Shit Happens von Ruki_Mitarashi (Vampire haben's auch nicht leicht) ================================================================================ Kapitel 28: Ich bin eine Waffel!! --------------------------------- Anmerkung: Chiyo Das war ja mal echt der absolut beschissenste Tag meines Lebens, das heißt gleich nach dem Tag, als mein über alles geliebter Bruder meinte, mal böser Bube spielen zu müssen und uns alle, einschließlich seiner Familie, zu verraten! Kaum traten wir durch das Portal, welches Setsuna geöffnet hatte, wurden wir auch schon von denn anderen neugierig und freundlich empfangen. Ryo stürzte sofort auf seinen Bruder zu und umarmte ihn so fest, dass ich schon dachte, der arme Kerl würde gleich zerquetscht werden. „Ryo, so lass ihn doch erst einmal ankommen, verflucht!! Du überforderst den Armen voll!“ Genervt trat ich an seine Seite und löste Genba von ihm. Langsam schien sich auch Ryo zu beruhigen und sprang nun Setsuna an den Hals, die völlig überfordert und verschreckt einen Laut von sich gab, der stark an ein verängstigtes Tier erinnerte. „Danke, Setsuna-sama!!! Wenn Ihr nicht gewesen wärt, dann wäre mein Bruder immer noch gefangen in der Welt unseres Meisters.“ Leicht benommen starrte Genba unsere Besucher an. Zugegeben, der Ärmste hatte wirklich einen ziemlich beachtlichen Teil seines Verstandes einbüßen müssen, er hatte sich nur gerade so mit viel Mühe und Not an mich erinnert. Neugierig trat die kleine mannstolle Venus hervor und beäugte ihn. Nachdem ich mich dazu entschieden hatte, Ryo über die Konsequenzen ihres kleinen Abstechers zu informieren, fragte ich mich auch schon, wie ich es ihm am besten beibringen sollte. Ich konnte ja schlecht hingehen und ihm an den Kopf werfen: „Ach ja, im Übrigen; dein Bruder ist jetzt völlig übergeschnappt und du hast, als du in Nariakis Welt eingedrungen bist, einen Teil deiner Lebensspanne eingebüßt, aber keine Sorge, es hat dir ja nicht viel ausgemacht!“ Nein, das konnte ich wirklich nicht! Dann würde er mir vielleicht auch noch abdrehen, wie sein holder Bruder. Mit Tränen in den Augen kam Ryo auf mich zu und ausnahmsweise erlaubte ich ihm, mich kurz in den Arm zu nehmen. Ja, er war dankbar und wie gesagt, Ryo sowie Genba waren meine Familie. Sie waren das Einzige, was ich noch hatte in meinem untoten Leben. Zugegeben, ich war nicht wirklich lieb und nett, besonders zu ihnen nicht, aber... meine Güte, ich wollte halt, dass etwas aus den beiden wird. Ich musste streng sein und mal so ganz nebenbei, Ryo konnte wirklich verdammt dämlich sein, zumindest sehr schwer von Begriff, was mir die Sache mit dem Freundlichsein nicht gerade erleichterte. Als er sich von mir löste, wischte er sich die Tränen von seinem Gesicht und hauchte ein leises ‚danke’. Ich nickte und gerade als ich das Wort ergreifen wollte, hörte ich Genbas Stimme ertönen. Als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich, wie er an sich hinab sah, seinen Mantel an den Enden festhielt, er sah aus wie eine Fledermaus, und plötzlich lauthals schrie: „Ich bin Batman!!!!“ Daraufhin lief er wie ein irres Frettchen auf Extacy durch die Gegend und sein Mantel flatterte dabei im Wind. Ich wollte noch fragen, was jetzt abging, doch als ich sah, auf was genau unser kleiner Irrer da zuraste, versuchte ich nur noch eine Warnung auszurufen. KAWUMM!!!! Zu spät!! Wie angewurzelt starrten wir alle auf unseren Möchtegern-Batman. Würde er mir nicht so unglaublich leid tun und würde ich sein Schicksal nicht kennen, dann würde ich vermutlich sofort anfangen laut loszulachen. Man muss bedenken, dass dieser Riese von einem Mann da wie eine Fledermaus an meiner Balkontür hing und alle Viere von sich gestreckt hatte. „Genba!? Was zum Henker machst du denn da?! Du bist doch nicht Batman, verdammt!“ Verständnislos trat Ryo neben seinen Bruder und schabte ihn von meiner armen Tür ab. Ja, seit diese Menschen in meinem Hause verkehrten, ging wirklich einiges zu Bruch. In der Regel war allerdings Michiru daran schuld. Ich machte ihr jedoch nie Vorwürfe. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie noch nicht gut mit ihren Kräften umgehen konnte, daher hatte ich einige Regeln und Verbote für sie aufstellen müssen. Besonders bestimmte Aktivitäten mit ihrer Liebsten musste sie die nächste Zeit unterlassen, was ihr allerdings gar nicht zuzusagen schien. Zumindest hatte sie den Mund ziemlich verzogen und gejammert, sie hätte aber doch so lange auf Sex verzichten müssen. Da sage ich nur Pech gehabt! Ich hatte auch lange keinen mehr und wenn ich sage lange, dann meine ich das auch!! Meine Güte, ein paar Monate kommt man locker ohne aus, aber wenn das erstmal so läuft wie bei mir, ja dann... hm... Vielleicht war ich ja deshalb so unleidlich. Bevor ich den Gedanken hätte weiterspinnen können, wurde ich von Ryo aus meinen Gedanken gerissen. „Herrin!! Irgendetwas stimmt mit Genba nicht! Der ist ja total durch den Wind.“ Verzweifelt schaute er erst zu mir, dann zu seinem geplätteten Bruder. „Wir sollten hineingehen! Alle! Ich muss mit euch reden und gerade du, Ryo, musst einiges wissen, bevor wir weiter agieren können.“ Nickend ging er ins Innere meines Hauses und setzte Genba neben sich auf die Couch. Die anderen nahmen um ihn Platz. Erst jetzt fiel mir auf, dass einige Senshis zu fehlen schienen. Merkwürdig. Die waren sonst auch immer wie siamesische Zwillinge, nur nicht ganz so eng miteinander verbunden! Venus, also Minako, und Yaten fehlten. Dabei dachte ich immer, dass er sie auf den Tod nicht ausstehen könnte. Wie man sich doch in den Menschen täuschen konnte! Na ja, ich hatte ja schon herausgefunden, wie merkwürdig diese Wesen waren. So wechselhaft und launisch. Ich lehnte mich an die Wand und alle Augen richteten sich auf mich. „Also, wie ihr seht, sind wir wieder heil zurück, dass heißt mehr oder weniger. Ryo sowie Genba und ich haben alle einen Tribut zahlen müssen, um Eintritt in diese Welt zu erhalten.“ Ein leises Murmeln raunte durch den Raum und Ryo schaute mich verwirrt an. „Du, mein Lieber, musstest einen Teil deiner Lebensspanne an deinen Bruder Genba abgeben, damit er in Nariakis Welt überleben konnte. Wärst du nicht gewesen, wäre ich vermutlich zu spät gekommen. Genba hat wie ihr sicherlich alle schon mitbekommen habt, ein paar Probleme mit der Wirklichkeit, beziehungsweise er hat einen an der Waffel!! Er musste einen nicht gerade geringen Teil seines Verstandes eingebüßt haben.“ Genba stupste seinen kleinen Bruder sachte an und flüsterte: „Ich bin eine Waffel.“ Ich stoppte. Wie sollte ich ihnen erklären, dass ich Nariaki gegenüber stand und ihm nichts tun konnte..? Zumal ich ja auch nicht wusste, welchen Tribut ich zahlen musste, nur eines war mir klar, sollte er seinen Tribut einfordern und würde das sehr bald sein, musste ich ihm seinen Willen geben. Wehmütig dachte ich an die kleine Hotaru. Sie würde wohl eine große Rolle in Nariakis Schmierenkomödie spielen und genau DAS bereitete mir ziemliche Magenschmerzen. „Chiyo?“ Wieder wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, diesmal jedoch wesentlich sanfter. Als ich aufsah, schaute ich Michiru in ihre vor Sorge überschäumenden Augen und blickte in die Runde, die nun ebenfalls leicht besorgt wirkte. Bunny stand auf und legte mir eine Hand auf die Schulter. So viel Freundlichkeit war ich nicht gewohnt und dennoch, es fühlte sich gut an. „Ihr braucht euch wirklich keine Sorgen um mich zu machen. Bis jetzt habe ich noch keinen Tribut zahlen müssen, allerdings befürchte ich, dass Nariaki ihn bald einfordern wird. Ich bin ihm in dieser total abgespacten, bizarren Welt begegnet und er hat mir nur gesagt, dass er seine Gefälligkeit bald einfordern wird. Es tut mir leid, aber ich konnte ihm nichts antun! Dort gelten seine Regeln und wenn er nicht berührt werden wollte, konnte man ihn eben auch nicht berühren.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht wand ich mich nun Hotaru zu, die mich angestrengt musterte. „Kleine Wächterin der Stille, ich befürchte, dass du deine Chance auf Rache schneller bekommen könntest, als es dir selbst lieb ist! Sein Tribut an mich hat, zumindest glaube ich es, mit dir zu tun. Sei also in Zukunft auf der Hut. Bleib immer in der Nähe von einem von uns. Ich will nicht, dass dir etwas zustößt.“ Sofort sprang Haruka zu ihrer Ziehtochter und baute sich schützend vor ihr auf. Ich schüttelte nur den Kopf. „Ich habe nicht vor, zuzulassen, dass ihr etwas passiert, geschweige denn, selbst Hand an sie zu legen. Sollte sein Tribut darin bestehen, werde ich ihm diesen verweigern.“ Beschwichtigend tätschelte Michiru ihre amazonengleiche Gefährtin und schaute mich fragend an. „Du sagst, dass Hotaru womöglich in Gefahr ist. Was kann ich tun, um dir zu helfen?“ Ja, Michiru war Mutter mit Leib und Seele und ich fragte mich gelegentlich, wie es wohl weitergehen sollte mit ihnen. Schließlich würde Michiru nicht mehr altern, Haruka sowie ihre Tochter jedoch schon. Nachdenklich ließ ich mich in meinen freien Sessel sinken. „Das Einzige, was wir tun können, wären Banne auf bestimmte Orte zu legen, an denen wir häufig sind. Diese Banne werden alle unerwünschten Besucher fernhalten und sind auch nur sehr schwer zu lösen, vorausgesetzt sie werden von einer guten Hexe gelegt. Sind die Banne schlampig, könnte es passieren, dass wir zum Beispiel in unserem eigenen Zuhause eingesperrt werden und wie die Ratten in der Falle sitzen.“ Ich kannte eine verdammt gute Hexe, aber genau SIE konnte ich nicht mehr sehen, vielmehr durfte sie nicht mehr sehen! Eine Verbindung dieser Art war nicht erlaubt, na ja Hexen waren eigentlich die natürlichen Feinde von uns Vampiren. „Herrin?! Ich weiß, an wen Ihr denkt. Sie ist wohl die Einzige, die dazu in der Lage wäre, so starke Banne zu legen. Außerdem könnte sie wohl auch dafür sorgen, dass wir immer genau wissen, wo jeder von uns ist.“ Ich seufzte. Innerlich wand ich mich und ein loderndes Feuer war im Begriff wieder mein Herz zu verbrennen. Nein, so viel war damals geschehen. Um sie zu schützen, ging ich und sehnte mich seither so stark nach ihr, dass ich nie mehr eine andere Frau berührt hatte. „Von wem redet er? Kann sie uns wirklich helfen?“ Bunny sah mich fragend an. „Ja, sie könnte helfen allerdings... Es ist alles etwas komplizierter. Ryo, versuche so viele Hexen wie möglich ausfindig zu machen, die mit uns Vampiren freiwillig kooperieren würden und können! Ich will sie dort nicht mit hineinziehen! Außerdem weißt du, was dabei für sie auf dem Spiel stehen würde und für uns obendrein!“ Damit war zumindest dieses Thema, so hoffte ich, beendet. Nein, sie hatte damals fast alles verloren, als sie uns geholfen hatte, meinem Bruder und mir, noch einmal wollte ich es nicht riskieren. Bunny stand vor mir und öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn jedoch wieder und hielt ihn. Dankbar nickte ich nur mit dem Kopf. Killer kam in das Wohnzimmer getapst und erweiterte die lustige Runde. „Schau mal, Genba, das ist Killer, sie ist auch ein Vampir, da staunst du, was?!“ Stolz hob Ryo seine kleine Plüschkugel hoch und hielt sie Genba unter die Augen. Interessiert beäugte unsere kleine Tötungsmaschine das neue Familienmitglied und streckte ihm ihre Pfote entgegen. „Ich bin Killer, der süße, knuddelige Part dieser bizarren Truppe.“ Genba neigte den Kopf leicht zur Seite, nahm dann ihre Pfote und erwiderte mit solcher Inbrunst, dass ich schon Schlimmes befürchtete. „Hi und ich bin Genba, der Bruder von Ryo.“ Na sowas, er schien ja wieder einigermaßen zu werden. Viel leiser fügte er jedoch hinzu: „Nachts bin ich jedoch Batman, aber verrate es keinem!!“ Tja und dann fühlte sich unser kleiner Psychofellball etwas verarscht und schleuderte ihm sarkastisch entgegen: „JA KLAR, MANN. UND ICH BIN CATWOMEN. NUR OHNE LACK- UND LEDEROUTFIT!!!“ Ich prustete los und bekam auch prompt einige böse Blicke zugeworfen, die mir jedoch herzlichst egal waren. Bevor das Ganze jedoch ausarten konnte, stolperte Yaten ohne Vorwarnung in mein Wohnzimmer und sah ziemlich abgehetzt und mitgenommen aus. „SCHNELL!!! MINAKO IST IN GEFAHR!!!“ Sofort sprang ich auf und hetzte aus der Türe. Mir schwante Übles und weil mich dieses eklige Gefühl nicht losließ, schnauzte ich die weißhaarige Tucke an, gefälligst hinne zu machen. Auf dem Weg zum Ort des Geschehens erklärte er uns schnell die Fakten. Minako und Yaten waren spazieren gewesen, als plötzlich eine rothaarige Frau mit Pumps auftauchte und sie angriff. Yaten konnte sich nicht verwandeln, weil er seinen Transformer nicht dabei hatte und so war Minako als Sailor Venus auf sich allein gestellt gewesen. Deshalb kam er hierher, um uns zur Unterstützung zu holen. Kaum hatten wir den Schauplatz erreicht, sah ich auch schon die beiden Frauen. Allerdings gefiel mir die Szenerie überhaupt nicht. Sasaki hatte Venus K.O. ge’mopp’t mit ihren bösen Haaren, verflucht, die hatten anscheinend ein Eigenleben, und die Senshi lag bewusstlos am Boden. Gerade als sie sich über sie beugte und eine Art Staubsauger über deren Körper hielt, warf Bunny - nein, Sailor Moon - ihren Mondstein und traf sie volle Lotte zwischen die Augen. Ja, ich musste am eigenen Leib erfahren, wie böse dieses doofe Teil war. Höhnisches Gelächter trat an mein Ohr und Sasaki sprang wieder auf die Beine. „Ihr seid zu spät, ich habe schon längst, was ich brauche. Aber nein, zu gütig von dir, du kleines, dreckiges, bluttrinkendes Frauenzimmer bringst mir auch noch den Rest der Truppe!“ So, also mal ganz langsam. Zwei Dinge machten mich gerade fuchsteufelswild. Zum einen hatte dieser Wischmopp auf zwei Beinen gerade eine Freundin ‚gestaubsaugt’ und zweitens; ICH WAR NICHT KLEIN, VERDAMMT!!!!!!! Noch bevor sie etwas hätte dagegen machen können, sprang ich auf sie zu und griff nach ihrem Bein, bekam jedoch nur den Absatz ihres linken Pumps zu fassen und brach ihn kurzer Hand ab. Ein lautes Brüllen entfuhr ihrer Kehle und ich wich grinsend zurück. „DAS WAREN ITALIENISCHE, DU VERFLUCHTES MISTSTÜCK OHNE MODEBEWUSSTSEIN!!!“ Mein Grinsen wurde breiter und ich genoss ihren Ärger. „Tja, jetzt sind es eben praktische, meine Liebe!“ Und schon hechteten wir beide aufeinander zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)