Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 61: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 61 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Das kann nicht dein Ernst sein.“ Taro sah Darian erschrocken an. Woher kam dieser plötzliche Sinneswandel? Und was sollte er davon halten? „Das war nicht Teil der Abmachung. Raidon wird bestimmt etwas dagegen haben.“ Cai sah den älteren Wolf aufgebracht an. Eine Reaktion, die Taro störte. Wen interessierte schon dieser verdammte Vampir? Cai sollte sich eher über andere Dinge ärgern. „Das ist ja wohl unser kleinstes Problem nicht?“ Cai starrte ihn wütend an und verschränkte dann die Arme vor der Brust. An der Reaktion des Jüngeren sah Taro, das er einen Nerv getroffen hatte. Gut, das hatte dieser auch. Er wand sich wieder seinem Freund zu. „Darian das geht nicht, ich weiß nicht wie ich das bewerkstelligen soll.“ „Heißt das, du traust es dir nicht zu mit ein paar Vampiren klar zu kommen?“ Darian sah ihn mitleidslos an. Von ihm war nichts zu erwarten das war deutlich erkennbar. Taro atmete einmal tief durch. „Ich weiß nicht einmal mit wem ich verhandeln soll.“ „Oh da kann ich weiterhelfen und Cai sicher auch.“ Der Ältere warf einen Blick zu dem abseits stehenden Werwolf. „Einer deiner Verhandlungspartner ist ein Samuel.“ „Das ist leicht. Er ist ein treuer Anhänger meines Vaters. Ihm wird an einer schnellen, friedlichen Lösung gelegen sein. Umstände sind von ihm kaum zu erwarten, wenn doch dann nur, weil mein Vater ihm diese diktiert.“ Cai lächelte zufrieden, außerdem wirkte er nicht sonderlich überrascht. „Du hast damit gerechnet?“ Taro musterte den Jüngeren kurz. Das hörte sich ja schon zu einfach an, da musste es einen Hacken geben. Obwohl, es war eine wichtige Verhandlung und den Vampiren war viel an einem Frieden gelegen. Oder zumindest an der Aufklärung der Ereignisse. Der Jüngere nickte zustimmend. „Er oder ein Anderer, das war abzusehen.“ Plötzlich wurde er nachdenklich. „Allerdings muss es noch einen Zweiten geben. Der Bote heute gehörte nicht zu seinen Leuten.“ „Stimmt. Es gibt einen Zweiten, eigentlich eine Zweite.“ Darian verzog unglücklich das Gesicht. „Der zweite Verhandlungspartner ist Elise. Dank Cai wissen wir schon wer das ist.“ Ein leises Stöhnen kam von Cai. „Das hat Raidon verbockt oder?“ Darian zuckte nur unwissend mit den Schultern. Taro dachte kurz nach. Elise, der Name sagte ihm durchaus etwas. Das war doch Raidons Halbschwester zumindest hatte Cai dies erwähnt. Ebenso wie er sie für die Drahtzieherin hinter alldem hielt. „Was heißt das für mich?“ Cai lächelte unschuldig ja beinahe freundlich. „Das du tot bist. Wir alle sind das.“ Augenblicklich erlosch sein Lächeln wieder. „Wie konnte Vater uns das nur antun?“ „Es scheint ihm doch nicht so an einer friedlichen Lösung gelegen zu sein was?“ Taro konnte nicht verhindern, das seine Worte einen hämischen Unterton hatten. Die Lobpreisungen des Jüngeren auf die Vampire störten ihn sowieso schon die ganze Zeit. Nur weil sie Wölfe waren, hieß das nicht das sie unterlegen waren was Verhandlungen anging. „Hör zu.“ Der Braunhaarige ging zu Taro und packte ihn am Kragen. In seinen Augen lag eine für ihn ungewohnte Kälte. „Wenn Elise diese Verhandlungen sabotieren will, bist du geliefert. Und das will sie, sie wird dich ungespitzt in den Boden rammen, das ist ihre Art. Du hattest Glück das du damals auf Raidon gestoßen bist und nicht auf Elise. Denn wenn sie dich gefangen hätte, wärst du heute nicht mehr hier, ja man würde nicht einmal deine Überreste finden.“ „Ich hätte auch auf die Begegnung mit deinem Bruder verzichten können.“ Taro befreite sein Hemd aus dem Griff des Jüngeren. „Jungs hört auf. Fakt ist doch das diese Elise eine sehr gefährliche Frau zu sein scheint. Taro steht sowieso schon alleine einer Übermacht entgegen.“ Artemis trat einige Schritte in den Mitte des Raumes. „Was also schlägst du vor?“ Taro glaubte zwar nicht, das seine Freundin einen brauchbaren Vorschlag hatte, doch es schadete nichts alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Auch wenn er es nicht zugab, Cais Worte hatten ihn beunruhigt. Artemis lächelte berechnend. „Wir bekämpfen Feuer mit Feuer. Entsenden wir doch auch einfach ein Weibchen.“ Ein Auflachen war von Darian zu hören. „Ja, dich was?“ Trotz dieser offensichtlichen Beleidigung blieb die Wölfin ruhig. Noch immer lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Nein nicht ich. Ich rede von Venus.“ „Nein!“ Darian hob die Hände und schüttelte entschieden den Kopf. „Das kommt nicht in Frage. Dieser Frau kann man eine so wichtige Aufgabe nicht anvertrauen.“ „Nanu?“ Die Schwarzhaarige wand sich zu dem Älteren um und verschränkte die Arme vor der Brust. „Vermischt du hier etwa persönliches mit geschäftlichen Darian? Solch emotionale Entscheidungen passen nicht zu dir. Nur weil sie dir überlegen ist, macht sie das doch nicht zu einer schlechten Wahl. Eher das Gegenteil.“ Man sah wie es in dem Älteren arbeitete. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während seine Lippen nur mehr einen dünnen Strich bildeten. Taro machte sich bereit um notfalls eingreifen zu können, falls Darian auf seine Freundin losgehen würde. Zwar glaubte er das nicht, doch in Hinsicht auf diese Frau war ihm alles zuzutrauen und Artemis stocherte in einer noch immer offenen Wunde. Doch der Ältere beherrschte sich und wand sich von ihr ab. „Einverstanden. Wir können sie fragen.“ Erleichtert atmete Taro aus, ihm war gar nicht aufgefallen das er die Luft angehalten hatte. Mit Venus an seiner Seite würde er sich auch gleich viel sicherer fühlen. Sie war in solchen Dingen wenigstens schon geübt. „Ich habe Raidon versprochen ihm noch etwas Zeit zu geben. Also sollten wir noch etwas warten bis wir Kontakt mit den Vampiren aufnehmen oder auf ihre Anfragen antworten. Ebenso warten wir noch damit Venus um ihre Hilfe zu bitten.“ „Wenn du meinst.“ Artemis lächelte selbstzufrieden, als sie an dem Älteren vorbeiging. „Lass dir ruhig Zeit um den Mut zu sammeln, ihr gegenüberzutreten. Bis jetzt endete das ja meistens tragisch für dich, Schätzchen.“ Auch wenn all ihre Worte spöttisch waren, so betonte sie das letzte Wort besonders. Erst danach verließ sie den Raum. Darian starrte wütend auf die bereits wieder geschlossene Tür. „Hexe.“ Dann wand er sich zu Cai und Taro um. Mit wenigen Schritten war er bei ihnen und packte jeden von ihnen am Hinterkopf. Mit einem Ruck zog er sie näher zu sich. Taro wollte protestieren, doch ein Blick in die Augen seinen Freundes ließ ihn innehalten. In diesem Zustand war es nicht gut Darian entgegenzutreten, das wusste er schon. „Und ihr zwei regelt das zwischen euch. Keine Kindereien mehr, keine Beschimpfungen oder Schmähungen mehr. Ihr solltet euch so gegenübertreten wie es euer Alter verlangt. Mit Respekt und Anstand wie es sich gehört. Ich habe nicht vor mein Leben für zwei unvernünftige Kinder aufs Spiel zu setzen. Wir sitzen alle im selben Boot, also rudert gemeinsam oder springt von Bord.“ Mit diesen Worten wand er sich abrupt um und verließ ebenfalls den Raum. Betreten sah Taro den Jüngeren an. Ob er es zugeben wollte oder nicht, sein Freund hatte Recht. Sehr erwachsen hatte er sich nicht benommen. Das er sich von Cai provoziert fühlte, spielte dabei keine Rolle. Er war der Ältere und so hätte er sich verhalten sollen. „Er hat Recht.“ „Wahrscheinlich.“ Cai warf einen kurzen Blick zur Tür. Dann richtete sich sein Blick aber wieder auf Taro. „Allerdings werde ich mich für keines meiner Worte entschuldigen. Ich habe alles so gemeint wie ich es sagte. Vielleicht war es härter als nötig, doch anders würdest du es nicht verstehen. Ich mache mir Sorgen um dich so wie du nun bist wird es dir schwer fallen die Wölfe zu führen. Das endet nur im Chaos.“ Verwundert sah Taro den Jüngeren an. Auch wenn er es abstritt, so hörte es sich doch wie eine Entschuldigung an. Allerdings wollte er nichts falsches hineininterpretieren. Was ihn mehr irritierte war, das sich Cai um ihn und die anderen Werwölfe zu sorgen schien. Wenn man aber genauer darüber nachdachte, so war das nicht weiter verwunderlich. „Und das würde sich auch negativ auf die Vampire auswirken. Das ist es worüber du dich sorgst.“ „Auch.“ Cai nickte zustimmend. „Es ist klar das sich jede Veränderung bei euch auch auf uns auswirkt. Vampire hassen Veränderungen.“ Das war ja klar gewesen, was hatte Taro auch erwartet? Es war nur natürlich, das Cais erste Gedanken seinem selbsterwählten Volk galten. Wenn ihm auch sein erstes Wort unverständlich war. „Auch?“ Cai nickte zustimmend, wenn er auch dabei seufzte. „Auch. Du verdankst mir dein Leben, dafür hast du meines zerstört. Das war nicht fair und ich werde dir das niemals vergessen. Trotzdem, selbst wenn ich deine mangelnden Fähigkeiten durchaus nicht gutheiße, hasse ich dich nicht. Auf die Dauer wäre das nicht gut für mich. Vielleicht bist du nicht der beste Anführer, doch ein schlechter Werwolf bist du ebenfalls nicht.“ Lob? Aus Cais Mund? Zu sagen das Taro überrascht war, wäre gewaltig untertrieben. Das war bis jetzt das Freundlichste das Cai je zu ihm gesagt hatte. Selbst die wenigen Beleidigungen in dieser Erklärung störten ihn nicht. Zu gerne hätte er nun genauer nachgefragt, da gab es ja einiges das er fragen konnte, doch er wollte sein Glück nicht zu sehr strapazieren. Unsicher lächelnd hielt er ihm die Hand hin. „Waffenstillstand?“ Zweifelnd beäugte Cai die Hand, ergriff sie dann aber doch. „Ja, Waffenstillstand.“ Wenn es auch schwer zu erklären war, so fühlte sich Taro nun doch irgendwie erleichtert. Selbst wenn ihre Differenzen dadurch nicht aus der Welt waren, so war es eine bessere Ausgangsposition um an Lösungen zu arbeiten. Eine Aufgabe an die Taro gehen würde, sobald dieser Krieg beendet war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)