Wandel? von sunny12 ((ein neues Kapitel ist in Arbeit)) ================================================================================ Kapitel 5: Offenbarung ---------------------- Endlich, nach knapp zwei Jahren, hab ich es geschafft, dieses Kapitel fertigzustellen. Es tut mir unheimlich leid, dass ihr so lange warten musstet. Mir haben zum Teil einfach die Ideen, die Zeit und die Motivation gefehlt, an "Wandel?" weiterzuschreiben. Ich werde versuchen, mich zu bessern und euch nicht wieder so lange warten zu lassen. Aber jetzt wünsche ich euch erst mal viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch. LG sunny12 ____________________________________________________ „Ich bin froh, dass ich die Wahrheit über dich weiß. Aber da ist noch eine Sache, die mich beschäftigt. Und dieser Sache werden wir jetzt nachgehen!“, stellte ich Kim und Kilian vor vollendete Tatsachen. Beide schauten natürlich erst mal überrascht und irritiert. Immerhin hatten sie keine Ahnung, von was ich da gerade sprach. Allerdings muss ich zugeben, dass es mich im Moment relativ wenig interessiert hat. Ich lief einfach auf Kims Haustür zu und vertraute auf die Neugierde der beiden, die meine Freunde dazu bewegen würde, mir zu folgen. Und genauso kam es auch. Erst nachdem wir mein Auto vor Kims Wohnhaus erreicht hatten, waren Kilian und sie in der Lage, mir Fragen zu stellen, was meine beste Freundin auch sogleich tat: „Sag mal, wo willst du eigentlich hin?“ „Und was beschäftigt dich?“, kam es gleich danach von Kilian. „Ich will zu mir nach Hause, damit ich das, was mich beschäftigt, nachgucken kann. Und ihr kommt mit. Wenn wir da sind, werde ich euch erklären, was mich genau beschäftigt. Bis dahin müsst ihr euch noch etwas gedulden. Aber ich kann euch schon mal sagen, dass es etwas mit Kilian zu tun hat.“, erklärte ich den beiden, obwohl ich sie damit noch etwas mehr verwirrt hatte. Dann stieg ich in mein Auto und bedeutete meiner besten Freundin und meinem Freund, es mir gleichzutun. Nachdem alle im Auto saßen, startete ich den Motor und machte mich auf den Weg zu meinem Anwesen, das mir vor ein paar Jahren gekauft hatte. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir endlich mein Haus. Es war ein schönes altes Gebäude, das noch sehr gut erhalten war. Es war von einer großen Wiese umgeben, auf der vereinzelt Obstbäume, Apfel- und Birnenbäume, standen. Die Früchte reiften gut heran und konnten dann im Herbst geerntet werden. Das Haus selbst war im Kolonial-Stil gehalten. Es war in weiß gestrichen und aus Teakholz erbaut. Wenn man auf mein Heim zufuhr, wurde man von der grünen Wiese und einer hellen Auffahrt, die direkt auf das Gebäude zuführte, empfangen. Nachdem wir die Auffahrt aus hellgrauem Kies hinter uns gelassen hatten und ausgestiegen waren, traten wir auf die große Veranda meines Hauses, ich dem ich die ersten fünf Jahre meines Lebens verbracht hatte und in dem meine Eltern gestorben waren. Aber nach ihrem Tod ist es vorerst verkauft worden und ich habe es mir vor zwei Jahren zurückgekauft, damit es sich, wie all die Jahre zuvor, wieder im Besitz meiner Familie befindet. Und genau das erzählte ich auch Kilian über das Haus. Jedoch interessierte ihn das nicht so sehr wie die Frage, was genau ich hier zu finden hoffte. Ich sagte zu Kim und Kilian: „Kommt mit rein und setzt euch ins Wohnzimmer. Ich muss eben noch etwas holen und dann wisst ihr auch, was mich beschäftigt hat.“ Die beiden waren zwar noch immer etwas verwirrt, setzten sich aber ohne Widerworte in mein Wohnzimmer. Während meine Freunde also auf mich warteten, lief ich schnell nach oben in das alte Arbeitszimmer meines Vaters und holte ein altes, in Leder gebundenes Buch aus einer Truhe. Mit dem Buch unterm Arm lief ich zurück in das Zimmer, in dem meine beste Freundin und mein Freund auf mich warteten. Dort angekommen, fragte Kim sofort: „Was willst du denn mit dem dicken Wälzer?“ Ich antwortete ihr: „Damit will ich etwas über Kilian herausfinden.“ Eben genannter sam mich vollkommen irritiert und fragend an. Er wollte auch sofort wissen, wie ich das schaffen wollte: „Und wie bitteschön? Immerhin ist es nur ein altes Buch. Das wird dir bestimmt nichts über mich erzählen können, es sei denn, jemand hat ohne mein Wissen alles über mich aufgeschrieben. Und das ist sehr unwahrscheinlich, bin ich doch nur der Diener von irgendjemandem.“ „Warte erst mal ab. Denn zum einen ist das nicht irgendein altes Buch, sondern das „Große Buch der Vampire“, in dem alle Vampire aufgelistet sind, die irgendwann mal gelebt haben oder immer noch leben. Zweitens denke ich, dass du nicht nur der Diener von irgendjemandem bist, sondern ein ganz besonderer Vampir.“, erklärte ich Kilian meine Theorie über seine Abstammung. Jedoch warf das gleich neue Fragen auf: „Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich ein besonderer Vampir bin? Ich bin nur der Diener von Lord Dark. Es war schon großzügig von ihm, dass er sich nach dem Tod meiner Eltern um mich gekümmert hat, obwohl ich nur ein Sklave bin.“ Ich konnte seine Verwirrung über meine Gedankengänge gut nachvollziehen, aber ich hatte mir auf dem Weg hierher schon Gedanken darüber gemacht, was ich Kilian sagen würde, sollte er mich etwas derartiges wie gerade eben fragen. Deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, bevor ich ihm antwortete: „Theoretisch hast du dir deine Frage gerade schon selbst beantwortet.“, für diese Frage erntete ich wieder überraschte Gesichter meiner Freunde, fuhr aber ungehindert fort „Welcher adelige Vampir sollte sich um das Kind von Vampiren kümmern, die unter seinem Stand sind, wenn dieses Kind nicht etwas Besonderes ist? Besonders Lord Dark würde ich so etwas nicht zutrauen. Außerdem ist es auch eher ungewöhnlich, dass ein Sklave der Schüler eines hoch angesehenen Vampirs wird. Das sind für mich zwei wichtige Argumente, um sagen zu können, dass du nicht nur ein einfacher Vampir bist.“ So, das war meine kurze, aber für mich schlüssige Begründung für meine Theorie über Kilians Geschichte. Nach einem kurzen und auch etwas unangenehmen Schweigen, war Kim diejenige, die die Stille beendete: „Also, auch wenn ich nicht viel über eure Vampirhierarchie weiß, finde ich schon, dass sich Tamaras Erklärung doch sehr logisch anhört. Schließlich hört man doch auch in der menschlichen Geschichte häufig davon, dass es den Adligen egal war, wie es ihren Dienern und all ihren Untertanen ging. Warum sollte es dann bei euch Vampiren anders sein?“ Damit hatte Kim vollkommen Recht. Nur wie Kilian darüber dachte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nur Kim und ich waren uns bis dahin schon einig. Schließlich war wohl auch Kilian zu einem Entschluss gekommen: „Selbst wenn ihr mit dieser Theorie Recht habt, wie wollt ihr dann etwas über mich herausfinden? Seht euch das Buch doch mal an. Da stehen doch bestimmt Unmengen von Vampiren drin! Wie wollt ihr mich oder meine Eltern dort finden? Ich weiß ja nicht einmal, wie sie hießen und ich bezweifle auch, dass dieses Buch ein Namenregister hat.“ So, nun hatte sich jeder von uns dazu geäußert, also konnten nun Taten folgen. Ich öffnete das Buch, das bestimmt 1000 Seiten hatte, die alle in kleiner Schrift beschrieben waren. Nebenbei begann ich zu erklären, welche Eigenschaften dieses Buch noch hatte und beide lauschten gespannt: „Also, das Buch ist nach Adelstiteln geordnet. Es beginnt mit dem niedrigsten und endet schließlich mit der Königsfamilie. Allerdings ist schon seit Jahren nichts Aktuelles mehr über die mächtigste aller Familien im Vampirvolk bekannt. Man weiß weder, wer im Moment König und Königin sind, noch weiß jemand etwas darüber, ob es gerade überhaupt jemanden mit königlichem Blut gibt, der sich um die Angelegenheiten von Kilians Volk kümmert. Zurzeit wissen wir Vampirjäger nur, dass der Hohe Rat der Vampire sehr aktiv ist und Entscheidungen trifft. Genauso wenig wissen wir, ob er es auf Anweisung eines höheren Vampirs macht oder ob er selbstständig handelt. Aber das ist jetzt nur nebenbei wichtig, aber nicht für den Aufbau des „Großen Buchs der Vampire“. Weiterhin solltet ihr wissen, wie ich auch schon einmal erwähnt habe, dass hier alle Vampire aufgelistet sind, die früher einmal gelebt haben oder die noch immer unter uns weilen.“ Nach diesem Satz legte ich einmal eine kurze Pause ein, um wieder besser Luft holen zu können, da es nach einiger Zeit doch schwierig wird, alles, was das Buch betrifft, auf einmal zu erklären und nur die kurzen Pausen, die die Punkte und Kommata bieten, zu nutzen. Außerdem hatten Kilian und Kim dadurch auch die Möglichkeit, diese Informationen schon mal zu verarbeiten und wenn Bedarf war, auch Fragen zu stellen. Aber wie es aussah, war dem nicht so. Aus diesem Grund fuhr ich fort und nannte nun die wichtigste Eigenschaft des Buches: „Das, was uns vermutlich am meisten interessieren dürfte, ist, dass jeder Name bei den Vampiren, zumindest wenn es möglich ist, nur ein einziges Mal vergeben wird. Und selbst wenn es einen Namen mehrfach geben sollte, was eher selten vorkommt, passiert dies nur innerhalb einer Familie einer Adelsschicht. Deswegen sollte es also doch noch relativ einfach werden, dich in diesem Buch zu finden, wenn ich mit meiner Vermutung Recht habe.“ Damit beendete ich meinen Vortrag und wartete wieder auf Reaktionen meiner beiden Freunde. „Ich bin zwar noch immer nicht ganz davon überzeugt, dass du meinen Namen in diesem Buch findest, aber meinetwegen, such ruhig. Ich gucke dir dabei zu.“, meinte Kilian nur und grinste spöttisch. Auch wenn er nicht überzeugt war, begann ich trotzdem damit, das Buch durchzublättern. Und ein Blick zu meiner Rechten zeigte mir, dass Kim mich unterstützen wollte, das mir nun nicht mehr gegenüber saß, sondern neben mir. ***** Kilian ***** Das war doch eine total absurde Idee! Sie wollte mir doch tatsächlich weißmachen, dass sie meinen Namen in einem Buch finden würde, in dem nur adlige Vampire verzeichnet waren. Sie überzeugte mich jetzt nicht und das würde sich auch in nächster Zeit nicht ändern und genau das sagte ich ihr auch: „Ich bin zwar noch immer nicht ganz davon überzeugt, dass du meinen Namen in diesem Buch findest, aber meinetwegen, such ruhig. Ich gucke dir dabei zu.“ Jedoch schien sie das nicht zu interessieren. Tamara begann völlig unbeeindruckt damit, die ersten Seiten ganz ausführlich durchzulesen. Unterstützung bekam sie von Kim, die meiner Meinung nach in dieser Hinsicht auch total verrückt war. Sie hatten zwar beide Recht damit, dass ich nicht wie ein normaler Sklave behandelt wurde, aber das doch noch lange kein Grund, mich in diesem Buch zu suchen. Da sie aber auch nach zehn Minuten noch nichts gefunden hatten, wurde es mir doch zu langweilig. Tamara und Kim hatten in dieser Zeit auch gerade mal das erste Kapitel, das die niedrigsten Adligen beinhaltete, erledigt. Deswegen erwartete ich auch nicht, dass sie mich, wenn überhaupt, im zweiten oder dritten Kapitel finden konnten. Da mir zu langweilig wurde, begann ich eine Erkundungstour durch Tamaras Haus. Sollten die beiden fündig werden, würden sie mir garantiert Bescheid sagen. Das erste, was mir bei meinem Rundgang auffiel, war, dass die Einrichtung hauptsächlich aus antikeren Möbelstücken bestand. Vielleicht waren es Erbstücke? Aber das fiel einem wirklich sofort auf, wenn man das Haus betrat. Es sei denn, man hatte andere Dinge im Kopf, dann würde es vermutlich nicht sofort auffallen. Die einzigen modernen Möbelstücke schienen im Bad und in der Küche zu sein. Es harmonierte aber alles sehr gut miteinander. Antike Möbel passten auch viel besser zu Tamaras Haus als andere. Es hätte meiner Meinung nach einfach falsch gewirkt, modernes Mobiliar ins Wohnzimmer zu stellen. Das hätte einfach nicht zur Aura dieses Hauses gepasst. Der nächste Raum, den ich betrat, war wohl die Waffenkammer. Das war ja auch nicht schwer zu erraten. Jedem wäre das sofort aufgefallen, wenn er sich den Inhalt des Raumes genau besah: Hier gab es alles, was ein Vampirjäger brauchen konnte. Schwerter, Dolche und Holzpflöcke für den Nahkampf, aber auch Pistolen oder Pfeil und Bogen für einen Kampf bzw. Angriff aus größerer Distanz. Außerdem schienen manche der Waffen mit Weihwasser präpariert zu sein. Zumindest verriet mir das mein Geruchssinn und allein der Duft des Weihwassers bereitete mir schon Kopfschmerzen. Aus diesem Grund verließ ich die Waffenkammer auch schnell wieder, nachdem ich einen kurzen Blick hineingeworfen hatte. Nachdem ich noch ein paar weitere, aber weniger interessante Zimmer gesehen hatte, begann sich ein mir sehr wohl vertrautes Prickeln auf der Haut auszubreiten. Das bedeutete für mich, dass ich so schnell wie möglich in mein Zimmer in Lord Darks Villa zurückkehren sollte, da in den nächsten zwei Stunden die Sonne aufgehen würde. Außerdem wollte ich auch nicht das Misstrauen meines Herrn erwecken, wenn ich vor Sonnenaufgang nicht heimkehrte. Deshalb beendete ich meinen Rundgang durch Tamaras Haus und ging zurück ins Wohnzimmer, in dem Tamara immer noch über dem dicken Buch brütete. Beeindruckend war, dass sie das Buch schon fast durchgelesen hatte und noch immer hellwach schien, während ihre Freundin bereits eingeschlafen war. Ich räusperte mich also, um Tamaras Aufmerksamkeit vom Buch auf mich zu lenken, damit ich mich von ihr verabschieden konnte. ***** Tamara ***** Schon seit Stunden war ich in dieses Buch vertieft, um herauszufinden, ob mein Verdacht richtig war. Nur am Rande hatte ich mitbekommen, wie Kilian dieses Zimmer verlassen und vermutlich eine Erkundungstour durch mein Haus gestartet hatte. Auch als Kim sich auf das andere Sofa gelegt hatte und eingeschlafen war, wurde meine Konzentration nur kurz gestört. Und langsam wurde ich immer nervöser. Ich hatte schon einen großen Teil des Buches durchgeblättert, doch noch keinen Vampir mit dem Namen Kilian gefunden. Allerdings wurde meine Konzentration nun gerade wieder unterbrochen. Durch ein Räuspern aufgeschreckt, sah ich hoch, blickte mich um und sah Kilian, der, da er nun meine volle Aufmerksamkeit hatte, zu sprechen begann: „Tamara, ich mich jetzt langsam auf den Rückweg machen, so schwer es mir auch fällt. Aber vermutlich wollen wir beide nicht, dass Lord Dark misstrauisch wird, wenn ich erst so spät zurückkehre. Außerdem wollte ich gerne zuhause sein, bevor die ersten Sonnenstrahlen hervorkommen.“ Bei dem letzten Satz grinste er leicht und zwinkerte mir zu. Aber der Gedanke, dass er jetzt wieder gehen musste, gefiel mir nicht. Zum einen, weil die Gefahr bestand, dass Lord Dark Verdacht schöpfen könnte, dass sich die Situation zwischen Kilian und mir verändert haben könnte. Und mein anderes Problem war, dass ich ihn allein bei dem Gedanken, dass er gehen muss, vermisste. Er war zwar ein Vampir, aber ich liebte ihn nun mal trotzdem von ganzem Herzen und deswegen wollte ich ihn nicht schon wieder gehen lassen, aber ich musste: „Na gut, du hast Recht. Es ist sicherer, wenn du wieder zurückgehst. Dann kann er wenigstens keinen Verdacht schöpfen, dass sich an der Situation etwas geändert hat. Aber pass bitte auf dich auf. Sehen wir uns morgen bzw. heute Abend?“ „Natürlich sehen wir uns heute Abend.“, antwortete er mir mit einem wundervollen Lächeln, bei dem ich dahinschmelzen konnte, bevor er fortfuhr „Es wird Lord Dark freuen, wenn er hört, wie sehr du mich schon bei der Verabschiedung vermisst. Aber pass du auch auf dich und Kim auf. Das nächste Mal, wenn du auf Lord Dark triffst, wird es bestimmt nicht bei der Zeichnung bleiben.“ Als er das sagte, sah er mich ernst an und wandte sich zum Gehen. Ich wusste erst nicht, wie ich darauf reagieren sollte, sagte dann aber noch schnell: „Warte! Woher weißt du davon?“ Er drehte sich jedoch nur noch einmal kurz um und meinte: „Darüber reden wir nachher. Ich liebe dich!“ Er war so schnell verschwunden, dass ich seine letzten Worte nicht einmal erwidern konnte. Ein wenig enttäuscht über den schnellen Abschied ging ich zurück zum Sofa und widmete mich wieder meiner Recherche. Über die Hälfte hatte ich Gott sei Dank schon hinter mir. Barone, Grafen und Fürsten hatten sich schon erledigt und mit der Kategorie „Herzog“ hatte ich gerade erst angefangen. Jedoch wurde die Zahl der Vampire immer geringer, desto höher ihr Adelstitel war, da diese Vampire immer mächtiger und älter wurden. Unter dem Titel des Herzogs waren nur fünf Seiten zu finden. Das würde ich jetzt auch noch schaffen. Ich würde so lange suchen, bis ich seinen Namen gefunden hatte! Also machte ich mich wieder an die Arbeit. Gegen 7 Uhr wachte auch Kim wieder auf und bot an, uns einen Kaffee zu kochen. Sie ging also in die Küche und kam nach etwa zehn Minuten mit Kaffee und etwas zu Essen wieder. Bevor ich mich den letzten zwei Seiten der Herzöge zuwandte, trank ich erst mal etwas von dem Kaffee, um wieder etwas wacher zu werden, auch wenn ich erst wieder richtig fit sein würde, wenn ich den Rest des Tages geschlafen hatte. Aber vorerst musste der Kaffee ausreichen, um meine müden Lebensgeister wieder etwas wachzurütteln. Und es half. So schaffte ich auch die letzten Herzöge – nur leider wieder kein Kilian. Damit blieb jetzt nur noch ein Kapitel in dem Buch über. Hatte mich mein Gefühl denn wirklich getäuscht oder gehörte Kilian tatsächlich zur Königsfamilie? Es blieben drei Seiten, die mir auf diese Frage antworten konnten. Und zusammen mit Kim begann ich, die letzten Seiten des Buches ganz ausführlich zu lesen. Zum Teil sind die Vampire der königlichen Familie über 3000 Jahre alt geworden. Aber es war auch nicht verwunderlich. Allerdings war es doch ein ziemlicher Unterschied zu den rangniedrigeren, die häufig gerade mal etwa 1500 Jahre alt wurden. Doch auch jetzt, nach den ersten zwei Seiten, war immer noch kein Kilian aufgetaucht. Deswegen war ich besonders auf die letzte Seite gespannt. „Bist du dir wirklich sicher, dass Kilian ein adliger Vampir ist? Ich meine ja nur. Wir haben noch immer niemanden gefunden, der Kilian heißt. Hoffentlich bist du nicht zu enttäuscht, wenn er hier nicht genannt wird.“, durchbrach Kim plötzlich die Stille, bevor wir auf die letzte Seite blätterten und entweder fanden, was wir suchten oder ich einsehen musste, dass ich mich geirrt hatte. Ich wusste auch nicht so recht, was ich antworten sollte, deswegen sagte ich bloß: „Ich habe keinen Grund enttäuscht zu sein, wenn ich falschliege. Also lass es uns nicht länger hinauszögern und endlich die letzte Seite aufschlagen.“ Das sagte ich völlig überzeugt und mit einem kleinen Lächeln. Ohne es jetzt noch weiter hinauszuzögern, schlugen wir dann die letzte Seite auf. Und voller Spannung hielten wir beide die Luft an, denn viele Namen standen nicht auf der letzten Seite. Wir sahen uns jeden Namen genau an: Markus, Klaus, Diana, Ashley, Darius,… Und dann, an letzter Stelle stand er endlich: Kilian! Geboren am 8.4.1890, aber kein Sterbedatum. Nur bei seinen Eltern war eins verzeichnet. Aber was daran noch seltsamer war, war die Tatsache, dass sie beide am 25.8.1895 gestorben waren. Das war eher ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Aber trotzdem machte mich das etwas stutzig, aber darüber wollte ich erst abends mit Kilian reden. Jetzt war erst mal Kim dran und ich sagte mit großer Genugtuung: „Siehst du, mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Kilian nicht mein Kilian ist, ist sehr gering.“ „Okay, du hattest Recht. Tut mir leid, dass ich an deinem Gefühl gezweifelt habe. Verzeihst du mir?“, stimmte sie mir zu und mich mit einem Dackelblick an, bei dem ich nicht anders konnte, als ihr zu verzeihen. Nachdem das dann geklärt war, legten wir uns beide hin, um uns vernünftig auszuschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)