denen sich ein seltsamer Schimmer ausgebreitet hatte. „Celebi! Blättersturm!“, rief Mars. Aber nichts geschah. Die Hände der Frau verkrampften sich aufs Neue. „Celebi!“ „Celebi!“, rief nun auch Hikari. „Celebi! Hör nicht auf sie!“ Sie hatte keine Ahnung, ob das Pokémon sie überhaupt hören konnte, sie wollte nur nicht einfach Nichts tun. „Celebi!“, stimmten nun auch Kenta und Mari mit ein, während Plinfa aufgeregt „Plin Plin“ rief. Auf einmal begannen sich Blitze um den Kristall auf Celebis Stirn zu bilden, so als würde er jeden Moment zerspringen. „Celebi!“, schrie Mars. „Benutze deine Kraft!“ Doch das Pokémon gab nur einen jammernden Laut von sich. „Bi... Bi...“ Dann schrie es plötzlich und der Schrei schien vom ganzen Wald widerzuhallen. Ehe einer von ihnen etwas tun konnte, ging ein seltsames Licht von Celebi aus, wie eine wabernde Masse, die sie alle umhüllte. Dann verklang Celebis Stimme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)