Shit Happens von Ruki_Mitarashi (Vampire haben's auch nicht leicht) ================================================================================ Kapitel 18: Guck mal, wer da spricht! ------------------------------------- Anmerkung: Ryo Amüsiert verfolgte ich das Schauspiel. Meine Herrin hatte noch nicht einmal ansatzweise aufgedreht und dennoch schlotterten die beiden Männer vor Angst. Michiru und Bunny redeten beruhigend auf Chiyo ein und langsam ließ sie die Platzhirsche wieder auf die Füße. „Damit ihr es wisst, wenn die beiden Süßen hier nicht gewesen wären, wärt ihr jetzt Lykanthropenfutter!! Also rutscht gefälligst auf die Knie und bedankt euch bei ihnen!“ Michiru und Bunny schauten erstaunt zu Chiyo und dann zu den zwei nun völlig verwirrt drein blickenden Männern. Killer schnurrte laut und ich gesellte mich nun langsam zu der kleinen Gruppe. Seiya, also der weibische Herzensbrecher mit den langen schwarzen Haaren, kniete sich nieder, nahm die Hand der Mondprinzessin und küsste sie sachte und andächtig. Leise hauchte er ihr ein ‚danke’ entgegen und lächelte sie voller Zärtlichkeit und Liebe an, dass mir sofort klar war, wie unser neuer Gast zu Bunny stand. Beide schauten sich tief in die Augen und ihre Wangen nahmen ein zartes Rosa an. Etwas überfordert schaute ich zu meiner Herrin, die sich grinsend an Michiru lehnte und die kleine Szene verfolgte. Nach einer halben Ewigkeit lösten sie den Blick voneinander und Seiya kniete sich nun vor Michiru nieder. Gerade als er ihre Hand nehmen wollte, schüttelte sie nur lächelnd den Kopf. „Gern geschehen. Aber für die Zukunft weißt du hoffentlich bescheid. Du solltest unseren süßen Charme versprühenden Kampfzwerg hier“, bei diesen Worten kraulte sie Chiyo hinter dem rechten Ohr und mir vielen dabei fast die Augen aus, „nicht reizen! Sie mag es gar nicht, wenn Kinder oder Frauen weinen!“ Mit einem ziemlich irritierten Gesichtsausdruck, den ich bisher noch nie an meiner Herrin kannte, drehte sie sich zu Michiru um und schaute sie mit großen Augen an. Eigentlich dachte ich meine Herrin würde jetzt ausrasten, weil Michiru sie zu einem kleinen Schoßhund degradiert hatte und das, obwohl sie im Rang weit unter ihr stand, aber nein! Ganz im Gegenteil! Sie schaute ihren Schützling auffordernd an und sagte entrüstet: „Hey und was ist mit dem anderen Ohr?! Ich habe zwei paar Ohren und die wollen beide gekrault werden! Also bitte, ich warte.“ Lachend schüttelte Michiru ihren lockigen Kopf und kam der Aufforderung meiner Herrin nach. Was sollte denn das jetzt?! Hatte die etwa einen Hormonschub?! Hm... Versteh einer die Frauen. Ich hörte es, aber glauben konnte ich meinen Ohren dennoch nicht. Irgendetwas oder irgendjemand begann so laut zu schnurren, dass sogar Killer pikiert aufschaute und mich verwirrt anstarrte. „Killer, ich habe keinen blassen Schimmer, was da abgeht!“ Ich wusste ja bis gerade eben noch nicht mal, dass Chiyo solche Geräusche von sich geben konnte, geschweige denn, dass sie es auch tun würde. Alle starrten verwirrt meine Herrin an. Entweder total verdattert oder aber unglaublich amüsiert. Während Mamoru, Killer und meine Wenigkeit die Front der völligen Verwirrtheit vertraten, schmunzelten Seiya, Bunny und Michiru über die plötzlichen sentimentalen Anflüge meiner Herrin. Nachdem Chiyo nun schon zwei Minuten gekrault wurde und es auch sichtlich genoss, entschied ich mich, sie mit einem zögerlichen Räuspern aus ihrer Traumwelt zu reißen. Wer wusste schon, woran oder vielmehr an wen, sie da gerade dachte?! Langsam öffnete sie ihre Augen und ich schnappte nach Luft. Ihre goldenen Augen strahlten so unnatürlich hell auf, dass ich zuerst dachte, sie hätte eine integrierte Taschenlampe in ihrem Kopf versteckt. „Danke dir, Michiru!“ Sie reckte sich etwas und schaute uns dann leicht irritiert an. „Was ist?! Was zum Henker schaut ihr so?! Ich habe nun einmal auch Bedürfnisse!!“ Ich kratze mich verlegen am Hinterkopf und überlegte schon, wie ich aus dieser etwas peinlichen Lage heraus kam. Chiyo hatte sich bis jetzt noch nie so gehen lassen und daher wusste ich auch nicht, wie ich am besten damit umzugehen hatte. Gefühle und meine Herrin waren nämlich ein höchst explosives Thema! Sie behauptet zwar, sie hätte keine, aber jeder Wutanfall oder solche merkwürdigen Plüschanwandlungen waren ja wohl der beste Beweis dafür, dass sie langsam weich wurde. Killer zappelte wild in meinen Armen, ich ließ den Griff locker und schon sprang sie auf den Boden, setzte sich frech direkt vor Chiyo auf den Hintern und starrte sie intensiv an. Genervt erwiderte die kleine Schwarzhaarige den Blick des Psychofellballs und grummelte. „Tja, Fräulein Flauschig. Ich werde auch gerne gekrault und schnurren bereitet mir, wie du schon mitbekommen hast, auch keine Schwierigkeiten.“ Triumphierend grinste sie die Katze an. „Na und? Dafür habe ich einen sehr schönen weichen, seidigen Pelz und du nur ein paar Häarchen! Außerdem kommt es beim schnurren nicht auf die Lautstärke an, mit der geschnurrt wird, sondern auf den Charme, der darin mitschwingt und auf die Vibration, die dein Bauch dabei hat. Das lieben viele Menschen, deshalb finden sie uns ja auch so niedlich und wollen uns immer wieder kraulen!“ Wie angewurzelt blieben wir alle stehen und sahen perplex auf die kleine Killer runter. Das war doch jetzt nicht wahr, oder?! KATZEN REDEN DOCH NICHT ODER ETWA DOCH?! Verstört beobachtete ich das Gesicht meiner Herrin, welches nun ebenfalls zu entgleisen begann. Vorsichtig und doch unglaublich neugierig ging sie zu der kleinen Katze und neigte den Kopf ein wenig schräg. „Seit wann kannst du denn bitte reden?!“ Die Antwort kam prompt. „Schon immer eigentlich, nur verstehen die Menschen unserer Sprache nicht. Eure Sprache konnte ich mir erst richtig aneignen, als Ryo mich verwandelt hatte! Verstehen konnte ich euch schon immer, doch das Reden war uns leider versagt! Erst als ich zur Vampirkatze wurde und sich mein Körper veränderte und Schranken öffnete, an die ich als sterbliche Katze gebunden war, konnte ich das Sprechen erlernen.“ Das war ja mal eine völlig neue Erkenntnis! Jetzt hatte ich nicht nur eine Vampirkatze, nein, ich hatte sogar eine Vampirkatze, die sprechen konnte; wie geil war das denn?! Verzückt trat ich vor und streckte meine Hand nach ihrem zarten Köpfchen aus und Killer begegnete meiner Geste mit einem süßen Miauen. Michiru beugte sich nun auch vor und schaute die Katze mit einer Mischung aus Neugier und Freude an. Ich stutzte etwas, denn nur meine Herrin und ich waren wirklich geschockt, als Killer mit ihrer lieblichen, hellen Stimme, menschliche Worte formte. Während die anderen Vier nach dem ersten Schreck die sprechende Katze sofort für selbstverständlich nahmen. „Wann hattest du vor, uns an deiner neu gewonnenen Gabe teilhaben zu lassen? Beziehungsweise, warum hast du es uns nicht gleich gesagt?“ Gute, in meinen Augen definitiv berechtigte, Frage, wie ich fand. „Na ja... Ihr hättet mich höchst wahrscheinlich nicht mehr so häufig gekrault und außerdem; solange ich für eine normale Katze gehalten werde, erfahre ich jede Menge geheimer Dinge, die die Menschen sich völlig ahnungslos in meinem Beisein erzählen.“ Das leuchtete mir ein. Wenn man für ein nichtiges Wesen gehalten wird, kann man natürlich gut als Spitzel fungieren. Nun meldete sich das Möchtegern-Prinzchen zu Wort. Den hatten wir ja total vergessen! „VERFLUCHT NOCHMAL! UNSERE TOCHTER IST VOR WENIGEN STUNDEN GESTORBEN UND DU HAST NICHTS BESSERES ZU TUN, ALS DICH DIESER TUCKE AN DEN HALS ZU WERFEN?! DU SOLLTEST DICH SCHÄMEN, NUR DEINETWEGEN IST SIE TOT!!! DU HAST UNSERE TOCHTER AUF DEM GEWISSEN!!“ Noch während er das sagte, begann die Prinzessin fürchterlich zu zittern und schluchzte bitterlich. Wenn Blicke hätten töten können, wäre dieser miese, fiese Drecksack hunderte, nein tausende, von Tode auf einmal gestorben. Gerade als Seiya erneut auf ihn losstürmen wollte, um ihm endgültig den Gar auszumachen, packten ihn vier starke Arme von hinten und hielten ihn fest. Bevor Chiyo und ich hätten eingreifen können, bedeutete Michiru uns ruhig zu bleiben. Ich musterte die zwei Männer nun genau und verstand, warum wir nicht helfen sollten. Bei genauerer Betrachtung ähnelten sich die Drei. Na ja... Alle hatten lange zum Pferdeschwanz gebundene Haare und einen kaum zu übersehenden weiblichen Tatsch! Der Kleinste von ihnen hatte weißgraue Haare und fluchte ihn lauthals an. „VERFLUCHTER MIST, SEIYA!! HÖR AUF, DAS MIESE AAS IST ES DOCH NICHT WERT!!! SO BERUHIGE DICH DOCH ENDLICH!! BUNNY BRAUCHT DICH JETZT VIEL DRINGENDER!!“ Beide Männer hielten ihn nur mit Mühe und Not im Zaun. Michiru hatte Bunny in die Arme genommen und wieder auf die Bank gesetzt, während Chiyo dem Hässling von Prinzen nun sehr unsanft packte und ihn einen Arschtritt erster Güte verpasste. Dann drehte sie sich um und sah den wild gewordenen, liebeskranken Langhaarbubi tief in die Augen. Sofort hörte er auf sich zu wehren und gab keinen Mucks mehr von sich. „Was hast du ...?!“ Mit einer schnellen Handbewegung brachte sie den Braunhaarigen zum Schweigen. „Keine Sorge, ich halte ihn fest. Er steht unter meinem Bann und sobald er sich beruhigt hat, löse ich ihn daraus.“ Skeptisch schauten sie auf ihren Kameraden und während der Größere ihn interessiert begutachtete, piekte der Kleinste Seiya in die Seite und fand schnell Gefallen daran, dass sein Opfer sich nicht wehren konnte. Der Prinz erhob sich wieder und sah nun hasserfüllt zu meiner kleinen Herrin. Ohne Vorwarnung stürmte er auf sie los, doch hatte er nicht mit unserer kleinen Tötungsmaschine gerechnet! Sie biss ihm fest in den Hintern und er sprang wie von der Tarantel gestochen herum. Ich nutzte die Gunst der Stunde und schleuderte ihn in das nächstbeste stachlige Gestrüpp, das ich ausmachen konnte. Erstaunt schaute Chiyo über die Schulter, nickte mir jedoch schnell zu und dann packten wir die anderen und lösten uns auf, um wieder in dem zweiten Wohnsitz meiner Herrin aufzutauchen. „Was war das jetzt schon wieder?!“ Chiyo lächelte nur und bedeutete unseren neuen Gästen sich zu setzen. Hosted by Animexx e.V. 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