Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 47: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 47 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Das habe ich so nie gesagt.“ Darian musste sich beherrschen um nicht laut zu werden. „Nein? Das hörte sich aber so an.“ Venus musterte ihn gelassen. Darian rang um Beherrschung, das ging jetzt schon eine halbe Stunde so. Egal was er sagte, Venus drehte ihm die Worte im Mund um. „Ich habe nie gesagt das die Vampire sich mit den Jägern verbündet haben. Ich sagte, es ist möglich das einige Vampire das machen. Leider haben wir keinen Vampir bei uns, der das herausfinden könnte.“ Er hatte einen doch er würde sich lieber die Zunge abbeißen als das vor Venus zu enthüllen. Wer wusste schon welchen Strick sie ihm daraus drehen würde? „Wie sollen wir dann jemals Gewissheit darüber erlangen?“ Fragend fixierte ihn Venus. War das hier eigentlich eine Zwei Mann Show? Außer Venus und ihm schien der Rest mit Stummheit geschlagen zu sein. Darian warf einen Blick in die Runde, was er dort sah hätte jeden empört, doch ihn rang es lediglich ein Seufzen ab. Die Hälfte der Mitglieder war mit etwas anderem beschäftigt, die anderen starrten einfach nur gelangweilt in die Luft. Sogar die wichtigsten Mitglieder waren mit anderen Dingen beschäftigt. Taros Vater focht ein stummes Blickduell mit Shiva aus, wobei Darian eher vermutete das er versuchte mit ihr zu flirten, Dennis tippte ganz offen Sms auf seinem Handy und Taro neben ihm zeichnete irgendwelche Muster auf ein Blatt Papier. Er wollte gar nicht weiter aufzählen was die Anderen machten, nur soviel es war mindestens eine Zeitung zu erkennen. Nein, so lasch waren ihre Ratssitzungen noch nie gewesen, wahrscheinlich nahmen sie es einfach nur nicht ernst, weil Frauen dabei waren. „Nun vielleicht sollten wir das an einem anderen Tag diskutieren. Wie wäre es mit einem Tag an dem auch der Rest dieser Versammlung die Sache wieder ernst nimmt.“ Darian schlug mit einer Hand auf den Tisch. Mit Genugtuung sah er zumindest einige der Wölfe zusammenzucken. „Ich habe nicht vor mich hier zum Clown zu machen nur weil einige Mitglieder denken, die Sache würde sich von selbst regeln.“ Damit stand er auf und verließ die Versammlung, das musste er sich nicht antun. Er war ein Wolf der alles was er machte ernst nahm. Für ein derart respektloses Verhalten ihm gegenüber hatte er wirklich kein Verständnis. Er war nicht ihr Alleinunterhalter, dafür mussten sie sich jemand anderen suchen. Vielleicht sollte er einmal nachsehen was sein Jäger so machte? Bis jetzt hatte er sich ja nicht viel bewegt und sie konnten nicht angreifen. Da ihre Späher herausgefunden hatten das es sich bei der derzeitigen Position wohl nur um ein Krankenlager und nicht den eigentlichen Stützpunkt handelte. Damit konnten sie nicht viel anfangen, es sei denn sie wollten die Jäger vorzeitig warnen. Gerade als er einen der Seitengänge passierte, wurde seine Hand gepackt. Er wand sich um und sah Artemis, die ihn wütend ansah. „Wir haben zu reden, jetzt.“ Normalerweise würde er nun ablehnen, doch der Tonfall seiner Freundin ließ keinen Widerspruch zu. Aus diesem Grund folgte er ihr in einen der angrenzenden Räume. Hinter ihnen sperrte Artemis die Tür zu. Erst dann wand sie sich ihm zu, ihre Hände waren zu Fäusten geballt. „Du hast mich angelogen.“ „Wann?“ Er hatte ihr vieles gesagt. Manches war wahr und manches nicht, eben so wie er es gerade benötigt. Sie atmete einmal tief durch. „Du hast mir gesagt, wenn ich sein Kind in mir trage ist alles in Ordnung. Das nichts sich ändern würde, nein das es das Band zwischen uns noch festigen würde. Das Gegenteil ist eingetreten.“ Ach das. Nun vielleicht hatte Darian die Sache etwas ausgeschmückt. Gut, er hatte Erwartungen in ihr geschürt, die vielleicht etwas übertrieben waren. Doch die Chancen dafür waren gut gestanden, es hatte doch niemand mit Cai gerechnet. „Das sind nur deine Hormone die dir etwas vorgaukeln. Glaub mir sobald das Baby da ist, ist alles wieder vergessen. Dann wirst du seine Nummer Eins sein.“ „Lüg mich nicht an!“ Artemis sah ihn wütend an. Mit einer Faust schlug sie ihm gegen die Brust. „Und wage es nie wieder zu behaupten das seien meine Hormone. Ich sehe doch Tatsachen.“ Sie begann zu schluchzen. „Warum habe ich mich nur darauf eingelassen? Ich habe Taro verraten für nichts und wieder nichts. Nichts wird mir von ihm bleiben.“ Darian packte ihre Hand riss sie von sich weg. Mit der Anderen packte er ihr Kinn und zwang sie so ihn anzusehen. „Ja, du hast ihn verraten Artemis und ich ebenso, doch wir haben das für ihn getan. Es mag sein das du mein Kind in dir trägst, doch egal was passiert es wird immer Taros Nachfolger sein. Eines Tages wird es dieses Rudel übernehmen als Alphawolf, eben weil Taro sein Vater sein wird. Also wage es nie wieder zu sagen es sei umsonst gewesen.“ Sie beide hatten gewusst worauf sie sich einließen als sie diesen Plan geschmiedet und ausgeführt hatten. Damals ging es ihnen nur um Taros Sicherheit und es hatte geklappt. Damit waren einige Probleme gelöst worden und auch für Taros Zukunft wurde es etwas leichter. Mit Tränen in den Augen sah Artemis Darian an. „Du bist grausam Darian. Du hast mich benutzt und mit meinen Gefühlen gespielt.“ Der Ältere ließ sie los. „Wenn die Sache so für dich leichter wird, bitte.“ Sollte sie ihm doch die Schuld geben, wenn es das für sie besser machte. Tief in ihrem Inneren wussten sie beide das sie ihren Freund verraten hatten, doch so waren Frauen nun einmal. Sie gingen immer den leichten Weg. Sie sah ihn nur verletzt an und floh dann regelrecht aus dem Raum. Darian lehnte sich seufzend gegen die Wand. Schön langsam wurde die Sache kompliziert. Cai hatte alles kompliziert gemacht. Er und Taros Obsession für ihn. Kein Wunder das Artemis so reagierte, er hatte ihr das Blaue vom Himmel versprochen nur um ihren Widerstand zu brechen. Doch wo lag das Problem, sie hatte nun was sie wollte. Sie würde Taro seinen Erstgeborenen schenken, eine Stellung die man ihr nicht mehr streitig machen konnte. Sollte Taro doch seine Liebe bei Cai finden oder was immer sie sich einbildete, sie besaß nun eine Macht die ihr niemand mehr nehmen konnte. Darian hatte sowieso keine Ahnung was sie sich erwartet hatte. Liebe gab es nur selten unter den Werwölfen, wieso bildete sie sich ein eine der damit Gesegneten zu sein? Dafür war Taro der falsche Anwärter. Das wusste er aus Erfahrung. Er war sein bester Freund, taktischer Berater und Bettpartner und zwischen ihnen hatte sich auch nie etwas gebildet. Taro war einfach nicht zu erobern und wenn, dann hatte noch niemand die richtige Strategie gefunden. Wo war er eigentlich stehen geblieben? Ah ja der Jäger. Darian stieß sich von der Wand ab und ging Richtung Überwachungsraum. Es gab weitaus wichtigeres als Artemis Befürchtungen. Was geschehen musste würde geschehen, wenn er nicht zuvor etwas daran ändern konnte. Wenn der Gedanke nicht so absurd wäre, dann könnte man fast annehmen das er Angst hatte. Aber wie gesagt das war absurd, immerhin war das Elises Zimmer, sie war eine Frau alleine das schloss sie schon als ernstzunehmende Gegnerin aus. Was nur nichts daran änderte, das er schon seit einigen Minuten vor dieser Tür stand. Ach was machte es, sie wusste wahrscheinlich schon längst das er hier war. Raidon drückte die Klinke hinab und trat ein. Nur seinen raschen Reflexen war es zu verdanken, das ihn das Geschoss aus dem Inneren des Zimmers nicht traf. Die Vase zersprang hinter ihm auf dem Boden. Irritiert sah Raidon auf die Scherben. Was zum Teufel? „Glaub mir die Nächste trifft.“ Elises Stimme klang wütend. Also war sie noch immer aufgebracht, nun wer konnte es ihr verdenken. „Elise, das ist nicht wirklich klug. Meinst du nicht?“ Vernunft hatte bei ihr immer gefruchtet, das war das Einzige das sie zuließ. „Es ist nicht klug, doch ich fühle mich dadurch besser. Außerdem ist das eine viel zu geringe Strafe für einen Verräter wie dich.“ Da redete gerade die Richtige. Wenn Cai und er die Zeichen richtig deuteten, war sie die Verräterin, nur das sie nicht zum Zug gekommen war. „Ich hatte meine Gründe.“ Elise hob den Zeigefinger warnend. „Wir haben eine Abmachung, du solltest dich daran halten.“ „Es ist eine Erpressung. Wenn du schon zu solchen Mitteln greifst, solltest du es beim Namen nennen.“ Raidon wollte ihr in dieser Hinsicht nichts schuldig bleiben. Und bei einer Erpressung konnte er immerhin sagen das er keine andere Wahl gehabt hatte. „Außerdem ist es mir inzwischen egal, du kannst mich ruhig bei meinem Vater verpetzen. Im Moment hat er sicher besseres zu tun als mich dafür zu bestrafen.“ Immerhin braute sich dort draußen etwas zusammen, das keiner von ihnen noch benennen wollte. Manche nannten es Krieg, manche eine Nichtigkeit, die Zeit würde zeigen wer im Recht war. Elise setzte sich in einen Stuhl und verschränkte die Finger in ihrem Schoß. „Also gut, dann reden wir. Weswegen bist du hier? Wohl kaum nur damit du deinem Frauchen sagen kannst das du deine goldenen Ketten durchbeißt.“ „Setz mich nicht mit einem dieser Köter auf eine Stufe.“ Raidon fauchte sie zornig an. Auf dieses Thema reagierte er noch immer ziemlich empfindlich, so wie jeder normale Vampir. Nur langsam beruhigte er sich wieder. Wie stellte er es nun am Besten an, eigentlich hatte er sich darüber noch keine klaren Gedanken gemacht. „Die Neugier treibt mich hierher. Weißt du es wundert mich schon seit einiger Zeit. Warum willst du unbedingt jetzt die Wölfe auslöschen? Bis jetzt hast du dich meinen Vorschlägen nie angeschlossen. Du hängst dein Fähnchen immer in den Wind, warum nun dieses Engagement?“ „Vielleicht, weil ein ganzer Clan von uns ausgelöscht wurde? Sag bloß dich berührt das nicht. Ich will nur Rache für unsere Brüder und Schwestern.“ Sie lächelte beinahe sanft bei diesen Worten, was sie noch gefährlicher wirken ließ. „Nein nicht wirklich. Es war ein Clan von Vampiren, ein Clan den wir jederzeit selbst ausgelöscht hätten, wäre er zur Bedrohung geworden. Du müsstest doch selbst wissen wie die Dinge laufen. Das waren weder unsere Brüder noch unsere Schwestern, nur Artgenossen. Keiner von uns kannte dort jemanden.“ Raidon wusste das er nur die Wahrheit sagte. Sobald ein Clan zu einer ernsthaften Bedrohung wurde, löschten sie ihn selbst aus. Es war nicht so schwer neue Vampire zu rekrutieren, zwar bekamen sie nicht so oft Kinder, doch die Menschen dafür umso mehr. Außerdem lebten sie ewig, da gierte man nur nach jedem höheren Posten der durch Zufall frei wurde. Allerdings redete Raidon nicht weiter, da er sah wie Elises Fingerknöcheln weiß hervortraten. Als sie sprach, war ihre Stimme gepresst. „Ja, wir hatten dort niemanden den wir enger kannten, doch das heißt nicht das wir es dulden können. Es waren nicht wir die sie getötet haben, es hat sich jemand eingemischt, der dazu kein Recht hatte. Das ist es weswegen wir ein Exempel statuieren müssen. Wenn du etwas anderes meinst, bist du nicht der Richtige um uns zu führen.“ „Elise ich weiß das du nicht glaubst das ich jemals ein guter König sein werde. Doch gerade nun versuche ich wie einer zu handeln und zu denken. Ich will nicht losschlagen und einen Krieg gegen die falsche Seite beginnen.“ Nein, nicht seit er wusste wer wirklich dafür verantwortlich war. Auch wenn man es vielleicht nicht glaubte, so besaß er so etwas wie Gerechtigkeitssinn. Es war eine einmalige Chance, doch er wollte nicht die Wölfe für eine Tat der Jäger büßen lassen. „Aber das interessiert dich ja nicht.“ Mit diesen Worten wand er sich um und verließ den Raum. Dieses Gespräch war unnötig gewesen, so kriegte er sie nicht. Allerdings hatte er einen Plan, wie er vielleicht doch noch etwas machen konnte. Es war gefährlich für beide Seiten, doch es könnte ihm zumindest über etwas Aufschluss geben. Dafür brauchte er allerdings die Hilfe eines hochrangigen Wolfes und es gab leider nur eine Möglichkeit an einen heranzukommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)