Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 71: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 71 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Was war das eigentlich für ein Verhalten? Brachte man das allen Vampiren bei, oder waren schlechte Manieren schon in ihren Genen verankert? Wenn diese Vampirin nicht bald einen normalen Ton anschlug, sie wusste nicht was sie machen würde. Dieses Gespräch wahrscheinlich für ihr aller Wohl abbrechen, sie wollte nicht diejenige sein die einen Krieg auslöste. Man konnte seine Verachtung für die andere Rasse auch anders zum Ausdruck bringen, subtiler. So wie sie selbst. „Ich rede von St. Petersburg.“ Venus nickte bedächtig. Nun kamen sie der Sache schon näher. „Euer Clan, ich verstehe.“ Zufrieden musterte Elise sie. „Also gebt ihr es zu? Ihr habt ihn ausgelöscht.“ Die ältere Wölfin seufzte. Warum schickte man eigentlich einen Anfänger zu diesem Gespräch? Selbst wenn sie es getan hätten, würden sie es nun kaum zugeben, das machten nur Idioten. Allerdings ahnte Venus das dies nur die Spitze des Eisberges war. Diese Vampirin konnte noch mehr. „Nein, ich gebe nur zu das ich im Gegensatz zu euch meine Hausaufgaben gemacht habe. Wir wissen von eurem Clan, weil wir durchaus bereit sind über den Tellerrand hinauszusehen. Natürlich haben wir Nachforschungen angestellt nachdem unser Rudel vernichtet wurde.“ Sie merkte wie Taro neben ihr ein Gesicht machte, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Was hatte er denn nun schon wieder? Egal, im Moment konnte sie sich nicht um ihn kümmern. Selbstgefällig verschränkte Elise die Arme vor der Brust. „Es war klar, das ihr es abstreitet. Wölfe lügen doch immer.“ „Warum fragt ihr dann? Die Luft könntet ihr euch für wirklich wichtigeres sparen.“ Der Tonfall der Wölfin klang so, als sei sie dieses Spieles langsam überdrüssig. Das Gegenteil war allerdings der Fall. Venus begann gerade dieses Spiel zu genießen. „Nur fürs Protokoll.“ Die Vampirin warf einen kurzen Blick zu ihrem Begleiter. Langsam verstand Venus die Aufstellung. Ihr Gegenüber war zwar der Gesprächsführer, doch die Entscheidungsgewalt lag nicht bei ihr. Die hatte der ältere Vampir neben ihr. Die gleiche Aufteilung die bei ihnen herrschen sollte, nur das sie Taros Erlaubnis nicht brauchte. „Dann sollte fürs Protokoll auch festgehalten werden, das wir nichts von haltlosen Verdächtigungen halten. Habt ihr Beweise?“ „Wie wäre es mit über tausend toten Vampiren?“ Elise sah die Wölfin siegessicher an. „Die gegen genauso viele getötete Werwölfe stehen. Nur das wir die Täter kennen.“ Gott und solche Beweisführungen schafften es vor ihrem Rat Bestand zu haben? Ihre Meinung vom Rat der Vampire sank rapide. „Wir auch. Das war euer Rudel, wer sollte sonst etwas gegen uns haben?“ „Oh mir fallen da auf Anhieb eine Menge Leute ein und nicht alle sind Werwölfe.“ Venus lächelte unschuldig. Bald durfte man sie auch dazuzählen, wenn diese Frau sich nicht mäßigte. Wie wäre es anstatt mit Anschuldigungen, einmal mit Fakten aufzuwarten? „Entschuldigt.“ Der ältere Vampir beugte sich etwas vor und sah Venus fragend an. „Ihr sagtet ihr kennt die Täter. Wen habt ihr da im Sinn?“ Elise warf ihrem Begleiter einen wütenden Blick zu, den dieser ignorierte. Lächelnd schüttelte Venus den Kopf. „Wir haben niemanden im Sinn, wir haben Beweise. Unser Rudel wurde von den Jägern ausgelöscht.“ „Pfh und diese Schwäche gebt ihr auch noch so offen zu?“ Elise warf der Wölfin einen verächtlichen Blick zu. Das berührte Venus nicht. Es war eben so. Sie waren vielleicht schlecht vorbereitet gewesen, sie wusste es nicht da sie nicht dabei gewesen war. „Es ist eine Tatsache, da kann man nichts schönreden. Allerdings schieben wir nicht gleich euch die Schuld zu, nur weil wir uns eine Menge auf unsere Stärke einbilden. Menschen sind durchaus in der Lage es mit Werwölfen und Vampiren aufzunehmen.“ „Mit Werwölfen vielleicht.“ Venus wollte gerade etwas antworten, als ein dumpfer Schlag zu hören war. Sie wand den Kopf und bemerkte das es Taros Faust gewesen war, die nun auf der Tischplatte lag. „Hört jetzt auf euch gegenseitig zu beleidigen. Dafür hätten wir uns nicht extra verabreden müssen. Wir sind hier um Fragen zu klären, die zwischen unseren Rasse stehen und möglicherweise einen neuen Friedensvertrag aufzusetzen. Wenn ihr euch an die Kehle gehen wollt, trefft euch bitte privat.“ Es war erstaunlich welche Entschlossenheit ihr Neffe zeigen konnte, wenn er nur wollte. Das hatte er eindeutig von seiner Mutter geerbt. Sein Blick schaffte es zwar noch nicht jemanden einzuschüchtern, doch mit der richtigen Übung würde das schon noch kommen. Doch wenn er jemanden zurechtweisen wollte, dann die Vampirin. Sie reagierte nur und das ziemlich rational. Sie legte eine Hand auf seinen Unterarm. „Mein Neffe hat Recht. Vielleicht sollten wir beide uns unterhalten?“ Damit wand sie sich demonstrativ dem Vampir zu. „Ja, die Jäger. Es ist schwer nachzuweisen ich weiß, aber vielleicht solltet ihr einmal nach UV Strahlen suchen? Wir haben in unserem Bau in Moskau Silber gefunden. Wir verabscheuen Silber, ihr auch, also kommt dieses Geschenk kaum von euch.“ „Das ist natürlich eine bessere Beweisführung.“ Elise gab einen abschätzigen Laut von sich. „Elise.“ Der Tonfall des älteren Vampirs klang nun eindeutig warnend und genervt. „Wenn du nichts konstruktives beizutragen hast, sei bitte still.“ Venus konnte sich gerade noch ein überlegenes Grinsen verkneifen. Das wäre wohl nicht so gut angekommen. „Wir haben Leute nach Moskau geschickt um Erkundigungen einzuziehen. Es wäre ein Akt des guten Willens, wenn sie auch euren Bau betreten dürften.“ „Das lässt sich sicher einrichten.“ Warum auch nicht? Es gab nichts mehr in dem Bau das ihnen schaden konnte. Alles wozu er noch nützlich war, war um das Vertrauen zwischen ihnen zu stärken. „Das Gleiche gilt natürlich auch für euch.“ „Zu gütig.“ Venus neigte den Kopf leicht. Wenn sie wüssten das sie bereits in ihrem Sitz gewesen waren, würden sie jetzt nicht hier sitzen. Um den Schein zu wahren sollten sie vielleicht doch noch einmal jemanden hinschicken. Es wäre sonst ziemlich auffällig. „Vielleicht sollten wir dann diese Verhandlung vertagen bis unsere Leute Ergebnisse erzielen?“ „Das wäre vielleicht das Beste.“ Der Vampir schien kurz nachzudenken. Venus beschloss ihm die Entscheidung abzunehmen. „Wir melden uns wieder.“ „Einverstanden.“ Samuel stand auf und warf einen Blick zu Elise, die ebenfalls aufstand. Wenn Blicke töten könnten, wären in diesem Raum nur mehr drei Leichen. Auch Venus erhob sich, ebenso wie Taro. Lächelnd reichte sie dem Vampir eine Hand, die dieser ohne Zögern ergriff. Mit einem strahlenden Lächeln streckte sie danach auch Elise die Hand hin, die diese aber nur angewidert ansah. Venus ließ die Hand sinken. „Gut, mir gefällt der Gedanke auch nicht euch zu berühren. Danach müsste ich…“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ist schon besser so.“ Taro stand bei der Tür und hielt sie geöffnet. Erst als auch Elise das Zimmer verlassen hatte, schloss er sie. Seufzend lehnte er sich dagegen. „Für dein erstes Mal gar nicht einmal so schlecht.“ Venus nahm ihre Mappe wieder in die Hand. Heute hatte sie noch gar nicht gebraucht, war vielleicht gut so. Für die heutige Besprechung wäre nicht einmal die Vorbereitung nötig gewesen. Irgendwie war sie enttäuscht. „Danke. Allerdings bin ich von dir erstaunt. Ist das die Art wie Weibchen untereinander verhandeln?“ Skeptisch sah er sie an. Venus lächelte fröhlich. „Nein eigentlich nicht, aber die Vampirfrauen haben scheinbar keine Manieren. Oder es war ein seltenes Exemplar. Auf jeden Fall war sie amüsant.“ „Wenn ich das Cai erzähle, hält er dich sicher für verrückt. Immerhin hat er mich vor Elise eindringlich gewarnt und du hältst sie für amüsant.“ Er schüttelte den Kopf. „Ja, das kannst du ihm erzählen.“ Dann sah sie ihn ernst an. „Du weißt aber schon das das was in diesem Zimmer besprochen wird zum Rat geht. Und dort bleibt es auch. Kein Wort zu Außenstehenden.“ Das waren immerhin Dinge die nicht für alle Ohren gedacht waren. Die Zugeständnisse die sie hier machten, fanden bestimmt nicht die Zustimmung aller. Klar ihrem Rudel war der Frieden wichtig, doch sie wollten nichts dafür geben, so war es immer. „Ich bin kein Kind. Natürlich weiß ich das. Dein Sohn hat dieses Thema in dessen Gegenwart aufgebracht.“ Venus seufzte. „Darian macht einiges das nicht meine Zustimmung findet. So ist das eben wenn man einen Sohn hat.“ „Du hast doch einige.“ Taro legte den Kopf schief. „Ja, ich weiß.“ Mehr sagte sie nicht zu diesem Thema. Sie hatte Söhne und Töchter sogar eine Menge davon, das brachte ein langes Leben mit sich. Allerdings waren ihr diese größtenteils egal, aber nicht Darian. Schon bei seiner Geburt hatte sie gewusst das dieser etwas ganz besonderes war und er hatte sie nicht enttäuscht. Zwar hatte sie es nicht geschafft ihre guten Gene in einem Kind zu vereinen, doch wer wusste schon was Darian aus eigenem Antrieb zustande brachte. Bis jetzt gefielen ihr ihre Enkel von Darian, wenn sie auch alle eher nach ihren Müttern schlugen. Wieder bei Taro unterhackt, verließ sie das Hotel. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Wenn die Jäger nicht wären, würde ich dich nun in die nächste Bar lotsen. Es ist eine Schande unsere elegante Aufmachung an die Vampire zu verschwenden.“ „Soll ich mir vorstellen, wie der Abend dann ausgehen würde?“ Zweifelnd sah der Jüngere seine Tante an. „Oh, ich würde dich betrunken machen, mit dir schlafen, versuchen schwanger zu werden und bei Erfolg Artemis ihren Platz streitig machen. Und beim Tod meiner Schwester wäre ich dann die nächste Königin.“ Natürlich würde sie das niemals machen, doch es war amüsant das ihr das jeder zutraute. Laut Darian war sie ja eine männermordende Nymphomanin, wie lächerlich. Taro hob einen Finger. „Ich ziehe den direkten Heimweg vor.“ „Dachte ich mir, also dann sehen wir einmal ob wir unsere Bewacher entdecken.“ Damit zog Venus ihren Begleiter Richtung Bau. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)