Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 12 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Bei dem Geräusch, der sich öffnenden Tür hob Taro den Kopf. Doch entgegen seiner Befürchtungen war es nur der Wolf nicht der Vampir der eintrat. Wenn er sich die Sache so überlegte, war der Vampir schon lange nicht mehr bei ihm gewesen. „Schon wieder du? Hat dein Bruder das Interesse an mir verloren?“ Cai zuckte nur mit den Schultern. „Was mein Bruder machen will und was nicht bestimmt nur er. Vielleicht ist er deiner auch schon überdrüssig geworden? Wenn dem so ist, solltest du dich über die kurze Atempause freuen.“ So einfach konnte das doch nicht sein? „Du hast nicht zufällig etwas damit zu tun?“ Taro konnte nicht behaupten, das er den anderen Werwolf sonderlich gut kannte, ebenso wenig wie er ihn einschätzen konnte, doch er war nicht der brave Schoßhund für den er sich ausgab. In dem Wolf steckte mehr als er zeigte, es wunderte ihn nur warum sein Bruder das nicht sah? Das Tablett auf den Tisch stellend, lächelte Cai leicht. „Nun, vielleicht habe ich sein Interesse auf ein interessanteres Thema gelenkt. Etwas das unserem Volk einmal nützlicher sein wird, als das Wissen über wölfische Anatomie.“ Wie nett er diese Beleidigung in ein normales Gespräch mischte. Es überraschte Taro immer wieder wie beiläufig das passierte. Ob man das am Hof der Vampire lernte? „Nun, dann bin ich dir wohl zu Dank verpflichtet?“ „Nicht dafür.“ Der Wolf nahm eine Schüssel auf und näherte sich damit Taro. „Nicht dafür?“ Taro runzelte verwirrt die Stirn. Gab es denn sonst noch etwas, das seine derzeitige Position verbessern konnte? Wohl nur wenn er freikäme. Cai antwortete nicht, sondern begann ihn zu füttern. „Dieser sandbraune Wolf schien ja sehr an dir zu hängen. Auf jeden Fall hat er sich gefährlich weit in unser Gebiet gewagt.“ „Was?“ Verwirrt sah Taro den braunen Wolf an. Er konnte Cai im Moment nicht wirklich folgen. Von welchem Wolf redete er gerade? Nachdenklich legte Cai den Löffel an seine geschlossenen Lippen. „Ja, als ich aus war, lief mir doch wirklich ein anderer Werwolf über den Weg. Auf unserem Gebiet, eine Frechheit eigentlich, Raidon hätte ihn sicher sofort getötet. Allerdings schien er dich zu kennen.“ „Du hast ihm von mir erzählt?“ Es gab eine Menge sandfarbene Wölfe, doch nur wenige würden ein solches Risiko eingehen. Eigentlich kannte er nur einen und das war Darian und wenn sein Freund wusste wo er war, dann gab es noch Hoffnung. „Erzählt? Das wohl eher nicht, ich verrate doch nicht meinen Bruder.“ Cai tauchte den Löffel in die Suppe und führte sie an Taros Lippen. „Doch es ist gut möglich, das er seine eigenen Schlüsse aus unserem Gespräch zieht.“ „Warum machst du das?“ Taro war nicht so blauäugig zu denken, das dem Wolf irgendetwas an ihm lag. Bestimmt zog er selbst daraus irgendwelche Vorteile. „Weil ich meinen Bruder liebe. Ich will nicht das er Probleme wegen eines Wolfes bekommt. Je schneller du hier weg bist, umso kleiner sind die Konsequenzen für ihn.“ „Wie nett.“ Also das war der Grund dafür, wie schmeichelnd für ihn. „Ja nicht?“ Cais Ton war sarkastisch bei dieser Antwort. „Und nun iss, ich habe auch noch andere Pflichten, die mir wirklich besser gefallen.“ Das glaubte er ihm sogar ungesehen. Trotz dieser Kränkung öffnete Taro den Mund und lies sich füttern. Nun wo Rettung so nahe war, würde er sicher nicht mehr sterben. Diese Genugtuung würde er Raidon nicht gönnen. „Au! Verflucht pass doch auf!“ Rhys funkelte den Schamanen wütend an, bevor er seinen Kopf wieder wimmernd in das Kissen drückte. „Wenn du besser aufgepasst hättest, dann müsste er das nun nicht machen.“ Darian saß auf einem Sessel neben der Tür und blätterte unbeteiligt in einer Zeitschrift. Wütend fuhr Rhys Kopf in die Höhe. „Glaubst du nicht, das ein wenig Mitleid hier angebracht wäre?“ Darian senkte die Zeitschrift. „Warum? Ich bin nur hier weil du mich darum gebeten hast. Wenn dir das nicht passt, kann ich gehen ich habe immerhin noch andere Pflichten. Aber erwarte bloß nicht, das ich dir die Pfote halte.“ Nein, das hatte Rhys auch nicht erwartet. Nicht von Darian, der keinen Grund dafür hatte, doch er wollte nicht alleine diese Schmerzen ausstehen. Noch dazu half Darians Anwesenheit seine Tränen zurückzuhalten, da er sich vor ihm auf keinen Fall blamieren wollte. „Du hättest so etwas verhindern sollen.“ „Ich habe verhindert, das du getötet wirst. Wenn du nicht plötzlich verschwunden wärst, gäbe es dieses Problem gar nicht. Ich bin nicht dein Babysitter.“ „Ach ja, aber du hättest mich ohne Bedenken in das Gebiet der Vampire mitgeschleift was?“ Als ob er dort sicher gewesen wäre. Scheinbar durfte man den Bau überhaupt nicht mehr verlassen. Die Zeitschrift zu Boden werfend, funkelte ihn der Ältere an. „Nein, aber ich hätte dir ein sicheres Versteck gesucht in dem du dich bis zu meiner Rückkehr hättest verkriechen können. Das wäre doch total nach deinem Geschmack gewesen was?“ „Ja, ich habe es nun einmal gerne sicher. Schließlich bin ich kein Krieger oder Jäger so wie du.“ Noch hatte seine Ausbildung nicht angefangen, was konnte er dafür das kein Ausbildner frei war? Sein Vater und seine Onkel hatten mit ihren älteren Kinder zu tun, das war der Nachteil wenn es soviel Nachwuchs gab. „Wenn du so weitermachst, stehen die Chancen dafür auch schlecht. Das ist wirklich kein Verhalten für einen Krieger. Auf einen Feigling verlässt man sich nämlich nur ungern in einem Kampf.“ Feigling, Schwächling, Kind das waren die Worte mit denen ihm Andere oft betitelten. Nur seine Freunde, die genauso unausgebildet waren wie er, wagten das nicht. Er war schon lange erwachsen und doch gab es keinen Nutzen für ihn in diesem Rudel. Deswegen konnte man ihn noch als Kind ansehen, wäre es anders würde das niemand mehr wagen. „Ich bin kein Feigling.“ Darian stand auf und maß ihn mit einem eindringlichen Blick. „Dann solltest du es auch beweisen. Deine Taten sind nämlich einprägender als deine Worte. Selbst diese Wunde verdankst du nur deiner Feigheit.“ „Du hast keine Ahnung was ich gerade für Schmerzen durchleide.“ Nein, das wusste niemand. Bis zu diesem Moment hatte er ja selbst keine Ahnung gehabt wie schmerzhaft Silber sein konnte. Darian kam zu ihm und hockte sich neben dem Bett hin, so das er ihm in die Augen sehen konnte. „Du, Rhys hast keine Ahnung was Schmerzen sind. Das…“ Mit dem Kopf wies er auf sein Bein. „… ist gar nichts.“ Rhys fröstelte bei Darians Worten. Er war beinnahe froh als dieser sich umwand und ging. Diesmal machte er keinen Versuch ihn aufzuhalten. Der Schamane stocherte wieder mit einem Gerät in seiner Wunde herum und Rhys verbiss sich einen Schmerzensschrei. War es wirklich so schwer eine Kugel zu finden? „Warum dauert das solange?“ Schön langsam verlor er die Geduld mit dem Schamanen, Respektsperson hin oder her. „Ruhig, ich habe gerade den letzten Splitter entfernt. Du hattest Glück das es kein flüssiges Silber war.“ Der Schamane lies sich von seiner Wut nicht beeindrucken, sondern begann nun einen Verband um sein Bein anzulegen. Rhys war durchaus dankbar für diesen Umstand, da flüssiges Silber seinen Tod bedeutet hätte. Doch dieser Jäger würde wohl nicht zu solchen Mitteln greifen. Zwar hatte er nur einen kurzen Eindruck von diesem Mann und der reichte ihm für den Rest seines Lebens, doch er schien ein fairer Gegner zu sein. Nicht so wie die anderen Jäger oder die Vampire, die alle möglichen Tricks anwanden um sie zu töten. „Ja, das war wohl wirklich Glück.“ Rhys wand den Kopf ab und starrte an die Wand. Darians Worte hatten ihn beinnahe mehr getroffen als die Kugel, auch wenn er es nicht offen zugab. Warum seine Meinung für ihn soviel zählte war ihm eigentlich selbst nicht klar. Das war erst seit Taros Verschwinden so, wahrscheinlich weil er sich für dessen Lage verantwortlich fühlte. Obwohl er ja keine Schuld daran hatte. Auf jeden Fall würde er sich ändern. Wenn er schon nicht kämpfen konnte, so konnte er sich wenigstens etwas Mut antrainieren, dafür brauchte man ja keinen Lehrer. Das war eine Veränderung, die nur von ihm selbst ausging und als Feigling wollte er nie wieder dastehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)