Erzähl mir was von Hikaru_Hyuga ([Challenge] ABC) ================================================================================ Kapitel 23: X- Rosa Haare ------------------------- X- Rosa Haare „Tusse, Tusse, du bist eine dumme Tusse!“, sangen die Kinder im Chor. Sie hielten sich an den Händen, während sie im Kreis tanzten. In ihrer Mitte befand sich ein kleines, gleichaltriges Mädchen mit pinken Haaren. „Lass sie in Ruhe!“,schrie ein anderes Kind. Ino Yamanaka kam angerannt und durchbrach den Kreis. Augenblicklich wurde es still. Nur das Schluchzen des gehänselten Mädchens war zu hören, die vergebens versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. „Ihr seid gemein, richtig gemein! Hört auf Sakura zu ärgern! Sie ist meine Freundin!“ „Pah.“, sagte Kim verächtlich. Sie war die Anführerin einer Mädchenbande, die von vielen respektiert wird. Die Herrscher des Kindergartens und der Feind von denen, die sie nicht ausstehen kann. „Hast du keine Freunde, dass du dich an diese dumme Kuh halten muss?“ „Genau.“, pflichtete ihr das Mitglied Jana ihres Clubs bei „Mach doch bei uns mit. Wir würden uns freuen. Bei uns, bei den 'Cute- Girlies' wärst du besser aufgehoben.“ Die anderen bildeten einen Kreis um die Streithähne. Sie hörten alle gespannt zu, wie es weitergeht, ob Ino ein Mitglied wird und Sakura ihre einzige Verbündete verliert oder ob das Yamanaka- Mädchen wirklich so dumm ist abzulehnen. Nicht viele von ihnen bekamen die Ehre, von einem Mitglied persönlich gefragt zu werden. Aufgenommen werden nur die mit besonderen Talenten und Schönheit. Dass Ino beides hatte, war jedem klar. Die Blondine ging auf Sakura zu und half ihr beim Aufstehen. „Alles okay?“, fragte sie. Die Gefragte nickte. Das Mädchen versuchte die letzten Tränen wegzuwischen und schaute ängstlich von ihrer Freundin zu Kim und wieder zurück. Diese sagte nur mit einem festen Blick und einer Entschlossenheit, die Sakura immer bewundert hatte: „Nein!“ Man konnte schon fast hören, wie einige bei dieser Antwort die Luft einsogen. Hatte sie wirklich abgelehnt? „Warum nicht?“, fragte ein anderes Mitglied staunend. Sonst rissen sie sich doch immer darum, ob sie mitmachen dürfen oder nicht. „Ich will nirgendwo mitmachen, wo man Menschen ärgert und zum Weinen bringt.“, antwortete Ino lässig. Jede andere wäre durch diese Worte extrem unbeliebt geworden, aber hier handelte es sich um Ino. Niemand legte sich mit ihr an, wenn sie sauer war. Und das war sie. Und wie. „Aber-“, fing das Mädchen wieder an, doch Kim befahl ihr, den Mund zu halten. Schnell kam sie diesem Befehl nach. „Wir betteln nicht um Mitglieder“, sagte sie arrogant „Sie betteln um die Aufnahme. Kommt Leute. Wenn sie sich zu gut für unsere Gruppe hält, soll sie doch machen, was sie will. Sie gibt sich halt lieber mit modischen Unfällen ab.“ Sakura schoss augenblicklich die Tränen in die Augen. Modischer Unfall. Sie wusste, dass damit ihre Haare gemeint waren. Rosa war halt doch zu krass. Und ihre Mami meinte noch, dass das süß aussähe. Sie hat sie eiskalt reingelegt. Ihr war wieder zum Weinen zu Mute. „Ino“, flüsterte ein Junge. Sie drehte sich um. Fabian. Sie mochte ihn, aber er war auch ein Mitstreiter der Sakura- Hänsel- Gruppe, wenn seine Freunde da waren. Ansonsten war er ein netter Kerl. „Hältst du das für richtig? Sie könnten dich jetzt auf den Kieker haben und dir das Leben schwer machen.“ „Pff“, winkte Ino ab. „Mach dir um mich keine Sorgen, aber mir ist neu, dass du auch zu der Sakura- Hänsel- Gruppe gehörst?“ Die letzten Worte waren abwerten ausgesprochen. Auch wenn sie Fabian nicht gut kannte, konnte sie dennoch den Stich spüren, den ihre Freundin ihm versetzt hat. „Komm“, sagte Ino an sie gewandt „Wir gehen woanders hin.“ Die Blondine nahm ihre Freundin an die Hand. Die Verbliebenen der Mobbing- Täter machten für die Beiden stumm den Weg frei. Nur einmal wünschte sich Sakura, dass sie ihr so einen Respekt erweisen würden. Wenige Minuten später saßen sie gemeinsam auf der Schaukel. Fröhlich schwang sich Ino vor und zurück. Sakura sah sie an. Nein, ihre Freundin hatte keine Sorgen. Das Mädchen mit den rosa Haaren war erst vor ein paar Monaten neu hinzugekommen, und hatte bereits Feinde, die sie immer wieder ärgerten. Sie mögen ihre Haare nicht, sagten sie, sie ist eine kleine Schlampe. Sie wusste erst nicht, was dieses Wort bedeutete, aber ihre Mutter hatte dieses Rätsel gelöst. Es war egal, wenn sie es ihren Eltern erzählte und der Erzieherin davon berichtete, sie konnte die Kinder hier noch so oft anschreien und ausschimpfen, sie würden doch wieder mit dem Mobben anfangen, wenn die Erwachsenen sie alleine ließen. Wie oft hatte Sakura schon mit den Gedanken gespielt ihre Haare zu färben oder eine Perücke zu tragen, damit sie nichts mehr sagen konnten. Erst als sie Ino durch eine Auseinandersetzung kennen lernte, bei der Blondie sie gerettet hatte, bekam sie wieder Selbstvertrauen. Ino hatte wie sie eine außergewöhnliche Haarfarbe. Sie war blond. Blaue Augen, blonde Haare, doch niemand schimpfte sie als dumm, wie man es bei solchen Schönheiten eigentlich tat. „Wieso mögen sie dich und mich nicht? Blond und rosa Haare sind doch beide in Tokio recht selten, oder?“, hatte sie ihre Freundin schüchtern gefragt, worauf diese lächelnd antwortete: „Ob du es mir glaubst oder nicht- sie haben mich damals auch gehänselt!“ Sakura sah sie erstaunt an. Sie? Ino? „Wirklich?“ „Ja. Sie können ganz schön gemein sein, aber eigentlich sind sie alle nett- außer Kim. Die mag ich immer noch nicht.“ „Und warum lassen sie dich jetzt in Ruhe?“, wollte Sakura wissen. Gab es irgendeinen Zauberspruch oder Trick, um die Zuneigung anderer zu gewinnen? Ino zuckte etwas ratlos die Schultern. „Ich hab mich nicht ärgern lassen. Meine Eltern kommen aus einem Land, wo fast alle blond sind. Deswegen wusste ich, dass ich kein Monster war, oder welche Spitznamen sie mir sonst gaben. Irgendwann haben sie aufgehört mich zu hänseln. Das lag wohl daran, dass sie erkannt haben, dass ich genauso bin wie sie. Ich würde sagen, Sakura“, fügte Ino aufmunternd hinzu „dass du ihnen noch ein bisschen Zeit gibst. Irgendwann werden sie auch dich mögen, wenn sie merken, wie toll du bist. Ich glaube, weil sie noch niemals Tokio verlassen haben, haben sie ein bisschen Angst vor der Welt da draußen. Ich würde sogar sagen, dass sie glauben, dass der Rest Erde, welches nicht von Japaner bevölkert sind, von Aliens bewohnt werden. Sie fürchten sich einfach nur etwas vor dem 'Anders- sein'.“ Sakura glaubte Ino zu verstehen. In ihrer Familie hat man sie immer als das süße Mädchen mit den rosa Haaren empfunden, sie hatte immer dazu gehört. Aber jetzt war sie auf einem neuem Gebiet. Zum ersten Mal liebte man sie nicht auf Anhieb, man mied sie, weil sie anders war. Das war was ganz neues. Sakura lächelte ihre Freundin an. Ino wusste immer die richtigen Worte, um einen aufzumuntern. Sie war einen richtige Zauberin. Sie konnte ihr bestimmt helfen ihren eigenen Stil wiederzufinden. Seit die hier gemobbt wurde, hatte Sakura auf ihre kunterbunten Kleider verzichtet, mit dem sie hier noch mehr auffallen und somit noch mehr verachtet wurde als jetzt schon, aber diese Zeit war vorbei. Sie würde diese Sachen wieder anziehen. Sie wollte zeigen, dass es nicht falsch war, anders zu sein, im Gegenteil, es machte Spaß. Sie stach gerne überall heraus. Sie hinterließ Eindrücke, die keiner so schnell wieder vergaß. Darauf konnten sie Gift nehmen. Sakura Haruno war unvergesslich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)