Mission: Schmetterling von ahkullerkeks (Der Freiheit ein Stück näher.) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- „Okay“, krächzte Conan gedämpft, den Ärmel seines Hemdes im Mund, um die Manschette leichter zu öffnen und die Ärmel hoch zu krempeln. „Gehen wir’s an.“ „Stop, Vollidiot.“ Ai zog ihn an der Schulter zurück an die Mauer, wodurch er unsanft gegen die harten Betonsteine. Ein warmer Luftschwall presste sich aus seiner Kehle, als er dort mit den Schulterblättern auftraf. Er funkelte die Wissenschaftlerin böse an. „Wir können nicht einfach reingehen. So wissen sie doch, dass wir hier sind.“ Schon seit über einer halben Stunde war die Schule vorbei und die beiden Oberschüler waren sofort losgelaufen, um zu dem Fabrikgelände zu gelangen, wo die schwarze Organisation sich heimlich gemacht haben könnte. Der Platz vor dem Gelände war menschenleer und der angenehme Sommerwind blies einige Staubwolken auf. Sie hatten schon aus dieser Entfernung eine kleine Tür im Boden entdeckt, ähnlich einer Falltür, die womöglich in den Keller führte. Dadurch wollten sie gehen, doch wussten sie nicht, ob sie dort vielleicht sofort einem der schwarzen Männer in die Arme liefen. Doch genau das machte diese Mission aus, und genau das ließ Conan Adrenalin durch den Körper jagen und sein Herz zum Schlagen bringen. „Tja, das müssen wir wohl auf uns nehmen. Los geht’s“, erwiderte Conan und erhob sich erneut, während er wie selbstverständlich nach Ais blasser Hand griff. Als sie sich nicht rührte wandte er sich wieder um und musterte sie. „Alles okay?“ Sie biss sich auf die Unterlippe und Conan spürte seinen Mundwinkel zu einem Lächeln zucken. Irgendwie war sie unglaublich süß geworden, in den vergangenen Jahren. „Das ist gefährlich. Vielleicht sollten wir wieder gehen und das FBI seinen Job erledigen lassen.“ „Haibara, du wusstest, dass diese Mission ein gewisses Risiko mit sich bringt“, erklärte er. „Du musst nicht mitkommen.“ Sie machte ihre Augen zu Schlitzen und entließ ein seltsam zischendes Geräusch zwischen ihren Lippen. „Und zulassen, dass du dich selbst umbringst? Niemals. Wenn ich dabei bin, kann ich dich wenigstens noch davon abhalten, Selbstmord zu begehen.“ Conan lachte ungewollt auf und zog Ai in eine einarmige Umarmung. Er wusste nicht genau, seit wann er und Ai auf dieser Ebene ihrer Beziehung angelangt waren. Damals hatten sie sich niemals berührt, Umarmungen waren Tabu, und wenn doch, dann nur im Falle eines Mordes oder beim Auftauchen eines schwarzen Organisationsmitglieds. Doch seit einigen, was waren es Wochen? Monate? Jahre? Conan war sich nicht sicher, doch seit einer längeren Zeit schon kam es dazu, dass sie, oder eher gesagt er, einen Arm um die Schulter legten oder dass sie beide sich nah nebeneinander stellten. Conan hatte sich schon an diese Art des Kontaktes gewohnt, auch jetzt, kurz davor in das Loch des Feindes einzudringen, blieben diese Berührungen nicht aus. „Dann komm schon“, meinte Conan und nahm wieder ihre Hand und zog sie hinter sich her. Sie liefen in einem seltsamen Zick-Zack über den verlassenen Hof, versteckten sich hin und wieder hinter einem Baum oder einem Busch und schauten wie paranoide Hühner über die Schultern, ob sie nicht irgendwo jemanden entdeckten. Es war beunruhigend, wie ruhig es hier war. Sollten hier wirklich Organisationsmitglieder sein, müssten sie dann nicht irgendwelche Experimente dort drinnen durchführen? Solche Dinge sollten doch Geräusche machen, oder taten sie das nicht? Conan spürte Ais Hand, die er nicht in seiner hielt, an seinen Rücken geklammert, als hätte sie Angst. Vermutlich hatte sie das auch, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Immer wenn es zu ihrer Vergangenheit kam, packte sie die pure Panik, das wusste Conan. Bei der schmalen Falltür angekommen, kniete er sich auf den trockenen, staubigen Boden, während Ai über ihm stand und den Blick über das Fabrikgelände fahren ließ, ihre Augen zu schmalen Schlitzen verengt. „Niemand“, wisperte sie, eine kleine Falte erschien zwischen ihren Augenbrauen. „Niemand ist hier. Etwas stimmt hier nicht, Kudo.“ „Na ja.“ Conan hievte grunzend die Falltür hoch, darauf bedacht, sie leise an die Betonwände zu lehnen. „So oder so, es gibt kein Zurück mehr, Haibara. Keine Sorge, ich beschütz dich schon.“ Ai schnaubte und ergriff Conans ausgestreckte Hand, um ihm die Treppen hinunter in die Dunkelheit zu folgen. „Um mich mach ich mir keine Sorgen, Vollidiot“, zischte sie in sein Ohr. „Deine Zurechnungsfähigkeit, um die mach ich mir Sorgen!“ Conan schmunzelte und erwiderte leise: „Wir sind kurz davor in den Bau der kriminellsten Organisation der Welt zu schleichen und du findest es noch immer angebracht, mich und meine geistige Gesundheit anzufahren.“ „Es bleibt immer noch die Hoffnung, dass dein dickes Gehirn endlich mal wieder zu arbeiten anfängt.“ Ihr Atem war warm an seiner Haut. Seine Nackenhaare sträubten sich. „Du bist sonst immer so ein kluger Kerl, der beste Detektiv und trotz allem suchst du immer wieder nach einem anderem Weg, dich umbringen zu lassen!“ „Ruhig Blut, Haibara.“ Conan blieb kurz stehen und versuchte Ais Konturen in der Dunkelheit auszumachen. Je länger er in dem Schwarz stehen blieb, desto besser konnte er ihren angespannten Kiefer erkennen. „Seit wann fängst du an zu faseln, wenn du Panik bekommst?“ Ai murmelte etwas Unverständliches und senkte den Blick, während Conan sich schmunzelnd wieder umdrehte und die Treppe weiter hinunter schritt. Sehr viel schneller, als er erwartet hatte, kamen sie unten an, vor ihnen eine morsche Holztür. Conan betastete das Rechteck, er wusste selber nicht genau, wieso er es tat, dann lehnte er sein Ohr daran, versuchte zu horchen. Hinter ihm konnte er spüren, wie Ai sich auf die Zehenspitzen stellte und sich auf seinen Rücken stützte, um ihren Kopf wenigstens etwas in die Nähe der Tür zu bringen. Die Treppe war eng, sie beide passten nebeneinander nicht hinein. Conan linste seitlich zu Ai, die ihn mit gerunzelter Stirn musterte, ihn jedoch nur anzusehen schien, um sich besser auf jegliche Art von Geräuschen konzentrieren zu können. Er schüttelte den Kopf und griff nach dem Henkel. Er zog daran, betend, dass die Tür nicht verschlossen war. Und tatsächlich! Sie öffnete sich leise knirschend und Ai und Conan traten langsam so weit nach hinten, dass sie durch den Spalt zwischen Tür und Rahmen in einen unbeleuchteten Raum starren konnten. Nur kleine Oberlichter an der linken Wand ließen schwaches Licht in einem senkrechten Strahl durch den Raum gleiten. In dem Lichtstrahl tanzten Staubkörnchen und funkelten wie Sterne, während sie auf mit Plastik überbedeckten Möbel fielen und dort zu stumpfen, grauen Schichten wurden. In dem Raum befanden sich ansonsten noch einige Holzregale, wo lauter weitere Staubfänger aufgestellt wurden. Conan nickte Ai zu und schlüpfte durch den Spalt in den recht großen Kellerraum. Eine weitere Tür befand sich noch in dem Raum und Conan starb beinahe vor Aufregung, bei dem Gedanken, was sich dahinter befinden könnte. „Was ist das hier?“, fragte Ai leise, jedoch klang es, als wäre es an niemanden gerichtet. Sie sah sich in dem spärlich beleuchteten Raum um und runzelte die Stirn, als sie an den Regalen ankam und ihr die vielen Buddha-Statuen und Götter-Gebilde in die Augen vielen. „Das muss hier gewesen sein, bevor Gin und seine Leute angekommen sind.“ Conan öffnete währenddessen die zweite Tür einen winzigen Spalt und spähte hindurch. „Hey, Haibara“, wisperte er und winkte sie zu sich. Bevor Conan nur Zwinkern konnte, war sie schon hinter ihm und atmete wieder auf seinen Nacken. „Hier ist so was wie ein Flur.“ Anstatt etwas zu antworten, spürte Conan wieder die zittrigen Hände des Mädchens an seinem Rücken und sie schlüpften durch die Tür in den dunklen Flur, wo sie sich gegen die Wand pressten. Conan kam sich vor, als wäre er in einem dieser unglaublich schlechten Action-Filme. Er wollte sich gerade Ai zuwenden und ihr sagen, dass sie den Flur hinunter gehen sollten, waren Schritte zu hören. Er erstarrte und sein Herz begann wieder an in einer unglaublichen Geschwindigkeit zu schlagen. Er starrte die Wissenschaftlerin mit großen Augen an, dessen Schultern sich versteiften und der Kiefer wieder anspannte. Die Schritte schienen noch etwas weiter entfernt zu sein, doch es fiel Conan schwer zu denken, mit dem Stillstand seines Blutkreislaufes. Er spürte Ais Hand an seinem Arm und sah zu ihr hinunter. Sie formte mit den Lippen die Worte ‚Wir müssen verschwinden‘. Sie deutete mit dem Kopf auf die Tür, aus der sie gerade gekommen waren, packte den Detektiven fester am Arm und schubste ihn leise, jedoch unsanft zurück in den staubigen Kellerraum. Die Schritte wurden lauter, Stimmen mischten sich noch zu den Geräuschen, als Ai die Tür hinter sich schloss. „Wann wollen die denn noch mehr schicken?“ Die Stimme war tief und ließ von Intelligenz nur träumen. Conan unterdrückte ein Keuchen, als sich die Nägel des rotbrünetten Mädchens in seine Haut bohrten. Er hatte auch Vodkas Stimme erkannt und wo Vodka war, konnte Gin nicht weit sein. „Glaubst du wirklich, die schicken noch mehr, du Vollidiot.“ Eilig schaute Conan Ai an, die wie erstarrt an der Tür stand, als wäre ihr Ohr daran festgefroren. Was es vermutlich auch war, nachdem sie die eiskalte Stimme ihres schlimmsten Alptraumes gehört hatte, so nah, dass er nur die Hand ausstrecken müsste, um sie zu berühren, wäre nicht eine Wand im Weg gewesen. „Besser wär’s“, brummte Vodka erneut. Sie waren anscheinend stehen geblieben. „Es macht Spaß die Arbeit mal nicht im Hintergrund erledigen zu müssen, sondern alles zu tun, damit das dumme Opfer entdeckt wird.“ „Halt du besser die Klappe, wenn es um Dummheit geht“, zischte Gin. „Das ist die Stelle. Na los, mess die Wand aus, ob alles passt.“ Conan griff nach Ais Schultern, als diese zusammenzuckte und beinahe gegen eines der vollgestellten Regale gestoßen wäre. Leise drückte er sie an die Wand neben der Tür und deutete ihr mit einem Finger an den Lippen und einem strengen Blick in den Augen an, vorsichtiger zu sein. Sie sah ihn nur aus ihren ozeanblauen Augen an und presste die Lippen fest aufeinander. „Wieso machen wir das überhaupt? Ich denke nicht, dass diese Frau noch einen Fuß in unsere Nähe setzen wird.“ Ein dumpfes Geräusch war zu hören, als wäre etwas auf den Boden gefallen. „Nicht aus freien Stücken“, meinte Gin und Conan konnte spüren, wie sich Ais gesamter Körper an seinem versteifte. „Jedoch wird sie kommen, sei es nur, um diesen lächerlichen Detektiven zu beschützen. Ich hab gesehen, wie viel ihr an ihm liegt.“ Wären die beiden nicht in einer unglaublich unangenehmen Lage, kurz davor entdeckt zu werden, wäre Conans Gesicht wahrscheinlich rot angelaufen. Jedoch sah er Ai nicht mehr an, sondern konzentrierte sich so sehr auf die Geräusche im Flur, dass er die Augen schloss. „Das wagt sie nicht.“ Ein Surren war zu vernehmen. „Oder?“ „Natürlich wagt sie das. Sie denkt, dass wir nicht dazu im Stande wären, ihn zu verletzen, ohne sie dabei umzubringen. Ich habe ihre Einfältigkeit immer verabscheut.“ „Aber dafür fandest du ihre anderen Seiten alle ganz reizvoll, nicht wahr?“ Gin schien wütend zu zischen und Conan runzelte die Stirn. Reizvoll? „Dafür wird sie büßen. Ich werde ihr Blut noch auf meinen Händen spüren, darauf kann sie ihre tote Familie verwetten.“ „Weiß das FBI denn von ihr?“ „Da bin ich mir sogar ziemlich sicher, wie sonst konnte sie solange versteckt bleiben. Vermutlich haben die sie ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Es sei denn, sie hat sich dagegen entschieden, um mit dieser Beleidigung der menschlichen Existenz zusammen zu sein.“ Vodka schien zu grunzen, nachdem er einige Sekunden nichts gesagt hatte. „Damit meinst du den Detektiv, richtig?“ „Natürlich, meine ich den Detektiv.“ „Tut mir leid, Aniki.“ „Deine Geburt war ein großer Beitrag zur Umweltverschmutzung“, zischte Gin, völlig nicht zu der vorherigen Konversation passend. „Bist du fertig?“ Weiter wollte Conan nicht hören. Als er auf Ais erstarrte Gesichtszüge schaute, entschied er, dass er es doch zu weit getrieben hatte, mit seiner überaus spontanen Aktion. Es war zwar nicht so gefährlich gewesen, wie Ai ihn gewarnt hatte, wobei sie auch nicht gerade weit gekommen waren, doch es war genug gewesen, um sie in das kleine, ängstliche, suizidgefährdete Mädchen zu verwandeln, dass sie bei dem Bombenanschlag auf diesen Bus geworden war, mit dem sie vor einigen Jahren zu einem Skiurlaub fahren wollten. Leise und darauf bedacht an wirklich nichts zu stoßen, schob er Ai vor sich her zu der Kellertreppe, während sich die Stimmen der beiden Organisationsmitglieder immer weiter entfernten, so wie es ihre Schritte ebenfalls taten. Viel schneller, als Conan jemals gedacht hatte, möglich wäre, hatte er die kleine Halb-Engländerin über seine Schulter geworfen und war mit ihr bis hinter die Betonmauer gelaufen, dort, wo sie sich versteckt hatten, bevor sie sich auf die unnütze Erkundungstour begeben hatten. Er ließ Ai dort auf den Boden und machte ein überraschtes Geräusch, als sie beinahe rücklings gegen die Mauer fiel. Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie. Ihre Augen fielen auf ihn, etwas Seltsames war in ihnen, etwas, das Conan nirgendwo einordnen konnte. „Erzählst du mir jetzt was zwischen dir und Gin lief?“ Erneut erschien eine Falte zwischen ihren Augenbrauen. „Du hast mich nie gefragt, was zwischen mir und ihm lief, Kudo“, krächzte sie, anscheinend immer noch ein wenig neben sich. „Na ja“, erwiderte Conan, während er einen Arm um ihre Schultern legte, um sie besser neben sich herziehen zu können. Mit einem letzten Blick auf die Fabrik, setzten sich die beiden geschrumpften Jugendlichen in Bewegung. „Aber ich hab oft genug dran gedacht, dich das zu fragen.“ ~ Hi erstmal. Falls noch irgendwer diese Geschichte lesen sollte, tut es mir wohl sehr leid, dass ich so lange nicht geschrieben hab. Ehm, es war nicht geplant, dass dieses Kapitel so seltsam wird und tut mir auch leid, falls etwas unrealistisch wirkt oder jemand denkt bestimmte Personen würden anders reagieren oder das jemand OOC ist oder was auch immer. Wenn jemand bis hierhin gelesen hat, danke ich um die Aufmerksamtkeit. Und jetzt geh ich schlafen, es ist spät und ich bin müde. xD Hoffentlich hat jemandem dieses späte Kapitel ein wenig gefallen, falls es jemand gelesen hat. xD Nachti. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)