Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 78: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 78 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Cai sah seinen Bruder schon von weiten. Eigentlich hatten sie den Treffpunkt ändern wollen, doch was brachte das nun noch? Es würde das letzte Treffen für lange Zeit sein, vielleicht sogar für immer, wer wusste das schon? Sein Bruder hielt sich auch gar nicht mit einer Begrüßung auf. „Du weißt es schon?“ Cai nickte nur. Also war es wahr was Taro gesagt hatte, die Vampire begannen den Krieg. „Was ist eigentlich passiert. Ich habe nur Elises Fassung gehört. Doch schon aus Prinzip weigere ich mich diese zu glauben.“ Raidon schüttelte nur entschlossen den Kopf. „Ihre Version.“ Cai schnaubte abwertend. Diese Version bestand sowieso nur aus Lügen, aus diesem Grund verzichtete er auch auf eine Schilderung. „Laut Taro hat sie Samuel erschießen lassen und dabei gelacht. Seltsamerweise fällt es mir gar nicht so schwer ihm das zu glauben. Auch wenn die Jäger beteiligt waren, scheint Taro fest davon überzeugt zu sein das es ihr Plan war.“ Raidon winkte mit einer Hand ab. „Wahrscheinlich hat sie es sogar zugegeben ihn ihrem Siegestaumel.“ Der Vampir ballte eine Hand zur Faust. „Aber es gefällt mir nicht das sie damit durchkommt. Sie hat ihr Ziel erreicht, doch ich glaube nicht das sie das auf Dauer befriedigt.“ „Darauf kannst du Gift nehmen.“ Elise war keine Frau, die sich mit halben Sachen zufrieden gab. Nur gab es bei den Vampiren keine Stufe mehr die sie erklimmen konnte. Außer sie wurde ihre Königin, was nicht ging ohne einen König an ihrer Seite. Und die Chance das sie mit Raidon zusammenkam war sehr gering. Es wäre um vieles einfacher wenn ihr Ziel erkennbar wäre, wenn sie denn eines hatte. „Danke. Das liegt wahrscheinlich sowieso noch vor mir.“ Der Vampir machte ein missmutiges Gesicht. Das würde ihn nicht umbringen. Genauso wenig wie Krankheiten ihm nichts anhaben konnten, Vampire waren gegen so etwas immun. Bei Werwölfen wie ihm lag die Sache anders, sie waren noch lebendig und wenn ihr Herz aufhörte zu schlagen war es das gewesen. „Verhindern können wir es nicht.“ Es war keine Frage sondern eine Erkenntnis. So sehr es Cai auch störte, hier waren sie machtlos. In ihrer derzeitigen Situation fehlte ihnen die Macht um etwas zu ändern. „Nein können wir nicht.“ Sein Bruder hatte den Blick auf den Boden gerichtet und schüttelte leicht den Kopf. „Die Frage ob du mit mir kommst erübrigt sich wohl?“ „Nein, es ist zu spät dafür.“ „Dachte ich mir schon.“ Verstehend nickend hob Raidon wieder den Blick. „Mutter lässt dir Grüße ausrichten. Du sollst immer daran denken das wir dich lieben, du bist nicht alleine. Auch wenn sie Vater nicht erwähnt hat, so gilt für ihn sicher dasselbe.“ Cai legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter. „Er konnte nicht anders handeln.“ Dann beugte er sich leicht vor und berührte mit seiner Stirn die Raidons. „Danke. Danke an Mutter, an Vater und Danke an dich Bruder.“ Das hörte sich wie ein Abschied für immer an. Doch Cai wollte es nicht riskieren das Worte unausgesprochen blieben, die Raidon noch erfahren sollte. Vielleicht sahen sie sich nie wieder und die Chancen dafür standen wirklich ziemlich gut. „Auch ich liebe euch, meine Familie.“ Raidon wand abrupt das Gesicht ab und wischte sich mit dem Arm über die Augen. „Das wird mir nun wirklich zu sentimental. Du solltest nicht so reden als würden wir uns nie wieder sehen. Denn das werden wir.“ Er richtete seinen Blick wieder auf Cai, nun lag ein entschlossener Ausdruck darin. „Das ist kein Abschied für immer. Ich werde etwas gegen Elise finden und sie überführen. Dann kannst du wieder zu uns zurückkommen, das verspreche ich dir.“ Mit diesen Worten wand sich der Vampir ab und lief ohne ein weiteres Wort davon. „Raidon.“ Cai streckte die Hand nach seinem Bruder aus, doch sie griff ins Leere. Es war noch so vieles ungeklärt und doch hätte er keine Worte mehr dafür gefunden. Wie sollte man Gefühle am Besten ausdrücken, wenn sogar Liebe, in Worte gefasst, so belanglos klang? In diesem Fall konnte er wohl nur darauf hoffen das sein Bruder ihn auch ohne Worte verstanden hatte. Und irgendetwas in seinem Inneren sagte Cai das es so war. Ein Telefon klingelte und verstummte kurz darauf. Justin ging zu dem Telefon und zog das Messer aus dem Tisch neben dem Telefon. Die durchtrennten Enden des Telefonkabels knisterten nur kurz. Einen Moment später begann sein Handy zu läuten und Justin stöhnte gequält auf. Er wollte nichts mehr hören. Den ganzen Abend störte man ihn nun schon, nicht einmal seine abendliche Dusche hatte er hinter sich. Ja, er wusste schon seit dem ersten Anruf, das die Wölfe und Vampire verrückt spielten und jeden angriffen, egal welcher Art er angehörte. Da musste man ihm nicht minütlich ein Update geben. Er hatte einen Sekretär der dafür zuständig war, aber anscheinend hatte jeder Idiot mit einem Titel seine Nummer. Der Braunhaarige nahm das Handy vom Couchtisch und besah sich das Display. Wenn das nun wieder irgendein unbedeutender Unterleiter war, er würde ihn über das Telefon zur Schnecke machen. Allerdings war es nur sein Sekretär, weswegen sich Justin etwas zusammenriss. „Ja?“ „Es gibt Neuigkeiten. Die Wölfe und Vampire befinden sich im Krieg.“ „Gegen uns?“ Justin hob fragend eine Augenbraue. Gut Rhys hatte ihn vorgewarnt, doch er hatte nicht mit dieser Geschwindigkeit gerechnet. Die Stimme am anderen Ende klang unsicher. „Gegen uns und gegeneinander. Es hat anscheinend mit einem Einsatz letzte Woche zu tun.“ „Letzte Woche?“ Seltsam Justin konnte sich nicht daran erinnern einen Einsatz angeordnet zu haben. „Fax mir die Daten dieses Einsatzes.“ Er warf einen kurzen Blick zu dem stillgelegten Telefon mit angeschlossenen Faxgerät. „Besser noch sende es mir per Mail.“ Damit beendete er das Gespräch und schaltete das Handy aus. Wenigstens in Ruhe duschen wollte er. Zehn erholsame Minuten später, kam er aus dem Bad und sah in sein Postfach. Die Mail war schon angekommen. Der Jäger klickte auf das Symbol zum Öffnen und überbrückte die Wartezeit damit sich eine Hose anzuziehen. Nachdenklich setzte er sich auf die Couch und las die Mail durch. Mit jedem Wort verdüsterte sich seine Miene mehr. Warum hatte er nichts davon gewusst? Weder von einer Verhandlung noch einem eingreifen ihrerseits? Und warum stand seine Unterschrift darunter? Diesmal war jemand zu weit gegangen und Justin wusste Dank Rhys genau wer es war. Egal ob Tarnung oder nicht, er ließ seinen Namen nicht für derartige Dinge missbrauchen. Nun hatten sie Krieg, toll und was brachte ihnen das? Sie waren eine Organisation die im Dunkeln arbeitete und dadurch war das alles nun egal. Die Tarnung konnten sie vergessen und das nur um einige Vampire und Werwölfe zu töten? Nein, das war nicht mehr seine Organisation und auch nicht mehr die seines Vaters. Justin ballte eine Hand zur Faust. Doch er würde sie wieder dazu machen oder zerstören, mit seinen eigenen Händen. Kampflos übergab er sie sicher nicht. Entweder stand man auf seiner Seite oder nicht. Wenn nicht, gab es nur eine Lösung er konnte sich keine Feinde leisten. Der Jäger stand auf und warf das Handtuch auf die Couch. Er war lange genug untätig gewesen nun wurden andere Saiten aufgezogen. Eine Pistole zur Hand nehmend, prüfte er das Magazin. Voll geladen, gut. Ein Hemd anziehend, sah er sich in seinem Schlafzimmer um. Hier hatte er alles was er brauchte. Heute benötigte er weder Weihwasser noch Silberkugeln, doch vorsichtshalber sollte er doch etwas davon mitnehmen. Man wusste ja nie was einem über den Weg lief. Seinen Waffengurt umbindend, beschloss er noch ein Messer mehr mitzunehmen. Heute würde er keine Kompromisse eingehen. Viel zu lange war er mit dem Verräter nachsichtig gewesen. Als er Richtung Ausgang ging sah er sich noch einmal um. Nein, er hatte nichts vergessen was ihm noch nützlich sein konnte. Diesmal ging er auf die Jagd nach einer leichten Beute. Zumindest war sie das, wenn er sie einmal aus ihrem Versteck getrieben hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)