Die besten Feste im Jahr - Spiritshipping von chrono87 ================================================================================ Kapitel 1: Wünsche werden wahr ------------------------------ Meine erste Stroy mit einem Shonen-Ai-Pairing und dann auch noch gleich mit Lemon. Ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl, keine Lemon schreiben zu können, wenn ich mir diesen Kapitel durchlese. Vielleicht wird es ja bei den kommenden Stories besser, wer weiß. Wie schon in der Kurzbeschreibung erwähnt, schreibe ich normalerweise keine One-Shots, da ich aber an dem Wettbewerb von Elaine_Eden teilnehmen wollte, habe ich meine Bedenken über den Haufen geschmissen und angefangen zu schreiben. So und nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen. Wünsche werden wahr Zwei Tage vor Heilig Abend herrschte reges Treiben auf den Straßen von Domino. Überall rannten Menschen hektisch von einem Geschäft ins nächste, um noch das passende Geschenk für ihre Liebsten zu ergattern. Unter diesem Menschen befand sich auch ein brünetter, junger Mann, allerdings wuselte er nicht wie alle anderen von Geschäft zu Geschäft, sondern schlenderte einfach nur durch die hohen Massen an Schnee, die sich seit zwei Tagen angesammelt hatten. Alle Leute um ihn herum waren entweder gestresst oder glücklich, doch er war keines von beiden. Die strahlend schokobraunen Augen wirkten an diesem Tag tot-unglücklich. Normalerweise hatte er dafür keinen Grund, immerhin hatte er alles erreicht, was er erreichen wollte. Drei lange Jahre waren seit seinem Kampf mit Nigthshroud und Yugi her und sein Leben hatte sich seit verlassen der Akademie sehr verändert. Sein Ziel, Profiduellant zu werden, wurde schon in kürzester Zeit erreicht. Sein Name kannte jedes Kind, da er als Duellant schon die halbe Welt bereist hatte und in der Duellmonsters Welt als unbesiegbar galt. Leider war gerade dieses Leben auch mit vielen Nachteilen versehen. Zum einen bekam er kaum noch Freizeit und zum anderen hatte er seine Freunde schon ewig nicht mehr gesehen. Klar, Sho, Jun, Fubuki, Edo und selbst Ryo traf er immer mal wieder bei einem Turnier, aber sonst verfügten sie über keinen engeren Kontakt mehr und zu Asuka, Kenzan, Rei und die ehemaligen Austauschschüler gab es überhaupt keine Verbindung, dabei vermisste er es mit ihnen etwas gemeinsam zu unternehmen. Gerade wenn es auf das Weihnachtsfest zuging, fühlte er sich besonders einsam, dabei besaß er viele andere Freunde, die gerne etwas mit ihm unternahmen und ihn normalerweise von dieser Leere ablenkten. Nur leider gelang ihnen das nicht immer – so wie heute. Da ihn weder seine Freunde noch seine Familie aufheitern konnten, zog er nun durch die völlig überfüllten und noch dazu viel zu glatten Straßen. Wie oft hatte er schon mit dem Gedanken gespielt einfach eine Weihnachtsfeier zu organisieren und alle seine Freunde einzuladen? Doch jedes Mal verwarf er diese Idee wieder und alles nur, weil er etwas Angst vor ihren Reaktionen hatte, immerhin war er damals ohne ein Wort gegangen. Selbst bei Turnieren oder ähnlichen Anlässen ließ er sich auf kein tiefgründiges Gespräch mit seinen alten Freunden von der Akademie ein, um ihnen nicht doch noch Rede und Antwort stehen zu müssen. Der Nachteil an dieser Sache war natürlich, dass er nicht wusste, wie sie nun zu einander standen. Konnte man noch immer von Freundschaft sprechen? Aber das waren noch die oberflächlichen Gedanken, die sich dem jungen Mann aufdrängten, denn es gab da noch etwas, dass ihn belastete. In seinem Inneren herrschte das reinste Gefühlschaos, denn er musste feststellen, dass seine Gefühle für eine bestimmte Person weit über reine Freundschaft hinaus gingen. Und obwohl er dieser Person gerne erneut begegnen würde, fürchtete er sich auch gleichzeitig davor. Tief in seinen trüben Gedanken versunken, bemerkte der Japaner gar nicht, wie er verfolgt wurde. Sein Verfolger hielt aber auch genügend Abstand, damit er nicht bemerkt wurde, immerhin wollte er seinen Freund überraschen. Judai schaffte es seine Schritte in den nahe gelegenen Park zu lenken, wo er es sich an einer Aussichtsplattform bequem machte, von wo aus er einen guten Blick über einen Teil der Stadt hatte. Für wenige Momente widmete er sich dieser Schönheit, doch dann seufzte er augenschließend auf und ließ den Kopf hängen. >Was für ein Tag. Da geh ich extra raus, um auf andere Gedanken zu kommen und dann hänge ich trotzdem nur bei dir! Wieso nur gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf?< Am liebsten würde der Brünette der Person, der sein Herz gehörte, diese Fragen stellen und von ihr eine Antwort fordern, aber das würde wohl kaum in naher Zukunft passieren. Vor Frustration schlug er mit seiner Faust auf das Geländer der Plattform, doch alles was er davon bekam, war der Schmerz in seiner leicht pochenden Hand. „Judai!“ Durch eine bekannte Stimme, die ihn rief, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Verwundert drehte er sich in die Richtung, aus welcher die Stimme zu ihm getragen worden war und erstarrte fast augenblicklich. Die Person, die da auf ihn zu gerannt kam, war niemand anderes als Jim, der ausnahmsweise ohne sein Krokodil unterwegs zu sein schien. Der Cowboy verlangsamte seine Schritte und ging nun nur noch langsam auf den Brünetten zu, bevor er kurz vor seinem Freund stand und ihn von oben bis unten musterte. „In Natura siehst du noch viel besser aus.“ Judai musste erst einmal verkraften, dass einer seiner Freunde jetzt direkt vor ihm stand. Schnell fand er seine Stimme wieder. „Danke. Du siehst aber auch gut aus.“ Allerdings drängte sich ihm eine andere Frage auf. „Was machst du eigentlich hier?“ Seinen Hut zurechtrückend antwortete er seinem Gegenüber mit einer Gegenfrage. „Weißt du es denn noch nicht?“ Seine Verwirrung, die sich bei dieser Frage in ihn breit gemacht hatte, musste wohl so deutlich in seinem Gesicht geschrieben gestanden haben, dass Jim sofort zu einer Erklärung ansetzte. „Ryo und Asuka haben beschlossen eine Weihnachtsfeier zu organisieren. Sie haben uns alte Freunde vollständig eingeladen. Selbst Johan wird kommen – wenn er nicht schon längst hier angekommen ist.“ Als er den Namen seines Seelenverwandten vernahm, fing sein Herz an zu rasten und er konnte an nichts anderes mehr denken, als daran, dass er ihn endlich wieder sah. Doch eine Tatsache holte ihn schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: Er selbst besaß keine Einladung! Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen blickte er Jim an. „Das ist eine ausgezeichnete Idee.“ Egal wie viel Mühe sich der Brünette machte, sein Gegenüber durchschaute ihn sofort. „Was ist los? Ich habe dich schon in der Stadt mit einem traurigen Blick gesehen.“ Anstatt zu Antworten wandte sich der Japaner völlig von seinem Freund ab. „Es ist nichts weiter. Ich habe nur darüber nachgedacht, dass ich durch meine berufliche Laufbahn sehr eingeschränkt bin und viel verpasse.“ Das war noch nicht mal alles gelogen. Er verpasste ja wirklich alles um sich herum, weil er von einem Land zum nächsten flog und an jedes verdammte Turnier teilnehmen musste. So ganz nahm Jim ihm das aber nicht ab, trotzdem ließ er es erst einmal auf sich beruhen, zumal er sein Krokodil nicht ewig allein lassen konnte. „Wenn das so ist, dann unternimm doch etwas dagegen. So, ich muss jetzt auch wieder weiter. Ich muss noch Geschenke kaufen, außerdem kann ich Karen schlecht die ganze Zeit bei O' Brien lassen.“ Das verstand der Wuschelkopf nur zu gut, zumal sein Handy auch klingelte. „Tja, da will dich wohl jemand unbedingt sprechen, was? Wir sehen uns ja dann auf der Feier.“ Mit diesen Worten beendete er das Treffen auch schon und machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft. Am liebsten hätte Judai das penetrante Klingeln einfach ignorieren, da es aber nur eine Person auf der gesamten Welt gab, die nicht so einfach aufgab, wenn er mal nicht beim ersten Klingeln an das Gerät ging – was bekanntlich oft genug passierte. Da ihm also keine Wahl blieb, nahm er das ätzende Gespräch entgegen. „Yuki!“, erklärte er knapp. Die Person am anderen Ende konnte sich glücklich schätzen überhaupt so etwas wie eine Begrüßung von ihm zu erhalten, wo er doch klar und deutlich sagte, dass er heute nicht gestört werden wollte. >Ist es zu viel verlangt auch mal nur einen Tag frei zu haben?< „Nicht so unfreundlich, Judai-sama.“, ertönte eine ältere Stimme, die recht gelassen klang. „Was gibt es denn, dass Sie mich an meinen freien Tag stören?“ Wem machte er hier eigentlich etwas vor? Er war nur so grimmig, weil er weder etwas von der Feier wusste, noch das ihm eine Einladung zugekommen war. Normalerweise sollte er über diese Ablenkung glücklich sein, leider war er das nicht, weil er viel lieber einen gewissen türkishaarigen, jungen Mann wiedersehen wollte. „Gerade ist die Anfrage für ein Duell eingetroffen. Ich habe sie schon positiv beantwortet.“ Judai griff sich an die Stirn und stöhnte genervt auf. >Muss das gerade jetzt sein?< Seine Gedanken behielt er aber lieber für sich. Stattdessen fragte er nach dem Datum des Duells. „Das Duell findet am Heiligen Abend statt. Beginn ist 18 Uhr.“ >Das auch noch.<, schoss es dem junge Mann durch den Kopf. „Muss das sein?“ Er wusste gar nicht, wieso er nachfragte, da sein Manager seine Termine immer festlegte. Bisher hatte es ihn auch nicht gestört, dass er so gesehen kein Mitspracherecht führte, doch gerade an diesem bestimmten Abend sprachen eine Menge Gründe dagegen. „Ja, es muss sein. Dein Gegner ist übrigens Yugi Muto. Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, dass er dir dieses Angebot unterbreitet hat, immerhin ist er ständig ausgebucht und das obwohl er eigentlich aufgehört hat zu spielen.“ Es war für Judai eine Ehre gegen den großen König der Spiele zu kämpfen, da er sich sehr auf eine Revanche freute. „Meinetwegen. Ich werde da sein. Wo genau findet das Duell statt?“ Sobald er die wichtigen Informationen gehört hatte, beendete er das Telefonat und widmete sich wieder der friedvollen Aussicht. Wie lange er so noch gestanden und die Umgebung auf sich wirken lassen hatte, konnte er hinterher nicht mehr sagen. Jedenfalls war die Dunkelheit schon über ihn hereingebrochen, als er sich endlich auf den Heimweg machte. Derweil, am anderen Ende der Stadt, saß eine Person vor dem Fernseher und lauschte den Worten des Reporters. „Es ist das größte Event des Jahres! Der König der Spiele hat unseren jungen Champion Yuki Judai herausgefordert, welcher die Herausforderung, laut Manager, angenommen hat. Dieses viel versprechende Duell findet am 24.12 in Kaiba Land statt. Karten gibt es in unserem Vorverkauf.“ „Oh, ist Judai schon wieder in den Nachrichten?“, ertönte eine weibliche Stimme hinter den jungen Mann, welcher sich sofort zu ihr umdrehte. „Ja, er hat an Heilig Abend ein Duell.“ Daraufhin wurde das Gesicht der Blondine bedrückt. Ihr Gegenüber erahnte schon, warum sich die plötzlich ausgelassene Stimmung schlagartig umgeschwenkte. „Wir haben doch gewusst, dass es schwer sein würde ihn einzuladen.“, meinte der Grünhaarige ernst. „Ich weiß, aber so wird es noch schwieriger, dabei wollten wir doch unbedingt Johan und Judai helfen.“, klagte die Blondine mit den braunen Augen. Daraufhin wurde ihr Gesprächspartner nachdenklich. Ihm selbst war etwas eingefallen, um ihr Vorhaben noch umzusetzen, allerdings musste er sich erst mit den Anderen, sprich Sho, Jun und Edo, in Verbindung setzen, um etwas Entsprechendes zu arrangieren. „Vielleicht können wir das auch.“, murmelte der Ältere, als er sich erhob und zum Telefon ging, das sich im Flur befand. Die Frage seiner Freundin ignorierte er dabei völlig, denn wenn er ihr jetzt sein Vorhaben vermittelte und dieses aber nicht umsetzen konnte, dann wäre sie noch enttäuschter, also schwieg er und wartete darauf, dass am anderen Ende der Leitung endlich mal jemand abnahm. „Ich gehe mal davon aus, dass du die Nachrichten gehört hast. Andernfalls würdest du dich wohl kaum bei mir melden, was?!“ Die herablassende Stimme des Silberhaarigen drang an das Ohr des ehemaligen Profiduellanten, welcher sich darüber nicht aufregte. Erstens würde es gar nichts bringen und zweitens hatte er sich bereits an dessen Art gewöhnt. „So ist es. Hat Johan dies Nachricht auch gesehen?“, fragte Ryo nach, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass diese Frage völlig überflüssig gewesen war. Das wurde ihm auch sofort von seinem Gesprächspartner bestätigt. „Ich musste es ihm sogar auf DVD aufnehmen!“ Bei dem entrüsteten Ton, den Edo anschlug, gelang es dem Grünhaarigen nur schwer sein Lachen zu unterdrücken. „Ich hoffe sehr, dass du eine Lösung für dieses Problem hast!“, knurrte der Profiduellant durch den Hörer, weil er genau merkte, wie schwer es dem Sprecher am anderen Ende der Leitung fiel nicht zu lachen. „Ich würde wohl kaum anrufen, wenn ich keine Lösung hätte, oder?“ So langsam wirkte der sonst so unterkühlte Mann gereizt. „Dann lass mal hören!“, forderte Edo sofort, was nicht unbedingt dazu beitrug die Laune des Grünhaarigen zu heben. „Wenn du mich nicht ständig unterbrechen würdest, hätte ich dir schon längst alles erzählt.“ Vom anderen Ende der Leitung kam nur ein Knurren. „Wir müssen es irgendwie schaffen, das wir Plätze für das Duell gekommen. Am liebsten wäre es mir, wenn parallel zu diesem Spiel ein weiteres läuft, so hätten wir immer noch eine Alternative, falls wir es nicht schaffen sollten alle auf den Rangplätzen unterzubringen. Nach dem Spiel werden wir dafür sorgen, dass Johan Judai als erstes gratuliert und dann werden wir unsere Feier ansetzen, die dann am vereinbarten Punkt stattfindet.“ Mit den Ausführung mehr oder weniger zufrieden, sorgte er dafür, dass seine Wünsche umgesetzt wurden, solle dies denn möglich sein. „Ich spanne Sho und Jun mit ein und melde mich, wenn der endgültige Plan steht!“ Der ehemalige Kaiser kam gerade mal dazu „Mach das“ zu äußern, denn daraufhin legten beide auf und widmeten sich ihren Aufgaben. Am nächsten Tag hatten sich Sho, Jun und Edo bei dem letzteren zusammengesetzt, um Ryos Vorschlag in die Tat umzusetzen. In ihrer Gesellschaft befand sich auch ein gewisser Norweger, der es kaum erwarten konnte seinen Seelenverwandten wiederzusehen und ihm etwas zu gestehen, worauf er etwas mehr als drei Jahre warten musste, denn eigentlich waren ihm seine Gefühle seit seiner Rettung vor Yubel kein Geheimnis mehr. Allerdings ergab sich keine Möglichkeit seinem besten Freund früher mitzuteilen, denn erst war dieser für eine Woche verschwunden und daraufhin wurde die Welt ja durch Nigthshroud bedroht. Nun aber bildete sich eine neue Chance und die wollte er nutzen, zumal er Weihnachten nicht allein verbringen wollte. Zu seinem Unmut durfte er den drei Jungs aber nicht beim planen helfen, da sie der Meinung waren, dass er viel zu aufgeregt wäre, um etwas wirklich auf die Reihe zu bekommen. Daher entschloss er sich kurzer Hand dazu, sich etwas zurückzuziehen. >Es fällt ja eh keinen auf, wenn ich nicht anwesend bin.< In seinem Zimmer angekommen, ließ er sich sogleich auf das große Bett sinken, in welchem er sich so völlig klein und verloren fühlte. Gerade als er in noch trüberen Gedanken abdriften konnte, ertönte das allseits bekannte „Ruby, Ruby“ von seinem katzenähnlichen Duellgeist, der sich vor ihm setzte und ihn mit den rubinfarbenen Augen anschaute. „Mach dir keine Sorgen um mich, Rubin. Ich bin nur etwas niedergeschlagen, mehr nicht.“, erklärte der Türkishaarige mit belegter Stimme. Der junge Norweger konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er sich das letzte Mal so schlecht gefühlt hatte. Es gelang nicht einmal Rubinkarfunkel seine Laune zu heben. Johan sehnte sich so sehr nach der Nähe des brünetten Wirbelwindes, dass er sich in seine Träume zurückzog, in welchen er schon längst an der Seite des Japaners war. Während sich der Türkishaarige zurückzog – und das auch noch unbemerkt – hatten Edo, Jun und Sho es geschafft, den Plan umzusetzen, auch wenn es nicht einfach war. Zum Glück hatte der Silberhaarige gute Kontakte, sonst hätten sie wohl kaum die komplette letzte Reihe in der Duellarena erhalten, die sie so dringend brauchten, um ihren brünetten Freund zu überraschen. „Gut, da wird das geklärt haben, sollten wir unserem Chef mitteilen, dass alles geklappt hat.“, meinte Edo, bevor er seinen beiden Besuchern in die Augen schaute. „Wer will es ihm mitteilen?“ Da sich keiner von ihnen freiwillig meldete, legte der Schwarzhaarige einfach mal fest, dass Sho mit seinem Bruder sprach, während sich er und Edo darum kümmern wollten in die Umkleide Judais zu gelangen. Jun hatte auch schon eine genaue Vorstellung davon, wie das Ganze ablaufen sollte, aber er wollte seine beiden Freunde noch nicht eingeweiht, denn das plante er erst eine Stunde vor der Umsetzung zu machen. Bis dahin konnte immerhin noch so viel schief gehen, deswegen hielt er es für das Beste, wenn die Beiden nicht zu viel wussten. „Da wir alles geklärt haben, sollten wir für heute Schluss machen. Wir treffen uns dann morgen alle um 17 Uhr in der Empfangshalle vom Kaiba Land.“ Sho erhob sich als Erster, weil er sich sofort auf den Weg zu seinem Bruder machen wollte, um diesen die neusten Entwicklungen zu unterbreiten. Jun verließ als zweites die geräumige Wohnung, damit er sich mit den Anderen in Verbindung setzen konnte, während der Silberhaarige beschloss mal nach Johan zu sehen, da er sich nun doch etwas um den jungen Mann sorgte, welchen sie bei ihrer Unterhaltung völlig sich selbst überlassen hatten. Sobald Edo aber im Zimmer des Norwegers stand, drehte er auf den Absatz schmunzelnd um. >Besser, ich lasse ihn schlafen.< Er hielt inne und schüttelte über sich selbst den Kopf. >Bin das wirklich ich? Ich erkenne mich selbst kaum wieder!< Ja, die drei letzten Jahre waren auch an ihm nicht spurlos vorbeigezogen. Es wäre sogar gelogen, wenn auch nur einer von seinen Freunden behaupten würde, er oder sie hätte sich nicht verändert, immerhin passten sich die Menschen ihrem Umfeld an, sodass es völlig normal war, dass man sich im Laufe der Zeit veränderte. Am Morgen des Heiligen Abends herrschte im hellen Zimmer einer Neublockwohnung ungewöhnliche Stille, dabei hatte der Wecker schon mindestens zehnmal geklingelt. Dieser Umstand war für die Person, die sich schlafend in seine Decke kuschelte, nichts Neues mehr, denn das Verschlafen war schon zu seinem Markenzeichen geworden. Damit er nicht den ganzen Vormittag verschlief, betrat eine elegant gekleidete Frau das Domizil, die geradewegs auf das Bett zuging und die Bettdecke von eben diesem zog. Da der junge Körper in dieser Decke eingewickelt war, fiel er aus der Decke und gleichzeitig vom Bett. Der Aufprall war hart, aber er sorgte auch dafür, dass sich die müden Augen öffneten. Es dauerte einen Moment, doch dann konnte er alles richtig wahrnehmen und als er seinen Blick hob, begegnete er den Blick seiner Mutter, die zur Abwechslung mal am Vormittag zu Hause war und nicht wie sonst auf Arbeit. „Guten Morgen, Mutter.“ Erst jetzt sah er, dass sie seine Decke in der Hand hatte. „Musstest du mich unbedingt so wecken? Ging es nicht sanfter?“, nörgelte er dann aber herum, ehe er sich aufrichtete und ihr die Decke abnahm. „Ich hätte dich schon sanfter wecken können, aber wärst du dadurch auch wirklich wach geworden?“ Judai verzichtete auf eine Antwort, da diese sowieso schon bekannt war. Wenn es wirklich etwas gab, das sich über die Jahre hinweg nicht verändert hatte, dann war es seine Leidenschaft zu schlafen. „Na komm, mach dich frisch. Dein Vater und ich wollen mit dir zusammen frühstücken.“ Verwundert wurde sie von ihrem Sohn angeschaut, denn das war etwas, was er von seinen Eltern gar nicht kannte. Bisher hatten sie nie Zeit für ihn gehabt und nun wollten sie mit ihm frühstücken? Langsam glaubte Judai echt, er schliefe noch immer. Um sicher zu gehen, dass er wirklich wach war, kniff er sich kurz in den Arm, woraufhin er schmerzvoll das Gesicht verzog. >Ich träume wohl doch nicht.< Ein glückliches Lächeln zierte sein Gesicht. „Ich komme gleich nach.“, versicherte er seiner Mutter noch, die das Zimmer daraufhin verließ, damit sich ihr Sohn in aller Ruhe umziehen konnte. Als der Brünette die Küche betrat, legte sein Vater die Zeitung weg und lächelte ihn an. „Guten Morgen mein Sohn. Ich habe gehört, dass du heute Abend ein Duell hast.“ >Kinderspiel, wo die Medien daraus doch die reinste Sensation machen.< Judai hütete sich aber davor seine sarkastischen Gedanken laut auszusprechen, weil er genau wusste wie sein Vater auf solche Bemerkungen reagierte. Schweigend setzte er sich an den Tisch und begann sich etwas zu essen zu zubereiten. Eine Antwort bekam Mr. Yuki nicht, da es in Judais Augen keine Frage sondern eine Feststellung war. „Wir werden dich begleiten und dir zusehen.“, durchdrang Mrs. Yuki die Stille, woraufhin sie einen erschrockenen Blick ihres Sohnes kassierte. „Sagt mal, was ist denn mit euch los? Habt ihr irgendwelche Drogen genommen, oder warum interessiert ihr euch plötzlich für mich?“ Als ihm klar wurde, was er da gerade sagte, riss er die Augen auf und schlug sich die Hände vor den Mund. Seine Eltern waren nicht minder geschockt, allerdings konnten sie ihren Sohn verstehen. Um zu zeigen, dass ihnen etwas an ihrem Sohn lag, hatten sie sich über Weihnachten frei genommen. Das machte zwar nicht wieder gut, was sie all die Jahre falsch gemacht hatten, aber es zeigte, dass sie sich ändern wollten. „Schon gut, wir haben das vielleicht verdient.“, erklärte der Herr des Hauses lächelnd, bevor er weiter ausführte. „Wir wollen dir nur ein schönes Fest bescheren und dir zeigen, dass wir für dich da sind.“ Nickend nahm der Jüngste in der Runde die Worte seines Vaters zur Kenntnis, bevor sie sich wieder dem Essen widmeten, welches sie in stillem Einvernehmen genossen. Nach dem Frühstück beschlossen die Männer, dass sie sich um den Weihnachtsbaum kümmerten, während sich die einzige Frau der Familie in Ruhe um das Essen kümmerte. Zum ersten Mal hatte die ganze Familie Spaß, was man an dem vielen Lachen klar und deutlich hörte. Selbst das Treppenhaus war von glücklichen Stimmen erfüllt. Gegen 16 Uhr fuhr dann aber eine Limousine vor, die zweifelsfrei dazu diente, den Japaner abzuholen. Zur Überraschung des Fahrers befand sich der Brünette schon vor der Tür. Normalerweise musste er nämlich immer auf den Duellanten warten und nicht umgekehrt. Als er schließlich vor dem Wohnblock parkte und aussteigen wollte, damit er seinem Fahrgast die Tür öffnen konnte, kam ihn der junge Mann zuvor. „Nicht nötig, Harald. Bleiben Sie ruhig sitzen.“ Um nicht unnötig viel Zeit zu verlieren, befolgte der Rothaarige die Aufforderung und wartete ab. Sobald sich der Fahrgast bequem hingesetzt und angeschnallt hatte, ging es auch schon Richtung Duellarena, denn dort wurden sie bereits sehnsüchtig erwartet. Da der Weg nicht ganz so lang war, musste Judai nichts vor Langeweile anstellen, was ihm ja bei längeren Fahrten schon in den Sinn kam. Kaum hatten sie ihr Ziel erreicht, da spornte Judais Manager den Brünetten auch schon zur Eile an, dabei hatten sie noch gut zwei Stunden, bevor das Duell eröffnet wurde. Leider brachte es dem ehemaligen Osiris Red gar nichts zu widersprechen, da der alte Mann kein Wort davon hören wollte. So ergab er sich in sein Schicksal und folgte dem ergrauten Mann in seine Umkleidekabine. Dort gingen die beiden Herren noch einmal den Ablauf des Abends durch und das Outfit, das man extra für diesen Anlass hatte schneidern lassen. Eigentlich entsprach es nicht Judais Charakter sich vorschreiben zu lassen, was er anzuziehen sollte, geschweige denn es schneidern zu lassen, aber heute ließ er es mal durchgehen. Nachdem er die Sachen erblickte, bereute er es nicht schon früher darauf gekommen zu sein, seine Sachen schneidern zu lassen, denn was er sah, verschlug ihm fast die Sprache. „Ich lasse dich dann mal allein. In einer halben Stunde musst du zur Generalprobe. Du kennst das ja schon.“, berichtete der Manager, als er sich zur Tür umdrehte und den Raum kurz darauf verließ, damit sich sein Schützling in Schale werfen konnte. Zur gleichen Zeit machten sich auch Ryo, Asuka, Jim, O’Brien und Co. auf den Weg zum Kaiba Land. Anders als ihr Freund, gingen sie zu Fuß, was sich als relativ schwer herausstellte, da es erneut geschneit hatte und man nur schwer vorwärts kam. Zudem trugen alle edle Abendgarderoben, wie es sich für so einen Anlass schickte. „Wenn das so weiter geht, dann kommen wir erst Morgen an.“, beschwerte sich Jun grimmig, wofür er mit giftigen Blicken der Anderen bestraft wurde. „Wir wissen selbst, dass wir nur schwer vorwärts kommen.“, brummte Kenzan, der dieses nasskalte Wetter genauso wenig leiden konnte, wie seine Dinofreunde, die er als Karten besaß. „Wenn ihr weiter so rumjammert, dann ist es kein Wunder, dass wir nicht ankommen.“, mischte sich dann auch noch Edo ein, was zwangsläufig für nur noch mehr Krach sorgte, aber bevor es dazu kommen konnte, schriet Ryo ein, damit sie alle ihren Weg heil und gesund fortsetzen konnten. „Ihr könnt eure Meinungsverschiedenheit ja später in der Duellarena austragen, aber jetzt sollten wir einen Zahn zulegen, sonst können wir die Überraschung gleich lassen.“ Sich die Worte zu Herzen nehmend, legten sie den Rest des Weges in Eintracht zurück. Mit viel Geduld und doch später als geplant, trafen sie dann endlich an dem warmen Gebäude ein, in welches sie sofort stürmten, um sich von der Kälte – die draußen herrschte – zu erholen. „Ich kümmere mich zusammen mit Sho und Jun um die Umkleide, während ihr schon mal die Plätze einnehmt.“, meldete sich der Silberhaarige zu Wort, welcher zum Teil verwirrte, ja fast schon fragende, Blicke erntete. Ohne eine Erklärung trennte sich die Gruppe. Während die einen zu den Zuschauerrängen gingen, machten sich die drei Anderen auf dem Weg zur Umkleide. Laut ihren Informationen müsste dieser Raum leer und verlassen sein und dies stellte sich auch als wahr heraus. Da ihnen somit nichts mehr im Wege war, machten sie sich an die Arbeit. Schnell wurde in der Mitte des Raumes ein Mistelzweig aufgehängt und ein Briefumschlag auf den Tisch, neben dem Kleiderständer, gelegt, in welchem sich die Einladung für die Weihnachtsfeier befand. Selbst wenn dieser Querkopf von einem Duellanten noch ablehnen würde, so waren sie sich sicher, dass Johan seinen Seelenverwandten umstimmen würde. Sho und Jun schmückten den Raum noch etwas mit Lametta und Tannenzweige, damit die Umkleide wenigstens etwas Feierliches ausstrahlte. Als die Herren endlich zufrieden waren, begaben sie sich zu den Zuschauerrängen, auf denen der Rest ihrer Freunde darauf wartete, dass das Duell endlich begann. „Wie lange noch?“ Überrascht richteten sich die Augen der Freunde auf den Norweger, der bis eben geschwiegen hatte. Man hatte sich deswegen schon Sorgen gemacht, aber nun waren sich Ryo, Jim und Co. sicher, dass es an der Aufregung liegen musste. O’Brien schaute auf seine Uhr, bevor er sich an den Türkishaarigen wandte. „Es müsste gleich beginnen.“ Der Angesprochene nickte ihm zu, damit der Dunkelhäutige sah, dass er ihn verstand. „Kann es sein, dass du nervös bist?“, fragte Asuka einfühlsam nach. Sie selbst war so aufgeregt, dass ihr Freund und Lebensgefährt sie mit kleinen, sanften Streicheleinheiten, auf ihrem Handrücken, ablenken musste. „Etwas schon, immerhin habe ich ihn schon so lange nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, wie er reagieren wird, wenn wir uns gegenüberstehen.“, meinte Johan mit unsicherer Stimme. Im Stillen hatte er Angst davor, dass Judai ihn ablehnend behandeln würde. Bevor ihm aber jemand gut zureden konnte, wurde das Licht in der Halle gedämpft, bevor ein unparteiischer Schiedsrichter in die Mitte der Duellarena trat und ins Mikrofon sprach. „Sehr verehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie zu unserem heutigen Weihnachtsspecial.“ Er legte eine Pause ein, damit seine Worte auf das Publikum wirken konnten. „Um es nicht unnötig in die Länge zu ziehen, stelle ich Ihnen die Kontrahenten vor! Unser erster Kontrahent beherrscht schon seit Jahren die Duellwelt, leider ist es in den letzten Jahren auch sehr ruhig um ihn geworden. Selbst seine öffentlichen Auftritte haben nachgelassen. Umso mehr freuen wir uns, dass er heute hier, in seiner Geburtsstadt ist!“ Mit einer ausholenden Geste, vermittelte er dem Publikum, das der Mann, von welchem er gerade so fasziniert gesprochen hatte, gleich die Arena betritt. „Begrüßt mit mir…. YUGI MUTO!“ Das Publikum tobte, als ein Lichtstrahl zur rechten Ecke des Feldes schwenkte und ein junger Mann, mit Igelfrisur in drei verschiedenen Farben, erschien. Yugi trug einen schlichten schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd und ebenso schwarze Schuhe. An seinem rechten Arm prangte eine altmodische Duelldisk. Es war wahrscheinlich noch immer die, die er damals beim Battle City Turnier erhielt. Da sie noch immer einwandfrei funktionierte und keine Regel es verbot, dass diese Duelldisk benutzt werden konnte, durfte er mit ihr spielen. „Danke, vielen Dank für diesen großartigen Empfang.“ Sofort schwiegen die Menschen, die es geschafft hatten einen Sitzplatz in der Arena zu ergattern, denn immerhin hatte ihr Lieblingsduellant sie gerade angesprochen. Der Japaner, der sich nun einen Namen in der Welt der Archäologen gemacht hatte, ging auf die erhöhte Plattform zu, die er daraufhin auch bestieg, seinen Platz einnahm und nun zusammen mit den Zuschauern auf seinen Gegner wartete, der auch sofort durch den Schiedsrichter angekündigt wurde. „Vor wenigen Tagen noch in Russland, nun wieder zu Hause! Darf ich um einen kräftigen Applaus für unseren amtierenden Champion bitten?“ Sofort kreischten und schrien die Menschen wild umher. Dabei übertönten sie selbst den armen Mann mit dem Mikrofon, welcher soeben den Namen von Yugis Gegner bekannt gegeben hatte. Selbst Judai hörte nicht, dass er gerade aufgerufen wurde, dafür hatte sein Manager es aber an den Lippen des Schiedsrichters ablesen können, sodass er seinen Schützling mit einem kleinen Schubs dazu brachte, dass er sich auf den Weg machte. Wie schon bei Yugi, wurde das Licht auf ihn gestellt, nachdem man bemerkte, dass er sich auf den Weg gemacht hatte. Selbstsicher und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen betrat er die Halle. Erst einmal badete er sich in dem Aufstand, den die Menschen um ihn machten, dann begab er sich auf seinen Platz – gegenüber von Yugi. Beide blickten sich kurz in die Augen, bevor sie sich selbst begrüßten. Dabei machte Judai, der in einer dunkelgrauen Jeans und einem schwarzen, dünnen Pullover – mit einer roten, langen Weste und ebenso roten fingerlosen Handschuhen – gekleidet war, den Anfang. „Lange nicht mehr gesehen. Es hat mich ziemlich überrascht, als ich von deiner Herausforderung gehört habe. Wieso wolltest du dieses Duell eigentlich? Du hast unser letztes Aufeinandertreffen doch haushoch gewonnen.“ Die Verwirrung, aber auch die Freude auf das Duell schwang in seiner Stimme mit. Über die Neugier seines Gegners konnte der Ältere nur Lächeln. „Du hast dich wirklich kein bisschen verändert, obwohl man im Fernsehen so viel anderes über dich erzählt.“, erwiderte Yugi, ohne auch nur im Entferntesten auf die Fragen Judais einzugehen, welcher darüber nur schmollen konnte, wenn dies sein Stolz zugelassen hätte. „Ich wollte sehen, ob du stärker geworden bist, wo man so von dir schwärmt.“, erklärte der Dreifarbige schließlich doch noch, woraufhin Judai verblüfft aufsah. „Das ist alles?“ „Was hast du denn noch erwartet?“, fragte ein Yugi nach, der sich furchtbar amüsierte. Bevor die beiden Herren sich tiefer in ihr Gespräch verlieren konnten, mischte sich der Schiedsrichter ein, welcher dem Wortgefecht kopfschüttelnd gefolgt war. „Darf ich die Herren bitte, ihre Duelldisk’s zu aktivieren?“ Sofort ertönte das einstimmige „Duell“ von beiden, was zur Folge hatte, dass ihre Duelldisk’s online gingen. Beide schoben gleichzeitig ihre Decks in den Halter und zogen jeweils sechs Karten, damit das Spiel beginnen konnte. „Da ich schon lange nicht mehr in einer Duellarena gewesen bin, fange ich an – wenn du erlaubst.“ Judai führte nur eine bittende Handbewegung aus, damit sein Gegenüber verstand, dass er beginnen konnte. Dieser zog auch sofort eine Karte aus seinem Deck, steckte sie zu den anderen und entschied sich schließlich für eine andere Karte, die er aufgedeckt in der Monsterzone seiner Duelldisk platzierte. „Ich spiele die heilige Elfe im Verteidigungsmodus. Dann spiele ich noch eine Karte verdeckt und übergebe an dich.“ Judai zog schweigend die oberste Karte von seinem Deck, während er fieberhaft überlegte, was er als nächstes spielte. Da er sich noch genau an das letzte Spiel gegen Yugi erinnern konnte, konnte er sich gut vorstellen, welche Karte der König der Spiele verdeckt spielte. Somit kamen keine Monsterkarten für ihn in Frage, weil Yugi sie mit Dimensionsmagie sofort zerstören würde, nachdem er seinen schwarzen Magier auf das Feld gerufen hätte. Ein Blick in die Karten, die sich in seiner Hand befanden, ließen ihn schnell wieder zuversichtlich werden. „Ich spiele den geflügelten Kuriboh im Verteidigungsmodus und lege drei Karten verdeckt hab.“ Kaum sind die Karten auf dem Spielfeld sichtbar gemacht worden, richtete der Brünette erneut das Wort an seinen Gegner. „Du bist dran.“ Der ließ sich nicht lange bitten und zog ebenfalls eine Karte, bevor er überlegte wie es weiter ging. >Er ist vorsichtig. Glaubt er etwa, ich verfolge die gleiche Strategie, wie vor Jahren?< Yugi wurde klar, dass er seine heilige Elfe erst in zwei Runden opfern konnte, um das schwarze Magiermädchen zu rufen, dafür bräuchte er aber den Elfenschwertkämpfer, welchen er schließlich auch aufs Feld rief. Da dieses Monster stärker war, als die Verteidigung seines Kontrahenten, befiehlt er das geflügelte Monster anzugreifen. „Tu etwas, oder er besiegt sich schneller, als wir gucken können!“ Yubel war an Judais Seite erschienen, weil sie einfach nicht mehr nur tatenlos zusehen konnte, wie ihr Schützling sich um Kopf und Kragen spielte. „Vertrau mir einfach, okay?“, bat er das Monster, während er eine seiner verdeckten Karten aufdeckte. „Ich aktiviere transzendente Flügel! Durch diese Karte entwickelt sich mein Geflügelter Kuriboh zu Geflügelter Kuriboh Lv 10 weiter.“ So überstand Judai den Angriff und verursachte gleichzeitig auch noch einen großen Schaden bei Yugis Lebenspunkten. Der Nachteil dabei war aber, dass sein geflügeltes Monster auf den Friedhof wanderte, dafür musste er aber in der kommenden Runde keinen Schaden einstecken, zudem wurden alle seine Monster – die sich bis dahin auf dem Feld befunden hatten – zerstört. Das Duell blieb weiterhin spannend. Schnell merkten die Zuschauer, dass beide Gegner gleichstark waren und keiner von Beiden nachgeben wollten. Durch Judais Monster musste sich Yugi eine neue Strategie zulegen, doch da er dem Herz der Karten vertraute, fand er schnell eine neue. Im Laufe des Duells beschwor er den Ritter des Buben, des Königs und königliche Ritterin, die er alle drei opferte, um Obelisk, den Peiniger rief. Viele der Zuschauer hielten dies dann für das Ende des Duells, doch Judai gelang es mit seinen Neo-Weltraumbewohnern Gott Neos zu erschaffen, der durch die ganzen Weltraumbewohner, die sich auf dem Friedhof tummelten, satte Extrapunkte kassierte und somit stärker als der ägyptische Gott war. Es gelang dem ehemaligen Studenten der Duellakademie einen Gott zu besiegen, aber damit war das Duell noch lange nicht beendet, denn Yugi hatte noch ein Ass im Ärmel, dass er in Form vom geflügelten Drachen des Ras auf dem Feld erschien. Durch dieses Monster verlor Judai seinen Gott, aber er besaß ebenfalls einen Trumpf im Ärmel. >Er lässt mir keine andere Wahl!< Mit O-Oberseele holte er seinen Elementarhelden Neos wieder aufs Feld zurück, nur damit er im Anschluss Yubel spielen konnte, mit welcher er seinen Elementarhelden verschmolz, und Neos Wiseman erscheinen ließ. Da das Publikum, seine Freunde – von denen er nicht wusste, dass sie in der Arena waren – und Yugi nichts von diesem Monster wussten, nicht mal wussten, dass er wieder Yubel in seinem Deck hatte, hielten sie den Atem an und verfolgten gespannt den entschiedenen Minuten des Duells. Durch Judais Kombination der Karten gelang es dem König der Spiele nicht seinem Gegner Lebenspunkte abzuknöpfen. Andersherum verhielt es sich jedoch anders, denn mit jeden Lebenspunkt der fiel, erhöhten sich die Chancen, für Judai, dieses Duell zu gewinnen und genau dies war das Ziel des jungen Nachwuchsduellanten. Nach weiteren angespannten Minuten gelang es der Brünette schließlich doch den Sieg nach Hause zu tragen. Diese Tatsache löste alles Mögliche an Gebären untern den Zuschauern aus, von welchem Judai aber rein gar nichts mitbekam. Dieser fühlte sich nämlich, als wäre er in Watte gepackt worden. >Ich habe gewonnen! Ich habe es tatsächlich geschafft.< Noch immer nicht ganz begreifend, was sich denn genau vor wenigen Minuten abgespielt hatte, stand er stocksteif und völlig verloren an seinem Platz – tief in Gedanken versunken. Erst die zufriedene und glückliche Stimme seines großen Vorbildes holte den ehemaligen Osiris Red Studenten aus seinen Gedanken. „Herzlichen Glückwunsch. Ich habe gewusst, dass du mich besiegen würdest. Nun liegt es an dir! Mach das Beste aus den Titel, denn ich dir nun vererben werde!“ Es dauerte etwas, bis die Worte wirklich zum Elementarheldendeckduellanten vordrangen, doch als er ihren Sinn verstand, da entgleisten ihm sämtliche Gesichtszüge. Es war ja nicht so, dass er das nicht wollte, aber nun da es so weit war, fragte er sich, ob er diesem Titel und dem damit verbundenen Druck überhaupt gewachsen war. Yugi hingegen vertraute seinem Nachfolger, weswegen er ihn auch etwas wegen dem dämlichen Gesicht auf die Schippe nahm. Schließlich fing sich der Jüngere von Beiden und nahm den Titel mit Stolz an. In seiner Umkleide kam er endlich dazu, sich gehen zu lassen. Vor dem Publikum wäre es undenkbar gewesen, aber hier, wo ihn eh niemand sah, da konnte er sich auf die Knie sinken lassen und hyperventilieren. Er stand noch immer völlig neben sich, sonst wäre ihm die Veränderung im Raum aufgefallen, zumal sein Manager auch noch den Boden durch Taitami-Mappen auspolstern lassen hatte. Sobald er sich gefangen hatte, entledigte er sich seiner Weste und seines Pullovers und wollte schon zum angrenzenden Badezimmer gehen, als es heftig gegen seine Kabinentür klopfte. Alles andere als begeistert – da er vermutete, dass irgendein Fan mal wieder vor der Tür stand und ein Autogramm wollte, wusste der Geier wie die herausfanden, wo seine Umkleide lag – ging er auf das Stück Holz zu, dass er auch gleich darauf mehr schlecht als recht öffnete, wenn man denn das aufreißen einer Tür – sodass diese aus den Angeln riss – als Aufmachen klassifizieren konnte und erstarrte augenblicklich. Smaragdgrüne Augen, die heller strahlten als es die Sonne könnte, blickten ihm entgegen. Vor ihm stand doch wahrhaftig Johan. Seine türkisenen Haare standen noch immer so ab, wie früher, aber der Rest hatte sich verändert. Nun trug er statt der Uniform, seiner ehemaligen Akademie, eine schwarze Hose, einen weißen Pullover mit V-Ausschnitt und ohne Rüschen, eine hellblaue Jacke dazu passende Schweißbänder und seine alten Schuhe mit den braunen Stulpen. Alles in allem musste Judai zugeben, dass sein Seelenverwandter noch schöner aussah, als er ihn in Erinnerung hatte und genau das veranlasste ihn rosa-rot anzulaufen und kein Wort rauszubringen. >So habe ich mir unser Wiedersehen ganz und gar nicht vorgestellt.<, kam es ihm in den Sinn, aber zu seiner Erleichterung schien auch sein Gegenüber nicht damit gerechnet zu haben, auf ihn zu treffen. Als die Tür aufging und er in die wunderschönen Augen seines besten Freundes schaute, vergaß der Norweger alles um sich herum, selbst wie man sprach, hatte er verlernt. Langsam und mit Bedacht, ließ er seinen Blick wandern, um seinen Freund endlich von nahem zu mustern. Aber was er sah, sorgte dafür, dass sein Unterkiefer fast Bekanntschaft mit dem Fußboden macht, denn erst jetzt, nachdem er Judai von oben bis unten gemustert hatte, fiel ihm auch, dass dieser mit nacktem Oberkörper vor ihm stand. Johan musste sich wirklich zusammenreißen, um den Impuls zu unterdrücken über diese braun gebrannte Haut, die den Körper seines Freundes umspannte und dabei einige wohl geformte Muskeln zur Geltung brachte, zu streicheln. „Ihr macht es einem echt schwerer, als es ohnehin schon ist!“, ertönte plötzlich Kenzans Stimme hinter Johan, sodass beide Männer, die sich bis eben noch gemustert hatten, erschrocken zusammenzucken. Bevor aber auch nur einer von ihnen zu einem Satz ansetzen konnte, erhielt der Norweger einen kräftigen Schubs, sodass er direkt in Judais Arme fiel, der durch das zusätzliche Gewicht das Gleichgewicht verlor und samt Johan dem Boden einen Besuch abstattete. Beide, völlig von der Rolle, konnten sich nicht einmal rühren. Das Einzige, das sie gerade so auf die Reihe bekamen, war sich in die Augen zu sehen. Wie in Trance nahmen sie die Stimme ihres gemeinsamen Freundes wahr, der irgendetwas von einsperren und Party faselte – weder Johan noch Judai hatten wirklich zugehört, bevor er die Tür zu machte und abschloss. „In zwei oder drei Stunden müsste Salomon kommen und euch raus lassen. Viel Spaß euch beiden und kommt ja nicht zu spät zur Weihnachtsparty!“, meldete sich dann auch noch Jun im bissigen Tonfall zu Wort, denn er glaubte kaum, dass die beiden Seelenverwandten jetzt noch etwas anderes wahrnahmen, wo sie doch mit sich selbst beschäftigt waren und kaum auf Kenzans Stimme reagiert hatten. Wie aus weiter Ferne konnten beide immer leiser werdende Schritte vernehmen, bis sie völlig verklungen waren und erst dann realisierten sie, was das Ganze eigentlich für sie bedeutete! Fassungslos starrten sie einander in die Augen. „Die haben uns doch tatsächlich eingeschlossen!“, sprudelte es gleichzeitig aus ihnen raus, was sie nur noch hysterischer machte, zumindest was ihr Innerstes und ihre Stimmen anging, denn keiner von beiden bewegte sich auch nur ein Stück. Irgendwie hatten sie noch nicht mal richtig geschnallt, was sie für ein Bild abgaben. Aber als es ihnen klar wurde, wurden beide so rot, dass sie selbst einem gesamten Feld voller Tomaten locker in die Tasche stecken konnten, was die Farbe in ihrem Gesicht anging. Wie von der Tarantel gestochen, versuchten sich beide gleichzeitig aufzurichten, was sich als ziemlich unmöglich herausstellte, weswegen sie wieder schneller auf den Boden ankamen, als ihnen lieb war. Einen Vorteil hatte diese Aktion allerdings! Beide hatten ihre Stimmen wiedergefunden. „So wird das nichts.“ Wieder einmal dachten sie das Gleiche, weswegen sie auch schnell in Lachen verfielen. Als Judai wegen Luftholen kurz nach oben blickte, blieb ihm das Lachen im Halse stecken. >Ist das…Ist das wirklich ein Mistel…. Mistelzweig?< Er schluckte hart und wurde leichenblass, kurz darauf veränderte sich die Farbe seines Gesichtes aber von extrem blass zu leuchtend rot. >Ich glaub das einfach nicht!< Ihm wurde sofort klar, dass hier seine sogenannten Freunde die Finger im Spiel hatten. >Wenn ich euch erwische, dann könnt ihr was erleben!<, drohte er im Stillen und überlegte sich, wie er sich dafür angemessen revangieren konnte. Johan, der gemerkt hatte, dass sein bester Freund plötzlich still geworden war, schaute diesen erst verwundert an, als er aber dessen Blick sah, beschloss er nachzusehen, was denn der Grund für das plötzlich veränderte Verhalten seines Freundes war. Aber als er den Grund erblickte, da wünschte er sich fast, nicht so neugierig gewesen zu sein. >Das ist doch wohl ein schlechter Scherz!< Dieser eine Satz leuchtete flammendrot in seinen Gedanken auf, denn zu mehr war Johan nicht im Stande. Das war aber auch nicht nötig, da Judai dies schon für ihn übernahm. Er seufzte einmal kurz und blickte dann in diese wundervollen smaragdgrünen Augen, die ihm einfach nicht mehr aus dem Sinn gehen wollten. „Ähm, nun ja… Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber…ehm… ähm, wenn man unter einem Mistelzweig steht oder in unserem Fall liegt, nun ja, dann muss man sich küs… küs…“, stotterte der Japaner vor sich hin. Er bekam es einfach nicht gebacken das eine lausige Wort auch nur vollständig auszusprechen. Es war ihm einfach nur peinlich, dabei hätte er mehr Grund sich für sein leuchtend dunkelrotes Gesicht zu schämen, als für das Wort, dass er nicht über die Lippen brachte. Zu seinem Glück wusste Johan, worauf Judai hinaus wollte. Er hatte sich ihren gemeinsamen ersten Kuss zwar anders und unter anderen Umständen vorgestellt, aber wie sagte ein Sprichwort immer so schön? Einem geschenkten Gaul guckte man nicht ins Maul. „Die Tradition kenne ich, also musst du nicht so nervös sein.“, erklärte der Türkishaarige, dem die Stimme leider viel zu deutlich vor Aufregung zitterte. Verloren lächelte der Brünette. „Du bist ja auch überhaupt nicht nervös was?“ Mit so einer Frage hatte der Norweger nicht gerechnet. Nun ja, es lag viel mehr an dem sarkastischen Unterton, den Johan bei seinem Seelenverwandten niemals vermutet hätte. „Das liegt an etwas anderem.“, murmelte Johan. Er war einfach dem Impuls sich verteidigen zu müssen gefolgt. Am liebsten hätte Judai nachgefragt, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass sein Freund von selbst mit der Sprache rausrückte. Also wartete er einfach ab. Und siehe da, der Herr bekam wirklich die Kiemen auseinander, auch wenn Judai sich wirklich anstrengen musste, um zu verstehen was sein Freund von sich gab, da dieser ziemlich in seinen nicht vorhandenen Bart brabbelte. „Das ist mein erster Kuss.“ Nur mit Mühe konnte Judai sich daran hindern, denn er war viel zu erleichtert darüber, dass er nicht der Einzige war, der sich um seinen ersten Kuss Sorgen machte. „Es ist auch mein erster Kuss, Johan. Aber ich kann mir niemand anderen vorstellen, den ich meinen ersten Kuss geben würde.“ Zum Ende hin wurde er immer leiser. >Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich gesagt habe! Wie dämlich bin ich eigentlich?< Egal wie leise sein Freund sprach, da er auf ihm lag, vernahm er seine Worte genau, die ihn veranlassten in seine Augen zu blicken, die ihn sofort fesselten. Ohne es wirklich wahrzunehmen, beugte er sich zu ihm runter und verharrte dann aber wenige Zentimeter vor des Japaners Gesicht. Dieser selbst war zwar über die Initiative seines Seelenverwandten etwas verwundert, allerdings sah er auch ein, dass sie beide nur nervöser wurden, wenn sie das Ereignis nur noch weiter hinauszögerten, zumal er sich so sehr nach ihm verzerrte. Er tat es Johan nach, überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen und verschloss seine Lippen mit denen von Johan. Das Erste, das Judai wahrnahm, war, dass sein gesamter Körper anfing zu kribbeln, dabei hatten sich ihre Lippen bisher nicht einmal bewegt. Seine rechte Hand machte sich selbstständig und legte sich auf Johans Wange, die er kurz darauf sanft streichelte. Dies schien der Startschuss dafür gewesen zu sein, dass sich ihre Lippen sanft und schüchtern gegeneinander bewegten. Schnell wurde beiden klar, dass sie diesen Kuss voll und ganz genossen, weswegen sie schnell einen Schritt weiter gingen und den Kuss vertieften. Es war der Norweger, der seinen Mund leicht öffnete, um mit seiner Zunge die Lippenkonturen Judais nachzog. Das verunsicherte den Japaner für einen Moment, aber da sein Freund beharrlich damit fortfuhr ihm über die Lippen zu lecken, entspannte er sich wieder und öffnete schließlich den Mund, wenn auch etwas zurückhaltender. Jedenfalls nutzte der Türkishaarige seine Chance und erforschte die Mundhöhle des unter ihm Liegenden, welcher daran Gefallen fand und es ihm gleich tat. Aus dem unglaublich vorsichtigen Kuss wurde schnell ein Zungenduell, das es in sich hatte. Die Herren vergaßen alles um sich herum – weder wo sie sich befanden, noch wie viel Zeit sie noch ungestört verbringen konnten, interessiere sie. Die Leidenschaft übermannte beide, sodass sie sich ihr vollkommen hingaben. Warme, zärtlich Hände streichelten über die entblößte Brust, die sich aufgeregt hob und senkte. Selbst den sich überschlagende Herzschlag spürte Johan deutlich unter seinen Fingern. Da er so mit dem Oberkörper seines besten Freundes beschäftigt war, merkte er nur am Rande, wie er selbst von seiner Jacke – mehr oder weniger – befreit wurde, immerhin müsste er seine Tätigkeit einstellen und das kam für ihn nicht in Frage. Außerdem hatte Judai, in der Zwischenzeit, einen anderen Weg gefunden, um an die verborgene Haut des Norwegers zu gelangen. Die sanften Streicheleinheiten des Brünetten ließen seine Haut kribbeln. >Das ist viel besser, als ich es mir vorgestellt habe.<, dachten beide, ohne es zu wissen, dann wendeten sie sich aber wieder dem jeweils anderen zu und verwöhnten sich gegenseitig. Nun ja, zumindest hatten sie das vor gehabt, doch erstens wurden sie durch die Person, die gerade die Tür aufschloss und zu ihnen ins Zimmer trat und zum anderen durch Luftmangel beim Kuss gestört. „Oh, ähm wenn ich störe… nun, dann gehe ich mal wieder!“, ertönte die Stimme von Salomon Muto, dem Manager von Judai. So schnell die jungen Männer konnten, sprangen sie auseinander, doch da war es bereits zu spät, denn sie waren schon zusammen erwischt worden. Peinlich gerührt wendeten sie ihre roten Gesichter von einander ab und schwiegen, aber die Stille wurde schnell von Judai unterbrochen, denn er wusste genau, dass sein Manager nie etwas ohne guten Grund machte. „Warte bitte.“ Langsam ging der Brünette auf den alten Mann zu, der sich zu ihm umdrehte. „Was wolltest du denn?“ „Zum einen wollte ich daran erinnern, dass du die Einladung zur Feier auf dem Tisch ja nicht vergessen und zur Abwechslung mal pünktlich kommen sollst und zum anderen wollte ich nach dem Rechten sehen, denn du sahst vorhin alles andere als gut aus!“ Erst entgleisten ihm die Gesichtszüge, denn von einer Einladung wusste er überhaupt nichts, aber als der gute Mann vor ihm erwähnte, wo er diese finden konnte, fing er sich wieder, nur um danach sein Gesicht zu einer Grimasse zu verziehen. „Ich möchte echt mal wissen, wie du auf so einen Sieg und so eine Verantwortung reagiert hättest!“, murrte Judai, bevor er sich auf das Sofa hinter ihm fallen ließ. Wie oft hatte er im Stillen schon dafür gedankt, dass neben der Tür ein kleines Sofa stand? Er selbst hatte bei dreihundert aufgehört zu zählen. „Na, nun hör aber auf. Mein Enkel hat dich als seinen würdigen Nachfolger auserwählt, also jammer nicht so rum. Du hast schon mehr Verantwortung getragen, bevor du seinen Titel übernommen hast!“ Und das ist nicht mal gelogen, das wusste Judai genau, schließlich hatte er in einigen Ecken der Welt Trainingscamps für Kinder errichtet, die er auch persönlich betreute. „Wohl wahr!“, ließ der Japaner verlauten, bevor er völlig zurücksank und die Augen schloss. „Ich würde vorschlagen, dass du dich langsam umziehst. Deine Freunde werden sicher ungeduldig sein. Zum Glück habe ich schon passende Sachen besorgt.“ Sofort riss der Angesprochene seine Augen auf und hob eine Augenbraue, als er beobachtete wie Salomon auf seinen Kleiderständer zuging und eine schneeweiße Hose mit einem schwarzen Pullover und einer roten Weste hervorzog. „Musste es denn unbedingt weiß sein?“, jammerte Judai sofort los. Das letzte Mal, als er eine weiße Hose angezogen hatte, lag schon gut vier bis fünf Jahre zurück. Seit seiner Verschmelzung mit Yubel hatte er immer das Gefühl gehabt, weiß nicht mehr tragen zu dürfen, deswegen hatte er nur noch dunkle Sachen beziehungsweise Hosen angezogen. Johan beobachtete das Ganze von der Mitte des Zimmers aus. Wenn er sich nicht so fest auf seine Unterlippe gebissen hätte, dann würde er wohl laut loslachen. So wie Judai sich hier aufführte, das fand er einfach nur amüsant. >So kenne ich ihn.< Als er die Sachen sah, die der ältere Herr für seinen Seelenverwandten mitgebracht hatte, da stockte ihm der Atem. Als sie sich kennen gelernt hatten, da hatte Judai fast dieselben Sachen an. In seinen Augen war dies wirklich das perfekte Outfit für eine Party. „Na los, zieh dich um.“, forderte er Judai auf, welcher sofort zu ihm schaute, kurz überlegte, ob er das auch wirklich tun sollte, bevor er sich dazu bequemte aufzustehen, die Sachen nahm und ins Bad verschwand, denn da wollte er ja eigentlich schon vor dem Zwischenfall mit Johan hin. Der Türkishaarige machte es sich derweil auf der Couch bequem, um die Auszeit zu genießen, die sich ihm bot. Er nutzte die Zeit um die Erregung abzubauen, die sich in seinem Körper sammelte, nachdem es so heftig zwischen ihm und Judai gefunkt hatte. >Ich frage mich nur, wieso ich mich so vergessen konnte! Allerdings…< Plötzlich stockte ihm der Atem. >Judai hat sich auch gehen lassen und so wie es sich angefühlt hat, schien das nichts mit dem Zweig zu tun zu haben.< Ihm kam eine Idee, die er auch unbedingt umsetzen wollte, denn er musste um seiner Selbstwillen herausfinden, woran er bei seinem Seelenverwandten war, damit er nicht unnötig leiden musste. >Vielleicht habe ich die Chance näheres auf der Party herauszufinden. Bleibt nur zu hoffen, dass es keine Hindernisse gibt.< Dass sich Judais Manager noch immer in der Umkleide befand, nahm der Norweger nicht wahr, weil er viel zu tief in seine Gedanken versunken war. Erst als er eine warme Hand auf seiner Schulter spürte, zuckte er erschrocken zusammen, dann sah er auf und direkt in die weisen Augen des alten Mannes. „Machen Sie sich nicht so viele Sorgen, junger Mann. Ich bin mir sicher, dass sich alles zum Guten wenden wird.“ Wenn der Alte versuchen wollte ihn aufzumuntern, dann gelang ihm das gut. „Nennen Sie mich einfach Johan.“, erwiderte der Angesprochene. Dass man ihn als jungen Mann bezeichnete, machte ihn nur verlegen. „Danke für Ihre aufmunternden Worte. Ich hoffe nur, dass Sie Recht haben.“ Salomon schenkte ihm ein Lächeln, dann erhob er sich und ging zur Tür. „Ich werde für euch Beiden einen Wagen bereitstellen lassen.“ Bevor Johan auch nur im Ansatz wiedersprechen konnte, war der Mann schon aus dem Zimmer gegangen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als diese Entwicklung hinzunehmen und auf Judai zu warten. Der Brünette kam kurze Zeit später fertig angezogen aus dem Badezimmer. Ihm fiel sofort auf, dass er mit Johan allein war, was ihn nicht unbedingt dazu anstachelte Freudensprünge zu machen. Er hatte es gerade mit Mühe und Not geschafft seinen Körper und seine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen und nun riskierte er es erneut die Kontrolle zu verlieren. „Oh, du bist schon fertig?“, fragte der Norweger angenehm überrascht. Er konnte sich daran erinnern, dass sein Freund normalerweise länger brauchte. „Ja. Wo ist denn Salomon? Ich hatte eigentlich angenommen, dass er noch bleiben würde.“ Zu seiner eigenen Verwunderung klang seine Stimme fest und überzeugend. Das war aber auch schon alles, was überzeugend wirken konnte, da sich in seinem Magen alles auf den Kopf stellte. Judai konnte mit dieser Situation einfach nicht umgehen. Ihm war klar, dass es das Beste wäre, wenn sie sich aussprechen würden, aber er brachte es nicht über das Herz zu fragen. Was wäre, wenn Johan nicht dasselbe für ihn empfand, wie er für den Norweger? „Er wollte einen Wagen für uns rufen, damit wir schneller zur Party kommen. Wenn du fertig bist, können wir ja sehen, ob er schon Erfolg hatte.“, schlug der Türkishaarige vor, womit sich der Brünette einverstanden erklärte. Gemeinsam gingen sie durch die Flure, bis sie schließlich ans Ziel kamen. Durch das schnelle Fahrzeug kamen die beiden Seelenverwandten schnell vom Kaiba Land zum Familiensitz der Marufuij’s, wo sie auch schon sehnsüchtig von ihren Freunden erwarte wurden. Aber sobald sie im Kreise dieser Hyänen aufgenommen waren, wünschten sich beide nicht dorthin angekommen zu sein, denn kaum war hinter ihnen die Haustür ins Schloss gefallen, da wollte ihre Freunde jede perverse Einzelheit von dem, was sie in der Umkleide getrieben hatten. Judai nutzte einen hinterhältigen Kommentar, um die Meute von sich und Johan abzulenken, damit sie erst einmal Luft holen und verstecken konnten, denn ihnen war sofort klar, dass die Hyänen nicht aufgeben würden. „Hört mal, Johan und ich waren zusammen duschen!“ Obwohl dem Türkishaarigen sämtliche Gesichtszüge entglitten, schrien und kreischten die Freunde und versuchten sich dabei gegenseitig weiß zu machen, dass sie es doch vorhergesagt hätten. Dabei kam es fast zu einer Massenschlägerei. Diesen Aufstand nutzen beide, wobei Johan noch etwas neben sich stand, und verschwanden in verschiedene Richtungen. Während Judai die oberen Geschosse ansteuerte, macht sich Johan daran, das warme Haus zu verlassen und sich einen sicheren Unterschlupf im großen Garten zu suchen. >So habe ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber wenigstens sind wir mehr oder weniger mit einem blauen Auge davon gekommen.< Den Gedanken verwerfend rannte Johan zu einem Gartenhaus, dass durch hohe Schneeberge kaum zu sehen war. Mit Anlauf sprang er über den Schneeberg und landete so mit einem etwas harten Aufprall genau gegen eine der Gartenhauswände. Ächzend richtete er sich auf und verschaffte sich Zugang zum Gebäude. Im Inneren musste er sich tastend fortbewegen, da er kein Licht anmachen konnte ohne sich zu verraten. Nur langsam gewöhnten sich seine smaragdfarbenen Augen an die Dunkelheit. Als er mehr erkannte, fand er eine Sitzgelegenheit, so wie etwas zu trinken, da er durch seine Flucht eine trockene Kehle hatte. Ohne zu ahnen was er da eigentlich trank, kippte er sich die ganze Flasche hinter die Binde, da das Zeug lecker schmeckte und seinen Körper aufheizte. Während sich Johan also zulaufen lies, bemerkten Asuka, O’Brien und Co., dass ihre beiden Ehrengäste das Weite gesucht haben. „Nanu, wo sind die denn hin?“ Sho drehte sich um die eigene Ache, aber das half nicht dabei die vermissten Duellanten zu erblicken. „Verdammt! Suchen wir sie! Die Beiden sind uns einen Bericht schuldig!“, brüllte Jun erzürnt los. Er war mehr als angepisst, schließlich hatte er sich den Arsch mit der Organisation aufgerissen und das sollte sein Dank sein? Das ließ er nicht auf sich sitzen. Er steigerte sich so in seine Wut rein, dass er völlig außer Acht lies, dass er Hilfe von einigen seiner Freunde hatte. „Das Grundstück ist aber so groß, dass wir nur eine Chance haben, wenn wir uns aufteilen.“, warf Ryo weise ein. Zu seiner Überraschung stimmten sofort alle zu, sodass sie sich in Zweierteams aufteilten und sich trennten. Jim und Sho machten sich daran das Obergeschoss nach den Abgehauenen zu durchsuchen. Asuka und Ryo übernahmen das Erdgeschoss, während Kenzan, O’Brien, Rei, Fubuki und Martin sich dem großen Garten annahmen, da dieser furchtbar groß war. Sho und Jim gingen nach Plan vor, da sie von Zimmer zu Zimmer huschten. Dabei kamen sie dem Versteck von Judai sehr nahe. Dieser bekam es so langsam mit der Angst zu tun, denn er wollte nicht schon wieder im Mittelpunkt stehen. Aus diesem Grund versuchte er sich unaufmerksam und leise aus dem Staub zu machen. So schlich er vom Badezimmer, zum Zimmer des jüngsten Familienmitgliedes, denn dieses Zimmer hatte einen Balkon, von welchem sich Judai herablassen wollte. Aber als er auf dem Balkon trat, sah direkt unter dem Vorbau, dass Rei, Martin und Fubuki darunter nach ihm und Johan Ausschau hielten. In weiterer Ferne erkannte er Kenzan und O’Brien, die dort nach ihnen suchten. Als sich Rei, Fubuki und Martin entfernt hatten, nutzte Judai die Gelegenheit, um aus dem Gebäude und vom Balkon zu kommen. Kaum war er unten gelandet, da schaute er sich nach einem neuen Versteck um, welches er als ein Gartenhaus ausmachte. Leise und unauffällig schlich der junge Mann von Baum zu Baum, um vor den Augen seiner Freunde versteckt zu bleiben, bis er endlich an seinem auserkorenen Versteck ankam, in welches er sich rein schlich, nachdem er ebenfalls über den Schneehaufen gesprungen war. Kaum schloss er die Tür leise, da sank er an ihr herunter. Gerade als er erleichtert aufatmen wollte, hörte er, wie etwas zu Boden fiel. Schon mit dem Schlimmsten rechnend, schlich der Japaner zu dem Ort, von welchem die Geräusche kamen, und zog erschrocken die Luft ein. Vor ihm auf dem Sofa lag Johan, der wohl eingeschlafen war. Als sich die Starre von Judai löste, ging er auf den Schlafenden zu, doch er nahm sofort wieder Abstand, da ihm ein ziemlich starker Alkoholgeruch in die Nase stieg, der eindeutig aus dem Mund des Norwegers kam. „Na Klasse! Das auch noch!“, stöhnte der Japaner frustriert auf. „Was machst du nur für Sachen, Johan?“, fragte Judai, wobei ihm klar war, dass er darauf wohl jetzt keine Antwort bekam. Er schaute sich nach so etwas wie ein Bad um, da er mal gehört hatte, dass man jemanden nüchtern bekam, wenn man den Betrunkenen unter kaltem Wasser stellte. Leider besaß das Gartenhaus kein Bad, weswegen dem Brünetten klar war, dass er sich der Meute von seinen Freunden stellen musste, damit er seinem Seelenverwandten helfen konnte. >Du schuldest mir was, mein Lieber!<, dachte sich Judai, der sich Johan huckepack nahm und langsam, aber weiterhin vorsichtig zum Haus fortbewegte. Da er aber niemanden von seinen Freunden traf und auch so keine Stimmen wahr nahm, sah er nur einen Weg! Er musste Johan mit zu sich nach Hause nehmen, allerdings wurde ihm klar, dass er nicht in der Lage war, um den Körper seines Freundes den ganzen Weg zu tragen. Also verließ er das Grundstück der Marufuij’s, lehnte Johan gegen eine Hauswand, griff in seine Hosentasche und förderte sein Handy hervor, das er benutzte, um ein Taxi zu rufen, mit welchem er und Johan heim kamen. In seiner Wohnung angekommen, brachte Judai seinen Freund sofort ins Bad. Dort stellt er ihn samt Klamotten unter die Dusche. Da sich der schlafende und zudem alkoholisierte Körper halten konnte, umarmte den geliebten Körper und drehte das eiskalte Wasser auf. Beide schreien erschrocken auf, als das kalte Wasser auf ihre erhitzten Körper traf, aber es half auch. Johan wurde wieder wach und je länger er unter dem Wasser stand, desto nüchterner wurde. „Was soll das werden, Judai? Willst du mich ertränken?“, knurrte Johan, der am ganzen Körper zitterte. Auch wenn er spüren konnte, dass es dem Anderen nicht besser ging, war er wütend. „Oh, das sollte ich wohl eher dich fragen! Was hast du dir nur dabei gedacht, dich volllaufen zu lassen?“, erwiderte der Japaner genauso grimmig. „Was kann ich denn dafür, dass es so dunkel war und ich was trinken musste!“ So hatte das keinen Sinn und das wussten sie beide. Um keine Antwort geben zu müssen, küsste der Brünette den wütenden Türkishaarigen, dem sofort der Atem stockte, als er die weichen Lippen seines Seelenverwandten. Eigentlich rechnete der Brünette damit, dass Johan ihn von sich weisen würde, doch seine Vermutung bewahrheitete sich nicht. Der Kuss vertiefte sich schnell, während sich die beiden aneinander drückten, um sich gegenseitig zu wärmen, da noch immer kaltes Wasser über ihre Körper lief. Schließlich löste der Brünette den Kuss und so seinem Freund in die Augen. „Du schmeckst noch immer nach Alkohol!“ Über diese Bemerkung konnte der Angesprochene nur lachen. „Ist wohl normal, wenn man getrunken hat!“ Judai stellte das Wasser langsam auf warm, damit sich ihre Körper wieder aufwärmen konnten. „Wir sind völlig durchnässt! Wir sollten uns unserer vollgesogenen Kleider entledigen.“, schlug der Norweger vor, der eine ungesunde Rotfärbung im Gesicht aufwies. Der Japaner brachte nur ein Nicken zu Stande, denn auch er wurde augenblicklich rot. Mit zitternden Händen legt Judai vorsichtig seine Hände auf die Brust seines Gegenübers. Er streichelte sanft über den Stoff, bis er zum Saum des Pullovers kam, über welchen der Türkishaarige noch immer seine Weste trug. Mit einer schnellen Bewegung zog Judai seinem Freund beides mit einem Ruck aus, wobei ihm der Norweger half, indem er seine Arme über den Kopf hob. Klatschend fällt der Stoff zu Boden, während der Blick aus schokobraunen Augen über die wohlgeformte, muskulöse Brust wanderte. „Judai…“, murmelte der Türkishaarige, dem es peinlich war, dass sein Freund ihn so eindringlich musterte, doch dieser dachte gar nicht daran jetzt aufzuhören. Obwohl seine Hände noch immer zitterten, ließ er es sich nicht nehmen, sanft über die Baumuskeln zu streichen, die sich gut ausgebildet hatten. Unwillkürlich überkam beiden ein Schnurren – Johan, weil es ihm gefällt und Judai, weil er sich so sehr danach gesehnt hatte diese Haut zu berühren. Verdutzt, über solche Laute, schauten die einander in die Augen, dann wurden sie gleichzeitig rot und lachten auf. Als Judai dann die Hände Johans am Saum seines Pullovers spürte, hörte er schlagartig auf zu Lachen und hob seine Arme, als Aufforderung für den Norweger ihm von dem Stoff zu befreien. Dieser Aufforderung kam der junge Mann mit den smaragdfarbenen Augen umgehend nach. Sobald nun auch Judais Oberbekleidung auf dem Boden lag, konnte sich Johan nicht mehr beherrschen. Während seine Hände ruhelos über die braune Haut wanderten, küsste er den Japaner stürmisch und fordernd. Ihnen wurde beiden klar, dass sie nun nicht mehr zurück konnten. Der Luftmangel kam beiden zugute, denn zwischen ihnen hing noch immer so viel unausgesprochenes, dass sie nun ändern wollten. Deswegen redeten beide gleichzeitig darauf los. „Ich habe dich so sehr vermisst! Weißt du eigentlich, dass ich dich schon immer geliebt habe? Ich brauche dich, also bleibe bitte bei mir.“ Durch den Wortsalat verstummten beide und sahen sich verwundert an. „So wird das nichts.“, meinte Judai schließlich seufzend. „Ich liebe dich, Judai.“, flüsterte Johan in die Halsbeuge des Japaners, da er seinen Kopf dort platziert hatte, damit dieser das rote Gesicht nicht sah. Der Brünette konnte es nicht glauben. „Bitte wiederhole das noch mal!“, bat er schließlich, woraufhin Johan seine Worte wiederholte. Nun konnte der Japaner die Worte glauben, weswegen er endlich die Worte über die Lippen brachte, die seit einiger Zeit seine Gedanken beherrschten. „Ich liebe dich auch.“, flüsterte er sanft und gefühlvoll ins Ohr des Norwegers, der erbebte. Eine Gänsehaut überzog seinen Körper. Obwohl das warme Wasser ihre Körper erwärmte, reichte ihnen das nicht. Sie wollten sich gegenseitig spüren und das machten sie sich auch gegenseitig unmissverständlich klar. Sie fuhren fort damit sich von ihren Sachen zu befreien, bis sie schließlich nackt vor einander standen und sich aufmerksam musterten. Obwohl es ihnen peinlich war so angeschaut zu werden, genossen sie es auch gleichzeitig und als sie dann auch noch mit Händen, Lippen und Zungen anfingen sich gegenseitig näher zu erkunden, gaben sie ihrer aufflammenden Leidenschaft endgültig nach. Judai erfasste ein Kribbeln, dass sich in seinem ganzen Körper ausbreitete und als er spürte, dass Johans Zunge seine rechte Brustwarze liebkoste und die linke mit Daumen und Zeigefinger neckte, da begann sein Blut in Wallung zu geraten. Je intensiver der Norweger wurde, desto schneller sammelte sich das Blut in seinen Lenden. Es gelang dem Brünetten einige Zeit sein Stöhnen zu unterdrücken, aber als sein Freund dann auch noch anfing zu saugen, da konnte er sich nicht mehr beherrschen und stöhnte ungehemmt auf. Dies und die Tatsache, dass Judai seinen empfindlichen Nacken kraulte, spornte ihn nur noch mehr an, sodass er sich schneller weiter traute. So kam es, dass sich die Zunge bald im Bauchnabel von Judai einfand. Dem Brünetten wurde daraufhin unerträglich heiß und er fing an stark zu schwitzen, zudem spürte er genau, dass sich etwas zwischen seinen Beinen tat und das machte ihn sehr nervös. Bis jetzt hatte er gar nicht daran gedacht, was passieren würde, wenn sie so weit gingen, immerhin war er sehr unerfahren und er zweifelte nicht daran, dass auch sein Liebster unerfahren war, auch wenn man es ihm nicht so anmerkte. Johan selbst war mehr als nervös, doch weil er sich darauf konzentrierte Judai zu verwöhnen, vergaß er für einige Zeit seine Sorgen. Der Japaner vergaß sämtliche Sorgen und stöhnte rauf auf, als sich die Zunge des Norwegers ihren Weg zu seinem Lustzentrum gebahnt hatte. Es gelang ihm nicht mal mehr auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, während Johan an ihm lutschte. Seine Knie wurden ihm weich und hätte er sich nicht abgestützt, dann wäre er sicher auf seinen Knien gelandet. Sein Atem ging nur noch flach und hektisch, während sein Gesicht immer röter wurde. Judai wurde klar, dass er es nicht mehr lange aushielt, das sagte ihm auch das angestaute Blut, das sich in seinen Lenden staute. Schließlich, bevor er es nicht mehr aushielt, schaffte er es Johans Bemühungen Einhalt zu gebieten. Dieser sah überrascht in die verdunkelten Augen seines Liebsten. „Warum hast du mich aufgehalten?“, fragte er nach. Statt einer Antwort, fing der Brünette an den Hals des Europäers mit Küssen zu übersähen, während seine Hände sanft über seine Brust strichen. Erst waren diese Bewegungen noch unkoordiniert, doch dann wurde Judai sicherer und er fing an die Brustwarzen nacheinander zu verwöhnen. Erst nutzte er dazu nur seine Finger, aber nachdem er seinen Liebsten als sein Eigentum markiert hatte, verwöhnte er ihn dort auch mit seinen Lippen und hinterher mit seiner Zunge. Nun war es Johan, der sein Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte und es nun Judai hören ließ. Zufrieden mit diesen Lauten setzte der Brünette die Liebkosung fort, bis auch Johan den Drang spürte endlich Erlösung zu finden, aber genau da ließ der Japaner von ihm ab, dafür erntete der Brünette aber unwilliges Murren. „Es geht ja gleich weiter.“, flüsterte Judai beruhigend, auch wenn er alles andere als beruhigt war, denn er wusste nicht, wie es jetzt eigentlich weiter gehen sollte. Klar, er wusste sehr wohl, was zwischen zwei Männern passierte, aber er traute sich nicht zu Johan zu dominieren. Der Türkishaarige merkte seinem Freund an, dass dieser zögerte, deswegen sprach er ihn auch drauf an, immerhin sah er genau, dass auch Judai es kaum noch länger aushielt. „Was ist denn los? Warum zögerst du?“ „Johan, ich… ich kann das nicht. Ich weiß zwar genau, wie es geht, aber ich kann den aktiven Part nicht übernehmen! Was, wenn ich dir weh tu?“, fragte der Japaner sorgenvoll, wofür er ein zärtliches Lächeln erntete. „Mach dir keine Sorgen. Wenn du es dir nicht zutraust, dann lass es mich machen.“, bat er seinen Freund, der ihm mit einem Nicken sein Einverständnis gab. Wortlos griff er nach einem Duschgel, das er öffnete und etwas von dem Inhalt auf drei seiner Finger verteilte. „Bereit?“, fragte Johan noch, um sicher zu gehen, dass dies wirklich das war, was sie beide wollten. Judai sah ihm lange in die wunderschönen grünen Augen, die wie Smaragde schimmerten, bevor er ihm erneut einen Kuss stahl und sich dann umdrehte und seine Beine spreizte. Er wusste, dass es beim ersten Mal sehr schmerzhaft sein konnte, wenn er erstens nicht richtig vorbereitet wurde und zweitens, wenn er sich nicht entspannte. „Du kannst beginnen.“, flüsterte Judai sanft, der Johan über seine Schulter hinweg ansah. Dieser lächelte sanft, küsste den Nacken und die Schulter des Brünetten, um ihn abzulenken, während er erst einmal mit einem Finger seinen Eingang umfuhr, damit dieser etwas lockerer wurde, bevor er mit dem Finger ins Innere vordrang. Judai kniff die Augen zu und zuckte gleichzeitig zusammen, denn es war wirklich unangenehm, nichtsdestotrotz will er nicht, dass Johan aufhörte, der sich in ihm still verhielt, bis ihn sein Liebster das Zeichen gab fortzufahren. Dieses Zeichen ließ wirklich lange auf sich warten, denn Judai gelang es nicht, sich ausreichend zu entspannen. Deswegen musste der Türkishaarige nachhelfen, indem er das Lustzentrum des Japaners mit einer Hand, die er auf und ab bewegte, reizte. „Entspann dich, Schatz.“, flüsterte der Norweger, als er einen zweiten Finger in den schwitzigen Körper führte. Da er noch immer seine Hand an Judais Erektion hatte, entspannte sich der Brünette genug, trotzdem zuckte er zusammen. Wieder ließ der Norweger seinem Süßen Zeit, sich an die neue Fülle zu gewöhnen, bis er die Finger langsam bewegte. Erst wurden die Finger vor und zurück bewegt, aber nach und nach fing Johan an seine Finger im Inneren seines Freundes zu spreizen, um den Eingang zu weiten, damit der Körper vor ihm für die Vereinigung bereit war. Wenige Zeit nach dem zweiten Finger, fand auch der dritte in den willigen Körper und so setzte der Norweger seine Dehnung mit nun drei Fingern fort. Sobald auch Judai sich an die ungewöhnliche Tätigkeit in einem Körper gewöhnt hatte, stöhnte er lustvoll auf. Seine Laute wurden immer lauter und länger, sie erregten Johan und spornten ihn gleichermaßen an. Irgendwann fand er aber, dass Judai nun mehr als ausreichend vorbereitet war, sodass er sich darauf vorbereitete in den Körper vor sich einzudringen. >Dumm, dass wir keine Gleitcreme hier haben, allerdings scheinen weder ich noch er gedacht zu haben, dass es so weit kommt. Nun ja, das Duschgel wird schon ausreichen.< Erneut griff der Norweger zum Duschgel, um dieses als Gleitmittel zu verwenden, allerdings benetzte er damit nun nicht seine Finger sondern seine Erektion, die er damit gut einschmierte, bevor er sie an der kleinen Öffnung platzierte. „Judai, du musst dich jetzt wirklich entspannen!“, flüsterte Johan noch einmal ins Ohr des Brünetten, bevor er kurz hinein hauchte und mit den Lippen weiterwanderte. Der Japaner legte seinen Kopf zur anderen Seite, um seinem Seelenverwandten mehr Platz zu bieten, welchen dieser auch ausnutzte, um nun seinerseits Judai als sein Eigentum zu markieren. Johan nutzte es aus, dass sein Liebling sich voll auf das Saugen an seinem Hals konzentrierte, denn so würde sich der Körper des Profiduellanten vielleicht nicht verspannen. Langsam und behutsam drang er in den willigen Körper ein, doch weit kam er nicht, denn trotz der Ablenkung verkrampfte sich der Körper augenblicklich, sodass Johan inne hielt und seine Tätigkeit einstellte. „Geht es? Wenn ich dir zu sehr weh tue, dann hör ich auf.“ Kaum hat er diesen Satz ausgesprochen, da schüttelte der Angesprochene auch schon den Kopf. „N-Nein, es ist nur… nur ungewohnt. H-Hör jetzt nicht auf.“, erklärte Judai keuchend. Der Türkishaarige gab sich mit der Antwort zufrieden. Er verharrte noch einen Moment, aber dann drang er weiter vor. Durch die Auszeit, die er dem Brünetten ermöglicht hatte, konnte dieser sich wieder völlig entspannen, deswegen war es für den Norweger nun kein Problem gänzlich in den braungebrannten Körper zu versinken. Beiden hielten still, damit sie sich an das neue Gefühl gewöhnen konnten, dann aber wollte Judai, dass es weiter ging, also forderte er seinen Geliebten auf sich zu bewegen, was dieser dann auch sofort tat. Zum Anfang waren es nur leichte, sanfte Stöße, die schnell zu kräftigeren wurden. Es dauerte auch nicht lange, da hatte Johan seinen Rhythmus gefunden, dem sich Judai anpassen wollte. Beide genossen dieses unbeschreibliche Gefühl der vollkommenen Vereinigung und das machten sie dem jeweils anderen auch deutlich. Das gesamte Badezimmer war erfüllt von kleinen Lustschreien, Stöhnen und Keuchen, dass nur wenig durch das Rauschen des noch immer aufgedrehten Wassers – das über die sich bewegenden Körper lief – gedämpft wurde. Doch die beiden nacheinander verlauteten Lustschreie vermöchte das Wasser nicht dämmen, denn dazu waren sie zu laut und zu befreiend. Helle Strahlen fielen in sein Gesicht, die ihn murren ließen. Um ihnen zu entkommen, versuchte sich der Brünette zu drehen, doch es gelang ihm nicht, weil er einen Widerstand spürte. Über diese Tatsache sehr verwundert, war der neue König der Spiele plötzlich hellwach. Er riss seine klaren schokobraunen Augen auf und schaute mit ihnen nach, was ihn daran hinderte sich umzudrehen. Als seine Augen den Übeltäter erblickten, weiteten sie sich vor Schreck. >Was macht Johan, denn…< Bevor er seinen Gedanken zu Ende spinnen konnte, kam die Erinnerung an den Abend wieder und mit ihr auch die Schamesröte. Verlegen schlug er seine Hände vors Gesicht und atmete tief ein und aus, bevor er es erneut wagte in das schlafende Gesicht seines Freundes… Nein, seines Geliebten, zu sehen. Dieser fing in genau dem Moment an sich zu bewegen, in dem Judai seine Arme hob, um sein Gesicht zu verdecken. Murrend öffneten sich die verschlafenen Smaragde, die aber sofort wieder beschlossen wurden, als die hellen Sonnenstrahlen in das helle Gesicht des Norwegers fielen. Der Brünette beobachtete das Verhalten mit einem amüsierten Grinsen. >Da war wohl noch jemand kein Frühaufsteher.< Er selbst wusste genau, wie es war von anderen unsanft aus dem Bett geschmissen zu werden, daher wartete er darauf, dass der Türkishaarige wirklich wach war, bevor er ihn ansprach. Lange musste er aber darauf nicht warten, denn die Sonne nahm nicht so viel Rücksicht wie Japans angesagtester Duellant. Unwillig kuschelte sich Johan an Judai, der ihn etwas verdutzt ansah. „Rette mich vor dem hellen Licht!“, nuschelte der Norweger als Erklärung für sein Verhalten, was bei Judai erneut ein Grinsen auslöste. „Würde ich ja gerne, aber mir sind die Hände gebunden!“, gluckste der Brünette, wofür er einen stechenden Blick aus smaragdfarbenen Augen erntete. „Das ist nicht nett, Ju-chan.“, jammerte Johan plötzlich, was ihm einen verblüfften Blick aus zwei schokobraunen Augen einbrachte. Dieser Ausdruck legte sich aber schnell wieder, dafür wurde der Blick aus den braunen Augen sehr weich. „Bitte bleib an meiner Seite. Ich will dich nicht mehr missen, Johan.“, flüsterte Judai fast flehend. Auch wenn er es nicht offen zugab, so zeugten seine Worte doch davon, dass er wahnsinnig Angst davor hatte den Norweger erneut ziehen zu lassen. Jetzt, wo er einmal seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hatte, würde er es nicht ertragen von seinem Liebsten getrennt zu sein. Johan verstand sofort, was sein Seelenverwandter mit diesen Worten ausdrücken wollte, deswegen bestätigte er ihm, dass sie nichts mehr trennen konnte. „Keine Angst, Ju-chan. Ab jetzt wirst du mich nicht mehr los!“ Seine Worte ließ er mit einem leidenschaftlichen Kuss bestätigen, der jeden Zweifel Judais vertrieb. Nachdem sie sich wieder von einander lösten, setzte Judai noch einmal zum Sprechen an. „Das war das schönste Weihnachtsfest, das ich je hatte. Ich habe wirklich alles bekommen, was ich haben wollte.“, grinste er verschmitzt. „Das freut mich, Judai. Das freut mich sehr.“, erwiderte Johan sanft, denn auch für ihn war es das beste Weihnachtsfest aller Zeiten, immerhin hatte er nun endlich seinen Judai für sich gewonnen. Kapitel 2: Silvester mit Überraschungen --------------------------------------- Silvester mit Überraschungen Voller Vorfreude saß ein brünetter junger Mann im Flugzeug und konnte es kaum erwarten heim zu kommen, wo er so lange wieder einmal unterwegs gewesen war. Innerlich fragte er sich natürlich, wie sein Liebster das nur mitmachte, da es für diesen doch eigentlich auch nur anstrengend sein musste. Seit dem schicksalhaften Weihnachtsfest vor zwei Jahren waren sie nun schon ein Paar und doch wohnten sie noch immer in getrennten Orten. Sie bemühten sich ja endlich eine passende Wohnung zu finden, doch immer wieder gab es etwas zu nörgeln. Mit Grauen erinnerte er sich noch an die letzte Besichtigung vor knapp drei Wochen… -Rückblick- Judai war gerade geschäftlich in Schweden unterwegs, als ihm klar wurde, warum Johan seine Heimat so sehr liebte, denn ihm gefiel es dort auch, er bereute es nur, nicht schon früher mal hierher geflogen zu sein, vielleicht wäre das mit Johan auch schon früher was geworden. Schnell schüttelte er diesen Gedanken ab und machte sich auf den Weg zu Johans Wohnung. Telefonisch hatten sie sich darauf geeinigt, dass er solange bei diesem wohnen würde und außerdem wollte Johan ihm Schweden etwas zeigen. Unterwegs fiel dem Brünetten auf, dass ein ganzes Haus, dass einer Villa glich, frei stand und da ihn das Gebäude interessierte, ging er hin und fand ein Schild, dass eindeutig von einem Makler war, also notierte er sich die Nummer, die Straße und das Gebäude, ehe er weiter ging und schließlich bei Johan vor der Tür stand, wo dieser bereits auf ihn wartete. „Du bist spät dran Schatz. Ich hab dich bereits vor zwanzig Minuten erwartet.“ Verlegen kratzte sich der Brünette am Hinterkopf und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. „Ich bin an etwas hängen geblieben.“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und schaute zur Seite, was Johan zum Grinsen brachte. „Komm erst mal rein und wärme dich auf und dann kannst du mir erzählen, was dich genau daran gehindert hat sofort zu mir zu kommen.“ Dieses Angebot nahm er sofort an und folgte seinem Freund in dessen gemütliches Heim, in welchem er noch nie war, obwohl sie zu dem Zeitpunkt schon fast zwei Jahre zusammen waren. Auf dem Sofa sitzend und Tee trinkend berichtete der Heldendeckduellant seinem Freund von dessen Entdeckung, doch anders als er, war der Schwede nicht gerade begeistert. „Was ist? Hab ich was Falsches gesagt?“, wollte er daraufhin wissen, doch er bekam keine Antwort, stattdessen stand der Türkishaarige nur auf, ging ans Fenster und starrte stumm hinaus. >Dann eben nicht.< Er stellt die Tasse auf den Tisch und verließ das Wohnzimmer, um sich anzuziehen. Lust auf Streit oder Ignoranz hatte er nicht sonderlich, also beschloss er, dass es besser wäre in ein Hotel zu gehen. Seine Tasche ließ er zurück, nur sein Geld, die Duelldisk und seine Karten nahm er mit sich. Johan hatte rein gar nichts unternommen, um ihn aufzuhalten, was ihm der Japaner sehr übel nahm, der draußen durch den tiefen Schnee stiefelte, der zu der Zeit schon lag und suchte nach einem Hotel, dass er nach einer dreiviertel Stunde und drei Kilometer später gefunden hatte. - „Kann ich was für Sie tun?“, fragte die junge Frau hinter der Information, kaum das er das Hotel betreten hatte. „Ich brauche ein Zimmer für zwei Nächte, am besten ein Einzelzimmer mit ruhiger Lage.“, äußerte der Profiduellant seine Wünsche und nachdem die junge Frau in ihrem schlauen Computer nachgesehen hatte, wurde diese ihm auch erfüllt, nachdem er seine goldene Kreditkarte vorgelegt hatte. Sobald er sie wieder einsteckte, bekam er den Schlüssel ausgehändigt und man erklärte ihm, wo sich dein Zimmer befand, ehe er sich durch die dunklen Gänge zu seinem Zimmer, in der zweiten Etage, vorkämpfte, die er schließlich fand und auch aufschloss. Sobald er von drinnen die Tür geschlossen hatte, zog er sich seine Schuhe aus und warf sich dann aufs Bett, wo er sich in den Schlaf weinte, weil ihn Johan´s kalte Art einfach nur verletzt hatte und er das bis zu dem Moment, in welchem er allein war, herunter schlucken konnte, immerhin hatte er in der Öffentlichkeit großes Ansehen und das durfte nicht ins Wanken geraten. Nur Stunden später wurde er durch das nervende Klingeln seines Handys, das er immer bei sich trug, aus seinen verwirrenden Träumen gerissen. Da seine Augen von den Tränen und dem Schlaf zu geklebt waren, tastete er blind nach dem roten Teil, dass sich Handy schimpfte und nahm das Gespräch entgegen. Da es sowieso nur zwei Menschen gab, die ihn zu dieser Zeit anrufen würden, war es eine Fifty-Fifty-Chance. Kaum hielt er das Telefon an sein Ohr, ertönte auch schon die Stimme seines Geliebten, der sich außer Atem anhörte, so als wäre er gerannt. „Wo steckst du? Ich suche dich bereits seid Stunden!“ Er klang vorwurfsvoll, was Judai nur noch mehr mitnahm, aber er riss sich zusammen. „Rufst du nur deswegen an?“, wollte er wissen, ohne auf die gestellte Frage einzugehen. Gespannt wartete er auf die Antwort seines Freundes, doch alles was er zu hören bekam war ein tiefes Seufzen. „Judai… Komm wieder zurück und lass uns vernünftig darüber reden“, versuchte der Schwede einzulenken, doch damit stieß er nicht gerade auf Begeisterung. Der Japaner sah ja gar nicht ein, warum er sich fügen sollte, wo der Fehler klar bei Johan lag. „Ich halte es für besser, wenn wir uns die nächsten zwei Tage nicht mehr sehen.“ Dieser Entschluss fiel ihm gar nicht leicht, auch wenn er kurzfristig geschlossen wurde, zumal sein Aufenthalt in diesem Teil der Erde auf genau zwei Tage beschränkt war und er sich so der Zeit mit seinem Freund beraubte. Er hörte aus dem Telefon, dass anscheint auch der Schwede verstand, was das bedeutete und dieser war keineswegs glücklich darüber. „Ju-chan, wir haben uns fast drei Monate nicht gesehen und nun willst du uns hiermit bestrafen, obwohl wir einander so nahe sind?“, fragte er ungläubig nach, auch wenn er wusste, dass dies überflüssig war, da der Jüngere immer das tat, was er sich in den Kopf setzte. „Das ist wesentlich besser, als ignoriert zu werden. Und nun lass mich schlafen. Gute Nacht Johan.“ Seit sie zusammen gekommen waren, hatte er seinen Freund nicht mehr mit vollen Namen angesprochen und das versetzte den Kristallungeheuerdeck Duellanten einen heftigen Stich und bewahrte ihn davor noch einmal zu versuchen auf seinen Freund einzureden. Daraufhin legte er auf und das Handy weg. Es tat ihm weh so kaltherzig sein zu müssen, aber anders konnte er sich im Moment nicht wehren. Natürlich bestand noch die Möglichkeit, dass Johan ihn finden würde oder dass er erneut anrufen könnte, aber dies schloss der Profiduellant aus, dazu kannten sie sich bereits zu lange. Trotzdem klingelte das lästige Telefon bereits nach einer halben Stunde erneut, sodass Judai genervt dran ging und anfing herumzumotzen, ohne vorher gesehen zu haben, wer da eigentlich dran war. „Sag mal, verstehst du es nicht, Johan? Muss ich dir alles schriftlich geben? Ich will meine Ruhe!“ „Nette Begrüßung, Judai“, ertönte die sarkastische Stimme von Edo aus dem Hörer, woraufhin der Brünette erschrocken die Luft einzog. „Edo, tut mir Leid, ich dachte…“ Weiter kam er nicht, da ihn der Silberhaarige einfach unterbrach. „Ja, ich weiß, für wen du mich gehalten hast. Hast du etwa Streit mit deinem Liebling?“, wollte dieser neugierig und auch schadenfroh wissen, womit er nicht gerade die Laune des anderen hob. „Und wenn schon, das geht dich nichts an. Aber, weswegen rufst du überhaupt an? Sonst interessierst du dich doch auch nicht für mein Privatleben.“ Da sie beide in derselben Profiliga angestellt waren, herrschte zwischen ihnen normalerweise Konkurrenzkampf und wenn es möglich war, gingen sie sich aus dem Weg, obwohl sie im Privatleben die besten Freunde waren. Oft tauschten sie sich über Sorgen und Probleme aus und gaben sich gegenseitige Ratschläge. Es war sogar der Silberhaarige, der Judai mit Informationen über seine Gegner versorgte. „Ach, aber sonst heulst du dich auch bei mir aus, warum jetzt nicht?“, wollte Edo enttäuscht wissen, ehe er sich wieder auf das Wesentliche konzentrierte. „Sho hat mir erzählt, dass du und Johan eine Wohnung suchen. Ich hätte was passendes, aber ihr müsstet euch die Wohnung innerhalb von einer Woche ansehen und zusagen, sonst ist die Wohnung weg. Soll ich dir die Adresse geben?“ Einen Moment zögerte er noch, doch dann siegte die Neugierde des Brünetten und er stimmte zu, auch wenn er sich nicht mehr so sicher war, ob es noch immer eine gute Idee wäre mit dem Schweden zusammenzuziehen. „Kleinen Moment. Ich suche mir nur schnell einen Stift und einen Zettel und dann kannst du mir die Adresse durchgeben.“ Judai sprang auf und suchte das ganze Zimmer ab, aber er konnte nicht finden, was er suchte und das ließ ihn frustriert aufseufzen und zu Boden gehen. „Judai, sag mal, in welchem Jahrhundert lebst du eigentlich? Ich kann dir das auch alles per SMS schicken.“ Deutlich hörte man die Verstimmung des Silberhaarigen aus der Stimme, aber das kratze den Brünetten nicht, denn all ihre Freunde wussten, dass er einfach nichts mit Technik anfangen konnte und erst altmodisch dachte. „Fang du auch noch an, an meinen Nerven zu ziehen.“, murrte der Japaner nur, der sich wieder aufrappelte und zum Bett ging, auf welches er sich fallen ließ und vor sich hin seufzte. „Was ist denn nur los mit dir? Erzähl mir doch, was zwischen dir und Johan vorgefallen ist, denn so bist du nur ungenießbar.“ Edos Worte waren nicht gerade aufbauend, aber er sprach die Wahrheit und gerade das war der Grund, warum er sich dem Silberhaarigen anvertraute, der aufmerksam zuhörte und am Schluss lachte. „Was gibt es da zu lachen?“, knurrte der Brünette durchs Telefon, worüber sein Gesprächspartner nur noch mehr lachen musste. „Wegen so was dummen streitet ihr? Gott, ihr müsst ganz schön Langeweile haben.“, versuchte Edo mit Unterbrechungen zu erklären, allerdings verstand ihn Judai kaum, da dessen Lache einfach zu laut war, deswegen legte er einfach auf, schaltete das Handy aus und löschte das Licht, ehe er sich ins Bett sinken ließ und die Augen schloss. Entgegen seiner Erwartungen schlief er sofort ein und träumte nicht mal. - Sanfte Lippen auf seiner Haut rissen ihn aus seinen Träumen und weckten ihn nur wenige Stunden nachdem er eingeschlafen war. Noch völlig müde schaffte er es auf die Uhr zu sehen und stelle zu seinem Entsetzen fest, dass es erst morgens gegen vier Uhr in der Früh war. „Wer zum Teufel noch mal ha…“ Weiche, sinnlich volle Lippen verschlossen seinen Mund und hinderten ihn daran zu sprechen, daher riss er die Augen weit auf und starrte in das Gesicht des Mannes, der ihm seines Schlafes beraubte und stellte so mit Erstaunen fest, dass es niemand geringerer war als sein Freund, Johan Anderson. >Wie hat er mich gefunden und noch viel mehr würde mich interessieren, wie er um diese Zeit hier rein kommt<, fragte sich der Brünette, der die Augen schloss und den Kuss einfach erwiderte, denn er wusste, dass der Schwede nur von ihm ablassen würde, wenn er bekam, was er wollte. So war es auch dieses Mal. Kaum merkte er, dass Judai seinen Kuss erwiderte, da löste er sich langsam von ihm und blickte in die schockobraunen Augen. „Glaubst du wirklich, dass ich es zulassen würde von dir getrennt zu sein, wenn du in derselben Stadt bist, wie ich?“, wollte der Türkishaarige mit einem zuversichtlichen Grinsen wissen. „Wie bist du hier rein gekommen?“ Der Andere zog einen Schlüssel heraus und hielt ihn vor die Nase des Japaners, ehe er zu erklären begann. „Dieses Hotel gehört zu einer Kette, die mein Vater leitet.“ Okay, das wusste Judai nicht, allerdings wusste er sowieso nicht viel über Johans Eltern, außer, dass sie ziemlich viel Geld hatten und er eigentlich nicht hätte arbeiten müssen. „Und das gibt dir das Recht mitten in der Nacht bei mir aufzutauchen?“, wollte der Brünette wissen, der langsam aber sicher sauer wurde. Warum meinte der Schwede auch sich ihm aufdrängen zu müssen? „Es hat einen Grund, also zieh dich an und lass uns gehen!“ Widerwillig ließ er sich aus dem Bett ziehen und sich in Kleidung stecken, ehe er Johan folgte, obwohl er fast schon im Gehen einschlief. - Nach einer halben Ewigkeit, so kam es zumindest den Japaner vor, standen sie vor der Villa, für die er sich bereits bei seiner Ankunft interessiert hatte. Ehe er aber nachfragen konnte, was das sollte, wurde seine Hand genommen und er hinter dem Schweden hergezogen, der zur Tür ging, vor der ein älterer Mann in den Vierzigern stand und anscheinend auf sie wartete. „Da sind Sie ja, Mr. Anderson. Sie sind etwas später dran. Ich dachte schon, dass Sie den Termin doch noch absagen würden.“ Entschuldigend lächelte der Angesprochene nur. „Verzeihen Sie die Verspätung, Mr. Wilson, aber ich musste noch meinen Lebensgefährten holen.“ Er stellte Judai dem anderen Mann vor und dann betraten sie gemeinsam das Gebäude, dem man zwar deutlich ansehen konnte, dass es schon länger verlassen war, aber die Einrichtung und alles war in einem guten Zustand. „Wie Sie sehen können, ist dieses Haus in einem einwandfreien Zustand. Im ersten Stock befinden sich drei Schlafzimmer, sowie ein Bad, ein begehbarer Kleiderschrank und eine Terrasse. Im Erdgeschoss gibt es eine Küche, ein Wohnzimmer, zwei Büroräume, ein Essenssaal und ein Empfangssalon.“, ratterte Mr. Wilson herunter, der die beiden jungen Männer von der Eingangshalle direkt in den Empfangssaal und dann in den Essenssaal führt. „Hier ist es wirklich schön, aber warum will dieses Gebäude niemand kaufen?“, wollte der Brünette wissen, der dies nicht verstand. An der Villa allein konnte es ja schlecht liegen, immerhin sah sie sehr gut aus und genug Platz bot sie auch und sicher war der Preis auch angebracht. Also warum war sie noch immer leer? Als der Makler sich verlegen an der Wange kratzte, wusste Judai, dass hier etwas faul war und er wollte herausfinden, was. „Also, was genau ist mit der Villa?“, wollte nun auch Johan wissen, der normalerweise die Ruhe in Person war, doch wahrscheinlich war es ihm selbst schon zu spät, also drängte er doch auf eine Antwort. Vielleicht gingen ihm aber auch nur dieses Gedruckse und die Zeitschinderei auf den Wecker. So genau konnte Judai das nicht bestimmen, Fakt war nur, dass sie beide auf eine Antwort warteten, die hoffentlich bald kommen würde. „Der Vorbesitzer ist in diesen Räumlichkeiten dahingeschieden und nun glauben alle, dass diese Villa verflucht ist.“ Mit großen Augen wurde der Mann angesehen, bis Johan in schallendes Gelächter ausbrach und sich einfach nicht mehr einkriegte. „Das ist doch…. Hahaha…. Total Blödsinn.“, brachte er unter großer Anstrengung und mit viel Gelache raus. Mr. Wilson sah sich das noch einige Augenblicke an, aber dann schmiss er Johan und Judai raus und sagte ihnen, dass sie ja nicht wieder kommen sollten. So musste sich der Japaner die Villa abschmatzen. „Was für ein Desaster.“, murrte Judai, der laut gähnte. „Und deswegen bin ich aufgestanden?“ Wütend schaute er zu seinem Geliebten, der über das Verhalten seines Freundes nur lachen konnte. Zum Glück hatte der Brünette ja noch eine Alternative und dort würde er zusagen, ohne diese Wohnung angeschaut zu haben. „Würdest du endlich mal aufhören zu lachen? Ich finde das alles andere als witzig!“, zischte der Profiduellant seinen Liebsten an, der ihn nur kess angrinste. „Ich liebe es, wenn du grimmig bist, denn dann bist du immer so ungezügelt im Bett.“ Ein saftiger Rotschimmer erschien auf den Wangen des Brünetten, der sofort woanders hinsah und ruhig wurde, was Johan nur noch mehr zum Lachen brachte. Sie gingen zurück zum Hotel und schliefen, nachdem sie sich ausgelassen liebten, denn wie Johan sagte, war Judai sehr ungezügelt und ein Nimmersatt, wenn er schlechte Laune hatte. -Rückblick Ende- … Verlegen schaute er raus. Diese Erinnerung machte ihn noch immer zu schaffen, denn er konnte nicht leugnen, dass sein Körper eindeutig darauf reagierte, deswegen versuchte er diese Gedanken weit von sich zu schieben und an etwas anderes zu denken, was ihm auch gelang, denn er machte sich auch etwas Sorgen. Sein Freund wollte eigentlich in seiner Abwesenheit die Wohnung einräumen, mit Hilfe der Anderen, doch Judai bezweifelte, dass sie dies bewerkstelligen konnten, wenn sie zusammen waren. >Wer weiß was mich erwartet, wenn ich heim komme.< Als er einen Blick aus dem Fenster riskierte, stellte er erleichtert fest, dass sie bereits im Sinkflug waren und er die Mitteilung des Piloten nicht mal wahrnahm. Schnell schnallte er sich an und wartete geduldig darauf, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. >Hoffentlich hat er meinen Wunsch entsprochen und wartet nicht in der Empfangshalle des Flughafens.<, dachte Judai nachdenklich, denn seine Maschine hatte Verspätung und daher war es auch schon eine fortgeschrittene Uhrzeit, zu der seine Maschine landete. Durch unzählige Kontrollen musste er sich daraufhin kämpfen, ehe er zu seinem Gepäck kam, dass er an sich nahm und zum Ausgang ging. Bisher gab es keine Spur von seinem Liebsten oder seinen Freunden und darüber war er froh, so rief er sich ein Taxi mit dem er durch die Stadt fuhr, um endlich heim zu kommen. Nun würde er erst einmal drei Monate frei haben, ehe die neuen Meisterschaften ausgerichtet wurden, an denen er als König der Spiele teilnehmen musste. Wenn er daran dachte, konnte er gut verstehen, warum Yugi damals aufgehört hatte. Dieser ganze Stress machte einen fertig und daher war er für jeden freien Tag dankbar. Die Fahrt durch das nächtliche Domino City war sehr beruhigend und vermittelte ihm so etwas wie heimatliche Gefühle. Es gab kaum einen Ort, den er nicht schön fand, doch zu Hause war er nur in Domino City – bei seinen Freunden, die hoffentlich alle in ihren Betten lagen, denn er war nicht in Stimmung für eine Willkommensparty. „Sie scheinen sehr ruhig zu sein. Ich habe kaum Fahrgäste, die sich so auffällig ruhig verhalten. Stimmt etwas nicht?“ Überrascht darüber, dass ihn der Fahrer angesprach, schreckte Judai aus seiner Betrachtung und schenkte dem Fahrer ein mildes Lächeln. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin nur erschöpft und müde. Normalerweise bin ich ganz anders.“ Sofort ertönte ein tiefes Lachen, dass eindeutig vom Fahrer stammte. Sicher hatte dieser Mann nicht viele Fahrgäste, die von sich behaupteten total anders zu sein, als sie sich gaben. Na ja, ihm soll es egal sein, immerhin hielt das Auto endlich an und signalisierte ihm, dass er zu Hause war. Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, suchte der Brünette schnell das Geld zusammen, dass der Fahrer haben wollte – mit saftigen Trinkgeld – und griff dann nach seinem leichten Gepäck und stieg aus, nur um sich die frische Luft um die Ohren wehen zu lassen. Da es stramm auf Neujahr zuging, war es natürlich nachts noch immer sehr kalt und sternenklar, aber gerade gegen Müdigkeit wirkte die Luft wahre Wunder. Nichtsdestotrotz wünscht sich der junge König der Spiele einfach nur sein Bett, vorzugsweise mit Johan darin. Sich noch einmal streckend begab sich der junge Mann samt Gepäck zur Haustüre, welche er mit dem passenden Schlüssel aufschloss und ins Treppenhaus glitt. Den Wachposten grüßend, wie es sich für eine gesicherte Gegend gehörte, betrat Judai den Aufzug, der ihn in den obersten Stock brachte, in welchem das Liebesnest Anderson-Yuki lag. Mit einem „Plink“ hielt der Aufzug und öffnete leise die Türen, die den Heldendeckduellanten hinausgehen ließen, nur um gleich darauf vor der gewaltigen Eichenholztür anzuhalten, denn auch diese Tür musste mit einem Schlüssel aufgeschlossen werden, welchen Judai in seinen Taschen, nach langem suchen, fand. Den Schlüssel umdrehend, nachdem er ihn ins Schloss gesteckt hatte, trat der Japaner in die Wohnung, schloss die Tür leise, zog sich Schuhe und Jacke aus und ließ seine Tasche mitten auf dem Flur stehen, damit er leise schleichend ins Schlafzimmer konnte. Zu seiner Zufriedenheit war es in der gesamten Wohnung still und auch dunkel, weswegen er davon ausging, dass sein Liebster im Bett lag und tief und fest schlief. Im Schlafzimmer angelangt, entledigte sich Judai seiner Sachen und kroch sofort ins Bett, in dessen Kissen er sich richtig kuschelte und zufrieden seufzte. Wie hatte er das nur vermisst! Sobald er die perfekte Lage gefunden hatte, schlief Judai auch schon ein und träumte von einen schönen gemütlichen Morgen mit Frühstück am Bett. - „Mensch, wo bleibt er denn? Er hätte doch schon lange hier sein müssen!“ Voller Sorge konnte sich Johan nicht mehr auf seinem Platz halten, welcher nur im Wohnzimmer auf und ab lief und die Anzeige der Digitaluhr des DVD-Reciever nicht mehr aus den Augen ließ. Eine Hand auf seine Schulter ließ ihn fast schon erschrocken zusammenzucken. „Nun beruhige dich doch erst einmal wieder, Johan. Sicher hat der Flieger nur Verspätung. Das wäre doch nichts Neues mehr und bei den Witterungsverhältnissen würde es mich nicht einmal überraschen.“ Auch wenn sich Ryo noch so viel Mühe geben würde, um ihn zu beruhigen, so kann der Schwede einfach nicht ruhig bleiben. „Außerdem… Wäre etwas passiert, hätte die Polizei schon längst vor der Tür gestanden, ganz zu schweigen von seinem Manager und Trainer.“ Dass Jun immer die falschen Worte wählte, wussten die Freunde ja, aber das er nicht einmal Taktgefühl besaß, dass war ihnen neu. Trotzdem wäre er nun tausend Tode gestorben, so wie ihn die Anderen ansahen. „Wirklich, wie ein Elefant im Porzellanladen.“ Asuka konnte darüber nur den Kopf schütteln, denn sie fand es nicht angebracht und wollte den Angeber nur zu gern vor die Tür setzen, aber da die nicht ihre Wohnung war, konnte sie auch nichts tun. „Das ist nicht nett“, murrte Jun sofort, wofür er nur ein einstimmiges „Das ist aber wahr“ erntete. „Leute, wir sollten jetzt nach Hause gehen. Es ist schon spät und ich denke nicht, dass Judai Lust hat mitten in der Nacht eine Party zu feiern, wenn er denn dann endlich gelandet ist“, warf Sho ein, welcher ein Gähnen unterdrücken musste. Er wollte seinen besten Freund, nach so langer Zeit, als erstes begrüßen, aber das konnten sie ja auch machen, nachdem sie alle Schlaf hatten, immerhin lief der junge Mann ja nicht weg und wenn doch, würde Johan ihn sicher irgendwo fest surren. „Sho hat Recht. Verschieben wir das auf Morgen“, stimmte Edo zu, womit er Johan keine Freude bereitete, welcher sich unwohl fühlte, allein in einer Wohnung und mit seinen Sorgen um seinen Geliebten. Er sah aber ein, dass seine Freund recht hatten, weswegen er sie durch das dunkle Wohnzimmer leitete, damit sie sich nicht verrieten, falls Judai doch noch nach Hause käme. Im Flur selbst machte der Schwede das Licht an und staunte nicht schlecht, als er die Tasche sah, die eindeutig von seinem Partner stammte. „Das glaub ich ja jetzt nicht!“ Sofort auf 180 machte sich der Ojamadeckduellant über den Flur zum Schlafzimmer, um die Türe aufzureißen, hinter welcher er den Japaner vermutete, der seelenruhig den Schlaf der Gerechten schlief. Zum Glück folgte ihm Jim, denn sonst wäre Judai sicher aus dem Bett geflogen, sowie Jun drauf war. Der Australier ergriff die Schulter des aufbrausenden jungen Mannes und zog ihn zurück, nur um dann die Tür wieder zu zumachen, bevor er sich an Johan wandte, welcher da steht, als wäre er vom Blitz getroffen worden. „Deine Sorgen sind unbegründet. Er liegt brav im Bett und schläft friedlich. Du solltest es ihm gleich tun. Die Willkommensparty holen wir dann morgen nach.“ „Also ist er wirklich schon hier?“ Diese Nachricht schockte alle Freunde, die so lange gewartet hatten und die nun doch recht sauer auf ihren brünetten Freund waren. „Scheint so, aber lange kann er noch nicht hier sein, denn vor einer zwanzig Minuten war ich noch im Bad und da war noch keine Tasche im Flur“, verteidigte Jim den Schlafenden, wodurch die Wut der Gruppe langsam abebbte. „Trotzdem hat er uns einiges zu erklären“, murrte Rei enttäuscht, die so gerne Judai um den Hals gefallen wäre und nun muss sie nach Hause gehen. „Nimm es nicht so schwer.“ Aufmuntert legte Martin einen Arm um die blauhaarige junge Frau und verließ zusammen mit ihr die Wohnung. Ihnen folgten Ryo und Asuka, die sich noch schnell mit einigen aufmunternden Worten von Johan verabschiedeten. Kurz darauf machten sich auch Jun, Fubuki und Edo auf den Weg zu ihren Wohnungen. So gingen sie alle nach und nach, bis nur noch Johan übrig blieb, welcher abschloss, die Tasche von Judai nahm und das Licht löschend ins Schlafzimmer ging. Ohne groß Geräusche zu machen, zog sich der Kristallungeheuerdeckduellant aus uns kroch von der anderen Seite ins Bett, nur um sich dann an seinen Partner zu kuscheln, bevor er diesem ins Land der Träume folgte und eine angenehm ruhige Nacht verlebt, die ihn endlich mal ruhig schlafen ließ, denn wenn der Andere nicht da war, dann schlief Johan sehr schlecht. - Die Sonnenstrahlen fielen durch die offenen Vorhänge auf das Bett, in welchem zwei Männer noch immer friedlich schliefen, doch durch die hartnäckigen Strahlen rümpfte einer der Beiden die Nase, ehe er niesen musste und langsam die Augen öffnete, um der Welt müde smaragdfarbene Seen preiszugeben. Grummelnd will sich Johan umdrehen, doch das ging nicht, denn er spürte einen Druck auf seinem Brustkorb, der ihn stutzig machte, ihn veranlasste den schweren Kopf zu heben und nachzuschauen, was dort lag. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als er die vertrauten zweifarbigen Haare erblickte, die nur eine Person hatte: sein Freund und Lebensgefährte Judai Yuki. >Es war also doch kein Traum.< Mit einem unglaublich guten Glücksgefühl ließ sich der Schwede wieder in die Kissen sinken und schloss einen Moment die Augen, um die vermisste Geborgenheit zu genießen, bevor er dem Bedürfnis nachging durch die länger gewordenen Haare des Schlafenden fuhr, welcher sich murrend noch etwas mehr auf Johans Brustkorb bequem machte und einfach weiter schlief. >Was für eine Schlafmütze.< Ein Kichern nicht verkneifen könnend, der seinen Brustkorb erzittern ließ, wanderte die Hand des Kristallungeheuerdeckduellanten in den Nacken seines Geliebten, was dieser mit einem leisen Schnurren belohnte und langsam die Augen öffnete, nur um müde und verschlafen aus der Wäsche zu schauen. „Kannst du nicht mehr schlafen?“, fragte Judai leise und mit verschlafener Stimme, dann hob er leicht den schweren Kopf, um mit seinen warmen rehbraunen Augen in die smaragdfarbenen seines Lieben zu versinken. „Die Sonne stört“, murmelte Johan als Antwort, ein Gähnen unterdrückend und seinem Freund einige Strähnen aus dem Gesicht strich, welcher kicherte. „Du und die Sonne! Freu dich lieber das es draußen nicht schon wieder schneit und der Himmel grau verhangen ist.“ Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf und verkniff sich einen weiteren Kommentar, stattdessen kam er auf den vergangenen Abend zu sprechen. „Warum bist du erst so spät ankommen?“ Judai hob eine Augenbraue und betrachtete das Gesicht seines Lebensgefährten genauer. „Hast du noch nicht geschlafen gehabt?“, antwortete er mit einer Gegenfrage, die Johan ob der Offensichtlichkeit die Augen verdrehte. „Würde ich sonst fragen?“ „Die weihnachtlichen Feiertage sind um und in den meisten Ländern dieser Welt liegt Schnee und Eis. Daher können bestimmte Flughäfen nicht angeflogen werden, zudem gab es einen heftigen Schneesturm, wodurch der Start meiner Maschine verschoben wurde. Ich bin erst morgens um ein Uhr, in der früh, hier eingetroffen und hatte geglaubt, du würdest schon schlafen. Da du das aber offensichtlich nicht getan hast… Was hast du gemacht?“ Natürlich unterstellte der Japaner seinem Liebsten nicht ihm hinter seinen Rücken zu betrügen und doch war er sehr vorsichtig, denn Johan wusste, dass er Partys hasste vor allem wenn er völlig erschöpft und schlecht gelaunt nach Hause kam. „Ich war fast wahnsinnig vor Sorge und wollte nicht allein sein, daher waren unsere Freunde hier.“ Es reichte völlig ein hochziehen der Augenbrauen, um den Schweden klar zu machen, dass der neue König der Spiele ihn durchschaute, weswegen er nur frustriert aufstöhnte. „Ist ja gut! Du bist wie ein wandelnder Lückendetektor, weißt du das eigentlich?“ Davon unbeeindruckt, wartete Judai auf weitere Erklärungen, die zum Glück schnell folgten. „Wir wollten eine Feier machen, aber du hast uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und das ist nicht nett! Jun hätte dich nur zu gern aus dem Bett geworfen, wäre Jim nicht beherzt dazwischen gegangen!“ „Hätte er es gewagt, dann hätte er mich kennen gelernt“, knurrte Judai, welcher sich etwas aufrichtete und zum Wecker sah. „Was machst du eigentlich noch im Bett? Müsstest du nicht beim Training sein?“ „Willst du mich loswerden?“, fragte Johan mit zusammengekniffenen Augen. „Eigentlich dachte ich, du würdest dich freuen bei mir zu sein, aber da dem nicht so ist…“ Der Kristallungeheuerdeckduellant schob seinen Lebensgefährten on seinem Körper, schlug die Decke zurück und stand auf, ohne Judai noch eines Blickes zu würdigen. Er suchte sich seine Sachen zusammen, verließ das Schlafzimmer und ging ins Bad, um schnell unter die Dusche zu springen, während sich sein Liebster stöhnend in die Kissen sinken ließ und seine Schläfen massierte. In letzter Zeit stritten sie oft und Johan schien jedes Wort falsch auszulegen, gar zu verstehen – fast wie eine Schwangere und das machte Judai zu schaffen, denn er wollte nicht streiten, wollte seinen Freund lieben und einfach nur genießen wieder zu Hause zu sein. /Du hast mal wieder echt Mist gebaut!/ Erschrocken zuckte der Heldendeckduellant zusammen, als er die Stimme seiner Wächterin hörte, die er schon lange nicht mehr gehört hatte. „Ach, dich gibt es auch noch?“ /Was ist nur mit dir los? Wieso schiebst du ihn immer wieder von dir weg? Hast du Bindungsangst/, spottete Yubel, die sich zeigte und sich zu Judai auf das Bett sinken ließ. Es war nicht nur Johan, der sich anders verhielt, war zumindest ihre Meinung, denn auch ihr Schützling machte Fehler. Er merkte ja nicht einmal, wie viel Mühe sich Johan mit dem renovieren und einräumen der Wohnung gegeben hatte. „Ich geh spazieren.“ Er wich seiner Wächterin aus, wusste nicht mal, warum er sich vor ihr rechtfertigen musste, dann stand er auf um sich bequeme Sachen anzuziehen und fast fluchtartig die Wohnung zu verlassen. Es lag noch immer Schnee und die Menschen liefen geschäftig durch die Gegend, um ihren Tätigkeiten nachzugehen oder sich mit Freunden zu treffen. Noch immer lief er gerne in den Park, wenn ihn etwas bedrückte, weil er dort einfach am Besten nachdenken konnte und das war nötig, denn auf langer Sicht würde ihre Beziehung so nicht mehr weiter gehen können. Er litt ja selbst darunter, konnte aber selbst nicht verstehen, was los war. >Ob wir es überstürzt haben?< Er hörte viele Nachrichten darüber, dass Paare auseinander gingen, weil sie es überstürzt hatten oder weil sie sich auseinander lebten. >Ich will ihn nicht verlieren, aber was kann ich schon dagegen tun?< Da er selbst keine Lösung fand, griff er notgedrungen zu seinem Handy und wählte eine ihm so vertraute Nummer, die er immer anrief, wenn ihm etwas auf der Seele lag. Er wunderte sich selbst darüber, dass es nicht Sho war, denn er um Rat fragen konnte, aber vielleicht lag das daran, dass er dem Jüngeren nicht mit seinen Problemen belasten wollte, wo er selbst keinen Partner hatte und so seine Probleme eh nicht nachvollziehen konnte. Edo war in dieser Sache zwar auch nicht besser, aber er hörte Judai wenigstens zu und stand ihm mit Rat und Tat zur Seite – nicht nur im Berufsleben. „Judai? Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein mieses Timing hast?“ Wahrscheinlich hatte der Brünette den Silberhaarigen soeben aus seinen Träumen gerissen, jedenfalls hörte sich dessen Stimme so an. „Hast du Zeit für mich?“ Ob es nun seine verzweifelt klingende Stimme war, oder die Tatsache, dass er am frühen Morgen anrief, wusste der Japaner nicht, Fakt war nur, dass sich der Deutsche dazu herabließ zu ihm zu gehen. „Wo steckst du denn gerade?“, wollte er noch wissen und Judai hörte das Rascheln von Bettlaken und eine zweite, eindeutige Männerstimme im Hintergrund, die grummelte. Diese Tatsache ließ den Brünetten die Augen weit aufreißen, denn die zweite Stimme war ihm nicht unbekannt, doch er beließ es dabei. „Im Park, an der Plattform, von der Mann über die Stadt schauen kann.“ „Wie immer also. Gib mir eine halbe Stunde und bleib ja da, wo du jetzt bist.“ Nach diesen Worten legte Edo auf und Judai seufze leise, bevor er sich auf das Geländer stützte und in die Ferne sah, ohne dabei nachzudenken. - Während sich der Heldendeckduellant in die Kälte stellte, verließ Johan, mit frischen, bequemen Sachen, das Bad, um schnell noch etwas zu essen, doch kaum stand er im Flur, da beunruhigte es ihn schon, dass es so still war. Selbst wenn sein Lover schlafen würde, hätte er wenigstens das leise Schnarchen gehört, doch da war nichts, weswegen er alarmiert ins Schlafzimmer stürmte und feststellte, dass es verlassen war. >Was hat der Idiot denn jetzt schon wieder vor? Warum haut er einfach ab?< Wie vor dem Kopf gestoßen ließ sich der Kristallungeheuerdeckduellant auf die Kante des Ehebettes sinken und wusste nicht, was er von all dem halten sollte. Jedenfalls fehlte ihm einfach die Kraft weiter gegen die Launen seines Freundes anzukämpfen, der mehr Zeit im Ausland verbrachte als bei ihm. So langsam fragte sich Johan, ob Judai ihn noch liebte. Es wäre immerhin nichts Neues mehr, wenn die Liebe nach dieser Zeit, die sie bereits zusammen waren, eingeschlafen wäre. Allerdings drängte sich ihm dann die Frage auf, warum sie noch zusammen waren. Aus Gewohnheit? Weil keiner von ihnen den endgültigen Schlussstrich ziehen wollte? Oder war es, weil sie beide es nicht wahr haben wollten, dass ihre Beziehung am Ende war? >Ob ihm überhaupt bewusst ist, dass unsere Beziehung am Ende ist? Vielleicht sollte ich ihm die Pistole auf die Brust setzen und ihm klar machen, dass es so nicht mehr geht, dass er mich damit kaputt macht.< Eigentlich wollte er ja, wie Judai meinte, trainieren gehen, doch da er frei hatte – was der Brünette nicht einmal wusste, weil er sich anscheinend nicht für das Leben seines Lebensgefährten interessierte – und nichts mit sich anzufangen wusste, entschied er sich dazu, erst einmal mit jemanden zu reden, der ebenfalls dieses auf und ab hinter sich hatte und da viel ihm auf Anhieb nur eine Person ein: Ryo, Shos älterer Bruder, welcher schon seid einigen Jahren eine Beziehung mit Asuka führte. Schnell war das Haustelefon genommen und die Nummer zwei des Kurzwahlspeichers, woraufhin er sich den Hörer ans Ohr hielt und dem gleichmäßigen Piepen lauschte, bis endlich jemand den anderen Hörer abnahm und die verschlafene Stimme der ehemaligen Duellqueen, die nicht sehr erheitert darüber war so früh am Morgen geweckt zu werden. „Ja bitte?“ Auch wenn sie ruhig klang, so war ihr Unterton genervt und das machte es Johan nicht leichter sein Anliegen zu äußern. „Morgen Asuka, ist Ryo schon auf?“, fragte er schließlich vorsichtig und angespannt nach, während er seine Unterlippe trangsalierte, die förmlich um Erlösung schrie. „Oh, du bist es Johan… Warte einen Moment, ich rufe ihn.“ Sofort hörte der Schwede, wie Asuka nach ihrem Mann schrie, welcher wohl noch im Schlafzimmer war, aber wenig später in den Flur trat und den Hörer an sich nahm. „Morgen Johan, was ist los?“ Er musste kein Hellseher sein, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. Warum sonst sollte Johan anrufen, zumal doch Judai zurück war. „Judai und ich haben gestritten… Es scheint fast so, als hätten wir uns auseinander gelebt.“, erklärte der Türkishaarige seufzend, der sich gegen die Wand lehnte und mit den Füßen auf dem Boden scharte. Es war ihm unangenehm das so auf den Tisch zu hauen, aber es war die Wahrheit, wie er fand und sonst gab es keinen, den es interessiere. Dafür erntete er, durch den Hörer, amüsiertes Lachen. „Was gibt es da denn zu lachen?“, fragte Johan eingeschnappt nach, welcher sich gekränkt fühlte. „Findest du nicht, dass du es etwas übertreibst? Nur wegen eines Streits gleich so etwas zu behaupten!“ Nun von Ryos Standpunkt aus sah es wirklich nur so harmlos aus, denn der Kristallungeheuerdeckduellant hatte bisher nie über seine Differenzen mit seinem Geliebten geredet. „Wir streiten nur noch. Er will mich nicht mal mehr bei sich haben!“ Er hörte, wie Ryo überrascht nach Luft schnappte und ihm dann Vorwürfe machte. „Warum kommst du erst jetzt damit raus? Hattest du kein Vertrauen?“ Es tat Johan leid sich nicht seinen Freunden anvertraut zu haben, aber er wollte seine Beziehungsprobleme nicht ausbreiten und das Mitleid der Anderen ertragen. „Nein, das nicht. Ich wollte nur kein Mitleid. Außerdem… Ihr wart alle so glücklich, dass es mit uns klappte… Ich wollte euch nicht enttäuschen.“ Selbst in seinen eigenen Ohren hörte sich das total dumm an, aber leider war das die Wahrheit. Ryo fasste sich am Kopf und seufzte schwer, während er nur den Kopf schüttelte. Wie konnte ein Mensch nur so denken? Aus den Augenwinkeln sah er, wie Asuka ihn misstrauisch musterte, doch er wollte und konnte ihr jetzt nichts erklären, sondern sich ganz dem Gespräch widmen. „Wir sind eure Freunde, klar freuen wir uns, aber wir hätten auch von Anfang an geholfen, damit es nicht soweit kommt. Aber bevor ich dir unnötige Dinge sage, wäre es besser, wenn du mir erzählen würdest, was alles passiert ist.“ Und dieser Bitte kam der Schwede bereitwillig nach, indem er redete wie ein Wasserfall, ohne dabei auch nur einmal zu unterbrechen und das, obwohl ihm Tränen über die Wangen flossen. Der ehemalige Cyberdrachendeckduellant hörte ihm zu ohne ihn zu unterbrechen und verstand den jungen Mann nur zu gut, nachdem er alles gehört hatte. „Willst du denn weiter mit ihm zusammenleben oder erst einmal Abstand wahren?“ Auch wenn es schwer viel, so konnte es nicht weiter gehen, dass wussten sie Beide und doch war es Johans alleinige Entscheidung, was er nun tat. Weder er noch sonst wer hatte ein Recht darauf sich einzumischen. Einzig und allein Ratschläge konnten sie ihm geben. „Ich werde noch einmal mit ihm in Ruhe reden und klären, wie es mit uns weiter geht, sonst kann ich keinen Schlussstrich ziehen. Aufgeben will ich nur ungern, aber ein klärendes Gespräch muss es geben, um aufzuarbeiten, was falsch gelaufen ist“, erklärte Johan nach längerem überlegen, denn so einfach wollte er es dem Japaner nicht machen. Er wollte wenigstens wissen, warum sie sich so haben gehen lassen und er war sehr gespannt herauszufinden, was sein Lebensgefährte dazu sagte. „Das ist eine gute Entscheidung. Und, wann willst du ihn fragen?“, wollte Ryo wissen, der die Entscheidung des Türkishaarigen begrüßte, denn nur wenn man miteinander sprach, konnte man Dinge aus der Welt schaffen. „Ich versuche es gleich heute Abend. Danke noch mal, dass du mir zugehört hast und noch einen schönen Tag.“ Daraufhin legte der Kristallungeheuerdeckduellant auf und schnappte sich sein Deck, seine Duelldisk und seine Haustürschlüssel, um seinerseits die Wohnung zu verlassen, denn würde er dort bleiben und sich nicht beschäftigen, würde ihm die Decke auf den Kopf fallen. So nutzte er lieber seine Zeit, um wirklich noch zu trainieren. Sicher hatte er die Trainingshalle des Vereines, für welchen er spielte, für sich allein, immerhin ging es stramm auf den Jahreswechsel zu – nur noch zwei Tage blieben – und die meisten seiner Kollegen wollten bei ihrer Familie bleiben. - „Man, was suchst du dir nur für kalte Jahreszeiten für solche Gespräche aus?“ Kaum hatte Edo seinen besten Freund und Konkurrenten gefunden, sprach er ihn so an, was Judai nur ein mildes Lächeln abverlangte. „Ich habe mir das Wetter auch nicht ausgesucht!“ Edo lehnte sich neben den Brünetten gegen das Geländer und blickte ebenfalls in die verschneite Stadt unterhalb der Aussichtsplattform und schwieg einen Moment, bevor er sich seinem Gesprächspartner zuwendete. „Also, was hast du auf dem Herzen?“ Nervös spielte der Angesprochene mit einer seiner Haarsträhnen, bevor er sich dazu durchrang das Thema anzusprechen, dass so schwer auf seinen Schultern lastete. „Ich habe Streit mit Johan. Ich weiß echt nicht, was los ist. Ich hab ihn von mir gestoßen, habe ihn quasi dazu aufgefordert die Wohnung zu verlassen und das gleich nach dem aufwachen!“ „Liebst du ihn denn nicht mehr?“ Fast schon erschüttert starrte der Heldendeckduellant seinen guten Freund an, der über diese Reaktion nur zufrieden schmunzeln konnte. „Na zumindest liebst du ihn noch.“ Ein Hoffnungsschimmer in diesem ganzen Chaos, wie Judai und auch Edo fanden. „Also, willst du mir nicht sagen, was wirklich los ist?“, fragte Edo nach, der ahnte, dass da mehr war, als Judai vielleicht klar war. Sie gingen ein Stück durch den Park, um nicht weiter in der Kälte zu stehen und sich den Arsch abzufrieren. Diese Zeit nutzte der Heldendeckduellant dazu, um über die Frage des Silberhaarigen nachzudenken. „Ich sehe ihn nicht mehr so oft, irgendwie scheinen wir uns auseinander zu leben. Ich weiß nicht, was er macht und so geht es ihm mit mir. Langsam habe ich mich daran gewöhnt allein zu sein und auch allein aufzuwachen.“ Edo nickte nachdenklich und überlegte, was er seinem Freund da raten sollte. „Wenn ich dich richtig verstehe, dann gewöhnst du dich an die Unabhängigkeit. Und wenn du etwas in deinem Leben änderst?“ Die rehbraunen Augen weiteten sich aufs unermessliche, denn er verstand nicht, was er denn verändern sollte und diese unausgesprochene Frage schien ihm auch mitten ins Gesicht gestanden zu haben, denn der Deutsche kicherte nur und klopfte ihm auf die Schultern. „Ich sag das nicht, weil ich dich als Konkurrenten loswerden will, aber vielleicht wäre es besser, wenn du ihn mitnehmen würdest. Das heißt, wenn du Johan nicht verlieren willst, solltest du vielleicht darüber nachdenken entweder mit ihm ein Team zu bilden oder aber du nimmst ihn als Maskottchen mit.“ Judai lachte schallend auf und schüttelte mit dem Kopf. „Du hast Recht, dass hört sich wirklich danach an, als wenn du einen Konkurrenten weniger haben willst.“ Edo seufzte schwer, denn er wusste, dass diese Antwort kommen würde, aber er nahm es seinen Freund auch nicht übel, es lockerte ja die Stimmung auf. „Denk einfach darüber nach und rede mit Johan, denn sonst steht ihr Beide bald vor den Scherben eurer Beziehung.“ „Das werde ich!“ Entschlossen nickte der Japaner sogar noch, der seinem Freund sehr dankbar ist. Er wusste ja, dass es eine gute Idee war sich dem Schicksalsheldenduellanten anzuvertrauen, denn ein Anderer hätte ihm nicht so zugesprochen. Da sie das nun aber geklärt hatten, konnte er ja vorsichtig fragen, was bei dem Anderen zu Hause abging. „Sag mal Edo, kann es sein, dass ich dich heute Morgen mit jemanden gestört habe?“ Nun war es an dem Silberhaarigen rot anzulaufen und wie angewurzelt stehen zu bleiben. „Wie mein…“ Weiter kam er nicht, denn Judai sprach dazwischen. „Versuch mich erst gar nicht zu belügen. Ich habe Juns Stimme eindeutig erkannt. Also, was lief da?“ Der Angesprochene griff sich ins Haar und machte einen ziemlich zerknirschten Eindruck. „Es war gestern spät, als wir eure Wohnung verlassen haben und Jun war so wütend, dass ich ihn nicht allein lassen wollte, also bot ich ihm an, dass er mit zu mir könne, um sich dort hinzulegen und dann mit mir zusammen wieder zu euch zu kommen, wegen der Willkommensparty, die jetzt wohl ganz ins Wasser fällt.“ Nun dagegen konnte Judai nichts sagen, denn ihm stand nicht der Sinn nach Feier und solange das mit ihm und Johan im Argen lag, wollte er sich seine Freunde auch nicht ins Haus holen. „Holen wir es Silvester nach, ja? Erst muss das mit Johan geklärt werden.“ Bei dem Gedanken an seinen Liebsten zog sich das Herz des jungen König der Spiele schmerzhaft zusammen. „Das wird schon, Ju. Wie wäre es mit einem romantischen Abend mit Kerzenlicht?“, fragte Edo nach, der seine Worte auch noch ernst meinte, die sein Gesprächspartner fast schon die Kinnlade herunterklappen ließ. Da hatte er Stress mit dem Mann seines Lebens und sein bester Freund riet ihn zu einem romantischen Abend?! Das war doch nicht zu fassen! „Sieh mich nicht so an! Ich mein das erst. Versuch es einfach.“ „Na schön, aber auf deine Verantwortung!“ Auf den Schultern klopfend verabschiedete sich Edo von seinem Freund, welcher noch einige Minuten im Park verweilte, ehe er diesen ruhigen Ort verließ, um schnell in der Stand noch einige Besorgungen für den Abend zu machen. - Die Wohnung lang dunkel und verlassen vor Judai, als dieser später heim gekommen war. Dies ließ ihn aufseufzen, aber es war für seine Pläne förderlich, also ging er seinem Vorhaben nach, indem er die Tüte in die Küche brachte, die Kerzen nahm und diese vom Flur aus ins Wohnzimmer verteilend verlegte und dann noch ein paar Rosenblätter verstreut. Daraufhin begab er sich in die Küche, um sich dem Essen zu widmen, das etwas Besonders werden sollte. Es sollte Gemüse, Fisch und gebratenen Reis mit Ei geben, eines von Johans Lieblingsessen. Die Küche war groß und geräumig, sodass er an mehreren Dingen gleichzeitig arbeiten konnte, immerhin musste das Gemüse und der Reis gewaschen werden, während der Fisch in der Pfanne gebraten werden musste. Nachdem das Gemüse sauber war, begann Judai das Gemüse in dünne Scheiben zu schneiden und diese dann in einen Topf mit dampfendem Wasser zu werfen, nur um in einem weiteren Topf den Reis aufzusetzen, welchen er später braten und mit Ei verfeinern wollte. Da die einzelnen Dinge ja nicht sofort gar waren, konnte er in aller Seelenruhe den Esstisch im Wohnzimmer decken und dekorieren. Für zwei Mann so einen Stress… Das war ihm bisher immer zu viel Aufwand und in der Regel hatte es Johan immer gemacht, doch um ihre Beziehung zu retten, würde er auch durch die Hölle gehen. - Als Johan völlig verschwitzt und müde nach Hause kam, die Wohnungstür aufschloss, da riss er die Augen weit auf und glaubte erst zu träumen. >Bin ich im falschen Film?< Er zog sich die Schuhe, die Jacke aus und folgte der Spur aus Kerzen und Rosenblättern, die ihn ins Wohnzimmer führten, wo ein wirklich gut gekleideter Mann saß, der sehr nach seinem Geliebten aussah. Noch einmal sah sich der Kristallungeheuerdeckduellant um und musste schlucken. „Hab ich was vergessen? Jahrestag? Geburtstag? Irgendwelche Siege oder Titel?“ Judai erhob sich, ging ans andere Ende des Tisches und schob den Stuhle etwas vom Tisch weg, damit sich sein Partner darauf nieder lassen konnte, erst dann schob er den Stuhl zurück und ging zu seinem Platz, auf welchem er sich nieder ließ und seinem Freund in die Augen sah. „Nichts dergleichen. Ich wollte nur eine angenehme Atmosphäre schaffen, wenn wir miteinander reden – wirklich reden meine ich.“ Diese Aussage verblüffte den Schweden so sehr, dass er erst einmal nichts sagen konnte, aber das legte sich schnell wieder. „Reden hört sich gut an. Das wollte ich heute Abend auch tun“, lächelte der Türkishaarige, welcher sich etwas zu Essen auffüllte, Judai tat es ihm gleich und gemeinsam aßen sie im stillen Einvernehmen erst einmal etwas. Sie aßen viel, weswegen es dauerte, bis sie fertig warten und auf die gemütliche Couch wechselten. Sie setzten sich so hin, dass sie einander in die Augen blicken konnte, aber das war auch schon alles, denn keiner wusste so recht, wie er anfangen sollte. Schließlich lächelte Judai nervös und kratzte sich am Hinterkopf. „Tut mir Leid, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“, gestand er mit roten Wangen seinem Liebsten, welcher ihn nur milde anblickt und ihm das Gefühl gab, dass es in Ordnung war. „Es tut mir Leid, wie ich mich dir gegenüber in letzter Zeit verhalten habe. Das war nicht fair.“ Nun, zumindest hatte der Brünette einen Anfang gefunden, doch jetzt kam der schwierige Teil, der hoffentlich verständlich für Johan war. „Ich bin ehrlich… Wir leben uns immer mehr auseinander. Ich bin nur noch unterwegs, kaum zu Hause und wenn ich es mal war, dann warst du auf einem Turnier. Ich habe mich langsam daran gewöhnt allein zu sein, unabhängig von jemand Anderen und das sollte eigentlich nicht so sein. Ich will dich nicht verlieren, denn ich liebe dich noch immer und will eine gemeinsame Zukunft mit dir!“ Die Worte rührten Johan, allerdings wusste er nicht, worauf der Brünette hinaus wollte, denn ihm fiel keine Lösung für ihr Problem ein. „Ich habe etwas nachgedacht und auch Edo um Rat gefragt… Es würde zwei Möglichkeiten geben, um unsere Beziehung zu retten, die Frage ist nur, ob du damit einverstanden wärst und welche der beiden Wahlen dir eher zusagen würde.“ Warum musste Judai nur so ein Rätsel um alles machen? Johan hasste es seinem Lebensgefährten immer alles aus der Nase zu ziehen und das wusste dieser auch, weswegen der Türkishaarige davon ausgehen musste, dass Judai es mit Absicht tat. „Warum sagst du mir nicht einfach diese beiden Möglichkeiten?“ Seufzend strich sich der Angesprochene durch das volle Haar und blicke sekundenlang tief in die smaragdfarbenen Seen seines Freundes. „Entweder ich nehme dich zu all meinen Aufenthalten mit, was deine Karriere beenden würde oder aber wir werden zu einem Duellteam, womit ich als König der Spiele unbesiegbar aussteige.“ Das waren zwei wirklich schwere Entscheidungen, denn sie bedeuteten für beide schwerwiegende Veränderungen, die nicht leichtfertig getroffen werden sollte. Aus diesem Grund schwieg der Kristallungeheuerdeckduellant auch einige Minuten und musste darüber nachdenken, was er erwidern sollte. Er wusste, dass sein Freund den ersten Schritt getan hatte und würde er beide Entscheidungen ablehnen, dann würde er Judai ganz verlieren und das wollte er nicht, denn auch er liebte seinen Freund über alles und wollte ihre Beziehung nicht einfach so aufgeben. „Das… Das kommt etwas plötzlich“, murmelte der Schwede schließlich, der sich zurücksinken ließ, einfach um den betrübten Blick des Anderen auszuweichen. „Ich liebe dich auch über alles, aber bitte… Gib mir Zeit darüber nachzudenken.“ Diese Bitte konnte der Heldendeckduellant nicht ablehnen, egal wie sehr er sich eine Entscheidung wünschte. Allerdings war er auch froh, dass er diese Entscheidung nicht treffen musste. „Natürlich, nimm dir alle Zeit der Welt.“ Dann fiel dem Japaner noch etwas anderes ein. „Ich habe Edo und Co. zu einer Silvesterparty eingeladen – als Wiedergutmachung für die verpatzte Willkommensparty.“ Diese Neuigkeit verwunderte Johan, doch er begrüßte sie. „Eine gute Idee. Aber, was machen wir mit dem angefangen Abend?“, wollte Johan wissen und zum ersten Mal seid Monaten schwang ein verführerischer Unterton in der Stimme mit. Es erschauderte Judai, welcher sofort darauf ansprang und seinen Kopf schief legte. „Hmm… Schlag was vor. Ich bin für alles offen“, erwiderte er herausfordernd und musterte seinen Geliebten aufmerksam, dessen Augen einen raubtierähnlichen Glanz bekamen, welchen er nur zu gut kannte. Der Ältere beugte sich vor und kam dem Gesicht seines Geliebten immer näher. „Lass uns ins Schlafzimmer wechseln.“ Er streckte die Hand aus, die Judai ergriff und gemeinsam verließen sie das Wohnzimmer ins angrenzende Schlafzimmer – auf dem Weg dorthin pusteten sie die Kerzen aus, damit sie nicht abfackeln konnten. Im Schlafzimmer angekommen, vielen die beiden Männer quasi wie wilde Tiere übereinander her. Wie wild küssten sie sich auf den Mund und zerrten an den Kleidern des jeweils anderen, nur um endlich die nackte Haut des Anderen berühren, spüren zu können – die sie schon lange nicht mehr erkundet hatten. „Du hast es ja richtig eilig heute“, hauchte der Heldendeckduellant seinem Freund gegen die Lippen, die gerade frei waren, da sie ihren Kuss wegen Luftmangel lösen mussten. „Ist das ein Wunder? Ich liebe dich!“ Um dem Anderen das Antworten zu untersagen, presste er seine Lippen noch einmal besitzergreifend auf die des Jüngeren und drängte ihn zum großen Ehebett, dass noch nie eingeweiht wurde. Als er etwas gegen seine Kniekehlen stieß, ließ er sich fallen, zog aber seinen Geliebten mit sich, der auf ihm landete und noch immer an seinen Sachen nestelte. „Man, was hast du nur für widerspenstige Klamotten?“, knurrte Johan ungehalten, dem das alles viel zu lange dauerte, womit er Judai ein Grinsen abverlangte. „Sie sind bequem und gar nicht so widerspenstig. Du bist nur ungeduldig.“ Um dem Älteren zu helfen, richtete sich Judai etwas auf und zog sich dann seinen warmen, schwarzen Pullover einfach über den Kopf, nur um ihn in die nächste Ecke zu feuern. Natürlich spürte er bei jeder Bewegung die begehrlichen Blicke des Anderen auf seinen Körper und das erregte ihn ungemein. Sofort drückte der Ältere seinen Schatz zurück aufs Bett und beugte sich über ihn, um die freigewordene Haut mit seinen Lippen zu erkunden. Er bekam immerhin nie genug von diesem Körper und gerade weil es so lange her war, wollte er, dass es etwas Besonderes war – für sie beide. Judai drückte sich seinem Freund entgegen, als dieser von seinem Schlüsselbein aus zu seinem Hals wanderte – mit den Lippen – und dabei brennende Spuren hinterließ, die die Lust in dem jüngeren Körper schürte. Die sanften, größeren Hände strichen federleicht über den Brustkorb, die Bauchdecke und die Seiten, während das Kribbeln, die Schmetterlinge im Bauch, unerträglich wurde – zumindest für Judai, denn Johan genoss dessen Reaktion auf seine simplen Berührungen. „Du bist sehr empfindlich“, flüsterte Johan sanft gegen das Ohr des Liegenden, zu welchem er sich vorgearbeitete hatte. „Ist das ein Wunder, bei einem so gutaussehenden Mann?“ Aufgrund des Komplimentes wurde der Schwede sehr rot, doch das sah Judai nicht, der nun seinerseits in das Ohr des Anderen hauchte und mit Genugtuung das Erschaudern des Körpers spürte. „Du scheinst aber auch sehr empfindlich zu sein“, bemerkte der Heldendeckduellant, welcher dann die Wangen aufblies. „Weißt du, es ist ungerecht, dass du noch angezogen bist und ich schon halb nackt vor dir liege.“ „Dann ändere doch was daran. Ich halte dich sicher nicht auf“, hauchte Johan, der es genoss seinen Freund so zu erregen. Die Worte des Älteren ernst nehmend, strichen die Hände des Jüngeren zielstrebig über den Rücken zum Hosenbund, in welchem der dünne Pullover steckte, an dem er solange zog, bis sich dieser aus der Hose befreite und dann schob der Japaner seine Hände unter den Baumwollstoff, nur um das Kleidungsstück dadurch hoch zu schieben und es schließlich durch Johans Hilfe vom Körper zu streifen. Wenige Augenblicke später flog der Pullover durchs Zimmer und kam direkt auf dem Pullover des Japaners zum liegen. Ehe sich der Türkishaarige versah, lag er auch schon auf dem Bett und sein Freund kniete über ihn und grinste ihn breit an. „Du bist ja nicht gerade der aufmerksamste“, scherzte Judai, der fast schon zärtlich über die gut ausgebildeten Bauchmuskeln strich, die ihn unglaublich anmachten. Noch immer war es ihm ein Rätsel wie der Kristallungeheuerdeckduellant so einen traumhaften Körper verbergen konnte. Selbst die Kleidung des Älteren war immer so gewählt, dass man nichts von dessen schönen Körper sah und irgendwie fand Judai das schade. Er mochte es zwar nicht, wenn andere sein Eigentum anstarrten, aber er selbst wollte zumindest etwas zum gucken haben und das bezog sich nicht nur auf das Bett! „Du versteckst deinen Körper immer“, murmelte Judai zusammenhanglos, als er über die Bauchdecke und den Brustkorb strich und verträumt vor sich hin starrte – so als wäre er tief in Gedanken versunken. „Du magst es doch nicht, wenn man mich anstarrt“, flüsterte der Schwede einfühlsam, aber mit einem unterdrückten Kichern, da es kitzelte, was der Jüngere da tat. „Schon, aber das bedeutet doch nicht, dass du diesen traumhaften Körper auch vor mir verbergen musst.“ Darüber konnte Johan nur lachen, denn er fand es süß, wie sein Freund jammerte und es gab ihm auch ein Gefühl von Geborgenheit. „Willst du die ganze Nacht nur mit mir reden, oder soll es auch noch was ernstes werden?“, fragte er dann noch herausfordernd und hob provozierend seinen Unterleib, in welchem sich schon eine beachtliche Beule gebildet hatte, die Judai um den Verstand brachte, welcher den Kopf in den Nacken warf und lauthals, ungehemmt aufstöhnte. „Das werte ich mal als ein nein!“ Grinsend wiederholte der Kristallungeheuerdeckduellant seine Bewegung und bekam erneut einen Lustlaut geschenkt. Auch wenn es so schien als würde es ihn kalt lassen… das tat es nicht. Es machte ihn unglaublich an und er musste mit seiner Selbstbeherrschung kämpfen. „Sag mal, warum haben wir eigentlich die Plätze getaucht?“, provozierte Johan seinen Liebsten, welcher für einen Moment die Augen schloss, um sich zu sammeln, was aber nichts brachte, da sich ein unangenehmes Ziehen in seiner Lendengegend bemerkbar machte. „Ich… ich wollte… Ach was soll’s!“ Der Brünette beugte sich zu dem Liegenden runter und leckte über dessen linke Brustwarze, die bereits etwas erhärtet war. Die Reaktion darauf folgte sofort in Form eines Aufbäumens des liegenden Körpers. Zufrieden grinsend biss der Jüngere sanft in die Warze und leckte dann entschuldigend drüber, während Johans Hände an seinen Seiten auf und ab glitten, sich aber in das zarte Fleisch verkrampften, als er den zärtlichen Biss spürte. Nachdem er der Meinung war, dass die linke Brustwarze genug verwöhnt hatte, widmete er sich der rechten, die er von Anfang an mit den Zähnen verwöhnte, was zur Folge hatte, dass sich die Finger des Schweden hart, unnachgiebig und schmerzhaft in die Seiten krallten, was Judai aufkeuchen ließ. „Es tut mir Leid, Ju-chan.“ Erschrocken starrten die smaragdgrünen Augen in das junge Gesicht über ihn und nahm gleichzeitig die Finger von dessen Körper. „Das muss es nicht.“ Auch wenn es sehr wehtat, wollte er nicht, dass sich sein Liebster deswegen schlecht fühlte und das nahm Johan auch an, der dankbar lächelte und für einen Moment die Augen schloss, nur um über die deutlich spürbaren Vertiefungen in der Haut zu streicheln. Nun war es an Judai die Augen zu schließen und die Berührung zu genießen, während er leise schnurrte und es genoss. Vorsichtig bewegte er seinen Unterleib auf Johans, welcher schon schwer atmete und einen leichten Schweißfilm am Körper besaß. Beide stöhnten sie begehrlich auf und entschieden, dass es viel zu eng in ihren Hosen war. Flinke Hände schoben sich über einen sehnigen Bauch zum Hosenbund, um dort den Knopf und den Reißverschluss so langsam wie möglich zu öffnen, damit er beide, Shorts und Hose, herunterziehen konnte – soweit es in dieser Position halt möglich war, denn Judai tat ihm nicht den Gefallen und erhob sich. Ganz im Gegenteil, er machte es sich direkt auf den Oberschenkeln bequem und öffnete nun seinerseits die Hose des Schweden, die er so weit herunterzog, dass die kühle Luft, die ihm Raum vorherrschte, die feucht erregte Eichel streifen konnte und Johan zum Stöhnen veranlasste. „Ju-chan, das ist fies!“ Doch der Angesprochene grinste nur durchtrieben, denn er hatte einen Plan, weshalb er auf den Beinen des Anderen weiter nach unten rutschte bis er endlich mit dem Mund die aufragende Eichel berühren konnte, die er erst sanft küsste und dann dagegen hauchte. „JUDAI!“ Gerade als der Brünette die feuchte Eichel in den Mund nehmen wollte, klingelte das Telefon und das versaute die Stimmung. „Versuch es zu ignorieren.“, murmelte Johan erregt, der mehr als hart war und nun keine Unterbrechungen duldete, doch das Klingeln wollte einfach nicht aufhören – was beide in den Wahnsinn trieb. „Welcher Idiot ruft auch mitten in der Nacht an?“, knurrte Judai wütend, der das nervige Klingeln nicht aus seinen Ohren verbannen konnte, egal wie sehr er sich auch bemühte, weshalb er zähneknirschend von Johans Beinen kletterte, seine Beinkleider auszog und nackte in den Flur trottete, um das nervende Telefon zur Ruhe zu bringen. Genervt wie er nun einmal war, nahm er den Hörer ab, welchen er sich ans Ohr hielt und ohne abzuwarten drauf los quatschte. „Hier bei Anderson-Yuki, bemühen Sie sich aber nicht etwas zu sagen, denn beide haben keine Zeit. Rufen Sie morgen noch einmal an!“ Dann schmiss er den Hörer auf die Gabel, ging in die Hocke und zog das Kabel aus der Telefonsteckdose, ehe er wieder ins Schlafzimmer marschierte und sich selbstzufrieden aufs Bett sinken ließ. „Jetzt haben wir endlich ruhe!“, grinste Judai seinen Freund an, welcher nur eine Augenbraue hoch zog und seinen Geliebten skeptisch musterte. „Was hast du gemacht?“ „Den Stecker gezogen“, kam es schlicht zurück, als sich Judai zu ihm runter beuge, ihn küssen wollte, doch das ließ der Schwede nicht zu, der nur seufzte und sich durchs Haar fuhr. „Tut mir Leid, aber die Stimmung ist hin.“ In diesem Punkt waren sie einer Meinung, doch der Heldendeckduellant wollte nicht einfach so aufgeben – nicht wegen eines dummen Telefonterrors. „Ach komm schon… Lass es uns wenigstens versuchen. Hat doch vorhin auch geklappt.“ Doch Johan blieb hart und schüttelte mit dem Kopf. „Lass uns kuscheln und das andere holen wir ein anderes Mal nach, okay?“ Seufzend stimmte Judai zu, welcher sich neben den Türkishaarigen ins Bett sinken ließ und sich dann an den Anderen kuschelte. „Aber streicheln ist erlaubt oder?“, fragte der König der Spiele nach, auch wenn er in dieser Hinsicht einen Widerspruch niemals gelten lassen würde. Wahrscheinlich war das auch ein Grund, aus welchem Johan schwieg und sich nur enger an den wärmen Körper neben ihn kuschelte. Abwesend strich eine von Judais Händen über die Brust seines Lebensgefährten, während er dessen ruhiger werdenden Atemzügen lauschte, die ihn langsam aber sicher ins Reich der Träume schickten. - „Meinst du, dass sie das wieder auf die Reihe bekommen haben?“ Ryo schaute auf und direkt in die grünen Augen seines Bruders, welcher zu Besuch war und ihn nun mit Fragen löcherte. Der Ältere der Beiden seufze nur und überlegte, was er darauf antworten sollte, doch dazu kam er nicht mehr, denn Asuka sprang für ihn ein. „Warum sollten sie es nicht auf die Reihe bekommen?“ „Die Beiden hingen schon immer wie Pech und Schwefel zusammen. Ein Beziehungsaus würde den Weltuntergang bedeuten“, spottete Jun, welcher ebenfalls anwesend war, zusammen mit Edo, Fubuki, Martin und Rei, die sich selbst eingeladen hatten. Über die Wortwahl des Ojamadeckduellanten konnten die Freunde nur lachen, dabei war das gar nicht so witzig, immerhin entsprach das der Wahrheit. „Und wenn es doch schief geht?“ Vorwurfsvoll wurde Fubuki angeschaut, der nur mit den Schultern zuckte und zu seiner Verteidigung ansetzte. „Ich meine ja nur. Liebe allein ist nicht alles, wie wir alle wissen.“ Dass ausgerechnet er so dachte, verblüffte die Anwesenden, immerhin verschenkte er sein Herz alle zehn Sekunden an eine andere Frau. Daher sollte man sich fast schon fragen, ob er das Recht hatte so etwas zu sagen. „Du spuckst ja ganz neue Töne, dabei… Wer war eigentlich die Brünette, die du vorhin verabschiedet hast? Hattest du nicht gestern noch eine Blonde?“ Es war klar, dass seine Schwester ihn mal wieder aufziehen musste, aber er hätte sich wirklich gewünscht, dass sie es nicht tat, wenn andere das mitkriegen. So musste er halt nun die teilweise erschrockenen, teilweise belustigten Blicke der Anwesenden ertragen, die auf ihn gerichtet waren. „Ich hab nun einmal ein ausgeschweiftes Liebesleben, na und! Wo ist das Problem?“ „Im Grunde genommen geht uns das ja nichts an, aber wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen schmeißen, mein Lieber“, grinste Rei fies, die sich an ihren Martin lehnte und diesen verliebt, fast schon anbetungswürdig in die Augen starrte. „Klar, hackt nur alle auf mir rum. Ihr habt doch alle schon einen Partner oder seid bereits verheiratet, aber ich nicht.“ „Woran das wohl liegt.“ So sehr er sich auch zusammengerissen hatte, diesen Kommentar konnte sich Ryo beim besten Willen nicht verkneifen. „Ich hab nun einmal noch nicht die Richtige gefunden“, keifte der Drachendeckduellant seinen besten Freund an, ehe er beleidigt das Gesicht verzog und die Arme vor der Brust verschränkte. Im ersten Moment wollte er sogar gehen, aber das wäre zu kindisch gewesen, also begnügte er sich damit auf beleidigt zu tun und die Anderen einfach zu ignorieren. „Du gibst dir aber auch nicht gerade Mühe die Richtige zu finden. Hast du es schon mal mit einem Mann probiert?“ Verdattert sahen alle Anwesenden Edo an, der sich etwas unwohl fühlte, aber seine Worte keinesfalls bereute. Er selbst hat jahrelang versucht mit einer Frau glücklich zu werden, aber irgendwie scheiterte das immer wieder und so wie sich Fubuki benahm, so nahm er an, dass es diesem auch so ging. „Wie kommst du denn bitte darauf?“ Nachdem sich Asuka gefangen hatte, wollte sie eine Erklärung von dem Silberhaarigen, welcher nicht so recht wusste wie er seinen Einwurf erklären sollte – ohne sich und Jun zu verraten. Aber nach einigem Nachdenken viel ihm das Paradebeispiel schlechthin ein. „Na was denn? Judai ist doch auch mit Johan zusammen und ich gehe stark davon aus… nein, ich weiß, dass er davor auch mit Frauen sein Glück versucht hatte, aber niemand konnte ihm das geben, was Johan ihm gegeben hat und wenn man deinen Bruder so sieht… dann trifft das vielleicht auch auf ihn zu. Was ist denn daran verwerflich? Ihr habt die Sache mit Johan und Judai auch geschluckt!“ „Sie sind ja auch unsere Freunde, aber bei Fubuki handelt es sich um meinen Bruder“, konterte Asuka, die es nicht so schnell verdauen konnte, dass ihr Bruder womöglich schwul ist. „Und wenn schon. Wäre er nicht mehr dein Bruder, wenn er etwas mit einem Anderen hätte?“, wollte Rei neugierig wissen, die sich bisher herausgehalten hatte. Sie selbst hätte da noch etwas zu sagen, was die Anderen sicher aus der Bahn geworfen hätte, nur wusste sie nicht so recht, wie sie das anstellen sollte, da Fubuki gerade im Mittelpunkt stand und sie nicht einfach dazwischen quatschen wollte. „Er wäre natürlich noch immer mein Bruder, aber darum geht es doch nicht“, antwortete die blonde Duellantin, die hilfesuchend zu ihrem Mann sah, welcher sich da gekonnt heraushielt. Für ihn machte es schließlich keinen Unterschied auf welches Geschlecht sein Schwager stand, solange er seinen besten Freund nicht verlor. „Haltet mich daraus.“ „Was ist eigentlich mit Yusuke? Ich habe schon ewig nichts mehr von ihm gehört! Ihr wart doch mal so unzertrennlich“, wechselte Jun das verfängliche Thema und sah vor allem Fubuki und Ryo an, welche etwas überrascht ob der Frage waren. „Eine gute Frage. Hast du mal wieder was von ihm gehört? Ist ja auch schon ne Weile her, dass wir alle zusammen waren“, meinte Ryo nachdenklich, der an die Decke starrte. „Seit damals auf dieser Weihnachtsfeier habe ich ihn nicht mehr gesehen. Mich würde wirklich interessieren, was er in der Zwischenzeit gemacht hat.“ Nun, diese Fragen beschäftigten auch die restlichen Anwesenden, doch nur Fubuki schien die Antwort zu kennen, denn er biss sich immer wieder auf die Unterlippe. Bisher nahm es niemand wahr, trotzdem war es nur eine Frage der Zeit bis er auspacken musste. „Wer weiß, vielleicht kommt er ja zur Silvesterparty, die Judai als Wiedergutmachung geplant hat.“ Sofort wurde Edo groß angeschaut, denn diese Information war neu für sie, was dem Deutschen wohl auch auffiel. „Oh, hat er es euch nicht gesagt? Nun, dann mach ich es halt. Wir sind bei den Beiden eingeladen, weil er uns die Willkommensparty vermasselt hat.“ „Super, endlich wieder eine Party!“ Rei war total aus dem Häuschen, zumal das Leben als Ehefrau nicht unbedingt abwechslungsreich war und ihr der Beruf auch nicht wirklich viel Spielraum ließ. Daher nahm sie jede sich bietende Gelegenheit an, die sie aus ihrem Alltagstrott herausriss. „Ein Glück haben wir noch kein Kind, sonst hätten wir jetzt echt Probleme“, scherzte Martin, der es süß fand wie seine Frau sich freute. „Noch?“ Hellhörig geworden wandten sich die Freunde sofort dem Paar zu, welches ertappt rot wird und sich gegenseitig ansah. „Wir sollten es ihnen endlich sagen“, meinte Martin schließlich, womit er die Neugierde nur noch mehr schürte. „Was sagen?“, fragt Jun grummelnd nach. „Lasst euch doch nicht alles aus der Nase ziehen“, murrte Sho, der ganz hibbelig war und endlich wissen wollte, was hier los war. „Ich bin schwanger, im zweiten Monat!“ Überrascht wurde Rei angeschaut, die nur glücklich vor sich hin strahlte und ihren Mann kurz ansah, der ihr zunickte. „WAS? Und warum erfahren wir erst jetzt davon?“ Asuka konnte es nicht fassen. Da wurde eine ihrer wenigen Freundinnen schwanger und dann sagte diese es nicht einmal! In ihren Augen war das schlimmer als ein Verrat. „Was wird es denn?“, fragte Fubuki nach, welcher Kinder liebte, sich aber keine anschaffte, weil er die passende Mutter nicht fand und weil er sich Kindererziehung nicht zutraute. „Ich wollte es noch nicht sagen, weil die Gefahr beseht das Kind bis zum dritten Monat zu verlieren und ich würde damit nicht klar kommen, versteht ihr?“ Nun, das Argument war gut und jeder, der einmal in dieser Lage war, würde ihr wohl zustimmen, also konnte Asuka ihr nicht böse sein. „Und was es wird, konnte uns der Arzt noch nicht sagen. Erst ab den sechsten oder siebten Monat ist das Kind so weit entwickelt, dass man es mit Sicherheit sagen kann“, erklärte nun Martin, welcher lächelte. „Allerdings wollen wir es auch gar nicht wissen. Wir wollen uns überraschen lassen“, erklärte er desweiteren. „Das heißt, dass wir nur Sachen in neutralen Farben kaufen können“, erwiderte Sho nachdenklich, der sich schon einmal überlegte, was er den Beiden zur Geburt schenken konnte, denn auch wenn sie noch Zeit hatten, sollte das Geschenk schon gut durchdacht sein. „Stellt euch nur mal vor, wenn Judai und Johan ein Kind bekommen könnten…“, warf Jun amüsiert ein, welcher die Aufmerksamkeit der Anderen auf sich zog, die ihm solche Gedanken gar nicht zugetraut hätten. „Das wäre sicher sehr amüsant geworden“, grinste Edo, der sich einen der Beiden als schwangeren kaum vorstellen konnte, es aber versuchte. „Wir könnten es den Beiden ja mal vorschlagen“, machte Ryo mit, dem die ausgelassene Stimmung gefiel. „Nun kommt aber wieder runter. Lasst uns lieber darüber reden, was wir zur Silvesterparty mitbringen“, mischte sich Asuka wieder in die Unterhaltung, die ihr zu lächerlich wurde. Normalerweise war es ja so, dass man nichts mitbringt, wenn man irgendwo eingeladen war, aber sie fand es einfach nur unhöflich ohne etwas aufzuschlagen. „Ein gutes Argument. Wollen wir nicht einfach morgen zusammen shoppen gehen?“, schlug Martin vor, der nichts Besseres zu tun hatte, zudem tat es ihm und seiner Frau gut unter die Leute zu kommen, wo sie beide beruflich sehr eingebunden waren. „Gar keine schlechte Idee. Wir brauchen sowieso Feuerwerk, also… Wann wollen wir uns treffen?“, fragte Ryo nach, der seine Freunde interessiert musterte und auf einen guten Vorschlag wartete, welcher schließlich von seinem jüngeren Bruder kam, der nachdenklich die große Turmuhr musterte. „Wie wäre es mit morgen um 14 Uhr?“ Jeder dachte kurz nach, fand aber keinen Einwand, also einigte man sich darauf, dass man sich vor dem großen Einkaufszentrum in der Mitte von Domino City traf. Danach saß die Gruppe gemütlich und mehr schweigend als alles andere zusammen, aber als die Zeiger immer weiter gegen null Uhr ging, entschied man sich die Runde aufzulösen und zu Bett zu gehen. Ryo und Asuka brachten ihre Gäste noch zur Tür und sahen ihnen nach, bis sie von der Dunkelheit verschluckt wurden. Danach verschlossen sie die Türen, löschten die Lichter und gingen ebenfalls schlafen, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein. - An diesem Morgen war das Wetter sehr ungemütlich, denn der Nebel ließ keine Sonne durch und der Wind pfiff gegen die Fenster, die dem nur mäßig standhielten. Aber gerade diese Geräuschkulisse machte es so schwierig weiter zu schlafen, wenn man einen leichten Schlaf hatte. Murrend öffneten sich die verborgenen Smaragde und sahen sich schlaftrunken um, ehe sie auf Judai trafen, welcher sich friedlich an ihn gekuschelt hatte und noch immer den Schlaf der Gerechten schlief. >Schlafmütze< Bei dem Gedanken schlich sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Schweden, welchem eine Idee kam, die er sofort umsetzte. Johan schob die Decke von sich und seinem Geliebten und schmiegte sich gleich noch näher an den Braunschopf, durch dessen Haare er fuhr, während er seine Lippen näher an das Ohr des Jüngeren brachte und leicht hineinhauchte. Mit Genugtuung sah er, wie der entblößte Körper erschauderte, weshalb er seine Lippen an die Ohrmuschel setzte und an ihr knabberte. Leises Keuchen entkam den Lippen des Schlafenden, der noch mehr die Nähe des Liebsten suchte, was dem Türkishaarigen ein unbeschreibliches Glücksgefühl bescherte. „Ich bin glücklich, dass du mir allein gehörst“, hauchte Johan mit einem glücklichen Unterton, denn er musste einfach sagen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Seine Zunge fuhr kurz ins Innere des Ohres, ehe sie wieder das Äußere nachfuhr und vom Ohr aus den Hals hinabküsste. An der pulsierenden Halsschlagader hielt er inne und küsste diese länger. Am liebsten hätte er dort ein Mal hinterlassen, aber er hatte sich schon einen anderen Ort für das Liebesmal ausgesucht, weshalb er sich vom Hals aus über den Brustkorb küsste, welchem er besonders verwöhnte, da Judais Oberkörper sehr empfindlich war und demzufolge auch heftig reagierte. Mit der Zunge umfuhr er die Brustwarzen, knabberte an ihnen und saugte daran, was ein Aufbäumen des jüngeren Körpers begleitet wurde, der vor Schweiß glänzte und das obwohl der Kristallungeheuerdeckduellant noch nicht einmal richtig angefangen hatte. „Ich liebe deine Reaktionen. Selbst wenn du schläfst, spürst du, dass ich es bin, der dich in Ekstase versetzt“, murmelte Johan gegen die Brust seines Geliebten, von welcher er mit der Zunge feuchte Bahnen aus über den Bauch zog und dann an dessen Bauchnabel stoppte, an welchem er dann knabberte und kurz darauf die Zunge im Bauchnabel versenkte. Die großen, hellen Hände wanderten indes unter der Decke, die die Beine des Jüngeren verdeckten, um eben jene Beine zu streicheln – erst die Außenseiten und dann die Innenseiten, bis sie sich von allein für ihn öffneten und ihm mehr Spielraum verschafften. Johan nutze das sofort aus und wanderte in den Schritt des Schlafenden, wo sich bereits einiges getan hatte. Ein Grinsen schlich sich auf die Gesichtszüge des Schweden, welcher sich erneut zum Ohr des Anderen vorbeugte. „Dieses Mal, mein Schatz, wird uns niemand unterbrechen, das verspreche ich dir.“ Um seine Worte zu bekräftigen, griff er um das fast schon aufgerichtet Glied, welches er sofort begann zu massieren. Natürlich blieb das nicht ohne Folgen, denn auch in seinem eigenen Schritt tat sich so einiges. Er bereute es nur fast, dass sein Schatz schlief, doch er wusste aus Erfahrung, dass dies nicht mehr von langer Dauer sein wird. Spätestens dann, wenn er in ihn eingedrungen war, würden sich die schokobraunen Augen öffnen und ihn lüstern, verwirrt anblicken. Je länger er den Penis seines Freundes rieb, desto feuchter, durch die Lusttropfen, wurde er. Eigentlich sollte ihm das reichen, aber Johan wollte, dass Judai zum Höhepunkt kam, denn dann wäre er viel zu erschöpft, um sich zu verkrampfen, wenn Johan in ihn eindrang. Um dem also nachzuhelfen, küsste er kurz das Ohr, den Hals, jeweils beide Brustwarzen und den Bauchnabel, ehe er dort ansetzte, um küssend zu dem aufgerichteten Penis zu wandern, welches er ebenfalls mit zarten Küssen und Bissen überhäufte – bevor er die Spitze der Eichel erreichte. Ohne groß nachzudenken, nahm der Türkishaarige die Eichel in den Mund und saugte fest an ihr, woraufhin nur noch mehr salzige Lusttropfen die Eichel verließen, die der Schwede mit Genugtuung schluckte und dann das gesamte Glied in den Mund nahm, nur um seinen Kopf rhythmisch auf und ab zu bewegen, wobei er mit den Zähnen den Schaft reizte, sowie unterschiedlichen Druck ausübte. Um sich selbst nicht zu vernachlässigen, griff Johan beherzt zwischen seine eigenen Beine, um sein pochendes, vernachlässigtes Glied zu umschließen, welches er massierte, um das Eindringen später zu erleichtern, da er zu faul war die Gleitcreme aus der Schublade zu kramen. Immer wieder erfüllte Stöhnen das Schlafzimmer, dass noch immerrecht dunkel war, obwohl der Tag schon lange angefangen hatte. Die Hitze stieg immer weiter an, die Lust war kaum noch zu ertragen und doch waren sie noch lange nicht am Höhepunkt, auch wenn sie sich mit rasanten Schritten darauf zu bewegten. Um nicht schon alles zu beenden, bevor es überhaupt anfing, nahm Johan seine Hand von seinem eigenen Glied, was gar nicht so leicht war und führte diese Hand zu Judais versteckten Eingang, den er behutsam, aber sorgfältig, massierte – so entspannte sich der Schließmuskel und er konnte ohne Probleme zwei seiner Finger einfügen. Judai schreckte aus seinen Träumen, bäumte sich auf und schrie leise vor Schmerz auf, ehe er sich zurück in die Kissen sinken lief und versuchte ruhig zu atmen. Er kannte diesen Schmerz genau, wusste auch, dass er auf ihn zukommt, wenn er mit Johan schlafen würde, wo er so lange keinen Sex mehr hatte und doch hatte er gehofft, dass sein Lebensgefährte vorsichtig sein würde, aber so wie es schien, wollte er das nicht sein. Um die Schmerzen aber zu lindern, saugte Johan fester an dem harten Penis, dass pulsierend in seinem Mund lag und immer mehr Samen von den Hoden in den Schaft pumpte und so signalisierte, dass der Höhepunkt des Jüngeren nicht mehr weit entfernt war. Somit saugte Johan noch fester, während er seinen Kopf schneller bewegte, die Finger in dem Körper tasteten sich ebenfalls weiter vor, bis sie auf diesen einen Punkt trafen, der Judai laut schreien ließ und mit dem alles befreienden Schrei fand er endlich den Höhepunkt, der ihn veranlasste sein Sperma tief in den Rachen des Älteren zu spritzen, welcher ohne murren alles schluckte, den Unterleib sogar noch von den Resten des Spermas befreite und sich dann nach oben beugte, um seinen Schatz zu küssen. Gleichzeitig weitete er den Körper unter ihm, bis er der Meinung war, dass es genug war und die Finger entfernte, was Judai so gar nicht gefiel, denn er murrte laut auf, was den Türkishaarigen lachen ließ. „Nicht so ungeduldig.“ „Du hast leicht reden, immerhin spürst du diese Leere nicht“, keuchte der Heldendeckduellant, der seine Arme um den Nacken des Älteren legte und diesen zu sich hinunter zog, wodurch der Schwede ganz auf ihm zum liegen kam. Sofort drückte der Japaner seinen Unterleib gegen den des Anderen, der dadurch in die richtige Position gerät und ohne weiteres eindrang. Lautes, schmerzhaftes Zischen begleitete diesen Akt, welcher nicht weniger schmerzhaft war wie das Eindringen der Finger und doch schaffte es Johan seinen Liebsten schnell wieder zum entspannen zu bringen. Einen langsamen Rhythmus beginnend zog sich der Kristallungeheuerdeckduellant immer wieder aus dem Körper des unter ihm liegenden zurück, nur um sich dann wieder in ihm zu versenken. Das Gefühl der Enge war unbeschreiblich und machte es dem Älteren schwer sich zusammenzureißen und doch wollte er Judai nicht noch mehr wehtun. Dieser gewöhnte sich langsam an die Stöße und versuchte sich den Bewegungen anzupassen, was ihm erst missglückte, aber nach und nach konnte er mit Johan mithalten, weswegen dieser das Tempo anzog und sich immer schneller in dem jüngeren Körper versenkte. Sie stöhnten um die Wette, wussten nicht einmal mehr wer wann und wie laut stöhnte. Immer wieder fanden ihre Lippen zueinander, sie schoben sich die Zungen jeweils in den Mund des anderen und kämpfen wie wild um die Vorherrschaft, doch durch ihr Liebesspiel hatten sie wenig Atem, zudem mussten sie immer wieder stöhnen, weshalb sie die Küsse schnell weder lösen mussten, ohne dass es einen Sieger gab. Die Hand des Schweden schob sich zwischen ihre Körper und ergriff zielsicher den Penis des Japaners, welchen er zusätzlich massierte, womit er Judai erneut an den Rand des Wahnsinns brachte. Um die Lust aber noch weiter steigern zu können, saugte er abwechselnd an den Brustwarzen und veränderte den Stoßwinkel, bis er das laute Schreien seines Geliebten bekam, dass ihm sagte, dass er den Lustpunkt gefunden hatte, also stieß er immer wieder darauf. Schweiß rann in Bächen über beider Körper und durchtränkte das Bettlaken, Haare klebten an den Körpern, deren Gesichter rot waren. Johan liebte den Anblick, weshalb er immer wieder in das Gesicht des Anderen blickte und so beobachtete, wie dieser zum Höhepunkt kam, bei welchem er den Namen des Älteren schrie. Dadurch verengte sich alles um das Glied des Schweden, welcher immer wieder in diese Enge stieß und schließlich wenig später in dem Körper des Heldendeckduellanten kam, daraufhin brach er auf dem Körper unter ihm zusammen und atmete heftig, den Atem des Anderen an seinem Ohr spürend, welcher ihn lächeln ließ. „Wenn ich wund bin, kannst du was erleben“, drohte Judai halbherzig, der einfach nur müde war und schlafen wollte. Seine Worte ließen Johan aber nur müde grinsen, welcher sich vorsichtig aus dem Körper des Königs der Duellanten zurückzog und es sich neben diesem bequem machte. „Das will ich sehen“, antwortete der Türkishaarige nur müde und schloss dann die Augen, ehe er kurz darauf auch schon ins Land der Träume Zuflucht gefunden hatte. Der Brünette sah ihm einige Momente zu, mit einem Lächeln auf den Lippen, ehe er selbst ebenfalls ins Reich der Träume glitt. - Beide verschliefen den gesamten Vormittag, woraufhin sie am Nachmittag den ganzen Stress bezüglich der Einkäufe für Silvester hatten, die getätigt werden mussten. „Was für ein Stress“, fluchte der Schwede, kaum dass sie vollbepackt von einem Geschäft ins nächste gingen und dort ebenfalls noch einige Tüten voll Lebensmittel, Feuerwerk und Getränke besorgten. „Wessen Schuld ist das denn bitte, hm? Du bist doch am Morgen über mich hergefallen, also beschwer dich jetzt nicht“, konterte Judai missmutig, dem die ganze Hektik auch nicht passte. Er hätte es viel lieber gehabt, wenn sie alles in Ruhe über den Tag verteilt eingekauft hätten und nun mussten sie sich so beeilen! „Als wenn es dir nicht gefallen hätte!“ Johan seufzte und vermutete, dass er sich bei dieser Aktion sicher einen Bruch heben würde. „Sag mal, für wie viele Leute kaufen wir eigentlich ein? Willst du die ganze Stadt einladen?“ „Sehr witzig, Jo-chan! Wir brauchen noch Dekoration und dann sind wir fertig.“ Diese Nachricht ließ ihn aufatmen, denn noch länger konnte der Kristallungeheuerdeckduellant die Sachen nicht mehr tragen, zudem taten ihm seine Füße weh, die sich sicher schon Eiterblasen gelaufen hatten. „Du tust ja gerade so, als wenn wir eine Weltreise machen würden“, seufzte der Heldendeckduellant, welcher das gar nicht anstrengend fand, wo er doch allgemein viel unterwegs war. „Ich hab mich nicht so und abgesehen davon muss ich den Mist doch tragen und nicht du“, knurrte der Angesprochene leise, welcher nur hoffte, dass sie nächstes Jahr keine Party geben, denn noch einmal machte er das sicher nicht mit! Judai ging durch die Regale und schmiss immer wieder irgendwelche Dinge in den Warenkorb, den er vor sich hin schob. Johan, welcher hinter ihm her trottete, sah davon nichts, schaffte es aber irgendwann seinen Freund zu stoppen immer neuere Dinge in den Korb zu schmeißen und diesen schließlich zur Kasse zu geleiten, wo er alles bezahlte und sich dann zur Erholung ein kleines, gemütliches Kaffee aussuchte, wo sie verschnaufen konnten, bevor sie alles nach Hause trugen. „Oh Gott, ich wusste nicht einmal, dass einkaufen so schwer sein konnte“, seufzte Johan, der völlig am Ende seiner Kräfte war, halb tot über den Stuhl hing und keinen Schritt mehr machen wollte. „Das war doch noch gar nichts“, winkte Judai ab, der einen Kellner zu ihnen rief und für sie Beide ein heißes Getränk, so wie etwas Kuchen bestellte. Gerade als er über Johans entsetztes Gesicht lachen wollte, erblickte er ihm sehr bekannte Gesichter, die auf sie zukamen. Es handelte sich um ihre Freunde. „Wo schaust du denn hin?“, fragte der Kristallungeheuerdeckduellant nach, dann drehte er sich selbst um und sah, was sein Freund sah. Ein kleines Strahlen erschien auf den Gesichtszügen des Schweden, der seine Hand zum Gruß hob und so die Freunde zu sich an den Tisch einlud. „Na das ist ja mal eine schöne Überraschung“, begrüßte Ryo das Paar, als er mit seiner Frau, seinem Bruder, seinem Schwager und einigen anderen gemeinsamen Freunden zu ihnen an den Tisch stieß und sich hinsetzte. „Das können wir auch sagen. Was macht ihr hier?“, erwiderte Johan freundlich, der natürlich die Tüten bei den Neuankömmlingen sah. „Ach, wir haben nur einige Besorgungen gemacht. Und ihr?“, fragte Sho nach, der sich neben seinen Aniki setzt und dieser wie früher fast schon beeindruckt anstarrte. „Wir waren für Morgen einkaufen“, erklärte Judai stolz, wobei sein Schatz nur die Augen verdrehte. „Klar, nur das du es mal wieder mehr als übertrieben hast!“ Diese Bemerkung sorgte für allgemeine Belustigung und hob die Stimmung. Der Blick von Rei fiel auf den Berg an Tüten, die sich hinter Johan türmten, was zur Folge hatte, dass sich ihre Augen fast auf das doppelte weiteten. „Sag mal Johan, sind das alles Sachen, die Judai gekauft hat?“ Schon allein der leidvolle Ausdruck auf dem Gesicht des Angesprochenen sprach Bände und so sagte niemand mehr etwas, dafür dachten sie aber alle dasselbe: >Von all den Sachen könnten wir uns sicher ein Jahr lang ernähren.< „Warum habt ihr uns eigentlich nicht wegen der Party angerufen? Hätte Edo nichts gesagt, wüssten wir noch immer nichts und ihr wärt mit all den Sachen allein“, erklärte Asuka, der man den verletzten Unterton sehr wohl anmerkte und das tut Judai auch sehr leid, aber sie musste auch einsehen, dass er und Johan einiges zu klären hatten. „Wir hätten euch heute sicher noch angerufen, aber wir mussten auch etwas klären, da haben wir alles um uns herum vergessen. Ich hoffe das ist jetzt kein Grund nicht zu kommen!“ Die Gruppe grinste sich nur gegenseitig ob des Scherzes an und gemeinsam verbrachten sie noch einen gemütlichen Nachmittag in der Stadt, um einige wichtige Absprachen zu treffen. Unter anderem wann die Party los ging und wer den restlichen Freunden bescheid sagte, ganz zu schweigen von der Garderobe. „Also, es ist schon spät und draußen ist es dunkel, wir sollten besser nach Hause gehen.“ Rei erhob sich, nachdem sie nach draußen gesehen hatte und sah daraufhin zu ihrem Mann, welcher sich ebenfalls erhob, sich verneigte und dann zusammen mit ihr und seinen Tüten das Cafe verließ. Nach ihnen verließen auch Ryo und Asuka die Runde, so dass nur noch Sho, Edo, Jun und Fubuki dort waren, welche aber auch nicht mehr lange bleiben würden. „Und, läuft es zwischen euch wieder?“, traute sich Sho vorsichtig zu fragen, welcher von einem zum anderen sah und ein kleines Lächeln mit einem zustimmenden Kopfnicken als Antwort bekam. „Puh, da bin ich ja froh!“ Ehrlich erleichtert atmete der Hellblauhaarige auf, der sich nicht zwischen beiden entscheiden wollte, denn er ahnte, wenn sie sich einmal trennen würden, müsste er sich aussuchen mit wem er weiter befreundet sein wollte und das war etwas, dass er niemals könnte. „Und, was gibt es neues bei euch?“, fragte Johan interessiert nach, welcher sein Kinn auf seine angewinkelten Hände legte und einen nach dem anderen musterte. Edo grinste fies und sah zu Fubuki, welcher recht still war. „Nun ja, wir vermuten, dass Fubuki dem männlichen Geschlecht zugetan ist.“ Der Drachendeckduellant sah Edo vernichtend an, während Johan und Judai verwundert aus der Wäsche blickten. „Ehrlich?“, fragten sie im Chor, woraufhin Fubuki nur mit den Augen rollte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Warum denken alle, ich wäre schwul, nur weil ich das mit einer Beziehung nicht auf die Reihe kriege?!“ „Nimm es doch nicht so schwer. Jun und Edo sind selbst schwul, also was soll’s!“ Nun sah man Judai groß an, welcher diese Offenbarung gemacht hatte und nur dümmlich vor sich hin grinste. „Was? Wie kommst du denn darauf?“, fragte Jun mit deutlichem Rotschimmer auf den Wangen und noch kältere Stimme als vorher. „Du wusstest es und hast mir nichts gesagt?“ Johan war beleidigt und wie. Sein Freund verschwieg ihn so etwas Interessantes! Nicht zu fassen. „Wir waren jawohl mit etwas anderem beschäftigt und außerdem hat Edo es nicht bestätigt, wobei er es auch nicht widerlegt hat.“ „Du hast es ihm gesagt?“ Aufgebracht fuchtelte Jun mit den Händen umher und hätte fast das Tablett eines Kellners herunter geschmissen, weshalb sich der Schwarzhaarige einen sehr finsteren Blick und eine Predigt einhandelte, welche er aber nicht als solche wahrnahm, denn er konnte einfach nicht verarbeiten, dass Edo ihr Geheimnis preisgegeben hatte. „Du gibst es also zu?“, fragte Sho, dessen Welt zusammenbrach. Er frage sich wirklich, warum alle seine Freunde schwul wurden. Jim war mit Tyranno zusammen, Judai mit Johan und nun auch noch Edo und Jun. Was kam noch? Nun ja, sein Schwanger schien ja auch eher dem anderen Geschlecht zugetan, was ihn doch sehr wunderte. „Jetzt ist es doch sowieso zu spät“, kam es trotzig von Jun, welcher immer wieder grimmig in Edos Richtung sah. „Ich habe ihm nichts verraten“, erwiderte der Silberhaarige ruhig, der es leid war ständig diese Blicke ertragen zu müssen, zumal es doch der Ojamadeckduellant war, der sie verraten hatte! „Ach und woher wusste dieser Idiot davon?“, wollte Jun wissen, der seinen Lover finster anblickte und mit einem Finger auf Judai zeigte, der aufgrund dieser Beschimpfung finster aus der Wäsche blickte. „Hey, zügle gefälligst deine Bemerkungen, klar?! Sonst bekommst du ganz schnell Probleme mit mir!“ Johan schlug mit beiden flachen Händen auf den Tisch und sprang förmlich aus seinem Stuhl. Er würde alles für seinen Liebsten tun und sah nicht stumm dabei zu, wie dieser auf offener Straße beleidigt wurde. Judai legte seinem Lebensgefährten eine Hand auf den Arm und bedeutete ihm sich zu beruhigen, ehe er sich selbst erhob. „Es ist wohl besser, wenn wir das hier unterbrechen.“ Um seinen Freund zu entlasten, nahm er ihm einige Tüten ab und ging von Johan gefolgt nach Hause. Edo, Fubuki und Sho sahen Jun anklagend an, welcher sich keiner schuld bewusst war und sich einfach nur auf seinen Stuhl sinken ließ und an seinem Getränk nippt. Diese Ignoranz brachte das Fass zum überlaufen – zumindest für den sonst so ruhigen Edo. Er sprang auf und ergriff den Schwarzhaarigen am Kragen und zog diesen näher an sich. „Du Trottel hast uns beide selbst verplappert, als Judai angerufen hat. Ich habe ihm nichts gesagt und es macht mich krank, dass du ihn so behandelst! Er ist auch dein Freund, doch du benimmst dich ihm gegenüber wie der letzte Arsch und das hat er nicht verdient! Es würde mich nicht wundern, wenn er irgendwann nichts mehr mit dir zu tun haben wollen würde!“ Daraufhin warf der Schicksalsheldendeckduellant einige Geldscheine auf den Tisch, nahm seine kleine Tüte und ging dann. Ihm folgten in wenigen Abständen auch Sho und Fubuki, während Jun allein und schmollend zurückblieb, der erst einmal verdauen musste, was ihm Edo da an den Kopf geworfen hatte. - Fubuki ging nicht, wie vorgesehen, nach Hause sondern zielstrebig zur nächsten Telefonzelle und wählte eine bestimmte Nummer, die nur er hatte und die er selbst vor einigen Monaten in seinem Briefkasten vorgefunden hatte. Es dauerte zwar einige Zeit, aber dann hörte er die vertraute Stimme seines besten Freundes an sein Ohr dringen. „Fujiwara am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“ Diese Begrüßung ließ den Drachendeckduellanten kichern, denn er kannte sie auswendig, wo ihm sein Freund doch immer so begrüßte. „Du scheinst nicht viel zu tun zu haben. Komm doch mit mir zusammen zu einer Silvesterparty. Du wirst es auch nicht bereuen.“ Daraufhin herrschte erst einmal schweigen, ehe ein Seufzen vom anderen Ende der Leitung ertönte, dass Fubuki sehr wohl einzuordnen wusste. „Komm schon! Oder ich komme zu dir und dann reden wir.“ Da man wohl etwas aus seiner Stimme heraushören musste, wurde Yusuke hellhörig, der sich geschlagen gab. „Du kennst meine Adresse. Die Tür ist offen. Ich mach schon mal Kaffee.“ Dankbar nahm der Brünette die Einladung an und legte auf, nur um sich auf den Weg zu seinem Freund zu begeben, welcher nicht weit weg wohnte, immerhin musste man als Detektiv nah bei den Leuten sein. - Die Straßen waren bereits beleuchtet und durch den liegenden Schnee konnte man sehr viel sehen, da er das Licht reflektierte, allerdings hatte das auch die Nebenwirkung, dass man ihn erkannte, als er die Straßen zur Innenstadt durchquerte, um schließlich vor einem neuerlichen Haus mit vielen Fenstern zum stehen zu kommen. Einige Zeit schauten die aufgeweckten braun-goldenen Augen nur das Gebäude an, aber dann setzte er sich wieder in Bewegung und ging durch die Tür, durch die Eingangshalle direkt auf die Treppe zu, über welche er in den zweiten Stock kam, in welchem sich das Büro und die Wohnung von Yusuke Fujiwara befand. Wie dieser sagte, stand die Wohnungstür offen, durch die Fubuki schlüpfte, sie schloss und sich seiner Schuhe entledigte, bevor er sich auf den Weg ins Wohnzimmer machte, aus welchem der Geruch von Kaffee kam. „Ah, du bist schnell hier. Scheinst in der Nähe gewesen zu sein“, begrüßte ihn der Hellgrünhaarige, welcher halb auf dem Zweisitzer saß und halb lag. „Richtig geraten“, kam es nur knapp von seinem Gast, welcher sich in den Sessel, gegenüber dem Sofa, sinken ließ und einfach nur tief seufzte. Für einige Momente schwiegen sie sich nur an, aber dann wurde Yusuke doch neugierig. „Also, was hat es mit dieser Party auf sich, zu der du mich mitschleppen willst?“ „Judai und Johan geben eine Silvesterparty. Eigentlich wollten wir für ihn eine Willkommensfete schmeißen, aber er…“ Weiter brauchte der Profiduellant nicht mehr sprechen, denn sein Gesprächspartner wusste was gemeint war – das verriet das Schmunzeln. „Und warum sollte ich ausgerechnet dorthin gehen? Ich meine… Klar, sie sind auch meine Freunde und Zeit hätte ich auch, aber es wird sicher wieder darauf hinauslaufen, dass es zu einem Streit kommt, der die ganze Stimmung ruiniert. Erinnere dich nur mal an Weihnachten, als wir uns soviel Mühe gemacht haben, um die Beiden zu verkuppeln. Erst tauchten die Beiden ab und dann endete die Feier in einem Desaster!“ Das konnte der Brünette nicht bestreiten und das wusste er auch, aber er hatte auch mit solchen Argumenten gerechnet und sich perfekte Darlegungen zurechtgelegt. „Ich streite nicht ab, dass unsere letzten Zusammenkünfte alles andere als glücklich verlaufen sind, aber ohne dich ertrag ich die Anderen nicht. Ryo und Asuka machen einen auf Happy Family, Rei und Martin bekommen ein Kind, Edo ist nun mit Jun zusammen und zu allem Überfluss hatten Johan und Judai gerade eine heftige Krise – sie standen vor einer Trennung, scheinen aber gerade noch die Kurve gekriegt zu haben.“ Daraufhin setzte er eine gut überlegte Pause ein und fuhr dann mit leidvoller Stimme fort. „Und man meinte, ich wäre schwul, weil es mit den Frauen nicht so klappte… Jedes Mal, wenn wir Aufeinandertreffen ist das eines der Hauptthemen!“ >Daher weht also der Wind. Gut zu wissen<, dachte sich Yusuke, der nach seiner Tasse griff und an ihr nippte, um diese ganzen Informationen zu verarbeiten. Es schockierte ihn nicht einmal, dass Rei schwanger war und auch die Beziehung zwischen Jun und Edo ließ ihn kalt, da er schon immer wusste, dass es eine Frage der Zeit war, bis die Beiden einsahen, dass sie zueinander gehörten, aber die Sache mit Fubuki, die ließ ihn keinesfalls kalt. Es war ja nicht so, dass dieser nicht mehr sein Freund wäre, wenn er seine schwule Ader entdeckte, aber es beunruhigte ihn. In ihrem Freundeskreis war er, Yusuke, der einzige, neben Fubuki, der Single war und da wäre es sicher nicht weit hergeholt, wenn man ihnen beiden etwas andichten würde. Im Grunde schreckte ihn der Gedanke nicht einmal ab, denn er stand auf beide Geschlechter, doch sein Gegenüber schien noch gar nicht zu wissen, auf was genau er stand. >Ich werde wohl nachhelfen müssen<, dachte sich der Detektiv, der in sich hinein grinste und seinen Kaffee austrank. „Und was wäre, wenn du schwul wärst? Oder viel mehr, wenn du feststellen würdest, dass dich eine männliche Person anzieht? Es muss ja nicht sein, dass du auf jeden Mann stehst, sondern halt auf jemanden, den du sehr gut kennst, dem du vertraust. Das würde dann nicht gleich bedeuten, dass du schwul bist“, erklärte der Hellgrünhaarige geduldig, welcher die leere Tasse abstellte und sich zurücklehnte. „Ich glaube bei Johan und Judai ist das auch so. Sie sind nicht generell schwul, sie stehen nur aufeinander“, fügte er seinen Ausführungen noch hinzu und beobachtete wie es bei seinem Gast zu arbeiten begann. Diese Worte des Lichtduellanten gingen Fubuki sehr nah und er musste zugeben, dass dieser mit vielem Recht hatte, trotzdem wusste er nicht, was er davon halten sollte. Bisher gab es niemanden, der ihm das Gefühl gab es auszuprobieren, was vielleicht auch daran lag, dass er sich bisher strickt weigerte in diese Richtung zu denken. Yusuke schien den Zwiespalt des Anderen zu sehen, denn er half ihm etwas – jedenfalls so wie es ihm möglich war. „Pass auf… Ich biete dir an die Nacht hier mit mir zu verbringen und dieses Thema zu vertiefen und im Gegensatz dazu komme ich morgen mit zur Party. Einverstanden?“ Er wusste, würde er keinen gleichwertigen Einsatz einbringen, dann würde der Drachendeckduellant von vorn herein ablehnen. Gespannt wartete der Detektiv auf die Antwort seines Gegenübers, welcher hin und her überlegte und schließlich zu dem Entschluss kam, dass er nichts zu verlieren hatte. „Gut, machen wir es so. Aber, was genau schwebt dir vor, wenn du sagst, du willst das Thema vertiefen?“, fragte der Brünette vorsichtig nach. „Hast du etwa Angst ich würde etwas tun, was du nicht möchtest“, wollte Yusuke mit einem Zwinkern wissen, was nicht unbedingt dazu beitrug, dass sich Fubuki wohler fühlte, trotzdem kniff er nicht und ging auf die Frage ein. „Nein, das traue ich dir nicht zu, nur wäre es sicher besser, wenn ich in deinen Plan eingeweiht bin“, bemerkte er trocken, griff nach seiner mittlerweile lauwarmen, halbvollen Tasse Kaffee, die er dann mit einem Zug austrank, was sicher an der Nervosität lag, die sein Gegenüber so lustig fand. „Entspann dich. Niemand will dir etwas Böses und mir kannst du doch wohl nun wirklich vertrauen!“ Nun, da war sich der Drachendeckduellant nicht so sicher, aber er hütete sich davor auch nur ansatzweise etwas Gegenteiliges zu äußern. Stattdessen stand er auf und setzte sich einfach zu Yusuke auf den Zweisitzer – das kostete ihm zwar viel Kraft und Überwindung, aber er wollte herausfinden was der Andere tun würde. Fubuki hatte zwar total weiche Knie, aber ihn reizte die Ungewissheit – eine Angewohnheit, die er leider nicht ablegen konnte. „Oh, mutig, mutig“, triezte der Andere, welcher seine Beine anzog, damit sich sein Gast richtig setzen konnte, welche er dann aber über die Oberschenkel des Brünetten legte, um dessen Flucht zu verhindern. Natürlich war etwas, dass der ältere Bruder von Asuka auch mit seinen Frauen machte, doch bei seinem besten Freund fühlte sich das anders an. So… männlich halt und trotzdem löste es ein Kribbeln in ihm aus, dass seinen ganzen Körper ergriff, welches zudem auch noch die Unsicherheit verdrängte. Schon wenige Augenblicke später lehnte der Profiduellant mit geschlossenen Augen gegen die Sofalehne und streichelte gedankenverloren über die Beine, die sich mehr oder minder auf seinem Schoss befanden. Zufrieden seufzte Yusuke auf, der es gut fand, dass sich sein Freund fallen ließ. „So ist es gut, Fubuki. Entspann dich und vergiss einfach alles um dich herum und genieße es, koste es voll aus“, flüsterte der Detektiv, der sich aufsetzte und das Profil des Gastes musterte, dass recht männlich wirkte, wären da nicht die längeren Haare, die ihm etwas weibliches verliehen. Der Hellgrünhaarige konnte nicht abstreiten, dass sein Freund anziehend auf ihn reagierte und er war gewillt herauszufinden, ob da mehr zwischen ihnen war, als nur reine Freundschaft. Vorstellen, dass es Liebe werden könnte, konnte er sich schon, aber es brauchte Zeit und diese Nacht würde vielleicht den Grundstein legen. „Hast du schon gegessen?“, fragte Yusuke nach einigen Momenten in die Stille hinein und veranlasste den Angesprochenen dazu die braun-goldenen Augen zu öffnen, die ihn kurz, mit einem Lächeln, musterten. „Nein, noch nicht, aber bisher habe ich auch keinen Appetit verspürt. Hast du denn Hunger?“ „Hmm, ein bisschen Hunger hätte ich schon. Lass uns doch gemeinsam etwas kochen, dann bekommst du sicher auch Hunger“, schlug der Detektiv vor, der das nicht ohne Hintergedanken anbot. Wo kam man sich schließlich schnell näher, wenn nicht bei einem gemeinsam zubereiteten Essen? Die Frage war nur, ob der Profiduellant anbiss und mitmachte. Doch all diese Bedenken zerstreuten sich schnell, als Fubuki vorsichtig nickte und zusah, wie sich sein Gastgeber erhob, ehe er es ihm gleich tat und in die angrenzende Küche ging, die sehr groß, geräumig und in hellen Farben gehalten war. Dem Brünetten gefiel es in der Wohnung seines Freundes echt gut, denn sie war nicht nur gut geschnitten, nein, der Hellgrünhaarige hatte auch Geschmack was Farben und Einrichtung anging – etwas, das dem Profiduellanten schlicht und einfach fehlte. „Worauf hättest du Lust?“ Die plötzliche Frage riss den Brünetten aus seinen Betrachtungen und verleitete ihn seine Aufmerksamkeit wieder dem Gastgeber zu schenken, welcher nur neugierig lächelte. Einen Augenblick dachte Fubuki nach, aber dann lächelte er nur. Yakisoba und Tempura“ Nichts Außergewöhnliches und doch aufwendiges – genau das, was zu dem Profiduellanten mit dem ausgefallenen Geschmack passte. „Hört sich gut an. Willst du lieber paniertes und frittiertes Gemüse oder doch eher Fisch?“ Da sich beides doch recht lecker anhörte und der Brünette einen gesegneten Appetit hatte, welcher aber nicht mit dem von Judai mithalten konnte, entschied er sich für beide Varianten, womit sich Yusuke einverstanden erklärte. Gemeinsam teilten sie die Aufgaben auf, um sich nicht gegenseitig zu behindern. Der eine kümmerte sich um die gebratenen Nudeln, die mit Sosu verfeinert wurden und der Andere kümmerte sich um die mehl- und wasserhaltige Panade für das Gemüse und den Fisch. Die Zeit verstrich und beide Männer konzentrierten sich voll auf ihre Aufgaben, bis sie schließlich fertig waren und den Tisch denken wollten. Beide griffen nach der Schranktür, wodurch sich ihre Hände berührten, die ein heftiges Kribbeln in Fubuki auslöste, welcher sofort seine Hand zurückzog, als hätte er sich verbrannt. Natürlich entging dies Yusuke nicht, der nur wissend in sich hineingrinste, es erst einmal auf sich beruhen ließ und stattdessen den Schrank öffnete, um zwei Teller herauszunehmen, die er dann auf den Tisch stellte und zusah, wie sein Gast Besteck und Gläser auf den Tisch stellte. Nachdem das Essen auf beide Teller aufgeteilt war, machten es sich beide Herren um den Tisch bequem und aßen im Stillen einvernehmen, welches eine gute halbe Stunde dauerte. Danach wuschen sie gemeinsam das Geschirr ab und überlegten, wie sie den Rest des Abends verbringen wollten. „Läuft etwas interessantes im Fernsehen?“, fragte Yusuke nach, der durch seinen Beruf nicht viel zum Fernsehen kam und demzufolge auch nicht wusste, was derzeit in der Glotze kam und ein weiterer Aspekte war, dass er nicht wusste für was sich sein Besuch begeisterte. „Hmmm, hast du DVD’s hier? Im Fernsehen ist nichts drin, was mich wirklich interessieren würde“, erwiderte Fubuki, welcher schon einmal vorging, um es sich auf dem Dreisitzer bequem zu machen, während er spürte, dass sein bester Freund ihm folgte, aber nicht zur Sitzgelegenheit, sondern zu einem Regal nahe der HiFi-Anlage ging, um dort die Reihe an DVD’s durchzusehen – in der Hoffung etwas zu finden, dass ihnen beiden gefiel. Schließlich entschied er sich für eine Romanze, damit diese Stimmung auch auf sie abfärbte. Die DVD einlegend und den Film startend machte sich Yusuke dann ebenfalls auf den Weg zum Dreisitzer und setzte sich enger zu Fubuki, der eine der Decken von der Lehne nahm und sie über ihrer beiden Körper ausbreitete, unter welcher sie kuschelten. Der Film war so gar nicht nach dem Geschmack des Drachenduellanten und doch genoss er es sich an den Hellgrünhaarigen zu kuscheln und von diesem gekrault zu werden, bis er selbst hinabrutschte und mit dem Kopf auf dem Schoss des Detektivs liegen blieb, während ihm selbst immer wieder die Augen zufielen und er schnurrende Geräusche von sich gab, die den Anderen schmunzeln ließ. So blieben sie auf dem Sofa und schauten fern. Die Zeit verging wie im Fluge und schon bald lief der Abspann über den Fernseher, doch Yusuke war zu faul zum aufstehen, zumal Fubuki nicht so aussah, als würde er sich freiwillig erheben, da dieser friedlich zu schlafen schien. Kurzer Hand entschloss sich der Japaner seinen Freund ins Bett zu tragen, vorher schaltete er aber den Fernseher ab. - Das Schlafzimmer lag schräg gegenüber des Wohnzimmers, sodass der Lichtduellant nicht lange gehen musste. Das Schlafzimmer war groß und besaß nur ein großes Ehebett, da sich der junge Mann sehr gerne breit machte, und einen großen, geräumigen sowie verspiegelten Schrank. Vorsichtig ließ der Hellgrünhaarige seine leichte Last auf das Bett gleiten und begann dann ihn auszuziehen, da es sich so einfach nicht gut schlief. Plötzlich öffneten sich die bis dato geschlossenen Seen und sahen den Detektiv abwartend an, welcher inne hielt und den Blick erwiderte. „Was machst du da“, flüsterte der Brünette, welcher ruhig liegen blieb und den Blick aus blauen Kristallen fesselte. „Dich bettfertig machen“, erwiderte Yusuke ruhig, der damit fortfuhr den schlanken Körper auszuziehen, bis er nur noch in Boxershorts dalag. „So und nun ab unter die Decke mit dir“, meinte der Hellgrünhaarige schmunzelnd, der sich dann selbst auszog – immer die Blicke des Liegenden auf sich spürend – und dann zu seinem Gast ins Bett kroch und sich unter die Decke kuschelte. Das Licht, durch einen separaten Schalter am Kopfende, ausschaltend, machte es sich der Japaner so richtig bequem, doch schon kurz darauf spürte er eine Last auf seiner Brust, ganz zu schweigen von den kitzelnden Haaren, die seine Brustwarzen neckten. Einige Minuten herrschte Schweigen im Schlafzimmer, aber dann durchbrach die leise Stimme von Fubuki die anhaltende Stille und verhinderte so, dass Yusuke eindöste. „Würdest du weiterhin mit mir befreundet sein, wenn ich schwul wäre?“ Vor Überraschung vergaß der Hellgrünhaarige fast das Atmen, denn er hätte nie gedacht, dass Fubuki es sich traut dieses Thema so offen anzusprechen, mit dem er solche Probleme hatte. „Natürlich! Warum sollte ich nicht?“ Trotz seiner Last richtete sich der Detektiv etwas auf, um besser auf seinen Besucher schauen zu können, welcher es vermied aufzusehen. „Na ja… Schwule werden schief angesehen und verlieren nicht selten ihre Freunde. Außerdem… Asuka war nicht gerade begeistert. Sie meinte, es ist anders als wenn ich ein guter Freund für sie wäre.“ Dieses Wissen erleichterte dem Lichtduellanten die Arbeit, denn die Reaktionen des Drachenduellanten, die dieser an diesem Abend zeigte, sprachen eine deutliche Sprache und in den Augen Yusukes stand sein bester Freund auf ihn. Nun galt es nur noch diesem das auch noch klar zu machen. „Weißt du, es ist doch völlig egal ob man nun einen Mann oder eine Frau liebt, wichtig ist doch nur, dass man liebt. Niemand kann aussuchen wohin die Liebe fällt, wir selbst müssen für uns entscheiden, was das Beste ist. Und ehrlich, wenn sie nicht hinter dir steht, nur weil du für dich entschlossen hast mit einem Mann glücklich zu sein, dann solltest du sie links liegen lassen.“ Wieder kehrte Ruhe ein, aber Yusuke verspürte nicht das Bedürfnis sie zu durchbrechen, denn er wusste genau, dass sein Gesprächspartner diese Worte erst einmal verarbeiten musste und dabei würde er nur stören. Wie viel Zeit nun wirklich vergangen war, wusste Yusuke am Ende nicht mehr, denn er war schon fast am pennen, als ihn die Stimme seines Freundes erreichte und ihn wieder hellwach werden ließ. „Warum hast du kein Problem mit so etwas?“ Der Detektiv wusste nicht so recht ob er Lachen sollte oder einfach nur antworten reichte. Schließlich entschied sich der Lichtduellant dazu erst einmal zu lachen und durch das längere, braune Haar zu streichen. „Was gibt es da zu lachen?“, fragte Fubuki schmollend, welcher sich erst aufrichten wollte, doch die Hand in seinen Haaren drückte ihn weiter bestimmend auf die bebende Brust hinunter. „Du stellst heute aber viele Fragen“, flüsterte Yusuke amüsiert, welcher sich dann aber wieder beruhigte. „Ich kenne dein Problem. Vor einiger Zeit musste ich für mich klären, was ich mag – Frauen oder Männer. Doch im Gegensatz zu dir, hab ich schnell gemerkt das es bei mir kein entweder oder gibt. Ich stehe auf beide Geschlechter.“ Dieses Mal sah Fubuki auf und sein bester Freund hinderte ihn auch nicht daran, denn er wollte, dass der Andere ihn ansah. Zwar sah man nicht viel in der Dunkelheit, auch wenn sich die Augen daran gewöhnten, aber trotzdem spürte der Lichtduellant den verwunderten Blick des Anderen, der nun mehr oder minder über ihn kniete. Ein Vorteil, denn so musste Yusuke nur noch eine Hand heben, sie in den Nacken des Brünetten legen und Druck ausüben, damit sich dieser zu ihm hinunter neigte, welcher dem Druck nachgab und kurz darauf warme, weiche Lippen auf die seinen spürte, die ihm angenehme Schauer über den Körper jagten und Schmetterlinge im Bauch bescherten. Auch wenn er sich eher die Zunge abbeißen würde, bevor er zugab, dass es ihm gefiel, genoss er die Lippen des anderen Mannes, die so fordernd nach mehr verlangten. Fubuki war so in den Kuss vertieft, dass er gar nicht merkte, wie sie sich drehten und er unter seinem Freund lag, welcher neben den Kuss dazu überging den Oberkörper des Drachendeckduellanten zu erkunden, der ihn bereits gereizt hatte, als er diesen von seinen Hüllen befreite. Zart strich der Hellgrünhaarige über die leicht ausgeprägten Bauchmuskeln, von welchen er sich nach oben arbeitete, nur um die Brustwarzen, erst links dann rechts, zu umfahren, was dem Liegenden ein Stöhnen nach dem anderen entlockte und so die Glut nach mehr in dem Detektiv anstachelte. Atemlos lösten sie den Kuss, blieben mit den Gesichtern aber nahe bei einander und spürten so die schnellen Atemzüge des jeweils anderem auf dem Gesicht. „Spiele niemals mit dem Feuer, denn es könnte dich verbrennen“, brachte Yusuke atemlos hervor, dessen Worte eine Anspielung auf das waren, was sie hier gerade taten, denn er wollte es noch nicht beenden und wenn er sich so den Anderen ansah, dann war klar, dass dieser auch so dachte. Die Frage war nur, ob er mutig genug war schon jetzt über seinen Schatten zu springen und herauszufinden wie viel anders der Sex mit einem Mann war. „Du musst dir wirklich sicher sein, wenn du das willst, denn ich kann dir nicht garantieren aufzuhören, wenn du mich darum bittest.“ „Vielleicht will ich das auch gar nicht“, erwiderte Fubuki keck, doch sein zittriger Unterton verriet ihn und trotzdem konnte der Detektiv ihn nur zu gut verstehen. Würde er ihn vor die Wahl stellen, könnte der Drachendeckduellant wieder kneifen und es würde ihn kein Stück voranbringen… Das war bewundernswert und trotzdem nahm sich der Lichtduellant vor sehr behutsam vorzugehen und sie beide erst einmal von den Shorts befreien, die ihn schon die ganze Zeit störten, denn normalerweise schlief er grundsätzlich nackt. „Nicht erschrecken“, hauchte er dem Anderen zu und griff dann an der Hüfte nach dem Stoff, welches er dann einfach hinunterzog und über seine Schultern schmiss. Kurz darauf wiederholte er das Ganze bei seiner eigenen Shorts und seufzte dann zufrieden auf. „Gleich viel besser.“ Zufrieden mit sich und der Welt, legte er sich etwas auf den Körper unter ihm und stöhnte leise auf, als er die warme Haut spürte und sich ihre Glieder berührten, die nicht mehr ganz so unbeteiligt waren, wie vielleicht am Anfang. Sanft rieb sich der Obere an dem Unteren, welcher sich unruhig hin und her wandte und seine Hände in den Rücken des Oberen krallte, welchem diesen Umstand nichts auszumachen schien. Im Gegenteil, es spornte ihn an die Reibungen zu erhöhen und noch mehr Lustlaute zu ergattern, die der Brünette so spärlich aussonderte. Je heißer der untere Körper wurde, desto lauter und öfter verließen ihn die Lustlaute, die Yusuke anmachten, der schon bald fand, dass die Reibungen zu wenig Berührung war. Er richtete sich etwas auf, spreizte die Beine des Unerfahrenen und küsste sich von der Kniescheibe zum Intimbereich vor, indem er nur die Innenseite beachtete und als er dort ankam, ignorierte er das Glied und wandte sich gleich den Hoden zu, die bereits spannten, da sich in ihnen das Sperma befand, welches sicher bald in die Eichel gepumpt wurde, um dort in einer Fontaine hinausgeschleudert zu werden. Fubuki hatte die Augen geschlossen, um alles intensiver zu fühlen, was ihn aber fast in den Wahnsinn trieb, denn mit so vielen Empfindungen – die er vorher nie hatte – konnte er nicht umgehen. Er riss die Augen auf und krallte sich haltsuchend ins Laken, während er den Lippen entgegenkam, wofür er sich aber aufbäumen musste. „Wa…was machst…machst du nur…nur mit mir“, keuchte der Brünette mit Mühe und Not, der sich wieder in die Kissen sinken ließ und dafür seinen Unterleib dem Anderen entgegenstreckte. „Dich verwöhnen, wie es anscheinend nie eine Frau getan hat“, erwiderte der Lichtdeckduellant nur, welcher sich von den Hoden abwandte und sich ganz dem Schatz und die mittlerweile feuchte Eicheln widmete. Sofort ging ein Zittern durch den unerfahrenen Körper, der sich immer wieder aufbäumte. Der Kopf ging mal nach rechts und dann nach links, die eine Hand umschloss das Kissen und die andere die Zudecke. >Mit Licht wäre es ein besserer Anblick, aber das können wir später nachholen<, dachte sich Yusuke, der sowieso nicht zum Äußersten gehen wollte, immerhin wollte er Fubuki nicht überfordern, nein, er wollte ihm nur einen Vorgeschmack auf das geben, was ihn erwartete, wenn er sich auf ihn einließ. Mit sanften Bissen und Küssen verwöhnte der Hellgrünhaarige das Glied seines Schatzes, während seine Finger sich an der Eichel betätigten, die sie mit viel Druck rieben, bis das Sperma in kleinen Bächen hinunter lief. Erst dann ersetzte er seine Finger durch seine Lippen und seine Finger mussten das Sperma auf dem Schaft verteilen, welchen er mit ihnen massierte, sodass der Körper weiter stimuliert wurde, bis es nicht mehr ging und Fubuki laut stöhnend, sich aufbäumend kam, nur um danach erschöpft und müde wieder in die Kissen zu sinken. Yusuke hingegen wischte sich über den Mund, leckte dann seine Finger ab und säuberte seinen Freund, ehe er sich zu ihm legte und sie Beide zudeckte. Unverständnis brach durch den benebelten Kopf des Brünetten, der eigentlich dachte, dass sie es tun würden. Allerdings musste er selbst erst einmal zu Atem kommen, bevor er seinen besten Freund – falls er ihn denn, nach allem was passiert war, noch so nennen durfte – zur Rede stellen konnte. „Warum hast du aufgehört? Ich spüre doch, dass du selbst total erregt bist“, flüsterte Fubuki, dem man die Erschöpfung anmerkte, da er nach jedem Wort wie ein Kessel pfiff, um Luft zu bekommen. „Weil es für den Anfang reicht. Du musst all diese Empfindungen erst einmal verarbeiten, bevor wir einen Schritt weiter gehen. Hätte ich weiter gemacht, dann hätte ich dich damit überfordert“, erklärte der Angesprochene ruhig, der dann gähnte und seinen Besucher an sich drückte. „Lass uns schlafen. Wir haben gerade erst angefangen…. Lass es uns langsam angehen.“ Ein kleines, müdes Lächeln zierte die Lippen des Brünetten. „Heißt das jetzt, dass wir ein Paar sind?“, wollte er wissen, worüber der Angesprochene nur mit dem Kopf schüttelte. „Ist das nicht offensichtlich?“ Daraufhin beugte er sich noch einmal zu dem Anderen hinüber und küsste ihn, ehe sie sich aneinander kuschelten und kurz darauf auch schon ins Traumland wanderten. - Der nächste Tag begann zumindest für Judai und Johan sehr stressig, da sie die Boule vorbereiten mussten, ganz zu schweigen von dem Essen und der Dekoration. In den Augen des Heldendeckduellanten musste alles perfekt werden, was Johan fast in den Wahnsinn trieb, trotzdem unternahm er nichts, um seinen eifrigen Lebensgefährten zu stoppen. Im Gegenteil, als es ihm zu bunt wurde, nahm er sich einfach seine Sachen und verließ die Wohnung – sehr zum Leidwesen des Japaners. Um Peinlichkeiten zu vermeiden schloss der junge König der Spiele die Unterwäsche weg, ebenso die Schmutzwäsche… Für einen Moment überlegte er sogar das Schlafzimmer ganz abzuschließen, immerhin hatte niemand etwas dort zu suchen, aber diesen Gedanken verwarf er aus dem einfachen Grund, dass er nur unnötig viel Zeit damit vergeuden würde die Tür wieder aufzuschließen, wenn er sich zurückziehen wollte. Am frühen Nachmittag war dann endlich alles perfekt und Judai konnte erst einmal tief Luft holen, bevor er sich daran machte die Garderobe für den Abend auszuwählen, immerhin wollte er dem Anlass entsprechend gekleidet sein. Bei dem Gedanken musste er kellertief seufzen. >Man, wer hätte gedacht, dass ich durch meinen Titel so eingebildet werde.< Als die Tür ging, steckte er den Kopf aus der Tür und sah seinen Lebensgefährten, der wohl einige Runden gejoggt war, denn er schwitzte und seine Kleidung klebte ihm förmlich am Körper – was auf gewisse Art und Weise sehr sexy wirkte. „Ich bin wieder zurück“, rief der Türkishaarige und wollte nach dem Schuhe ausziehen gleich ins Bad verschwinden, doch der Brünette wollte das überhaupt nicht durchgehen lassen. „Das seh ich“, meinte dieser nur und überlegte schon, in welche Sachen er den Schweden am besten steckte. „Was willst du überhaupt anziehen? Und komm mir jetzt bloß nicht mit irgendwelchen alltäglichen Klamotten – das geht nicht!“ Schlurfend ging der Kristallungeheuerdeckduellant zum Schlafzimmer, blieb direkt vor seinem Freund stehen und grinste diesen schelmisch an. „Da ich deinem Geschmack vertraue und einfach nur duschen will, suchst du mir Sachen raus und bringst sie ins Bad.“ Ein kurzer Kuss folgte und schon war der Türkishaarige weg. Kopfschüttelnd ging der Japaner an den großen Kleiderschrank und suchte passende Sachen für seinen Freund und für sich raus, die er dann ins Bad brachte, da er selbst später ebenfalls unter die Dusche springen wollte. Nachdem er das Bad wieder verlassen hatte, machte sich der Profiduellant daran die Feuerwerkskörper zusammenzusuchen und sie auf einem Haufen zu lagern, damit sie nicht am späten Abend danach suchen mussten, denn er wusste aus Erfahrung, dass Alkohol in rauen Mengen fließen würde. - Ehe die beiden Duellanten mit duschen, frisieren und umkleiden fertig waren, war es auch schon später Abend, gegen 21 Uhr und ihre Freunde trafen einer nach dem Anderen ein. Zur Überraschung aller, hatten sie es geschafft – wie, das wusste Judai nicht und wenn er ehrlich war, wollte er das höchstwahrscheinlich auch nicht wissen, dass man es sicher auf illegalem Wege getan hatte – wirklich alle Freunde einzuladen und das bezog sich nicht nur auf die ehemaligen Duellanten, die noch immer in Japan lebten. Selbst Hayato Maeda, der ja nach dem ersten Jahr an der Duellakademie gegangen war und für Pegasus arbeitete, war gekommen und auch Jim, Austin und selbst der als, unter den Freunden, verschollen geglaubte Yusuke kamen. Man war lediglich darüber überrascht, dass dieser zusammen mit Fubuki gekommen war und die beiden Herren einen sehr innigen Eindruck erweckten. Judai war ja in der Regel nicht gerade der Intelligenteste, aber er wusste sofort, was das zu bedeuten hatte, während alle Anderen, bis vielleicht auf Johan, Edo und Jun, im Dunkeln tappten. Nach so langer Zeit hatte man sich entsprechend viel zu erzählen, weswegen die Zeit doch recht weit voranschritt und man immer wieder nach etwas essbarem oder etwas zu trinken griff, so war es auch nicht verwunderlich, dass man schon eine Stunde später sehr angeheitert war. Nichtsdestotrotz war es die ganze Zeit sehr lustig und man scherzte viel – so gesehen konnte man sagen, die Stimmung war ausgelassen und wäre es sicher weiter gewesen, hätte es da nicht an der Tür geklingelt. Zu Anfang versuchte man noch das Klingeln zu ignorieren, doch der Störenfried dachte wohl nicht ans Aufgeben und raubte vor allem Judai, welcher verhältnismäßig wenig getrunken hatte, den letzten Nerv, weswegen er stöhnend und knurrend aufstand, um zur Tür zu gehen, wurde aber noch einmal von seinem Liebsten aufgehalten. „Hast du noch jemanden eingelassen?“, wollte dieser wissen, denn nach den Lebensmitteln, die sie am Vortag eingekauft hatten, war das durchaus vorstellbar. „Sehr witzig, wirklich“, knurrte Judai Johan an, der ziemlich betrunken war, da er kaum mehr vernünftig reden konnte und gerade das hasste der Japaner so sehr – zudem wusste der Schwede es und er tat es trotzdem! „Ich geh schnell hin und ihr könnt ja weiterfeiern.“ Die letzte Bemerkung war eher abfällig gesprochen, aber da sie alle sehr gut im Alkohol standen, fiel das nicht weiter auf. Stampfend verließ der geladene Japaner also das Wohnzimmer und ging über den Flur zur Haustür, die er wutentbrannt aufriss, stockte und sie wieder zuschmiss, wobei er das mit solch einer Wucht machte, dass die Wände im gesamten Haus wackelten und seine Freunde aus dem Wohnzimmer trieb. „Was ist denn jetzt los? Ein Erdbeben oder was?“ Tyranno sah sich gehetzt um, ebenso Jim und Austin, bis sie auf einen völlig apathischen Judai blickten, der aussah als habe er einen Geist gesehen. „Alles in Ordnung?“, fragte Rei beunruhigt nach, die schon einen Schritt auf ihren alten Schulfreund zumachen wollte, doch dieser winkte ab und wollte schon ins Wohnzimmer verschwinden als es erneut klingelte, was ihn innerlich fluchen ließ. „Wer ist denn da an der Tür?“, wollte Asuka wissen, aber sie bekam keine Antwort, stattdessen straffte Judai seine Schultern, setzte einen so kalten Blick auf dass seine Freunde richtig Angst vor ihm bekamen und öffnete dann erneut die Tür, hinter welcher eine junge Frau mit langen blonden Haaren stand, die nicht älter als er selbst war und noch dazu eine traumhafte Figur besaß. Für einen Moment wunderte man sich, dass sich Fubuki nicht sofort an sie ran machte, aber dann richtete man die Aufmerksamkeit wieder auf Judai, welcher nicht sehr erfreut aussah. „Was willst du hier?“ Es war klar, dass diese Beiden sich kannten, die Frage war nur woher und warum der Brünette so kalt und abweisend reagierte. „Viel wichtiger für mich ist die Frage, woher du diese Adresse hast, wie du mich finden konntest!“ Die junge Frau lächelte darüber nur. „Wenn man so in der Öffentlichkeit wie du steht, ist es ein leichtes dich ausfindig zu machen. Und ich keine dein Management, mein Lieber. Du hast es nicht gewechselt, nur deinen Trainer und Manager“, erwiderte sie mit einer melodischen Stimme, die Judai dazu veranlasste die Arme vor der Brust zu verschränken und die Frau genau zu mustern. Als sein Blick auf ihre Hände fiel, verengten sich seine Augen zu schlitzen – ein sicheres Anzeichen von Missbilligung. „Du trägst ihn immer noch?!“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung und das wussten sie Beide. >Oh oh, gleich platzt er vor Wut<, dachte Johan besorgt, denn dadurch, dass Judai seitwärts stand, konnten sie ihm gut ins Gesicht sehen, dass von mal zu mal finsterer wurde. „Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Blick noch einmal sehe und selbst jetzt läuft es mir eiskalt den Rücken herunter“, flüsterte Jim, der neben Johan stand und über seine Arme strich, auf der sich unter dem dicken Pullover eine Gänsehaut gebildet hatte. „Mich würde eher interessieren, wer diese Frau ist und woher sich die Beiden kennen, denn normalerweise ist Judai völlig anders“, flüsterte Asuka, der die Sache sehr verdächtig vorkam. Irgendwie hatte sie Mitleid mit der Frau, deren Namen sie noch nicht kannte, die aber ihren gemeinsamen Freund zu kennen schien. „Ja denkst du denn, dass mich das nicht interessieren würde?“, erwiderte Johan, der leicht angepisst war. Am liebsten wäre er da hin gegangen und hätte Judai direkt gefragt, wer diese Frau war und was sie mit ihm zu schaffen hatte. „Wenn wir etwas geduld haben, werden wir es auch so herausfinden“, meinte Ryo, der die Ruhe in Person war und sich das Spektakel nur ansah. „Aber vielleicht sollten wir den Alkohol dichter herholen. Sieht so aus als würden wir ihn hinterher brauchen“, feixte Fubuki, der da so eine leise Vorahnung hatte und damit war er nicht der Einzige, denn auch Edo überlegte. Ihm war so, als habe er schon einmal ein Bild von ihr gesehen. „Hmm… das könnte…“, murmelte er, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. „Das ist die Profiduellantin aus England. Sie war oft in der Zeitung, doch in den letzten fünf Jahren hat man nichts mehr von ihr gehört. Wie war bloß ihr Name?“ Sofort sah man den Silberhaarigen an, der gleich etwas zurücktrat. „Und was hat sie mit unserem Judai zu tun?“, wollten sie im Chor wissen, wobei sie so laut waren, dass die beiden Personen an der Tür es mitbekommen. Judai schlug sich die Hände vors Gesicht und stöhnte nur auf, während die junge Frau nur lachte, aber niemand von ihnen äußerte sich darüber, sondern sie gingen darüber hinweg. „Du erkennst ihn wieder?“, fragte sie erstaunt, worüber er nur das Gesicht verzog. „Klar, ich war es schließlich, der ihn dir gegeben hat. Ich verstehe nur nicht, warum du ihn noch trägst, dazu gibt es schließlich keinen Grund mehr.“ Die Angesprochene lächelte kurz traurig, streckte dann aber einen Arm aus und stieß mit einem Finger gegen die Brust des Japaners, welcher das mit einem besonders kalten Blick quittierte. „So wie ich dich kenne, trägst du deinen auch noch bei dir, hab ich nicht Recht?“ Murrend griff der Heldendeckduellant in seiner Hosentasche und förderte eine kleine silberne Kette mit einem goldenen Ring hervor, welchen er ihr vors Gesicht hielt. „Natürlich! Er ist eine Warnung. Ich mache niemals den gleichen Fehler zweimal – in allem was ich tue!“, erwiderte Judai abfällig, der den Ring wieder wegsteckte und nicht sah, wie traurig die junge Frau bei diesen harten Worten wurde. „Und nun, Rini, was zum Teufel willst du von mir? Fünf Jahre hast du mich in Ruhe gelassen und jetzt tauchst du aus der Versenkung auf und willst mein Leben erneut zur Hölle machen?“ „Was ist nur in dich gefahren? So kenne ich dich gar nicht – so zynisch und abweisend! Was ist aus dem Mann geworden, dessen Ehefrau ich wurde?“, konterte sie traurig, woraufhin Judai fast an die Decke ging. Seine Augen wurden noch kälter, hatten fast schon diesen goldenen Glanz, während sein Körper eine sehr ablehnende Haltung einnahm. Doch bevor er etwas sagen konnte, ertönte ein „WASS?“ im Chor und mit sehr entsetztem Unterton, während die Augen der Anwesenden auf Untertassengrößte aufschwollen. Für Johan hingegen war das eine Information zuviel, denn es haute ihn wortwörtlich aus den Socken. „Das musst du uns jetzt aber erklären“, verlangte Austin, während Fubuki vor sich hin grinste, die Videokamera, die er im Laufe des Gespräches gezückt hatte, auf das Geschehen hielt und genüsslich an seiner Boule nippte. „Ich wusste doch, dass es gut war den Alkohol dichter zu holen!“ „Du trägst allenfalls meinen Nachnamen, aber mehr auch nicht. Hast du schon vergessen, dass du es warst, die nach nur zwei Wochen Ehe der Meinung war mit dem besten Freund in die Kiste zu hüpfen und dich dann auch noch erwischen zu lassen? Die Ehe wurde annulliert – so gesehen waren wir nie verheiratet!“ Eiskalt sagte er ihr das ins Gesicht und konnte nicht verhindern, dass verletzter Stolz in seiner Stimme mitschwang. Auch wenn es schon einige Zeit her war und er in einer neuen Beziehung steckte, die ihn glücklich machte, hatte diese Erfahrung Wunden hinterlassen, die tief saßen. „Was willst du also von mir?“ So schnell es nur ging, wollte er das Gespräch beenden und wieder in sein normales Leben zurück, zu welchem diese Frau nicht gehörte, die ihm das Herz gebrochen hatte. „Mit dir Reden!“ Wie es schien, gab sie es auf, ihn zu besänftigen. Natürlich hatte sie Fehler gemacht, aber irgendwo konnte man doch verlangen, dass Gras über die Sache gewachsen war und in der Regel war Judai auch nicht nachtragend, nur wie es schien sah es beziehungsmäßig anders aus als auf freundschaftlicher Basis. „Das tun wir doch schon“, konterte Judai nur genervt, der drauf und dran war sich nun doch eine der hochprozentigen Flaschen zu greifen und sie auf ex zu leeren. Mit seiner Vergangenheit hatte er abgeschlossen und doch… Es stimmte, man konnte vor ihr nicht davonlaufen, also musste er das Beste aus der Sache machen und hoffen, dass diese Unterhaltung keinen Schaden an seinem derzeitigen Leben verursachte. „Ich brauche eine Speichelprobe von dir!“ Das war sehr direkt und eine Forderung, die Judai den Boden unter den Füßen wegriss. Seine Augen wurden tellergroß und sein Kinn machte Bekanntschaft mit dem harten Boden – aber nicht nur ihm ging das so, auch seine Freunde, darunter auch Johan, welcher wieder zu sich gekommen war, sahen aus, als hätten sie einen Marsmenschen getroffen und konnten es nicht glauben. „Wofür zum Teufel brauchst du meine DNS?“ Es dauerte zwar, bis sich Judai fing, aber dann wurde er nur noch abweisender und betrachtete die Frau, die er einst geliebt hatte sehr skeptisch. Irgendwas war hier faul, er konnte nur noch nicht sagen was, aber er bekam seine Antworten schon. „Ich brauche sie doch nicht für mich!“ Stutzig geworden musterte der Japaner seine ehemalige Geliebte und wartete auf weitere Erklärungen, die er aber nicht bekam, da Rini scheinbar der Mut verließ, wie ihre fest zusammengedrückten Hände sagten. Zum ersten Mal, seit sie hier aufgetaucht war, verspürte Judai so etwas wie Mitleid mit ihr. „Ich werde dir nicht den Kopf abreißen, also sag mir, wofür du meine DNS brauchst“, bat er so ruhig und gefasst, wie er nur konnte, auch wenn er innerlich total aufgewühlt war. Er hatte da eine Vermutung, immerhin hörte er oft genug, was man mit einer DNA machen konnte und wofür man sie zumeist brauchte, vor allem, wenn eine Verflossene vor der Tür stand. Scheinbar brachte es etwas, dass er so ruhig auf sie einsprach, denn sie schluckte den Kloß im Hals noch einmal hinunter, sah ihm fest in die Augen und kam dann mit der Sprache raus. „Als du mich verlassen hast, da… Ich war schwanger.“ Judai schwankte gefährlich, während er Rini mit offenem Mund, sprachlos ansah. Seine Beine wurden immer weicher, denn er hatte das Gefühl in einem Albtraum zu stecken, doch bevor er fallen konnte, griff er geistesgegenwärtig nach hinten und stützte sich an der Kommode ab, nur um davor in die Knie zu gehen, eine der Türen zu öffnen und erst mal einen starken Whisky herauszuholen, welchen er in nur einem Zug bis zur Hälfte austrank, um den Schock zu verarbeiten. Seine Freunde sahen ihn nur entsetzt an, denn sie wussten, was das heißen würde – Nachtwache auf dem Klo, während sich Judai höchst adrett übergeben würde. Der Japaner sah Rini noch einmal an, welche eher hilflos auf ihn wirkte und trank dann noch einmal einen großen Hieb, bevor er sich über die Lippen wischte, die Augen verengte und los redete und je mehr er redete, desto wütender wurde er. „Fünf Jahre! Fünf verfluchte Jahre bist du in der Versenkung verschwunden und jetzt erst kommst du zu mir und erzählst, dass ich ein Kind habe? Ein… mindestens vier Jahre altes Kind! Ich fass es nicht. Meinst du nicht, dass ich verflucht noch mal, das Recht gehabt hätte es vor der Geburt zu erfahren?“ „Es tut mir Leid, Judai, aber…“ Weiter kam Rini nicht, denn Judai sprach gleich dazwischen. „Was aber? Hattest du schiss oder wusstest du nicht, wer für die Erzeugung verantwortlich war? Deiner Bitte nach zu urteilen weißt du es selbst jetzt noch nicht!“ Der Japaner musste wirklich an sich halten, um nicht zu schreien, denn dann würde er Probleme mit den Nachbarn bekommen und das konnte er jetzt nicht auch noch gebrauchen. „So ist das nicht… Rick ist nicht der Vater. Wir haben den Test erst vor Wochen machen lassen. Jetzt kommst nur noch du in Frage.“ Na das wurde doch immer schöner! Judai stöhnte nur auf, dem sich schon jetzt alles drehte, was er wohl den rauen Mengen puren Alkohol zu verdanken hatte, doch anders ertrug er diese ganze Situation nicht. „Ach, und da meintest du einfach mal so – nach beschissenen fünf Jahren – dass du in mein leben platzen und es erneut ruinieren kannst?“ Oh ja, er war an diesem Abend der Zynismus in Person und er genoss es so richtig, deshalb trank er auch den letzten Rest der durchsichtigen Flüssigkeit aus und stellte die Flasche ab. „Willst du mir nicht mal sagen, wovon ich eventuell Vater bin? Ein Name wäre auch schön, ein Bild noch besser!“ Es schien, als habe sich seine Ex-Frau so etwas schon gedacht, denn sie suchte in ihrer Tasche nach einem Bild und übergab es Judai, welcher es sich genau ansah und schon eine gewisse Ähnlichkeit ausmachen konnte. Nichtsdestotrotz war er nicht bereit dieses Kind als das seine anzuerkennen, solange nicht sicher war, dass er der Vater war, also würde er ihr die gewünschte DNS geben. „Du bist der Einzige, der noch in Frage kommt“, bekräftigte sie, doch ihr Gesprächspartner war nicht gewillt ihr zu glauben, denn wer wusste schon mit wem diese Frau noch in die Kiste gehüpft war, wenn er nicht daheim gewesen ist. Um des Friedens Willen schwieg er aber und wartete darauf den Namen zu erfahren. „Du hat einen Sohn. Sein Name ist Takao – japanisch, weil er mich an dich erinnert hat“, gab sie von sich und kramte ein Röhrchen heraus, welches sie Judai gab, der es in den Mund nahm, damit er ordentlich Speicher auf dem Wattebausch hinterlassen konnte, welches er ins Röhrchen zurücksteckte und es ihr übergab, bevor er den Wisch unterschrieb und seufzte. „In zwei bis vier Wochen bekommen wir beide Bescheid. Ich wohne ganz in der Nähe, mit Takao.“ Daraufhin verneigte sich Rini, die ging und Judai verschloss die Tür, an welche er sich heruntergleiten ließ und sein Gesicht in den Händen vergrub. >Wär ich doch bloß im Bett geblieben<, dachte er nur, fasste sich dann aber und stand wieder auf, die Blicke der Anderen ignorierend, nur um ins Wohnzimmer zu gehen, wo die Boule stand, an welcher er sich herzhaft bediente. Als Judai schon sehr angetrunken war, setzten sich die Anderen zu ihm und blickten ihn nur stumm an, musterten ihn, wie er die Boule zu erdolchen versuchte. Irgendwann ging dem Japaner aber genau diese Stille auf den Keks, weswegen er sie brach. „Was wollt ihr wissen?“, frage er mit noch recht klarer Stimme, aber das könnte auch an dem Adrenalin liegen, dass noch durch seinen Adern rauschten. „Du hast uns nie erzählt, dass du verheiratet warst“, begann Asuka vorsichtig, da sie den Bogen nicht sofort überspannen wollte, auch wenn sie nicht glaubte, dass der Brünette noch die Kraft hatte ihr an die Gurgel zu gehen. Ein freudloses Lachen verließ die Kehle des Angesprochenen, der sich ein Glas Sekt genehmigte und es in seinen Händen hin und her drehte. „Man prallt ja auch damit, dass man auf die Schnauze geflogen war“, meinte er sarkastisch und schüttelte mit dem Kopf. „Jeder Mensch hatte einen Grund, warum er auf das gleiche Geschlecht stand und sie ist der meine.“ Damit war das Thema für ihn abgehakt, denn für einen Abend war er genug verletzt. Alte Wunden aufreißen war um einiges Schlimmer als neue zu bekommen und doch konnte er sich nicht im Mindesten vorstellen, wie sich Johan fühlen musste, der wie vor dem Kopf gestoßen war. Klar, man redete nicht über Bruchlandungen, aber zumindest ihm hätte sich der junge König der Spiele ruhig anvertrauen können! „Sag mal, warum hast du diese Frau eigentlich nicht angemacht?“, fragte Asuka an ihren Bruder gewandt, der sonst nichts anbrennen ließ, doch dieser Frau kam er nicht zu nahe! Das sah dem Drachenduellanten nicht ähnlich und bereitete ihr Kopfzerbrechen. „Die Freundin, Verzeihung Frau, meines Freundes ist tabu“, grinste Fubuki nur, woraufhin Judai das Gesicht verzog. „Ihr Name ist Rini Yuki und sie ist nicht meine Frau“, rief er aus und sprang vom Sofa, was er hätte besser bleiben lassen sollen, da er sein Gleichgewicht nicht mehr halten konnte und umkippte, direkt in Johans Arme, welcher erschrocken aufsprang. Das Auftauchen von dieser Frau hatte ihn schnell nüchtern gemacht. „Uhhh, ich glaub, mir ist schlecht!“ Angewidert verzogen die Freunde das Gesicht, während Johan nur resignierend seufzte, seinen Liebsten hochhob und mit ihm ins Bad, am anderen Ende des Flures, gegenüber der Eingangstür, verschwand, nur um den Duellanten direkt vor der Kloschüssel nieder zu lassen, dessen Haare aus dem Gesicht zu nehmen und zu zuhören, wie sich dieser die Seele aus dem Leib kotzte. Johan seufzte immer wieder auf und schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich hoffe du hast daraus gelernt. Du verträgst einfach keinen Alkohol“, redete er immer und immer wieder auf Judai ein, welcher sich wohl in der Kloschüssel zu ertränken versuchte – so weit war er mit dem Gesicht schon hineingekrochen! „Hör bloß auf“, grummelte dieser, ehe er erneut die Toilette beglückte, die sicher von dem ganzen Mist morgen verstopft war. Daraufhin schwiegen sie beiden, wobei die Ruhe nur durch die Geräusch des Übergebens durchbrochen wurde, bis man dann aber auch laute Stimmen aus dem Wohnzimmer hörte, denn scheinbar hatten Yusuke und Fubuki die Bombe platzen lassen, was unterschiedlich aufgenommen wurde. Am lautesten war Asukas Stimme, die Edo dafür verantwortlich machte, dass ihr Bruder nun auch schwul war, da dieser diese Idee geäußert hatte, doch der Schicksalsheldendeckduellant war sich keiner Schuld bewusst, gratulierte dem neuen Paar und lud es sogar zu einem Doppeldate ein. Rei fand es niedlich, dass die meisten ihrer Freunde schwul waren und Martin war mit allem zufrieden, was seine Frau glücklich machte. Jim und Tyranno begrüßten das neue Paar in ihrer Runde und schlossen schon wetten darüber wen es als nächstes traf. Selbst Ryo und Jun fanden die Entwicklung nicht schlecht, da Yusuke so mehr aus sich raus kam und sie den Kontakt zu dem Detektiv nicht wieder verlieren würden. - Leichenblass, verschwitzt und nach Übergebenem so wie Alkohol stinkend kam Judai, gestützt von Johan wieder aus dem Bad und schaffte es sogar sich einkleines Lächeln abzuringen. „Wenigstens etwas Gutes hatte dieser Abend“, murmelte er dann und ließ sich auf den Dreisitzer fallen, auf welchem er der Länge nach liegen blieb und an die Decke starrte. Johan setzte sich davor und strich immer wieder durch das braune, verschwitzte Haar des Liegenden, der leise seufze, sich aber weigerte die Augen zu schließen, um sich nicht wieder übergeben zu müssen. „Was machst du eigentlich, wenn du wirklich der Vater bist?“ Alle im Raum hielten angespannt die Luft an und warteten auf die Reaktion von Juns Frage, der einmal nicht griesgrämig sprach, sondern sich ernsthafte Sorgen machte. „Tja, was soll ich dann machen? Dann werde ich mein Kind auf jeden Fall sehen und es zu mir holen“, erwiderte Judai nachdenklich. „Bei einer so verantwortungslosen Frau lasse ich das Kind nicht, wenn es denn wirklich meines ist. Sie hat mir vier Jahre genommen… Eine Zeit, die ich nicht mehr aufholen kann.“ Tiefes Seufzen verließ seine Lippen, ehe er sich aufsetzte und Yusuke bittend ansah, welcher verstand und nickte. „Ich finde alles über diese Frau und das Kind heraus“, versprach er, was Judai dankbar lächeln ließ. „Danke. Was würde ich nur ohne euch machen?“, fragte er nur, worauf es an die Gruppe war zu lachen. „Du würdest wahrscheinlich vor die Hunde gehen“, meinten sie einstimmig und mehr scherzhaft als ernsthaft. Den Rest des Abend verbrachte man geruhsamer und mit weniger Alkohol. Allmählich sank auch der Alkoholwert im Blut der Freunde, welche sich mit Knallern, Raketen und anderen Geschossen auf den Weg nach unten machten, um das neue Jahr gebührend zu begrüßen. Judai und Co. hatten allein Feuerwerk von mehreren tausend Yen in den Himmel geschossen, als sie wieder nach oben gingen, anstießen und noch so zusammen saßen. - Morgens um sechs Uhr, immer mal wieder musste jemand mit Judai ins Bad, damit dieser sich die Seele aus dem Leib kotzen konnte, lösten sie dann die Gemeinschaft auf. Nach und nach gingen die Besucher heim, versprachen aber nach einigen Stunden Schlaf beim Aufräumen zu helfen. Am Ende blieben nur noch Johan und Judai, der mehr wie eine halbtote Leiche wirkte, zurück, die für sich ebenfalls beschlossen endlich ins Bett zu gehen. Doch daraus wurde nichts, denn Judai fühlte sich nicht wohl in seiner Haut und wollte unbedingt noch duschen, morgens gegen halb sieben, in einer durchgemachten Nacht wohlgemerkt, in der anderen zu dieser Zeit schliefen und ihm sicher den Hals umdrehten, sollte er sie wecken. Da Johan aber nett war und seinem Freund keinen Wunsch abschlug, begleitete er ihn ins Bad, half dem Brünetten sogar beim ausziehen und beim einsteigen in die Dusche, nur um festzustellen, dass auch dies nicht genug für den Betrunkenen war, denn der wollte unbedingt, das Johan ihm Gesellschaft leistete, also zog sich der Schwede tief seufzend und kopfschüttelnd ebenfalls aus und stieg zu dem Anderen in die Dusche. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du mich hierzu überredet bekommen hast!“ Darauf schwieg der Heldendeckduellant, der sich einfach nur an den warmen Körper hinter ihn lehnte und das kalte Wasser über seinen Körper laufen ließ, das ihn wieder nüchtern werden ließ. Zwar fror Johan erbärmlich, doch er beschwerte sich nicht, kuschelte sich lieber näher an den Körper vor ihm und genoss das Beisammensein, ohne dumme Fragen oder andere Dinge, die die Stille brechen konnte. Allerdings hielt sie nicht lange, denn Judai fing nach geraumer Zeit an zu zittern, was Johan ja nicht entging, der sich sofort Sorgen machte und das Wasser abdrehen wollte, denn es war nahe liegend, dass es einfach am zu kalten Wasser lag. Sie hatten Winter, hohen Schnee und Minusgrade, auch wenn es in der Wohnung warm war, war doch die Luft kühl, vor allem dann, wenn man nass war. „Schatz, was ist los?“ Deutlich konnte man Sorge aus der Stimme des Türkishaarigen heraushören und das verschlimmerte nur das Zittern des Jüngeren, der kein Wort über die Lippen brachte, was die Sorge des Anderen nur noch verstärkte. „Liebling, rede mit mir, bitte“, flehte Johan schon, der es eigentlich hasste solange auf jemanden einzureden und das wusste Judai auch genau, weshalb dieser sich umdrehte und dem Älteren sein tränennasses Gesicht zeigte. Johan zog die Augenbrauen hoch und versuchte die Tränen wegzuwischen, doch es wurden immer mehr und schließlich presste der Heldendeckduellant sein Gesicht an die Brust des Anderen und weinte sich dort erschöpft in den Schlaf. Erst als der zierliche Körper an dem Körper, an welchem er lehnte, hinabrutschte, begriff der Schwede was los war, deshalb reagierte er auch schnell, drückte den anderen Körper an sich, drehte das Wasser ab und stieg mit seiner leichten Last aus der Dusche, nur um nebenbei ein Handtuch zu greifen und mit dem Japaner ins Schlafzimmer zu gehen. Dort legte er den jungen Körper ab, um ihn abtrocknen zu können, ehe er ihn ins Bett legte und dasselbe dann bei sich tat, nur um dann wenig später neben seinem Freund zu liegen, welcher ihm Sorgen bereitete. „Warum redest du nicht mit mir? Ist dir das mit der Rini so sehr aufs Gemüt geschlagen?“, fragte Johan, der nur seufzte, denn er bekam keine Antwort. Ihm blieb nichts anderes übrig als für den Anderen da zu sein, sollte er ihn brauchen, allerdings hoffte er, dass Judai reden würde. Zärtlich strich er immer wieder durch das zweifarbige Haar, welches er sich um den Finger wickelte und den immer unruhiger werdenden Schlaf überwachte. Noch nie hatte sich der Schwede so hilflos gefühlt, seit er mit Judai zusammen war, nicht mal, als dieser mit einer schweren Lungenentzündung flach lag und mit dem Tode kämpfte. „Schatz, ich bin hier und egal was passiert, ich werde immer bei dir sein, denn du gehörst nur mir – mir allein und ich teile nicht!“ Ob es nun an seinen Worten lag oder an dem Traum, dass wusste Johan nicht, aber plötzlich öffneten sich die schokobraunen Augen, welche sich hektisch umsahen, ehe sich der Körper erhob, die Beine an die Brust zog und diese umschlang. Auf den Kristallungeheuerdeckduellanten machte der Andere den Eindruck eines Häufchen Elends und das passte nicht zu diesem aufgeweckten Kerlchen. Behutsam legte er einen Arm um den Heldendeckduellanten, welchen er an sich drückte, um dem Anderen Geborgenheit und Liebe zu schenken. „Was ist los mit dir, Judai? Es sieht dir gar nicht ähnlich so emotional zu reagieren“, flüsterte Johan, welcher sich bemühte sanft und einfühlsam zu klingen, um den Jüngeren nicht noch mehr zu verunsichern. Zu seiner Überraschung klappte es sogar, auch wenn Judai nur zögerlich äußerte, was los war. „Du hast gesagt, dass ich dir allein gehöre, oder?“, flüsterte er leise und hob soweit den Kopf, dass er seinen Lebensgefährten aus den Augenwinkeln ansehen konnte. „Ja und ich stehe zu meinem Wort. Du gehörst mir allein, Judai, seitdem du dich für mich entschieden hast und ich werde dich gewiss nicht gehen lassen!“ „Beweise es mir….Mach mich wirklich zu deinem Eigentum“, bat Judai, womit er Johan überrumpelte, der sich aber wieder fing und grinste. „Und du bist dir sicher, dass es nicht wieder ein Fehler wird?“, fragte dieser neckend nach und sah zufrieden, wie sein Gegenüber erst schmollte, dann aber lächelte, bevor er sich schuldbewusst von ihm abwandte. „Ich hätte dir davon sagen müssen. Sicher bist du jetzt sehr enttäuscht von mir und weißt nicht mehr, ob es nicht noch mehr gibt, was du über mich wissen solltest“, redet Judai drauf los, womit er sich eigentlich selbst verletzte. „Rede dir doch so etwas nicht ein, schatz. Klar, ich bin erschrocken, als sie sagte, sie wäre deine Frau. Gut, das war untertrieben, es hat mich umgehauen und ich fragte mich, ob ich dich eigentlich kenne. Ich möchte dich kennen lernen und sicher sein, dass du nie wieder von meiner Seite weichst und das gewährt mir nur ein goldener Ring, der dich an mich bindet. Und keine Sorge, ich werde dich auf keinen Fall betrügen. Du bist mir viel zu wichtig, als das ich es riskieren würde dich deswegen zu verlieren. Außerdem… Unser Sexleben ist sehr gut, es gibt nichts, worüber ich mich beschweren könnte“, antwortete Johan, der gar nicht merkte, dass er Judai bereits nach dem dritten Satz überzeugt hatte, doch er unterbrach den Anderen nicht, denn er genoss es, all das zu hören, da es Balsam für seine Seele war. Judai kuschelte sich an den warmen Körper und gemeinsam sanken sie in die Kissen zurück. Die Nacht war um, doch der Tag hatte gerade erst angefangen und an Schlaf war nicht zu denken, also wollten sie Beide die Zeit nutzen. „Mach mich ganz zu deinem Eigentum. Lass mich alles vergessen“, bat der Brünette und Johan war gewillt dieser Bitte nachzukommen, denn auch er wollte dem Jüngeren spüren lassen, dass er ihn nie wieder aufgeben würde. Sanft drückte der Schwede seinen Schatz in die Kissen und küsste diesen fordernd und besitzergreifend, während eine seiner Hände zum Nachttisch krabbelte und die oberste Schublade öffnete, aus welcher er ein kleines Kästchen nahm, dass fast sofort aufsprang. Im Inneren befanden sich zwei silberne Ringe, die sich nur darin unterschieden, dass der eine einen Rubin und der andere seinen Sapir besaß. Blind griff er nach dem richtigen Ring, welchen er festhielt, nur um dann die eine Hand des Jüngeren zu umgreifen und unauffällig den Verlobungsring auf den Ringfinger stecken zu können, während er ihn mit einem heißen Zungenkuss ablenkte, bei dem Judai sehr weiche Knie bekam. „Hmm, du bist heute echt heiß“, keuchte der Kristallungeheuerdeckduellant in das Ohr des Anderen, welcher darüber nur schmunzeln konnte. Die Wangen färbten sich rot und die ersten Schweißtropfen bedeckten sein Gesicht. Genau diesen Anblick liebte Johan, der sich seinen eigenen Ring aufsetzte und verliebt über die Wange des Brünetten strich, nur um mit dessen Haare spielen zu können. „Ich werde dich niemals enttäuschen“, versprach der Türkishaarige, der daraufhin seine Lippen wieder auf die des Brünetten drückte und sich auf den zierlicheren Körper legte, nur um aneinander zu reiben. Lüsternes Stöhnen erfüllte das Schlafzimmer, dessen Temperatur und Atmosphäre immer heißer wurde. „Das weiß ich doch, Jo-chan. Ich vertraue dir voll und ganz“, erwiderte Judai, welcher im nächsten Moment laut aufstöhnte, denn der Ältere fing damit an den Hals des Jüngeren mit Küssen und Bissen zu liebkosen, dabei wusste der Schwede, wie empfindlich der Japaner an manchen Stellen seines Halses war. Um dem Anderen mehr Platz zu verschaffen, legte der Heldendeckduellant den Kopf weiter in den Nacken und krallte sich mit den Fingernägeln in die Schultern des Älteren fest, um etwas Halt zu haben, während Johan sich daranmachte, sich auf dem Hals des Jüngeren zu verewigen – in Form von mehreren Knutschflecken, die den Brünetten sicher dazu nötigten Sachen mit Kragen anzuziehen. Die Hände des Schweden strichen haltlos über die Seiten des Japaners, welcher ob der Zärtlichkeit eine Gänsehaut bekam und sich leicht unter dem Anderen wandte. Am liebsten hätte er den Älteren schon in sich, aber wie es schient, hatte sein Verlobter so seine eigene Vorstellung, wie sie sich liebten und so musste er sich gedulden, egal wie schwer es ihm viel. Dieses Mal nahm Johan sich die Zeit und öffnete die Schublade, in welcher sich das Gleitgel befand, das er hinausnahm und legte es neben Judai, welcher darüber nur verwirrt war, doch bevor er Fragen konnte, grinste ihn sein Freund an – etwas, das ihm sagte, dass er gar nicht zu fragen brauchte, da er sowieso keine Antwort erhalten würde. Seufzend ließ es der Japaner auf sich beruhen, genoss es dafür umso mehr von dem Anderen verwöhnt zu werden, der wirklich alle Register zog. Sanft stieg Johan von Judai herunter und drehte ihn vorsichtig auf den Bauch, nur um ihn dann zärtlich über seine Seiten zu streicheln und den Nacken mit Küssen zu bedecken. Von dem Nacken aus, auf welchen der Ältere ebenfalls unendlich viele Knutschflecke hinterlassen hatte, arbeitete er sich üben den Rücken, genauer gesagt die Wirbelsäule, zum Po des Liegenden hinunter, welchen er mit den Händen, die sich von den Seiten aus bereits bis dorthin vorgearbeitet hatten, erst sanft, aber dann immer fester werdend massierte. Um noch mehr zu bekommen hob Judai seine Hüfte an und kniete schon bald auf dem Bett, während sein Oberkörper auf dem Bett lag. „Hmm, weißt du eigentlich, dass ich diese Stellung liebe? Du zeigst mir so alles von dir“, säuselte Johan ihm ins Ohr und begann dann noch zusätzlich die Beine seines Geliebten zu spreizen, um so noch eine bessere Sicht auf die Genitalien seines Liebsten zu haben, welcher ob der Worte laut stöhnte, da sie ihn sehr anmachten. Die Pobacken weiter massierend, leckte Johan von hintenüber die Hoden des Heldendeckduellanten, welcher sich der Zunge entgegenstreckte und sich mit den Händen ins Kissen krallte, denn in dieser Position konnte er sich den Liebkosungen nicht wirklich entgegenstrecken. Aus diesem Grund hasste er es eigentlich so vor Johan zu posieren, allerdings glaubte er auch nicht, dass ihn Johan so nehmen würde – nicht ohne sein Einverständnis und das würde der Schwede nicht freiwillig bekommen. „Trotzdem wirst du mich so nicht flach legen“, brachte Judai unter tiefen Stöhnen hervor, der bereits so hart war, dass er glaubte platzen zu müssen. Bei Johan wurde er bereits durch einen einzigen Blick hart – dies passierte ihm vorher nie, nicht einmal bei Rini, auch wenn er nicht abstreiten konnte, dass sie ihn erregte und selbst jetzt noch eine gewisse Anziehung auf ihn ausübte. „Das weiß ich, Süßer und das ist auch nicht der Sinn des Ganzen“, erwiderte Johan gegen die feuchten Hoden, während seine linke Hand blind nach dem Gleitgel tastete und diese auch öffnete, nur um dann etwas auf seine Finger zu machen, die er zu seinem eigenen Po führte. Es war nicht leicht die eigenen Beine zu spreizen, wenn man bereits zwischen gespreizten Beinen saß, aber trotzdem machte Johan das Beste daraus und schaffte es umständlich seinen Eingang zu erreichen und diesen sanft zu massieren, bis er entspannt genug war und mit einem Finger eindringen konnte. Leises Stöhnen, aus Schmerz und Lust, verließt seine Lippen und veranlasste Judai über die Schultern zu blicken, doch das brachte nicht viel, da er nichts sehen konnte. „Johan?“ Besorgt drang die Stimme des Japaners an sein Ohr, doch er traute sich nicht, etwas zu erwidern, da ihn seine Stimme sicher verraten würde, also schob er seinen Kopf tiefer zwischen die Beine des Anderen und leckte über das feuchte Glied, welches allein schon von den Lusttropfen verführerisch glänzte und Johan nur noch mehr reizte. Er nahm die salzigen Tropfen mit der Zunge auf, als er immer wieder die Unterseite des Gliedes leckte und Judai zum Erzittern brachte, der sich noch fester ins Laken krallte und alles versuchte, um seinen Höhepunkt hinauszuzögern. „Jo-chan… Bitte, ich kann nicht mehr“, flehte der Brünette unter leisen Lustschreien, der erzitterte und sich wandte, doch Johan war nicht gewillt es jetzt schon zu beenden, wo er sich noch nicht selbst ausreichend geweitete hatte. Es war sowieso schon viel zu lange her, dass Judai in ihm war und da es nun ein besonderer Morgen war, sollte der Sex auch besonders sein. „Johan! Ich komme gleich und dann ist alles vorbei“, schrie Judai voller Panik und Lust, denn immer mehr Sperma verließ seine Eichel, während sein Glied pulsierte und sich immer mehr anspannte. Die Hoden zogen sich zusammen, da sie alles Sperma in den Schaft pumpten und das schmerzte dem Japaner mittlerweile, da er sich so heftig dagegen wehrte. „Komm einfach, Schatz und keine Angst, es wird nicht zu Ende sein. Wir haben doch gerade erst angefangen.“ Nun, damit hatte er Recht, weswegen sich der Jüngere gehen ließ und laut schreiend, sich verkrampfend kam und dabei die Decke mit seinem Liebessaft beschmutzte. Schwer atmend brach er dann zusammen und rührte sich keinen Millimeter mehr, während sich Johan mit zwei Fingern weitete und selbst so hart war, dass er jeden Moment kommen könnte und das nur, weil er mit ansehen durfte wie sein Schatz kam. Die Finger scherenartig bewegend, schloss Johan die Augen und hauchte Küsse auf den verschwitzten Rücken des Jüngeren, um so sein eigenes Stöhnen zu dämpfen. Er kam den Fingern immer wieder selbst entgegen, welche er rein und raus bewegte – es dabei aber vermied seinen eigenen Lustpunkt zu streifen. „Johan?“ Da es für Judai, welcher langsam wieder zu Atem kam, zu ruhig war, weshalb er sich schon darüber sorgte, ob sein Lover nicht vielleicht eingeschlafen war, doch dem schien nicht so, denn er fühlte plötzlich heißen Atem des Älteren an seinem Ohr, ehe er heißer gehauchte Worte vernahm, die einem Befehl gleich kamen. „Dreh dich auf den Rücken und spreizte deine Beine weit auseinander!“ Johan, welcher zwischenzeitlich dazu überging sich mit drei Fingern zu weiten, kroch rückwärts, damit sich der Brünette vernünftig drehen konnte. Dabei sah ihm Johan lüstern zu, denn es machte ihn an zu sehen wie Judai rot wurde und dem Blick auswich. Obwohl sie bereits eine lange Beziehung mit sehr viel Sex führten, war es dem Heldendeckduellanten noch immer sehr unangenehm, wenn Johan ihn nackt voller Verlangen musterte, vor allem dann, wenn Judai seine Beine spreizte. „Was für ein Anblick“, schnurrte Johan, welcher sich vorbeugte und die Eichel küsste, die von der Vorhaut verdeckt wurde, dabei sah er aber in die müden, rehbraunen Augen seines Liebsten, der den Blick verlegen erwiderte und sich am liebsten die Hand vor den mund legte, ihm aber die Kraft fehlte. Dem Schweden kam das nur recht, denn er nahm die Eichel in den Mund und saugte sanft daran, behielt den Blick auf die schönen Augen gerichtet und spürte kurz darauf auch schon die schwachen Hände des Anderen in seinen Haaren. Erst strichen sie nur durch die türkisen Strähnen, aber je fester der Kristallungeheuerdeckduellant an seiner Eichel saugte, desto mehr krallte er sich ins Haar und drückte dem Älteren sein Becken entgegen. Irgendwann war es dem Türkishaarigen zu wenig nur die Eichel zu schmecken, weshalb er den Mund weiter öffnete und das Glied ganz in sich aufnahm, den Kopf auf und ab bewegte und sich selbst weiter vorbereitete. Dieses Mal konnte der Brünette sehen was sein Verlobter da trieb und das ließ ihn die Augen weit aufreißen. „Was tust du denn da?“, fragte er voller Lust, denn sein Penis richtete sich unter der Behandlung des Schweden wieder neu auf und da ihm selbst die Kraft fehlte, konnte er sich nicht aufrichten, um den Älteren davon abzuhalten, denn eine Antwort bekam er so nicht, wo Johan ihn doch mit dem Mund verwöhnte. „Das musst du nicht tun!“ Doch auch diesen Einspruch beachtete Johan nicht, welcher die Finger aus sich zog und erneut zum Gleitgel griff, nur um erneut etwas von der durchsichtigen Creme etwas auf die Finger zu machen und dann von dem Glied des anderen abzulassen. „Ich will es aber so und nun hör auf zu widersprechen. Genieße es einfach.“ Der heiße Atem des Größeren streifte die feuchte Eichel, die empfindlich reagierte und Judai stöhnen ließ. Er war wieder hart und eigentlich auch feucht genug, doch der Türkishaarige wollte auf sicher gehen und verteilte das kühle Gel auf dem Schafft, ehe er sich aufrichtete, über Judai stieg und sich dann langsam auf dessen Schoss sinken ließ – ohne dabei anzuhalten, bis der Penis ganz in ihm versunken war, der ihm trotz guter Vorbereitung schmerzen verursachte. Davon ließ sich Johan aber nicht beeinflussen, denn er wusste, dass der Schmerz nachlassen würde, sobald die Lust durch die Stöße auf seine Prostata gesteigert worden war. „Beweg dich, lass mich spüren wie sehr du es auch willst“, bat Johan keuchend, der seine Hände auf die Brust des Liegenden legte und in dessen Augen versenkte, während Judai zögerlich der Bitte nachkam und sich vorsichtig in den oberen Körper versenkte, allerdings achtete er auch darauf, dass er dem Älteren nicht zu sehr verletzte, denn sie Beide wussten genau, was für Konsequenzen dies hatte: Johan würde so wund sein, dass er kaum gehen konnte. >Ich verstehe nicht, warum er das in Kauf nimmt<, dachte Judai nur, der beobachtete wie sich die smaragdenen Seen langsam schlossen und der Kopf in den Nacken senkte, damit er seine Lust hinausstöhnen konnte. Der Anblick war einfach unbeschreiblich, er brannte sich in Judais Kopf ein, der sich etwas aufrichtete und die Brust des Älteren mit Küssen verwöhnte, bevor er seine Zunge einsetzte und die einzelnen Muskelstränge nachzog, wie die Linie in der Mitte des Brustkorbs, so das dieser vor Feuchtigkeit glänzte. Die aufgehende Sonne, die an diesem morgen schien, erhellte das Schlafzimmer und verlieh Johan einen ganz besonderen Schein, wie der eines Engels, da die Sonnenstrahlen wie Flügel wirkten. „Ich liebe dich.“ Diese Worte schwebten, zusammen mit dem lauten zweistimmigen Stöhnen, wie ein dichter Vorhang über ihnen und doch waren sie wahr. Sie Beide sagten diese Worte, die nicht im Mindesten das ausdrücken konnten, was sie wirklich für einander empfanden. Lange Zeit waren sie nur Freunde, Seelenverwandte, die sich aus den Augen verloren hatten, doch vor ihren Gefühlen konnten sie nicht davonlaufen, denn sie wurden von ihnen eingeholt. Jeder von ihnen hatte seine eigenen Erfahrungen gemacht, gute wie schlechte, mit Mann und Frau, doch keiner konnte ihnen das bieten, was sie einander bieten konnten und gerade das machte sie so glücklich. Der Rhythmus des Japaners wird sicherer, schneller und er bemühte sich immer öfter den Lustpunkt des Älteren zu treffen, welchen er noch nicht gefunden hatte und somit seinen Eintrittswinkel immer wieder veränderte. Erst als Johan laut aufschrie und sich kurz versteifte, wusste der Brünette, dass er fündig geworden war. Mit einem zufriedenen Grinsen stieß der Japaner immer wieder auf diesen einen bestimmten Punkt und griff dann noch zusätzlich zwischen Johans gespreizte Beine, nur damit das Glied nicht weiter vernachlässigt wurde, welches bei jeder Bewegung wippte. Johan selbst schien das sehr zu genießen, denn er versuchte von sich aus das Tempo zu erhöhen, doch das ließ der Jüngere nicht zu, der seinen Rhythmus beibehielt und den Schweden damit in den Wahnsinn trieb. „Warum machst du das? Das ist fies“, jammerte der Kristallungeheuerdeckduellant voller Stöhnen, was Judai grinsen ließ. Nun hatte er seinen Freund da, wo er ihn haben wollte, denn Johan sollte am eigenen Leib erfahren wie es war nicht das zu bekommen, was man wollte. „Das ist nicht fies, das ist nur ausgleichende Gerechtigkeit“, verteidigte sich Judai, der das Glied des Anderen losließ, dessen Hüfte packte und sich mit Johan nach hinten sinken ließ, sodass der Ältere unter ihm lag, welcher sehr verdutzt aus der Wäsche sah. Ohne ein Wort der Erklärung hob der Heldendeckduellant eines von Johans Beinen, welches er sich auf die Schultern legte und stieß dann fester, tiefer und vor allem schneller in den willigen Körper, der sich Wand und die Hände ins Bett krallte. Immer lauter werdendes Stöhnen erfüllte den Raum, dass sich durch die Wände zu hören war, doch dieser Umstand interessierte die beiden Duellanten nicht. Wichtig war ihnen nur, dass sie sich befriedigten. Durch die neue Stellung konnte Judai viel bequemer und tiefer in den anderen Körper eindringen, womit er sie Beide immer näher an den Rand des Höhepunktes brachte, denn sie beide ersehnten, denn die Lust sammelte sich in ihren Körpers und sorgte für Schmerzen, besonders in den Genitalien, die das Sperma zurückhalten mussten. Als der Brünette erneut nach dem Penis des Älteren griff und begann es zu massieren, konnte dieser sich nicht mehr zurückhalten, er kam so heftig, dass er sich und Judai mit seinem Sperma besudelte und sich so fest zusammenzog, dass sich der Jüngere in ihm kaum bewegen konnte, allerdings reichte es aus, um auch ihm den letzten Rest zu geben, damit sich Judai in Johan ergießen konnte. Vorsichtig setzte der jappsende Japaner das eine Bein ab und ließ sich dann vorsichtig auf den größeren, schwer atmenden Körper sinken, dabei bemerkte er zu seinem Leidwesen wie sein eigenes Sperma langsam aus dem Po des Älteren lief. „Gott, bin ich fertig“, keuchte Johan leise und mit heißerer Stimme, der sich einige verklebte Strähnen aus dem Gesicht strich und seine schönen Augen öffnete, nur um in das verschwitzte Gesicht seines Geliebten zu blicken, der aussah als würde er schon schlafen. „Ich bin auch am Ende, aber es war wundervoll.“ Ein ehrliches Lächeln schlich sich auf die schön geschwungenen Lippen des jüngeren Körpers, der sich kurz darauf aus Johan zurückzog und sich aufsetzte, nur um ihre Sauerei zu begutachten. „Lass uns duschen und dann schlafen. Den Rest besprechen wir später“, schlug er vor und sein Verlobter stimmte ihm zu, doch kaum richtete er sich auf, da fühlte er einen stechenden Schmerz im Unterleib. Auch wenn er sich noch so sehr bemühte es sich nicht anzumerken, Judai erkannte die Anzeichen sofort und bekam ein schlechtes Gewissen. „Bleib liegen, ich werde dich waschen.“ Erst wollte der Schwede widersprechen, doch das ließ der Anderen nicht gelten, der im Bad verschwand, um sich selbst per Dusche zu säubern und dann später mit einer Schüssel voller lauwarmen Wasser und einem weichen Schwamm zurück ins Schlafzimmer kam, nur um damit Johans Körper zu reinigen, welcher schnurrende Geräusche von sich gab, über die Zärtlichkeiten aber einschlief, was Judai sehr putzig fand, welcher den anderen Körper noch schnell abtrocknete, die Waschsachen noch wegbrachte und dann zu seinem Verlobten ins Bett kroch, nur um ebenfalls ins Reich der Träume zu entgleiten, die dieses Mal wesentlich angenehmer waren. - Unvorstellbar aber das Paar schlief den gesamten Tag durch, hörte nicht einmal das penetrante Klingeln der Freunde, die am Nachmittag zum saubermachen vorbei gekommen waren und wachten selbst erst recht spät am Abend wieder auf. „Wie spät ist es?“, murmelte Johan gähnend, der sich auf die Seite drehte und seinen Verlobten dabei zusah, wie dieser die Augen öffnete und laut gähnte. Zärtlich strich er verwirrte braune Strähnen aus dem Gesicht des Jüngeren, das ihn schon immer so fasziniert hatte, woraufhin dieser die Augen aufschlug und den Älteren mit einem Lächeln ansah. „Ich hab nicht auf die Uhr gesehen, aber ist das denn wirklich so wichtig? Wir haben beide frei und heute ist ein Feiertag“, erwiderte Judai, der sich an den warmen Körper neben ihn kuschelte und die Augen wieder schloss. „Hmm, da hast du Recht und wir hatten schonlange keinen ruhigen, entspannten Tag im Bett verbracht“, lachte der Ältere leise auf, der zärtlich über den Oberarm des Jüngeren streichelte, der zufrieden seufzte. „Wie geht es deinem Hintern? Hab ich dir sehr wehgetan?“ Voller Sorge schaute der Heldendeckduellant seinen Liebsten an, der ihn beruhigend angrinste und das Haar des Jüngeren durcheinander brachte. „Schatz, mach dir keine Sorgen. Es geht mir gut, ich hab zwar noch ein Stechen im Po, aber ich bereue es zu keiner Zeit. Dieser Sex war bisher der Beste, den wir je hatten.“ Darin konnte ihm Judai nicht widersprechen, der dann aber wieder ernst wurde, sich auf den Rücken drehte und die Decke betrachtete, auf welcher sich die Lichter der draußen vorbeifahrenden Autos widerspiegelten. Sofort stützt sich Johan auf einen Arm ab und betrachtete seinen Freund besorgt, bis er die Stille nicht mehr aushielt und ihn ansprach. „Was ist los, Judai? Dich belastet doch etwas! Sprich mit mir, damit ich dir helfen kann.“ Sofort schauten die rehbraunen Augen den Türkishaarigen aus den Augenwinkeln an, bevor sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Japaners schlich, dass aber alles andere als amüsant aussah, es wirkte eher wie eine Grimasse. „Was, wenn Takao wirklich von mir ist?“ Johan wusste, dass diese Frage früher oder später gestellt werden würde, daher überrascht es ihn nicht, dass sie jetzt fiel. Er war nur froh, dass er seinen Schatz bisher gut genug ablenken konnte, damit er Zeit hatte sich eine gute Antwort zu überlegen. Trotzdem musste er seine Worte wohlweißlich wählen, um seinen Geliebten nicht zu verlieren. „Ich finde, dann hat der Junge den besten Vater auf der Welt, den es gibt und er kann sich glücklich schätzen.“ Ein aufrichtiges Lächeln zierte Judais Lippen, als er sich wieder auf die Seite drehte und Johan tief in die Augen sah. „Meinst du wirklich? Ich bin doch nur unterwegs. Ich hab ja nicht einmal Zeit für unsere Beziehung“, erwiderte der Japaner, dessen Hochgefühl gedämpft wurde, denn es war klar, dass sie so auch auf ein weiteres Thema zu sprechen kamen, das nicht minder so wichtig war, wie die Frage, was wäre wenn. „Lass uns erst einmal das eine klären und dann kommen wir auf das Andere zu sprechen, ja?“ Diesen Vorschlag nahm Judai dankbar an, dessen Magen sich meldete, was die Stimmung auflockerte und sie beide laut loslachen ließ. „Was meinst du, finden wir noch etwas Essbares?“, fragte der Brünette, der sich aufrichtete. „Bei den Massen, die du gekauft hast, würde ich mir eher Sorgen machen, wenn wir nichts finden würden“, erwiderte Johan grinsend, der sich vorsichtig aufsetzte und sich im Chaos aus Sachen umsah. „Da wirst du wohl Recht haben“, lachte Judai, der aufstand, um zum Schrank zu gehen, doch er kam nicht weit, da er in einem Handtuch hängen blieb und geräuschvoll wie auch kreischend auf die Nase fiel. „Ich finde ja auch, dass wir hier nichts finden, aber das ist kein Grund gleich mit der Nase am Boden zu kleben – auch wenn ich mich über die Aussicht sicher nicht beschwere“, feigste Johan, der ebenfalls aufstand, nur um nach wenigen Schritten vor Judai zu knien und ihn aufzuhelfen. Gemeinsam nahmen sie sich eine Trainingshose aus dem Schrank, welche sie anzogen und dann in die Küche gingen, ohne die Wohnung wirklich zu begutachten, da sie wussten, dass sie sonst den ganzen Abend damit beschäftigen wären aufzuräumen. Irgendwie schaffen sie es heil in die Küche, auch wenn sie des ofteren auf die Nase fielen und plünderten dort den Kühlschrank, bis sie satt waren, nur um dann ins Schlafzimmer zurückzugehen, wo sie es sich unter der Decke bequem machten und kuschelten. „Denk nicht so viel darüber nach, ja? Warte einfach das Ergebnis des Testes ab und wenn sich dann rausstellen sollte, dass du Vater bist, dann können wir immer noch überlegen, was wir machen“, griff Johan das Thema von vorher auf und kraulte den Jüngeren im Nacken, dem das sehr gefiel. „Du willst ihn dann zu uns holen, nicht wahr?“, fragte er weiter, auch wenn er die Antwort bereits kannte, zumal sie Judai in der letzten Nacht laut aussprach – in der Gegenwart ihrer Freunde. „Ja. Ich kenne Rini… Ich weiß zwar nicht wie sie als Mutter ist, aber ich möchte meinem Kind etwas bieten und das kann sie nicht, nicht in ihrer Position als Profiduellantin. Du musst wissen, dass die Duellanten in anderen europäischen Ländern nicht viel verdienten, selbst wenn sie erfolgreich waren. Das meiste nahmen Trainer, Manager und der Verein ein, für welchen man arbeitete.“ Verstehend nickte Johan, der das eigentlich traurig finden sollte, aber er kannte das nicht, nicht mal von seinem Heimatland. „Wenn du dich aber um das Kind kümmern willst, wirst du zurücktreten müssen, das weißt du, oder? Niemand wird dir ein Kind überlassen, wenn du nie zu Hause bist.“ Er wollte seinem Schatz nicht wehtun, aber er musste ihm die Wahrheit offenbaren, egal wie schmerzhaft es auch war. „Das weiß ich doch, Johan. Das musst du mir nicht sagen“, keifte der Jüngere, der sich angegriffen fühlte und etwas auf Abstand zu dem Älteren ging, der nur kellertief seufze. „So war das doch nicht gemeint, Ju-chan“, flüsterte der Schwede, der es Leid war zu streiten, deswegen traf er auch eine folgenschwere Entscheidung. „Ich werde aufhören, Judai.“ Voller Unverständnis schaute der Angesprochene seinen Verlobten an, denn er verstand nicht worauf der Türkishaarige hinaus wollte und war nun auf dessen Erklärung gespannt, die aber nicht folgte, stattdessen stand dieser auf und verließ das Schlafzimmer – ohne ein Wort. Der Brünette verstand die Welt nicht mehr, blieb aber im Bett liegen und seufzte dann. In diesem Moment fühlte er sich einfach nur allein und einsam, obwohl es doch vorher so gut lief. >Irgendwie scheine ich vom Pech verfolgt zu sein<, dachte Judai deprimiert, welcher sich fester in seine Decke kuschelte und versuchte zu schlafen, was ihm aber nicht gelang. Johan indes brauchte Zeit für sich und räumte die Wohnung auf, wobei er es penibel vermied ins Schlafzimmer zu gehen. Als er fertig war, machte er es sich vor dem Fernseher bequem und schaute fern, bis es ihm zu dumm wurde und er der Meinung war, dass er nun mit seinem Verlobten reden könnte, also machte er alles aus und tapste ins Schlimmer. Schon in der Tür stehend bekam er ein schlechtes Gewissen, denn er hatte Judai noch nie so verletzt und eingerollt erlebt. Es tat ihm in der Seele weh das je mit anzusehen, also ging er auf das Bett zu und setzte sich auf die Kante, doch als er Judai berühren wollte, zuckte dieser zurück und öffnete die Augen. „Judai…“ Fassungslos blickte der Schwede auf den Brünetten nieder, der von ihm wegrutschte und sich umdrehte. „Fass mich nicht an, okay?!“ In diesem Moment brach eine Welt für den Kristallungeheuerdeckduellanten zusammen, der aber nicht bereit war aufzugeben, also kletterte er über Judai, griff nach dessen Händen und pinnte ihn unter sich aufs Bett, nur damit er wütend in die rehbraunen, abweisenden Augen blicken konnte. „Oh nein, Judai, dieses Mal nicht.“ „Wer ging denn ohne ein Wort, du oder ich? Bin ich es nicht einmal mehr wert mit mir zu reden?“ Es erschreckte den Älteren wie abwertend der Jüngere von sich selbst sprach und er fragte sich, ob das die Auswirkungen waren, die die Ehe mit dieser Rini Yuki mit sich brachte. „Ich wollte nur nicht, dass dies nicht eskalierte, Judai! Ich kenne deine Meinung dazu, doch ich habe es satt dich ständig hergeben zu müssen. Ich will bei dir bleiben und wenn das heißt, dass ich auf meine Karriere pfeifen muss, dann tu ich das auch. Du bist viel zu weit gekommen, als das es für dich in Frage kommen würde und ohne Duelle wärst du nicht glücklich.“ „Aber du doch auch nicht“, platzte es aus Judai heraus, welcher fast schon aufsprang, seinen Liebsten an den Schultern hielt und diesen leicht schüttelte. „Das will ich nicht und wollte es auch nie! Das duellieren ist ein Teil unseres Lebens, ohne welches wir nicht glücklich sind. Ich will nicht, dass du mir irgendwann vorwirfst, dass du alles aufgeben musstest!“ Natürlich wussten sie Beide, dass es noch eine Möglichkeit gab, bei der keiner von ihnen das duellieren aufgeben müsste, doch sie allein konnten diese Entscheidung nicht treffen. „Ich rufe Morgen bei Salomon an. Wir klären dann alles“, versprach Judai, der nicht mehr über dieses Thema reden wollte. Johan akzeptierte es und gemeinsam kuschelten sie dann noch, ehe sie später schiefen. - Am nächsten Tag standen sie viel früher auf und schalteten sämtliche Handys und Telefone wieder ein und bekamen einen Schreck wie oft ihre Freunde versucht hatten sie zu erreichen. Jeder von ihnen hatte eine Mailbox voller Nachrichten, die sie alle abhören und nur den Kopf schütteln konnten. Damit sich ihre Freunde aber keine Sorgen machen mussten, riefen Judai und Johan abwechselnd bei ihnen an und erklärten ihnen, dass sie einfach nur den Tag verschlafen hatten, die Wohnung aufgeräumt war und das sie noch einige Dinge zu klären hatten, was die Zukunft betraf, doch sie versprachen, dass sie sich wieder treffen würden, wenn das alles geklärt wäre, oder wenn der Vaterschaftstest durch wäre. Asuka und Co. waren natürlich nicht gerade begeistert, doch sie verstanden es auch, baten aber trotzdem darum in Kontakt zu bleiben, was Johan und Judai gern versprachen. Immerhin wollten sie ja auch auf dem Laufenden bleiben, was Yusuke und Fubuki anbelangte. Nachdem ihre Freunde abgefertigt waren, erledigte Judai den Anruf, den er gestern Johan versprochen hatte, also wählte er die Nummer seines Managers, der erst nach dem fünften Klingeln ans Telefon ging – wahrscheinlich war er in einem Gespräch mit Yugi vertieft, der zu Weihnachten und Neujahr immer aus Ägypten nach Japan kam, um wenigstens einige Tage mit seiner Familie verbringen zu können. „Guten Morgen, Judai. Du bist ja früh auf den Beinen“, begrüßte Salomon den Angerufenen, der es nicht kannte, dass Judai in seiner Freizeit anrief. Eigentlich war der Brünette sehr penibel darin alle Handy und sonstige Geräte abzustellen, die zur Kommunikation taugten, weil er einfach nur seine Ruhe wollte. „Wobei kann ich dir denn helfen, denn du wirst sicher nicht aus Lust und Laune anrufen, nicht wahr?“ Lachend musste der Japaner feststellen, dass ihn der alte Mann besser kannte als er sich selbst, allerdings war er auch dankbar, dass Yugis Großvater ihn durchschaute, so sparte er sich die langatmigen Erklärungen. „Meine Beziehung geht daran kaputt, dass ich ständig von einem Land zum nächsten reise, aber das will ich nicht, allerdings liebe ich meinen Beruf, so wie mein Freund…“ So genau wusste Judai nicht, wie er sein Anliegen eigentlich erklären sollte, daher war er seinem Gesprächspartner sehr dankbar, dass dieser ihm alle Zeit der Welt ließ. Um Kraft zu schöpfen blickte er zu seinem Verlobten, der den Blick spürte und zu ihm kam, um ihn zu umarmen. Sanft legte der Türkishaarige seinen Kopf auf eine der Schultern des Japaners, während er beruhigend über dessen Bauch strich und das genügt, um den Heldendeckduellanten die nötige Ruhe zu schenken. „Wir, mein Partner und ich, würden gerne in einem Team spielen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir das tun würden und unsere Decks sowie die Strategien ergänzen sich… Es würde keinen von uns schlechter machen. Wie ist ihre Meinung dazu?“ Luftsprünge machte der alte Mann sicher nicht, denn wenn er dem zustimmen würde, hätte er zwei Chaoten an der Backe und einer reichte schon um ihn in den Wahnsinn zu treiben, doch er wollte auch nicht, dass sein Schützling unglücklich war. Die Wahl war also eigentlich schon lange gefallen, doch das musste alles organisiert werden und das bedeutete eine Menge Aufwand. „Willst du denn nur noch in Partnerduellen antreten oder wollt ihr Beide auch noch Einzelduelle austragen?“ Eine interessante Frage, über die weder Johan noch Judai nachgedacht hatte und das schien Salomon gewusst zu haben, weswegen er weiter sprach. „Du wirst auf jeden Fall am nächsten Turnier als Einzelduellant teilnehmen und kannst dort dann erklären, dass du nur noch mit deinem Partner zusammen an Turnieren teilnehmen willst. Ich werde mit Johans Agenten reden müssen und außerdem muss ich Trainingsstunden so wie Trainingspartner besorgen, um mir selbst ein Bild zu machen… Junge, du machst mir immer wieder neue Arbeit.“ Auch wenn es gequält klang, wusste Judai, dass es ihm einen Heidenspaß machte als das zu organisieren, denn es lenkte ihn davon ab, dass sein eigener Enkel im Ausland war. „Es tut mir Leid…“, versuchte sich der Heldendeckduellant halbherzig zu entschuldigen, der sich enger an seinen Freund kuschelte, dem das gefiel. „Ach muss es nicht, mein Junge. Du bist jung und willst was von deinem Leben haben, das verstehe ich. Ich werde mich gleich Morgen mit dem Agenten von Johan auseinandersetzen und die ersten Trainingseinheiten ansetzen. Zudem wird es eine Pressekonferenz geben, aber genaueres teile ich dir dann mit, wenn es soweit ist. Also, noch einen schönen Tag.“ Erleichtert legte Judai auf, drehte sich zu Johan um, welcher ihn verliebt ansah und küsste ihn dann fordernd. „Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken“, witzelte der Japaner, der in solchen Dingen einfach nur schlecht war und das wussten sie Beide, denn sie hatten Beide absolut keine Geduld. „Das werden die längsten Tage unseres Lebens“, seufzte der Schwede, der sich an seinen Freund schmiegte, ehe sich dieser von ihm löste und sich streckte. „Ach komm schon, so schlimm wird es nicht werden. Wir haben beide frei, also lass uns etwas unternehmen! Wollen wir die Duellakademie besuchen?“ „Na ich weiß nicht. Wenn Chronos Direktor ist verzichte ich darauf. Du weißt ja, wie sehr er uns leiden kann.“ Bei diesen Worten verzog Johan das Gesicht, denn obwohl der blonde Doktor in Duellieren ihn persönlich nie angegriffen hatte, reichte schon allein die Ablehnung, die dieser Judai gegenüber verspürte. „Na komm, zum Ende hin war er umgänglich. Vielleicht hat er sich ja im Laufe der Zeit geändert.“ Sie beide waren ein lebender Beweis dafür, dass sich Menschen ändern konnten, doch im Falle von Chronos war das absurd und das war ihnen Beiden klar, weswegen sie diesen Vorschlag auch nie umsetzten – jedenfalls nicht freiwillig. Dafür unternahmen sie aber andere Dinge wie Schlittschuhlaufen, spazieren gehen oder einfach nur faul herumliegen. - Doch je mehr Zeit verging, desto unruhiger wurde Judai, denn er hatte Angst vor dem Testergebnis des Vaterschaftstest. Wenn er ehrlich war, wusste er doch gar nicht, wie man mit Kindern umging, zudem wusste er doch gar nichts über das Kind, wie sollte er sich da also um ihn kümmern? Der Japaner konnte sich einfach mit nichts ablenken, er tigerte wie ein eingesperrtes Tier durch die Wohnung, ohne wirklich etwas zu machen. Weder duellieren noch Johans Nähe konnten die Anspannung von dem jungen Körper nehmen, der von Tag zu Tag immer mehr zu einem Nervenbündel wurde, daher wandte sich der Schwede hilfesuchend an ihre Freunde, welche ihn tatkräftig unterstützen, doch genauso wenig Erfolg hatten wie Johan selbst. Aber zumindest gelang es ihnen den nervlich am Abgrund befindlichen Heldendeckduellanten hinauszulocken, mit welchem sie Schlittschuh laufen gingen und sich dann auch mit dessen Manager trafen, um die letzten Einzelheiten klären zu können. Wie sich herausstellte, hatte Salomon bereits eine Pressekonferenz einberufen und Trainingsstunden so wie Trainingspartner organisiert, die sich als Edo und Jun herausstellten, welche das andere Paar nur angrinsten. „Warum habt ihr nichts gesagt?“, wollte Judai stirnrunzelnd in Erfahrung bringen, denn er verstand es nicht so. Nun ja, er war sowieso nicht auf der Höhe, da war das nicht verwunderlich. „Hast du zugehört, wenn wir was gesagt haben? Du warst doch sowieso immer mit deinen Problemen beschäftigt. Du hast uns ja noch nicht einmal gesagt, dass du verlobt bist!“ Beschämt sah der Angesprochene zu Boden, denn mit diesem Vorwurf hatten sie Recht. In der ganzen Aufregung wegen des dummen Testergebnisses hatte er völlig vergessen diese Kleinigkeit zu erwähnen. „Tut mir ja Leid. Aber was regt ihr euch denn auf? Wir haben doch nicht geheiratet oder so, ohne es euch zu sagen“, verteidigte sich Judai schmollend, welcher von seinem Manager verwundert angeblickt wurde. „Du wirst heiraten?“ Der Heldendeckduellant drehte sich mit einem kleinen Lächeln dem alten Mann zu und meinte dann: „Ja, aber wir wissen noch nicht wann.“ Freudig schloss der Großvater des ehemaligen Königs der Spiele seinen Schützling samt zukünftigem Ehemann in die Arme und knuddelte sie. „Herzlichen Glückwunsch – noch etwas, dass wir in der Pressmitteilung verkünden können. Für die Liebe zum gleichen Geschlecht wird man ja nicht mehr gesteinigt.“ Und so kam es dann auch am Ende der Woche. Die Pressekonferenz war ein Aufgebot an Journalisten, Fernsehteams und Nachrichtensprechern, die sich gegenseitig auf die Füße traten und sich selbst übertönten, was eher schlecht für ein Interview war, aber davon ließen sich Johan, Judai und Salomon nicht beeindrucken, die ihren vorher durchgegangenen Text herunterleierten und dann die Reaktionen abwarteten, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Viele seiner Fans waren tief traurig, dass Judai nicht mehr allein duellieren würde, aber man freute sich darauf, dass er nicht, wie Yugi, das Duellieren ganz aufgab. Um auch die letzten Kritiker zu überzeugen, zeigte man der Menge einige Aufnahmen, die man während der Trainingsduelle mit verschiedenen Gegnern aufgezeichnet hatte. Natürlich hatte man auch viele Fragen an Johan, immerhin war er zwar berühmt, aber stand Judai trotzdem in vielem nach und so fragte man sich natürlich, wieso er sich dazu entschlossen hatte mit diesem ein Team zu bilden, wo er selbst doch recht erfolgreich war und ebenfalls Fans besaß, die ihn viel lieber allein gesehen hätten. Und genau das war der Zeitpunkt, auf welchen sie gewartet hatten, denn nun kam der Moment, wo sie ihre Beziehung bekannt geben mussten, die bisher eigentlich ein Geheimnis war – bis auf Freunde, Familie, Vertraute und die Manager war niemand eingeweiht. „Wir sind seid gut drei Jahren ein Paar und werden Ende des Jahres heiraten“, berichteten beide Duellanten gemeinsam, was ihnen ziemlich dumme Blicke bescherte, die ihnen nur ein müdes Lächeln abverlangte, immerhin hatten sie mit so etwas gerechnet, wo sie aus ihrer Beziehung ein Geheimnis gemacht hatten. „Warum haben Sie ihre Beziehung zu einem Mann, zu einem Profiduellanten, verheimlicht? Haben Sie sich geschämt?“, fragte eine junge Journalistin, mit der Judai im Laufe seiner Karriere schon des öfteren zu tun hatte und die er gar nicht mochte, weil sie sein Leben immer wieder in alte Wunden bohrte, wie auch dieses Mal. „Oder lag es daran, dass sie schon einmal verheiratet waren und sehr schnell wieder geschieden wurden.“ Sofort sah man den Brünetten neugierig an, welcher sich gar nicht mehr wohl in seiner Haut fühlte. Seine linke Hand zitterte vor unterdrückter Wut, doch er bemühte sich ruhig zu bleiben und diese Zicke zu ignorieren. „Wir wollten nicht, dass unsere Beziehung Auswirkungen auf unsere Duelle hatten. Profit ist uns nicht wichtig und wir wollten aufgrund unserer eigenen Leistungen beurteilt werden und nicht, weil wir ein Paar waren.“ Da er das Andere übergehen wollte, griff ein anderer Reporter die Frage zu seiner früheren Ehe auf, was ihn nur seufzen ließ. „Ja, verdammt ich war verheiratet, die Ehe wurde aber aufgehoben – mehr gibt es darüber nicht zu sagen.“ Den Rest der Pressemitteilung bezog sich auf ihre zukünftigen Duelle und Turniere, womit sich Johan herumschlagen konnte, da Judai keine Lust mehr hatte auch nur eine Frage zu beantworten. Leider hatte diese Einstellung einen bitteren Beigeschmack, wie das Paar nur zwei Tage später in der Zeitung lesen konnte, denn diese unnachgiebige Journalistin hatte doch tatsächlich herausgefunden wer seine Frau war und zerriss das Thema quasi in aller Öffentlichkeit, was Judai die Wände hoch trieb. Salomon sah sich das nicht lange an, denn er handelte sofort und hetzte die Anwälte auf die ketzerische Frau, die mittlerweile auch darüber schrieb, dass Judai Vater wäre, ohne zu erwähnen, dass es dafür keine Gewissheit gab. Man erwirkte eine Unterlassungsklage, doch der Schaden war schon zu groß. Ständig und bei jedem öffentlichen Auftritt musste sich der Brünette für seine Vergangenheit und das Kind rechtfertigen und er hatte es satt. Er war sogar schon drauf und dann einfach ins Ausland zu gehen, doch dann würde er seine Freunde und seine Familie vermissen und das brachte er einfach nicht übers Herz. Dafür zog er sich aber erst einmal aus dem öffentlichen Leben zurück und verließ kaum noch die Wohnung. - Dies änderte sich erst, als knapp acht Wochen nach Neujahr der erlösende Brief mit dem Ergebnis des Vaterschaftstest eintraf, welchem ihn auch unangenehmen Besuch bescherte, denn Rini und Takao wollten dabei sein, weil sie der Meinung waren, dass es sie auch etwas anging – was der Japaner sehr gut verstand. Zur Unterstützung des Japaners waren dessen Freunde eingetroffen, die noch nervöser und ungeduldiger waren als dieser selbst. Zweifelnd sahen die rehbraunen Augen auf den weißen Umschlag, der langsam in seinen Händen zitterte, was sicher daran lag, dass er so nervös war, doch aufmachen konnte er ihn einfach nicht, weswegen er sich auf die Unterlippe biss. „Was ist los?“, fragte Rei besorgt, die dieses Verhalten nicht einordnen konnte. Wütend oder voller Freude kannte sie ja bei Judai, aber nicht diese Nervosität und das verunsicherte sie ebenfalls. „Wenn du deine Lippe weiter so malträtierst, wirst du demnächst niemanden mehr küssen können“, reizte ihn Jun, dessen selbstgefälliges Grinsen noch breiter wurde, allerdings konnte man auch sehen, wie dessen Geduld mit schnellen Schritten flöten ging, schließlich reichte es ihm und er entriss dem Heldendeckduellanten den Brief, mit welchem er herumwedelte. „Also, wer will ihn jetzt öffnen?“, fragte er dann, doch irgendwie wollte es niemand tun. Schließlich war es an Austin Jun den Brief wegzunehmen, denn ihn nervte das Herumwedeln und das Zögern sowieso, also nahm er den Brief an sich, riss diesen Auf und holte den Zettel heraus, der das beinhaltete, was Judai solche Angst machte. Johan, der die Angst seines Verlobten spürte, nahm ihn in den Arm und wiegte ihn hin und her. „Also, was steht denn nun in dem Schreiben?“, fragte Tyranno nach, der sich fühlte, als wäre er betroffen und nicht Judai, doch Jim wusste wie er seinen Lebensgefährten ruhig stellen konnte. Trotzdem blieb die Frage im Raum und Austin hatte auch keine Lust diese Anspannung weiter zu ertragen, also las er das Ergebnis vor, welches nur noch mehr Fragen aufwarf als es beantwortete. Nun, ein gutes hatte es ja: Judai war nicht der Vater des Kindes, allerdings auch nicht Rinis bester Freund. Fassungslos sah der Japaner seine Ex-Frau an, die nicht anders schaute. „Ich fasse es nicht! Mit wie vielen anderen Männern hast du mich noch betrogen? Reichte dir dein bester Freund nicht aus?“ Oh ja, Judai war sauer, sehr sauer und wenn er nicht gerade von Johan zurückgehalten wurde, dann wäre ein Unglück passiert. Allerdings wusste der Schwede auch, dass Judai nichts tun würde, solange er keine Antworten hatte und die erwartete er sofort, bevor er wirklich an die Decke ging. „Ich warte! Geb mir eine Antwort“, forderte Judai in einem gefährlichen Tonfall, welcher sehr an seine dunkle Hälfte erinnerte. „Na ja, also… ähm, weißt du…“, stotterte Rini, die nervös mit ihren Fingern spielte und auf den Boden sah. Es war ihr unangenehm darüber zu reden, doch sie musste, dass wusste sie, und am besten bevor Judai die Kontrolle verlor, denn das würde keinen von ihnen bekommen. „Erinnerst du dich noch an deinen Trainer?“ Mit dieser Frage brachte sie den Japaner total durcheinander, der sich erst einmal hinsetzen musste, ehe er sich versuchte an seinen ehemaligen Trainer zu erinnern. Es dauerte etwas, aber dann machte es Klick. „Ah, du meinst diesen schmierig, schleimigen, braunhaarigen Typ, der einfach nicht von meiner Seite weichen wollte – der sogar bei mir einziehen wollte, weil er der Meinung war, dass es sicherer für mich wäre.“ Ein Nicken von Rini erklärte ihm, dass er mit dieser Annahme Recht hat und doch verstand er nicht, was dieser eklige Kerl mit alle dem zu tun hatte. „Mir fällt zwar nicht der Name ein, aber was hat er nun mit Takao zu tun?“ Rini seufzte schwer und sah Judai traurig an. „Er war in dich verknallt und wollte dich für sich allein, also kam er zu uns nach Hause und zwang mich zum Sex mit ihm – er hat es sogar aufgenommen und wollte dir das Video zeigen, damit du dann enttäuscht wärst und zu ihm kommen würdest, doch der Plan scheiterte, denn du hattest schon herausgefunden, dass ich dich mit meinem besten Freund betrogen hatte… Er war außer sich vor Wut und das hat er an mir ausgelassen. Ich hätte nie gedacht, dass er der Vater sein könnte, da laut Rechnung du der Vater hättest sein müssen“, berichtete Rini, womit sie Judai sehr schockte, der darauf wirklich einen guten Whiskey vertragen hätte, doch er verbot es sich, ließ sich dafür in die Kissen des Sessels sinken und blieb stumm. „Aber wenn er dich vergewaltigt hat, warum bist du denn nie zur Polizei gegangen?“, wollte Asuka wissen, die so ein Verhalten nicht verstand. Okay, sie wäre auch nicht zur Polizei gerannt, allerdings hätte sie den Mann, der ihr das angetan hätte eigenhändig kastriert und ihm die Hoden zum Schlucken in den Mund gestopft. „Ganz einfach: wer glaubt schon einer Ehebrecherin?“ Die Frage war berechtigt, ebenso wie ihre Zweifel, trotzdem war es keine Lösung. „Dann tu es jetzt. Du musst dir sowieso das Geld für den Unterhalt holen“, sagte Rei, die Ungerechtigkeit hasste. „Ich geh auch gerne mit, wenn du allein Angst hast.“ Dieses Angebot nahm die Mutter gerne an und so verabredete man sich für den nächsten Tag. Da die Sache ja nun erledigt war, zumindest was die Vaterschaft anbelangte, nutzte man die Zusammenkunft, um über Gott und die Welt zu reden, worüber sie die Zeit vergaßen und wieder einmal bis spät in der Nacht redeten, ehe sie endlich die Versammlung auflösten. „Und, bist du mit dem Ergebnis glücklich?“, wollte Johan später wissen, als er neben Judai im Bett lag und mit ihm kuschelte. Dieser drehte sich um und schmunzelte. „Ich bin froh, dass es so gekommen ist, denn ich hatte schon Angst mich um ein Kind zu kümmern, was aber nicht bedeutet, das ich nicht irgendwann selbst welche haben wollte“, erwiderte er und gähnte dann. „Lass uns schlafen, morgen ist ein anstrengender Tag.“ Nun, dagegen hatte der Andere nichts einzuwenden, denn er selbst war auch müde. „Gute Nacht Ju-chan“, hauchte er noch, ehe er sich noch enger an den vor ihm liegenden Körper kuschelte und die Augen schloss. „Danke, du auch“, erwiderte Judai im Halbschlaf. - Dadurch dass sie sich zusammengeschlossen hatten, um als Team zu kämpfen, waren ihre Terminplaner mehr als nur ausgebucht, nicht nur was Duelle betraf sondern auch was das Training anging. Zudem kamen die Hochzeitsvorbereitungen dazu, die zusätzlich an den Nerven zogen, doch das Paar streitet nicht mehr, da sie nun viel mehr Zeit miteinander verbrachten und wieder zueinander fanden. Auch bei Yusuke und Fubuki lief es super. Die Beiden hatten eine ernsthafte Beziehung, die sehr gut lief und das trotz der unterschiedlichen Berufe. Selbst Asuka hatte sich daran gewöhnt und unterstützte die Beiden, die mittlerweile zusammenlebten. Um sich nicht wieder so lange aus den Augen verlieren zu können, einigte man sich, dass man mindestens einmal im Monat einen gemeinsamen Abend machte. Rei und Martin, die ja bald Eltern wurden, richteten schon das Kinderzimmer ein, stritten aber über die Namen, da sie unterschiedliche Auffassungen hatten. Außerdem hatten sie sich doch umentschieden und hatten sich sagen lassen, was sie bekommen würden. Es war ein Mädchen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)