Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 16 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Wie konnte er es eigentlich wagen? Auch wenn Cai sich so kampflos gebeugt hatte und den beiden Werwölfen nun folgte, es gefiel ihm nicht. Ja, eine Gegenleistung stand ihnen zu, doch das war mehr als sie verdienten. Das war nichts anderes, als das was er und Raidon getan hatten, nur das sich ihr Opfer freiwillig beugte. Allerdings wenn er schon in das Lager des Feindes eindrang, konnte er das wenigstens zu seinen Gunsten nutzen. Das würde seinen Bruder sicher wieder versöhnlich stimmen. Außerdem hatte er nicht vor den Rest seines Lebens bei den Wölfen zu verbringen und sein Vater hatte ihm versichert, das er bei ihnen immer einen Platz hätte. Wie leichtfertig sich solche Worte doch sagten, wie schwer sie aber umzusetzen waren. Cai zweifelte nicht an der Aufrichtigkeit seiner Familie, doch an der der anderen Vampire. Diese waren sicher froh ihn los zu sein. ‚Wir sind da.’ Taro wirkte aufgeregt und sein Schwanz wedelte wild hin und her. Wie ein Hund. Cai schüttelte nur angewidert den Kopf. Also stimmte die Bezeichnung Köter, mit der die Vampire die Wölfe betitelten doch. Er selbst hatte sich von solch hündischen Verhalten oft genug distanziert. Aufmerksam sah sich Cai um. Das war also die Hochburg der Wölfe? Seltsam das er nichts sah. Sie waren in einem Vorort der Stadt, eigentlich in einem Waldstück, das sich daran reihte. Vor dem Stamm einer großen Eiche setzten sich seine Führer hin. Abwartend beobachtete Cai die Szenerie. Er wusste nicht genau, worauf sie warteten, wenn ihm auch das leise Surren nicht entging, das von der Baumkrone ausging. Wahrscheinlich Sicherheitsvorkehrungen. Plötzlich öffnete sich vor ihnen der Baumstamm, das hieß, ein Stück der Rinde glitt einfach zur Seite. Dahinter sah er einen weißen, beleuchteten, kleinen Raum. Ihr Führer deutete ihnen mit der Schnauze einzutreten, bevor er ihnen folgte. Hinter ihnen schloss sich die Tür wieder und die Kabine setzte sich kaum merklich in Bewegung. Taro und der Führer verwandelten sich zurück in Menschengestalt. Da Cai keinen Grund sah dies nicht zu machen, wurde auch er wieder zum Menschen. „Hier. Bis wir etwas anderes finden muss das reichen.“ Damit reichte er Cai einen Mantel, der vom Schnitt her dem eines Bademantels glich. Auch er selbst zog sich einen solchen an. Cai nahm den Mantel und roch einmal daran. Zumindest war er gewaschen, wenn das auch den Geruch nach Wolf nicht vertreiben konnte. Er merkte, wie die Kabine aufsetzte und zog ihn rasch über. Nackt wollte er seinen ersten Auftritt nicht meistern, immerhin war er ein Repräsentant des Vampirhofs. Die Kabine öffnete sich und gab den Blick auf einen weiten runden Raum frei. Davon führten Gänge in verschiedene Richtungen weg, wobei neben jedem Eingang ein Wächter stand. Normalerweise war dieser Raum wohl größtenteils leer, doch nun drängten sich einige Werwölfe in den Raum. Die Gänge waren zumindest unpassierbar. Cai beschloss sich bei dieser Übermacht eher im Hintergrund zu halten. Zumindest fürs Erste. Taro hingegen lächelte wie ein kleines Kind. Natürlich er war daheim. So würde er wahrscheinlich auch lächeln wenn er wieder heimkam. Obwohl, nein, er würde nie so kindisch sein, das war bei den Vampiren tödlich. Cai sah, wie sich in einem Gang etwas bewegte und eine schwarzhaarige Wölfin drängte sich nach vorne. Als sie Taro sah, leuchteten ihre schwarzen Augen freudig auf. „Taro!“ Taro wand sich in ihre Richtung und konnte gerade noch verhindern, das er nicht umkippte, als sie ihm um den Hals fiel. „Artemis!“ „Du bist wieder da, ich bin so froh.“ Bei diesen Worten küsste sie ihn immer wieder. Verlegen wand Cai den Blick ab. Bei so etwas sollte man nicht so offen zusehen, auch wenn das niemanden hier etwas auszumachen schien. Das war zum Beispiel ein Unterschied zwischen ihnen. Wenn er zurückkam würde ihn keine Geliebte erwarten, doch das war auch gut so. Das wäre nur ein weiteres Wesen das er nun zurückgelassen hätte. „Und ich erst, das glaubst du nicht.“ Taro sah zu der Menge. „Wie lange willst du denn noch warten?“ Cai wusste nicht genau wenn er meinte, doch der Angesprochene dafür umso besser. Ein hellblonder Mann löste sich aus der Menge und kam grinsend auf sie zu. „Ich wollte das junge Paar nur nicht bei ihrer Begrüßung stören.“ Bei der Stimme horchte Cai auf. Die kannte er doch, allerdings konnte er sich nicht erinnern diesen Mann schon einmal getroffen zu haben. Nachdenklich versuchte er den Geruch des Mannes herauszufiltern, was bei so vielen Gerüchen wirklich schwer war. „Du würdest uns doch nie stören Darian.“ Taro löste sich von Artemis und umarmte seinen Freund. Darian schloss dabei kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete fiel sein Blick auf Cai. „Ein Gast?“ Taro löste sich von ihm und drehte sich kurz zu Cai um. „Ja so in etwa. Darüber muss ich sowieso noch mit meinem Vater reden.“ „Er erwartet dich auch schon sehnsüchtig. Artemis bringt dich sicher zu ihm?“ Die schwarzhaarige Wölfin nickte eilig und nahm Taros Hand. Entschlossen zog sie ihn mit sich. „Aber…“ Taros Einwand blieb unbeachtet. „Keine Sorge, ich kümmere mich schon um deinen neuen Freund.“ Grinsend legte Darian eine Hand auf Cais Schulter. Unschuldig winkte er seinem Freund nach. Cai beobachtete das alles etwas skeptisch. So etwas würde bei ihnen niemand wagen, schon alleine aus Respekt. Doch so behandelte man einfach keinen Prinzen oder Nachfolger. Das währe bei ihnen undenkbar. Darian seufzte nur zufrieden. „Das wird ihn für die nächsten Stunden beschäftigen.“ Dann wand er seinen Blick Cai zu. „Also damit hätte ich nun auch nicht gerechnet. Was macht denn mein Informant hier?“ Nun fiel es Cai wie Schuppen von den Augen. Natürlich, das war der Werwolf, dem er verraten hatte wo er Taro finden konnte. Kein Wunder das er ihm bekannt vorkam, das erklärte auch seine und Taros Reaktion. Sie kannten sich nicht nur, sie waren auch eng befreundet, da hatte er ja den perfekten Überbringer für seine Nachricht gefunden. „Das wüsste ich auch gerne.“ Diese Worte entsprachen der Wahrheit. Ja, Taro hatte ihn mitgenommen, nur wusste er nicht so Recht was er hier sollte. Sich in das Rudel eingliedern würde er sich sicher nicht, dafür war er zu sehr Vampir. Darian zuckte nur mit den Schultern. „Taro wird sicher einen Grund dafür haben.“ Wirklich? Nun dessen war sich Cai nicht so sicher. Das schien eher ein sehr spontaner Einfall gewesen zu sein. Er warf dem Älteren einen skeptischen Blick zu. Dieser lächelte nur. „Oder auch nicht, wer weiß das schon? Ich werde dir erst einmal ein Quartier suchen.“ „Danke.“ Das war also ab jetzt sein Heim? Nun so ganz konnte er sich noch nicht damit abfinden. Allerdings hätte der Empfang auch schlimmer sein können. Auch wenn man ihm neugierig nachsah, so schien ihm niemand feindlich gegenüberzustehen. Er folgte Darian stumm. Und wenn er sich an diesen Wolf hielt, konnte ja nicht allzu viel schief gehen. Mit einem ohrenbetäubenden Knall flog die Tür hinter dem Vampir ins Schloss. Wie konnten sie es wagen ihm Cai wegzunehmen. Wie konnte dieser Wolf es wagen seinen Bruder zu entführen. Er hätte ihn töten sollen anstatt nur darüber zu reden. Da sah man wieder was man von Nachlässigkeit hatte. Wie ein wildes Tier wanderte er ihm Raum auf und ab, den Blick auf den Boden gerichtet. Ihm war eigentlich danach etwas gegen die Wand zu schleudern, doch er sollte sein Temperament im Zaum halten. Außerdem erwischte er dabei vielleicht etwas das Cai ihm gegeben hatte und das wäre ein Verlust. Nun konnte man es ja nicht mehr ersetzen. Raidon schüttelte den Kopf. Nein, er sollte nicht so denken als wäre sein Bruder tot. Er war nur verschleppt worden und das konnte man ja ändern. Obwohl dies wahrscheinlich gegen den Willen seines Vaters wäre. „Raidon.“ Der Vampir hob den Kopf und sah zur Tür. Seine Mutter stand innen vor der geschlossenen Tür und sah ihn ernst an. „Mutter?“ Überrascht sah er sie an. Warum hatte er nicht gemerkt, das sie eingetreten war? Vor allem was wollte sie von ihm? Seine Mutter kam auf ihn zu und ohrfeigte ihn. Wütend fauchte er sie an. Warum schlug ihn heute jeder? Von seinem Vater ließ er sich das ja auch gefallen, doch von seiner Mutter. Sie hatte ihn noch nie geschlagen, egal was er angestellt hatte. Sie hob warnend einen Zeigefinger. „Wag es nicht mich anzufauchen. Du bist an dem Ganzen Schuld. Deswegen wirst du mir auch meinen zweiten Sohn wiederbringen.“ Das deckte sich im Grunde mit seinen Plänen, doch hätte er nie gedacht von seiner Mutter dafür Unterstützung zu bekommen. „Vater wird das nicht gefallen.“ „Seit wann kümmerst du dich darum was dein Vater sagt? Nie, also warum diesmal?“ Weil er diesmal wirklich sauer auf ihn war? Raidon wusste, das sein Vater ebenso unberechenbar war wie er wenn er wütend war. Doch er verstand die Wut seiner Mutter nicht. Ja, Cai war ihr Liebling gewesen, doch das sie sich wegen ihn gegen ihren zweiten Sohn stellte? Wahrscheinlich suchte sie nur einen Schuldigen und das an der richtigen Stelle. „Ich werde ihn zu uns zurückbringen, das verspreche ich dir Mutter.“ „Gut, denn diesmal hast du es zuweit getrieben. Wenn Cai zu Schaden kommt, werde ich dir das nie verzeihen.“ Damit wand sie sich um und ging. Diesmal allerdings lauter als sie gekommen war. Nun hatte er mehr Probleme als er gedacht hatte. Nicht das er sein Versprechen an sich selbst halten musste, nun musste er es auch seiner Mutter gegenüber halten. Diese würde ein Versagen ebenso wenig akzeptieren wie sein eigener Stolz. Leider war seine Mutter ungeduldiger als er, das hieß er musste schnell handeln. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Heute würde er allerdings nichts mehr machen können, es wurde schon Tag. Aber eines stand fest. Gleich morgen würde er damit anfangen Cai zu suchen, wenigstens den Ort an den sie ihn gebracht hatten. Bei dem Gestank der Wölfe konnte das ja nicht so schwer sein. Und Gott sollte jedem Wolf gnädig sein, der ihm dabei in den Weg kam, denn er würde es nicht sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)