Hänsel und Gretel... von L_Zorro-Chan (oder auch: Pumuckel und Barbie verliefen sich im Wald) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Titel: Hänsel und Gretel… Pairing: Sasori x Deidara Genre/Warnungen: Shonen-Ai, Romantik, OoC, Drama, Lime, Comedy Erklärungen: „bla, bla“ = Jemand redet denk, denk = jemand denkt Disclaimer: Nichts aus der Welt von Naruto & den Gebrüder Grimm gehört mir und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story. Viel Spaß beim Lesen! Hänsel und Gretel….. …oder auch: Pumuckel und Barbie verliefen sich im Wald. Prolog Es lebte einmal vor langer Zeit, als man noch Geschichten über Hexen und Zauberer Glauben schenkte, als es noch keinen Fernseher oder ähnliches gab, am Rand eines Waldes weit abgelegen der Zivilisation, eine kleine Familie in ihrem Häuschen aus Holz. Fünfzehn Winter später gebar die Frau einen Sohn mit feuerrotem Haar, den sie ‚Sasori’ taufte. Und nur ein Jahr später erblickte ihr zweiter Sohn, Deidara, das Licht der Welt, auch wenn die Mutter ein kleines Geheimnis mit sich trug. Dennoch glücklich und zufrieden verbrachte die Familie ihr Leben in dem kleinen Häuschen, bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem zwei Brüder den Wald von innen kennen lernten…. ............................................................................................................................................... Eisig fegte der Wind durch die zerzausten Blätter des Waldes und lies jegliches Gefühl von Wärme verblassen. Die Bäume bogen sich ächzend unter dem gewaltigen Druck nach unten. Nur selten verirrten sich Besucher hierher… und wenn es einmal geschah, dann waren diese nie wieder gesehen. Düstere Stimmen hallten durch die Finsternis. Stimmen verlorener Pilger, deren Seelen nun hilflos im Wald umherirrten. Gruselige Legenden umwoben diesen angeblich verzauberten Wald. Legenden eines Lebkuchenhäuschens, dessen liebliches Aussehen, sowie dieser herrliche süße Geruch jedes Kind in seinen Bann rissen und dann nie wieder hergaben. In jenem Haus aus Süßigkeiten wohne eine menschenfressenden Hexe, die nicht gehorsame Kinder zu sich hole, sie mäste wie ein Tier und anschließend genüsslich in ihrem Ofen wie einen Brotlaib backe. Nachts, wenn man genau lauschte, vernahm man das leise Kichern der Hexe, stets erpicht darauf, dass neue Beute sich in ihrem herrlich duftenden Netz verfing… Aber jedes Kind weiß doch, dass es Legenden gar nicht gibt… oder etwa doch? Fortsetzung folgt… Hoffe euch hat die Einleitung zu meiner neuen FF neugierig gemacht, auch wenn sie etwas kurz geraten ist. Geschrieben hab ich sie schon vor längerer Zeit, nur gefallen will sie mir immer noch nicht so recht. Das nächste Kapitel ist natürlich länger und dann geht es auch richtig los ^^ Über Kommis und Kritik freu ich mich natürlich wie immer sehr. Eure L_Zorro-Chan Kapitel 1: Ausgesetzt / Abenteuer im Gruselwald ----------------------------------------------- Kapitel 1 – Ausgesetzt / Abenteuer im Gruselwald Mitten in jenem sagenumwobenen Wald gab es jedoch zwei Personen, die momentan andere Sorgen hatten, als olle Hexen und Knusperhäuschen. Verzweifelt suchten sie einen Unterschlupf für die Nacht, denn….. „Verdammt, das ist alles deine Schuld, un!“, schrie Deidara seinen Bruder an. Ok, bis vor kurzem glaubte er noch es sei sein Bruder – bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem sie beide vor die Tür gesetzt worden waren. „Ach ja?“, erwiderte Sasori, der sich nicht im Geringsten für das was passiert war, verantwortlich fühlte. „Es wäre sowieso irgendwann raus gekommen.“ Nur weil ihre Eltern sie beim rumfummeln in Sasoris Zimmer erwischt hatten, schoben die gleich so einen Aufstand. Er verstand gar nicht, was das Theater sollte. Kreischend hatte ihre Mutter die Hände vor die Augen geschlagen, ehe sie heulend in die Arme ihres Mannes gefallen war. Und als Sasori die Wahrheit – und zwar nichts als die Wahrheit – aussprach, rannte sein Vater wütend auf ihn zu, verpasste ihm eine äußerst feste Ohrfeige, so dass seine Wange noch drei Tage danach schmerzend pochte, als ob es gerade erst geschehen wäre, und verbannte sie beide zu guter Letzt auch noch aus dem kleinen Holzhäuschen, dass für die letzten sechzehn Jahre ihr Zuhause gewesen war. „Na und! Wegen dir irren wir seit Tagen in diesem beschissenen Wald herum, ohne eine richtige Mahlzeit und ein warmes Bett!“, heulte der Blonde nun fast. „Hättest du einfach mal deine vorlaute Klappe gehalten!“ Hätte er vielleicht doch besser lügen und behaupten sollen, dass Deidara sich wehgetan und er ihn nur habe trösten wollen? Oder das der Blonde ohnmächtig wurde, so dass nur noch eine Mund-zu-Mund-Beatmung helfen konnte? Nein, dass würde sogar jeder Blinde mit Krückstock sofort durchschauen und warum mit der Wahrheit geizen, um unnötig lange Diskussionen führen zu müssen, wenn man es auch kürzer machen konnte. Sasori hasste es schon immer, andere warten zu lassen oder auf jemanden warten zu müssen. Also sprach er lieber direkt aus, was auf seiner Zunge brannte. „Beschwer dich mal nicht, wenigstens können wir so ungestört die Zeit zusammen genießen, nicht so wie zu Hause.“, versuchte Sasori seinen Schatz zu beruhigen. Deidara glaubte sich verhört zu haben. Zog Sasori diesen unheimlichen Wald, dessen Bäume zu reden schienen, etwa einem warmen, kuscheligen Bett vor? Er jedenfalls nicht! „Aber trotzdem wäre mir ein Dach über dem Kopf lieber! Du hättest dir irgendeine Ausrede einfallen lassen sollen.“, meckerte der Blonde weiter. „Nein, warum denn? Wir sind doch alt genug, um selbst über unser Leben entscheiden zu können.“, antwortete Sasori, der direkt vor Deidara halt machte. In seiner Stimme schwang ein kleines bisschen Ärger über das Gejammer des Blonden mit. „Und entschuldige, was bitte hätte ich denn deiner Meinung nach glaubwürdiges vorzubringen gehabt? Meinst du, sie hätten uns abgekauft, dass wir nur aus reiner Neugier rumprobiert haben und nicht wussten was wir taten? Mit 16 Jahren, nacktem Oberkörper und in ziemlich eindeutigen Posen?“ Deidara schüttelte den Kopf und schmiegte seinen erschöpften Körper an den Sasoris. Er wusste selbst, dass dieser Tag einmal kommen musste, schließlich konnten die beiden ihr Geheimnis nicht für ewig behalten, doch hatte er nicht damit gerechnet, so plötzlich ohne ein Zuhause in einem mehr als gruseligen Wald ausgesetzt zu werden, was ihm sehr zu schaffen machte. Sanft strichen die schlanken Finger seines Partners durch das blonde Haar, spielten mit einzelnen Strähnen, wodurch sich der Körper Deidaras ein wenig beruhigte. „Du weißt doch schon ein paar Jahre, dass wir keine richtigen Brüder sind, weil Mutter kurz nach meiner Geburt mit einem anderen ins Bett gestiegen ist.“, flüsterte Sasori. Und obwohl es verboten oder abnormal war, würde er Deidara niemals fortschicken. Dafür liebte er ihn viel zu sehr. „Ja… aber vielleicht hättest du es in einem anderen Ton zu den beiden sagen sollen.“, lächelte Deidara, der nun direkt in das Gesicht des Rothaarigen schaute, welcher den Blick verträumt erwiderte, ehe er seinen wertvollsten Schatz in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. „Vielleicht… aber ich finde das haben sie verdient, weil sie dich immer schlechter behandelt haben als mich.“, grinste er nach dem Kuss. „Komm, lass uns eine Bleibe für heute Nacht suchen. Vielleicht finden wir morgen einen Weg nach draußen.“ So machten sich die beiden auf die Suche nach einem gemütlichen Plätzchen, das sich bald unter der Wurzel eines sehr groß gewachsenen Baumes fand. ~~~~ Ein heftiger Knall riss die beiden Liebenden ungemütlich aus ihrem unruhigen Schlaf, sodass sie wenige Sekunden später Kerzegrade in ihrem Schlafquartier standen. „W-Was war das?“, fragte Deidara ängstlich. „Keine Ahnung. Hörte sich an, als ob etwas explodiert wäre…“ Ein Schauder überlief Deidara und er klammerte sich zitternd an Sasori. „Oh Gott, das wird doch nicht die Hexe sein, die hier im Wald leben soll?“ Die Bäume starrten grimmig auf sie herab und es sah aus, als ob sie wüssten, was den beiden in naher Zukunft blühte. „Ich glaube zwar nicht, dass es hier überhaupt so was wie ne Hexe gibt, aber trotzdem… Lass uns von hier verschwinden, Deidara.“ Dem konnte der Blonde nur zustimmen: Nichts wie weg hier! Plötzlich stahl sich etwas in sein Blickfeld und zog ihn wie ein magischer Zauber zu sich. Skeptisch beäugte er das Körbchen, in dem seltsame aus Lehm gefertigte Figuren verweilten. Wer hatte das denn hier vergessen? Ein Schild mit der Aufschrift „Vorsicht explosiver Lehm!“, prangte an der Vorderseite. Zwar konnte Deidara sich nicht genau erklären warum, aber irgendwie ließen ihn diese Figuren nicht mehr los. Solch eine Schönheit hatte er selten gesehen und wenn man sie explodieren lassen würde, käme ihre wahrer Glanz erst richtig zur Geltung. Und Explosionen fand der Blonde schon immer toll, auch wenn er selten die Gelegenheit bekam Eine zu sehen. Höchstens mal zu besonderen Anlässen oder auf Festen ließen ein paar Pyrotechniker bunte Feuerwerkskörper in den Himmel empor steigen, die den pechschwarzen Nachthimmel erleuchteten. Vorsichtig beugte er sich hinunter, um eins der Objekte zu näher zu betrachten, als Sasori ihn am Arm packte. „Spinnst du?! Wer weiß was das für Teile sind und wer sie dahin gestellt hat. Vielleicht ist es eine Falle und sie explodieren, wenn wir sie auch nur berühren.“, warnte der Rothaarige. „Aber das ist unsere einzige Möglichkeit, diesem Wald zu entkommen, sieh es als einen Wink des Himmels.“, lautete die Antwort des Blonden, den die Figuren schier in ihren Bann zogen. Sasori verstand kein Wort von dem, was sein Freund da vor sich hinbrabbelte, er wusste nur, dass er den Dingern da nicht über den Weg traute. Als Deidara den verdutzten Ausdruck in den Augen des Anderen sah, griff er einfach – frei nach dem Motto: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt - in das Körbchen, holte eine der Figuren raus und hielt sie Sasori direkt vors Gesicht, der vor lauter Panik die Augen weit aufriss und mit einer Hand nach dem Lehmkäfer schlug, welcher sich daraufhin aus Deidaras Griff löste, um in einem weiten Bogen gegen den nächsten Baum zu fliegen. Erneut ertönte ein lauter Knall, diesmal ausgelöst durch den Lehmkäfer, der soeben erfolgreich am Stamm des nun verkohlten Baumes gelandet war. Bunte Funken blitzten für einige Sekunden auf. Stöhnend gab das Holz der Explosion nach und knackste schmerzend, als ein Stück des Stammes heraus brach. „Was hab ich dir gesagt!“, schrie Sasori. „Die Dinger sind mehr als nur gefährlich! Wink des Himmels, von wegen!“, fügte er sarkastisch hinzu. Aufgebracht fuchtelte der Ältere mit den Händen in der Luft herum und überlegte sich, was wohl als nächstes kommen würde. Deidara hingegen stand grinsend da und betrachtete sein soeben vollbrachtes ‚Kunstwerk’. Diese Figuren schienen doch zu etwas gut zu sein, auch wenn Sasori das nicht so sehen mochte. „Schau nur, was für eine schöne Explosion das eben war.“ „Hast du sie noch alle?!“, knurrte der Rothaarige. „Jetzt haben wir wenigstens etwas um uns zu verteidigen.“ „Öh… da hast du auch wieder Recht.“ „Außerdem können wir diese Figuren als Wegweiser benutzen, damit wir schneller aus dem Wald finden.“, erklärte der Blonde, dem es vorkam, als seien diese Lehmgebilde schon immer mit ihm verbunden gewesen. „Das stimmt allerdings… auch wenn sie mir nicht ganz geheuer sind.“ Sasori dagegen hielt nicht viel von Explosionen und außerdem stellte Kunst für nicht einen kurzen Augenblick dar. Sondern etwas, dass auf ewig bestehen blieb, wie einmalige Monumente und dergleichen. So machten sich die beiden auf den langen, beschwerlichen Weg durch den dunklen, geisterhaften Wald. Alle paar Meter setzten sie eins der Figürchen auf den Boden, damit sie bemerkten, falls sie sich im Kreis bewegen sollten. ~~~~ Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel, auch wenn sie durch die dichten Baumkronen hier nur spärliches Licht hinein warf. Sasori und Deidara wanderten zuversichtlich weiter, denn bis jetzt waren sie auf keine der Lehmfiguren gestoßen, die sie auf dem Weg verteilt hatten, was bedeutete, dass sie sich auf dem richtigen Weg befinden mussten. Was die beiden jedoch nicht ahnen konnten: Weiter hinten im Wald lauerte etwas Geheimnisvolles. Man konnte nicht genau erkennen was es war, denn eine farbige Maske bedeckte das kindlich wirkende Gesicht. Manchmal gab es quietschende, kichernde Geräusche von sich oder sprang freudig in die Höhe. Auf den ersten Blick sah es nicht gefährlich aus, doch wenn man genau hinsah, musste man feststellen, dass es unter seinem Arm ein Säckchen trug, in das es fleißig die kleinen Lehmfigürchen wandern lies. “Am I good or am I bad? Find it out.... but when the time comes... don’t be mad neither sad.”, flötete es gut gelaunt durch die Baumreihen. Fortsetzung folgt.... Mit dem Text am Ende bin ich mir nicht so sicher, ob der grammatikalisch ganz richtig ist ^^“ Soll übersetzt soviel heißen wie: „Bin ich gut oder böse? Findet es heraus… aber wenn die Zeit kommt… seit weder wütend noch traurig.“ Hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir ein paar Kommis, dann geht es auch bald schon weiter. Vielen Dank für das bisherige Feedback und die Favoriteneinträge. Eure L_Zorro-Chan Kapitel 2: Diskussionen über ‚Wahre Kunst’… ------------------------------------------- Kapitel 2 – Diskussionen über ‚Wahre Kunst’… Es vergingen einige weitere Tage und so langsam aber sicher verlor Sasori seine Geduld. „Arrrrrgrrrr…“, raufte er sich verzweifelt die Haare. „Wie bitte kann es sein, dass du nur noch zwei - ja du hast richtig gehört: NUR NOCH ZWEI - dieser beschissenen Lehmklumpen besitzt und wir immer noch wie blöd durch diesen Wald irren?!“, regte er sich weiter auf. Sasori ging alles gewaltig auf den Sack. Hätte er sich doch nur mal nicht auf Deidara verlassen, da war man ja eher verlassen. Seit Tagen stetig die gleiche Kulisse, bestehend aus Bäumen, Holz, Pilzen und… man stelle sich vor: noch mehr Bäumen! Gott, es war zum Mäuse melken! Deidara währenddessen hatte es sich auf dem Boden gemütlich gemacht und sein Körbchen mit den kleinen Figürchen neben sich abgestellt. Seit dem Tag, an dem ihm der Himmel ihm dieses Geschenk gemacht hatte, umgab ihn eine seltsame Ruhe und die Angst verschwand fast komplett. Natürlich erschrak er nachts noch immer des Öfteren, wenn plötzlich ein Rudel Wölfe aufheulte oder die morschen Äste krachten, aber wer tat das nicht? „Ach Sasolein, reg dich nicht so auf.“, versuchte Deidara seinen Partner zu beschwichtigen. Er stand auf und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Schatz… wir finden schon einen Weg hier raus, glaub mir.“ „Pah na klar und den Weihnachtsmann gibt’s wirklich oder was?“, fuchtelte Sasori mit seinen Armen rum, ehe er den Blonden böse anfunkelte. „Wegen wem sitzen wir denn überhaupt hier mitten in der Pampa und finden keinen Weg nach draußen?!“ „Das wüsste ich auch mal gerne, du Blödmann!“ Jetzt reichte es Deidara aber auch. Das war ja wohl die Höhe! Er sollte schuld an dem ganzen Schlammassel sein? Pah, das er nicht lachte. Der Rothaarige packte seinen Partner unsanft am Kragen und zog ihn bis kurz vor sein Gesicht. „Du ganz allein bist schuld Deida-chan...“, hauchte er seinem Gegenüber zu. „…oder willst du etwas anderes behaupten? Wer hat denn die Lehmfiguren aufheben und sich darauf verlassen wollen?“, provozierte er weiter. Deidaras Augen veränderten sich zu engen Schlitzen. Wenn Blicke töten könnten. Er riss sich grob von Sasori los und brüllte nun ungehalten seine ganze Wut und auch den Schmerz, den er eben kurz verspürte, heraus. „Ich glaub du hast sie nicht mehr alle! Wegen wem wurden wir überhaupt von zuhause verbannt und mussten uns im Wald durchschlagen, un?“, brauste er los. „Na? Denk mal drüber nach, dann sollte dir auffallen, dass du die Schuld an dem Unglück trägst und nicht ich!“ „Hast du was gesagt? T’schuldigung, hab grad nicht zugehört.“ Sasori tat so, als kratze ihn das nicht im Geringsten und bohrte sich nebenbei mit dem Ziegefinger im Ohr, was Deidara noch mehr auf die Palme brachte. Sollte der Blonde ihn ruhig weiter anschreien, er würde schon noch sehen, was er davon hatte. Sasori brauchte jetzt sowieso etwas zum abreagieren und da kam so ein kleiner Streit gerade recht. Nach ein paar Sekunden des Schweigens, fügte Deidara noch einen kleinen, aber entscheidenden Satz hinzu. „Außerdem… diese Lehmfiguren sind wahre Kunst!“, dabei grinste er den Rothaarigen frech und herausfordernd an. Nun konnte dieser sich nicht mehr beherrschen und stürzte sich auf Deidara, welcher leider geschickt ausweichen konnte, so dass Sasori fast vornüber hingefallen wäre. Gerade so schaffte er es sein Gleichgewicht zu halten. „Na warte, dass wirst du mir noch büßen, Kunstbanause!“, schnaubte der Rothaarige. „Komm doch her, wenn du dich traust, Püppchen!“ Kaum verklangen die letzten Worte, ging das Gefecht auch schon weiter. Die beiden schenkten sich wirklich nichts und versuchten immer wieder auf den anderen einzuschlagen. Deidara erwischte Sasori einmal gekonnt an der linken Wange, dafür musste er auch einen harten Schlag in den Bauch hinnehmen. Prügelnd und fluchend bewegten sich die beiden weiter in den mittlerweile leicht verdunkelten Wald hinein und kamen keuchend auf einem grünen Stück zum stehen. Leider übersahen die Streithähne in ihrem Kampfrausch den Abgrund, der vom saftigen Gras bedeckt wurde, ein Stück tiefer in den Wald führte und ihnen noch mal zum Verhängnis werden sollte. „Na… kriegst wohl keine Luft mehr, un!“ „Das sagt gerade der Richtige, du kannst dich ja kaum auf den Beinen halten!“, grinste Sasori, bevor er auf Deidara losstürmte, um diesem den finalen Schlag zu versetzen. Seine Faust zielte dabei mitten in das schöne Gesicht den Blonden, verfehlte jedoch ihre Wirkung, als jener sich elegant zur Seite drehte und dem Schlag somit auswich. Sasori legte sich gekonnt auf die Fresse. „Ooooooh… hat sich klein Sasolein wehgetan?“, kam es sarkastisch seitens des Blonden. „Noch nicht mal mehr gerade schauen kannst du, un!“, fügte er lachend hinzu. „Na warte, das wirst du mir büßen!“, krallte Sasori sich ob der Blamage kurz ins Gras, riss ein paar Halme davon aus, als er - mittlerweile schäumend vor Wut und mit feuerrotem Gesicht – aufsprang und erneut auf den Jüngeren stürzte. Zum Bedauern des Rothaarigen schaffte es Deidara fast jedem Schlag auszuweichen. Taktisch wich er immer zurück, doch plötzlich wurde ihm ein kleiner, runder Stein zum bitterbösen Verhängnis. Er stolperte darüber und drohte nach hinten zu fallen, was Sasori wiederum ein fettes Grinsen ins Gesicht zauberte. Gerade im letzten Moment meisterte Deidara es aber noch die Kurve zu kratzen und krallte sich in Sasoris T-Shirt fest, dem buchstäblich das Grinsen aus dem Gesicht fiel. Beide kullerten nach hinten, den wunderschön mit Gras bedeckten Abgrund hinab. Es war ein langer und schmerzlicher Weg, den sie zurücklegen mussten. Immer wieder überschlugen sie sich und schrieen sich dabei auch noch an, bis sie letztendlich zum stehen oder besser gesagt liegen kamen. Vor Schock keuchend und nach Luft ringend lagen sie auf dem weichen, grünen Waldboden. Sasori drehte sich kurz, nur um festzustellen, dass sie anscheinend auf einer Art Lichtung gelandet waren. Die Sonne stand schon ganz tief, fast war sie verschwunden, so dass die Bäume, das Gras und die vereinzelnden Blumen in einen rötlichen Schimmer getaucht wurden. Alles duftete herrlich nach Tannen, Holz, Blumen und frischer Luft. Genießerisch ließ Sasori die Umgebung auf sich einwirken. Das ist Kunst, dachte er sich und nicht so ne olle Explosion. „Hnggg…“, kam es just in diesem Moment von unten. Der Rothaarige grinste kurz, hob dann jedoch seinen Oberkörper etwas an, damit der unter ihm liegende Deidara nicht erstickte. Kurz darauf positionierte Sasori seinen Körper zwischen den Beinen des Blonden, die Arme jeweils rechts und links neben dem Kopf gestützt und sah diesen nun erwartungsvoll an. „Was?“, hob Deidara skeptisch eine Augenbraue. „Ich hab gewonnen…“, schmunzelte der Ältere, bevor sein Gesichtsausdruck einen traurigen Touch bekam. „Es tut mir leid, Schatz. Ich hätte nicht so reagieren sollen. Hab ich dir wehgetan?“ Deidara schloss kurz die Augen, nur um im selben Moment seine Lippen auf die Sasoris zu drücken und ihn verlangend, aber zugleich sanft zu küssen. „Nein, keine Sorge, mir geht’s gut.“, schüttelte Deidara nach dem Kuss seinen Kopf, während seine Hand zart über die linke Wange des Rothaarigen strich. „Es tut mir auch leid, dass ich so böse zu dir war, Saso.“ „Schon ok, wir sind beide Vollidioten.“ Jetzt lachten sie wieder gemeinsam. Sasori beugte sich hinunter, um erneut ihre Lippen zu vereinigen. Deidara keuchte in den Kuss hinein, als eine freche Zunge bittend über seine weichen Lippen leckte und er bot ihr keinen Einhalt. Sasori fuhr fordernd immer wieder die Zahnreihen und den Gaumen entlang, während er sich ein kleines Duell mit der anderen Zunge liefern musste. Ihre Körper wurden von wunderbarer Wärme und ganz vielen Schmetterlingen durchflutet. Deidara strich versonnen durch Sasoris Haar, nur um dann mit seinen Händen auf Wanderschaft zu gehen. Vorsichtig fuhr er die Konturen von Sasoris Ohren nach, blieb bei den Wangen verweilen und zog so den anderen noch tiefer in den Kuss hinein. Der Rothaarige musste wegen Luftmangels den Kuss lösen. Von unten konnte man ein leises Murren hören, woraufhin er leicht schmunzeln musste. Einfach göttlich, schoss es ihm durch den Kopf. Deidaras Mund stand noch leicht offen, so dass man das erregte Keuchen noch deutlicher vernahm und in seinen Augen glänzten vor Lust. Er glaubte gleich zu verbrennen, so heiß war ihm durch den Kuss geworden und auch zwischen seinen Beinen begann etwas lebendig zu werden. Kurz schloss er die Augen und sog dankbar die Luft ein. Gott, wenn Sasori so weitermachte, konnte er für nichts mehr garantieren. Aber hier und jetzt auf dem Waldboden? Beide blickten sich einen Moment verliebt und glücklich in die Augen, bevor der nächste, diesmal weitaus leidenschaftlichere Kuss entflammte. Scheiß drauf, dachte Deidara, dessen Verstand sich gerade lachend verabschiedete, als Sasoris warme Lippen seiner Halsbeuge einen kleinen Besuch abstatteten und sich dort gemächlich festsaugten. Stöhnend legte der Blonde seinen Kopf in den Nacken, um seinem Partner noch mehr Spielraum zu lassen. Seine Arme schlangen sich um den Rücken Sasoris, welcher mittlerweile mit seiner feuchten Zunge über das Kinn des Blonden, bis hin zu dessen verführerischen, weichen Lippen leckte, wo bereits eine mehr als ungeduldige Zunge auf einen Kampf wartete. Auch Sasori ließen diese Aktionen nicht kalt. Langsam schoss sein Blut in untere Körperregionen und er begann seinen Unterleib gegen den Deidaras zu reiben. Beide keuchten - gedämpft durch den Kuss - ob dieser Berührung auf. Nun wurde es Deidara zu viel, so stark war sein Verlangen. Mehrmals fuhren seine ungeduldigen Hände die Seiten Sasoris hinauf und hinab, bis sie schließlich am Hintern des Rothaarigen zum liegen kamen. Bestimmend drückte er die Hände auf den knackigen Arsch, knetete diesen kurz durch und erntete dafür ein lautes Stöhnen, da Sasori kurz ihre Verbindung lösen musste. Grinsend wanderten die frechen Fingerchen wieder hinauf. Mitten auf dem Weg zu Sasoris Schultern packten sich dessen Hände die Deidaras. Er verhakte ihre Finger ineinander und bettete sie über den Kopf seines Geliebten. Deidara konnte sich ein paar Minuten später endgültig nicht mehr beherrschen. Seine Erregung verlangte nach Aufmerksamkeit, also drückte er kurzerhand Sasori von sich, nur um ihn gleich wieder unter sich ins Gras zu befördern. Beide spürten jetzt jeweils ein Bein an ihrer Körpermitte. Fordernd und wild drückte Deidara ihre Lippen aufeinander, während sein Unterkörper sich gleichzeitig an dem Sasoris rieb. Bereitwillig winkelte der Rothaarige das Bein ein wenig an und entlockte Deidara dadurch noch mehr dieser entzückenden Geräusche. ~~~~~~~~~~~~ Der Mond leuchtete hell über der kleinen Lichtung auf die es das verliebte Paar nach ihrem Streit verschlagen hatte. In der Ferne konnte man eine Eule bei ihrem nächtlichen Spazierflug vernehmen, doch ansonsten blieb es in dieser Nacht sehr ruhig. Sasori wachte auf, fröstelte es ihn doch leicht. Schläfrig rieb er sich über die Augen und stellte entsetzt fest, dass sie vergessen hatten sich zuzudecken. Wenn das mal keine Erkältung gab. Er gähnte kurz, ehe er sich aufrichtete und einen überaus entzückenden, unschuldig vor sich herschlummernden, nackten Deidara ansah. Blonde Strähnen hingen verirrt über das süße Gesicht. Sasori betrachtete den reizenden Körper und dachte verträumt an ihr kleines, sündiges Liebesspiel das sie noch vor ein paar Stunden getrieben hatten, sowie an die Gefühle, die sie sich dabei gestanden hatten. „Mach mich zu deinem Mann.“, diese Worte hatte Deidara ihm heißer ins Ohr geflüstert. Für beide war es das erste Mal, dass sie soweit gegangen waren. Sasori musste bei dem Gedanken an das lustverhangene Gesicht Deidaras anzüglich grinsen. Momentan war es ihm auch egal, ob sie je wieder aus dem Wald herausfinden würden oder nicht, so glücklich und zufrieden fühlte er sich schon lange nicht mehr. Ganz sicher würde er diesen Engel, der all das Glück erst zu ihm brachte, nie wieder hergeben. Für kein Geld der Welt. Seltsame Geräusche direkt neben ihm forderten seine Aufmerksamkeit, woraufhin er sich nach der Quelle dieser umdrehte. Was er allerdings sah, zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht. Deidara bewegte sich leicht im Schlaf und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Sah aus, als ob ihm auch langsam kalt wurde und er deshalb ein wenig beleidigt schien. Sasori streckte sachte seine Hand aus, nur um dem Schlafenden vorsichtig eine der verirrten Strähnen aus dem Gesicht zu streichen und diese goldigen, weichen Wangen kurz zu berühren. „Ich liebe dich, Deidara. Schlaf schön.“, hauchte der Rothaarige seinem Schatz ins Ohr, nahm eine Decke, die sie aus ihrem ehemaligen Heim hatten mitgehen lassen und bettete sie beide darin ein. Sich gegenseitig wärmend, glücklich und fest umschlungen verbrachten die zwei Liebenden die restliche Nacht auf der Lichtung. ~~~ Zwitschernd flatterten Vögel über die von Bäumen umgebene Lichtung, als die Sonne hoch über den Wipfeln aufzugehen begann und im Wald der Morgen anbrach. Gemächlich räkelte sich etwas unter einem der hohen Bäume. „Uuuuaaa…“, gähnte Sasori, als er langsam seine verschlafenen Lider öffnete. Eine Weile blieb er einfach nur still liegen und wartete bis auch sein Geliebter endlich aufwachen wollte. „Morgen…“, nuschelte Deidara nach dem dritten Versuch seine Augen offen zu halten. Leicht grinsend beugte Sasori sich zu ihm hinüber und gab ihm einen langen, sinnlichen Kuss, den der Blonde nur zu gern erwiderte. Verliebte Blicke austauschend und den anderen streichelnd, verweilten die beiden einfach zufrieden seitlich nebeneinander liegend. „Ist alles ok mit dir, Deidara?“, erkundigte sich der Rothaarige kurze Zeit später. Schließlich waren sie in der gestrigen Nacht nicht gerade zurückhaltend gewesen. „Mmmh… alles ok. Ich liebe dich, Sasori“, antworte Deidara überglücklich und küsste seinen Gegenüber gleich noch mal. Als sie sich ihre Lippen wieder voneinander trennten, stahl sich plötzlich etwas in seinen Blickwinkel, das seine ganze Aufmerksamkeit erregte. Direkt hinter Sasori stand das kleine Körbchen, das Deidara gestern völlig vergessen hatte und nun auf wundersame Weise hierher gelangt war. Freudig sprang der Blonde – wie Mutter Natur ihn geschaffen hatte – über Sasori und blickte verwundert auf den Inhalt des Weidengeflechts. Alles noch da!, freute er sich, da beide Lehmfiguren unversehrt darin lagen. Direkt daneben lag ein braunes Säckchen, das perfekt als Aufbewahrungsort zu dienen schien. „Was ist denn los?“, wollte der Rothaarige wissen. Kam er sich nun doch etwas vernachlässigt vor. „Sieh doch selbst.“, schlug Deidara vor. Widerwillig brummend erhob Sasori sich und kam dem Wunsch seines Schatzes nach. „Och neee…“, seufzte er. Missmutig glitt sein Blick hinüber zu den verfluchten Lehmklumpen, die er glaubte nun endlich losgeworden zu sein. Bis über beide Ohren grinsend tätschelte Deidara ihm die Schulter, ehe sie sich gemeinsam anzogen. Danach griff er sich das Säckchen, steckte die Figuren vorsichtig hinein und verschloss es wieder sorgfältig. So liefen die beiden ein Stück durch das enge Gestrüpp, bis sie einen kleinen Fluss erreichten, an dem sie ihre verschlafenen Gesichter wuschen und überlegten wohin sie als nächstes gehen sollten. Nebenbei naschten sie noch einige der herumhängenden Waldfrüchte, die sich als essbar erwiesen. Kurzerhand entschieden sie dem Weg auf der anderen Seite des Flusses zu folgen. Geschickt hüpften die beiden über die Steine, die an einer seichten Stelle des plätschernden Nass einen Pfad bildeten und wanderten Händchen haltend immer tiefer in den Wald hinein. ~~~ Hoch stand die Sonne bereits über den Bäumen, durch die beide gelegentlich blicken konnten. Nicht lange und der Wald wurde immer dichter und man konnte kaum noch ausmachen, ob nun Tag oder bereits Nacht war. Tapfer kämpften sie sich weiter in das Innere des Dickichts, als plötzlich ein Licht am Ende des Tunnels erschien. Schnell eilten Deidara und Sasori freudig darauf zu, hoffend, dass sie endlich einen Ausweg aus dem verfluchten Wald gefunden hätten. Leider erwies sich dies als Irrtum. Nicht der Weg nach draußen öffnete seine Pforten, nein, stattdessen starrten die beiden Liebenden mit offenem Mund auf ein kleines Häuschen, das direkt vor ihren Augen erschien. Ein herrlicher Duft stieg ihnen in die Nase. Es roch überall nach leckeren Lebkuchen, vermischt mit frischen Tannen, die kreisförmig drum herum verteilt standen. Die passenden Wände verschönerten den Anblick nur noch mehr. Sasori und Deidara waren noch immer ganz hin und weg von dem Häuschen, da sie endlich eine annehmbare Bleibe für heute Nacht gefunden zu haben schienen. Sie wunderten sich zwar etwas über die Stille hier, gingen dann aber hinunter auf das lieblich duftende Gebäude zu. Ohne nachzudenken, wer denn der mögliche Besitzer sein könnte. Auch vergaßen sie für einen Moment die Legende, die sich um diesen Wald ragte. Gefangen im Nebel der Illusionen, nahmen die beiden nur verschwommen den großen Ofen inmitten des Hofes, sowie den Brunnen daneben und einen seltsamen, leer stehenden Käfig aus Holz, der leicht Abseits an einer kleinen Scheune stand, wahr. Sasori stellte sich neben das Haus und berührte wie verzaubert die Wände. „Das ist wahre Kunst…“, sagte er verzückt. Hätte er mal besser seine Klappe gehalten. Deidara wurde bei diesem Satz ganz spitzhörig und ging nun zu seinem Freund hin. „Kunst, das hier? Nie im Leben! Ich zeig dir jetzt mal, was wahre Kunst ist, un.“ Schon holte Deidara eine der Lehmfiguren aus seinem Säckchen… „Du wirst doch wohl nicht…. wag dich nicht!“, versuchte Sasori verzweifelt seinen Freund zurückzuhalten, jedoch zu spät. ….und warf sie direkt auf das Dach des Häuschens. Rumms, Peng, Krach, Schepper! Ein fürchterliches Knallen schallte durch den Wald, der Boden bebte und kurze Zeit später regneten tausende kleine Bruchstücke des Lebkuchenhäuschens auf zwei männliche Personen hinab. Fassungslos starrte Sasori mit hinunter geklappter Kinnlade nach vorne, als Deidara tatsächlich dümmlich rumzugrinsen begann. Der schien wohl noch stolz drauf zu sein! „Was fällt dir ein, dieses Kunstwerk zu zerstören! Außerdem wissen wir doch gar nicht, wem die Hütte gehört. Und diese Explosion ist ganz sicher keine Kunst!“ Deidara streckte Sasori frech die Zunge raus und wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich ein undefinierbares Geräusch aus dem Inneren des Hauses zu vernehmen war. „Uraaragggraaahngggnn…. URAAAAAAARGGGGGGGRAAAHNNNNNGGGGGNNN“, erschallte ein furchterregender Schrei, der beide zu Eis erstarren lies. Fortsetzung folgt… Was haben die beiden da wohl aufgeweckt? Eure L_Zorro-Chan Kapitel 3: …und deren Folgen ---------------------------- Kapitel 3 – …und deren Folgen Angstvoll flüchteten unzählige Lebewesen aus dem sagenumwobenen Wald, suchten schnell Schutz vor den Nachbeben der Explosion. Doch nicht allein die Explosion lies sie über Stock und Stein springen, sondern auch das fürchterliche Grollen, das auf einmal durch das dichte Geäst schallte. Zitternd standen Deidara und Sasori noch immer vor dem Häuschen aus feinen Lebkuchen. Unfähig auch nur einen Fuß zu bewegen, denn zu grässlich und markerschütternd dröhnte es aus dem unscheinbaren Haus. „Uraaragggraaahngggnn…. URAAAAAAARGGGGGGGRAAAHNNNNNGGGGGNNN“, machte es erneut und man hörte lautes Scheppern und Klirren von drinnen. Kurz darauf rumpelte und polterte es. „Sasori, ich hab Angst, das hört sich ja an wie ein Monster“, gestand der Blonde. „Vielleicht sollten wir besser von hier verschwinden, Deida-chan“ Beide schauten sich erschrocken in die Augen und ihnen wurde ganz bange. Plötzlich drangen weitere unheimliche Geräusche aus dem Haus und eine geheimnisvolle Person erschien am Eingang. „Aaaagrrrrrrrr…. kann man in diesem verdammten, gottverlassenen Wald nicht mal in Ruhe seinen Rausch ausschlafen oder was?!“, schäumte die violetthaarige Person vor Wut fast über. „Wer wagt es, mich zu stören?“ Immer noch ganz perplex, stammelte Sasori: „E-es tut uns wirklich sehr leid Sie beim Schlafen gestört zu haben und meinem Bruder tut es auch sehr leid, Ihr schönes Häuschen zerstört zu haben. Wir verschwinden dann mal wieder…“, kurz verbeugte er sich, als seine Starre sich endlich gelöst hatte. Er versuchte zu flüchten und gleichzeitig wollte er Deidara am Arm packen, um diesen mitzureißen, doch die andere Person kam ihm leider zuvor. „Hey…! Hey was soll das, du alte Schachtel?! Wer bist du überhaupt? Lass mich gefälligst los, un!“, wetterte Deidara gleich los. Sasori sah das Unglück schon kommen und hielt sich mit der Hand die Augen zu. Dieser Idiot! „Alte Schachtel? Ich glaub es geht!“, brauste die Violetthaarige zurück, als sie ihren Blick neugierig über das mehr als nur schnuckelige Kerlchen vor sich wandern lies. Danach galt ihre Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment Sasori, den sie auch von oben bis unten musterte. Kihihihi… die Burschen gefallen mir ja richtig… hatte schon lange keine so junge Beute mehr, das wird ein Spaß werden… kihihihi... Sonst verirrten sich nur selten Kinder oder junge Erwachsene hierher, das meiste waren Verbrecher und irgendwelches andere Gesindel, so dass die Frau schon unter ganz schlimmen Depressionen litt und diese im Alkohol ertränken musste. Endlich nahm sie ihre Griffel von Deidara, der erschrocken zu Sasori rannte. „Also gut… ihr habt Glück heute einen guten Tag erwischt zu haben.“, sagte die Frau unschuldig und setzte sich auf den Rand des kleinen Brunnens. „Ich will mal nicht so sein… kihihi“, kicherte sie. „Sicher wollt ihr wissen, wessen Haus ihr da gerade zerstört habt?“ Ein eindeutiges Nicken folgte. „Nun ja… mein Name ist Konan und ich bin eine Hexe, die hier im Wald ein friedliches Dasein fristet und verirrten Besuchern hilfsbereit den Weg nach draußen zeigt….“ Konan versuchte das hinterhältige Grinsen zu verbergen, aber es gelang ihr nicht ganz. Sasori roch den Braten und traute der Tante keinen Deut über den Weg. Die konnte viel erzählen. Vorhin war sie doch noch ganz anderes gewesen. Siedend heiß machte sich eine nicht gerade erfreuliche Kenntnis in dem Rothaarigen breit. Das hier war doch nicht etwa diese Hexe aus der Legende, die Menschen in ihrem Ofen backte?! Sein Blick glitt rasch zu eben jenem, wieder zu Konan und danach blieb er am Lebkuchenhäuschen kleben. Er schluckte schwer. Oh… mein… Gott! Alles stimmte überein. Wieso war er nicht früher darauf gekommen?! Lieber hatte er seine Gedanken an das einmalige Kunstwerk verplempert. Aber waren Hexen nicht normalerweise alt, hässlich und mit Warzen übersäht? Na ja, ne Hexe konnte sich sicher auch locker ein paar Jahre jünger zaubern. Verdammt! „… allerdings, muss ich bei euch beiden Hübschen leider eine kleine Ausnahme machen.“, riss ihn Konan jäh aus seinen Gedanken. „Ihr werdet schön hier bleiben und euren Schaden wieder gutmachen oder ich verwandle euch in kleine grüne Frösche und mische euch unter meinen nächsten Zaubertrank, kihihihi.“ „Wir bleiben auf keinen Fall hier du Biest! Komm Sasori, wir gehen.“, packte Deidara seinen grübelnden Bruder am Arm und zog ihn Richtung Wald. Dann drehte er sich noch mal zu Konan um und meinte provokant: „Wer will denn schon in so nem hässlichen Schuppen wohnen, das ist ja ne Beleidigung für die wahre Kunst…“ Konan ließ dies alles ruhig geschehen, lachte innerlich in sich hinein und plötzlich liefen die beiden gegen eine magische Barriere. Pech gehabt, ihr seid meine Gefangenen, khihihi, jubelte sie hinterhältig. Verzweifelt standen Sasori und Deidara vor dem magischen Objekt. Das alles durfte einfach nicht wahr sein! Sie versuchten es mit drücken, schlagen, treten, nur um irgendwie durch diese verdammte Barriere zu kommen... vergebens. Wütend drehten sie sich zu Konan um und Deidara schrie sofort los: „Lass uns hier raus, du Hexe!“ Konan beeindruckte das jedoch nicht im Geringsten. Alles Routine, verhielten sich doch ihre meisten Opfer so nachdem sie in die so verheißungsvolle, friedliche aussehende Falle tappten. Kichernd ging sie auf die beiden zu und blieb vor ihnen stehen. „Vergiss es Süßer, so was Hübsches kommt mir schließlich nicht alle Tage zwischen die Finger…“. Sie wuschelte Deidara kurz durchs Haar. „… aber wenn ihr ganz brav seid und schön tut was ich euch sage, dann werdet ihr schon bald erlöst und frei sein, versprochen.“ Wer’s glaubt, dachte sich Sasori. Die will uns aufessen, diese Vogelscheuche! Wir müssen hier schleunigst raus, nur wie? Vielleicht sollten wir uns wirklich erst mal darauf einlassen und später nach einer Lösung suchen. Kaum dachte er seine Gedanken zu Ende, nickte der Rothaarige mit dem Kopf. Konan, welche ganz entzückt darüber war, klatschte freudig in die Hände. „Hach wie schön das ich nicht schlimmere Methoden anwenden musste. Du da…“, sie zeigte auf Sasori. „…du wirst ab sofort in dem Käfig da vorne bleiben, damit dein Kumpel hier nicht auf die Idee kommt abzuhauen.“ Sasori schluckte erneut. Wie sollten sie hier bloß wieder lebend rauskommen? Dann wandte sich Konan dem Blonden zu. „Und du, Schnuckelchen, du wirst mein neuer Sklave werden… und zuerst deine Sauerei wieder in Ordnung bringen.“ „Skl-Sklave, ich, un?“, stotterte Deidara ungläubig. Hatte Konan sie noch alle? Und seinen Sasori in einen Käfig sperren ging ja mal gar nicht! Doch kam er nicht dazu etwas zu erwidern, denn Konan sprach einfach weiter. „Ja, mein Sklave… Diener… Mädchen für alles oder wie auch immer du es nennen magst.“, sie sah die Ungläubigkeit und das Entsetzen in den Augen des Blonden, legte daraufhin ihren Kopf leicht schräg, verschränkte ihre Arme vor der Brust und hob skeptisch eine Augenbraue. Dann stellte sie sich vor Deidara, klopfte ihm auf die Schulter und sagte belustigt: „Ach Jungchen… du warst wohl noch nie Sklave, was? Na ja… es gibt für alles ein erstes Mal, kihihihii… und jetzt ab mit dir in die Küche, ich hab Hunger!“, schuppste sie ihn in Richtung Eingang. „Oder ich werd Pumuckel hier gleich mal unsichtbar werden lassen, gwahhaaha.“, drehte Konan nun voll auf. Ein Blümchen, dass ihr Haar zierte, wippte dabei auf und ab. Sie fühlte sich trotz des gestrigen, heftigen Rausches gut… sehr gut sogar… vielleicht etwas zu gut?! Deidara tat wie befohlen, wollte er doch das Leben seines Schatzes nicht gefährden. Traurig begab er sich in das Innere des Häuschens. Die Hexe indes sperrte Sasori in den Käfig, brachte ihm zwei Decken und verschwand dann ebenfalls ins Haus zu ihrem neuen Sklaven. Der Schlüssel war an einer Kette um ihr Handgelenk gewickelt. „Deidara, bitte mach keinen Blödsinn….“, murmelte der Rothaarige seufzend, schloss die Augen und lies sich hinab auf den weichen, grünen Boden sinken. Und bitte halte durch, ich liebe dich und wir kommen hier irgendwie wieder raus, fügte er gedanklich hinzu… Ob Sasori damit wohl Recht behalten sollte? Oder würde sie beide noch eine böse Überraschung erwarten? Fortsetzung folgt…. Vielen Dank nochmals für die bisherigen Kommentare und die Favoriteneinträge. Freu mich natürlich immer wieder über neue und hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat ^^ Bitte wundert euch nicht, wenn meine Version dem Originalmärchen abweicht, aber wie das so ist, machen die Charaktere manchmal beim Schreiben einfach was sie wollen xD Außerdem soll’s ja lustig sein. Bis zum nächsten Mal! Eure L_Zorro-Chan Kapitel 4: Mehr Schein, als Sein -------------------------------- Kapitel 4 – Mehr Schein, als Sein Die Tage rasselten nur so dahin. Deidara musste für sein Brot schwer schuften und so einiges aushalten. Sogar eine Uniform hatte ihm die miese Hexe aufgezwungen. Eine Uniform! Für Mädchen wohlgemerkt. Mit hübschen Rüschen, knapper Schürze, schickem Röckchen und weißem Häubchen! Passend dazu weiße Ballerinas und weiße Netzstrümpfe. An die Unterwäsche, die er momentan trug, mochte er am liebsten gar nicht denken. Was will man(n) mehr? Fehlte nur noch der Staubwedel und alles wäre perfekt. Er sah aus wie ein Mädchen ohne Brüste und Konan fand das auch noch lustig. Das war ja wohl die Höhe! Am peinlichsten jedoch war der dritte Tag gewesen, seit er dieses Kostüm tragen musste. Verlangte Konan doch tatsächlich von ihm, das er Sasori das Mittagessen brachte. Das erste und letzte Mal. In seinem schicken Aufzug, na wunderbar! Sasori brach dann auch gleich in schallendes Gelächter aus und beteuerte, was für ein hübsches Mädchen an Deidara verloren gegangen sei, wofür dieser ihm am liebsten eine reingehauen hätte, aber leider war das durch die Gitterstäbe gar nicht so einfach. So begnügte er sich damit seinem Freund eins der klebrigen Reisbällchen an den Kopf zu werfen und zu schmollen. Die wollten ihn doch alle fertig machen! Als Sasori ihm dann beim gehen auch noch frech unterm Rock an den Hintern grapschte, war es ganz um ihn geschehen. Deidara drehte sich um, fiel auf die Knie und schon fanden ihre Lippen durch die Gitterstäbe zueinander. Die drei Tage, in denen sie einander nicht sehen konnten, waren deutlich spürbar. Sasori grinste und seine Hand verschwand wieder unter der schicken Uniform. Von ganz alleine bahnte sie sich ihren Weg zwischen die Beine des Blonden und rieb über die kleine aber feste Ausbeulung. Deidara keuchte in ihren Kuss hinein. Sein Becken reckte sich automatisch der wohltuenden Hand entgegen. Er wollte mehr, ließ sich gehen und keuchte unkontrolliert vor sich hin, während Sasoris Hand seinen Schritt gekonnt bearbeitete. „Hey ihr beiden! Nicht jugendfreie Aktivitäten sind während der Arbeitszeit verboten!“, wurde ihre traute Zweisamkeit unterbrochen. „Das ist ja eklig. Denkt mal an die Kinder, die hier zuschauen.“ Deidara lief rot an, genau wie Sasori dessen flinke Hand sich schnell wieder zurückzog. Was tauchte diese Hexe auch immer dann auf, wenn man sie nicht brauchen konnte? Okay, wenn man’s genau nahm dürfte sie dann niemals mehr auftauchen, weil man sie auch nie brauchte. Und heute… heute sollte Deidara doch tatsächlich sein „Kunstwerk“ wieder herrichten – zum Glück ohne Maiddress -, wobei er sich mehrmals mit dem Hammer auf seine künstlerischen Fingerchen haute und außerdem das Häuschen an sich schon eine Beleidigung für Kunst darstellte. Doch tat er wie befohlen, schließlich hielt diese alte Schabracke seinen Schatz noch immer gefangen. Als er sich erkundigte, wieso das Häuschen nicht gebackt wäre, meinte das Hexenweib nur schnippisch: „Ich hab ja sonst auch nix Besseres zu tun als den ganzen Tag am Backofen zu stehen oder was?“ Nein, aber zum Alkohol reinkippen reicht die Zeit allemal, dachte sich Deidara seinen Teil. „Da werden ein paar Bretter genommen, mit Farbe angemalt und zu guter Letzt ein wenig Lebkuchenduftspray aufgetragen. Das hat den gleichen Effekt, ist billiger und zeitsparender. Außerdem… wen interessiert’s? Mich nicht… und sonst hat hier keiner was zu sagen.“, fügte sie bestimmend hinzu und verzog sich wieder in das Innere ihres Häuschens. Soviel zu der berühmten Legende vom Lebkuchenhäuschen und der menschenfressenden Hexe! Ammenmärchen, weiter nichts! Kurz darauf kam Konan mit etwas Essbarem wieder nach draußen und ging direkt zum Käfig, in dem Sasori eingesperrt war. Seit Tagen versuchte sie schon den Rothaarigen um ein paar Kilo zu bereichern, scheiterte jedoch kläglich daran. Egal wie viel oder wie oft sie ihm Essen gab und der Rothaarige alles verschlang – zumindest ging sie mal davon aus, dass er alles aß, blieb jedoch außer beim Mittagessen nie in seiner Nähe – und danach seinen Finger nahm um das Gewicht festzustellen, wurde er einfach nicht dicker. Irgendwas machte sie wohl falsch, nur was? Wobei sie schon wunderte, das er überhaupt alles verputzte, wo ihre sonstigen ‚Gäste’ meist nach dem dritten Tag satt waren. Doch außerhalb des Käfigs fand sie nirgends Essensreste, also konnte er es wohl schlecht weggeschüttet haben. Sasori nahm schweigend die Mahlzeit und Konan zischte sogleich wieder ab. Zum Glück hatte die alte Schachtel noch nicht geschnallt, dass der Rothaarige sich während seiner Gefangenschaft ein paar neue Freunde zugelegt hatte, die das Essen der Hexe mit Freunde annahmen. Da wären zum einen das Eichhörnchen und die Vöglein, die immer seine morgendliche Schüssel mit Waldfrüchten und Haferflocken verputzten. Mittags musste er gezwungener Maßen alles aufessen und am Abend besuchte ihn ein überaus hilfsbereiter Wolf, der seine dick mit Wurst oder Fleisch belegten Brötchen nur so rein schlang. Man könnte meinen, der Arme bekam da draußen im Wald nichts ab. Dennoch wunderte er sich über die Ahnungslosigkeit der violetthaarigen Frau. Na ja… wie hieß es so schön: ‚Alkohol macht Birne hohl…’ Zwischendurch – wenn Konan mal wieder in den Wald Pilze oder Kräuter sammeln ging – schmiedeten er und Deidara fleißig Pläne, wie sie aus dem Schlamassel hier rauskommen könnten. Zuerst mussten sie sich mal den Schlüssel für den Käfig krallen, was sich leider als äußerst schwierig erwies, da die Hexe selbst im Schlaf nicht zu berauben war, denn sie schloss ihre Zimmertür immer vorsorglich ab. Für heute Abend jedoch gab es ein wasserfestes Vorhaben, mit dem die Zwei ganz sicher entkommen würden. ~~~ An besagtem Abend bereitete Konan alles für ihr alljährliches großes Fest – das sich als einsames Saufgelage rausstellte - vor, bei dem Deidara diesmal fleißig assistieren durfte und Sasori am Ende im Ofen landen sollte. So lautete zumindest der Plan der Hexe, die schon gar keinen großen Hehl mehr draus machte, was mit ihren übrigen Opfern geschehen war. Nein, nicht was ihr jetzt denkt… Konan aß doch keine unschuldigen Menschen so war sie nun wirklich nicht – auch wenn ihr das in aller Munde nachgesagt wurde. Genauso wenig besaß sie die Gabe der Magie. Hinter ihren magischen Barrieren steckte ein einfacher Schiebmechanismus, der sich automatisch schloss wenn jemand ihr Anwesen betrat. Bisher durchschaute noch niemand diesen Trick, warum auch immer. Lediglich Angst einjagen wollte sie den Menschen und bislang war noch keiner ihrer ‚Besucher’ daran gestorben oder gar im Ofen gelandet, sondern hinterher kreischend aus dem Wald gerannt. Und so würde es heute auch enden, wenn sie mit den beiden fertig war. Aber natürlich hielt sie ihre wahren Absichten immer schön geheim und bestätigte stattdessen die Märchen über diesen verhexten Wald. Sonst wäre der ganze Spaß ja für die Katz. Vor vielen Jahren wurde Konan selbst mal in diesen Wäldern ausgesetzt und hatte eine schwere Kindheit hinter sich. Damals nahm sich die Vorbesitzerin ihrer an, zog sie groß und als die gute alte Dame gestorben war führte Konan ihr Werk weiter. Das war alles… das ach so gut gehütete Geheimnis. Nun gut… zurück zur eigentlichen Geschichte… Angespannt saß Sasori in seinem hölzernen Gefängnis. Ein wenig Angst beschlich ihn, dass ihr ausgeklügeltes Plänchen doch schief laufen könnte, warum auch immer. Schließlich setzten sie hier alles auf eine Karte. Deidara ging noch kurz bei Sasori vorbei, drückte dem Rothaarigen einen Kuss auf die Lippen, um dann seiner Herrin bei den Vorbereitungen zu helfen, die auch schon mit den Worten: „Ey Blondie, schwing gefälligst deinen hübschen Hintern zum Ofen rüber, kihihi.“, nach ihrem Sklaven verlangte. Unter seinem Shirt heftete das Säckchen mit der letzten Lehmfigur, auf die sie nun alles setzten. Ob Konan unsterblich war oder nicht, würden sie dabei wohl oder übel raus finden, doch vielleicht gelang es ihnen wenigstens die launige Hexe für kurze Zeit außer Gefecht zu setzen und den Schlüssel zu klauen. „Jaja, komm ja schon…“, brabbelte Deidara und stand auf. „… alte Schachtel.“, hängte er genervt an. „Das hab ich gehört, mein Schnuckelchen!“, kam es von gemeinter ‚Schachtel’, die Deidara dafür lachend einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf verpasste, als dieser am Ofen angekommen war. Dumme Kuh! Gleich vergeht dir dein dämliches Grinsen, rieb er die schmerzende Beule. Konan stand neben dem Ofen und Deidara reichte ihr nach und nach das Holz zum Schüren des Feuers. Nebenbei versuchte er unauffällig die Lehmfigur aus seinem Säckchen zu entwenden, was glücklicherweise funktionierte. Zufällig glitt ihm genau in diesem Moment ein Stück Brennholz aus den Fingern und landete auf dem Boden, direkt neben Konans Füßen, wofür Deidara einen bösen Blick erntete. Schweigend hob er es auf und reichte es seiner Herrin, die es auch sofort in den heißen Schlund beförderte. Diese kurze Gelegenheit nutzte Deidara, um vorsichtig sein Lehmfigürchen zwischen Konans Füße zu platzieren, die davon scheinbar nichts mitbekam. Danach stand er wieder auf und als sie fertig waren, wollte der Blonde sich zurückziehen, da Konan mit ihrem Fuß direkt über dem explosiven Lehm verweilte und sicherlich gleich darauf treten würde. Innerlich freute der Blonde sich schon richtig. Endlich wieder mal ein Kunstwerk, das bewundert werden sollte. Aber wie so oft kommt es Erstens anders und Zweitens als man denkt. Konan fing plötzlich hinterhältig an zu grinsen. „Ihr habt wohl geglaubt, ihr könntet mich reinlegen?“, stellte sie amüsiert fest. Glaubten diese zwei Grünschnäbel etwa, sie sei von gestern? Und nur weil sie sich ab und an ein ganz klein wenig Alkohol gönnte, war sie noch lange nicht auf den Kopf gefallen. Zudem ergänzten ihre bisherigen Erfahrungen mit Gefangenen dieses kleine Problem. Die beiden waren schließlich nicht die ersten, die versuchten auszubüchsen. Ne, ne, da musste man schon schwerere Geschütze auffahren, um einer ausgeklügelten Hexe wie Konan zu entkommen. Deidara entglitten förmlich die Gesichtszüge, ebenso Sasori, der seine Hände fest um die hölzernen Stangen krallte. Dabei waren sie so kurz vorm Ziel gewesen! „Kihihi, Pech für euch…. jetzt werd ich wohl oder übel euch beide backen müssen.“, verkündete sie böse. „Und das hier…“, sie zeigte mit dem Fuß auf die Lehmfigur „… könnt ihr euch sonst wo hinschieben!“. Gerade wollte Konan voller Elan das Figürchen wegkicken, als plötzlich aus dem Wald seltsame Geräusche zu vernehmen waren. Büsche raschelten und das Unterholz knackte. Mitten in der Bewegung stoppte sie für einen Moment ihr Tun und lauschte gespannt. Blitzartig kam eine maskierte Gestalt aus dem Gestrüpp gerannt, als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Konan stand mit dem Rücken zu dieser Person und merkte daher zu spät, das der Unbekannte geradewegs auf sie zusteuerte. „Neeeeeeeeeeeeein…“, schreiend stürzte der Maskierte sich auf den Boden, um das kleine Kunstwerk vor seiner Zerstörung zu retten, rammte dabei Konan heftig an, welche in einem hohen Bogen gegen den nächsten Baum knallte und ohnmächtig wurde. Besorgt besah der Unbekannte die wertvolle Lehmfigur - die beinahe Schaden angerichtet hätte - ob auch ja keine Schmarren oder Kratzer an ihr zu sehen waren. Dabei sollte doch immer das Gegenteil der Fall sein. Seine Kunstwerke wurden dafür geschaffen, den Menschen Freude zu bereiten und ein Lächeln auf ihre Lippen zaubern, wenn sie in den dunklen Nachthimmel blickten. Vor ein paar Tagen war ihm leider durch ein kleines Missgeschick schon einmal eins der Geschosse hochgegangen und zu guter Letzt vergaß er auch noch seinen restlichen Vorrat an irgendsoner alten Baumwurzel. Zum Glück lief er kurze Zeit später zufällig einer der Figuren über den Weg, obwohl die Dinger doch kein Eigenleben besaßen. Aber immerhin offenbarte sie ihm den Weg zu den anderen. Als dank dafür schenkte er den beiden jungen Kerlen – die sein Körbchen wohl gefunden haben mussten - zwei dieser kleinen Wunderwerke, in der Hoffnung, sie würden Glück über das junge Paar bringen. Schien ja nicht der Fall gewesen zu sein. Deidara klappte erst mal die Kinnlade runter. Er konnte ihr Glück gar nicht fassen und hatte schon mit dem Leben abgeschlossen! Wer ist der Kerl? Und wo kommt er her? Vielleicht war er so was wie ein göttlicher Bote, ein Wink des Himmels, ihr Retter in der Not oder was auch immer. Im Prinzip war es ja auch egal, so eine Chance kam nie wieder. Für einen kurzen Moment vergaß er alles um sich herum, so sehr faszinierte ihn die Art, wie dieser Kerl das kleine Kunstwerk begutachtete. Wenigstens schien er Sinn für wahre Kunst zu besitzen, nicht so wie ein gewisser Jemand, mit dem er sich tagelang über dieses Thema streiten konnte und trotzdem zu keinem befriedigenden Ergebnis gelangte. Zumindest nicht in dieser Hinsicht befriedigend… aber ist noch mal ein ganz anderes Thema. „….ARA!“ „DEIDARA!“, durchbrach besagter ‚Jemand’ die Stille und riss den Blonden aus seiner Starre. „Verdammt, hörst du schlecht?!“. Er schrie sich hier bestimmt schon fünf Minuten die Seele aus dem Leib, während sein Freund nichts Besseres zu tun gedachte, als blöd rumzustehen und die komische Gestalt anzugaffen. Dabei war dies hier doch die Gelegenheit, auf die sie beide hingefiebert hatten. Endlich löste Deidara sich von seinem Platz und eilte auf die noch immer bewusstlose Konan zu. So friedlich wie sie da lag würde man doch niemals so ne dumme Schachtel dahinter vermuten, aber wie lautete ein altes Sprichwort: ‚Der Schein trügt’. Leise und vorsichtig beugte er sich hinab, um das Weib ja nicht zu wecken, hatte Deidara doch weiß Gott genug von der blöden Hexe und ihrer ständigen Rumkommandiererrei, die ununterbrochen schlechte Laune mal ausgelassen. Mit ein wenig Geschick löste sich der Schlüssel samt Band von Konans Handgelenk und er huschte damit eiligst auf und davon, zurück zum Käfig, in dem Sasori erleichtert ausatmete. Es machte ‚klick’ und das Gitter, das die beiden Liebenden noch trennte, öffnete sich. Glücklich fielen sie sich um den Hals und pressten gierig ihre Lippen aufeinander, jedoch nur kurz, schließlich waren sie noch nicht gänzlich aus der Gefahrenzone entkommen. „Wir sollten uns glaub ich bei jemandem bedanken.“, fand Sasori. Deidara nickte nur. Ja, der Unbekannte hatte sie in der Tat aus ihrer misslichen Lage befreit - vielleicht auch unbeabsichtigt aber egal - ihnen somit das Leben gerettet und mehr als nur ihren Dank verdient. Langsam schritten sie von hinten auf ihn zu. In nicht allzu weiter Entfernung erlangte auch Konan endlich wieder ihr Bewusstsein und torkelte äußerst wütend auf die kleine Gruppe zu, welche davon jedoch wenig mitbekam. Das würden die drei noch büßen! Ihre Haare waren zerzaust und alles drehte sich, wie sonst nur nach ihren Saufgelagen. Aber mit ihr konnte man es ja machen oder wie? Ja was glaubten die denn, wer sie waren und mit wem sie sich hier gerade anlegten? Sie war eine Legende…. ein Mysterium… die Hexe einer berühmten Sage, wenngleich das alles auch nur erstunken und erlogen war. Aber darum ging es hier ja auch gar nicht. Mit geballter Faust stürmte sie los. Deidara klopfte dem Maskierten, der konzentriert irgendwas vor sich herbrabbelte und sein Umfeld für einen Moment ausblendete, auf die Schulter und bedankte sich ausführlich. Die Reaktion darauf fiel leider anders als erwartet aus. „Whhhhhaaaaaaaaaa!!!!“ Angesprochener erschreckte sich so sehr, dass er vor lauter Panik die Hände in die Luft schnellen ließ und die sich darin befindende Lehmfigur den Abflug machte…. direkt auf die sich nähernde Hexe zu. „Scheiße!!!!“ Konans Augen weiteten sich geschockt, als sie das fliegende Objekt sah, doch schaffte sie es nicht mehr rechtzeitig auszuweichen und so explodierte das Ding direkt vor ihren Füßen. Mit einem lauten „Uwwwaaaaaahhhhhhhh…“, flog die Hexe quer über den verzauberten Wald und war bald nur noch als kleines Licht am weiten Horizont zu erkennen. „Oh no… Tobi is a bad boy…“, jammerte er schuldbewusst, als er sah was er da eben angerichtet hatte. Die arme Frau… dabei war er extra hergekommen um ihr ein wenig Gesellschaft zu leisten nachdem er ihre tragische Geschichte von einem der Dorfbewohner seines Heimatortes zu Ohren bekam. Natürlich wurde er daraufhin von allen schräg angesehen und als naiver, durchgeknallter Trottel bezeichnet, weil er so offensichtlich auf die Gefahr zusteuerte, aber das war ihm egal gewesen. Sein Herz sagte ihm damals, er würde noch mal jemandem etwas Gutes damit tun. Deidara und Sasori konnten darüber nur schmunzeln. „Ach was… Tobi is a good boy! Du hast uns schließlich das Leben gerettet.“ Schnell packten sie ihre sieben Sachen und verzogen sich von dem trügerisch lieblichen Plätzchen. Tobi zeigte den beiden den Weg zwischen den verzauberten Bäumen hindurch und ging dann wieder seiner eigenen Wege. Er machte sich auf die Suche nach Konan, bei der er sich unbedingt für die Unannehmlichkeiten entschuldigen wollte. Sicher würden der armen Frau alle Knochen wehtun, wenn sie denn überhaupt noch lebte. Er war wirklich ein lieber Kerl, wenngleich auch sehr gutgläubig. Am nächsten Tag schritten Deidara und Sasori durch das letzte Gestrüpp, das ihnen den Weg aus ihrem Alptraum versperrte. Genießerisch sogen sie den Duft der Freiheit ein. Endlich frei, endlich raus aus diesem scheiß Wald, in dem eine mehr als bekloppte Frau ihr Unwesen trieb. Von der Anhöhe bot sich ihnen der Blick auf ein kleines Dörfchen unten im Tal. Verliebt trafen sich ihre Blicke. Sie küssten sich kurz und schlenderten dann Händchen haltend einen schmalen Trampelpfad hinunter. Auf in die ungewisse Zukunft, die vor ihnen lag. Doch würden sie diese schon irgendwie meistern und ihre Liebe für immer bestehen bleiben. „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten sie noch heute, un!“ „Halt einfach mal die Klappe, Deidara!“ ENDE/OWARI/FIN So, die Wahrheit ist nun raus und das Märchen damit aus ^^ Hoffe, es hat euch gefallen und ihr hattet was zu lachen, auch wenn manches etwas unlogisch/unrealistisch erschienen sein mag und die Charaktere ein wenig (oder mehr) OoC geraten sind ^^ Über Kritik, Lob oder einfach eure Meinung freu ich mich natürlich immer sehr. Vielen Dank auch noch mal für die Favoriteneinträge und die Kommentare zum letzten Kapitel. Vielleicht bis zur nächsten Geschichte. L_Zorro-Chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)