Ermittlungen in Sachen Liebe! von xXSasukeUchihaXx (Light x L) ================================================================================ Kapitel 8: Unvergleichlich! --------------------------- Nun saßen sie schon seit einer Stunde in diesem Café und das auch nur, weil sich Ryuuzaki mit dem Verzehr seiner Erdbeertorte Zeit ließ. Light hatte inzwischen sein Glas Wasser geleert und sich einen Kaffee nachbestellt. Gehen durfte er nicht, auch wenn er momentan die Hälfte seiner Handschelle nicht trug, welche ihn sonst an L band. Er musste wohl so lange warten, bis Ryuuzaki fertig war, oder? Nun, was dem Jüngeren auch noch durch dem Kopf ging, war die Tatsache, dass Misa noch immer bei der Bar stand und mit dem Barkeeper flirtete. Warum? Hatte sie nicht gemeint, sie wolle Zeit mit ihm verbringen? "Light... Du solltest auch ein Stück von der Erdbeertorte essen". Ryuuzaki hatte schon längst bemerkt, dass der Jüngere neben ihm in Gedanken zu sein schien und deswegen auch so abwesend wirkte. Ob Light immer noch an das Geschehen von vorhin dachte? Nun, L könnte es ihm nicht mal verübeln und würde nun ein fremder Typ Light schöne Augen machen, so war sich Ryuuzaki eigentlich relativ sicher, er selbst würde davon nicht gerade begeistert sein. "Danke" gab der Braunhaarige zurück, zog den Teller zu sich ran und probierte von der Erdbeertorte. Sie schmeckte wirklich gut, musste Light zugeben und sah zum Schwarzhaarigen, welcher sich eine weitere Erdbeere in den Mund schob. Ob dem Detektiven die Küsse des Blonden vorhin gefallen hatten? Optisch hatte es so ausgesehen, aber nachdem Ryuuzaki gemeint hatte, diese Aktion sei nur ein Test gewesen, zweifelte Light schon daran. Sollte er L vielleicht diese Frage stellen? "Vielleicht geht es mich ja gar nichts an, aber... Hast du bei dem Kerl eben das Gleiche empfunden, wie bei mir?". Light konnte nicht verhindern, dass er ein wenig rot um die Nase wurde, als der Detektiv von seiner Torte aufsah. Nicht, dass L nun seine Frage in den falschen Hals bekam? Er wollte nur dessen Befinden in Erfahrung bringen, sonst nichts. "Soll ich ehrlich sein, Light? Ich fand Sota widerlich... Seine Art und Weise und diese offensichtliche Anmache. Nein, ich war froh, als du noch rechtzeitig reagiert hast und somit mein Test beendet wurde". Aha, dachte sich der Jüngere und wusste nicht so wirklich, was er nun dazu sagen sollte. Gut, er hatte seine Antwort bekommen, aber hatte sich der Schwarzhaarige wirklich auf ihn verlassen? Er hätte auch gar nichts tun müssen, oder? Ja und dann? Wäre L vielleicht noch einen weiteren Schritt gegangen, nur um eine Reaktion von Light zu bekommen? "Was wäre denn passiert, wenn ich nichts unternommen hätte?". "Gute Frage... Vermutlich hätte ich Sota dann den Laufpass gegeben? Ich habe mir ehrlich gesagt darüber keine Gedanken gemacht, da ich mir sicher war, dass du etwas tun wirst und sei es nur eine Geste". Super, dachte sich Light insgeheim und aß still sein Stück Torte. Was sollte er dazu nur sagen? L hatte sich auf den Braunhaarigen verlassen und mehr nicht. Und das Schlimmste an der Sache war, er hatte genau das getan, was Ryuuzaki sich insgeheim gewünscht hatte. Wozu diese Beweggründe? Was wollte der Detektiv mit diesem Wissen erreichen? "Jetzt weiß ich auch genau, dass nur du in der Lage bist, in mir solche Gefühle hervorzurufen, Light. Ist das nicht auch eine gute Sache? Ich habe zwei Tatsachen aufgedeckt". Die braunen Augen sahen wieder zum Schwarzhaarigen, welcher sich erneut eine Erdbeere in den Mund schob und dabei ein kleines Lächeln zog. Ja, Ryuuzaki war im Moment glücklich, aber warum? Nur wegen diesem Wissen? Light wollte es endlich verstehen. "Sag mir, was du planst, Ryuuzaki? Es ist offensichtlich, dass du etwas im Schilde führst". Nun verwandelte sich das Lächeln des Detektiven zu einem Grinsen, ehe er sich etwas im Stuhl zurücklehnte und einige Männer bei der Bar beobachtete, welche sich mit Misa unterhielten. Was machte die Blonde eigentlich dort die ganze Zeit? Erst meckerte sie ihm die Ohren voll, sie wolle allein mit Light sein und dann blieb Misa nicht bei ihnen. "Du bist neugierig. Neugierde kann manchmal tödlich sein, weißt du das eigentlich?". "Beantworte einfach meine Frage. Ich werde schon nicht sterben, nur weil du mir diese Frage beantwortest" rief Light etwas lauter, rückte ein Stück näher und drehte gleichzeitig Ryuuzaki's Gesicht zurück in seine Richtung. Schwarze Seen blickten verwundert in seine, ehe sie einen neugierigen Ausdruck annahmen. "Ich mag dich, Light. Ich mag dich sogar sehr...". Der Braunhaarige wusste nicht, wie er mit dieser plötzlichen Aussage des Detektiven umgehen sollte, spürte erneut die Hitze in seinem Gesicht aufkeimen, während er weiterhin in die schwarzen Tiefen blickte, welche einen liebevollen Ausdruck annahmen. Seltsam, so hatte Ryuuzaki bisher nur einige Male geschaut und Light erinnerte sich auch, zu welchem Zeitpunkt das gewesen war. Vor etwa über einer Woche, bei ihrem ersten Kuss, dann in der Nacht und auch, als Ryuuzaki ihn getestet hatte. Sollte dieser Blick bedeuten, dass L nun mehr erwartete? "Ich mag dich auch, aber...". "Ich plane nichts, keine Sorge. Ich möchte nur ergründen, wie weit ich bei dir gehen kann, Light. Ich möchte wissen, ob du mich so akzeptierst, wie ich nun mal bin". Nur deswegen? Das konnte der Jüngere nicht glauben und ehe er etwas sagen konnte, spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter. Vorsichtig blickte er hinter sich, sah in blaue Augen, welche ihn verwundert, jedoch auch enttäuscht anblickten. Misa. Super, sie kam genau zum falschen Zeitpunkt. "Light... Wir sollten besser gehen, bevor du mir noch zum anderen Ufer wechselst". Ryuuzaki legte einen argwöhnischen Blick auf, da er nun den leichten Hauch verspürte, die Blonde zum Teufel zu jagen. Es hätte doch nicht mehr viel gefehlt und Light hätte ihn erneut geküsst, oder? Ja, da war sich der Detektiv sicher, denn Light hatte von sich aus Ryuuzaki's Nähe gesucht und nicht umgekehrt. Light wollte und konnte im Moment nichts sagen, erhob sich schweigend und griff in seine Hosentasche. "Deine Torte geht auf mich, Ryuuzaki. Lass uns zum Hauptquartier zurückgehen, in Ordnung?". Der Angesprochene nickte zaghaft, lief langsam hinter Light und Misa her, wobei Letztere sich an Light's Arm hängte und immer wieder liebevolle Worte sagte. L war sich sicher, er würde sich niemals so benehmen, selbst dann nicht, sollte ihm diese Verliebtheit ergreifen. Es gab Grenzen und solche sollte es auch immer geben. Kein Wunder, dass Light immer wieder sagte, er liebte Misa nicht. So war sie ganz süß und auch liebenswert, aber Ryuuzaki würde niemals mehr für sie empfinden, da sie auch wirklich nerven konnte. Draußen vor dem Café hielt der Detektiv inne, griff in seine Hosentasche und holte sein Handy und die Handschellen hervor. Erstmal müsste er nun Watari anrufen, damit dieser sie abholen konnte. Nun, sollte er Light wieder an sich binden? Er hatte nichts Verdächtiges getan, oder? Nein, er war neben ihm gesessen und hatte keine Anstalten gemacht, irgendwie die Flucht zu ergreifen, oder sonst was in der Art. Nun, vielleicht sollte er dem Jüngeren noch ein wenig länger Freiheit gönnen, welche er momentan noch genoss? Light hielt ebenfalls inne, besah sich die Handschellen und befreite sich von Misa, welche die Dreistigkeit besaß, sich an seinem Arm zu hängen. Wann lernte sie endlich, dass er das nicht mochte? Schön und gut, sie suchte seine Nähe, aber sie übertrieb es auch gerne, wie man nun deutlich sehen konnte. Langsam lief er auf den Detektiven zu, welcher gerade sein Handy wieder einsteckte und noch immer auf die Handschellen blickte. "Hier" meinte Light kleinlaut, war er zwar nicht sonderlich begeistert davon, wieder diese Handschellen um sein linkes Handgelenk zu tragen, aber L brauchte nun mal diese Sicherheit, weswegen er nun auffordernd sein Handgelenk ausstreckte. Wieder blickten schwarze Seen zu ihm auf, machten einen fragenden Eindruck, ehe Ryuuzaki seicht seinen Kopf schüttelte. "Ich gewähre dir noch ein wenig Freizeit. Lass uns zusammen durch die Stadt laufen, Light. Watari holt uns erst in einer Stunde ab, da er noch ein Problem beseitigen muss". Der Jüngere glaubte, sich verhört zu haben und sah deswegen auch so ungläubig aus. L gewährte ihm noch ein wenig länger Freiraum? Warum? War das wieder eines dieser Teste, welche Ryuuzaki in den vergangenen Tagen immer wieder durchgeführt hatte? "Warum? Ein weiterer Test?". "Wo denkst du hin? Es wäre waghalsig von mir, dich auf diese Ebene zu testen, da ich Gefahr laufen würde, von dir umgebracht zu werden. Du hast die ganze Zeit über nichts Verdächtiges getan, also verdienst du noch ein wenig länger mein Vertrauen". Jetzt verstand Light, wie Ryuuzaki diese ganze Sache meinte. Ja, dessen Begründung leuchtete ein, weswegen sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen bildete. Ein ehrliches und dennoch enttäuschtes Lächeln, welches nur für den Detektiven sichtbar war. "Entschuldige, Light. Ich weiß, dass ich dich mit meinen Worten immer wieder verletze, aber... Ich kann nicht anders. Es geht nicht anders. Du bist und bleibst mein einziger Verdächtiger und ich bin mir sicher, wärst du an meiner Stelle, so würdest du vermutlich auch so handeln, oder?". Langsam nickte Light dem Gesagten zu, da L mit seiner These richtig lag. Wie konnte er also von Ryuuzaki erwarten, anders mit ihm umzugehen, wenn er doch selbst auch vorsichtig sein würde? Sicher, diese Worte, dieser Verdacht verletzte ihn jeden Tag aufs Neue, aber im Endeffekt versuchte sich der Schwarzhaarige doch nur selbst zu schützen und dafür durfte man ihm keinen Vorwurf machen, oder? "Ich kann dir keinen Vorwurf machen, Ryuuzaki. Wahrscheinlich wird immer dieser Verdacht zwischen uns stehen, richtig? Es wird niemals ein klares 'Wir' geben. Selbst dann nicht, solltest du dich in mich verlieben". Verwunderung spiegelte sich kurz in den schwarzen Tiefen wieder, ehe auf Ryuuzaki's Wangen ein deutliches Rot erschien. Er würde sich garantiert nicht in Light verlieben, trotz der Tatsache, dass der Jüngere eine faszinierende Wirkung auf ihn hatte. Und ja, dessen Berührungen ließen diese wirren Gefühle in ihm aufkeimen, ließen ihn diesen Verdacht ausblenden und willenlos werden. Und dennoch, er musste diese Distanz wahren und würde sich davor hüten, solche Gefühle zu entwickeln. "Wie soll ich deine Aussage deuten, Light? Hört sich ja fast so an, als wolltest du, dass ich mich in dich verliebe". "Nein, so war das nicht gemeint. Es war nur eine Möglichkeit... Man sagt, Gefühle ändern alles und demnach habe ich mir die Frage gestellt 'Was wäre, wenn...', verstehst du?". Okay, daran hatte Ryuuzaki nun nicht gedacht, aber diese These leuchtete wirklich ein. Stimmt, würde sich der Detektiv in Light verlieben, was dann? Würde er über den Verdacht hinweg sehen? Würde er nicht wohlmöglich in sein Verderben rennen? L wusste es nicht und er mochte sich nun auch nicht mit solchen Dingen auseinandersetzen, da sie nicht existierten. Ryuuzaki sagte dazu nichts, da er diese Möglichkeit schon seit längerer Zeit in Betracht zog. Ja, dieser Verdacht stand einer normalen Freunschaft schon sehr im Wege, also stellte man sich doch die Frage, was passieren würde, würde sich L in Light verlieben? Der Schwarzhaarige wusste es nicht und er wollte im Moment auch nicht darüber nachdenken. "Wo wollen wir nun hingehen, Ryuuzaki? Holt uns Watari sofort ab? Ich würde gern noch ein bisschen Shoppen gehen" schaltete sich Misa ein und sah fragend zwischen Ryuuzaki und Light her, welche sich unverändert ansahen. Was ihr Freund und der Detektiv wohl im Moment dachten? Misa kam sich wirklich überflüssig vor, wollte erneut ihre Stimme erheben, doch schnitt ihr der Schwarzhaarige das Wort ab. "Watari holt uns erst in einer Stunde ab, also kannst du ruhig in einige Modegeschäfte gehen, Misa". Die Freude konnte man förmlich aus Misa's Gesicht ablesen, ehe sie eine bestimmte Richtung einschlug und im schnellen Schritt auf einige Modegeschäfte zusteuerte. Light seufzte gequält, lief dann endlich langsam hinter der Blonden her, während er die leisen Schritte des Detektiven lauschte. Super, nun durften sie sich eine Stunde mit Misa beim Shoppen rumschlagen. Wusste Ryuuzaki denn nicht, wie lange solche Shoppingtouren bei Frauen dauerten? "Was wäre passiert, hätte uns Misa vorhin nicht gestört, Light?" murmelte L leise, wusste jedoch genau, dass der Braunhaarige ihn gehört hatte. Er sah deutlich das erschrockene Zucken dessen Schultern, ließ ihn ein kleines Lächeln auflegen, ehe Light plötzlich neben ihm lief. Aus braunen Augen wurde Ryuuzaki argwöhnisch angesehen, mit einem Hauch von Verwunderung, weil er vermutlich nachdachte, was passieren hätte können? "Was hätte denn passieren sollen? Du hättest es doch begrüßt, wenn ich dir noch näher gekommen wäre, oder?". Nun blieb der Detektiv stehen, spürte erneut die Wärme in seinem Gesicht aufsteigen, da er genau das gewollt hätte. Er konnte seine Empfindung nicht kontrollieren und als Light ebenfalls stehenblieb und seine Augen erneut auf den Detektiven lenkte, legte sich auf dessen Lippen ein wissendes Lächeln, während er mit seiner Hand das Kinn des Älteren etwas anhob. "Wusste ich es doch, Ryuuzaki. Du versuchst seit einigen Tagen den Unnahbaren zu spielen, aber wenn ich die Distanz zwischen uns überwinde, dann verlierst du deine Beherrschung". Der Schwarzhaarige wollte seine Augen von Light abwenden, aber es funktionierte nicht. Ja, der Braunhaarige hatte Recht mit dem, was er da sagte. L versuchte ihre Distanz zu wahren, versuchte Light in eine Situation zu bringen, in welche er den Jüngeren kontrollieren könnte, aber irgendwie gelang es ihm nur Stück für Stück. Und das er dabei selbst Gefahr lief, weitaus stärkere Gefühle für seinen Verdächtigen zu entwickeln, brauchte Ryuuzaki wohl nicht zu erwähnen. "Intellektuell sind wir schon auf der gleichen Ebene und oftmals kann ich durchschauen, was dir gerade im Kopf schwirrt, aber... Möchtest du erreichen, dass ich dich auch auf der Gefühlsebene durchschauen kann? Du machst es mir auch ziemlich leicht, manchmal zumindest". Nun riss sich der Detektiv endlich von den braunen Augen los, welche ihn schon die ganze Zeit gefangen hielten, trat einen Schritt zurück und blickte gen Boden. Verdammt, er hatte diese Tatsache nicht bedacht und das Light ihn einschätzen könnte, hatte er auch vergessen. Sein Plan hatte Lücken, welche es galt, zu füllen, wenn er nicht schon längst ertappt worden war. "Du beeindruckst mich, Light. Es stimmt schon, dass ich auf einen Kuss aus war, aber die Gründe wirst du niemals erfahren". Nun wirkte Ryuuzaki wieder selbstsicher, stellte sich Light nur die Frage, wie lange L noch in dieser Rolle verharren konnte? Nun, vielleicht sollte er nun einen Test machen, um in Erfahrung zu bringen, wie sicher sich der Schwarzhaarige seiner Sache eigentlich war? Schließlich überwand Light die Distanz zwischen ihnen, erhob seine rechte Hand und ergriff das Handgelenk des Schwarzhaarigen, ehe er diesen in eine Seitengasse zog. Auf offener Straße würde er L sicherlich nicht küssen und es spielte nun auch keine Rolle, ob sich der Verdacht gegen ihn erhärtete, nur weil er Ryuuzaki an einen Ort brachte, wo sie nun mal ungestört sein konnten. "Light... Was hast du vor?". Der Angesprochene hörte deutlich Angst aus Ryuuzaki's Stimme, blickte sich um, ehe er den Detektiven gegen die Wand drückte. Jetzt konnte er auch die Angst in den schwarzen Augen sehen, welche in seine blickten und nach Antworten suchten. Light konnte diese Gefühlsregung sogar voll und ganz nachvollziehen, war er doch der einzige Verdächtige für L. Nun, was würde er wohl denken, würde Ryuuzaki ihn plötzlich an einen verlassenen Ort zerren? Vermutlich das Gleiche, oder? "Du brauchst keine Angst zu haben, Ryuuzaki. Ich bringe dich schon nicht um..." hauchte Light leise, erhob seine rechte Hand, welche noch immer das linke Handgelenk des Schwarzhaarigen hielt, ehe er seine Hand auf die Wange des Detektiven legte. Seicht fuhren die Fingerkuppen über die blasse Haut, ließen Ryuuzaki kurzweilig zusammenzucken, ehe er neugierig zu Light aufblickte, um dessen Beweggründe zu ergründen. Was war nun in den Jüngeren gefahren? Vor einigen Minuten war er noch so anders gewesen, doch nun? "Ich frage mich, warum ich diese Wirkung auf dich habe und... Warum habe ich auf deinen Test reagiert? Wieso hast du es geschafft, mich zu erregen?". Nur leise drangen die Worte des Braunhaarigen an Ryuuzaki's Ohr, ließen ihn seine Augen schließen und sich die unmöglichsten Dinge vorstellen. Verdammt, er tat es schon wieder. Er verlor wieder seinen klaren Verstand und gab sich willenlos seinem Verdächtigen hin. "Light... Ich...". Plötzlich befanden sich weiche Lippen auf die des Schwarzhaarigen, ließen dessen Worte im Keim ersticken, ehe dem Detektiven ein leises Keuchen entfloh. Ja, diese Art von Küssen, diese hatte er vermisst. Zwar hatte ihn dieser Sota so nicht geküsst und er hätte es auch nicht zugelassen, aber diese Küsse an seinem Hals waren schon irgendwie widerlich gewesen. Das hier, gestand sich L ein, war nicht im Ansatz zu vergleichen. Nein, Light war einmalig, sein ganzes Wesen war einmalig und der Detektiv wurde sich erneut bewusst, dass nur der Braunhaarige solche Gefühle in ihm hervorrufen konnte. "Es ist nicht so, dass es mir unangenehm wäre, aber... Wieso will er meine Nähe? Seitdem wir uns das erste Mal geküsst haben, da... Unser Verhältnis ist nicht mehr so, wie es vorher war. Warum?". Light versuchte seine Gedanken auszublenden, während er leicht mit seiner Zungenspitze über die leicht rauhen Lippen des Schwarzhaarigen fuhr. Seltsam, irgendwie hatte er auch diese Nähe vermisst, denn irgendwie war dann alles so anders. Kein Verdacht, keine Vorsichtig, sondern nur sie und diese Empfindungen. Warum konnte es nicht immer so sein? "Warum schaffst du es schon wieder, meine Mauer zu durchbrechen, obwohl ich vorsichtig sein muss? Ich darf diese Nähe nicht dulden, Light. Ich mag es wirklich, wie du mein Gehirn benebelst, aber könnte es denn nicht sein, dass du bewusst darauf aus bist, mich hinterher zu töten? Muss ich soweit denken?". Ryuuzai wusste es nicht, keuchte erneut in ihren leidenschaftlichen Kuss und zog Light beim Kragen noch etwas näher. Er wollte nun nicht weiter darüber nachdenken, sondern nur diesen Kuss genießen. Wer wusste denn schon, wann er den Nächsten bekommen würde? Ohnehin wusste L nicht, wieso Light ihn nun küsste, auch wenn ihm drastische Vorstellungen zu Kopf stiegen. Der Jüngere löste ihren ausartenden Kuss, blickte in die schwarzen Tiefen des Detektiven, welcher stumm seine Fragen stellte. Ja, vielleicht sollte er Ryuuzaki erklären, warum er ihn nun geküsst hatte? "Ein Test... Ich wollte wissen, ob du deine Vorsichtig vernachlässigst und genau das hast du getan, Ryuuzaki. Vermutlich verfluchst du dich für diese Schwäche, aber... Mir bedeutet es sehr viel, weil du mir in diesen Momenten dein Vertrauen gibst". "Er hat Recht... Ich werde schwach, wenn er mich küsst und vergesse die Gefahr. Sie ist mir zwar bewusst, aber gleichzeitig auch so gleichgültig". L blickte wieder gen Boden, suchte nach Worten, nach einer Antwort, welche er Light geben könnte, aber er fand einfach keine. Selten genug und schon wieder bestätigte er dem Jüngeren, welche Wirkung dieser auf Ryuuzaki hatte. "Beantwortest du mir nun meine Frage? Was willst du eigentlich von mir?". Vielleicht bekam Light nun endlich die Antwort, auf welche er schon seit geraumer Zeit wartete? Damals hatte der Detektiv geschwiegen und nichts weiter dazu gesagt, doch nun sah die ganze Sache anders aus. In diesem Zustand musste doch wenigstens eine kleine Erklärung kommen, oder nicht? Die schwarzen Augen blickten wieder auf, nahmen einen festen Ausdruck an, während ein leises Seufzen über die Lippen des Scharzhaarigen glitt. Nun, was wollte er? Er wollte, dass Light sich in ihm verliebte, damit er ihn besser kontrollieren konnte, aber das konnte L unmöglich sagen, oder? Nein, es wäre falsch, sogar in seinen Augen und er würde somit das minimale Vertrauen zwischen ihnen nur erneut zerstören. "Kannst du mir keine Antwort geben, Ryuuzaki? Sag mir doch einfach, was du im Moment denkst". "Ich bin mir sicher, dass du nicht wissen willst, was sich in meinem kranken Kopf abspielt. Ich habe schon so viele perverse Gedanken gehabt, dass ich sie schon gar nicht mehr zuordnen kann". Wie meinte Ryuuzaki das nun? Sollte sich Light geehrt fühlen, weil man an ihn dachte? Nein, oder vielleicht doch? Nun, denken konnte L, was immer er wollte, aber er sollte sich nicht einbilden, dass diese Gedankengänge irgendwann Wirklichkeit werden würden. "Du denkst also an solche Dinge? Sagst du mir damit nicht indirekt, dass du mit mir ins Bett steigen willst? Warum? Warum gerade ich? Ich bin dein Verdächtiger und halte es nicht für eine gute Idee, mit einem Verdächtigen so intim zu werden. Denken kannst du, was immer du willst, aber bilde dir nicht ein, dass da mal mehr zwischen uns laufen könnte. Mein Vater und der Rest des Sonderkommando's würden es nicht gutheißen, oder?". Zaghaft nickte Ryuuzaki, da er das natürlich wusste. Light musste ihn nicht belehren und dennoch hatte sich in den vergangenen Tagen soviel verändert. Außerdem, aus Ryuuzaki's Blickfeld, waren sie schon längst zu weit gegangen, oder nicht? Die Küsse waren schon zuviel gewesen, jedenfalls sah L dies so. "Nehmen wir an, ich lasse mich auf dein krummes Spielchen ein, Ryuuzaki... Was würdest du dir davon versprechen? Eine Liebesbeziehung, oder empfindest du weitgehend größere Gefühle für mich?". Plötzlich lachte Ryuuzaki schelmisch, da trotzdem sein Plan langsam aufging. Light wollte nähere Details und das passte wunderbar in seine Vorstellung. "Ich sagte doch bereits, dass ich dich sehr mag, oder nicht? Eine Liebesbeziehung? Dazu noch mit einem Verdächtigen? Heißt das, dass du bereit wärst, mit mir intim zu werden?". "Das habe ich nicht gesagt, also verdrehe nicht die Tatsachen. Ich will lediglich wissen, was du dir von den ganzen Aktionen versprichst?". L legte seinen Daumen an seine Lippen, legte seinen Kopf schief und blickte neben Light an der Hauswand hoch. "Was ich mir verspreche? Eigentlich nichts, Light. Du hast mir vorgeschlagen, dass ich mein Leben verändern soll, also fange ich damit auch an. Nur du stellst dich einer Veränderung noch im Weg". "Jetzt bin ich wieder der Schuldige... Aus dir soll noch einer schlau werden, Ryuuzaki. Ich werde darüber nachdenken, aber nicht mehr, verstanden? Ich muss sowieso verrückt sein, mich auf so was einzulassen" murrte Light und stieß sich mit den Händen von Ryuuzaki ab, welcher dem Braunhaarigen noch eine Weile nachsah. "Keine Sorge... Ich bin mindestens genauso verrückt, Light. Wer fängt schon was mit einem Verdächtigen an? Niemand, aber ich muss mal wieder aus der Reihe tanzen" grinste der Detektiv gerissen und lief dem Jüngeren hinterher. Ganz vergessen, Light genoss noch immer die Freiheit und somit musste L auch besonders vorsichtig sein. Ein Fehler und er konnte sich vom Leben verabschieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)