Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 14 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Cai sah dem Werwolf entgegen, hier an seinem Platz neben den Vampirherrschern, saß er wie auf dem Präsentierteller. Doch es war der Platz, der ihm zustand und so nah, um seinen wahren Geruch wahrzunehmen kam der Wolf nicht. Für ihn war Cai nur ein Vampir von vielen, immerhin stank es hier nur nach ihnen. Raidon saß auf der anderen Seite seiner Eltern und blickte dem Werwolf gebannt entgegen. So von der Seite konnte Cai seine Gefühlsregung nicht ganz deuten, doch er tippte auf Wut gepaart mit Anspannung. Sie waren alle gespannt was der Bote brachte. Nun alle bis auf ihn, er wusste ganz genau weswegen er hier war und auch Raidon musste es ahnen. Wenn er seinen Bruder allerdings richtig einschätzte, dann unterschätzte er die Gefahr. Der Wolf blieb vor dem Podest, das sie als Herrscherfamilie von den anderen Vampiren abhob, stehen. Er deutete eine knappe Verbeugung an. „Mein Anführer lässt euch grüßen.“ Ihr Vater neigte leicht den Kopf. „Ich grüße ihn ebenso.“ Das war das Mindestmaß an Höflichkeit das hier ausgetauscht wurde. Wenn das auch nur von dem Boten ausging, ihr Vater reagierte darauf nur angemessen. Anscheinend war der Frieden doch schon brüchiger als er angenommen hatte. Cai hoffte nur, das noch etwas zu retten war. „Doch frage ich mich, was einen Boten der Werwölfe zu uns führt?“ Der Wolf zog einen Brief aus seiner Tasche und hielt sie dem Vampir hin. „Mein Anführer schickt euch diese Botschaft. Er dachte das diese Sache vielleicht privat geklärt werden sollte.“ Ihr Vater runzelte die Stirn und gab einem anderen Vampir ein Zeichen, der dem Wolf daraufhin die Nachricht abnahm. Rasch brachte er sie seinem Anführer. „Ich weiß zwar nicht, was diese Geheimnistuerei soll, doch das werde ich hoffentlich gleich erfahren.“ Damit öffnete er den Brief und las ihn. Jetzt waren sie ihn Schwierigkeiten und zwar in großen. Cai, sah wie sich die Mine seines Vaters mit jeder Minute mehr verfinsterte. Allerdings war er darauf gefasst, die Frage war nur wie Raidon darauf reagieren würde. „Vielen Dank für die Botschaft. Man wird dir ein Quartier zuweisen bis wir diese Sache geregelt haben. Ich bin sicher, wir werden zu einem zufrieden stellenden Ergebnis kommen.“ Bei diesen Worten nickte der Vampir seinem Diener zu, der den Wolf aus dem Raum führte. Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, wandelte sich die Mine des Herrschers wieder. „Raus! Alle!“ Noch nie hatten es die Ratsmitglieder so eilig gehabt den Raum zu verlassen. Cai überlegte einen Moment ob es ratsam wäre sich unter sie zu mischen, entschied sich aber dagegen. Da musste er jetzt durch. Als die Tür ins Schloss fiel herrschte einige Augenblicke Stille. Erst dann wand sich ihr Vater Raidon zu. „Raidon! Verflucht noch einmal erkläre mir das!“ Bei seinen Worten hielt er ihm den Brief anklagend entgegen. Raidon sah ihn verwirrt an, nahm aber den Brief entgegen. Man sah richtig wie er die Zeilen überflog. Als er aufsah, galt sein erster Blick Cai. Cai hatte mit seinem Zorn gerechnet aus diesem Grund überraschte es ihn nicht was er in den Augen seinen Bruders las. Der große Ausbruch würde sowieso erst erfolgen, wenn sie alleine waren und ehrlich Cai freute sich nicht darauf. Sein Bruder sah wieder zu seinem Vater. „Die lügen doch. Warum sollte ich so etwas machen?“ „Ach die Wölfe saugen sich das also aus den Fingern? Lüg mich nicht an.“ Ihr Vater blickte Raidon streng an. Da waren zwei Dickschädel aneinander geraten, man merkte deutlich von wem Raidon diese Charaktereigenschaft hatte. Inzwischen war es ihrer Mutter gelungen in den Besitz des Briefes zu kommen. Cai sah ihr beim Lesen über die Schulter. Im Grunde stand da nur ganz genau was er dem Werwolf erzählt hatte. Mit der Ausnahme das ihr Gefangener nun einen Namen und einen Titel bekam. Taro, der Erstgeborene des Alphawolfes, nun hatten sie wirklich Ärger. Er hatte ja gewusst, das ihr Gefangener nicht irgendein Wolf war, doch so hoch hätte er ihn nicht eingeschätzt. Wenn Cai bedachte was das für Konsequenzen nach sich ziehen konnte, wurde ihm schlecht. Ein Klatschen zog wieder seine und die Aufmerksamkeit seiner Mutter auf sich. „Liebling.“ Ihre Mutter sah ihren Mann erschrocken an. Raidon rieb sich nur trotzig über die Wange und erwiderte noch immer dessen Blick. Allerdings schien er einzusehen wie wenig Erfolg er damit hatte und schaltete in den Angriffsmodus. Es war klar, welches Ziel er sich dabei suchte. „Cai! Wie konntest du mich so verraten?“ Sofort fuhr ihr Vater herum und sah ihn streng an. „Du wusstest davon?“ Cai überlegte einen Moment ab welchen Alter es unrühmlich war sich noch hinter dem Rock seiner Mutter zu verstecken. Wenn diese Überlegung auch müßig war, denn an ihrem Blick sah er das von dieser Seite keine Hilfe nahte. „Ja, von Anfang an.“ Ihre Mutter stöhnte nur leise, ihr Vater aber gab sich damit nicht zufrieden. „Und warum hast du nichts gesagt?“ „Das habe ich. Nur nicht euch, ich war es der die Informationen an die Werwölfe weitergegeben hat. Es ging mir darum einen Krieg zu verhindern.“ Die nächsten Monate würde er sich von Raidon fernhalten müssen, das sah er jetzt schon. Doch er stand zu seiner Entscheidung, sie war richtig gewesen. Sie sollten keinen sinnlosen Krieg provozieren. „Verräter.“ Sein Bruder sah ihn wütend an. Sein Vater hob befehlend die Hand. „Halt den Mund, Sohn. Im Gegensatz zu dir hat Cai zumindest etwas Verantwortungsbewusstsein gezeigt. Wie konntet ihr nur…“ Er brach ab und schien nach Worten zu suchen. „Was hat euch nur dazu getrieben?“ „Es war absolut gerechtfertigt. Er ist in unser Gebiet eingedrungen.“ Raidon schien die Stimmung ihres Vaters falsch auszulegen. Nur weil er jetzt nach Erklärungen verlangte, hieß das nicht das er nicht mehr wütend war. „Ach und das rechtfertigt deine Dummheit? Was glaubst du wie viele Vampire schon in Gefangenschaft wären, wenn die Wölfe es genauso halten würden?“ Der ältere Vampir schüttelte den Kopf. „Hol ihn her.“ „Aber Vater!“ Raidon sah seinen Vater trotzig an. „Hol ihn her!“ Man merkte an der Stimme ihres Vaters, das ein weiterer Widerspruch Konsequenzen nach sich ziehen würde. Raidon schnaubte, ging aber zur Tür. „Vielleicht solltest du ihm zwei Wachen mitgeben. Der Wolf ist nicht mehr so stark.“ Cai spürte die zornigen Blicke seines Bruders auf sich, doch er achtete nicht darauf. Es war nicht so, das er sich um den körperlichen Zustand des Wolfes sorgte. Ja, er war schwach, doch sein Stolz würde ihn schon auf den Beinen halten. Ihm machte eher Raidon Sorgen. Wer wusste schon ob er nicht am Ende noch etwas Dummes machte und den Wolf tötete? Zutrauen würde er es ihm und genau das war das Schlimme daran. Nachdenklich sah ihn sein Vater an, bevor er nickte. „Nimm zwei Wachen mit.“ „Ja Vater.“ Raidon knurrte bei dieser Antwort und verließ den Raum. Taro hob nicht einmal den Kopf, als sich die Tür öffnete. Wahrscheinlich war es sowieso nur wieder Cai mit dem Essen. Das war das einzig Konstante das er hier hatte. Diesmal aber stieg ihm der Geruch des Vampirs in die Nase, was dazu führte das er doch den Kopf hob. Er war nicht allein, zusammen mit zwei anderen Vampiren betrat er die Zelle. Scheinbar widerwillig gab er einem seiner Begleiter einen Schlüssel. Der Vampir kam mit seinem Begleiter auf Taro zu. Dieser wusste nicht so Recht was er davon halten sollte. „Was denn? Sind dir die Ideen ausgegangen und brauchst deswegen Unterstützung?“ Raidon sah ihn hasserfüllt an. „Du hast Glück, Köter. Wenn es nach mir ginge, dann wärst du in diesem Moment tot.“ Dann sollte er wohl den Göttern danken das es nicht nach dem Willen des Vampirs ging. Allerdings irritierte ihn diese Situation schon etwas. Was sollte das? Einer der Vampire öffnete die Fesseln um seine Beine, bevor er sich dessen Händen zuwand. Nun, dem Halt der Ketten beraubt, drohte Taro zusammenzusacken, doch der zweite Vampir war geistesgegenwärtig genug ihn aufzufangen. Erst jetzt merkte Taro wie schwach er war. All seine Glieder und Muskeln fühlten sich steif an, nachdem sie Wochenlang in derselben Position verharrt hatten. Gott, hatten sie zuvor auch schon so geschmerzt? Taro konnte sich nicht daran erinnern. Da waren ja seine aufgeschundenen und blutigen Hand und Fußgelenke das kleinste Übel. Der Vampir, der ihn stützte, ging einen Schritt. Taro musste sich ein Stöhnen verkneifen, als jeder einzelne Muskel in seinem Körper dagegen rebellierte. Trotzdem zwang er sich seine Beine zu bewegen, schlimmer konnte es ja nicht mehr werden. „Dann ist es ja gut, das sich nicht alles deinem Willen beugt.“ Nein, er hatte nicht vergessen, das er sich noch immer in einem Gespräch mit seinem Entführer befand. Raidon lächelte gefährlich. „Noch nicht, doch der Tag wird kommen. Allerdings ist das was dich nun erwartet auch nicht gerade eine Verbesserung.“ Unsicher sah Taro den Vampir an. War das ein letzter Versuch ihn einzuschüchtern, oder meinte er das ernst? Nun um das zu erfahren, gab es wohl nur eine Möglichkeit. „Wir werden sehen.“ Mit einem abfälligen Geräusch wand sich Raidon um und ging ohne auf sich zu warten voraus. Irgendwann würde Taro am längeren Hebel sitzen und ja er freute sich schon auf diesen Moment. Er war sich nicht sicher, doch die Hoffnung die Cai in ihm geweckt hatte wurde stärker. Wenn er Glück hatte, war dieses hoffen nicht vergebens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)