Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 32: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 32 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Er musste hier raus. Cai streifte ziellos durch die Gänge des Baus, dabei behielt er aber alles ganz genau im Auge. Doch wie er es sich gedacht hatte, war jeder Ausgang bewacht und das rund um die Uhr, auch wenn man eher auf das achtete was von draußen reinkommen konnte. Cai wollte ja nicht fliehen, zumindest nicht dauerhaft, doch er musste mit einem Vampir reden. Ein Unterfangen das hier unmöglich war und gerade wegen seiner Verbindungen mit den Vampiren würde man ihn nicht rauslassen. Dabei waren sich doch alle sicher, das der Drahtzieher bei ihnen saß. Es war ja schon schlimm genug das Taro das Raidon anlasten wollte, doch am meisten störte es ihn das hier jemand gegen seine Eltern arbeitete. Cai kannte seine Eltern, das würden sie nie machen. „Suchst du etwas?“ Artemis trat aus einem Seitengang hinter ihm. „Wie kommst du darauf?“ Cai wollte sich nun nicht mit ihr streiten, dafür hatte er weder Nerven noch Zeit. „Weil ich dich schon seit einiger Zeit beobachte. Vielleicht kann ich dir ja helfen?“ Sie sah ihn fragend an. Das glaubte er ihr ungesehen. Sie konnte ihm helfen entdeckt zu werden. Cai wusste zwar nicht warum, doch seit er hier war hegte Artemis eine gewisse Abneigung gegen ihn. Und das ohne Grund. Allerdings was konnte es schaden ihr das anzuvertrauen? So wie die Sache lag, gab es sowieso keinen Weg hinaus. „Du kennst nicht zufällig einen Weg hinaus oder?“ „Doch, es gibt genug Ausgänge hier.“ Sie schwieg einen Moment lang bevor sie nickte. „Ich verstehe.“ Abermals schwiegen sie beide. Nun, es war einen Versuch wert gewesen, doch es hätte ihm klar sein müssen. Von ihr konnte er keine Hilfe erwarten. „Na dann machen wir uns auf den Weg.“ Damit ging sie an ihm vorbei. Überrascht sah Cai auf. Was? Warum half sie ihm plötzlich? „Ich mache das nicht für dich, sondern für mich. Vielleicht habe ich ja Glück und du kommst nicht mehr zurück. Nur damit du nicht auf falsche Gedanken kommst.“ Mit einer Hand winkte sie eine zweite Wölfin zu sich, der sie etwas ins Ohr flüsterte. Diese sah kurz Cai an, dann Artemis und nickte begeistert. Cai wollte gar nicht wissen was diese Wölfin nun wieder ausheckte oder was ihre Motivation war. Er würde es sowieso nicht verstehen, da ging es ihm so wie vielen anderen Männern. Taro war gerade bei dieser Versammlung einen besseren Zeitpunkt gab es nicht. Am Eingang zu einer großen Halle blieb Artemis stehen. „Gib uns zehn Minuten und dann mach dich vom Acker. Ich weiß nicht was du vorhast und ich will es auch nicht wissen. Doch wenn es möglich ist, dann mach mir den Gefallen und geh dahin wo du hergekommen bist.“ Es fiel dem Jüngeren nicht schwer bei diesen Anweisungen zu nicken. Vielleicht ließ es sich ja wirklich bewerkstelligen, doch er wollte nicht der Anlass für einen Krieg sein. Das würde dann wohl auch Artemis einsehen. Die Wölfin und ihre Begleiterin betraten die Halle und verschmolzen auch gleich mit der Dunkelheit darin. Cai konnte erkennen, das es wohl ein Fuhrpark war. Alle möglichen Arten von Fortbewegungsmittel standen darin. Nur einen Moment lang spielte Cai mit dem Gedanken sich eines davon auszuleihen, verwarf ihn dann aber wieder. Das würde zuviel Aufsehen erregen. Nein, er würde sich wie immer als Wolf fortbewegen. Er betrat die Halle, doch nur soweit um sich hinter einem der Fahrzeuge verstecken zu können. Wenn er weiterhin so auffällig vor dem Eingang stehen blieb, war sein Ausflug schon beendet bevor er begann. Dort wartete Cai die zehn Minuten ab und sogar noch etwas mehr in denen er sich auszog und verwandelte. Erst dann schlich er Richtung Ausgang. Es war wirklich keine Wache zu sehen und Cai roch auch keine. Egal was Artemis gemacht hatte, es schien geklappt zu haben. Doch darauf verschwendete er keinen weiteren Gedanken. Cai schlug den Weg Richtung Stadt ein, dort würde er wohl am ehesten einen Vampir finden. Wenn er auch nur einen ganz bestimmten finden wollte. Raidon würde ihm sicher Gehör schenken, wenn ihm das Thema auch nicht gefallen würde. Von ihm unbemerkt änderte er immer wieder die Richtung in die er lief. Dabei ließ er sich ganz von seinem Geruchssinn und seinem Instinkt leiten. Diese würden ihn schon an sein Ziel bringen. Selbst wenn nicht, solange er sich nur dem Gebiet der Vampire näherte, konnte er gar nicht falsch sein. Mit einemmal wurden seine Schritte langsamer, bis er schließlich ganz stehen blieb. Wenn er seinen Sinnen trauen konnte, dann war er seinem Ziel viel näher als er vermutet hatte. Was machte der Idiot nun schon wieder? Sie waren in Werwolfgebiet. Cai musste nicht lange warten, so zielstrebig wie er sich ihm genähert hatte, so näherte sich ihm nun der Vampir. Der Wolf wartete ab, bis ihm der Geruch ganz nahe war und schließlich stoppte. ‚Wenn du glaubst das ich zu dir hinaufkomme, irrst du dich. Komm runter.’ Nein, er würde sicher nicht wieder auf ein Dach klettern nur weil Raidon es sich einbildete. Es konnte nicht immer nur nach dessen Kopf gehen, langsam musste er das lernen. Eine Person landete vor ihm auf dem Boden. Raidon hob den Kopf und sah seinen Bruder ernst an. „Ich wusste das wir uns finden würden.“ Wenn Cai lächeln könnte, würde er es nun. ‚Ich habe nie daran gezweifelt.’ „Mutter wird erfreut sein dich wieder zu sehen.“ Das konnte sich Cai gut vorstellen, nur leider konnte er ihn nicht begleiten. Nicht so wie die Dinge nun lagen. Um Missverständnissen vorzubeugen, sollte er Raidon nun wohl gleich aufklären. Er verwandelte sich in einen Menschen, sein Bruder verdiente es in seinem Gesicht lesen zu können so wie er in dem seinen. Sie waren Geschwister, wenn man seinem Bruder nicht vertrauen konnte, wem dann? Schweigend zog sich Raidon seinen Mantel aus und reichte ihn Cai. „Danke.“ Mit diesen Worten zog er sich das Kleidungsstück über. „Raidon wir müssen reden.“ „Hier?“ Der Vampir hob ungläubig eine Augenbraue. „Du hattest schon immer ein schlechtes Timing.“ Cai lächelte leicht. „Ich weiß, aber es ist wichtig. Wir haben einen Verräter in unseren Reihen.“ „Was?“ Der ungläubige Ausdruck ging nun auf sein gesamtes Gesicht über. „Wer?“ „Ich weiß es nicht. Raidon beantworte mir eine Frage. Hast du dich mit den Jägern verbündet?“ Tief in seinem Inneren wusste Cai das es nicht so war. Allerdings wollte er eine Bestätigung von seinem Bruder haben, nur um sicher zu sein. Angewidert sah ihn Raidon an. „Mit den Jägern? Mit Menschen? Warum sollte ich?“ Erleichtert seufzte der Wolf, er hatte es gewusst. „Es gibt einen Vampir, der das macht.“ „Ach und wie kommst du darauf, das ich mich solcher Mittel bediene? Das sind Menschen, jeder Vampir der sich mit ihnen verbündet ist kein würdiges Mitglied unserer Rasse.“ Nun funkelte er Cai wütend an. Dieser schüttelte nur leicht den Kopf. „Versteh das nicht falsch, ich habe nicht an dir gezweifelt. Taro hingegen schon.“ „Oh und dieser Köter ist nun wohl das Maß aller Dinge was?“ Man merkte das der Vampir nun langsam zornig wurde. Es hatte keinen Sinn nun mit Raidon über so ein Thema zu streiten. In dieser Sache schien er genauso verbohrt zu sein wie Taro. Er hätte es wissen müssen und dieses Thema ruhen lassen sollen. „Fakt ist doch es gibt einen Verräter unter den Vampiren.“ „Warum sollte jemand seine eigene Rasse verraten? Das ergibt doch keinen Sinn.“ Verwundert sah Cai seinen Bruder an, bevor er verstand. Natürlich, Raidon kannte ja noch gar nicht alle Fakten. „Nein es werden nicht die Vampire verraten. Ein Vampir muss sich mit den Jägern zusammengetan haben um die Werwölfe auszurotten.“ Zweifelnd sah ihn der Ältere an. „Und seit wann ist das Verrat?“ Natürlich nun kam diese Sache wieder auf. „Weil das gegen Vaters Willen ist. Hier agiert jemand ausdrücklich gegen den Willen unseres Herrschers.“ Cai kannte seinen Bruder, alle andere Argumente würden einfach von ihm abprallen. Doch Raidon konnte es nicht zulassen das jemand die Autorität seines Vaters in Frage stellte. Nicht wenn er in Zukunft noch vorhatte den Thron zu besteigen. So ein Verrat konnte ihn seine Zukunft kosten. Nachdenklich sah ihn der Vampir an. „Das ist durchaus ein Problem. Du willst also das ich den Verräter ausfindig mache?“ Das war keine Frage, weswegen Cai nicht darauf antwortete. Es war Raidons Pflicht das zu machen, darüber gab es nichts zu diskutieren. „Moment.“ Mit einemmal sah ihn sein Bruder ernst an. „Warum machen wir das nicht zusammen? Ich meine nun wo du wieder zurückkommst.“ Cai seufzte tief. „Das geht nicht Raidon. Ich muss wieder zu den Werwölfen zurück um einen Krieg zu verhindern.“ Raidon packte sein Handgelenk. „Nein musst du nicht. Du musst mit mir kommen, damit wir den Krieg gewinnen.“ „Was?“ Verwirrt sah Cai den Vampir an. Was hatte er verpasst? Hier tat sich wirklich mehr als er verfolgen konnte. „Ja, es wird bald einen Krieg geben und wir können nicht zulassen das die Wölfe ein Druckmittel gegen uns haben.“ „Aber warum?“ Seit wann waren die Vampire auf Krieg aus? Er war doch erst zwei Wochen weg, wie konnte sich die Sache so drastisch ändern? Der Ältere zuckte nur unwissend mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Anscheinend ist etwas in St. Petersburg passiert. Auf jeden Fall ist Elise plötzlich sehr scharf darauf einen Krieg zu beginnen.“ „Elise? Du lässt dich mit Elise ein?“ Oh mein Gott. Da war man zwei Wochen weg und sein Bruder paktierte mit dem Teufel in weiblicher Gestalt. Musste er ihn eigentlich immer beschützen, alleine schien er das ja nicht hinzubekommen. Dabei musste Raidon doch selbst wissen wie gefährlich diese Vampirin war. Obwohl er sich nicht erinnern konnte, das Elise den Wölfen gegenüber feindlich gesinnt war. Nun zumindest nicht feindlicher als alle anderen Vampire. „Ich paktiere nicht mit ihr wenn du das meinst.“ Raidon wand kurz den Blick ab. „Aber sie hat das ganz offen in der Ratsversammlung gefordert. Vater hat das aber abgewehrt.“ Irgendetwas verschwieg er ihm das spürte Cai. Doch genauso gut wusste er das er es nun nicht erfahren würde. Da war sein Bruder stur, das Meiste erzählte ihm sowieso nach einiger Zeit. „Und du?“ Cai wusste wie sehr sein Bruder einen Krieg wollte. Das war die perfekte Gelegenheit für ihn. Wahrscheinlich hatte er Elise begeistert zugestimmt. „Ich habe Vater davon überzeugt noch zu warten.“ Scheinbar verlegen sah der Vampir zu Boden. Ungläubig mustere der Wolf seinen Bruder. „Was?“ Fauchend blickte Raidon ihn an. „Glaubst du etwa, ich lasse Elise einen Krieg anfangen, wenn du bei diesen Kötern bist? Du bist mein Bruder, natürlich will ich nicht das dir etwas passiert. Deswegen kommst du nun auch mit mir zurück.“ Das wurde ja immer besser. Hier bot sich ihm die perfekte Chance um sein Ziel zu erreichen. Manchmal war es wirklich gut, das Raidon so leicht zu steuern war. Mit den richtigen Argumenten, konnte er einen starken Sprecher für seine Sache gewinnen. Sanft löste Cai Raidons Griff um sein Handgelenk. „Ich werde wieder zu den Wölfen gehen Raidon. Ich will einen Krieg verhindern um jeden Preis. Gute Nacht, Bruder.“ Damit wand sich Cai um, um zu gehen. Allerdings schlug er dabei kein schnelles Tempo ein. „Du willst uns also verraten?“ Die Stimme des Älteren klang anklagend. Cai blieb stehen, wand sich aber nicht zu seinem Bruder um. „Nein, ich will uns retten.“ Das Schweigen das darauf folgte, fasste der Wolf als Aufforderung auf. Doch gerade als er weitergehen wollte, kam eine Antwort des Vampirs. Raidon seufzte tief. „Also, was muss ich machen?“ Zufrieden lächelnd drehte sich Cai zu seinem Bruder um. Gerade hatte er einen wichtigen Verbündeten gewonnen. Vielleicht konnte er das Blatt doch noch zu seinen Gunsten wenden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)