Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 24 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Justin sah dem Wolf nach, bis er verschwunden war. Er war wirklich seltsam, so wankelmütig. Man konnte nie vorhersehen in welche Richtung sich seine Stimmung wenden würde. Wie ein Kind, doch das konnte man auf jeden Fall ausschließen. Immerhin hatte er schon den Körper eines Erwachsenen. Obwohl, er sollte vielleicht einmal nachsehen bis wann die Werwölfe ihren Nachwuchs als Kinder ansahen. Immerhin würden sie ja am besten über die psychische Entwicklung ihrer Rasse Bescheid wissen. Doch Kinder ließ man doch nicht unbeaufsichtigt herumlaufen. Wie gesagt, er würde einmal nachsehen, schon alleine aus Neugier. Und weil er keine Jungen tötete, ebenso wenig wie Schwangere. Es sei denn durch Unfall, aber es lag ihm nichts daran eine Rasse vollständig auszulöschen, wo blieb dann denn der Nachschub? Seine Umgebung beobachtend, machte er sich auf den Heimweg. Das war wieder einmal eine Nacht ohne Jagd gewesen, wenn das so weiterging würde seine Quote fallen. Man wettete auf ihn, wie viele dieser Kreaturen er töten würde. Manchmal gingen diese Wetten über Wochen, manchmal auch über Monate. Ihn störte das nicht, man wettete ja nicht nur auf ihn. Es gab drei Topjäger unter ihnen, er gehörte nun mal zur Elite. Auch wenn sich seine Gründe von denen der Anderen unterschieden. Die anderen Jäger töteten aus Rache, Wut oder Hass, er weil er es als Sport ansah. Natürlich stieß er mit dieser Einstellung nicht nur auf Freunde, doch er hatte noch nie einen Hehl aus seiner Meinung gemacht. Doch da sein Vater diese Organisation gegründet hatte und er gut war, respektierten sie ihn und seine Rolle. Eine Hand immer auf seiner Pistole schlich er sich durch die Seitenstraßen. So kurz vor dem Ziel benutzte er nie die Hauptwege, das war zu gefährlich. Sein Vater war sowieso der ärgste Fanatiker unter seinen Leuten gewesen. Nur weil seine Freundin und erste große Liebe, ihn wegen einem Werwolf verlassen hatte, wie konnte man so verblendet sein? Das war der Grund warum sich Justin eher von Frauen fernhielt, diese brachten nur Probleme und man musste sie ständig beschützen. In ihrer Organisation gab es zwar einige Frauen, doch diese waren wehrhafter als viele Männer. Eine zählte sogar zu den besten Drei, wenn es sein musste, dann würde er nur mit einer von ihnen einen Nachfolger zeugen. Seine Partner mussten ihm ebenbürtig sein, sonst übten sie keinen Reiz auf ihn aus. Eine Hintertür benützend, betrat Justin ein Wohnhaus. Als sie hier ankamen, hatte er sich ein Appartement im obersten Stock gemietet. Wie viele andere Jäger mochte er die Einsamkeit und hatte gerne seine Ruhe. Er war ein Einzelgänger, das waren viele von ihnen, jeder hatte in seinem Leben Dinge erlebt, die er besser vergessen wollte. Ihm ging es da nicht anders. Mit dem Lift fuhr er in den obersten Stock und schloss die Tür seiner Wohnung auf. Hinter sich schloss er die Tür wieder und zog seinen Mantel aus, den er neben die Tür hing. Seinen Gürtel mit den Waffen, legte er auf eine Kommode im Flur. Ebenso wie er die Fläschchen mit Weihwasser daneben stellte. Heute hatte er eigentlich vorgehabt ein paar Vampire zu töten. Vampire waren ihm sowieso lieber als Werwölfe, diese zerfielen zu Staub, spätestens wenn die Sonne kam. Das war die beste Methode aufzuräumen. Werwölfe musste man wegräumen und ihn reizte die Jagd sowieso nur solange, wie sie in ihrer tierischen Gestalt waren. Wenn sie menschlich waren, dann waren es nur schöne Menschen, die er tötete. Doch als Wolf, strahlten sie eine gewisse Stärke und Wildheit aus, die ihn faszinierte. Ja sogar der Kleine von heute, obwohl er es abstritt. Gegen einen Biss hätte er wirklich nichts gehabt. Auch wenn er dann sein Leben umstellen müsste, um sich vor seinen jetzigen Verbündeten zu schützen. Doch dann wäre er einer der ultimativen Jäger auf Erden. Ebenso wie bei einem Vampir, nur war es bei ihnen aufwändiger einer der Ihren zu werden. Der Braunhaarige betrat sein Wohnzimmer und ging zu dem Tisch, der an einer Wand stand. Dort wand er sich dem Notebook zu und startete es. Er benötigte Informationen über diese Wölfe und die neuesten Informationen musste er auch studieren. Seit er diese Aufgabe übernommen hatte, wusste Justin warum sein Vater sowenig Zeit für seine Familie gehabt hatte. Kein Wunder das ihn seine Ehefrau, Justins Mutter, verlassen hatte. Auch ihr hatte er das nicht verziehen, das war wohl auch der Grund warum Justin einen Monat nach ihrem Weggang Halbwaise geworden war. Bei Betrug verstand sein Vater seit er ihn kannte noch nie Spaß. Es grenzte an ein Wunder, das er seine eigenen Wege hatte gehen dürfen. Justin nutzte die Zeit um sich umzuziehen. Sein Messer legte er neben den Computer, bevor er ins Schlafzimmer ging. Dort zog er eine Pistole aus seinem Gürtel und legte sie auf seinen Nachttisch. Ein weiteres Messer, das er sonst versteckt an seinem Unterschenkel trug, legte er unter seinen Polster. Wenn sein Leben der Einsatz war, ging Justin keine Risiken ein. Erst jetzt legte er seine Kleidung ab und zog sich eine Jogginghose an, mehr benötigte er nicht zum Schlafen. Dann ging er wieder zu seinem Computer und starte ihn. Mit seinem Passwort stieg er ihn das System der Jäger ein und seufzte, als er die gewünschten Dateien fand. Das würde noch eine lange Nacht werden, was machte man nicht alles für sein Vergnügen? „Es waren eindeutig die Jäger. Meine Informanten lügen nicht.“ Taro beobachtete Darian, der gerade seine Informationen dem Rat mitteilte. Irgendwie konnte er sich die nun folgende Empörung schon vorstellen. Er saß nur gelangweilt auf seinem Sessel und glänzte durch Anwesenheit. Moskau war soweit von ihnen entfernt, das es ihn nicht sonderlich interessierte. Natürlich war es beunruhigend das ein derart großes Rudel plötzlich verschwand, doch in Russland nichts Neues. Russland, Sibirien, Kanada überall wo es kalt war und wenig Menschen lebten, gab es viele Rudel. Da kam es schon einmal vor das sich ein Rudel aufteilte und einem anderen anschloss. Dafür gab es die verschiedensten Gründe. Ja, die Jäger waren gut, doch nicht so gut um ein ganzes Rudel auszulöschen. Das waren doch alles nur Fanatiker. „Was ist mit den Vampiren in St. Petersburg?“ Taro sah seinen Freund fragend an. Ihnen traute er so etwas schon eher zu. Auch wenn diese Rassen dort in verschiedenen Städten lebten, so sahen die Vampire die vielen Rudel schon immer als Bedrohung an. Bei ihnen klappte das nur auf so engen Raum, weil sich die Anführer beider Rassen so nah waren. Man benahm sich immer vorteilhaft, wenn die Oberen zusahen, doch dieser Einfluss schwand mit jedem weiteren Kilometer den man sich von ihnen entfernte. „Darüber weiß ich nichts.“ Darian schüttelte den Kopf und setzt sich wieder. „Wir sollten darauf reagieren.“ Einer der älteren Werwölfe sah seinen Anführer auffordernd an. Taro seufzte tief. „Und gegen wenn sollen wir vorgehen? Gegen die Jäger oder die Vampire? Welcher von unseren Feinden war es nun wirklich?“ „Ihr habt euren Freund gehört oder?“ Der Sprecher deutete anklagend auf Darian. Darian verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Das sind nur zweitklassige Informationen, wie sich schon sagte mein Informant in Moskau meldet sich nicht mehr. Ich würde ungern aufgrund von Annahmen und Verleumdungen einen Krieg vom Zaun brechen. Das können wir uns nicht leisten.“ „Vater, wir sollten Kundschafter dorthin schicken. Mit dem nächsten Flieger gleich.“ Taro nahm es stumm zur Kenntnis das Darian wieder einmal für ihn interveniert hatte. Er untergrub sogar seine eigene Glaubwürdigkeit, damit er seine Ziele durchsetzen konnte, das würde er ihm nicht vergessen. Sein Vater runzelte die Stirn, man merkte das er über diesen Vorschlag nachdachte. „Das ist wohl die klügste Lösung. Aber die Vampire dürfen nichts davon mitbekommen das wir einen ihrer Unterclans ausspionieren.“ Wenn noch einer da war, hieß das. Taro hatte ein ungutes Gefühl deswegen. Wenn sich seine Ahnungen bestätigten, dann hatten sie ein großes Problem. „Dennis leite alles in die Wege.“ Der Angesprochene nickte bei den Worten ihres Anführers. Taro lächelte leicht. Wenn Dennis sich darum kümmerte, dann würden sie bald alles wissen. Er war ebenso gut wie Darian, auch wenn dieser ihm immer einen Schritt voraus war. Der Schwarzhaarige stand auf und ging zum Ausgang. „Das ging ja wieder einmal gut.“ Taro nickte zustimmend. „Allerdings solltest du dein Licht nicht so unter den Scheffel stellen.“ Darian winkte nur leichthin ab. „Hätte ich nicht meine eigenen Informationen angezweifelt, dann säßen wir noch immer hier und würden über einen Krieg diskutieren. Gegen einen Gegner über dessen Identität wir uns noch nicht einmal sicher sind. Hier geht es doch nur darum die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Sie wollten eine Stärke demonstrieren, die wir nicht mehr besitzen.“ „Du findest also wir sind schwach?“ Taro sah seinen Freund amüsiert von der Seite an. „Nicht als Individuum, doch als Gruppe einem Feind wie den Vampiren gegenüber ja. Wir sind ihnen unterlegen an der Zahl und trotz dieses Wissen wollen die meisten Ratsmitglieder das nicht einsehen.“ Da konnte er seinem Freund nur zustimmen, wenn er das auch nicht aussprechen würde. Seine zukünftige Position hing nämlich auch von ihrer Gunst ab. Wenn das klar war, konnte er machen was er wollte. „Du glaubst also in einem Kampf Wolf gegen Vampir könnten wir gewinnen, aber nicht in einem Krieg.“ „Das kommt auf die jeweiligen Gegner an, doch ja das glaube ich. So sehr wir auch darauf aus sind als Rudel zu agieren, das bringt uns nichts, wenn der Gegner an Zahl überlegen ist.“ Darian zuckte mit den Schultern. „So sieht nun einmal die Realität aus. Ich sehe sie und du vielleicht auch, doch die Anderen nicht.“ „Mag sein.“ Der Jüngere nickte zustimmend. Er war nicht auf einen Krieg aus, nicht einmal nach dem eben Geschehenen. Doch einen Angriff wollte er nicht tolerieren, das konnte er auch nicht ohne schwach zu wirken. „Wo hast du eigentlich den Kleinen gelassen?“ Bei Darians Frage sah Taro verwirrt hoch. „Was?“ Der Blondhaarige lächelte belustigt. „Cai.“ „Oh, der ist bei Artemis, sie hat sich dazu bereit erklärt ein Auge auf ihn zu werfen.“ Das auch noch äußerst bereitwillig, sollte ihn das beunruhigen? „Ganz schön mutig. Die alte Flamme mit der neuen alleine zu lassen.“ „Du siehst das ganz falsch Darian. Ich empfinde nichts für ihn.“ Scheinbar hatte sich sein Freund da wieder in etwas verrannt. „Hast du das Artemis auch gesagt?“ Darian grinste amüsiert. „Sie versteht das.“ Da war er sich ganz sicher. Auf Artemis konnte er sich verlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)