Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 54: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 54 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Willst du das wirklich machen?“ Artemis sah Taro fragend an. „Habe ich eine andere Wahl?“ Am Liebsten hätte er nun von seiner Freundin ein Nicken gesehen, doch sie wussten beide das es nicht anders ging. Er brauchte Unterstützung für sein Vorhaben. Nur weil er darum bettelte, würde sein Vater ihm sicher nicht die Verhandlungen mit den Vampiren überlassen. Nein, hier brauchte er Schützenhilfe von anderer Seite. „Na dann viel Glück.“ Artemis winkte ihm noch und bog in einen anderen Gang ab. Taro war zwar klar, das sie nicht mit ihm gesehen werden wollte, wenn er diesen Weg einschlug, doch etwas mulmig war ihm schon so alleine. Noch nie war er so tief in diesen Bereich der Höhlen eingedrungen. Er wusste nicht einmal ob es ihm überhaupt erlaubt war. Vor einer edel aussehenden Tür blieb er stehen. Ein letzter prüfender Blick auf sein Aussehen bestätigte seinen Entschluss, es gab keinen Grund das hier hinauszuzögern. Taro hob die Hand und klopfte an die Tür. Als selbst nach einigen Augenblicken und einem abermaligen Klopfen keine Erwiderung kam, öffnete er vorsichtig die Tür. „Mutter?“ Noch immer kam keine Erwiderung aus dem Zimmer. Ob sie vielleicht gar nicht hier war? Das wäre unvorteilhaft, da Taro nicht wusste ob er diesen Entschluss ein zweites Mal fassen konnte. Dann entdeckte er jedoch die Gesuchte auf einer Couch, die an der rechten Wand stand. Diese war genauso positioniert, das man sie von der Tür aus kaum bemerkte wenn diese geöffnet war. Taro wagte einen weiteren Anlauf. „Mutter?“ Diesmal nickte sie und machte eine einladende Handbewegung. Taro trat zögernd ein und sah seine Mutter an. Er bekam sie nicht oft zu Gesicht und an ihre Stimme erinnerte er sich überhaupt nicht. Es ging das Gerücht um, das seine Mutter mit keinem Mann sprach seinen Vater ausgenommen, dieses Gerücht konnte er nur bestätigen. Zwar erinnerte er sich vage daran das sie mit ihm gesprochen hatte als er noch ein Kind war, doch mit zunehmenden Alter war das immer weniger geworden, bis sie schließlich ganz verstummte. Er hatte dies schon immer als komisch empfunden doch als Königin konnte sie sich solches Verhalten leisten. Trotz dieses Verhaltens konnte er seinen Vater verstehen das er sie gewählt hatte. Nun gut, es war Zufall gewesen, doch seine älteren Schwestern stammen auch alle von ihr so gesehen konnte man also schon eher von einem Plan reden. Auf jeden Fall war seine Mutter wunderschön. Ihre braunen Haare, wiesen ab und zu einen roten Schimmer auf und fielen ihr offen bis zu den Unterarmen und ihre Augen waren das exakte Spiegelbild von seinen. Es gab nicht viele Wölfe die genau bestimmen konnten wer ihre Eltern waren, doch Taro war froh es zu wissen. Sie saß zwar nur auf der Couch und es war ihre Freizeit und doch zeigte sie die gleiche Würde, die sie auch im Ratssaal zeigte. Der Blick mit dem sie ihn maß war zwar distanziert doch auch forschend. Es gab nur eines das dieses Bild störte und das war der Kopf, der auf ihrem Schoß ruhte. Venus schlief ausgestreckt auf der Couch ihren Kopf auf dem Schoß ihrer Schwester gebettet, die ihr sanft übers Haar strich. Sie hatte ihm das Gesicht zugewandt, doch ließ nichts darauf schließen das sie sich nur schlafend stellte. Shiva deutete auf einen Sessel ihr gegenüber und Taro folgte dieser Einladung. Ihren abwartenden Blick sah er als Aufforderung gleich zum Thema zu kommen. „Mutter ich benötige deine Hilfe. Es gibt da eine Angelegenheit die ist mir sehr wichtig, doch Vater wird sie mir nie anvertrauen. Ich möchte dich bitten mit ihm darüber zu sprechen.“ „Warum sollte sie?“ Obwohl sie vertraut war, überraschte ihn diese Stimme schon. Er hatte eigentlich nicht mit einer Antwort gerechnet. Venus hatte die Augen geöffnet und sah ihn fragend an. Langsam richtete sich sie auf und entwand sich so auch den Streicheleinheiten ihrer Schwester. „Weil ich sonst nicht weiß an wen ich mich wenden soll.“ Taro war nicht glücklich über diese Einsicht. Venus schüttelte missbilligend den Kopf. „Es ist schlimm das du dich überhaupt an jemanden wenden musst um etwas zu schaffen. Zwar kann man nicht alles schaffen doch für diese Eventualität habe ich dir doch meinen Sohn überlassen.“ „Darian hat keinen Einfluss auf meinen Vater. Außerdem, würdest du ihn überhaupt zu Wort kommen lassen?“ Denn wenn, müsste ihn Darian bei der nächsten Ratsversammlung fragen und das ging nicht wenn Venus ihm andauernd ins Wort fiel. Außerdem könnte Darian in dieser Hinsicht sowieso nichts ausrichten. Sie lächelte amüsiert. „Wohl kaum.“ „Venus geh.“ Überrascht sahen die beiden Anwesenden Shiva an. „Dies ist eine Sache die ich selbst mit meinem Sohn bereden muss.“ Sie sah ihre Schwester bei diesen Worten lächelnd an. „Wie du meinst Shiva. Dein Wort ist mir Befehl.“ Bei diesen Worten stand Venus bereits auf und ging zur Tür. Im vorbeigehen klopfte sie Taro auf die Schulter. „Viel Glück oder besser Überredungstalent. Glück hast du sowieso schon.“ Nach diesen Worten verließ sie den Raum. Shiva stand auf und ging zu einem kleinen Beistelltisch. Dort öffnete sie eine Flasche und goss sich eine rötliche Flüssigkeit in ein Sherryglas. „Willst du auch?“ Taro schüttelte nur den Kopf. Nun da er wieder ihre Stimme hörte, bekam die Person in seiner Erinnerung auch wieder mehr Substanz. Ihm fiel auf, das viele seiner Grundsätze ursprünglich von ihr und nicht von seinem Vater stammen. Die Stimmen in seiner Erinnerung bekamen wieder die richtigen Aussagen zugeteilt. „Ich gratuliere dir übrigens zu deiner bevorstehenden Vaterschaft. Artemis ist zwar noch recht jung, doch mit der Zeit und mehr Reife wird sie sicher eine gute Prinzessin.“ Es war doch sehr ungewöhnlich das jemanden zur Geburt eines Kindes gratuliert wurde, da es doch fast wöchentlich vorkam das ein Kind geboren oder jemand schwanger wurde. Trotzdem neigte Taro nun den Kopf. Es war als hätten sie die Rollen getauscht. Nun war der derjenige der kein Wort herausbekam. „Du willst das ich mit deinem Vater rede. Weshalb?“ Sie setzte sich mit dem Glas in der Hand wieder auf ihren ursprünglichen Platz. Taro schluckte einmal um seine Sprache wieder zu finden. „Ich würde gerne die Verhandlungen mit den Vampiren führen. Es ist zwar noch nicht offiziell, doch ich glaube das es nicht mehr lange dauern wird bis dahin. St. Petersburg kann selbst ihnen nicht verborgen bleiben.“ „Das ist offensichtlich. Doch verstehe ich nicht dein Interesse daran. Mit den Vampiren zu verhandeln ist nun wirklich nicht etwas das ein Nachfolger erledigen sollte. Entweder machen das die Führer unter sich aus oder niedrigere Ränge.“ „Was soll ich denn dann machen? Ich habe es satt andauernd nur Däumchen zu drehen.“ Das stimmte nicht so ganz, doch seine Mutter sollte ruhig glauben das es in störte untätig zu bleiben. Vielleicht beeinflusste das ja ihre Entscheidung. Shiva nahm einen Schluck von ihrem Glas und betrachtete nachdenklich die Flüssigkeit. Nach einigen Augenblicken richtete sie ihren Blick wieder auf ihren Sohn. „Du willst also Verantwortung übernehmen? Ich nehme an das du einen Plan hast?“ Stumm nickte Taro. Er würde ihr jetzt nicht offen ins Gesicht lügen, das brachte er nicht fertig. Auch wenn er sie kaum kannte, war sie noch immer seine Mutter. „Verstehe, das ist also nichts das du mir mitteilen willst oder kannst. Auch okay, ich bin mir auch nicht sicher ob ich es wissen will.“ Sie seufzte und stellte das Glas auf den Tisch zwischen ihnen. „Ich werde mit deinem Vater sprechen. Gleich heute oder morgen. Auf jeden Fall noch vor der nächsten Sitzung, du kannst ihn dann darauf ansprechen. Die Sache ist geregelt.“ Die Selbstsicherheit mit der sie das versprach verwirrte Taro. Immerhin redeten sie von seinem Vater er würde nicht so ohne weiteres nachgeben. „Vielleicht wird das nicht so einfach werden.“ „Es wird einfach. Schließlich bin ich nicht eine seiner zahllosen Gespielinnen. Ich bin seine Königin, mir muss er zuhören. Mein Wort ist ebenso Gesetz wie seines und wenn er nicht meiner Meinung ist müssen wir uns einigen und zwar auf das was ich will.“ Taro war froh, das sie ihn bei diesen Worten nicht ansah. In ihren Augen lag ein Ausdruck, der ihm Angst machte. Wenn sie nicht wollte, konnte sich ihr niemand in den Weg stellen, das war etwas das er erst jetzt begriff. Frauen waren manchmal wirklich furcht einflössend. Am Besten ließ er das einfach einmal so stehen. „Danke Mutter.“ Er wollte bereits aufstehen als die Stimme seiner Mutter ihn noch einmal zurückhielt. „Ich mache das weil du mein Sohn bist Taro. Es ist reiner Mutterinstinkt der mich dazu treibt. Sorge dafür das ich diese Entscheidung nicht bereue.“ Taro führte die Bewegung zu Ende und richtete sich auf. „Keine Sorge Mutter, ich habe nicht die Absicht zu versagen.“ Zumindest nicht wenn er es verhindern konnte. Dieses Spiel würde er nur solange mitspielten wie er es für vertretbar hielt. Plan hin oder her, er selbst entschied wann er es beendete. Er war weder Darians noch Cais Spielball. Das Zimmer seiner Mutter verlassend, atmete Taro einmal durch. Es war wirklich ein Besuch voller Überraschungen gewesen. Im Endeffekt war er allerdings als Sieger hervorgegangen und das war ja auch sein Ziel gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)