Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 89: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 89 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Darian runzelte die Stirn. „Du bist dir dessen ganz sicher?“ „Würde ich es sonst sagen?“ Artemis sah ihn herausfordernd an. Sie wirkte gerade so als wollte sie einen Streit mit Darian beginnen. Darian beugte sich zu Taro hinunter, um ihm aufzuhelfen. Dieser jedoch rührte sich nicht. Das war unmöglich, so etwas gab es gar nicht. Und er war nicht so dumm zu glauben das Artemis und sie beide einen Präzedenzfall geschaffen hatten. Das passierte nicht Leuten wie ihnen. „Wenn du mir nicht glaubst, dann kannst du gerne die Ergebnisse sehen. Oder lass einen weiteren Test durchführen, es ist mir egal.“ Artemis klang ziemlich sicher. „Nein.“ Taro stand ohne Darians Hilfe auf. „Ich will keinen weiteren Test. Was sind sie eigentlich?“ Die Wölfin lächelte nun erfreut. „Söhne, alle beide.“ „Und…“ Taro stockte und musste sich sichtlich einen Ruck geben. „Welcher ist meiner?“ „Deswegen wollte ich diese Aufstellung, du stehst direkt davor.“ Sie streckte den Arm zu dem betreffenden Baby aus. Taro wollte einen Schritt auf das Baby zugehen, doch Darian hielt ihn zurück. Warum er das tat war ihm selbst nicht bewusst. Eigentlich sollte er sich für seinen Freund freuen, das war doch ihr Ziel gewesen. So war es doch sogar noch besser als ihr ursprünglicher Plan. „Du glaubst ihr das doch nicht, oder?“ Taro sah ihn ernst an. „Doch das tue ich. Sie hat keinen Grund mich zu belügen, nun nicht mehr. Ich akzeptiere ihre Erklärung und erkenne das Kind an. Wenn du das nicht machst, nehme ich mich seiner gerne an.“ Mit diesen Worten hob er das sein Baby hoch und nahm es in den Arm. Auch Darian trat an die Wiege. Er wusste das er dies nicht machen sollte, so würde es ihm nur noch schwerer fallen. Von Anfang an hatte er sich damit abgefunden das er dieses Baby Taro überlassen würde. Es war für ihn bestimmt, sein Geschenk an ihn. Doch nun wo er das Baby sah, wusste er das es nie gut gegangen wäre. Der Junge hatte keine Haare, doch wenn man genau hinsah, bemerkte man das es nur ein weißer Flaum war der seinen Kopf bedeckte. Mit der Zeit würde es sicher noch dunkler werden, das war es bei seiner ersten Tochter auch. Aber das war ein Attribut das weder Artemis noch Taro besaßen. Es schlief, so das er die Augen nicht sehen konnte, aber das spielte kaum eine Rolle, die Haarfarbe war ein eindeutiger Beweis. Darian seufzte etwas hilflos. Das war also sein Sohn, er war doch noch nicht bereit für ein Kind. Zumindest nicht für ein Kind das er selbst aufziehen musste, das passte nicht in seinen Lebensplan er lebte viel zu gefährlich für ein Kind. „Taro, ich will das du es zu dir nimmst.“ „Was?“ Artemis sah ihn erschrocken an. Auch Taro wirkte trotz seiner eigenen Worte zuvor irritiert. Diese Reaktion war für Darian durchaus verständlich. Niemand verleugnete sein eigenes Kind oder gab es bereitwillig her. Das machte er ja auch nicht. „Versteh mich nicht falsch. Ich will es nicht verleugnen. Es ist mein Kind und das darf es auch wissen, das darf jeder wissen. Doch ich will ihn nicht aufziehen, ich kann ihn nicht aufziehen. Für einen Sohn bin ich zu jung und lebe auch zu gefährlich.“ Erst vor wenigen Tagen war er in Lebensgefahr geraten, solche Risiken würde er vielleicht nicht mehr eingehen wenn er sich um ein Kind kümmern musste. Doch wenn er es nicht eingegangen wäre, dann hätten sie noch immer keine Chance diesen Krieg zu beenden. Es war purer Eigennutz, doch auch dem Kind wäre es auf jeden Fall dienlich eine sichere Familie zu haben. „Sie sind als Brüder geboren, deswegen ist es auch nur richtig, wenn sie als solche aufwachsen. Ich meine seine Ähnlichkeit mit mir ist kaum übersehbar.“ Artemis sah ihn fassungslos an. „Das ist doch dermaßen ego…“ Taro hob eine Hand und schnitt ihr damit das Wort ab. „Ich akzeptiere es.“ „Taro, du kannst das doch nicht unterstützen!“ „Danke.“ Darian schenkte Taro ein leichtes Lächeln, wobei er Artemis empörten Einwurf ignorierte. Sie hatte jedes Recht empört zu sein, im Moment fühlte er sich selbst miserabel. Der Ältere beschloss sein Heil in der Flucht zu suchen, weshalb er Richtung Tür ging. „Darian.“ Als er Taros Stimme hörte blieb er noch einmal stehen. „Ja?“ „Vielleicht willst du das er in meiner Familie aufwächst, doch es ist nur Recht wenn du ihm einen Namen gibst.“ Das sollte er vielleicht wirklich. „Ich werde darüber nachdenken.“ Den Raum verlassend, überlegte er gerade was er nun machen sollte. Er hatte nichts zu erledigen. Die Informationen wurden noch von Profis und Justin ausgewertet und der Rat traf sich erst in zwei Tagen wieder. Doch er musste sich irgendwie ablenken, Hauptsache er dachte nicht an seinen Sohn und seine eben getroffene Entscheidung. Nun er hatte schon lange nicht mehr mit Rhys trainiert, das konnte er nun nachholen. Es wäre doch gelacht, wenn er aus ihm keinen Krieger machen konnte. „Das kannst du doch nicht einfach so zulassen!“ Artemis deutete aufgebracht auf die Tür. „Doch. Weil ich genau weiß das er es sich noch einmal anders überlegt.“ Taro lächelte leicht. Darian würde sich seine Entscheidung sicher noch einmal anders überlegen, wenn er sie nicht sogar jetzt schon bereute. Wenn nicht, nun er kannte Darians Mutter. Diese würde sicher nicht zulassen das ihr Sohn sich nicht um seinen Eigenen kümmerte. „Ich hoffe nur du irrst dich nicht.“ Artemis beugte sich zu der Wiege und nahm Darians Sohn in die Arme. Lächelnd strich sie ihm über den Kopf. „Dein Vater ist ein Idiot. Das wirst du sicher nicht, dafür hast du zu viele gute Gene von mir mitbekommen.“ „Sein Vater wird sich noch anders besinnen. Das kannst du mir glauben, er ist kein Mann der seinen Sohn im Stich lässt. Immerhin er hat nicht einmal Rhys aufgegeben, warum sollte er ihn dann aufgeben?“ Nein, das war für ihn absolut undenkbar. Er kannte Darian schon seit er sich Gesichter merken konnte, deswegen kannte er seinen Charakter ganz genau. Er handelte oft viel zu bedacht, was auch sein Problem war. Egal was es war er dachte zuviel über die Dinge nach, anstatt sie so zu nehmen wie sie waren. Dabei ging er Szenarien durch, die passieren konnten noch bevor sie passierten. Bei einem militärischen Plan war das ja von Vorteil, doch sein Leben erschwerte das unnötig. „Ich muss ihm dann nur eine Brücke bieten damit er seinen Stolz wahren kann.“ „Wenn du dieses Thema schon ansprichst. Du solltest dich bei Cai bedanken, er hat mich hierher gebracht.“ Als sie sein Gesicht sah, hob sie einen Finger. „Oh nein, kein Murren jetzt. Das bist du ihm als Vater schuldig. Außerdem habe ich mit ihm gesprochen. Ihr seid beide so stur, warum hört ihr beide euch einander nicht einfach zu und sprecht aus was ihr denkt.“ Taro seufzte und legte sein Baby wieder in die Wiege zurück. Warum musste sie immer wieder mit diesem Thema anfangen. „Artemis muss das jetzt sein?“ „Ja, denn das ist wohl der einzige Zeitpunkt an dem du mir wirklich zuhörst.“ „Ich bin gerade eben erst Vater geworden. Kannst du mir diesen Augenblick nicht einfach gönnen?“ Das reizte ihn nun wirklich. „Gerade deswegen will ich es ja. Ich will nicht das die Beiden jemals ihre Gefühle verleugnen so wie du. Egal ob nun du oder Darian sie aufziehen, das Ergebnis bliebe das Gleiche.“ „Also soll ich mit ihm reden?“ „Und zuhören.“ Artemis sah ihn ernst an. „Gut, wenn du es wünscht. Aber wenn es nichts bringt, lässt du diese Sache endlich ruhen.“ „Wenn das nichts bringt sehe ich sowieso schwarz.“ Artemis schüttelte nur den Kopf. Mit einem genervten Laut verließ Taro das Zimmer. Was sollte das schon bringen? Bei Cai endete jedes Gespräch immer in einer Sackgasse. Am Ende war er es der verwirrt zurückblieb, wofür sollte das gut sein? Vor der Tür des Jüngeren blieb er stehen und klopfte an. Von innen war eine gedämpfte Antwort zu hören. „Ja.“ Taro öffnete die Tür und trat ein. Cai kniete auf dem Boden und war gerade dabei den Boden zu schrubben. „Du weißt das es dafür andere Wölfe gibt?“ Der Jüngere winkte nur ab. „Das ist ja keine Tragödie. Außerdem habe ich mich jetzt schon gut eine Stunde davor gedrückt.“ Er warf den Schwamm zurück in den Eimer. „Weswegen kommst du?“ „Artemis schickt mich. Sie hat gesagt du hast sie auf die Krankenstation gebracht. Dafür wollte ich dir danken.“ „Das ist doch selbstverständlich. Oder?“ Cai wirkte etwas unsicher. „Möglich. Trotzdem danke.“ Ja es war normal das man einer Schwangeren half, aber es war nicht immer eine Selbstverständlichkeit. „Was wurde es?“ „Ich habe heute einen Jungen bekommen. Darian auch.“ Nun das musste doch erwähnt werden. Außergewöhnlich genug war es ja. Der Andere sah ihn erstaunt an. „Was für ein Zufall. Wer ist die Mutter?“ Taro lächelte leicht unglücklich. „Artemis.“ Das konnte er gleich als Generalprobe nutzen. In den nächsten Tagen würde er es noch oft erwähnen müssen. Als er Cais fragenden Gesichtsausdruck sah, hob er eine Hand. „Frag nicht. Es ist etwas schwierig zu erklären.“ „Okay.“ Cai setzte sich auf das Bett. „Artemis meinte du hättest etwas mit mir zu bereden?“ Er würde sicher nicht den Anfang machen. Was sollte er schon mit ihm bereden, das letzte Mal wurde alles gesagt. „Nicht? Dann gehe ich wieder.“ Er hatte ihm Zeit genug gegeben um zu antworten. „Warte.“ Diese Antwort kam hastig von dem Jüngeren. Taro schloss kurz die Augen. Das hatte er verhindern wollen, nun kam er wohl nicht mehr um ein Gespräch herum. Er ging zu dem Wolf und setzte sich neben ihm auf das Bett. „Worum geht es?“ Der Jüngere rutschte etwas von ihm ab und verschränkte die Finger in seinem Schoß. „Nun Artemis meinte ich soll dir sagen was ich von dir halte. Offen und ehrlich.“ Seufzend sah er Cai an. Das war wieder einmal typisch Artemis, sie mischte sich immer in Dinge ein, die sie nichts angingen. „Ich weiß ich habe viele Dinge gesagt, manche verletzend, manche gemein. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, da sie der Wahrheit entsprechen. Du wirst sicher einmal ein guter Anführer, doch du hast auch viele Fehler. Was aber nichts daran ändert das ich dich mag.“ „Ich weiß. Das hast du mir das letzte Mal schon gesagt.“ Ja, soweit waren sie das letzte Mal schon gewesen. Wenn es nur darum ging, dann hätte sich Artemis dieses Gespräch sparen können. „Nein nicht so. Ich meine mögen im Sinne von… von lieben.“ Cai sah ihn bei diesen Worten nicht an, stattdessen starrte er auf seine Finger. Taro wollte gerade etwas erwidern, als ihm die Bedeutung der Worte klar wurde. War das nun ein Scherz? Doch dann hätte es Cai nicht gesagt oder? „Meinst du das ernst?“ Bei dieser Frage sah Cai auf und funkelte ihn wütend an. „Aus Spaß sage ich sicher nicht solche Dinge.“ Beruhigend hob Taro die Hände. Auch wenn ihn Cai nun anschrie, so regte ihn das nicht auf, da er ihn verstand. Solche Dinge waren peinlich genug, auch ohne das jemand nachfragte. Allerdings kam nun der schwierige Teil, da der Jüngere nun sicher auch eine Antwort von ihm erwartete. Nein, ganz bestimmt wollte er eine Antwort. Doch er konnte ihm ja nicht einfach sagen was er dachte oder? Wenn er es aber nicht machte, dann brach er sein Versprechen Artemis gegenüber. Leise seufzte er. „Ich mag dich doch auch. Ob man dieses Gefühl Liebe nennt, weiß ich nicht. Bis jetzt kenne ich diese Art von Liebe nicht, aber es ist auf jeden Fall nicht unangenehm.“ Im Moment mochte ihn Taro sogar mehr als seinen eigenen Sohn. Eine natürliche Sache, da er seinen Sohn erst einige Minuten gesehen hatte. Cai nickte nur. „Damit kann ich leben.“ „Und nun?“ Ein solches Geständnis konnte man doch nicht einfach im Raum stehen lassen. Da musste man doch eine Einigung erzielen mit der man leben konnte. „Nichts nun. Jetzt wo wir das wissen, können wir freier miteinander umgehen. Nur weil wir das jetzt wissen werde ich nicht gleich mit dir schlafen. Halten wir es wie die Menschen.“ Verwirrt sah Taro den Jüngeren an. „Also sind wir ein Paar?“ Nachdenklich sah ihn Cai an. „Ja, ich glaube schon. Deswegen sollten wir uns denke ich richtig kennen lernen. Zeit miteinander verbringen und so. Ich weiß doch nicht wie das geht.“ Zum ersten Mal sah Taro Cai so ratlos. Es war ein beruhigendes Gefühl, da er den Jüngeren bis jetzt immer für erwachsener gehalten hatte als er war. Dabei hatte er vergessen, das Cai nach ihren Maßstäben ja noch ein Jugendlicher war. Nicht mehr Kind, doch auch noch nicht erwachsen. Diesmal lag es an ihm Entscheidungen zu treffen. „Wir werden uns Zeit nehmen. Wenn wir nicht mehr weiterwissen können wir immer noch Artemis fragen.“ So wie es aussah würde das sowieso eine Dreierbeziehung werden. Artemis würde sich wohl immer einmischen. Allerdings hatten sie so einen Berater, mit dem eine Beziehung sicher nicht schief gehen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)