Das Requiem von Aneurysm (Es wird ein Kapitel mehr geben als geplant) ================================================================================ Prolog: [Epilog] ---------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 1/6 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Completed: ? Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Etwas Neues, zum Ende von Refused. Danke an die momentan so fleißig meine Sachen beta liest. Dass hier "Epilog" steht, ist hier richtig und gehört so, nicht, dass man denkt, ich würde den Unterschied zwischen Epi- und Prolog nicht kennen... Hat alles seinen Sinn. Hope ya‘ll enjoy. […] [Das Requiem] Epilog Klamotten raschelten, als man sie dem Jungen vom Leibe zerrte, leises Keuchen verriet die Lücken zwischen ihren Lippen, polternde Schritte zeugten von ihrer Ungeduld. Unausgesprochene Worte lagen in der Luft, welche sie beschleunigt einatmeten und wieder entließen, als wäre sie Gift. Nervengift; es ließ sie träge werden, jede Berührung schien zu langsam, nicht intensiv genug, bis sich ihre Körper auf der Matratze wieder fanden und in den Laken wühlten. Dunkle Augen des Unverständnisses und große Augen des Verdrängens stießen aufeinander und hielten einander umschlungen wie es ihre Arme um ihre Körper taten. Stummes Flehen drang an ihre Ohren, stilles Verlangen und einsame Gedanken schwirrten in ihren Köpfen. Nichts von Alldem drang an die Oberfläche. Ein Ozean aus Fragen, ein Meer aus Gefühlen, ein See aus Taten und ein Teich aus Antworten. Keines davon gelangte an den jeweils Anderen. Der Schmerz übertönte das Verlangen pochend, in Form einer Spieluhr, in Form eines Herzens, welches danach leckte sich zu verschmelzen, davon träumend, es der Zunge gleich zu tun, genauso in den fremden Körper zu tauchen, wie es der Mund bereits zu ließ. Gefangen hinter der Brust wurde der Wunsch verwehrt, auch die Finger, die über die flache Brust kosten und nach dem so ersehnten Herzschlag tasteten, konnten keine Abhilfe schaffen, schürten nur das Verlangen. Verzweiflung wurde von großen Händen unterdrückt, hielten die Dämme, die so mühsam zu reißen drohten. Es würde nie anders sein. Nie würde es anders sein. Anders würde es nie sein. Würde es jemals anders sein? „Du bist Schuld! Was hast du bloß getan?“ Zwei Körper die in Panik auseinander stoben. Ein Dritter, vor Wut und Pein zerfressen, mischte sich nun unter sie, sich auf sie stürzend wie eine Spinne auf ihre Beute. Sie würden nicht entkommen. Sie würden einander nicht loslassen. Das unsichtbare Band zwischen ihnen zog sie unbarmherzig zueinander, während das Netz sie auf Distanz hielt. Solange, bis die Spinne das Band grausam durchschnitt und sich an dem Herz rächte, das so heftig liebte, dass es vergessen hatte, was den Unterschied zwischen dem Guten und dem Schlechten ausmachte. Ein kleiner Mensch stirbt nur zum Schein Wollte ganz alleine sein Das kleine Herz stand still für Stunden So hat man es für tot befunden Es wird verscharrt im nassen Sand Mit einer Spieluhr in der Hand tbc Kapitel 1: [Das Opfer] ---------------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 1/5 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Completed: ? Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Dieses Kapitel ist für Jana, weil sie die Pappnase so gern hat ♥ Hope ya‘ll enjoy. […] Das Opfer Er würde nicht weinen. Solange bis sein Herz ihn nicht dazu zwingen würde. Und taube Herzen sendeten keine Signale. Sich an die Brust fassend holte Ruki tief Luft und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Was war das für ein ungutes Gefühl? Eine Vorahnung? „Du siehst aus wie die schlimmste Heulsuse, weißt du das?“ Überrascht blickte Ruki auf und genau in Reitas Augen, der einen verächtlichen Ton von sich gab und den Regenschirm höher hob, damit auch Ruki nicht mehr nass wurde. „Was machst du hier? Und wieso hast du keine Jacke an? Es ist kalt, verflucht noch mal! Ich friere mir hier den Arsch ab und du stehst hier bloß im Sweatshirt.“ Er wartete, bis der Jüngere endlich mit einer Erklärung rausrücken würde, stattdessen blickten nur große, verwirrte Augen zu ihm auf. Solange, bis es ihm zu viel wurde, er Ruki an den Schultern nahm und ihn mit sich zog. „Pass mal auf, Kleiner. Da gibt es ein paar Regeln.“ Ein Brummen in der Stille. Rukis Herz beruhigte sich und sein Kopf klärte sich, konzentrierte sich voll und ganz auf den größeren Jungen, welcher ihm gerade umständlich seine Jacke um die Schultern zog. „Wenn du mich unbedingt abholen musst, dann zieh dir künftig eine Jacke an, klar? Und verflucht noch mal, stell dich gefälligst irgendwo unter. Ach, und sag Bescheid, sonst lass ich mir doch noch mehr Zeit, wenn ich nicht weiß, dass man auf mich wartet. Ist das soweit angekommen?“ Ungeduldig wartete er, bis Ruki genickt hatte und beobachtete aufmerksam, wie der Junge die Jacke enger zog. Klatschnass wie er war machte dies zwar nun auch keinen großen Unterschied mehr, aber immerhin fühlte es sich wenigstens so an, als hätte er etwas verändert. „So, du Traumtänzer. Jetzt klär mich mal auf, was du hier eigentlich willst.“ Es dauerte eine Weile, bis Ruki die Worte fand, sich zu erklären. Lieber ließ er sich von dem Plätschern der Regentropfen auf den Asphalt und den Pfützen, ihren Schritten durch das nasse Laub des Mittherbstes hypnotisieren. „Ich wollte lieber…mit dir zusammen alleine sein.“ Das Schweigen hielt an, ein Schweigen, welches mehr aussprach als jeder verkorkste Gedanke, der die Situation völlig zerstört hätte. Die Kälte nahm zu, Äußerlich wie Innerlich. Es machte kaum noch einen Unterschied. Wenn Ruki die Augen öffnete war in ihnen nichts als ein Meer, welches stetig dazu drängte sich zu einem Ozean zu entwickeln. Den Regen spürte er nicht mehr, er schien aus ihm selbst nur noch zu bestehen, aus Tropfen, salzigen Tropfen. Schnee auf seiner Haut war nicht zu entdecken, die Blässe nahm von Tag zu Tag zu. Krank war er nicht. Kopfsache. Genau diesen Kopf umfasste Reita gerade, die nächste Szene, die Ruki wirklich wahrnahm. Sie standen in seiner Wohnung, nässten den hellen Fußboden, Reita leise fluchend und ihn anstarrend. „Kleiner, wenn du nicht sofort reagierst, schmeiße ich dich raus!“ Nachsichtig lächelnd nickte Ruki kurz, betrachtete seinen älteren Freund, der ihn aus einer Mischung von Sorge und einer großen Portion Misstrauen betrachtete, als er nach dem Handtuch in Reitas Händen griff und damit begann, sich die Haare zu trocknen. Wie oft hatte er diese Worte nun bereits ihm gegenüber benutzt? Wie oft ihm damit gedroht? Seufzend schälte sich Ruki aus der Jacke, dem Sweatshirt und den Schuhen, seinen Socken, folgte dem Älteren dann in sein Schlaf- und Wohnzimmer, trat an den Schrank und ließ sich einen Satz trockener Klamotten reichen. Was genau es für Sachen waren, war für Ruki völlig uninteressant. Sie gehörten Reita und er würde hier übernachten. Seine nassen Sachen würden sie in den Trockner schmeißen, dann würde er sie morgen früh wieder anziehen und nach Hause gehen können. So, wie die gesamten letzten Wochen, in denen Ruki nass vor dem Jugendcenter wartete, wo Reita Bassgitarrenunterricht nahm und ihn aufgrund seiner Nachlässigkeit sich selbst gegenüber ausschimpfte. Nacheinander marschierten sie ins Badezimmer und zogen sich um. Eine feste Regel zwischen ihnen, eine, die Ruki aufgestellt hatte. Routiniert zerrte Reita die Zweitdecke aus dem obersten Regal seines Schrankes. Er beutelte sie mittlerweile nicht einmal mehr ein, so oft wie Ruki hier war, lohnte er sich schlichtergreifend nicht. Derweil klappte Ruki das Sofa aus und nahm die Decke entgegen, rollte sich darin ein und zappte durch das Fernsehprogramm. „Hast du schon etwas gegessen?“, wollte Reita wissen, einen Blick auf die Uhr werfend. Ruki überlegte einen Moment. „Ich glaube schon.“ Seufzend fasste sich Reita an den Kopf, zupfte an seinen Ponysträhnen. „Hast du schon deinen Tagesablauf notiert?“ Er seufzte umso frustrierter, als Ruki den Kopf schüttelte, suchte nach einem Zettel und einem Stift, den er Ruki reichte. „Ich mache uns was zu essen. Hab noch Nudelsuppen da. Oder so. Was weiß ich. Mach mal da.“ Eilig verzog er sich in die Küche, setzte das Wasser auf und lehnte sich wartend an seinen Küchentresen. Seit Wochen immer dasselbe. Ruki wartete auf ihn, im Regen, ohne Jacke. Er kam, schimpfte, stellte dieselben Fragen, nahm ihn mit zu sich, ließ ihn das Sofa ausklappen, reichte ihm die Decke, fragte, ob er bereits gegessen hatte und ließ ihn seinen Tagesablauf aufschreiben. Die erste Veränderung an diesem Abend. Er schrieb nie das Gleiche. Es dauerte nicht lange bis Reita die Schüsseln mit den Nudeln, den Gewürzen und dem heißen Wasser gefüllt hatte. Schnell wusch er noch einen Satz Stäbchen ab, dann nahm er die Sachen und trug sie ins Wohnzimmer hinüber, wo Ruki bereits wieder die Wand anstarrte, den Stift locker in der Hand haltend. „Hier.“ Er reichte sie dem Jungen, beziehungsweise wollte sie ihm reichen, denn er reagierte nicht. „Ruki.“ Es wurde zu einem Mantra, er versuchte ruhig zu bleiben, doch erst, als er ihn bei den Schultern packte schrak der Jüngere hoch und starrte ihn verschreckt an. „Nicht anfassen“, verlangte er hastig und Reita hob die Hände, beobachtete aufmerksam, wie sich Rukis Finger in seinem Hosenstoff verkrampften und erst lockerer wurden, als Reita einen Schritt zurück ging. „Essen ist fertig. Pappnase.“ Brummig ließ er sich mit Abstand neben dem Jungen auf das Sofa fallen und drehte die Lautstärke des Fernsehers lauter, während sie begannen zu essen. Die Nachrichten interessierten Reita nicht wirklich, aber Ruki verfolgte sie mit regen Interesse und er ließ ihm die Chance etwas von seiner Umwelt mitzubekommen. Denn wenn er tatsächlich schon einmal daran interessiert war, würde er es ihm sicherlich nicht verwehren. Der Regen hämmerte immer kräftiger gegen die Glasscheiben von seiner Wohnung, mittlerweile war es gänzlich dunkel und auch die meisten Lichter in der gut bewohnten Hochhaussiedlung waren erloschen. Aber in dieser Wohnung würde es noch lange dauern, bis in jeder Beziehung Ruhe einkehren würde. „Hast du mit deiner Mutter gesprochen?“, begann Reita schließlich das Gespräch, auf welches er sich innerlich schon die ganze Zeit vorbereitet hatte. An Rukis irritierten Gesichtsausdruck konnte er sehen, dass dieser sich nicht darauf eingestellt hatte. „Sie wollte dich doch in die Klinik stecken. Habt ihr darüber noch einmal geredet?“ Geduldig wartete er, bis der Jüngere seine Gedanken sortiert und sich aufgesetzt hatte. „Uhm…“, machte er dann unsicher und zupfte mit Daumen und Zeigefinger an seiner Kleidung herum. „Ich glaube, sie hat mit Papa telefoniert, aber so sicher bin ich mir nicht.“ „Jaah“, dehnte Reita und ermahnte sich nochmals zur Geduld. „Aber hat sie auch noch mal mit dir geredet?“ „Sie hat Prospekte hingelegt und mir einen schönen Tag gewünscht.“ Schultern zuckend zog Ruki die Decke wieder höher und um seine Schultern. „Prospekte von Kliniken?“, bohrte Reita weiter und fasste sich an die Stirn. Er war müde. „Ich habe nicht rein geguckt. Kann auch vom Pizzaservice sein“, murmelte der Junge, sich entsinnend, dass sie etwas von „nicht nach Hause kommen“ und „bestellen“ gesagt hatte. Er blickte erst wieder auf, als er Reita lachen hörte. Sich die Schläfe massierend hatte er sich zurück gelehnt und die blonden Haare fielen ihm wirr in sein Gesicht. Einen Augenblick lang überlegte er, ob Reita eigentlich hübsch war, denn er hatte ihn noch nie wirklich so betrachtet, doch im nächsten Moment schon war ihm der Gedanke schon wieder entglitten, als er den bohrenden Blick erneut auf sich spürte. „Zeig mir was du aufgeschrieben hast.“ Nickend griff Ruki nach dem Zettel und reichte ihn dem Älteren, rückte ein Stück näher um mit auf sein Geschriebenes blicken zu können. Seufzend hob Reita den Finger und ging die erste Zeile durch. „Ruki, das ist doch Quatsch. Heute ist Samstag, du warst ganz sicher nicht in der Schule. Und der Hund von deinem Nachbarn ist seit Monaten tot, also bezweifle ich mal stark, dass du ihn ausgeführt hast.“ Er blickte auf um in Rukis verwirrtes Gesicht zu schauen, welches sich nach einer Weile glättete und ihn entschuldigend anlächelte. „Ach so“, murmelte er und strich sich verlegen den Pony aus der Stirn. „Dann habe ich bestimmt nur lange geschlafen heute. Mama hat mich geweckt und mein Zimmer war ganz unordentlich. Da war sie bestimmt sauer.“ Sein Gesicht verzog sich wieder enttäuscht- über sich selbst. Das kannte Reita bereits. „Okay“, lenkte er also ein, strich mit dem Stift die Zeilen durch und schrieb hin, was Ruki tatsächlich heute getan hatte. „Und dann hast du-“ Er brach ab und starrte die Zeile an. „Ruki, gib mir bitte dein Keitai.“ Es dauerte, bis Ruki es unter seinen Sachen heraus gesucht hatte und es ihm wortlos reichte. Reita durchsuchte den Nachrichtenspeicher und dann die gesendeten Nachrichten, bis er frustriert aufseufzte. „Aha“, machte er dann. „Yomi ist also wieder da. Und du willst ihn treffen.“ Nun lockerte sich Rukis Stimmung deutlich auf. Das erste fröhliche Lächeln an diesem Abend. „Er hat bis jetzt nicht zurück geschrieben, aber er hat mich nicht vergessen. Siehst du, Reita?“ Er nahm das Keitai und öffnete die Nachricht. „Du hattest Unrecht! Er denkt an mich!“ Und während Ruki aufblühte, ging in Reita etwas ein. „Warum kannst du dich an mich und deine Umwelt nicht auch so erinnern, wie du dich an Yomi erinnerst?“, nuschelte Reita und lächelte müde, als er durch Rukis geblichenes Haar strich, solange, wie man ihn ließ, bevor der kleine Körper zurückzuckte und ihn schmerzlich daran erinnerte, dass er dazu kein Recht hatte. „Nicht anfassen…!“ tbc Kapitel 2: [Die Rose im Wasser] ------------------------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 2/5 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Completed: ? Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Dieses Kapitel ist für , weil sie auch für mehr RukaYomi Love ist. (Der ab dem nächstem Kapitel endlich auftaucht ♥) Hope ya‘ll enjoy. […] [Die Rose im Wasser] Nachdem Ruki seine Mappe sorgfältig fertig sortiert hatte, stand er eilig von seinem Stuhl auf und brachte sie zum Lehrerpult nach vorn, legte sie auf den Stapel und lächelte vorsichtig, aufgrund des strengen Blickes des Lehrers. „Tut mir Leid“, nuschelte er und schluckte leicht, als sein Englischlehrer gut hörbar seufzte. Hinter ihnen rumorte die Klasse, vorzeitiger Schluss hieß immer, dass man noch im Klassenraum zu bleiben hatte, sich aber frei unterhalten und bewegen durfte. „Du machst das nicht für mich, sondern für dich“, wies ihn sein Lehrer zurecht, griff nach dem Stapel und schob ihn in seine braune Ledertasche. „Aber ich glaube, ich werde trotzdem noch einmal mit deiner Mutter telefonieren. Die Fortschritte die du gemacht hast sind völlig verflogen. Machst du deine Therapie nicht mehr?“ Mit großen Augen blickte Ruki auf und holte tief Luft. Seine Mutter anrufen? Das würde sie sicher nicht freuen. „Doch“, meinte er schließlich recht kleinlaut. „Eigentlich schon…“ „Und woran liegt es dann, dass du dich an rein gar nichts mehr erinnern kannst? Das war besser die letzten paar Monate. Oder bist du einfach nur faul?“ Ruki hasste solche Lehrergespräche. Wenn man ihm unterstellte faul zu sein oder nicht richtig zu arbeiten. Vor allem vor seinen Mitschülern war es ihm besonders peinlich. Vor seinen Mitschülern, von denen er sich nicht einen einzigen Namen merken konnte. Als man ihn schließlich entließ räumte er bis zum Pausenklingeln seine Tasche pedantisch auf, nur um sie wieder fallen zu lassen, als man ihn auf den Weg nach draußen anrempelte. Keiner half ihm, als er seine Sachen wieder einsammelte und bei der Gelegenheit fiel ihm plötzlich auf, wie unbeliebt er eigentlich sein musste. Auf dem Boden hockend starrte er einen Moment lang die Wand vor sich an, während der Raum sich bereits geleert hatte. Es störte ihn nicht, dass er mit seinen Klassenkameraden nichts zu tun hatte, denn er hatte seine Freunde außerhalb der Klasse und dieser Schule. Nach seinem Unfall hatte er die Klasse wiederholen müssen, war mitten in das neue Schuljahr gerutscht und hatte einfach nicht die Zeit gefunden sich mit seinen neuen Mitschülern auseinander setzen. Wahrscheinlich war er nicht einmal unbeliebt, es kannte ihn nur einfach keiner. Leise seufzend ließ er sich auf dem Boden nieder. Es interessierte ihn nur wenig, dass der Untergrund kalt war und auch nicht, dass es für die Schüler, die an dem Klassengang vorbei gingen, merkwürdig aussehen musste, dass er hier saß. Stattdessen stopfte er, nun deutlich grober, seine Sachen zurück in seine Tasche, zog sein Keitai aus der Tasche, setzte sich seine Brille auf und öffnete Safari, um sich über die neusten Schlagzeilen zu informieren. Mit den Füßen wackelnd saß er seelenruhig da, las von Unfällen, neuen Entdeckungen, Promis und ihren Krisen, Konzertansagen und Filmtipps. Yomi hatte Sport und würde die Pause auf dem anderen Ende des Geländes in der Halle verbringen, deshalb hatte Ruki sowieso nichts vor. Als ihm die Sportgeschichte einfiel, zog er seinen Stundenplan heraus, überflog ihn, bevor er ihn umdrehte und auf den Stundenplan von Yomi hinabblickte, den er, fein säuberlich, von ihm abgeschrieben und ihn markiert hatte. In der nächsten Pause dürfte Yomi Zeit haben. Mit diesem Gedanken öffnete er sein Nachrichtenfenster und schrieb dem Jungen eine Email. Es dauerte nicht lange dass man ihm antwortete. Zufrieden lächelnd spielte Ruki mit dem Bügel seiner Brille, schob sie auf und ab, während er die Mail wieder und wieder überflog. ‚Soll das ein Witz sein? Du bist doch eh immer bei mir. Also komm rum, du Keks.‘ Immer würde er nun nicht gerade sagen, vor allem nicht nach der langen Pause, die sie gerade hinter sich hatten. Aber oft. Oft war okay. Als schließlich die Anweisungen zum Verlassen der Pausenhalle durch die Lautsprecher tönten, rappelte Ruki sich wieder auf und wechselte eilig von seinen Hausschuhen in seine Straßenschuhe, bevor er, seine Tasche packend, den Gang hinunter lief, um über den Balkon hinüber in den nächsten Trakt zu kommen. Einige Schüler warteten schon vor dem Hauswirtschaftsraum und sie nicht beachtend wechselte Ruki erneut die Schuhe, dann reihte er sich ein, als man sie hinein ließ. Wie immer nahm er sich die Werkbank am Fenster, fast ganz hinten, legte seine Sachen ab und wusch sich am Waschbecken noch die Hände, nun schon etwas aufmerksamer den Gesprächen seiner Mitschüler lauschend. Eine Gruppe von Mädchen sprach über eine kommende Gokon und kicherte verlegen, als sie Rukis Blick bemerkten. Eines der Mädchen lächelte ihm freundlich zu, allerdings war das schon der Zeitpunkt, an dem Ruki etwas verschreckt zurück an seinen Platz flüchtete. Das Thema war sicherlich nicht unbekannt oder anstößig, aber er war es nicht gewohnt, dass man darüber mittlerweile so freizügig in der Öffentlichkeit redete. Und dass man ihn beim Lauschen erwischt hatte, machte das Ganze auch nicht gerade besser. Die halbe Stunde, in denen ihnen der Unterschied zwischen verschiedenen Kräutern zum wiederholten Male erklärt wurde, beschäftigte ihn dieser Gedanke noch, dann blinkte sein Keitai auf seinem Tisch auf und zog somit seine Aufmerksamkeit auf sich. Verwundert zog er es zu sich und öffnete die Email, nur um gleich darauf auf und aus dem Fenster zu sehen. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht, als er Yomi auf dem Schulhof entdeckte, der umherspringend nach ihm winkte, bevor er von einem seiner Freunde eingefangen wurde und sie begannen zu rangeln, sich wie im Kindergarten zu jagen um sich gegenseitig zu schlagen. Lange war Yomi nicht mehr da, denn er lief mit seinen Mitschülern in das Gebäude hinein, wahrscheinlich, um in den Klassenraum zu kommen. Noch ehe Ruki auf die Uhr gucken konnte, knarrte der Lautsprecher erneut, um ihnen die Ansage zu machen, dass der Essenswagen nun gleich kommen würde. Tatsächlich dauerte es noch fast zwanzig Minuten bis sie sich anstellen und ihr Essen holen konnten. Während dieser Zeit schickten Ruki und Yomi sich Emails ohne Ende, eine alberner als die Andere, bevor er von Reita die Nachricht bekam, dass er ihn von der Schule abholen würde. Als man Ruki am Abend nach seinen Unterrichtsfächern fragte, konnte er sich an keines mehr erinnern. „Sag mal…“ Nachdenklich stocherte Reita in seinem Reis herum, mischte ihn mit seinem Curry und stupste die Kartoffelstücken auf die Seite, um sie einzeln verzehren zu können. „Seit wann interessierst du dich eigentlich für Supernatural?“ Es war bereits die zweite Folge am Stück, die Ruki aufmerksam am Bildschirm des großen Fernsehers verfolgte. Seine Schüssel war bereits leer und stand schon wieder neben ihm auf dem Tisch, während Reitas noch fast gänzlich gefüllt war. „Ich habe ein Plakat gesehen“, erklärte Ruki verzögert, kurz aufsehend und zu Reita blickend. „In jeder Spielhalle hängt es.“ Er angelte nach seinem Glas und nippte daran, bevor er noch hinzu fügte: „Und Yomi meinte, er guckt es ganz gern.“ Ein frustriertes Aufseufzen von Reita folgte, dann pustete er sich die Strähnen aus dem Gesicht. Yomi. War ja klar. „Und das geht jetzt die ganze Zeit so?“, brummte Reita schließlich verstimmt. „Die jagen Dämonen, knallen sich gegenseitig ab obwohl der gar nicht mitmachen will und der Andere sich für einen wahnsinnigen Frauenheld hält?“ Als Ruki irritiert mit den Schultern zuckte, seufzte Reita erneut. „Was für eine Serie…“ „Ich find die toll“, erklärte Ruki nun leise, aber bestimmt. „Ich mag Sam. Und das Auto ist toll.“ „Der Chevy Impala, ja.“ Reita stopfte sich seinen Reis in den Mund. „War klar, dass du das wieder weißt.“ Ein kurzes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Jüngeren, als er beobachtete, wie sich sein bester Freund nun ziemlich schnell über sein Essen hermachte. Als Reita die Sachen bereits abgewaschen und Ruki seine Sendung zu Ende geguckt hatte, saßen sie zusammen auf dem Sofa. „Yomi hat mich für morgen eingeladen mit ihm und Ruka oder so ins Einkaufszentrum zu gehen“, erzählte Ruki ihm freudig, nicht von seinem Keitai aufblickend, da er sofort seine Zusage zurück schickte. Reita brummte nur und wartete bis Ruki seine Sachen geregelt hatte. Schnell kehrte wieder Stille ein, die keinem von Beiden gefiel. „Warum bist du so schlecht drauf?“, wollte Ruki schließlich vorsichtig wissen, immerhin war ihm nicht entgangen, dass der Ältere sich etwas merkwürdig benahm. Doch eine Antwort sollte er nicht erhalten. Stattdessen stand Reita auf und schritt aus dem Wohnzimmer. Verwirrt blieb Ruki zurück, nicht wissend, ob er gerade einen Fehler gemacht hatte. Dabei hatte er doch nur nach seinem Befinden gefragt, war das etwa falsch? Allerdings dauerte es nicht lange, bis Reita zurück kam, in den Händen eine Schüssel, ein Tuch und ein paar Fläschchen haltend. Er baute es vor ihm auf dem Wohnzimmertisch auf, füllte die Schüssel mit heißem Wasser und tröpfelte etwas aus einer der Flaschen hinein. „Bist du erkältet?“, wunderte sich Ruki, verwirrt blinzelnd, als ihm das Handtuch gereicht wurde. „Ich habe schon die ganze Zeit überlegt wie ich dich mal etwas entspannen könnte“, wurde ihm dann erklärt und Reita hielt ihm die Schüssel unter das Kinn. „Schließ die Augen und genieß es einen Moment, danach zeige ich dir noch ein paar andere Düfte.“ „Bin ich denn nicht entspannt?“, wunderte sich Ruki, zögerte einen Moment, dann legte er sich tatsächlich langsam das Tuch über den Kopf. „Vertraust du mir?“ Ruki blickte bei der Frage auf, schon vergessend, dass seine unbeantwortet geblieben war und nickte knapp. „Schon…“ Er zuckte mit den Schultern. Wie kam der Ältere da jetzt drauf? „Gut“, lächelte Reita nun und nahm die Flaschen in seine Hand. „Dann lass bitte auf jeden Fall die Augen zu wenn ich das Handtuch runter nehme. Sonst verfliegt der Zauber. Okay?“ Nickend blickte Ruki auf die Flaschen in Reitas Händen. „Und darüber hast du lange nachgedacht?“ „Dir eine Freude zu machen ist nicht so einfach, weißt du?“ Reita hob die Hand und zog ihm das Tuch über den Kopf und hielt ihm die Schüssel voll wohlduftendem Wasser hin. „Was ist das?“, kam es dumpf unter dem Tuch hervor und man konnte Rukis Atmen in der Schüssel wiederhallen hören. Allerdings antwortete Reita nicht, hielt nur die Schüssel noch eine ganze Weile, ehe er sie vorsichtig abstellte. Bevor er das Tuch abnahm, tröpfelte er sich etwas von dem Kirschgeschmack auf den Finger, hielt ihn Ruki unter die Nase und nahm ein feuchtes Tuch, wischte damit zeitgleich die feinen Schweißperlen von seiner Stirn und Wange. Tief durchatmend schlich sich ein Lächeln auf Rukis Lippen, als nach einer der Duft erneut wechselte und etwas gegen seine Lippen drückte. Er umfing die Gummibärchen mit den Zähnen und kaute genüsslich darauf herum, während sich der Duft erneut veränderte. Das allerdings nahm er kaum wahr, er war noch bei den Gummibärchen hängen geblieben, seinen absoluten Lieblingssüßigkeiten. Es war wahnsinnig niedlich von dem Älteren sie zu kaufen. Er selbst mochte sie nicht, also hatte er sie nur für ihn besorgt. Er mochte die Geste. Erneut drückte etwas gegen seine Lippen, doch diesmal war es viel weicher und fester, etwas, was Ruki nicht kannte und das ihn verwirrte. Es war angenehm und warm und erst als er seine Augen öffnete, merkte er, dass es tatsächlich keine Gummibärchen waren. Diesmal waren es Reitas Lippen. tbc PS: Mich würde Übrigens interessieren, was ihr glaubt, um wen es im Epilog ging =D Kapitel 3: [Narben] ------------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 3/5 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Completed: ? Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Es hat länger gedauert als geplant, das tut mir Leid. Ich kann es zwar nicht versprechen, aber ich versuche die nächsten Kapitel schneller zu schreiben. In den Charakterlisten findet ihr immer, zu wie viel Prozent die Kapitel bereits fortgeschritten sind. Hope ya‘ll enjoy. […] [Narben] Seufzend hob Ruki den kleinen Blumentopf mit der Hyazinthe in seinen Händen vor seine Augen und verzog enttäuscht das Gesicht. Fast zwei Wochen hatte sie geblüht, er hatte sie regelmäßig gegossen und ihren Stängel gestützt, als er sich begann zu biegen. An den kräftigen Duft hatte er sich erst gewöhnen müssen, während er sich in das Lila beim ersten Blick verliebt hatte. Und jetzt ging sie ein. Es war fast schon symbolisch. Vorsichtig stellte er sie zurück auf den Tisch, versuchte es noch einmal mit Wasser, dann nahm er seine Sachen und verzog sich ins Badezimmer. Das Surren der Kaffeemaschine aus der Küche sagte ihm, dass seine Mutter wahrscheinlich dort saß und ihre Zeitung las, oder Sudoku spielte. Durch die Fenster drang helles Licht in die Räume, denn draußen schien endlich einmal die Sonne. Es war noch nicht wirklich warm, der Wind störte das Verhältnis, dennoch fühlte Ruki sich bereits besser. Seine Stimmung war zwar nicht gänzlich wetterabhängig, aber Sonne konnte seiner Seele definitiv ein wenig Wärme vermitteln. Ein letzter Blick auf die Uhr, dann betrat er die Dusche. Hätte er nicht verschlafen, müsste er sich nun nicht so beeilen. Aber es war okay. Er würde mit der Yamanote fahren müssen, aber auch das war okay. Yomi wohnte in Meguro, drei Stationen entfernt. Das würde er hinbekommen. Als er aus der Dusche trat und sich schließlich anzog, blieb er einen Moment lang stehen um sich im Spiegel zu betrachten. Zwar hatte Yomi ihn eingeladen mit ins Einkaufszentrum zu kommen, hatte allerdings auch deutlich gemacht, dass sie nicht allein sein würden. Er kannte Yomis Freunde nicht. Vielleicht, aber nicht jetzt. Wie er selbst hatte Yomi seine Freunde außerhalb der Schule. Aber auch das war okay. Seine Mutter umarmte ihn, als er sich von ihr verabschiedete, gab ihm nochmals Geld und brachte ihn zur Tür. Anders war Ruki es nicht gewohnt und konnte sich es anders mittlerweile auch gar nicht mehr vorstellen. Er liebte seine Mutter abgöttisch. Warum wusste er nicht genau, aber er dachte auch nie darüber nach. Der Akku seines Players war leer, aber es war okay. Der Weg zur S Bahn war immerhin nicht weit und sowieso sollte er lieber auf seine Umgebung achten. Der Bahnhof war wie immer voll, Ruki musste noch eine Bahn warten bis er auch einsteigen konnte. Er musste stehen, doch es waren nur drei Stationen. Wie in Trance starrte Ruki auf das Fenster, hinter dem die Umgebung dahin flog wie der Wind, der nicht greifbar war. Erst als die Meguromelodie erklang blickte er wieder auf und drängelte sich mit nach draußen. Er mochte die Brücke in Meguro sehr gern und schon von weitem erblickte er Yomi und ein paar Andere am Ende der Treppe stehen, welche er eilig hinunterlief, sich gegen den Strom zu seinem Freund durcharbeitete. Der Große, der neben Yomi stand, blickte ihm bereits wissend entgegen und Ruki schenkte ihm ein unsicheres Lächeln, bevor er, noch zwei Treppenstufen über ihm, seine Arme um Yomis Hals schlang. „Yomi! Schau mal, ich bin da!“, freute er sich, die pikierten Blicke der Anderen nicht beachtend. Sie waren es von Yomi gewohnt, weshalb sie wahrscheinlich nichts sagten. Es dauerte heute ungewohnt lange, bis Yomi reagierte, doch schnell genug, als das sich die Verwirrung darüber wirklich in Ruki breit hätte machen können. „Ruki“, lächelte der Jüngere, den Kopf in den Nacken kippend und an seine Schulter lehnend. „Schön. Ich war mir nicht ganz sicher, ob dir die Bahnfahrt nicht vielleicht zu viel sein könnte. Aber wie es aussieht, bist du sogar pünktlich.“ Ruki war so in seiner Freude gefangen, dass er einfach nicht bemerkte, wie man ihn musterte und beobachtete. Er hatte nur Augen für den Jungen vor sich, der sich Gedanken um ihn gemacht hatte. Erst, als Yomi sich von den Anderen verabschiedete blickte Ruki sich überhaupt einmal um. Aber von den Jungs kannte er keinen. Er wusste, dass sie alle zu einer Truppe gehörten und gemeinsam den Schulhof unsicher machten und auch, dass der Große, der noch immer bei ihnen stand, dazu gehörte. Aber mit ihnen zu tun hatte er nicht. „Was ist denn?“, wollte er schließlich dennoch vorsichtig wissen, als ihm auffiel, wie Yomi zwischen ihm und dem Großen hin und her blickte. „Du weißt nicht, wer das ist, oder Ruki?“, wollte Yomi wissen und deutete mit dem Daumen hinauf. „Ahm…“ Fragend blickte Ruki auf und musterte den Anderen. Aufsehen erregend war seine Größe und sein hartes Gesicht. Er lehnte lässig an dem Geländer hinter sich, ansonsten war er nicht sehr auffallend. „Ich weiß nicht“, murmelte Ruki und zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Vielleicht?“ Unter Umständen hatte er ihn schon einmal gesehen. Ganz unbekannt war er ihm nicht, aber wenn er öfter seine Zeit mit Yomi verbrachte, war das auch kein Wunder. Das Grinsen auf Yomis Lippen konnte Ruki nicht deuten, doch er fragte nicht nach. Er war zu verwirrt. „Also. Das ist Ruka und er kommt heute mit“, stellte Yomi den Großen vor, der nicht eine einzige Reaktion von sich gab, noch aufhörte, Ruki mit seinem Blick zu durchbohren, als wäre er nackt. „Okay“, gab Ruki nur von sich und zupfte nervös an seiner Jacke herum. Er fühlte sich unwohl. Deshalb war er sehr froh, als sie sich endlich in Bewegung setzten und die Straßen entlang zu dem großen Einkaufszentrum schritten. Seine Unsicherheit von vorhin legte sich schneller als gedacht, denn das Ruka dabei war, machte kaum einen Unterschied. Yomi und er alberten herum wie Kindergartenkinder, von Ruka unkommentiert, ignoriert, zwischendurch allerdings auch genau beobachtet. Erst als sie an der großen Kreuzung standen bewegte sich Ruka neben Ruki plötzlich recht schnell und er zuckte zurück. Gemeint hatte er allerdings Yomi, den er am Arm ein paar Schritte zurück zerrte. „Pass auf“, zischte er und im nächsten Moment fuhr dicht an ihnen ein Auto vorbei. „Statt dich wie ein Kleinkind aufzuführen, könntest du dich vielleicht mal auf deine Umwelt konzentrieren. Immerhin wollten wir heute ins Einkaufszentrum und nicht ins Krankenhaus!“ Obwohl sein Ton mehr als scharf war und sich Ruki ziemlich schlecht fühlte, weil er Yomi abgelenkt hatte, lachte dieser nur. „Ach, Liebeling, im Krankenhaus gibt es so einen ganz tollen Kiosk, weißt du? Direkt am Eingang. Da kriegt man sogar unanständige Zeitschriften!“ „Was soll der Mist? Willst du mich flachsen?“ Ruka schlug ihm seine flache Hand auf den Nacken, Yomi jammerte ein wenig, dann schob er Ruki vor sich und Ruka hinter sich über die mittlerweile grüne Ampel und volle Straße. „Kannst du dir nicht mal liebevoll Sorgen machen?“, führte Yomi das Thema allerdings fort, als sie es sicher über die Ampel geschafft hatten und in die Fußgängerzone eingebogen waren. „Ich kann dir gern auch noch den Arsch versohlen, wenn dir danach ist“, ergänzte Ruka, den Blick bereits auf die Eingangstür des Kaufhauses geheftet. Er ignorierte es, dass Yomi vor sich hin nuschelte, wo denn der Unterschied zu sonst auch wäre, öffnete ihnen die Tür und blickte auf Ruki hinunter, der sich leise bedankte und in das warme Zentrum trat. Es war nicht besonders voll, worüber Ruki sehr froh war. Er ertrug zu viele Menschen an einem Ort nicht. Nicht selten für Tokyo. Seufzend öffnete Ruki den Reißverschluss seiner Jacke und fuhr sich mit seinen Fingern durch die Haare, die Liste der Geschäfte durchguckend und aufsehend, als sich ein vorwitziger Finger auf eine Stelle der Karte drückte. „Daah gehen wir hin! Das ist unser Ziel!“, verkündete Yomi stolz wie Oskar und Ruki las laut vor: „Spielecenter.“ Er blickte auf. „Oh. Das hast du gar nicht gesagt.“ „Vergessen“, zuckte Yomi nur mit den Schultern und steuerte auf die Rolltreppen zu. Während Ruki noch einen Moment zögerte, den Anweisungen zuhörte die aus den Lautsprechern kam, waren Yomi und Ruka bereits in der nächsten Etage. Auf ihn warten taten sie nicht. Es gab viel zu sehen und Ruki schlenderte mit Abstand hinter den Beiden her, die sich leise zu zanken schienen, und betrachtete die Schaufenster und die Auslagen. Er war lange in keinem Center mehr gewesen. Und in diesem hier sogar noch nie. Normalerweise ging er mit Reita in die Sentagai, die war so groß, dass man nirgendwo anders noch hin musste. Also war das hier schon etwas besonderes, denn weder war Reita hier, noch war es bekannt. Es dauerte bis Ruki bemerkte, dass man nach ihm rief. Ihm war so, aber er brauchte einen langen Augenblick sich aus seiner Starre zu lösen und auf und zu Yomi zu schauen, der sich über das Geländer gelehnt hatte und nach ihm wank, bereits eine Etage über ihm. Verlegen lächelnd beeilte sich Ruki hinterher zu kommen. Sie waren bereits wieder ein ganzes Stück vor ihm und Ruki hörte seine lauten, weiten Schritte auf dem Boden, seinen lauten Atem. Die Situation kam Ruki plötzlich so bekannt vor, dass er stolperte, taumelte und gegen einen Stand krachte. Das Poltern, mit welchem er und die Töpfe untergingen, nahm er nicht mehr wahr, starrte nur in die Luft und fiel wie ein Sack Zement zu Boden. ‚Du bist trotzdem hingegangen, nicht wahr?‘ ‚Natürlich. Warum sollte ich mir von dir etwas verbieten lassen?‘ ‚Das Thema hatten wir bereits, akzeptier gefälligst, dass er mir gehört und ich zu ihm, und wenn du das nicht kannst, verpiss dich endlich, aber hör auf das kaputt zu machen, was mir am Wichtigsten ist!‘ ‚Was dir am Wichtigsten ist? Du hast mal gesagt, dass ich das wäre!‘ ‚Hast du eine Ahnung wie lange das her ist? Du warst es mal, aber mittlerweile bin ich froh wenn du nicht in meiner Nähe bist.‘ ‚Wenn du jetzt gehst-‘ ‚Dann was? Willst du mir drohen?‘ ‚Nein, ich will dir etwas versprechen! Ich werde dafür sorgen, dass du unglücklich bist, verlass dich darauf!‘ ‚Was redest du da? Weißt du überhaupt, was du da von dir gibst? Was willst du tun?‘ ‚Er ist dein schwächster Punkt, nicht wahr? Du sagtest selbst, Schwachpunkte solle man ausnutzen!‘ ‚Wer soll mein schwächster Punkt sein? Hä? Wer!‘ ‚Das ist-‘ „RUKI?!“ Blinzelnd hob Ruki seinen Kopf und seine Hände um sich über das Gesicht zu wischen. „Hu? Was-“ „Das würde ich auch ganz gern mal wissen“, unterbrach Yomi ihn und blickte ihn verwirrt an. Erst jetzt bemerkte Ruki dass er in Yomis Arme gelehnt da saß, auf dem Boden, um ihn herum lagen Töpfe. Ruka stand unbeteiligt daneben und beobachtete den Verkäufer dabei, wie er seine Ware schweigend wieder aufsammelte. „Bist du gestolpert?“, wollte Yomi wissen und Rukis Kopf ruckte wieder nach oben, da seine Gedanken bereits erneut abgeschweift waren. Sprachlos blickte er auf seine Creepers hinunter, bevor er hilflos mit den Schultern zuckte. „Ich weiß nicht, ich habe-“ Entsetzt aufjappsend packte er Yomis Schultern und zog diesen an sich. „Ich habe mich an etwas erinnert, Yomi!“, keuchte er dann aufgeregt und seine Augen suchten Yomis verwirrten Blick auf. Dieser tauschte einen nervösen Blick mit Ruka aus, dann nickte er verstehend. „Okay. Und an was?“ Während der Verkäufer seine Ware wieder einräumte, versuchte Ruki den Wirrwarr an Bildern, Gefühlen, Worten und Gedanken in seinem Kopf zu sortieren. Doch umso mehr er es versuchte, desto mehr ging es ihm wieder verloren. Nach einer Weile schüttelte Ruki schließlich langsam den Kopf und Yomi seufzte laut. „Na komm. Das wird schon.“ Er zog Ruki mit hoch, entschuldigte sich noch ein paar Mal bei dem Standhändler, dann schob er Ruki vor sich her in Richtung des Spielecenters. „Mit plötzlichen Erinnerungen ist nicht zu spaßen. Und man muss ihnen Zeit lassen“, erklärte Yomi wichtig, klopfte seinem älteren Freund auf die Schulter und zuckte mit den Schultern. „Hast du das bei Google gelesen?“, murrte Ruka mit einem Seitenblick auf die zwei Winzlinge neben sich, die Augen verdrehend, als Yomi nickte. „Bei Wikipedia!“ „Wenn du mir noch einmal an den Arsch gehst, schlage ich zu“, informierte Ruka Yomi mehr als unfreundlich knurrend, woraufhin Yomi einen großen Schritt, zumindest für seine Beinlänge, zur Seite ging. Immerhin hatte er noch Respekt, dachte sich Ruki, auf der Bank sitzend und vor sich hin grinsend. Es war jetzt die fünfte Runde die sie spielten. Die Erste hatte Yomi gewonnen, deshalb hatte Ruka eine Revange verlangt und die Runde gewonnen. Das hatte Yomi nicht auf sich sitzen lassen können, ein Rückspiel verlangt und nachdem er gewonnen hatte, hatten sie solange gezankt, bis sie entschlossen, solange zu spielen, bis einer von ihnen zwei Runden hintereinander gewann. In besonders schwierigen Kurven begann Yomi nach dem vierten Spiel plötzlich damit Ruka jedes Mal in den Hintern zu kneifen, was oftmals tatsächlich dazu führte, dass er es schaffte einen kurzen Vorsprung aufzubauen. Und offenbar versuchte Yomi es gerade erneut, was damit endete, dass Ruki zusammenzuckend auf Yomi blickte, der drei Meter weiter auf dem Boden landete. „Dein Auto ist kaputt“, murrte Ruka und hob lautlos beide Arme zur Decke, ging in langsamen, großen Schritten auf Yomi zu, der noch dabei war seine Gliedmaßen zu sortieren, und stellte sich über ihn. „Loser!“ „Das war unfair! Rückspiel!“, verlangte der freche Zwerg und trat nach Rukas Beinen, die sich zurück bewegten und entfernten. „Vergiss es. Ich habe beide Spiele gewonnen, find dich damit ab, du Zwerg!“ „Uh, fängst du wieder mit dem Großgebot an, ja? Du Riese!“ Die Zunge Richtung Rukas Rücken ausstreckend stemmte Yomi sich auf und trottete schmollend zu Ruki auf die Bank zu. „Dafür kriegt er heute nichts zu lutschen!“ Während der Älteste sich bereits eine neue Konsole gesucht hatte, setzte sich der Kleinste zu Ruki und zupfte an der Verpackung seines Lollis herum, den er aus seiner Hosentasche hervor gezaubert hatte. „Du magst keine Lollis, ne?“, stellte er fest, bevor er sich die Süßigkeit zwischen die Schmolllippen schob. Ruki schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Willst du gar nichts spielen? Früher warst du doch so gern in Spielecentern.“ Bevor Ruki etwas sagen konnte legte sich bereits eine Hand auf seine Schulter und Yomi schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid. Das war doof.“ Tief durchatmend schob Ruki eilig Yomis Hand von seiner Schulter, doch sein Lächeln verging nicht. „Schon gut. Ich erinnere mich daran. Aber jetzt gerade ist mir nicht danach.“ Yomi blickte auf seine Hand hinunter, dann nickte er. „Wegen eben?“ Eine Weile lang blickten sie sich an, dann löste Yomi den Blick, als er Ruka laut fluchen hörte. „Irgendjemand wollte wem weh tun“, platzte es dann aus Ruki heraus, aus Angst, sonst wieder Yomis Aufmerksamkeit zu verlieren. Und die hatte er nach seinen Worten sofort zurück. „Was?“ Zitternde Finger spielten an dem Stoff der Jeanshose herum. „Wirklich, es war…“ Nach Worten suchend blickte er umher, ohne wirklich etwas wahrzunehmen. „Irgendjemand hat sich gestritten und dann hat der eine sich bedroht gefühlt, aber es war ein Versprechen ihn unglücklich zu machen und ich habe dich gesehen. Du bist weggegangen und da war ganz viel weißes Licht und dann war da Ruka“, stotterte Ruki viel zu schnell, bis er tief Luft holte und sich an den Kopf fasste. „Aber das…kann auch eben gewesen sein. Ihr seid vor mir gegangen. Vielleicht hat sich das vermischt.“ Erst jetzt blickte er auf und erschrak, als er Yomis entsetzten Gesichtsausdruck sah. Irgendetwas stimmte nicht, doch Ruki wusste nicht, was es war. Normalerweise hatte sich Yomi ganz gut unter Kontrolle, aber dieser war gerade so wie vor den Kopf gestoßen, dass er nicht einmal reagierte, als Ruki seinen Namen wisperte. „Du hast“, fing Yomi schließlich an, über Rukas mittlerweile sehr lautes Gefluche hinweg. „Also. Jemand wollte wen unglücklich machen? Daran kannst du dich erinnern?“ Als Ruki vorsichtig nickte, wurde Yomi nur nervöser. „Und um wen ging es?“ „Ich weiß nicht“, gestand Ruki und blinzelte verwundert, als Yomi erleichtert aufzuatmen schien. Hatte es etwa etwas mit Yomi zu tun? Hatte er sich mit Yomi gestritten? Hatte Yomi ihm das gesagt? Aber warum hätte Yomi das tun sollen? Was um Himmelswillen hatte er denn noch alles vergessen? „Ich erinnere mich nicht daran, wer es zu wem sagte. Nur, dass es gesagt wurde.“ Yomi nickte langsam. „Yomi, weißt du wer-“ „Du kleiner Pisser!“ Aufschreiend zog Ruki die Beine an und auch Yomi sprang auf die Bank, als etwas, besser, Jemand vor ihnen auf den Boden rutschte. „Was zum- Ruka! Was machst du da?“, zischte Yomi und starrte auf den fremden Jungen zu seinen Füßen herab, auf den Ruka weiter eintrat. Eilig sprang er hinunter und zog den viel Größeren mühsam zur Seite. Sofort begann er auf ihn einzureden, was er sich einbilde, wo er bitte glaubte wo sie waren, was passiert war, dass das nicht der richtige Ort, nicht die richtige Zeit war, während Ruka seinerseits laut fluchte und es nur widerwillig zuließ, dass der Junge sich ächzend aufrappelte und aus dem Center flüchtete. „Was machst du?“, fuhren Ruka und Yomi sich synchron an, sich wütend anstarrend. „Hast du eine Ahnung wer das war?“ Ruka verzog angewidert das Gesicht. „Das war son Typ aus dieser scheiß Gang aus der Nachbarschule! Und du ziehst mich weg!“ „Ja und? Was hat er gemacht?“, verlangte Yomi zu wissen und riss weiterhin an Rukas Arm herum, bis dieser den Kleineren von sich stieß. „Der hat dich und den andren Zwerg angestarrt und ist auf euch zu!“ „Und was wollte er?“ „Was weiß ich! Hab ihn doch nicht gefragt!“ Langsam schien sich Ruka wieder abzuregen und musterte Ruki kurz, der nun ebenfalls von der Bank aufgestanden war und sich bückte, um das Keitai aufzuheben, was der Junge offenbar verloren hatte. Ruki hatte zwar gewusst mit was für Typen Yomi in seiner Freizeit so abhing, aber einer Schlägerei hatte er, seinem Wissen nach, noch nie live beigewohnt. Noch immer raste sein Herz und sein Verständnis für die Situation war nicht besonders groß. „Du hast zugeschlagen ohne zu fragen, was er will?“, fragte er dann leise, ungläubig, und zuckte zusammen, als er Rukas scharfen Blick auf sich spürte. „Natürlich! Was denn sonst?“ „Normalerweise fragt man doch. Vielleicht wollte er doch nur etwas fragen? Wenn er tatsächlich etwas Böses gewollt hätte, hättest du danach doch immer noch zuschlagen können. Oder so.“ Ruki fühlte sich etwas unwohl bei den Worten, die sich anhörten, als würde er sie befürworten. Aber Ruka schien keine andere Sprache zu kennen. „Du meinst“, begann Ruka langsam und starrte ungläubig auf Yomi und Ruki hinab. „Ich soll erst fragen und dann zuschlagen?“ Als Yomi die Augen verdrehte und Ruki heftig nickte, ließ sich Ruka auf die Bank fallen und zuckte mit den Schultern. „Aber wenn ich sowieso zuschlage ist es doch völlig egal ob davor oder danach! Zuerst der Spaß, dann das Gelaber!“ „Manchmal frage ich mich echt, ob du wirklich so dumm bist!“, stöhnte Yomi und hielt sich die Hand an die Stirn, die Andere wedelte den Lolli vor Rukas Gesicht herum. „Aber bevor ich dich das fragen kann, erinnere ich mich jedes Mal rechtzeitig daran, mit wem ich hier rede.“ „Alter, wenn der dir weh getan hätte, wärest du sauer gewesen, dass ich vorher gefragt habe, ob ich ihn schlagen darf!“ Ruka schien es weder einsehen, noch verhandeln zu wollen. „Wieso sollte er mir weh tun wollen?“ Yomi ebenfalls nicht. Ruki seufzte leise. Die Beiden mussten sich doch gegenseitig auf die Nerven gehen, denn sie gaben Beide nicht auf. Wie kamen sie nur miteinander klar, ohne sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen? Wahrscheinlich lag es an der Tatsache, dass Yomi nicht an Rukas Kopf heran kam und dieser das ganz genau wusste. „Was weiß ich, Ni~ya wollte dir auch weh tun. Da habe ich aber auch gleich zugeschlagen und nicht erst gefragt. Daraufhin ist er im Krankenhaus gelandet und hat dich in Ruhe gelassen, oder nicht?“ „Das warst du?!“ „Turnt dich das an?“ Das Gespräch von Ruka und Yomi verlief sich in eine Richtung, der Ruki nicht mehr folgen konnte. Stattdessen schweiften seine Gedanken vollkommen ab. Er musste mit Reita reden. Reita war der Einzige der ihm zuhörte und ihn zu verstehen schien. Ihre Gruppe löste sich sehr schnell auf, Ruka wollte gehen, Yomi blickte Ruki nicht mehr in die Augen, und als Ruki an Reitas Haustür klingelte, machte niemand ihm auf. Etwas stimmte nicht mehr, hatte vielleicht auch vorher nicht gestimmt, aber Ruki fand nichts, konnte seinen eigenen Gedanken nicht trauen. Auch als Ruki an diesem Abend in seinem Bett lag und die Decke über sich anstarrte fand er einfach keine Antwort. Warum sollte Yomi ihm weh tun wollen? tbc Kapitel 4: [Ohne Liebe] ----------------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 4/5 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Completed: ? Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Schuld an der Verspätung des Kapitels ist meine Betaleserin, hier vielen Dank an Nini, denn sie fand es wahnsinnig witzig, fremde Menschen damit zu belästigen. Die Geschichte ist fertig, das letzte Kapitel und auch der Prolog sind zum hochladen bereit. Also werde ich sie in der nächsten Woche wohl verteilt veröffentlichen. Im Übrigen habe ich eine "richtige" Liebesgeschichte angefangen, für die ich noch eine Betaleserin/Ideenteilerin suche. Nini und Katty habe ich schon. Aber das reicht nicht. e_e Also wenn wer will? Hope ya‘ll enjoy. […] [Ohne Liebe] Ein Lächeln schlich sich auf Rukis Lippen, als er Reitas verblüfften Blick auffing. Noch immer streckte er ihm die Flasche Coca Cola entgegen und strahlte ihn an. Reita, nur in Shorts, stand in seinem Türrahmen, hielt mit der einen Hand die Tür, die Andere war gegen die Wand gestemmt und sein Blick lag unverändert auf der kleineren Gestalt vor sich. Als Reita nach einigen Moment aber immer noch nichts sagte und nur starrte, wurde Ruki unsicher. Hatte er wieder etwas falsch gemacht? Prüfend senkte er den Blick auf die Flasche Coca Cola, zog sie an sich und blickte auf das Etikett. Nein, schien alles in Ordnung zu sein. Er blickte an sich hinunter. Heute hatte er sogar eine Jacke an. Was also- „Du weißt wo ich wohne?“, unterbrach ihn Reita schließlich aus seinen Gedanken und Ruki hob den Kopf um sich erneut über diesen fassungslosen Blick zu amüsieren. „Ja“, nickte er dann heftig und ziemlich stolz. „Ich habe mich plötzlich daran erinnert. Genauso daran, wie gern du Cola trinkst.“ Erneut hielt er ihm die Flasche entgegen. Diesmal dauerte es nicht so lange, bis Reita ihm die Flasche abgenommen hatte. „Komm rein“, verlangte er, nun euphorisch grinsend und Ruki marschierte an ihm vorbei in die Wohnung. Im Wohnzimmer lief der Fernseher, ein Staubsauger lag auf dem Teppich und es roch ätzend nach Putzmittel. „Ugh, Reita“, jammerte Ruki sofort und blieb wie angewurzelt stehen, sodass der Ältere ihm gegen den Rücken lief. „Was hast du gemacht?“ „Aufgeräumt und geputzt. Wonach siehts denn sonst aus?“ Reita warf ihm einen zweifelnden Blick zu, bevor er sich zu entsinnen schien, wie empfindlich Ruki bei Gerüchen war. „Das Zeug muss noch vierzig Minuten einwirken“, erklärte er dann und deutete auf den Teppich und die Couch. „Lass uns ins Schlafzimmer gehen. Da war ich noch nicht.“ Nickend machte Ruki wieder kehrt und atmete erleichtert tief durch, als er den nächsten Raum betrat. Endlich konnte er wieder atmen. Seine Schultasche warf er auf das Bett, dann zog er seine Jacke aus und ließ sie fallen, bevor er seiner Schultasche folgte. Reita kam mit zwei Gläsern und der mitgebrachten Flasche Coca Cola nach. „Hier. Du Pappnase.“ Er reichte ihm eines der Gläser und schenkte ihnen dann ein. „Hast du deinen Tagesablauf schon geschrieben?“, wollte er dann wissen und hob die Augenbrauen, als Ruki grinsend nickte. „Weißt du“, fing der freche Kleine dann auch schon an, setzte sich in den Schneidersitz und strich sich unwirsch das Haar aus der Stirn, bevor er das Glas an seine Lippen setzte und etwas trank. „Ich erinnere mich an die kompletten letzten zwei Tage. Keine Lücken. Und mehr noch.“ Stolz blickte er Reita an, stellte sein Glas auf den Nachtschrank und packte seine Schulsachen aus. „Ich erinnere mich wieder an ganz viele Sachen.“ Während Ruki seine Hausaufgaben auspackte, bemerkte er Reitas sorgenvollen, nachdenklichen Blick nicht. „Das freut mich“, lenkte Reita dennoch nach einer Weile ein und zog Ruki das Matheheft unter den Fingern weg. Er besah sich die Aufgaben, dann begann er amüsiert zu lachen. Es war ein hohes Lachen, welches Ruki die Ohren heiß anlaufen ließ. „Reita“, nörgelte er sofort und angelte nach seinem Heft. „Ich kann Mathe eben nicht, lass mich, also, gib mir das!“ Reitas Gelächter wurde nur lauter umso mehr Ruki sich streckte und jammerte. „Ärger mich nicht, erklär es mir lieber!“ Mittlerweile leuchteten auch Rukis Wangen in einem gesunden Rot. „Das ist unmöglich“, lachte der Ältere und hob das Heft über seinen Kopf, aufgeschlagen, den Kopf in den Nacken gekippt und die Aufgaben durchlesend. Leise fluchend ließ sich Ruki mit hochrotem Kopf zurück auf den Hintern plumpsen und biss sich schmollend auf die Unterlippe. Dass Reita seine Schwächen so auslachte war nicht gerade freundlich. Im Gegenteil. Reita war ein Genie in Mathe- er dagegen war froh wenn er Mal und Geteilt und das Periodensystem von der Menstruation einer Frau auseinanderhalten konnte. Dafür hatte er eben ganz andere Stärken! Er war unheimlich gut in Literatur, Schreiben war seine Stärke, und auch in Chemie und Biologie lieferte er gute Arbeiten ab. Verwundert hob er den Kopf, als er Reita leise auf zischen hörte und zuckte zusammen, als er den stechenden Blick des Anderen auf sich bemerkte. Das Heft glitt aus Reitas Hand, stattdessen legte sich diese an Rukis Kinn und tippte mit dem Zeigefinger gegen die von den Zähnen eingeklemmte Unterlippe. „Schmollst du, Ruki?“ Der Ton irritierte diesen so stark, dass er sich nicht einmal in der Lage sah, vor Reitas Berührung zurückzuzucken, obwohl dieser in seinen privaten Kreis eingedrungen war. Auch der Blick des Älteren machte ihn nervös und als sich ein Grinsen auf die dünnen Lippen schlich, wusste er, womit er es hier zu tun hatte. Ob ihm das Wissen groß half, wusste er nicht genau. „Reita?“, flehte er leise und seine Augen weiteten sich bittend. Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, heute nicht. Heute schickst du mich nicht weg.“ Reita tat ihm nicht weh, nahm sich seiner an und gab ihm etwas von dem, was er brauchte, doch eigentlich hatte er sich vorgenommen diese Art von Nähe nicht mehr zuzulassen. Es wäre besser für sie Beide, die einander nicht liebten, da war er sich sicher. Dennoch stieß er seinen Freund nicht von sich, als sich sein Kopf in einem festen Griff wieder fand und sich ein warmes Lippenpaar viel versprechend auf das seine legte. Es ging nicht anders. Er schaffte es einfach nicht, sich zu wehren. Zeitgleich kam Reita mit seinem Körper näher, brachte Ruki dazu langsam nach hinten zu rutschen, Platz auf dem Bett zu machen und sich zurück zu lehnen, dicht gefolgt von dem anderen Körper, bis er das Kissen in seinem Nacken spürte. Sein Kopf wurde losgelassen, stattdessen unwirsch die Bettdecke und die Hefte vom Bett geschoben, während Ruki nervöser und unsicherer wurde. Es war ein Reita schon fast altbekanntes Ritual, als der Junge unter ihm begann unruhig zu zappeln, wie sich seine Finger in sein Oberteil gruben und daran zerrten, sich verkrampften und dann wieder lösten, eine andere Stelle suchten, an der sie zerrten, bevor sie sich schließlich ganz lösten und Reita, wie immer, an den Schultern von sich schoben. „Rei“, ertönte Rukis heisere Stimme. Heiser vor Unsicherheit. Es ließ Reita grinsen. „Was wirst du tun?“ Kurz überlegte Reita tatsächlich, blickte auf seinen Freund hinab, dessen Brustkorb sich vor Nervosität sichtbar schneller auf und ab hob. Dunkle Augen fuhren die Decke auf und ab, schmale Lippen zitterten. „Ich werde mit dir schlafen“, entschied sich Reita dann, auf den Jüngeren hinab sehend, dem sichtbar das Herz in die Hose rutschte, während sein Blick fast schon entgeistert den Anderen suchte. Sie hatten die letzten paar Male nicht miteinander geschlafen. Manchmal küssten sie nur, dann wiederum befriedigten sie sich, tatsächlicher Sex kam eher seltener vor. „Ich weiß nicht“, zweifelte Ruki sichtbar, seine Finger krampften sich erneut in Reitas Oberteil, sein Körper zitterte leicht vor der inneren Unruhe. Reita ließ ihm Zeit, wie immer, beobachtete ihn aufmerksam und versuchte sein Verhalten einzuschätzen. Er sagte ihm immer, was er tun würde, ließ ihn entscheiden, zumindest Augenscheinlich, wie weit sie gehen würden. Rukis Blick wanderte erneut, sein Körper rutschte unter dem Reitas hin und her, bis dieser seine Hüften packte und sie, unter einem geschockten Blick, festhielt. Er zog den Jüngeren tiefer unter sich, schob mit seinem Knie seine Beine auseinander und machte sich Platz, fortwährend Rukis Augen beobachtend. Die Finger in seinem Oberteil öffneten und schlossen sich mittlerweile im Sekundentakt. „Nicht, Rei, ich kann nicht, ich-“ „Du vertraust mir doch, nicht wahr?“ Er sah Ruki ringen, bevor er nickte. „Und du weißt, dass ich dir nicht weh tun werde.“ Es dauerte, dann nickte Ruki erneut. Einen Moment lang ließ er dem Jüngeren noch Zeit, musterte sein Gesicht, welches verzweifeltes Unwissen ausstrahlte, bevor er sichtlich schluckte und die Augen schloss, ein zittriges Ausatmen hören ließ. Reitas Zeichen, sich nun zu ihm zu beugen und ihn erneut zu küssen. Diesmal öffnete er mit dem Daumen vorher seine Lippen, ließ ihn auch die Zähne öffnen und glitt sofort mit seiner Zunge in die warme Mundhöhle, spürte wieder Rukis Finger, wie sie sich diesmal in seine Schultern krampften. Eigentlich war es wie immer. Ihr Ritual. Seine Finger fuhren über Rukis vor Scham erhitzten Nacken, kosten die Haut unter seinem Ohr und fuhren die angespannten Sehnen seines Halses entlang. Berührungen, die dem Jungen leise Geräusche entlockten, die Reita mit viel Können verschluckte. Er küsste ihn lange. Solange, bis sich die Finger, die sich angespannt in seine Schultern gebohrt hatten, langsam lockerten und ihm das Zeichen für den nächsten Schritt gaben. Er küsste seinen Mundwinkel, glitt mit den Lippen hoch zu seiner Wange und küsste auch diese, knabberte dann sanft an seinem Wangenknochen und glitt mit der Zunge weiter zu seinem Ohr, welches er hartnäckig bearbeitete, bis Rukis Körper ihm mit einem harschen Luftzug entgegen zuckte. „Darf ich dich ausziehen?“, verlangte Reita dann leise zu wissen und wanderte mit seinen Händen zu seiner Hüfte, sich auf einem Ellenbogen abstützend, und schob sie von unten unter Rukis Hemd. Natürlich hätte er es einfach tun können, aber indem er Ruki eine Entscheidung aufzwang, gewann er so viel mehr. Und das wusste Ruki auch, denn er hob den Kopf und blickte nervös zu der Hand hinab, seine Bauchdecke zuckte unter Reitas Fingern. Nur vorsichtig und sanft, mit den äußersten Enden seiner Fingerkuppen glitt Reita über die empfindliche Haut und wartete ab. Es dauerte, aber als Ruki schließlich den Kopf zurück in den Nacken warf und die Augen zusammen presste, seine Finger in das Bettlaken krallte und sichtbar schluckte, wusste Reita, dass er gewonnen hatte. „Ja“, wisperte Ruki auch endlich, verspannte sich dennoch mehr als angemessen, als geschickte Finger den untersten Knopf seines Schulhemdes öffneten. „Hn, sehr schön“, lächelte Reita zufrieden und schob seine Knie weiter vor, lehnte seinen Ellenbogen neben Rukis Kopf und beugte sich über ihn, während seine andere Hand den nächsten Knopf auf fummelte. Mit den Lippen wollte er nach ihrem Gegenpart schnappen, aber als Ruki den Kopf abwehrend zur Seite drehte, erhaschten sie nur sein Kinn, an dem sie sich entlang saugten und kleine Male hinterließen. Noch ein Knopf, noch mehr freigelegte Haut. „Wie willst du es diesmal, hm?“, raunte Reita gegen Rukis Ohr und grinste, als er spürte, wie der kleine Körper unter ihm zusammen zuckte. „Möchtest du zusehen? Oder möchtest du es von hinten? Das hat dir beim letzten Mal doch auch ganz gut gefallen.“ Ein gequälter Laut war von dem Jüngeren zu vernehmen, dann pressten sich zu Fäuste geballte Hände gegen die Schultern über ihm. „Rei, lass mich, hör auf!“ Unter normalen Umständen hätte Reita Ruki wahrscheinlich jetzt tatsächlich gelassen, aber weil dies keine normalen Umstände waren, stützte er sich auf seine Beine und ergriff Rukis Handgelenke, um sie von seinen Schultern wegzuziehen und sanft, erst rechts, dann links, zu küssen. Er wartete, bis Ruki seine Augen endlich öffnete und ihn mitleidig aus großen Haselnüssen anblickte, bevor er reagierte. „Was ist los? Hast du Angst, dass es dir gefallen könnte?“ Die Hände in seinen ruckten aus dem Griff und zogen sich an ihren Körper, auf den Brustkorb zurück. „Wie das Mal davor?“ Erhitzte Wangen und Zähne, die sich in die volle Unterlippe gruben. „Und das Mal davor?“ Ein weiterer Knopf und Reita senkte seine Arme stützend auf die Matratze, seine Lippen währenddessen auf Rukis Bauch, welchen er erst zaghaft, dann nachdrücklich bis zu dem Bauchnabel hin küsste. Der Körper unter ihm zitterte nun, aber er empfand es eher als ein gutes Zeichen. Seine Zunge glitt in die kleine Vertiefung hinein, während seine Hände sich schleichend seine Seiten hoch bewegten, sich unter den restlichen Stoff bis unter seine Arme, das Hemd mit hinauf schoben. So lagen zumindest Rukis Brustwarzen frei und als seine Finger über sie strichen und bemerkten, dass sie bereits hart waren, hob Reita überrascht den Kopf und blickte Ruki direkt ins Gesicht. Angespannt, erhitzt, unsicher. Aber auch ein Hauch von Scham, denn er hatte ihn erwischt. Ruki musste man zwingen, denn freiwillig gab er sich nicht frei und erst recht nicht hin. Reita hatte zwar lange gebraucht um das heraus zu finden, aber mittlerweile wusste er, wie er den Jüngeren aus der Reserve locken konnte. Nun rutschte er wieder über ihn, strich über die wunderschön geröteten Wangen, beobachtete, wie Rukis dichte Wimpern über seinen Wangen zitterten, bevor sie sich hoben und erneut die dunklen Haselnüsse preis gaben. Ruki nicht zu küssen, wäre vollkommen undenkbar gewesen. Diesmal zog der Kleinere den Kopf nicht weg, er empfing ihn sogar, öffnete seine Lippen und verlangte stumm nach mehr. Reita schob sich weiter vor, ließ sich langsam auf den Körper unter sich sinken und rieb seine Zunge kräftig an ihrem Gegenstück. Eine Hand streichelte unwirsch die Haarsträhnen aus dem rundlichen Gesicht, die Andere öffnete hastig die restlichen Knöpfe, damit er das Hemd gänzlich von Rukis Körper entfernen konnte. Als er sich kurz löste und sein Shirt über seinen Kopf zog, hielt er in der Bewegung inne und beobachtete, die Arme noch in dem Shirt über seinem Kopf verhakt, wie Ruki erneut die Augen öffnete und hinauf blickte, um ihn atemlos zu betrachten. Bisher hatte Reita noch nie das Gefühl gehabt, dass Ruki sich wirklich für ihn oder gar seinen Körper interessiert hätte, doch jetzt war ihm so, als würde er etwas in dem Blick des Jüngeren gesehen haben, was alles andere als Desinteresse vorheuchelte. Ein Grinsen schlich sich auf Reitas Lippen, als er seine Bewegung fortführte und das Shirt zu den Heften und Schularbeiten zu Boden warf. Auch Rukis Hemd zog er unter dessen Rücken hervor und beförderte es zur Seite, bevor er sich erneut hinab beugte, Rukis Lippen einfing und seine Hände ohne zu zögern an seinen Hosenbund legte. Und da war es wieder. Rukis Hüfte zuckte unter seinen Händen, seine Lippen schnappten gegen seine nach Luft und seine Finger griffen nach Reitas nun nackter Schulter, an der sie kurz abglitten, nur um sich danach in seine Oberarme zu bohren. Angenehm war etwas anderes, aber Reita war es mittlerweile fast schon so etwas wie gewohnt. Diesmal versuchte er Ruki in einen ruhigeren Kuss zu verwickeln, versuchte ihm zu zeigen, dass alles unter Kontrolle war, bevor er seine Finger wieder von seinem Hosenbund löste und sie stattdessen über den rauen Jeansstoff wandern ließ. Trotz allem schob er sie zwischen seine Beine, ein scharfes Einatmen sicherte sich Reita, als er seine Finger an seinem Oberschenkel entlang strich, ein zusammen Zucken, als er sie an gegen seinen Schritt presste. Die Fingernägel des Jüngeren waren mittlerweile schmerzhaft in seine Haut gebohrt, Reita hatte das Verlangen sie weg zu schieben, dennoch beließ er es dabei und hob nur seine Lippen von Rukis, um ihn angrinsen zu können. „Kleine Klette!“ Er schob die bohrenden Finger von seinem Arm und drückte sie am Handgelenk zurück an Rukis Brust. Dort verharrte seine Hand einen Moment, schob sich über die glatte Brust und hoch über Rukis Herz, um das Pochen an seiner Handfläche zu spüren. „Beruhige dich“, bat er nun leise und hob den Kopf um Ruki bestimmend anzuschauen. Erst ließ dieser den Blick nicht zu, aber als Reita sich nicht mehr bewegte, schluckte der Junge kräftig und blickte unsicher nach unten. Einmal gefangen, schaffte er es nicht, sich wieder los zu reißen. „Hab ich dir je weh getan, Ruki?“ Die plötzliche Ernsthaftigkeit in Reitas Stimme schien den Kleinen zu verwirren, denn er zog erst angestrengt die Augenbrauen zusammen, bevor er sich entspannte und ergeben den Kopf schüttelte. „Das werde ich auch heute nicht“, versprach ihm Reita dann, beobachtete ihn einen Augenblick lang scharf, dann schlich sich ein entspanntes Grinsen auf seine Züge zurück. „Fein. Dann lass uns erwachsenen Spiele spielen!“ tbc Kapitel 5: [Abgesang] --------------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 5/6 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Completed: ? Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Dieses Kapitel ist für Katty und Cem ♥ Hope ya‘ll enjoy. […] Abgesang Hastig befeuchtete Yomi seine Lippen mit seiner Zunge, bevor ein erneutes Stöhnen über sie perlte. Harsche Atemzüge trockneten sie erneut aus, doch diesmal presste er sie nur aufeinander, die getrockneten wunden Stellen und Rillen spürend, die seine Zähne täglich auf ihnen hinter ließen. Der Blick aus schwarzen Tiefen war auf die helle Zimmerdecke geheftet, stechend, ohne etwas wahrzunehmen. Eine seiner Hände hatte sich in seinem Haaransatz vergriffen und legte so die leicht vor Hitze schimmernde Stirn frei, hinter der kaum noch greifbare Gedanken existierten. Sein Rücken durch gedrückt und die Muskeln angespannt, räkelte er sich auf dem Bett, auf dem er lag, seine Hüfte kreiste unter den Händen, die sie hielten. Ein sehnsüchtiges Lächeln breitete sich auf Yomis aus, dann hob er seine freie Hand und hob sie gen Decke, öffnete seine Faust und streckte seine Finger aus, als würde er nach etwas greifen wollen. Vor seinem inneren Auge erschienen schemenhafte Bilder, während sein Körper sich erhitzte und gut fühlte. Das liebende Gefühl, welches ihn füllte, pumpte durch sein Herz und ließ es durch seine Adern dringen, bis seine Sicht vor Rührung verschwamm. Als schließlich der Name seiner Liebe von seinen Lippen fiel, hörte das gute Gefühl urplötzlich auf und warf Yomi zurück in die Realität. 3, 2, 1. Er ließ seine Hand sinken, zog die Andere von seinem Kopf weg und stützte sich stattdessen auf seine Ellenbogen, um sich aufzusetzen und hinunter zu sehen. Das Gesicht, in welches er blickte, war wie eine Wand, gegen die er rannte. Die offensichtliche Verletzung in Rukas Augen war so offensichtlich, dass es Yomi ärgerte. Maßlos ärgerte. Warum verdammt noch einmal, musste Ruka nur so viel für ihn empfinden? Warum verdammt noch einmal, konnte Ruka nicht darüber hinweg sehen, dass er nicht so empfand? Warum verdammt noch einmal, war Ruka nur so verdammt verletzlich? Yomis Finger krallten sich in die Bettdecke unter sich, bevor er sie plötzlich zusammen zog, seine Hand zur Faust ballte, hervor schnellte und sie Ruka mit aller Macht gegen die Schläfe schlug. Der Ältere wich nicht aus, schloss nur die Augen und presste die Lippen aufeinander. Er zügelte Yomis Wut nicht gerade. Warum verdammt noch einmal, konnte Ruka nicht einfach zurück schlagen? Warum verdammt noch einmal, ließ Ruka sich das alles nur gefallen? Warum verdammt noch einmal, konnte Ruka nicht einfach gehen? Noch einmal schlug Yomi zu, dann ließ er seine schmerzende Faust sinken und atmete tief durch. Diese erniedrigende Untergebenheit, die Ruka sein Eigen nannte und mit der er ihn liebte, widerte ihn an. Mit jedem Mal, welches er sich Yomi ohne zu zögern unterwarf und unterordnete, ließ es Yomi ihn mehr verabscheuen. „Du bist nicht was ich will“, fauchte Yomi nun wütend und trotz des Schmerzes in seinem Herzen bei diesem Anblick, schlich sich ein hämisches Grinsen auf seine Lippen, als er Ruka zucken sah. „Dich will ich nicht, hörst du?“ Er wartete, bis Ruka nickte. „Du bist nicht er, du wirst es auch niemals sein.“ Als Ruka wieder nickte, versetzte es Yomi erneut in Rage. „Scheiße, hör endlich auf so verdammt erbärmlich zu sein!“, schrie er völlig außer sich und zog seine Beine an um sich hoch zu kämpfen und auf seine Knie zu lehnen, damit er in der Lage war, seine Wut in Form eines Fausthagels an Ruka auszulassen. Vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen verfluchte er ihn für Dinge, die er nicht einmal getan hatte. Das Schlimme war, dass er es wortlos ertrug, sich Schmerzen bereiten ließ, nur um Yomis Last, welche er in seinem Herzen trug, etwas zu erleichtern. Nur verstand er dabei nicht, dass er es Yomi damit kein bisschen besser machte. Erst, als Yomi Vorwürfe hervor brachte, die Ruka tatsächlich betrafen und Tränen über die erhitzten Wangen glitten, hoben sich seine Hände und hielten Yomis Fäuste fest. Natürlich machte dies den Jüngeren nur wütender, sodass er sich vor lehnte und an seinen Händen riss, seine Zähne in Rukas Knöchel bohrte und mit dem Oberkörper hin und her ruckelte. Aber weil sie beide stur waren, keiner von ihnen nach gab, brachte ihm dies alles rein gar nichts. „Ich liebe dich“, hörte Yomi Ruka sagen und es ließ ihn frustriert aufheulen. „Ich liebe dich“, wiederholte er sich und Yomi zappelte noch heftiger. „Ich will dich nicht“, schrie er immer wieder, sich nicht einmal Sorgen machend, dass seine Mutter im Wohnzimmer vielleicht doch noch etwas mitbekommen könnte. Obwohl dies wahrscheinlich vollkommen egal wäre. „Du hast mir nichts zu geben, ich kann dich nicht gebrauchen“, weiterte Yomi schließlich seine Beschimpfungen aus, sah sich nicht mehr in der Lage sich gegen den körperlich eindeutig Überlegenen anders zu wehren. „Du nervst mich, du ekelst mich an! Lass mich doch endlich in Ruhe, geh endlich weg, lass deine Finger von mir, starr mich nicht so an, sprech mich nicht an, verfolg mich nicht und verschwinde bloß aus meinem Leben!“ Mittlerweile wehrte er sich so heftig gegen Rukas Griff, dass seine Arme pochten und schmerzten, seine Handgelenke unter dem festen Griff und der Reibung die durch seine heftigen Bewegungen entstanden brannten. Ein weiteres frustriertes Aufheulen verließ Yomis Lippen, als er bemerkte, dass es Ruka sehr wohl getroffen, aber nicht akzeptiert hatte. „Ich liebe dich“, flüsterte er stattdessen ein weiteres Mal und zog nun an Yomis Armen, sodass ihm gar keine andere Wahl blieb, als näher an Rukas Körper zu rutschen. Er schüttelte heftig den Kopf und wehrte sich ohne Unterlass. „Und ich weiß, dass du mich auch liebst.“ Ein gequälter Laut fiel von Yomis Lippen. „Ich bin nicht dumm, Yomi.“ Aber es kam ihm so vor. Sonst würde Ruka doch endlich gehen und ihn und sich selbst alleine lassen. Rukas Stimme zitterte, aber das tat sie immer, wenn Yomi ihm diese Sachen gegen den Kopf schmiss. Er kannte das schon, doch es befriedigte ihn nicht mehr so, wie es das am Anfang getan hatte. Mittlerweile erstickte er nur noch daran. „Ich weiß, dass ich dir irgendwo in deinem Herzen wichtig bin. Und auch wenn ich niemals das für dich sein werde, was er für dich ist, liebe ich dich.“ Es waren die gleichen Worte wie immer, die ihn zwar nicht beruhigten, aber soweit außer Gefecht setzten, dass Ruka ihn zu sich ziehen und küssen konnte. Und während sich Yomi die Tränen von der Wange streichen und sich danach wieder in ihren Liebesakt ziehen ließ, hallte ein Gedanke in seinem Kopf wider und wider. Warum konnte er mich nicht auch so lieben, wie er es tat? tbc Kapitel 6: [Böses Erwachen] --------------------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 6/6 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Completed: ? Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Willkommen zum Endspurt! Hope ya‘ll enjoy. […] [Böses Erwachen] Nachdenklich glitt Rukis Blick über das Schuldach und über den bewölkten Himmel darüber. Yomi neben ihm war vertieft in Final Fantasy Crisis Core und nur dann und wann hörte Ruki ihn leise fluchen oder jubeln. Es war bereits irgendwo in der Zeit ihrer zweiten Freistunde und sie hatten noch eine vor sich. Zeit totzuschlagen war manchmal mehr als nur anstrengend. Sie waren bereits im Café gewesen und hatten nun Beide kein Geld mehr um noch etwas zu unternehmen oder nach Akibahara rein zu fahren. Deshalb saßen sie hier, Yomi mit seiner PSP und er mit seinem Zeichenblock. Das Rauschen der Bäume um sie herum hatte etwas beruhigendes, während Ruki zeichnete was er sah. Ruka am Fenster in dem dunklen Klassenraum über ihnen, auf sie hinunter starrend. Seine Anwesenheit hatte etwas bedrohliches, aber solange er da oben stand, weit entfernt von ihnen, war es Ruki egal. Trotzdem machte er sich so seine Gedanken und schließlich, als er einsah, dass auch weitere Bleistiftstriche die Kritzelei nicht besser machen würden, seufzte er und drehte sich Yomi zu. „Sag mal“, nuschelte er undeutlich und es hätte ihn nicht gewundert, wenn Yomi ihn gar nicht gehört hätte. „Hm?“, machte Yomi allerdings, also war er aufmerksamer als Ruki gedacht hatte. „Mag Ruka mich nicht?“ Es schien Yomi so zu irritieren dass Ruki danach fragte, dass er seinen Blick sogar von seiner PSP abwendete, auf Pause drückte und aufmerksam zu ihm hinüber blickte. „Wie kommst du darauf?“ Einen Moment lang zögerte Ruki, dann zuckte er unsicher mit den Schultern. „Na ja“, murmelte er dann und zupfte nervös an seinen Haarsträhnen herum. Yomi war geduldig. „Er schaut mich so merkwürdig an. Ich weiß auch nicht, aber sein Blick…“ Er suchte nach Worten, während er Yomis stechenden Blick auf sich spürte. „Er guckt mich an als wenn er damit rechnet, dass ich ihn jeden Moment anfallen könnte.“ Er spürte, wie sein Kopf heiß wurde. „Na, so böse eben.“ Erst jetzt sah er wieder zu Yomi hin und biss sich unsicher lächelnd auf die Unterlippe. Yomi allerdings hatte die Lippen gespitzt und zur Seite gezogen. „Ich weiß nicht“, meinte er dann. „Vielleicht ist er ja scharf auf dich. Er steht auf kleine Jungen.“ Nun blickte er weg, aber Ruki hatte den bitteren Ausdruck in seinen Augen sehr wohl noch gesehen. „Was?“, stotterte er und schüttelte heftig den Kopf. „N-Nein! So nicht, er guckt eher, als wolle er mich umbringen!“ Er schluckte und bohrte seine Finger in den kleinen Riss der Hose an seinem Knie. „Kann es sein“, murmelte er dann weiter, versuchte seine Vermutung los zu werden. „Kann es sein, dass Ruka eifersüchtig auf mich ist?“ Yomis Kopf schoss wieder herum und er starrte Ruki aus großen Augen an. „Eifersüchtig? Ruka?“ Langsam nickte Ruki. „Ich habe das Gefühl, als würde er es nicht mögen dass wir zusammen sind.“ Wieder schlich sich ein merkwürdiger Ausdruck auf Yomis Gesicht, doch diesmal konnte Ruki nichts damit anfangen. War das Genugtuung? „Ich meine“, fing Ruki wieder an. „Er steht da seit über einer halben Stunde und beobachtet uns. Das ist doch…komisch.“ Wieder blickte Yomi ihn verblüfft an. „Wo steht Ruka?“ Unauffällig deutete Ruki mit dem Finger nach oben und lief wieder knallrot an, als Yomi, so auffällig wie es nur ging, den Kopf nach oben riss und zu Ruka hinauf starrte. Dieser stolperte sichtlich einen Schritt zurück und ging in Deckung- doch es nützte nichts, Yomi hatte ihn gesehen. „EY!“, schrie er und sprang auf die Bank auf der er bis eben gesessen hatte, schwang drohend die Faust in der Luft. „VERPISS DICH! WIR HATTEN EINE ABMACHUNG!“ Die Hitze in Rukis Gesicht schien nicht abnehmen zu wollen. Warum musste Yomi sich auch so ordinär ausdrücken? Fast Augenblicklich verschwand Ruka vom Fenster und Yomi nahm schnaubend wieder neben ihm Platz. „Das hättest du mir früher sagen sollen. Dieser Lutscher. Steht der am Fenster, ich glaubs ja wohl nicht!“ Sich an die erhitzten Wangen fassend schnappte Ruki nach Luft. „Was- was meinst du denn mit Abmachung?“, beeilte er sich zu fragen, um das Gespräch am laufen zu halten. „Ach so“, brummte Yomi dann und Ruki fiel auf, dass er offenbar nicht allzu große Lust verspürte, ihn aufzuklären. „Sagen wir, Ruka klammert ein bisschen. Aber wir hatten die Abmachung dass er seine Spionageaktionen lässt und mir mehr Freiraum gibt. Ich verstehe ja, er macht sich Sorgen. Trotzdem. Das ist nicht okay.“ Er schob die Unterlippe vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Das verblüffte nun ausnahmsweise mal Ruki und er ging die Worte sorgfältig durch, bis er sich sicher war, nichts falsch verstanden zu haben. „Yomi?“, fragte er wieder vorsichtig und wartete, bis dieser ihn anguckte. „Bist du mit Ruka zusammen?“ Diesmal dauerte es bis Yomi reagierte und Ruki versuchte aus dem Mienenspiel welches es nun beiwohnen durfte schlau zu werden. Erst schien Yomi irritiert, dann verstehend, dann lächelte er, bevor dies für ein verbittertes Grinsen Platz machte. „Nein, Ruki. Ruka und ich, da ist nichts.“ Er log ihn so offensichtlich an, dass Ruki sich nicht traute ihn darauf aufmerksam zu machen. Es verschlug ihm die Sprache und gab ihm zu verstehen, dass er nicht weiter bohren sollte. Seine Alarmglocken läuteten und er wendete den Blick ab, um mit hastendem Herzschlag die Gebäudewand vor sich anzustarren. Es wurde still zwischen ihnen, bedrückend, und Ruki traute sich nicht etwas dagegen zu tun, denn die Stimmung die gerade aufgekommen war, hatte er verursacht. Aber warum? Es war so vieles noch vollkommen ungeklärt! Aber er wusste instinktiv, dass es etwas mit ihm zu tun hatte. Zusammenzuckend fasste er an seine Jackentasche, als sein Keitai ein Signalton ausstieß. Nervös fischte er es heraus und öffnete die Mail. Sie war von Reita. Er würde ihn nach der Schule abholen. Diese Nachricht ließ ihn wieder lächeln. „Ist das von Reita?“, wollte Yomi neben ihm wissen und plötzlich war nichts mehr von der Stimmung von eben zu spüren. Lächelnd nickte Ruki und steckte sein Keitai wieder ein. „Er holt mich ab nachher. Meine Mama ist nicht da und er kocht für mich.“ „Bist du oft bei ihm?“ Ruki nickte bestätigend, bevor ihm etwas einfiel und er sich mit großen Augen wieder zu Yomi drehte. Dieser lutschte auf einem seiner Lollis herum und blinzelte ihn verwundert an. „Ich habe gestern mit, also, Reita und ich haben…“ Wieder stieg die Temperatur in Ruki und er fühlte sich wie eine überreife Tomate. Er konnte es nicht aussprechen. „Oh“, machte Yomi überrascht und mit einem leisen ‚Plopp‘ zog er den Lolli aus seinem Mund. „Dann seid ihr jetzt wieder zusammen?“ Ein Baseballschläger auf den Hinterkopf wäre wohl kaum wirksamer gewesen. Nur langsam bröckelte das Lächeln auf Rukis Lippen und die rote Farbe verblasste, wich vollkommen. „Was- was meinst du? Wieso wieder?“, stammelte er heiser und beobachtete, wie Yomi zufrieden lächelnd die Beine übereinanderschlug und an seinem Lolli leckte. „Ach, Reita hat es dir noch gar nicht gesagt? Wie doof, jetzt habe ich es ausgeplaudert.“ Aber so aussehen, als würde er es wirklich doof finden, tat er nicht. Im Gegenteil. Erneut fiel ihm auf, wie Genugtuend Yomi wirkte, aber das bemerkte er nur am Rande. Stattdessen ratterte es in seinem Kopf, bis sich ein Schalter löste und alles an Erinnerungen auf ihn einprasselte, wie Regenmassen auf die Erde. Stimmengewirr, wie ein Gewitter aus Bass und Geschrei, dagegen dann die warmen Gefühle und aus dem dröhnenden Bass wurde Reitas sanfter Bass, der sein Herz erneut in Schwingungen setzte und die ersten wirklichen Gefühle durch seinen Körper jagte. Als er wieder zu sich kam, spürte er Tränen auf seinen Wangen und Yomis selbstfälligen Blick auf sich. „Willkommen in der Realität, Kleiner“, hörte er Yomi sagen und hob den Kopf, um zu sehen wie er aufstand und seine Sachen nahm. „Ich würde mal sagen, das ist alles ziemlich scheiße für dich gelaufen. Nimm es als kleines Dankeschön dafür, dass du mir etwas Wichtiges weggenommen hast.“ Er tätschelte Rukis Kopf und musterte ihn aufmerksam. „Zwischen uns war nie was, okay? Aber es war süß wie du es mir abgekauft hast. Mir tut Reita schon ein wenig Leid, immerhin hat es ihn wirklich fertig gemacht, aber das ist ja nicht mein Problem.“ Er zuckte mit den Schultern. Ruki verstand immer noch nicht was genau gerade passierte. Er hatte Yomi etwas Wichtiges weggenommen? Yomi und er waren gar nicht ineinander verliebt? Doch, das war er, sonst wäre er Yomi doch nie nachgelaufen! „Aber-“ „Nein“, schüttelte Yomi den Kopf und legte sich den Zeigefinger auf die Lippen. „Das mit deinem Unfall tut mir wirklich leid. Das wollte ich alles nicht. Aber wenn wir ehrlich sind, hast du es verdient. Außerdem-“ Er blickte auf als er Schritte hinter sich hörte, doch es war nur Ruka, der auf sie zu kam. „Außerdem habe ich uns allen eigentlich einen Gefallen getan. Du warst echt unerträglich eklig vor dem Unfall. Ich habe dich wirklich gehasst.“ Fassungslos beobachtete Ruki, wie Yomi nach Rukas Nacken fasste und seinen Kopf zu sich zog, um den selbst überraschten Größeren einen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Aber jetzt bist du sogar ganz niedlich. Reita mag dich so bestimmt viel mehr als vorher. Also tu ihm doch den Gefallen und hör ab jetzt auf ihm weh zu tun. Hört sich doch nach einem guten Vorschlag an, oder?“ Vergnügt zwinkerte Yomi ihm zu, während Ruki kaum noch Luft bekam. Das war doch völliger Unsinn, das Alles ergab überhaupt keinen Sinn! „Warum das alles?“, hauchte er völlig am Ende mit den Nerven und fasste sich an die Brust an sein schmerzlich pochendes Herz. Es dauerte diesmal bis Yomi antwortete und schon der Gleiche verbitterte Ausdruck von vorhin wusch über sein Gesicht. „Du hast doch gefragt, ob Ruka und ich was haben.“ Ruka neben ihm wollte etwas sagen, aber Yomi boxte ihm kräftig in die Seite und der Ältere blieb still. „Wir hatten was“, lächelte Yomi nun und beugte sich zu Ruki hinunter, der noch immer seine Hand an seine Brust presste und mit der Anderen die Bankecke umklammert hielt. Es kam ihm vertraut vor, was Yomi sagte, Nichts von alldem fühlte sich wie eine Lüge an. „Aber dann bist du gekommen und hast Rukas Schwäche für kleine Jungen ausgenutzt und mir auch diese Beziehung zerstört.“ Atemnot, doch auch das kam Ruki bekannt vor. Erinnerungsfetzen kamen in ihm auf und er schluckte hart, doch die Tränen ließen sich nicht weiter zurück halten, es brach aus ihm heraus. „Yomi“, hörte er Ruka flüstern, aber der Kleine drehte sich nur um und schlug Ruka erneut in den Magen. „Hör auf mit diesem wehleidigen Ton! Du bist doch auf ihn reingefallen! Du hast ihn gefickt! Du wusstest wie gebrandmarkt ich war und dennoch! Ihr seid Beide einfach nur ekelhaft! Ich kann mich gar nicht entscheiden wer mehr!“ Tatsächlich erinnerte sich Ruki wieder, an das Zimmer und den Geruch und an sein Lachen, an Yomis schmerzverzerrtes Gesicht. Es ließ ihn noch lauter weinen. So wollte er Yomi niemals wieder sehen müssen. Es war furchtbar. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich darauf gewartet habe dir das zu sagen, Ruki!“ Er blickte wieder auf, als er Yomi, dicht bei sich wieder sprechen hörte. „Aber Reita hat mich immer wieder zur Seite genommen und mir gedroht. Ihm hat es gar nicht gefallen dass ich dich im Krankenhaus so oft besucht habe. Und meine Geschichten mochte er auch nicht.“ Er lächelte, als würde er sich an etwas Schönes zurück erinnern. „Aber weißt du, das war mir wirklich egal. Nur einmal wollte ich es sein der lenkt und die Bombe platzen lässt. Du hast Reita so sehr verletzt, dass es mich wundert, wie er es noch mit dir aushält. Aber er ist ziemlich geduldig mit dir.“ Er zuckte mit den Schultern. „Selbst wenn das mit euch noch was wird. Mir ist das egal.“ Er hob die Hände und zeigte neun Finger hoch. „Neun Monate hatte ich dich. Und mit dem Ergebnis bin ich wirklich zufrieden.“ Für Ruki erschien das Alles wie ein schlechter Aprilscherz. Gleich würde ein Kamerateam aus der Ecke springen und auflösen- ihn erlösen. „Das Problem ist nur“, erklärte Yomi weiter und strich sich durch die brünetten Haare. „Ich habe wirklich angefangen dich zu mögen. Und im Spielcenter hast du mich wirklich erschreckt. Ich meine…“ Er blickte zu Ruka hoch, der ihn etwas gequält beobachtete. „Wenn du dich von allein an alles erinnert hättest, wäre all meine Mühe umsonst gewesen. Also musste ich es so plötzlich auflösen. Und jetzt, wo du ankommst und mir erzählst, dass du mit Reita im Bett warst…“ Yomi lachte als Ruki sich die Hände auf die Ohren presste und die Beine anzog. „Für dich läuft immer alles super, nicht? Reita verzeiht dir alles.“ Er warf seinen Lolli erbost zu Boden. „Er hat rausgefunden, dass du ihm über mich Lügen erzählt hast.“ Ein lautes Zischen drang zwischen seine Zähne. „Du bist ihm fremd gegangen.“ Ein Schlag gegen Rukas Brust folgte. „Du hast dich nicht an ihn erinnert.“ Er deutete mit seinem Finger an seine Schläfe. „Du hast dich in MICH verliebt.“ Er lachte und fasste sich an die Brust. „Bemerkenswert. Während bei dir immer wieder alles gut wird, machst du bei mir alles kaputt. Und es bleibt kaputt.“ Nun lachte Yomi nicht mehr und wischte ärgerlich Rukas Hände von seinen Schultern, als diese ihn zurück halten wollten, als er weiter auf Ruki zuging. Ruki zuckte zurück, als er Yomis Hand an seinem Knie spürte. „Eines allerdings finde ich schade.“ Er starrte ihm in die Augen und Ruki hielt ängstlich die Luft an. „Ich hätte gern gewusst, warum du mich so gehasst hast, dass du mir alles nehmen musstest. Irgendetwas muss ich getan haben.“ Einen Augenblick schien er darauf zu warten, dass Ruki noch etwas sagte, dann allerdings seufzte er Kopf schüttelnd und trat zurück. „Irgendwie tut es mir Leid. Ich mochte dein jetziges Ich wirklich. Bleib so.“ Damit marschierte er an Ruka vorbei und lief ins Schulgebäude. Das Zittern, welches sich nun einstellte, ließ Ruki förmlich auf seinem Platz erbeben. Seine Zähne klapperten und seine Muskeln waren vollkommen verspannt. „S-Stimmt es?“, hauchte er schließlich und hob seinen Kopf, um aus seinem verschwommen Blick Ruka zu erfassen. Dieser musterte ihn lange, bevor er etwas sagte. „Tut mir leid.“ Und damit verschwamm alles in Rukis Kopf. Das Nächste was er wahr nahm, war das leichte Rütteln und die Stimme die nach ihm rief. „Ruki? Ruki!“ Eine warme Hand strich über seine getrockneten Tränen und Ruki öffnete die Augen um Reita anzusehen, der besorgt vor ihm hockte und über die Wange strich. „Kleiner, es ist nach Fünf, du warst nicht da, zu Hause auch nicht und du bist nicht an dein Keitai gegangen. Ich habe über eine Stunde gebraucht um dich hier letztendlich zu finden. Was ist passiert?“ Lange blickte Ruki Reita einfach nur an, dann hob er bitter lächelnd die Hände und fasste nach Reitas Kopf, strich über die blondierten Haare und verkrallte seine Finger in den Haaren. „Liebst du mich?“, wollte er schließlich wissen und hielt die Luft an, während Reita ihn aus großen verwirrten Augen betrachtete. „Ruki“, rief er dann leise seinen Namen und nahm seinerseits Rukis Kopf zwischen seine Finger und zog ihn näher, mit den Daumen weiter über seine Wangen streichend. „Natürlich tu ich das. Du Pappnase. Hör auf mich so zu erschrecken und sag mir, was passiert ist.“ Wieder ließ es Ruki in Tränen ausbrechen, aber diesmal war Reita da, der ihn wortlos in seine Arme zog und festhielt. Und dieses Mal hatte Ruki nicht den Drang zu flüchten, sondern wollte wirklich kompromisslos gehalten werden. „Es tut mir so leid“, brachte er schließlich wimmernd hervor und krallte seine Finger in Reitas Rücken. „Das Alles! Was ich dir und Yomi angetan habe…es tut mir so leid!“ Eine Weile lang sagte Reita nichts, dann seufzte er und legte seinen Arm um Rukis Kopf um ihn zusätzlich an sich zu drücken. „Ist es das? Hat Yomi dir also endlich gesagt, was er für ein erbärmliches Arschloch ist?“ „Ich kann mich gerade nur an die Hälfte von dem erinnern was ich getan habe und finde, dass ich verdient habe was er getan hat“, befand Ruki recht nüchtern, zuckte zusammen, als Reita ihn bestimmend von sich wegzog und seinen Kopf wieder in seine Hände nahm um ihn ernst anzublicken. „Ruki, jetzt hör mir mal genau zu. Ich weiß nicht, was dir Yomi erzählt hat. Aber das, was er getan hat, war falsch.“ „Er ist verletzt“, murmelte Ruki und schielte zur Seite, um Reitas Blick zu entgehen. „Ich habe ihm schlimme Sachen angetan.“ Erneut seufzte Reita. „Das stimmt. Das hast du. Zumindest von dem Blickwinkel aus. Aber du warst verliebt, das ist normal. Und dass du Ruka verführt hast, nachdem ich mit Yomi im Club rumgemacht habe, war zwar übertrieben, aber trotzdem noch nachvollziehbar.“ „Was?“ Überrascht hob Ruki den Kopf und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Was hast du gemacht?“ Es schien Reita schwer zu fallen, aber letztendlich sprach er es so aus, dass Ruki ihm sofort glaubte. „Im Club. Vor knapp zehn Monaten. Da hatte ich sehr viel intus und Yomi auch. Du hast uns erwischt und dich an Yomi gerächt, indem du zu Ruka gegangen bist. Und du kannst sehr gut verführen, wenn du nur willst, weißt du?“ Er wischte ihm die Wangen trocken und küsste ihn sanft. Ruki drehte sich weg. „Das fühlt sich nicht richtig an“, wisperte er dann erklärend und Reita zuckte kaum merklich zurück. Dennoch bemerkte Ruki es und zuckte ebenfalls zusammen, hielt den Älteren eilig fest. „Bitte, ich will dich nicht mehr verletzen“, sagte er dann atemlos und erneut kamen Tränen auf. „Aber ich bin vollkommen verwirrt, bitte gib mir Zeit! Du bist so geduldig mit mir und ich bin jetzt schon so weit, bitte gib mir nur noch etwas mehr Zeit, bis ich alles sortiert habe und dich küssen kann, ohne mich komisch zu fühlen!“ „Schon gut“, nickte Reita sofort, wirkte allerdings überrascht und lächelte auch kurz darauf schon wieder. „Bitte nimm es mir nicht übel, dass ich dir nichts gesagt habe. Aber ich wollte so dringend, dass du dich alleine entwickelst, dass du dich von alleine erinnerst. Deshalb habe ich Yomi ziehen lassen. Ich wusste, dass deine Kopfverletzung dich zwar kurzfristig alles vergessen lässt, aber sobald du dein Gedächtnis wieder hättest, hätte sein Spiel sowieso nicht länger funktioniert.“ Es klang entschuldigend, aber Ruki dachte nicht einmal darüber nach, bevor er ihm sofort verzieh. Aber eines war da noch. „Reita?“ Sie gingen bereits über den Schulhof, Reita wollte Ruki endlich zu sich nach Hause bringen. „Was genau war denn nun bei meinem Unfall?“ Es dauerte bis Reita antwortete. Sie gingen die Straße entlang bis zur Bahnstation, lösten das Ticket und standen bereits am Gleis, bis Reita etwas sagte. Ruki hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet. „Ich weiß nicht, was genau zwischen dir und Yomi alles vorgefallen sein muss. Du kanntest ihn ja schon viel länger als ich“, erklärte er, nun wirkte er vorsichtig. „Ihr habt euch gestritten, oder wohl eher geprügelt. Es ist völlig ausgeartet. Du wolltest vor ihm flüchten, er hat dich erwischt, du bist gefallen und da war auch schon das Auto. Es war ein Unfall, hinterher hat er behauptet, er sei dir auf die Straße nach um dich festzuhalten, aber weil du so hysterisch warst und weg wolltest, bist du erst recht vor das Auto gerollt.“ Reita zuckte mit den Schultern. „Ich glaube ihm, dass er dich nicht umbringen wollte. Aber wer weiß das schon.“ Ruki nickte verstehend und in seinem Kopf bewegten sich die Bilder wie ein Film, eine Erinnerung kam wieder in ihm hoch. Reita griff nach seiner Hand und fast automatisch verschränkte Ruki ihre Finger ineinander. Als sie in die Bahn einstiegen starrte er auf sie hinab, bevor sich ungesehen ein Lächeln über seine Lippen zog. Es würde nie anders sein. Nie würde es anders sein. Anders würde es nie sein. Würde es jemals anders sein? tbc: Prolog Epilog: [Prolog] ---------------- Story Title: Das Requiem Chapter: 5/5 +Epi/Prolog Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット & Nightmare/ナイトメア Genre: Drama Rating: PG16 Warning: Iam crazy. I lost my head and my heart -years ago Devotement: She knows Idea: I don’t remember anymore Erected: Saturday, ‎14. November ‎2009, ‏‎04:28:26 Disclaimer: No slavery. Music: Rammstein Within Temptation Comment: Die "Auflösung"! Hope ya‘ll enjoy. […] D E N K T bitte daran: Dies hier ist der P R O L O G! Stellt euch diesen Teil vor als der Anfang der ganzen Geschichte. Es geht hier um Yomi und Ruki. [Prolog] Hastig atmend, zitternd und in Tränen aufgelöst schob sich der kleine Körper an der Wand entlang. Kalte Finger tasteten sich voran, denn ohne diesen Halt, hätte ihn niemand mehr gehalten. Blass und dünn, dennoch blickten ihm helle Haselnüsse freundlich entgegen, als sie ihn erblickten. Er fühlte sich so erbärmlich, als er sich so betrachten ließ. Seine Lippen bebten, dennoch drang der Name über sie, winselnd, wie ein Hund, der nach Vergebung suchend zurück gekrochen kam. „Warum bist du so traurig?“ Zuckend brach der kleine Körper zusammen und Tränen flossen ohne Unterlass. „Weil es dir so schlecht geht!“ Bettfedern quietschten und das Geräusch von nackten Füßen ertönte und er hob den Kopf, als er weißen Stoff neben sich erblickte und Verband, viel Verband. „Mir geht es aber schon viel besser.“ Wollte man ihn trösten? Das war nicht möglich. „Du weißt doch nicht einmal wer ich bin, nicht wahr?“ Es herrschte Schweigen, dumpf hallte der Schmerz in seinem Körper wider. „Ich wollte dir nicht weh tun. Aber egal was ich mache, wir kommen nicht von einander los. Ich wollte dich töten!“ Tränen, Schluchzen, doch trotzdem schien der Engel nicht zu verstehen. Die zitternde Hand hob sich an die blasse Wange. Sie war so kalt, so weiß und so weich wie Schnee. „Ich ertrage es nicht dich bei ihm zu sehen. Warum kommst du so leicht über mich weg? Warum kannst du mich nicht so lieben wie ich dich liebe? Warum kann nur er mich so lieben, aber nicht du?“ Haselnüsse verschwammen in Tränen. „Das tut mir Leid!“ Sein unechtes Lachen hallte in dem Raum wider, wie der Schmerz in seinem Körper, als wäre er vollständig leer. „Du weißt doch nicht einmal wer ich bin, du weißt doch nicht einmal, wovon ich rede! In den nächsten fünf Minuten, wenn ich diesen Raum verlassen habe, wirst du dich doch nicht einmal daran erinnern, dass ich da war! Also heuchle mir keine Gefühle vor!“ Keine Entschuldigung drang in ihn, in den zitternden Körper, der vor Schmerz und Hass fast wie gelähmt war. Als man ihn aus dem Zimmer holte, wankte er durch die langen dunklen Gänge und riss sich sein Herz aus der Brust. Vom ersten Augenblick an hatte sein Engel es besessen, es mitzunehmen wäre töricht. Dies war sein Versprechen und er würde dafür sorgen, dass Niemand es brechen könnte. Sein Engel würde strahlen und sein Engel würde ein glücklicher Engel sein- aber nicht mit ihm. ‚Hoppe Hoppe Reiter Und kein Engel steigt herab Mein Herz schlägt nicht mehr weiter Nur der Regen weint am Grab‘ おわり。 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)