Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 46: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 46 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Nach einiger Zeit löste sich Justin von dem Wolf, es war nicht gut wenn sie zu lange wegblieben. Auf jeder Seite würde man sicher Erklärungen fordern. Nun bei Rhys wahrscheinlich mehr als bei ihm. Er stand auf und ging zu seinem Mantel, den er aufhob und über die Lehne eines Sessels hängte. Aus einer Seitentasche holte er seine Zigaretten und ein Feuerzeug, damit kehrte er zum Bett zurück. „Und nun?“ Justin zuckte mit den Schultern. Eigentlich hatte er gedacht das der Wolf eingeschlafen war, doch so war es wohl besser. „Dadurch ändert sich nichts oder? Wir sind noch immer die Gleichen.“ Und als solche standen sie auf verschiedenen Seiten. Geändert hatte sich nur, das er diesen Wolf sicher nicht mehr jagen würde, doch das stand zuvor ja auch schon fest. Justin zündet sich seine Zigarette an. „Stimmt.“ Rhys rollte sich auf den Bauch und legte seinen Kopf auf das Kissen. „Was macht eigentlich dein persönlicher Kreuzzug?“ Einen Zug von seiner Zigarette nehmend lehnte sich Justin zurück. „Gar nichts, es ist einfach nur frustrierend. Manchmal möchte ich alles einfach nur in die Luft jagen.“ „Warum tust dus dann nicht einfach?“ Überrascht sah Justin den Wolf an, doch dieser erwiderte seinen Blick nur ernst. Das meinte er doch nicht wirklich oder? Ja, er hatte oft daran gedacht, doch nie wirklich in Erwägung gezogen. Das war seine Aufgabe, die ihm von seinem Vater übertragen worden war, wenn ihn auch sonst nichts daran band dann das. „Ich meine warum machst du das eigentlich?“ „Weil es mein Erbe ist. Mein Vater hat mir diese Aufgabe übertragen.“ So einfach war das und er war niemand, der sich vor einer übertragenen Aufgabe drückte. Noch dazu wo es das einzige war, das ihm sein Vater hinterlassen hatte. Das und schlechte Erinnerungen. Rhys musterte ihn aus seinen grünen Augen. „Und du hast deinen Vater geliebt? Oder sein Werk, diese Organisation, bewundert, so das du nun sein Andenken bewahren willst.“ Nein, das wohl nicht, es gab nicht viel das ihn mit seinem Vater verbunden hatte und Liebe war da sicher nicht darunter. Viel eher war es Respekt, entstanden aus Furcht, gepaart mit dem Gefühl sich ständig vor ihm beweisen zu müssen. Da war kein Platz für Liebe oder Zärtlichkeit gewesen. Selbst als ihn die Nachricht von seinem Tod erreicht hatte, nötigte ihm das keinerlei Trauer ab. Von Anfang an war er ein Fremder für ihn gewesen, mehr ein Vorgesetzter als ein Vater. Selbst seine Nachfolge hatte er wohl nur bekommen, weil es keinen anderen gab den er hätte einsetzen können. Im Grunde machte er das nur weil er nichts anderes zu tun hatte und jetzt weil er nicht wegrennen wollte. Justin schüttelte den Kopf. „Nein weder das eine noch das andere.“ „Was hält dich dann davon ab? Wenn dich nichts mit ihnen verbindet, warum bleibst du dann bei ihnen. Sie wollen dir doch in den Rücken fallen oder? Dich von ihnen abzuwenden heißt doch nicht, das du alle töten musst. Wenn deine Moral es ist die dich davon abhält. Aber in die Luft sprengen ist eine gute Idee.“ Rhys seufzte und lächelte dann unschuldig. „Allerdings bin ich dein Feind. Mir kommt es nur gelegen wenn es die Jäger nicht mehr gibt.“ Ein wirklich durchtriebener Feind, das musste Justin zugeben. Er hatte es doch wirklich in Betracht gezogen. Noch dazu hatte ihn Rhys dazu gebracht einmal seine eigenen Gründe zu überdenken. Ihn verband wirklich viel weniger mit der Organisation als er immer angenommen hatte. Das würde es ihm vielleicht einmal viel leichter machen, ihr den Rücken zuzukehren wenn die Zeit gekommen war. Nur im Moment war es noch nicht soweit, dieses Problem konnte er ja noch lösen. Lächelnd strich er Rhys durch die Haare. „Vielleicht komme ich ja einmal auf dein Angebot zurück.“ „Wenn wir beide dann noch da sind.“ Mit diesen Worten stand Rhys auf und suchte seine Sachen zusammen. Das war natürlich die Vorraussetzung. Zuerst mussten sie beide das hier überleben und die Chancen dafür standen ziemlich schlecht. Immerhin war es ihr Ziel alle die so waren wie Rhys auszulöschen. Auch wenn der Wolf im Grunde noch ein Kind war, so würde er dabei sicher nicht tatenlos zusehen. Vielleicht bezeichnete er sich selbst als schwach, doch charakterlich war er ziemlich stark. Ansonsten hätte er ihn nie angesprochen und man sah ja was ihm dann entgangen wäre. „Was für ein seltsames Paar wir dann abgeben würden. Ein Werwolf und ein Jäger.“ Er lächelte bei dieser Vorstellung. Seine Zigarette am Bettrahmen ausdämpfend, stand auch er auf um sich anzuziehen. „Nein. Ein Werwolf und ein Mensch. Das ist ein Umstand der sich immer ändern kann. Menschen müssen nicht immer Menschen sein.“ Rhys zog sich sein Shirt über den Kopf. „Also würdest du mich beißen?“ Justin hob fragend eine Augenbraue, während er in seine Hose schlüpfte. Eigentlich hatte er noch nie einen gebissenen Werwolf getroffen, gut er hatte nur selten mit seinen Opfer geredet aber auch die Aufzeichnungen sagten nicht viel darüber. „Vielleicht, wenn es nicht verboten wäre. Nur das ist es also wohl nicht. Zwar gibt es Ausnahmen, doch ich glaube nicht das du so eine darstellst.“ Rhys sah ihn kurz an und schüttelte dann den Kopf. Justin lächelte bei dieser Reaktion und zog sich sein Oberteil über. Dann ging er zu seinen Waffen um sie wieder einzustecken. „Sind Regel nicht da um gebrochen zu werden?“ Rhys trat zu ihm um half ihm seine Waffen einzustecken. „Auch wenn ich dich mag und du mich vielleicht auch, kannst du mir nicht mein Rudel ersetzen. Das ist meine Familie jeder Einzelne von ihnen ist mein Bruder und meine Schwester.“ Das verstand Justin, vielleicht sogar besser als Rhys glaubte. Vielleicht nicht das man so viele als Familie ansah, doch das man ihren Rückhalt nicht verlieren wollte. Auch wenn sein Vater ein Mistkerl gewesen war, so hatte er doch einige Jahre seine Mutter gehabt. Alles was er über Liebe und Zuneigung wusste, hatte er von ihr gelernt und mit ihr erlebt. Auch er hatte sie nie verlieren wollen, doch sie war einfach nicht glücklich damit gewesen nur von ihm geliebt zu werden. Er nahm Rhys Hand in seine und zog ihn zu sich. Sanft küsste er ihn. „Keine Sorge ich werde dich nie zu einer Wahl zwingen. Ich hasse es nämlich zu verlieren.“ „Das habe ich auch nicht erwartet.“ Lächelnd löste sich der Wolf von ihm. „Ich gehe als Erster.“ Justin lies dessen Hand nur widerwillig los. Sein Blick folgte dem Wolf bis er den Raum verlassen hatte. Nun, ein nächstes Treffen würde es sicher geben, da war er sich sicher. „Taro!“ Der Angesprochene blieb wie angewurzelt stehen. Er kannte diesen Tonfall, sie wollte etwas von ihm. Langsam wand er sich um. „Artemis ich habe gleich eine Ratssitzung.“ Artemis machte nur eine wegwerfende Handbewegung. „Diese langweilige Sitzung wirst du schon nicht versäumen. Es dauert nicht lange ich habe nur etwas mit dir zu bereden.“ Bei diesen Worten führte sie ihn schon die paar Meter zu seinem Zimmer zurück, das er gerade eben erst verlassen hatte. „Dann mach bitte schnell.“ Taro wollte sich gar nicht überlegen worum es nun schon wieder ging. Ständig war es etwas anderes belangloses, Dinge die sie selbst auch entscheiden könnte, nur schien ihr plötzlich seine Meinung wichtig zu sein. Lächelnd ging sie zu seinem Bett setzte sich darauf. Mit einer Hand klopfte sie auf die freie Fläche neben sich. „Artemis, die Sitzung.“ Sein Tonfall klang drängend, doch er gab nach und setzte sich neben sie. Jede Weigerung seinerseits würde das nur noch in die Länge ziehen. Sie legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. „Weißt du Taro ich habe mir etwas überlegt.“ „Ja?“ Nun war Taro leicht beunruhigt, was man auch deutlich hörte. Er hatte ja nichts gegen die Einfälle seiner Freundin, doch wenn sie damit anfing würde es sicher länger dauern. Er warf einen ungeduldigen Blick auf die Uhr über seiner Tür. Die Sitzung würde er wohl vergessen können. „Ich finde es ist Zeit, das du dich mehr um mich und dein Baby kümmern solltest. Es wird immerhin ein besonderes Baby, es wird dein Nachfolger egal welches Geschlecht es hat.“ Nun ja das stand noch in den Sternen, wenn es ein Junge wurde dann war es sicher sein Nachfolger. Ein Mädchen würde das nur werden, wenn er danach keinen Jungen mehr zeugte. Ja, es würde auf jeden Fall sein Nachfolger werden, mit der Sache war er durch. Unverdrossen redete Artemis einfach weiter, es schien sie nicht zu stören das Taro nachdachte. „Deswegen finde ich das du mit diesem babysitten aufhören solltest. Lass uns ein Weibchen für Cai suchen.“ Das riss Taro nun doch aus seinen Gedanken. „Was?“ Artemis sah ihn unschuldig an. „Ja, er ist nun doch schon lange genug bei uns um seinen Teil beizutragen. Du weißt selbst das frische Gene gerne gesehen sind, es wird sicher nicht schwierig ein Weibchen für ihn zu finden.“ „Lange? Ein Monat Artemis, das kann man wohl kaum als Eingewöhnungsphase werten.“ Taro wusste selbst nicht was ihm an dem Gedanken nicht gefiel, nur irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen. Es war klar gewesen das dieser Tag einmal kommen würde, doch er hatte es gut verdrängt. Das ihm Artemis nun so in den Rücken fiel, gefiel ihm überhaupt nicht. „Ein Monat und zwanzig Tage um genau zu sein. Und wie lange soll diese Eingewöhnungsphase eigentlich dauern? Sein Leben lang?“ Ihre Freundlichkeit bröckelte nun auch langsam. „Versuch ihn doch zu verstehen Artemis. Er ist in einer fremden Umgebung und kennt hier niemanden. Egal ob es ein Monat oder zwei Monate sind, für eine Eingewöhnungsphase ist das eindeutig zu kurz.“ „Und was interessiert dich das? Du bis nur sein Aufpasser, nicht sein Geliebter. Nein, du bist mein Geliebter als solcher hast du dich um mich zu kümmern.“ Sie deutete mit einem Finger auf ihre Brust. Taro stand auf. „Ist es das? Du fühlst dich vernachlässigt? Artemis du weißt das ich viele Pflichten habe, ich kann nicht Tag und Nacht an deiner Seite sein.“ „Aber bei Cai schaffst du es was? Verflucht Taro ich versuche dich nur vor einem riesengroßen Fehler zu bewahren. Irgendwann wird es dazu kommen und du solltest dich darauf vorbereiten, er ist nicht dein Eigentum das nur dir gehört. Wenn er Teil des Rudels werden will, muss er da durch.“ Das wusste er doch und es war nicht so das er Cai als sein Eigentum sah. Allerdings wollte er ihn auch nicht in die Arme einer Wölfin treiben. Nicht wenn er es nicht musste, seiner Meinung nach war es dafür einfach noch zu früh. Taro schüttelte den Kopf. „Genug, ich muss zu meiner Sitzung. Und ich verbiete dir, hörst du ich verbiete dir mit irgendjemanden über dieses Thema zu sprechen.“ „Taro!“ Ohne auf ihre Worte zu hören verließ Taro seinen Raum. Nein, dieses Thema würde er erst zur Sprache bringen, wenn es wirklich unumgänglich war. Jetzt musste er sich erst einmal auf diese Sitzung konzentrieren. 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