Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 50: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 50 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Raidon saß auf den Kisten und starrte in die Dunkelheit der Gassen. Nur das er heute nicht auf jemanden wartete, nicht auf seinen normalen Gesprächspartner. Er wusste das Cai heute nicht kommen würde, das hatte er durch eine Nachricht von ihm erfahren. Doch dies war auch nichts bei dem er seine Anwesenheit wünschte. Das hier war sein eigener Verrat und zu einer anderen Zeit mit anderen Vorraussetzungen hätte er es sogar mit Freuden getan. Doch nun hinterließ sein Entschluss ein schales Gefühl. Wenn er versagte und die Dinge sich nicht so entwickelten wie er hoffte, dann war er an einem Krieg Schuld. Auch wenn viele Menschen das gerne in Kauf nahmen, er wollte nicht mit dieser Verantwortung leben. Dafür währte sein Leben zulange. Ob der Wolf heute überhaupt kam? Sonst waren es eher immer Zufallstreffen, so das er nie berechnen konnte wo er auf den Wolf traf. Raidon stand auf und ging einige Schritte. So konnte er auch etwas in eine andere Gasse sehen, es war zwar eine Sackgasse, doch was sagte das schon bei ihnen aus? Immerhin war das nur eine Mauer, es gab schwierigere Hindernisse. Doch auch diese Gasse war leer, was hatte er erwartet? „Suchst du schon wieder jemanden Rai?“ Zum ersten Mal zuckte der Vampir bei dieser Stimme nicht zusammen. Er wollte ihn ja treffen und es war klar, das er aus dieser Richtung kam. So arbeitete der Wind für ihn, er selbst hätte es auch so gemacht. „Ja, ich suche einen streunenden Hund. Hast du einen gesehen?“ Langsam drehte sich Raidon um. Schon alleine das er das Wort Hund benutzt hatte, zeigte das er heute nicht auf einen Streit aus war. Die Frage war nur ob das der Wolf wusste. „Nein, ich sehe nur eine ziemlich leichtsinnige Fledermaus.“ Darian lächelte und kam einige Schritte auf Raidon zu. Dieser unterdrückte den Impuls automatisch zurückzuweichen. „Tja, dann muss ich meine Suche wohl fortsetzen.“ Es war unheimlich wie ruhig Raidon nun blieb. Normalerweise reizte ihn die Anwesenheit eines Wolfes schon bis aufs Blut. Diesmal war aber er der Bittsteller und er brauchte den Wolf und auch wenn das seinem Stolz zusetzte, so hatte er keine andere Wahl. Das waren nun einmal Dinge die Raidon nur zu bewusst waren. „Vorher sollten wir aber über deinen Bruder reden meinst du nicht?“ „Mein Bruder hat nichts damit zu tun. Nicht mit der heutigen Angelegenheit, das ist ganz alleine meine Idee. Das sollte ich nur vorweg sagen.“ „Du meinst unser heutiges Treffen ist nicht seine Idee? Darauf wäre ich nie gekommen.“ Der Wolf lächelte spöttisch. „Darum geht es nicht. Es geht um einen Austausch. Ich gebe dir Informationen die du sowieso brauchst, dafür will ich einen Gefallen.“ Seltsamerweise reizte ihn heute nicht einmal die Art des Wolfes, was ihn selbst überraschte. War das alles nur weil er um die Notwenigkeit dieser Sache wusste? „Interessant.“ Darian lehnte sich nun gegen den Kistenstapel den Raidon zuvor als Sitzgelegenheit genutzt hatte. Er hob eine Hand und legte einen Finger nachdenklich an sein Kinn. „Du versuchst also zu feilschen, um etwas das ich sowieso bekomme, weil ich sonst deinen Bruder verrate. Wirklich interessanter Gedankengang, aber ich bin überzeugt. Das hast du dir selbst ausgedacht, dein Bruder wäre niemals so dumm.“ Raidon spürte wie seine Ruhe langsam bröckelte, soweit also zu seinem überraschenden Gleichmut. „Wirst du mich anhören?“ „Das auf jeden Fall, doch das heißt nicht das ich dir deinen Gefallen gewähre.“ Nun schon etwas gelangweilt setzte sich Darian auf eine der Kisten. Trotzdem sah er den Vampir aufmerksam an, was seine Körpersprache Lügen strafte. Der Vampir seufzte, nun hing wohl alles von seinen Informationen ab. Er kam etwas näher, da er nicht unbedingt Mitlauscher haben wollte. Wenn allerdings jemand dieses Treffen beobachtete, reichte das schon ohne das dieser etwas hörte. „Wir haben von unseren Clan in St. Petersburg gehört, ihr auch ich weiß. Wir wissen auch das ihr es nicht wart oder ihr wart stümperhaft genug euren eigenen Clan gleich mit zu vernichten. Egal, weder das eine noch das andere interessiert mich. Mir geht es darum das mein Vater höchstwahrscheinlich das Gespräch zu euch suchen wird. Ich will das dies nicht so schnell zustande kommt, ihr sollt es hinauszögern.“ Sein Vater hatte sich zwar noch nicht zu einem Gespräch entschieden, doch das würde er bestimmt. Als Herrscher war es seine Pflicht jede Möglichkeit auszuschöpfen bevor er einen Krieg ausrief und diese Pflicht nahm sein Vater sehr ernst. Der Wolf hob eine Hand. „Moment.“ Er runzelte die Stirn und sah den Vampir dabei skeptisch an. „Verstehe ich das richtig? Du willst das wir den Frieden absichtlich riskieren, weil du es willst? Ich kenne dich Raidon, ich habe genug von Taro gehört um deine Ziele zu erkennen. Du willst einen Krieg und nun nutzt du einfach deine Chance und wir sollen dir dabei helfen? Diesen Plan würde sogar ein Blinder erkennen.“ „Dann bist du noch unwissender als ein Blinder. Ich will keinen Krieg mit euch. Ich hasse euch, doch ihr habt etwas das mir wichtig ist. Natürlich könnte ich diesen jemand zu mir holen ohne das er etwas dagegen machen könnte und er könnte jederzeit zu mir kommen. Leider beharrt er stur darauf bei euch zu bleiben um einen Krieg zu verhindern und würde ich ihn mit Gewalt holen würde er mich sein Leben lang hassen. So gern ich auch zusehen würde wie ihr und die Jäger euch gegenseitig tötet, geht es nicht solange Cai bei euch bleibt.“ Mitten in seinen Worte stockte Raidon. Was hatte er da eben gesagt? Zusehen wie sich die Wölfe und die Jäger gegenseitig auslöschten, war das das Ziel dieser Sache? Laut Cai wurden hauptsächlich Wölfe angegriffen, keine Vampire. Wenn die Wölfe und Jäger sich gegenseitig angriffen und die Vampire eher unbehelligt blieben, dann waren sie die dominante Rasse. Es wäre ein leichtes mit den verbleibenden Rest aufzuräumen, wer immer auch gewann. Wenn Elise der Verräter war, dann war es nur klar das sie gegen die Wölfe wetterte. In ihren Augen waren die Menschen wertlos und wenn sie wider Erwarten doch gewannen… nun mit ihnen hatten sie keinen Waffenstillstand. Es war leicht umzuschwenken und in der Politik nicht einmal ungewöhnlich. Auch der Wolf schien seine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu haben. Nachdenklich sah er auf den Boden. „Diese Hintergründe gefallen mir gar nicht.“ Raidon setzte zu einem neuen Versuch an, vielleicht hatte er nun doch Glück. „Du musst wegen dieser Sache mit einem hohen Mitglied eurer Rasse reden. Wir haben einen Verräter in unseren Reihen und ich glaube das man ihn überführen kann. Doch dafür brauche ich Zeit und Desinteresse von eurer Seite um ihn zu provozieren.“ „Wie?“ Das Wolf sah ihn fragend an. Man merkte nur das er an der Sache interessiert war. „Was?“ Irritiert sah Raidon Darian an. „Wie willst du ihn überführen? Du scheinst einen Verdacht zu haben, doch wie willst du ihn bloßstellen?“ „Ähm.“ Darüber hatte sich Raidon noch keine Gedanken gemacht. Eigentlich hatte er gedacht das Elise irgendwann einen Fehler machte, doch das wäre wohl ein Wunder. „Das habe ich befürchtet.“ Darian legte eine Hand gegen die Stirn und stöhnte leise. Dann drehte er den Kopf leicht zu Raidon. „Du hast keine Ahnung oder? Warum bin ich immer nur mit diesen Anfängern gestraft? Selbst wenn ich deinen Plan zustimmen würde, würde er uns keinen Vorteil bringen und ich bin ebenso daran interessiert diesen Verräter zu stellen wie du.“ Nachdenklich sah er den Vampir einige Augenblicke an. Innerlich schien er einige Szenarien durchzugehen. „Einverstanden ich helfe dir. Zumindest werde ich mit Taro reden, er ist es der am ehesten etwas erreichen kann. Wenn er es als gut befindet, haben wir gute Chancen.“ Raidon rümpfte die Nase. Auf diesen Wolf würde er sich nur im Notfall verlassen, doch dies war wohl einer. Zumindest hatte er keine andere Wahl, er musste nehmen was er bekam. „Dafür wirst du alles was ich dir sage genauestens befolgen. Erst einmal treffen wir uns in zwei Tagen wieder. Ich muss mir erst einmal eine Vorgehensweise überlegen.“ „Gut.“ War das alles? Diese Sache war ja leicht erkauft, zu leicht wie Raidon vorkam. Darian stand auf und sah den Vampir an. „Das ist natürlich nicht umsonst, das ist dir klar oder?“ „Ich finde die Rettung eurer Rasse ist eine ziemlich gute Bezahlung.“ Raidon stemmte die Hände in die Hüften. „Du tust das nicht für unsere Rasse, sondern für deinen Bruder. So gesehen ist das ein ziemlich schwaches Argument. Denn solange Cai bei uns ist, ist er auch in Gefahr. So gesehen machst du das aus puren Eigennutz.“ Darian streckte die Hand nach ihm aus und ergriff seinen Oberarm. Mit einem kräftigen Ruck zog er Raidon zu sich. Raidon sah den Wolf abwartend an. Sie standen sich so nahe, das er den Atem des Wolfes auf seiner Haut spüren konnte. Allerdings drang das nicht so deutlich in sein Bewusstsein, da er dem Blick der braunen Augen standhalten musste. Dies war ein Duell, das er nicht verlieren wollte. Ja, er hatte gewusst das er einen Preis zahlen musste und er hatte auch geahnt woraus dieser bestand. Diese Wölfe waren wirklich berechenbar und er war bereit dieses Opfer für seinen Bruder zu bringen. Nach einigen Momenten schien dieses Spiel Darian zu langweilig zu werden, da er leicht lächelte. „Meinetwegen.“ Durch diese Aussage irritiert hob Raidon eine Augenbraue. Allerdings kam er nicht dazu, diese Sache zu hinterfragen, da ihn der Wolf in diesem Moment küsste. Raidon riss überrascht die Augen auf auch wenn er damit gerechnet hatte. Er spürte die Zunge des Wolfes, die Einlass begehrte. Widerwillig gab Raidon ihm nach, auch wenn er den Drang unterdrückte ihn einfach zu beißen. Es war ein guter Kuss soweit der Vampir das beurteilen konnte. Zumindest musste er dem Wolf eine gute Technik zugestehen. Auch wenn Raidon entschlossen war dem Werwolf nicht entgegenzukommen war das schwerer als er dachte. Seine Hände drückten gegen die Brust des Wolfes, so das sie sich voneinander lösten. „Zuerst die Leistung dann die Bezahlung.“ „Du weißt was die Bezahlung ist.“ Darian grinste ihn frech an. Raidon nickte stumm und machte sich von dem Wolf los. Ja, er wusste was der Wolf verlangte und er würde diesen Preis bezahlen. Das verlangte schon sein Ehrgefühl. „Dann bis in zwei Tagen.“ Den Kopf leicht neigend wand sich Darian um und verschwand in der Dunkelheit. Ja, in zwei Tagen. Dann würde er wissen ob es diesen Preis wert war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)