Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 68: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 68 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Gebannt starrten hellgrüne Augen auf die Stelle, wo sich noch vor wenigen Momenten eine unglaubliche Situation abgespielt hatte. Das konnte er einfach nicht glauben. Ein Werwolf mit einem Vampir? Nun, das war nicht allzu ungewöhnlich, wie er sich hatte sagen lassen, doch zwei Männer? Und dann noch Raidon und Darian, das war wirklich unvorstellbar. Vor allem bei Raidon, das sein Stolz das zuließ wunderte ihn nun doch. Cai schloss kurz die Augen, um so vielleicht die Bilder aus dem Kopf zu bekommen. Das Ergebnis war nicht allzu zufrieden stellend. Eigentlich hatte er heute nur prüfen wollen, ob es vielleicht eine Nachricht von seinem Bruder gab. Darian war ihm erst einige Straßen zuvor aufgefallen und das hatte seine Neugier geweckt. Raidon hatte ihm ja schon gebeichtet das er den Wolf seit einiger Zeit traf, doch nicht auf diese Weise. Fairerweise musste er seinem Bruder zugestehen, das er ihm auch nicht geglaubt hätte, wenn er ihm dies erzählt hätte. Immerhin war das Raidon, der Prinz der Vampire der Werwölfe aus tiefsten Herzen hasste. Nun wäre wohl kein guter Moment um ihn anzusprechen. Der Jüngere beschloss noch einige Minuten zu warten, um seinem Bruder einen würdevollen Abgang zu ermöglichen. Mit einer Bewegung seinerseits würde er vielleicht Raidons Aufmerksamkeit erregen. Cai sah wie sein Bruder sich noch einmal kurz bückte, bevor er noch einen wütenden Blick in die Gasse warf, die Darian benutzt hatte. Dann ging auch er. Abwartend folgte Cai seinem Bruder mithilfe seiner Instinkte, bis er aus seiner Reichweite verschwand. Erst dann löste er sich aus seinem Versteck und ging zu der Stelle. Der Geruch, der hier in der Luft lag ließ keinen Zweifel daran was sich hier abgespielt hatte. Dafür war es auch noch zu frisch. Hastig bückte sich Cai und nahm den Zettel an sich, den Raidon für ihn hinterlegt hatte. Ebenso rasch verließ er den Ort wieder und machte sich auf den Heimweg. Er konnte es einfach noch nicht glauben, was er gesehen hatte. Nun konnte er auch die Selbstverständlichkeit verstehen, mit der Raidon ihm vorgeschlagen hatte Zeit mit seinem Körper zu erkaufen. Er selbst bezahlte so seine Informationen. Eine Möglichkeit, die Cai selbst nie in Betracht ziehen würde. Allerdings sollte er seinen Bruder nicht verurteilen, bevor er nicht dessen Sicht gehört hatte. Möglicherweise gab es dafür eine andere Erklärung, vielleicht liebte er Darian? Angesichts von Darians und Raidons Charakter gab er ihnen in diesem Fall nicht viel Chancen, doch diese Möglichkeit bestand durchaus. Schon fast uninteressiert, faltete er den Zettel auseinander. Nach dem was er eben gesehen hatte, konnte ihn nichts mehr schocken. Dies war allerdings eine Fehleinschätzung, das merkte Cai schon nach den ersten paar Zeilen. Die Nachricht begann für seinen Bruder typisch. ‚Ich hatte Recht.’ Egal wie kurz er sich fassen musste, das musste er noch einmal untermauern. Doch das war normal, der Rest erstaunte ihn. ‚Elise hat mich bedroht. Ich habe keinen Beweis dafür, aber es ist so. Also verschaff mir noch etwas Zeit.’ Kein Bitte, kein Danke, das war so typisch für Raidon. Doch wenn er die Wahrheit schrieb, dann wurde die Sache wirklich bedrohlich. Für alle. Einen schlafenden Löwen wie Elise durfte man nicht aufwecken, doch das sie nun in dieser Art reagierte, war bedenklich. Natürlich waren das Raidons Worte und da konnte es auch sein das dieser log. Es wäre ja nicht das erste Mal. Durch einen der unbenutzten Gänge drang Cai wieder in den Bau ein. Dieser hatte keine Bewachung, da ein Teil davon schon vor einiger Zeit eingestürzt war. Anscheinend hatte man angenommen, das er dadurch unpassierbar war. Im Grunde war er das auch gewesen bis Cai einige Steine zur Seite gerollt hatte, danach hatte der Rest auch nachgegeben und ein Loch geschaffen. Wenn er es nicht mehr benötigte, würde er die Werwölfe darauf hinweisen… vielleicht. Die Gänge in diesem Teil wurden nicht oft genutzt, so das der Braunhaarige ohne Probleme wieder in den belebteren Teil des Baus kam. Hoffentlich lief er nicht gleich Darian über den Weg. Er wusste nämlich nicht wie er ihm nun begegnen sollte, nachdem er das mit ihm und seinem Bruder wusste. Es würde sicher einige Zeit dauern bis er das verdaut hatte. Aber es gab ja einen Ort, den Darian in letzter Zeit zu meiden schien. Dort bekam er sicher die Zeit die er benötigte. Cai machte sich auf den Weg zu Taro. Es gab ja nur drei Orte wo er sein konnte und einer war für ihn tabu, was die Suche ziemlich eingrenzte. Da er eine Vermutung hatte, beschloss er zuerst Taros Arbeitszimmer aufzusuchen. In letzter Zeit schien etwas zwischen Taro und Darian im Argen zu liegen, weswegen sie sich mieden. Wobei das wahrscheinlich eher von Darian ausging und Taro es kaum bemerkte. Was Gefühle anging war der zukünftige Anführer ein Amateur. Derzeit war das aber nicht sein Problem und er würde es auch nicht zu seinem machen. Beide waren erwachsen genug das zwischen sich zu regeln. Er klopfte an die Tür und wartete aufmerksam auf eine Antwort. Erst nach einigen Momenten öffnete sich die Tür von innen. Taro sah ihn überrascht an. „Cai. Was ist denn?“ Ja was war eigentlich? Er konnte schlecht sagen das er sich bei ihm vor Darian verstecken wollte. Außerdem sah ihn der Ältere etwas verschreckt an. Cai rettete sich in ein leichtes Lächeln. „Ich wollte mich nur erkundigen wie es dir geht. Mit den Vorbereitungen. Letztens hast du ja eine Sitzung versäumt, hat das die anstehenden Verhandlungen beeinträchtigt?“ „Ähm.“ Taro ließ die Tür los und ging zu seinem Schreibtisch zurück. Dort nahm er einige Zettel in die Hand. „Eigentlich nicht. Unser Ziel ist es doch sie zu verzögern, oder auch nicht. Wenn Darian sich einmal entscheiden könnte, dann wäre es nicht so kompliziert.“ Da der Weg in das Zimmer nun frei war, trat auch Cai ein und schob die Tür hinter sich zu. „Nun so wie ich das sehe, hat er einen guten Grund nach den Wünschen der Vampire zu handeln.“ Das war aber nur ein Murmeln in seine Richtung, seine Antwort für Taro war etwas lauter. „Vielleicht solltest du ihn fragen?“ „Dafür müsste ich ihn allerdings erst einmal abpassen.“ Der Ältere seufzte resigniert. Die Blätter landeten neben dem geöffneten Laptop wieder auf dem Schreibtisch. „Das dürfte in nächster Zeit etwas schwierig werden.“ Eine weibliche Stimme kam von der Tür. Überrascht wand sich Cai um. Er hatte gar nicht bemerkt das die Tür wieder geöffnet worden war. Eine braunhaarige Frau stand in der Tür und lächelte unschuldig. Sie hatte eine entfernte Ähnlichkeit mit Darian, doch das sagte nichts aus hier wo jeder mit jedem verwandt war. Taro allerdings stöhnte nur bei ihrem Erscheinen. „Was hast du nun schon wieder angestellt Venus?“ Cai sah die Wölfin nun mit neuem Interesse an. Das war also Darians Mutter, vor der alle großen Respekt hatten. Wenn er den Worten der Anderen glauben konnte, dann war sie das wölfische Gegenstück von Elise. Nur das sie auf ihrer Seite stand. Vielleicht bekam er jetzt einen ersten Eindruck. Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht, stattdessen wirkte sie eher gelangweilt. Darauf ließ auch ihre wegwerfende Handbewegung schließen. „Nichts, ich habe ihm nur erklärt was ich von seinem Vorgehen halte. Beziehungsweise wie ermüdend langsam ich es finde. Der Rat war in dieser Hinsicht auch meiner Meinung. Das hat ihn wohl ziemlich verstimmt.“ Nun lächelte sie wieder liebvoll und legte eine Hand an ihre Wange. „Darian ist manchmal so stur und nachtragend. Das ist nicht gut für einen Wolf in seiner Position.“ Okay, Cai glaubte nun zu verstehen warum jeder diese Wölfin für sehr speziell hielt. Sie würde sich gut mit Elise verstehen, während sie sich gegenseitig zerfleischten. Schauspielerisch waren sie sich auf jeden Fall gegenbürtig und die Fähigkeit Andere zu beleidigen hatten sie auch. Venus Blick fiel plötzlich auf ihn und sie kam zu ihm. Lächelnd legte sie einen Finger unter dessen Kinn und drehte sein Gesicht kurz auf jede Seite. „Du bist dann wohl Cai, Taros kleines Souvenir. Niedlich das muss ich zugeben.“ „Venus.“ Die Stimme des Älteren klang ungeduldig. Sie verdrehte die Augen. „Schon gut.“ Grinsend zwinkerte sie Cai noch kurz zu. „Vielleicht sieht man sich ja einmal ohne deinen Aufpasser.“ Dann wand sie sich zu Taro und ging zu seinem Schreibtisch. „Ich bin hier, weil meine Schwester meinte es sei gut einmal mit dir zu reden. Immerhin sind wir nun Partner bei den Verhandlungen.“ Taro sah sie misstrauisch an. „Seit wann?“ „Seit der letzten Verhandlung, die du versäumt hat. Meine Schwester ist enttäuscht von dir. Allerdings war Darian so nett dein Anliegen für dich vorzubringen.“ Desinteressiert nahm Venus ein Blatt Papier in die Hand und überflog die Zeilen, bevor sie es wieder auf den Tisch legte. Was sah er ihn so an? Ja, die letzte Verhandlung hatte Taro wegen ihm versäumt, doch Cai fühlte sich deswegen nicht schuldig. Der Andere hätte jederzeit gehen können, was er letztendlich auch getan hatte. „Oh, das. Ich wusste nicht das es schon durch ist.“ „Dann lies die Memos.“ Venus lächelte und setzte sich auf die Tischplatte des Schreibtisches. „Also hast du Zeit?“ Fragend sah Taro zu Cai. Richtig, er war ja zu ihm gekommen. Eigentlich könnte er nun die Verhandlungen erfolgreich sabotieren, indem er Taro in Anspruch nahm. Doch Venus wollte er sich nicht unbedingt zum Feind machen. „Ich bin fertig. Wir sehen uns.“ Damit verließ er den Raum. Sobald sich die Tür hinter ihm schloss, lächelte Cai. Mit diesem Weibchen könnten die Verhandlungen ziemlich interessant werden. Schade das es davon keine Videoaufzeichnungen gab. Er würde zu gerne wissen wie Elise mit ihr klarkommen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)