Shit Happens von Ruki_Mitarashi (Vampire haben's auch nicht leicht) ================================================================================ Kapitel 21: Shopping!! ---------------------- Anmerkung: Chiyo Als wir aus dem Portal traten, befanden wir uns mitten in der Fußgängerzone. Ah, Chiyo! Also so manchmal hätte ich sie ja wirklich erschießen können, Herrin hin oder her. Hat die uns hierher teleportiert, ohne dass wir vorher nochmal kurz Zuhause waren… Folglich stand ich nun hier auf dem Präsentierteller mit blutverschmierten Klamotten und die Leute machten keinen Hehl daraus, mich schamlos anzugaffen. Na toll! Als ich ihr einen schnellen Blick zuwarf, schien sie es ebenfalls zu bemerken und schaute dann pfeifend durch die Gegend. „Chiyo!!“ Wie von der Tarantel gestochen stampfte ich mit meinen Schühchen auf den harten Asphalt. „Ja, was denn… Hab’s halt vergessen…“ „CHIYO!!“ „Ist ja gut!!“ Kapitulierend hob sie die Hände in die Luft und fuchtelte wie wild mit ihnen rum. „Kann ja jedem mal passieren… Lass uns das Ganze doch einfach vergessen. Schau mal, Herzchen. Da ist ein toller Laden mit Designerklamotten. Wir könnten ja da reingehen und du suchst dir schnell was aus, okay?“ Sie wedelte verlockend mit ihrem Geldbeutel vor meiner Nase umher. „Du glaubst doch nicht, dass ich bestechlich - oh mein Gott!!“ Ich hechtete zu einem Schaufenster besagten Ladens und bemühte mich mit aller Kraft nicht gegen die Scheibe zu sabbern. Dieses Kleid - einfach ein Traum. Zufällig hatte ich gerade diverse Hintergedanken, was ich alles darin anstellen konnte. Natürlich ging es hier nur um Orte, an die mich Haruka ausführen könnte, versteht sich. „Oh Chiyo, schau doch mal!!“ Wie ein kleines Mädchen, welches ein begehrtes Spielzeug in der Vorweihnachtszeit erblickte, deutete ich auf das Kleid, welches sich gerade mit Haruka um den ersten Platz in meinem Herzen stritt. „Ach, auf einmal ist die Idee toll oder was…“, grummelte meine vampirische Begleiterin, bevor sie letztendlich zu mir rübertapste. Wie soll ich sagen… Fünfzehn Minuten später hatte ich ein strahlendes Lächeln im Gesicht, ein neues Kleid und eine Freundin, die pleite war. „Jetzt schau doch nicht so, Chiyo. Hast es mir ja selber angeboten.“ Sie drehte den Kopf und ihr Pferdeschwanz peitschte ihr bei dieser blitzschnellen Bewegung beinahe gegen ihre Wange. Dann warf sie mir einen vernichtenden Blick zu. „Ja, schon. Aber du musstest doch nicht das Teuerste nehmen!!“ Ich hätte schwören können, dass da etwas in ihren Augenwinkeln aufblitzte, wusste nur nicht, ob es nun eine Träne oder ein Funkeln schierer Wut war. Na ja, schließlich hatte ich noch die Ewigkeit vor mir, in der ich mir darüber Gedanken machen konnte. „Tja, da du mich ausgenommen hast wie eine Weihnachtsgans, wirst du nun blechen müssen.“ „Was??“, rief ich entsetzt aus. Zur Antwort streckte sie mir ihre Zunge heraus. Ich bewunderte sie dafür, dass sie keine Scheu davor zeigte, ich hatte nämlich noch Angst, mir diese an den spitzen Eckzähnen aufzureißen. „Gibt es nicht irgend so einen Vampirtrick, den ich anwenden kann, damit ich alles kriege, was ich will?“ Natürlich kannte ich die Antwort, aber versuchen wollte ich es trotzdem. „Michiru, wir sind Vampire, keine Diebe.“ Während wir munter weiterdiskutierten, steuerten wir das nächste Kaufhaus an. Innen angekommen, sah ich mich in allen Richtungen um, denn ich hatte immer noch keine Idee, was wir für Ryo kaufen konnten. Allzu lange kannte ich ihn ja nicht, wusste daher auch nicht besonders gut über seine Interessen bescheid. Außerdem spukte in mir der Gedanke, dass ein Lebewesen in diesem Alter eigentlich so ziemlich alles besitzen müsste, was sein Herz begehrte. Gerade wollte ich mich an Chiyo wenden und sie genauer über meinen Kollegen informieren, da bemerkte ich, wie sie in ein Buch versunken war. Natürlich, sie liebte lesen über alles. „Hey, Chiyo. Sag mal, was liest du denn da?“ „Kann nicht reden, muss wissen, wie es weitergeht.“ Gespannt flogen ihre leuchtenden Augen über die Seiten. Neugierig wie ich war, beugte ich mich über ihre Schulter, um besser sehen zu können. „Eh-? Das ist ja gar kein Buch, sondern ein Manga!“ Empört, riss ich ihr das Teil aus der Hand, um daraufhin ein Knurren einzufangen. „Sag mal, bist du blöd?! Gib das sofort zurück!!“ Ich schaute auf das Cover. Hellsing. Entrüstet schüttelte ich den Kopf. „Ich dachte, alle von Menschen ausgedachten Vampirstories seien totaler Mist?!“ „Ja, freilich sind sie größtenteils erfunden, aber das heißt noch lange nicht, dass die Dinger nicht gut sind. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Alucard unglaublich cool ist. Und jetzt gib mir den Manga zurück!!“ Als ich vehement den Kopf schüttelte und - fies wie ich war - den Manga einfach über ihrem kurzen Köpfchen baumeln ließ, wendete sie sich von mir ab und zog ein neues Exemplar aus dem Regal. So eine Frechheit!! Nach über einer Stunde (sie hatte sich gleich noch die nächsten beiden Bände reingezogen), konnten wir dann endlich weiter. „Du, Chiyo. Was mag Ryo eigentlich am liebsten??“ Sie zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich das denn wissen?“ Ich fiel beinahe aus meinen Schuhen. Weia!! Und ihr treuer Blick, den sie mir da glubschend entgegenbrachte, verriet mir, dass sie es wirklich ernst meinte. „Aber… aber… Ihr kennt euch doch schon so unheimlich lange!“ „Ja, schon. Aber irgendwie kamen da immer andere Sachen dazwischen.“ „IMMER ANDERE SACHEN?!?“ „Jap. Ich bin nun mal hoch beschäftigt. Muss Untergebene rumkommandieren, lesen, Ryo rumkommandieren, jagen, Fremde rumkommandieren, mir neue Wege andere rumzukommandieren ausdenken… Da ist man ständig auf Zack!“ Ich wusste echt nicht, was ich dazu sagen sollte. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ja sagen, sie wohnte gleich hinterm Mond. Aber irgendwie war dem ja nicht so… „Ach, komm schon! So ein pfiffiges Mädel wie du hat doch bestimmt eine Idee, was wir ihm schenken können.“ „Ne Tüte voll Beileid…“, nuschelte ich. Sie funkelte mich düster an. „Was war das gerade?“ Ich lächelte und winkte ab. „War nur ein Scherz.“ Noch ein Schmollmund, dann hatte sie sich beruhigt. Die nächsten vier Stunden durchgrasten wir das gesamte Kaufhaus von oben bis unten. Gerade wollten wir aufgeben, als wir DAS Geschenk sahen. Zeitgleich waren wir an dem Teil angelangt und kauften es letztendlich. Ich hoffte inständig, dass er sich darüber freuen würde… Als wir wieder Zuhause waren, lief uns, wie sollte es auch anders sein, Ryo entgegen. „Hoppla!“, rief ich, als ich mit ihm zusammenstieß und die Tüte mit seinem Geschenk zu Boden fiel. „Oh, entschuldige, Michiru-san. Hui, was ist denn das?“ Raschelnd hob er die Tüte auf und beäugte sie neugierig. Zischend schlug ihm Chiyo diese aus der Hand. „Finger weg, das Geschenk ist nicht für dich!“ Innerlich schlug ich mir die Hand vor die Stirn. Nein, wirklich. Was war nur heute mit ihr los? „Ein Geschenk?“ „Genau, du Trottel. Nur weil du am Samstag Geburtstag feierst, heißt das noch lange nicht, dass du von uns Geschenke kriegst!“ Verdattert starrte er erst sie, dann mich an. „Ach, ich hab Geburtstag?“ Och nee!! Mensch, also so manchmal… Bevor sie noch schlimmeren Schaden anrichten konnte, schob ich Chiyo aus dem Zimmer. Lächelnd rief ich Ryo noch hinterher: „Hihi. Komisch, nicht? Manchmal, sagt sie wirklich merkwürdiges Zeug!“ Und ehe er mir antworten konnte, waren wir auch schon in meinem Raum. Allerdings waren wir nicht so sehr allein, wie ich gehofft hatte, denn plötzlich zog mich etwas am Rockzipfel. „Michiru-Mama! Endlich bist du wieder da! Das hat ganz schön lange gedauert!!“ „Ja, weißt du, ich-!“ „Hey, mein Schatz!“ Haruka hatte sich von hinten an mich heran geschlichen und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Heißes Teil! Wo hast du das denn her?“ „Michiru-Mama, wann gehen wir?“ „Hey, Michiru! Was sollte das denn eben im Wohnzimmer?!“ Himmel! Warum musste nur immer alles auf einmal kommen??? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)