Auf den Hund gekommen von abgemeldet (Wenn Kai eine harte Lektion lernen muss) ================================================================================ Kapitel 2: Veränderungen ------------------------ Hi, danke an meine ersten beiden Kommischreiber. Hoffe euch gefällt die FF auch weiterhin. Veränderungen Als Kai wieder erwachte, fühlte er sich wie überfahren. Jeder einzelne Knochen tat ihm weh und er brauchte mehrere Anläufe, um seine Augen zu öffnen. Er schien immer noch in der Gasse zu liegen, auch, wenn er alles nur schemenhaft erkennen konnte. Hatte er einen Schlag gegen den Kopf bekommen? Irgendwas war mit seinen Augen. Er sah alles nur noch leicht verschwommen und merkwürdig farblos. Kai versuchte auf zu stehen, scheiterte aber immer wieder. Seit wann waren denn seine Arme bitte fast genauso lang wie seine Beine? Er sah an sich hinunter und erschrak. Er erblickte nicht seinen Körper, sondern einen breiten Brustkorb und vier schlanke Beine, die in Pfoten endeten. Was zum…? Er konnte nicht mehr sprechen. Alles was er zu stande brachte, war ein Jaulen. Ein Hund? Er war ein Hund? Kai schüttelte den Kopf. Der Schlag war wohl zu hart gewesen. Mh, sehen kann ich anscheinend nicht mehr gut, aber dafür rieche und höre ich so viel besser. Er streckte seine Nase in die Luft und saugte die Luft tief ein. Das war im Moment nur etwas viel. Ihm wurde schlecht und schwindelig. Kai, bleib ruhig, ich denke du musst dich daran erst einmal gewöhnen. Da er der Meinung war, dass er halluzinierte, fand er es recht amüsant. Wer konnte denn von sich behaupten je in einem Hundekörper gelebt zu haben? Er tapste vorsichtig umher, um sich an die Funktion der vier Beine zu gewöhnen. Nachdem er dies einigermaßen raus hatte, versuchte er sich mit Hilfe seiner Ohren und seiner Nase einen Überblick zu verschaffen. Er fand seine Kleidung schnell. Jetzt wurde ihm mulmig. Warum sollte er in einem Traum an so etwas Nebensächliches denken? Das war doch ein Traum, oder? Immerhin ist es ein Ding der Unmöglichkeit, Menschen in Tiere zu verwandeln. Das gab es nur in Büchern oder in Filmen. Daran glaube ich nicht. Kurz zuckte das Bild der alten Frau durch seine Gedanken. Alte Frau die zaubern kann? Das wäre doch ein wenig zu klischeehaft. Aber er konnte sich die Sache auch nicht erklären. Als einen dummen Streich von seinem Team konnte er das auch nicht abtun. Wie sollten sie ihm bewusst so einen Traum verschaffen? Vielleicht ist es das Beste, wenn ich erst einmal versuche nach Hause zu kommen. Dort kann ich mich dann erst einmal sammeln. Kai spürte, wie Panik in ihm aufstieg. Bitte, bitte lass das nur ein Traum sein. Eigentlich würde ein Kai Hiwatari nicht betteln, aber immerhin war die Situation ja auch alles andere als normal. Im Moment sah es aber so aus, als ob dies alles sehr real war. Er schnappte sich seine Kleidung und lief aus der Gasse heraus. Er seufzte genervt auf, als er auf seine Hose trat und sich beinahe überschlug. Verdammt, die Klamotten sind einfach zu lang. Ich werde das niemals bis nach Hause schaffen, wenn ich mich ständig auf die Schnauze packe. Er schnaubte und ließ seine Kleidung fallen. Mit der Nase zuerst wühlte er in seinen Hosentaschen und fand seinen Blade. Die Kleidung konnte man ersetzen, aber Dranzer würde er nicht noch einmal zurück lassen. Mit dem blauen Blade in der Schnauze lief er nach Hause. Er versuchte es zumindest. Wo muss ich hin? Scheiß Augen. Die sind ja kaum zu gebrauchen. Was bringt mir ein guter Geruchssinn, wenn ich mit keinem der zahlreichen Gerüche etwas anfangen kann? Er versuchte sich zu konzentrieren und schloss die Augen. So bemerkte Kai auch nicht, wie die Leute ihn ansahen. Er verhielt sich gar nicht typisch für einen Hund, wie er dort stocksteif stand, mit geschlossen Augen und tief ein- und ausatmend. Oh Gott, ich breche gleich. Die Gerüche einer Stadt sind ja echt abartig. Wenn ich diese Nase noch länger nutzen kann, werde ich kein einziges Restaurant wieder betreten. Dann endlich erkannte er einen Geruch. Seinen eigenen. Na endlich. Gut, dass es nicht geregnet hat. Sonst wäre ich echt verloren gewesen. Er lief los und fing an zu rennen, nachdem er sich endgültig an die doppelte Beinanzahl gewöhnt hatte und nicht mehr in Gefahr lief, sich damit zu verheddern. Schon von weitem roch er sie. Seine Teamkameraden. Anscheinend erkenne ich die Leute nicht mehr am Aussehen, aber an ihrem Geruch. Gott sei Dank. Ich habe doch keine Ahnung wie die einzelnen Leute alle riechen! Aber mein Gehirn scheint einfach ihr Aussehen in Geruch umgewandelt zu haben. Es ist fast so, als hätte ich schon immer gewusst wie sie riechen. Meine Güte, als Mensch ist Hilarys Parfum ja recht angenehm, aber für diese Hundenase ist es die reinste Folter. Er hörte sie im Garten und rannte darauf zu. Eins muss ich diesem Hundekörper ja lassen. Er ist schnell und ausdauernd Kai war den ganzen Weg von der Innenstadt bis hierher gerannt und das war immerhin eine Strecke von 45 Minuten im gestreckten Lauf. Als Mensch hätte er diesen Sprint niemals geschafft. Er stürmte um die Ecke und hörte noch, wie ein Blade gegen ein anderes prallte. Dann nur noch ein Keuchen und einen weiblichen Aufschrei. Er stemmte sich mit seinen vier Pfoten in die Erde und kam schlitternd zum stehen. Was ist? Warum schreit die denn jetzt so? Verdattert sah Kai sich um. Schemenhaft konnte er das Team erkennen, dass jetzt auf den überdachten Teil der Terrasse geflüchtet war. Er schnaubte. Diese Augen sind echt Mist. Aber sie sind alle da. Das rieche ich. Tyson, Max, Kenny, Ray und Hilary. Verstecken die sich vor mir? Innerlich schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn. Natürlich, sie können mich ja schlecht erkennen. „Ksch, verschwinde, du Streuner.“ Hörte Kai eine Stimme, die von Max kam. Kai rollte mit den Augen. Max, das ist ja unglaublich mutig von dir. Wäre vielleicht eindrucksvoller, wenn du dich dabei nicht hinter Tyson verstecken würdest. Außerdem bin ich nicht taub. Du brauchst mich nicht so an zu schreien. Diese Ohren sind extrem empfindlich. Vielleicht sollte ich nicht versuchen in Tysons Nähe zu bleiben, aber etwas anderes bleibt mir im Moment nicht übrig. Scheiße, es wäre jetzt echt einfacher, wenn ich reden könnte. Kai wusste, dass er sich zu Tode erschrecken würde, wenn er einfach so auf sie zu stürmte. So machte er das Erstbeste, was ihm einfiel. Er legte sich hin, ließ Dranzer aus seiner Schnauze fallen und bettete seinen Kopf auf die Pfoten. Ist ja ekelig, so ein Verhalten. Aber es wird wohl besser sein, wenn ich einen auf süß und knuddelig mache. Böse und bedrohlich würde sie nur dazu bringen, dass sie den Tierfänger rufen. Muss ich mich eben mal auf Ray und sein Herz für Tiere verlassen. Kai schaute diesen an. Er legte alles in den perfekten Hundeblick, der ihm jetzt gar nicht schwer fiel und es schien zu wirken. Noch ein wenig ängstlich die Ohren anlegen und winseln und Ray fing prompt an, anders zu riechen. Seine Angst verschwand. Meine Güte, so eine Nase gehört verboten. Kai rührte sich nicht, als der junge Chinese auf ihn zu kam und sich langsam zu ihm hinunter beugte. Die plötzliche Nähe behagte dem Hund gar nicht. Seine Muskeln spannten sich an und er musste sich zusammen reißen, um nicht zu knurren. Das hätte Ray verschreckt, dass wusste er. „Was hast du denn da, mein Kleiner?“ redete Ray beruhigend auf das Tier ein und griff langsam zu dem Gegenstand, den der Hund gerade hatte fallen lassen. Was wohl? Meine Güte, jetzt greif doch schon zu. Sehe ich so furchteinflößend aus? Der junge Chinese war zurück gezuckt, als Kai seinen Kopf hob und beobachtete was Ray da tat. Genervt verdrehte der junge Russe die Augen, bevor er mit der Nase anfing, Dranzer in seine Richtung zu stupsen. Der Schwarzhaarige stutzte wieder, als er das Augenverdrehen des Hundes bemerkte. „Leute, dieser Hund ist nicht normal. Irgendwie hat er Ähnlichkeit mit Kai. Nicht nur das graue Fell und die rot- braunen Augen. Er hat diese grad verdreht, wie unser Lieblingseisklotz es auch immer tut.“ Lieblingseisklotz? Warte nur ab Ray. Wenn ich erst wieder normal bin……Aber diese Hexe war ja mal eine ganz Kreative. Graues Fell und braune Augen? Das sieht doch ein Blinder mit einem Krückstock. „Ray, geh lieber da weg. Das Vieh ist nicht gerade klein und du weißt nicht wo es herkommt.“ Vieh? Tyson du willst es also nicht anders, oder? Selbst, wenn ich in der Haut einer Promenadenmischung fest sitze, musst du frech werden. Kai sprang so schnell auf, dass Ray vor Schreck nach hinten stolperte. Dann rannte der große Hund unvermittelt auf Tyson zu und sprang ihn an. Der junge Japaner landete mit dem Rücken auf dem Boden und starrte ängstlich zu Kai auf, der es sich jetzt dreist auf Tyson gemütlich machte und ihn mit seinem Gewicht fast erstickte. Nachdem sie alle sahen, dass der Blauhaarige nicht in die Gefahr lief, gefressen zu werden, brachen sie in schallendes Gelächter aus. Meine Güte, müssen die immer so laut sein? Diese Ohren gehören ebenfalls verboten. Naja, jedenfalls scheinen sie mich nicht gleich in irgendeinem Tierheim abgeben zu wollen. Jetzt kamen auch die restlichen Teammitglieder näher um ihn zu begutachten. Obwohl Kai das nicht behagte, konnte er nicht verhindern, dass er mit seinem Schwanz wedelte. Gott, was wird das hier? Ich scheine mich nicht ganz unter Kontrolle zu haben. Heißt das, dass ich auch noch gegen die tierischen Instinkte kämpfen muss? Tz, ich werde bestimmt nicht aus der Toilette trinken und im Müll wühlen. Aber, wenn ich jetzt harmloser aussehe, soll mir ein wenig Schwanzwedeln auch nicht zu viel sein. Auch Ray kam wieder näher. Er hielt Kais Blade immer noch in der Hand, hatte ihn sich aber noch nicht angeschaut. Zu sehr wurde er von Tyson abgelenkt, der das Tier versuchte von sich zu schieben. Kenny war der Erste, der seine Stimme wieder fand. „Ein schönes Tier. Aber die Fellfärbung ist wirklich merkwürdig. Das Grau geht ja noch, aber diese fast schwarzen Zeichen an den Pfoten, am Kopf und am Bauch sind wirklich fast wie Kais Haarfarbe. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auch sagen, dass das kein Hund ist, sondern ein Wolf. Die Statur würde jedenfalls passen.“ Kais Kopf ruckte in Kennys Richtung. Ein Wolf? Ich bin ein Wolf? Meine Güte, warum musste diese alte Hexe gleich übertreiben? Das macht die ganze Sache viel schwieriger. Als ob Ray und die Anderen einen ausgewachsenen Wolf behalten wollen. „Bist du sicher, Kenny?“ fragte nun Max, der sich traute, Kai über den Kopf zu streicheln. Innerlich grummelnd ließ der junge Russe diese erniedrigende Sache über sich ergehen. Immerhin wollte er die Bladebreakers überzeugen, ein liebes, harmloses, kleines Hündchen zu sein. Gut, klein war er ja nicht, aber das sollte seinem Plan keinen Abbruch verpassen. „Max hat Recht, finde ich.“ Schaltete sich Ray wieder ein. „Er benimmt sich nicht wie ein Wolf. Mal davon abgesehen, dass es hier keine Wölfe gibt und, wenn er aus dem Zoo ausgebrochen wäre, würde er sich uns gegenüber nicht aufgeschlossen verhalten.“ Danke Ray. Ich dachte schon, dass meine bisherige Arbeit völlig umsonst gewesen wäre. Dann wollen wir mal ein wenig Überzeugungsarbeit leisten und den Vernünftigsten von ihnen überzeugen, einen armen Streuner auf zu nehmen. Außerdem muss ich ihn wohl wieder auf Dranzer aufmerksam machen. Gedacht, getan. Kai schaute noch kurz auf Tyson hinunter, der immer noch versuchte, den Hund von sich zu schieben und schnaubte verächtlich. Schwächling. Das bedeutet mehr Körpertraining, wenn ich diesen Körper wieder los bin. Dann ging er auf Ray zu und fing an seine Hand zu stupsen. Dabei winselte er ein wenig. „Was ist denn, mein Kleiner?“ fragte Ray, kniete sich vor seinen veränderten Leader hin und fing an ihn zu streicheln. Geistesabwesend hatte er dafür Dranzer in die andere Hand genommen. Kai seufzte. Mensch, Ray, seit wann bist du denn so schwer von Begriff? Kai drehte den Kopf und stupste nun Rays andere Hand, bis dieser begriff. Er öffnete seine Hand und keuchte auf. „Ray, was ist los?“ Tyson hatte sich mittlerweile wieder aufgerappelt und sich das merkwürdige Verhalten des Hundes von weitem angeschaute. „D-Das ist Dranzer.“ Stotterte Ray, nahm aber den Blick nicht von dem blauen Blade in seiner Hand. „Was?“ Die Anderen sprangen auf, um sich den Blade aus der Nähe an zu schauen, weil Ray ihn so in der hielt, dass man ihn nicht sehen konnte. Max übersah in seiner Hast nur leider Kai, der erst schmerzhafte Bekanntschaft mit Max´ Knie machte und dann von dessen Gewicht, da der Blonde unsanft auf ihm landete. Kai grummelte nur. Max, wenn du so weiter machst, beiß ich dich. Das scheint ja unglaublich lustig zu werden. Bleib ganz ruhig, Kai. Sobald du wieder normal bist wirst du dich einfach ganz fürchterlich rächen. Nachdem sie Max wieder auf die Beine stellten, rappelte auch Kai sich wieder auf. „Sorry, Hundchen. War keine Absicht.“ Der blonde Blader klopfte Kai auf den Kopf und wandte sich dann wieder Ray zu. Hundchen? Warte nur ab. Du wirst der Erste sein, den meine unmenschliche Rache trifft. Vielleicht warte ich bei dir nicht, bis ich ein Mensch bin, sondern mach ich dir ein nettes Geschenk in dein Bett. Kai grinste, was die Anderen wahrscheinlich verschreckt hätte, da es mehr wie ein Zähnefletschen aussah. Die Aufmerksamkeit lag allerdings nicht mehr bei dem grauen Vierbeiner, sondern bei dem blauen Blade. „Wie kann das sein? Ich bin mir sicher, dass Kai ihn nicht verloren hat.“ Ray schien besorgt zu sein. „Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Nur, wie ist der Hund da dran gekommen? Außerdem, woher wusste er, dass er ihn hierher bringen muss?“ Ja, komm schon Kenny. Du bist nah dran. Streng mal dein helles Köpfchen an und zähl eins und eins zusammen. Ich meine, hallo? Meine Fell- und Augenfarbe? Mein Verhalten? Mein Blade. Los Leute. Kai betete, dass mindestens Kenny, Ray und Hilary darauf kamen. Es war zwar unnormal und vollkommen abwegig, aber etwas anderes passte doch nicht. Tyson sah auf ihn hinab und Kai erwiderte den Blick. Selbst mit seinen schwachen Augen konnte der junge Russe sehen, wie der Blauhaarige schluckte. Okay, vielleicht hilft hier doch nur Tysons Phantasie. Mir egal. Los Tyson, sprich es aus. „K-Kai?“ Yeah. So, das war es auch schon wieder. Auch nicht viel länger, aber das dritte Kapitel ist länger. Versprochen. Sagt mir Bescheid, wenn Kai sich absolut schwachsinnig verhält. Ich weiß nämlich nicht, ob ich es logisch (so weit diese Geschichte überhaupt Logik enthalten kann^^) und verständlich rüber gebracht habe. LG Dranzer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)