Silvester von Ananko-chan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Silvesterpanik Pairing: Mana/Miyavi Genre Romance, Allgemein Raiting: P12Slash Kapitel: One-Short Beta: / Disclaimer: It´s illegal to import J-Rockers. Die Idee gehört mir, Geld gibt´s trotzdem nicht... Ja, warum die Miyavi ein Jahr nacht Gackts Ausstieg bei MM und Kamis Tod schon Solo spielt weiß ich nicht wirklich. Also würde ich euch bitten, diese falsche Tatsache zu ignorieren und euch nicht davon ignorieren zu lassen^-^ Jetzt aber viel Spaß mit der überarbeiteten Fassung. Es war gerade kurz nach neun und die „kleine“ Silvesterparty der Jungs von Dir en Grey war schon in vollem Gange. Alle nur denkbaren Leute tummelten sich in einem recht großen Haus etwas außerhalb von Osaka, in dem die WG der Musiker untergebracht war, und zu meist herrschte eine ausgelassene und fröhliche Stimmung. Die Gästeliste selbst war mehr als nur außergewöhnlich und wirkte wie bunt zusammen gewürfelt. Gerade so als hätte jemand mir vebundenen Augen auf eine Liste mit allen nur erdenklichen Musikern des Landes getippt und die, die er getroffen hatte eingeladen. Zuerst mal waren da die Gastgeber, also die Jungs von Dir en Grey, dann die vier Herrn von D´espairs Ray, die vier Chaoten von Mucc, The GazettE, Közi und Yu-ki, die einen äußerst schlechtgelaunten Mana mit sich mitgeschleppt und einen erkälteten Klaha Zuhause gelassen hatten, im Klartext also Malice Mizer, Gackt, den das nicht sonderlich kratzte, und zum Schluss noch der völlig überdrehten und gutgelaunten Gitarrist Miyavi, der seit neustem, auf Solopfaden wandelte. Wie genau diese Konstellation zustande gekommen war, wusste wahrscheinlich nicht einmal Kaoru und der hatte als Leader-sama das Ganze immerhin organisieren dürfen, er würde es eher als müssen bezeichnen, aber das wurde geflissentlich ignoriert. Eigentlich konnte es ihm aber auch egal sein, wer alles da war und wie das zustande gekommen war, denn entgegen aller Erwartungen hatte es bisher weder Verletzte noch Streit oder sogar Tote gegeben und alle verstanden sich fast schon unheimlich gut, auch die, von denen mach zuvor gedacht hatte, sie würden sich gleich an die Gurgel springen, wie zum Beispiel Miyavi und Kyo. In einer Ecke standen zum Beispiel Ruki und Reita, Tatsurou und Yukke, Hizumi und Zero und Közi und Yu-ki und tauschten sich wild über irgendwelche Beziehungsprobleme aus, mit denen man als vielbeschäftigter und vor allem weitreisender Musiker so zu kämpfen hatte. Die Anderen saßen wie die Hühner auf dem Sofa in Dies Zimmer und versuchten sich zu unterhalten. Sie versuchten es wohlgemerkt! Und bei dem Versuch blieb es dann auch, da alle auf einmal etwas erzählen wollten und das dann auch noch möglichst alle derselben Person, war das „Gespräch“, wenn man es denn dann so bezeichnen konnte, so laut, dass dem Einen oder Anderen schon fast die Ohren abgefallen waren. Außerdem hatte wohl auch noch nie jemand etwas davon gehört, dass es eine gute Maßnahme wäre, nacheinander und nicht durcheinander zu reden. Wo da die gute Erziehung der Einzelnen geblieben war, fragte sich aber keiner außer Mana. Mana, dem das „Gespräch“ schon nach kürzester Zeit zu blöd und vor allem zu laut geworden war, stand gedankenverloren in der Eiseskälte des Silvesterabends auf Dies Balkon sah augenscheinlich dem Schnee beim fallen zu; vom Schnee bekam der Kleidträger allerdings nicht wirklich viel mit. Seine Gedanken drehten sich um diese äußerst sinnvolle Party und die vorher gegangenen Stunden mit seinen Bandmamber. Ihm war nämlich immer noch nicht klar, warum erstens seine Bandkollegen darauf bestanden hatten, dass er mitkam, zweitens er sich das Alles überhaupt antat und drittens, warum sie überhaupt eingeladen worden waren, denn eigentlich kannten sie Dir en Grey gar nicht wirklich. *Flashback* „Biiiiiiiitte Mana! Du kannst uns doch jetzt nicht hängen lassen!! Silvester ist doch nur einmal in Jahr!“ Schon seit über einer Stunde redeten Közi und Yu-ki mit Engelszunge auf ihren Leader-sama ein und versuchten ihn dazu zu bewegen, mit ihnen auf die Silvesterparty der Dirus zu kommen. Wobei der Erfolg ihrer Bemühungen eher gering ausfiel, vollkommen ausblieb. Denn Mana hatte wie jedes Jahr an Silvester denkbar schlechte Laune, sodass ihn eigentlich jeder Mensch, dem sein Leben lieb war, in Ruhe ließ. Nur seine zwei „heißgeliebten“ Bandkollegen nicht, zwar kannten sie ihn schon seit Jahren, doch Vernunft hatten sie, gerade in dieser Angelegenheit, noch immer nicht angenommen. „Ach komm schon“, versucht Yu-ki nun schon zum gefühlt eintausendsten Mal an diesem Tag sein Glück, „wir haben den Jungs von Dir en Grey schließlich versprochen, dass du auch mitkommst. Außerdem…“, doch weiter kam er gar nicht mit seiner Argumentation. „Ihr habt WAS?!?“, unterbrach Mana zischend seinen Bassisten. Er kochte. Wie konnten sie so etwas nur wagen? Sie kannten ihn nun schon lange genug, um zu wissen, dass er solche Massenfeiern hasste, speziell zu Silvester. „Wir haben Kaoru und seiner Chaostruppe versprochen, dass du mitkommst“, gab Közi kleinlaut zu. Mana bedachte die Beiden mit einem Blick, als wäre er ihnen am liebsten an die Gurgel gesprungen, was er allerdings nicht tat, da es einfach nicht seiner Person entsprach. Stattdessen drehte er sich mit einem solchen Schwung um, dass sein Kleidchen flog, und setzte an hocherhobenen Hauptes von dannen zu stolzieren. Közi und Yu-ki sahen sich an, nickten und Közi spielte ihren letzten Trumpf aus. Wobei, viele hatten sie eh nie gehabt. Frei nach dem Motto: Wer nicht hören will muss fühlen. Oder vielleicht auch nach dem Motto wer nichts hat, der kann auch nichts mehr verlieren. Je nachdem, aus wessen Sicht man die Situation jetzt betrachtete. „Mana! Wenn du nicht mitkommst, dann setzen wir auf sämtlichen Fanpages, dass Gerücht in Umlauf, dass du in Yukke von Mucc verliebt bist.“ So schnell wie der eben Angesprochene herum fuhr, seine „Bedroher“, auch als offizielle Bandmember anerkannt, mit einem Todesblick anfunkelte und sie wütend anfauchte, konnte man gar nicht gucken. Da aber weder Közi noch Yu-ki tot umfallen wollten, knurrte er etwas absolut unverständliches und flüchtete mit rauschendem Kleid aus dem Studio, in dem sie sich bis eben noch alle aufgehalten und Lieder für ihr neues Album aufgenommen hatten. Dass Yu-ki ihm noch ein: „Wir holen dich dann so gegen halb acht ab“ hinterher gerufen wurde, ignorierte er so gut es eben ging. *Flashback Ende* Wie die zwei Deppen auf die Idee mit Yukke gekommen waren, konnte Mana beim besten Willen nicht nachvollziehen, schließlich hatten sie noch nie etwas miteinander zu tun gehabt, geschweige denn, dass sie sich persönlich kannten, aber das interessierte ja so oder so niemanden. Mit einem war der Gitarrist sich nun aber sicher: Wer solche Bandmitglieder hatte, der brauchte auch keine Feinde mehr. „Mana-chan!!!“ Mit einem lauten und äußerst wütenden Fauchen wirbelte besagter „Mana-chan“ herum und musste, sehr zu seiner persönlichen Frustration, erst einmal aufsehen um den unverschämten „Störenfried“ mit seinen Blicken erdolchen zu können. Der „Störenfried“, besser bekannt auch als Miyavi, überging diese „herzliche“ Begrüßung Manas einfach und fing an munter drauf los zu plappern: „Wir suchen dich schon ´ne halbe Ewigkeit! Aber jetzt hab´ ich dich ja gefunden. Warum stehst du eigentlich hier draußen? Du bist schon ganz eingeschneit! Komm lieber rein, sonst holst du dir noch den Tod und ich glaube das fänden Klaha, Közi und Yu-ki nicht ganz so toll. Außerdem is´ es hier so langweilig. Jetzt komm. Dann kriegst du erstmal trockene Sachen und dann spielst du mit uns allen WWP. Das wollen wir jetzt nämlich spielen! In Ordnung?!? Spielst du mit?? Ja? Ja? Ja?“ Ohne überhaupt auf eine Antwort von Mana zu warten, zog der blauhaarige Sänger ihn zurück in die WG der Dirus, stellte ihn in das große Badezimmer und verschwand. Keine fünf Minuten später stand Miyavi auch schon wieder im Badezimmer. Dies Mal hatte er ein großes flauschiges Handtuch, das er sich von Die hatte geben lassen, und ein Ersatzkleid von Mana, das Közi zur Sicherheit mitgenommen hatte, in der Hand. Einfach, weil dieser Mana nach vielen Jahren des gemeinsamen Musikmachens sehr gut kannte und sich ziemlich sicher gewesen war, dass Mana sich andernfalls genau in diesem Moment abgeseilt hätte. Leicht missgestimmt nahm Mana Miyavi die Sachen aus der Hand und schmiss ihn dann aus dem Raum. Kaum hatte Mana sich wieder einigermaßen trockengelegt, umgezogen, nach geschminkt und war einen Schritt aus der Tür herausgetreten, wurde er auch schon von Miyavi, der sich unglaublich auf das Wahl, Wahrheit oder Pflicht spielen freute und einfach vor der Tür gewartet hatte, ins Wohnzimmer geschleift. Wobei die Aussicht auf ein solches Kinderspiel nicht wirklich zur Verbesserung seiner Laune beitrug. Von etwa halb zehn bis kurz vor zwölf spielten sie dann also alle mehr oder weniger begeistert Wahl, Wahrheit oder Pflicht oder fügten sich einfach ihrem Schicksal, indem sie mitspielten. Wobei sie die witzigsten und zum Teil auch äußerst peinlichen Aufgaben lösen mussten, einige interessante Geheimnisse erfuhren, die sie eigentlich gar nicht so genau wissen wollten, und sich einige doch eher ungewöhnlichen Pärchen fanden. So mussten zum Beispiel Shinya und Mana singen, Miyavi strippen, Közi und Yu-ki ihre peinlichsten Erlebnisse preisgeben und auch von den anderen Anwesenden wurde niemand verschont. Je näher aber die Zeiger der 12, und somit auch dem Jahreswechsel, kamen, desto unwohler fühlte sich auch Mana in seiner Haut im Allgemeinen und auf der Party im Besonderen. Er hasste Silvester und die damit verbundene Knallerei. Damit hatte er einfach zu schlechte Erfahrungen gemacht. Die ganzen bunten Fontänen mochte er zwar, aber es musste ihm nur jemand unabsichtlich einen Böller unter die Nase halten und er bekam eine ausgewachsene Panikattacken. Das aber nicht einmal zu unrecht, denn als kleines Kind hatte Manas Bruder mal aus Versehen einen Böller neben ihn geworfen und der kleine Junge hatte sich dabei einige schmerzhafte und nicht ganz ungefährliche Verbrennungen zugezogen, dank denen er dann den gesamten nächsten Monat im Krankenhaus fest saß. Für den zu diesem Zeitpunkt gerade mal fünf Jahre alten Jungen eine Qual sondergleichen und etwas, dass er nicht im Geringsten verstanden hatte. Seit diesem Vorfall gab Mana sich jedes Jahr aufs Neue die größte Mühe Silvester entweder zu verschlafen oder mit Musik zu übertönen. Auf jeden Fall blieb er in Jugendjahren seinem Zimmer, beziehungsweise später in seiner Wohnung, um den gefährlichen Feuerwerkskörpern auch ja nicht zu nah zu kommen und um den Lärm zu ignorieren. So war es immer und eigentlich sollte es auch so bleiben, nur in diesem Jahr nicht. Schließlich hatten Közi und Yu-ki ihn ja unbedingt zu dieser überaus nervigen und total überflüssigen Feier im Hause Dir en Greys mitschleppen müssen. Am liebsten hätte er sie dafür gerade erschlagen aber da ihre Gastgeber ihn dann wohl höchstwahrscheinlich selbst jagen würden, weil sie überall Blutflecken an den Wänden kleben hätten, ließ der das doch lieber sein. Da hatten Közi und Yu-ki noch einmal Glück gehabt. Überhaupt, dann hätte er nicht nur Ärger mit Kaoru bekommen, nein, er hätte sich auch noch je einen neue Gitarristen und Bassisten suchen müssen und darauf hatte er beim besten Willen keine Lust. Ganz zu schweigen von dem Ärger, den er mit dem Management bekommen hätte. Der Ärger mit Gackt und die Suchen nach einem geeigneten Supportdrummer im letzten Jahr hatte ihm für die nächsten zehn Jahre mehr als gereicht. Wenn er aber etwas genauer darüber nachdachte, hatte dieses Silvester auch etwas Gutes, zumindest ein bisschen was. Immer hin schenkte Miyavi Mana schon seit gut drei Stunden seine gesamte Aufmerksamkeit, der sich dadurch auch nicht mehr ganz so fehl am Platze vorkam. Mana mochte es Aufmerksamkeit zu bekommen... Und den leicht hyperaktiven Solokünstler mochte er erst recht. Wobei mögen sogar noch eine mittelschwer untertriebene Formulierung war. Der Bandleader hatte sich schon vor einer ganzen Weile in den quirligen Solomüsiker verliebt. Glücklicherweise wusste aber keiner von seinen Bandmembern etwas davon, was in Anbetracht der Tatsache, dass Közi, Yu-ki und Klaha des Öfteren auch mal zu tendenziell eher unfairen Mittel griffen, um einen Tag Probenfrei raus zu schlagen, so wohl auch besser war. Kurze Zeit später drückte Shinya ihm auch schon eilig ein Sektglas in die Hand. Dann wand er sich, wie alle Anderen auch, der Funkuhr an der Wand zu. Es war so gut wie Mitternacht – ergo zu spät zum Flüchten. 10… 9… Mana fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unwohler in seiner Haut. Er wusste ganz genau, dass das Ganze nur schief gehen konnte... 8… 7… 6... Er sah die Katastrophe der fast heutigen Nacht schon wie meterhohe Wellen auf sich zu rollen 5... 4… 3… Am liebsten hätte er sich spätestens jetzt in Luft auf gelöst oder wäre in einem großen Loch im Boden gekrochen und erst in frühestens einer Woche wieder aufgetaucht. Dann hätten seine Chaoten auch ihr Probenfrei gehabt... 2… 1… 0… Mit dem ersten Schlag der Turmuhr fingen Alle mal wieder an durcheinander zu reden und sich gegenseitig Glück und auch weiterhin viel Erfolg für das neue Jahr zu wünschen. Wobei die drei Hyperaktiven, wahlweise auch (Miniatur-)Monster Ruki, Kyo und Miyavi erst einmal alle durchknuddelten. Keinen Wimpernschlag später waren Ruki und Kyo auch schon verschwunden. Raus, knallen. Sehr zu seinem Leidwesen wurde auch Mana nicht von den Knuddelattacken der drei Jungs verschont, besonders von der Miyavis. Auch der Rest der Truppe stürmte, nachdem sie miteinander angestoßen hatten ziemlich ungeordnet hinter her. allerdings dauerte das bei der Größe der Gruppe eine ganze Weile, da ja jeder mit jedem anstoßen wollte. Zumindest die Meisten wollten… Einige wollten auch nicht... Auch Mana kam mit in die Kälte, zwar nicht ganz freiwillig, aber das wurde glorreich ignoriert, denn Miyavi hatte ihn sich gekrallt und zog nun nichtsahnend den armen Bandleader hinter sich her, was ihm nicht sonderlich schwer fiel, da er Mana um gut einen Kopf überragte. Kaum stand das ungleiche Paar vor der Tür würde Mana immer bleicher um die ohnehin schon weiße Nase, während Miyavi mit großen, leuchtenden Augen das Feuerwerk beobachtete. Dann, ganz plötzlich, durchbrach ein lauter Knall in ihrer Nähe -sehr wahrscheinlich von irgendeinem Böller- die so wie so nicht mehr wirklich stille Nacht und Miyavi konnte gar nicht so schnell gucken, wie Mana sich von ihm losgerissen hatte und wie ein geölter Blitz ins Haus zurückgeflitzt war. Bloß weg von diesem Feuerwerk. Man konnte förmlich die unverhältnismäßig großen Fragezeichen über Miyavis Kopf schweben sehen und dem unwissenden Jungen drängte sich die äußerst berechtigte Frage auf, was er denn heute schon wieder falsch gemacht habe. Immerhin war er sich keiner Schuld bewusst. Schulterzuckend drehte sich der Blauhaarige um und ging schnellenschrittes zurück ins Haus um Mana zu suchen und um hoffentlich zu erfahren, was genau er falsch gemacht hatte, dass sein Schwarm so auf ihn reagierte. Lange musste er nicht nach seinem „schwarzen Engel“ suchen. Der saß nämlich zusammengekauert und zitternd wie Espenlaub im Wohnzimmer an der Wand hinterm Sofa. Ein durchaus geeignetes Versteck, wenn man nichtgefunden werden wollte. Diesen Anblick war es zu verdanken,dass Miyavi nun endgültig nicht mehr wusste, was Sache war. Das Bild das er sah, wirkte auf den jungen Solokünstler mehr als nur irreal. Es war fast so, als würde man sich Aoi stillsitzend, Die mit kurzen, schwarzen Haaren oder einen hyperaktiven, ständig gutgelaunten, nach Gurken schreienden, Kyo vorstellen - absolut unmöglich also. Ohne wirklich zu wissen, was genau dieser Versuch jetzt bringen sollte, kletterte er umständlich hinter das Sofa und fing an mehr oder weniger beruhigend auf Mana einzureden. Eigentlich rechnete er fest damit, jede Sekunde von dem völlig aufgelösten Golo zum Teufel gejagt zu werden und eine saftige Ohrfeige zu kassieren, aber nichts der Gleichen geschah. Seine heimliche Liebe hatte ihn noch nicht einmal mit einem der üblichen bösen Blick bedacht. Um genau zu sein, hatte Mana ihn überhaupt noch nicht angesehen oder ihm zu verstehen gegeben, dass er ihn bemerkt und identifiziert hatte, aber diese Tatsache überging Miyavi geflissentlich. Stattdessen hatte Miyavi nur Sekundenbruchteile später ein zitterndes Bündel Mensch im Arm. Behutsam schlang der auf schwerste verwirrte Musiker die Arme um seinen Engel, redete weiter beruhigend auf Mana ein und strich ihm sanft über den Rücken. Und wirklich, Miyavis etwas unbeholfene Beruhigungsversuche schlugen langsam aber sicher an, denn mit der Zeit wurde sowohl Manas Schluchzen als auch das Zittern und die Tränen immer weniger. Die zwei Verliebten saßen weit über eine Stunde an der Wand, inzwischen waren Beide eingeschlafen. Miyavi an die Wand gelehnt und Mana fest an sein „Kissen“ gekuschelt auf Miyavis Schoß, das Gesicht in dessen Halsbeuge vergraben und die Beine über Miyavis gelegt, als nach und nach langsam auch die anderen Partygäste wieder eintrudelten und wurden von Kaoru und Toshiya auf die Zimmer beziehungsweise Luftmatratzen verteilt wurden, denn um diese Uhrzeit hatte keiner mehr Lust nach Hause zu fahren, geschweige denn, dass noch jemand nüchtern genug gewesen wäre, denn sie alle hatten das ein oder andere Bier oder auch mehr getrunken. „Sagt mal, wo sind eigentlich Mana und Miyavi hin?“, unterbrach Kyo,der alle Anwesenden durchgezählt hatte, Toshiya bei der Zimmerverteilung, „Hat die irgendwer gesehen?“ „Ja, ich. Kurz nachdem wir raus sind, sind Beide an mir vorbei in Haus zurückgestürzt“, meldete sich Satoshi zu Worte. „Glaub ihr, wir sollten die Zwei suchen? Scheinbar sind sie ja nicht wieder aufgetaucht“, wand sich nun Hizumi an alle Anwesenden. „Nö!“, kam prompt die einstimmige Antwort von den anwesenden Malice Mizer Membern und Gackt. „Wenn es dem Prinzesschen zu kalt oder unbequem wird, taucht es schon wieder auf!“ Mit Közis ziemlich treffenden Abschlussworten hatte sich das Thema dann auch erledigt und alle dackelten mehr oder weniger nacheinander in die vier Bad um sich die Zähne zu putzen und gegebenenfalls auch um sich abzuschminken. Gegen vier Uhr morgens war es dann endlich still und alle zweiundzwanzig Musiker horchten mit mal mehr und mal weniger frommen Träumen an ihren geliehenen Matratzen. Zwar nicht jeder an der, die ihm zugeteilt worden war, aber das wurde von niemandem wirklich eng gesehen. Beziehungsweise es fiel gar nicht auf, da eh alle zu müde waren um sich darüber wirklich einen Kopf machen zu wollen. Obwohl, zwei horchten ja genau genommen an der Wand. Aber auch dieses ungleiche Paar schlief friedlich, wie auch alle Anderen im Haus. Noch immer saß Miyavi an die Wand gelehnt mit Mana auf dem Schoß, der sich inzwischen an seine „Matratze“ kuschelte, hinterm Sofa und keiner der Beiden machte auch nur die leisesten Anstalten sich in näherer Zukunft aus dieser Position zu bewegen. Müde und völlig gerädert öffnete Miyavi gegen fünf Uhr früh die Augen. Etwas konfus blickte er sich um und es dauerte einige Momente, bis ihm klar wurde, wo genau er saß und was am Abend und in der Nacht vorgefallen war. Kaum waren diese Informationen ganz in sein Hirn eingesunken, besann er sich darauf den hübschen Golo in seinen Armen noch einmal genauer anzusehen, wozu er ja bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt hatte. Obwohl Manas Make-up, und ganz besonders seine stark geschminkten Augen, etwas unter der Nacht gelitten hatten, befand der jüngere Gitarrist ihn immer noch für wunderschön. Er wirkte auch in keiner Weise angespannt oder gestresst wie sonst, wenn Miyavi ihn sah. Den Solisten erinnerte er eher an einen der Engel von denen ihm seine Großmutter immer erzählt hatte als er noch ein Kind war. So bezaubernd, als wäre er geradewegs einer ihrer Erzählungen entstiegen, lag er in Miyavis Armen. Eine ganze Weile betrachtete er ganz verzaubert den älteren Gitarristen. Dann aber nahm der Chaot seine wertvolle Last vorsichtig auf den Arm und kletterte, so gut es eben mit einem Menschen im Arm ging, über die Sofalehne hinter die Mana ja geflüchtet war ins Wohnzimmer zurück. Dabei gab sich die größte Mühe sein große Liebe bloß nicht aufzuwecken. Nach einem kurzen Blick auf die große Uhr im WG-Wohnzimmer war Miyavi ziemlich klar, warum es im Haus so mucksmäuschenstill, vor allem stockfinster war. Es war gerade mal kurz nach fünf am Morgen und da schliefen alle anderen noch. Oder wohl eher schon. Leise tapste Miyavi durch das große Haus in Richtung des Zimmers, das ihm Toshiya in weiser Voraussicht bereits am späten Nachmittag als er angereist war zugeteilt hatte. Schließlich kannten sich Beide schon lang und Toshiya wusste, dass sollte Miyavi irgendwann auf einem Sofa oder Ähnlichem einschlafen ihn keiner aufwecken oder ins Bett schleppen konnte. Also hatte er ihm gezeigt, wohin der Gitarrist in der Nacht, wenn er aufwachen würde, gehen könnte um weiter zu schlafen. Mana kuschelte sich in der Zeit in der er getragen wurde noch einmal etwas näher an die Brust seines Trägers, Anstalten jetzt aufzuwachen machte er allerdings keine, wofür Miyavi ihm aufs allerherzlichste dankbar war. Miyavi wusste nicht, was er sonst hätte tun sollen. Zum Glück war es vom Wohnzimmer zu Miyavis Zimmer nicht allzu weit, weshalb sie diesen Weg auch in sehr kurzer Zeit zurücklegten. Vorsichtig legte Miyavi seine kostbare Fracht auf dem großen Doppelbett mit der bunt gepunkteten Bettwäsche ab und lief dann noch einmal zurück ins Bad um sich abzuschminken, Mana schlief ja. Seine eigenen Abschminktücher hatte er zwar vergessen, aber irgendwer von den Anderen würde seine schon liegen gelassen haben und wenn einem soetws passierte, dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn am Ende welche fehlten. Mit dieser Überlegung lag er goldrichtig. So stand er also ein paar Minuten später, diesmal bettfertig, wieder im Zimmer und das ganz ohne überhaupt einen einzigen Gedanken daran verschwendet zu haben wessen Abschminktücher er geklaut hatte. Ein schlechtes Gewissen hatte er auch nicht. Auf jeden Fall hatte er nun welche in der Hand und begann auch gleich damit den wehrlosen Mana abzuschminken. Schließlich konnte der ja nicht mit Make-up schlafen. So vorsichtig wie es eben ging natürlich. Allerdings stellte Miyavi sich dabei schrecklich dämlich an, sodass es eigentlich an ein ziemliches Wunder grenzte, dass sein „Opfer“ nicht schon längst aufgewacht war, dass aber hatte Gott sei Dank einen sehr tiefen Schlaf. Trotz der Tatsache, dass Miyavi sich selbst auch fast jeden Abend abschminkt, dauerte es fast eine halbe Stunde bis er Mana völlig von dessen weißem Make-up befreit hatte. So aufwändiges Make-up war er einfach nicht gewohnt Noch einmal gute zwanzig Minuten später lag Mana nur noch in Unterwäsche auf dem Bett, was in etwa so aussah, dass er noch sein Korsett und eine, zumindest für Miyavi, sehr seltsam anmutende, Hose trug. Mit Boomers war er bisher noch nie konfrontiert worden, weshalb er damit auch nichts anfangen konnte. Dann Miyavi damit sich selbst auszuziehen. Neben Manas Kleidung, hatte Miyavi sich auch an dessen Haaren zu schaffen gemacht, sodass diese jetzt zwar wirr, aber wenigstens offen um dessen Kopf lagen. Warum sich der Solokünstler so viel Mühe machte? Die Antwort war ganz einfach. Wann hatte man, oder im Spezialfell Miyavi, schon mal die Gelegenheit Mana gänzlich in natura und aus der Nähe zu betrachten. Genau, nie. „Miyavi,“flüsterte eine sanfte Stimme und der Angesprochene fuhr sichtlich erschreckt zusammen, „ich glaube, ich habe mich in dich verliebt...“ Völlig entgeistert starrte Miyavi in Richtung Bett. Es dauerte erst einmal eine gefühlte Ewigkeit, bis der blauhaarige Flummi seine Sprache wiederfand. Doch kaum hatte er die Kontrolle über sein Mundwerk wieder, fragte er auch schon kess nach: „Glaubst du, oder weist du? Das ist eine Wissens- und keine Glaubensfrage!“ „Ich weiß...“, wisperte Mana. „Na da...“, doch weiter kam Miyavi gar nicht mehr, denn Mana, der sich inzwischen vom Bett erhoben hatte, brachte den Jüngeren auf äußerst angenehme Art und Weise zum Schweigen. Einfach in dem er ihm seine Lippen auf den Mund legte und ihn sprachlos küsste. Hosted by Animexx e.V. 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