Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Titel: Wolfsblut Teil: 2 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Ungeduldig mit einem Stift in seinen Fingern spielend, sah sich Taro in der Runde um. Er warf einen genervten Blick zu Darian, der ihm ein belustigtes Grinsen schenkte. Gott, wie ihn diese Ratsversammlungen langweilten. Warum musste sein Vater auch nur der Führer des Rudels sein? Einerseits schützte ihn so seine Macht, doch andererseits musste er diese langweiligen Sitzungen über sich ergehen lassen. Er konnte gerade noch ein Gähnen unterdrücken, als sein Vater die gleichen Themen wie bei der letzten Versammlung durchkaute. Im Grunde war das alles nur mehr eine Farce, ein Relikt aus der Vergangenheit. Früher war ein Ratstreffen alle zwei Wochen sicher sinnvoll gewesen, doch heutzutage gab es dafür die moderne Kommunikation. Man musste sich nicht mehr persönlich treffen um Anderen etwas wichtiges mitzuteilen. Vor allem musste man sich nicht treffen, wenn es nichts Neues zu besprechen gab. „Es ist auf jeden Fall bedenklich, das sich die Jäger hier plötzlich ansammeln. Wir sollten die anderen Mitglieder des Rudels auf jeden Fall warnen. Wir können es uns nicht leisten auch nur Einen von ihnen zu verlieren.“ Sein Vater sah die restlichen Mitglieder fest an. „Die letzte Stadt in der sie so geballt aufgetreten sind war Moskau. Vor drei Monaten hat es dann hier angefangen, seitdem habe ich auch nichts mehr von meiner Kontaktperson beim dortigen Rudel gehört.“ Darian lehnte sich in seinen Stuhl zurück und sah die Anderen aufmerksam an. Natürlich hatte er dort eine Kontaktperson gehabt. Taro hätte es gewundert wenn nicht. Darian hatte überall Kontaktpersonen, er war eben ein sehr kontaktfreudiger Wolf. Wenn er könnte, würde er sich sogar mit einem Jäger anfreunden, doch die waren immer zu schnell an ihren Waffen wenn sie einen Wolf auch nur witterten. Die Augen von Taros Vater zogen sich zu Schlitzen zusammen. „Hast du uns etwas zu sagen Darian?“ Natürlich war sein Vater nun wütend. Taro verstand das nur zu gut, er würde auch nicht wollen das etwas hinter seinem Rücken lief von dem er keine Ahnung hatte. Nur leider war das genau Darians Art. Der blonde Wolf lächelte nur. „Da ich annehme das alle tot sind. Nein, nichts das erwähnenswert wäre.“ Ihr Anführer sah ihn noch einen Moment streng an, bevor er den Kopf abwand. „Wir werden ihre Aktivitäten beobachten, doch es werden keine Risiken eingegangen. Ach und bedenkt nicht die Reviere der Vampire zu betreten, der Waffenstillstand steht noch immer auf wackeligen Beinen.“ Das war nichts Neues, immerhin war er schon seit Jahrzehnten mehr als nur zerbrechlich. Dabei war es nicht einmal sicher das sie die Auseinandersetzung verlieren würden. Die Jäger setzten den Vampiren nämlich genauso stark zu wie den Werwölfen. Doch damit war die Sitzung beendet und Taro konnte endlich aufstehen. „Taro.“ Die Stimme seines Vaters hielt ihn auf, als er gerade den Raum verlassen wollte. Die Augen ergeben schließend blieb er stehen. Langsam drehte er sich zu seinem Vater um und sah ihn fragend an. „Ja?“ „Wir müssen reden.“ Wie immer also. Taro ging einige Schritte in den Raum zurück und wartete bis auch das letzte Ratsmitglied den Raum verlassen hatte. „Wie sieht es bei dieser Sache aus? Gibt es Fortschritte?“ Auch wenn sein Vater das Problem nicht direkt ansprach, so wusste Taro genau worauf er anspielte. „Ich weiß es nicht Vater. Artemis und ich wissen nicht wie die letzten Versuche ausgegangen sind.“ Schwach lächelnd legte ihm sein Vater eine Hand auf die Schulter. „Nun bei vielen klappt es die ersten Male nicht. Auch ich war ein Spätzünder, das liegt wohl in der Familie.“ Taro war erleichtert über dessen Worte. Das gab ihm noch einmal einen Aufschub vor dem Unausweichbahren. Für seinen Vater war es undenkbar, das er einen zeugungsunfähigen Sohn unter seinen Nachkommen hatte. Genau diese Überzeugung schützte ihn bis jetzt, obwohl langsam aber sicher Stimmen laut wurden, die diese Meinung nicht teilten. Es musste ein Kind her, egal wie. „Ich werde dich sicher nicht enttäuschen.“ Diese Versicherung gab er ihm immer und jedes Mal war ihm bewusst, das er seinen Vater dabei anlog. Schließlich wusste er nicht ob er seinem Versprechen folgen konnte. Rasch verließ er den Raum. Er musste weg von seinem Vater der soviel Vertrauen in ihn setzte, das er selbst nicht einmal mehr hatte. An der ersten Ecke traf er wieder mit Darian zusammen, der hier auf ihn gewartet hatte. „Wieder das Gleiche?“ Taro nickte nur stumm. Was sollte er sagen, es war immer wieder das Gleiche. „Wollen wir was trinken gehen?“ Der andere Werwolf grinste ihn frech an. Der Schwarzhaarige hob nur abwehrend eine Hand. „Nein danke. Ich bin von gestern noch nicht ganz nüchtern. Außerdem muss ich zu Artemis.“ „Ah.“ Wissend sah sein Freund ihn an. „Nun dann will ich den Liebenden nicht mehr im Weg stehen. Viel Spaß noch.“ „Danke.“ Murrend verabschiedete sich Taro von seinem Freund. Hoffentlich war sie nicht noch sauer auf ihn wegen heute Morgen. Denn dann konnte von Spaß keine Rede sein. Zögernd klopfte er an ihre Türe und trat, nach einer entsprechenden Einladung von ihr, ein. „Hallo.“ Artemis saß vor einem Spiegel und war gerade dabei sich zu frisieren. „Setz dich, wir müssen reden.“ Oh Gott, war es schon zu spät für einen taktischen Rückzug? Wenn eine Frau, insbesondere Artemis, so anfing war das nie gut. Trotzdem leistete er ihrer Anweisung Folge. Sie legte die Bürste auf den Tisch und drehte sich zu ihm um. „Du weißt das ich dich liebe.“ Es war eine Feststellung keine Frage und doch wartete Artemis ab. Anscheinend wollte sie eine Antwort von ihm. Auch wenn Taro nicht wusste worauf das hinauslief nickte er. „Gut. Doch dir ist auch bewusst das ich meine Befehle habe, denen ich mich nicht entziehen kann. Ich komme wieder in meine zeugungsfähige Phase und es gibt einen jungen Anwärter. Laut Reihenfolge bin ich wieder die Nächste.“ „Wann?“ „Nächste Woche.“ Damit konnte er leben. Es war nicht das erste Mal das Artemis mit einem Anderen schlief und es würde auch nicht das letzte Mal sein. Viele Wölfe hatten Gefährtinnen, die trotzdem auch mit anderen Werwölfen schliefen, wenn es sich ergab. So war das eben wenn man seine Rasse retten wollte. Dann würde er eben eine Woche nicht mit ihr schlafen, das war kein Problem für ihn. So konnte sie sich auf diesen Tag vorbereiten. Allerdings musste er noch etwas wissen, bevor er sie in Ruhe ließ. „Wer ist es?“ Artemis lächelte ihn mitfühlend an, bevor sie ihm antwortete. Wütend stellte Taro das Glas auf der Theke ab und orderte ein weiteres. Darian hob überrascht eine Augenbraue. „Ich werde dich aber nicht heim tragen. Zwanzig Tequila, langsam solltest du dich einbremsen, meinst du nicht?“ „Nein.“ Mit dieser Erwiderung nahm Taro dem Wirt das nächste Glas ab. Er wollte sich betrinken, nur so konnte er diese Schmach vergessen. Alkohol hatte bei ihm zwar nicht die gleiche Wirkung wie bei den Menschen, doch das bedeutete nur das er mehr trinken musste. „Sie ist also wieder an der Reihe. Was ist daran so problematisch?“ Darian sah ihn fragend an. Taros Finger schlossen sich so fest um das dünne Glas, das dieses leichte Risse bekam. „Nichts.“ Es gab kein Problem dabei das sie an der Reihe war. Was ihm nicht gefiel war ihr Partner. „Wer ist denn der Glückliche?“ Lächelnd sah ihn der Ältere an. „Rhys.“ Es war eher ein Knurren, als eine gesprochene Antwort. Darian verzog schmerzhaft das Gesicht. „Autsch. Nun dann verstehe ich deine Verärgerung. Das ist wirklich ein Tiefschlag.“ Das war noch milde ausgedrückt. Rhys war sein schlimmster Feind, auch wenn er das eher aus kindlichem Übermut provozierte. Aus irgendeinem Grund betrachtete er Taro als Rivalen. Doch das war egal, der Grund zählte nicht. Wenn nun Rhys es schaffte mit seiner Geliebten ein Kind zu zeugen, wäre er entehrt. Rhys würde ihm das sein Leben lang vorhalten und mit der Schande wollte er nicht leben. Ein gefährliches Knurren kam über seine Lippen als er die neuesten Gäste des Clubs sah. Wenn man vom Teufel sprach. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen betrat Rhys, mit einigen Begleitern, den Club. Auch Darian erfasste die Situation sofort und legte eine Hand auf die Brust des Jüngeren. „Ruhig, er ist es nicht wert.“ Taro war da anderer Meinung als sein Freund, doch er würde sich zurückhalten. Natürlich nur wenn Rhys ihn in Ruhe ließ. Dieser jedoch schien ihn ebenfalls zu bemerken. Sein Grinsen wurde breiter, als er auf ihn zukam. Seine Begleiter folgten ihm wie treue Schoßhündchen. „Na wen haben wir denn da? Taro. Versuchst du deine Niederlage in Alkohol zu ertränken?“ Darauf musste er nicht antworten, weswegen Taro schwieg. Doch Rhys wollte auch keine Antwort, da er den Kopf zu seinen Begleitern umwand. „Artemis wird sich freuen wieder einen richtigen Mann in ihrem Bett zu haben.“ „Rhys.“ Darians Stimme hatte einen warnenden Klang, während sich der Druck gegen Taros Brust verstärkte. Leider verklang seine Warnung ungehört, denn Rhys fuhr unbekümmert fort. „Bei ihrem impotenten Gefährten wird sie mir sicher dankbar sein.“ Das war der Punkt, an dem bei Taro das Denken aussetzte. Vielleicht hätte er nun gekontert wenn er nüchtern wäre, doch das war er nicht mehr. So folgte er seinen Instinkten. Mit einer wütenden Bewegung fuhr er hoch und knurrte den Jüngeren gefährlich an. Darian, neben ihm, schüttelte nur bedauernd den Kopf. „Scheiße.“ Rhys wich erschrocken einige Schritte zurück. Aber das nützte ihm nichts mehr. Taro setzte zum Sprung über den Tisch an und noch im Flug verwandelte er sich in einen Wolf. Auch Rhys verwandelte sich im gleichen Moment und floh aus dem Club. Taro folgte ihm zornig. Es würde aufgrund ihrer Verwandlung keine Probleme geben. Der Club in dem sie waren, war ein Treffpunkt für Werwölfe, nur selten verirrten sich Menschen dorthin und wenn doch verließen sie den Club rasch wieder. Menschen fühlten sich in ihrer Gegenwart oft nicht wohl. Allerdings war das Taro im Moment egal. Für ihn zählte nur seine Beute, die er vor sich her hetzte. Er war stärker als Rhys, dementsprechend deutlich würde das Ende eines Kampf ausfallen, er würde ihn sogar töten können wenn er wollte. Das dies bei Todesstrafe verboten war, kümmerte Taro in diesem Moment wenig. Die einzige Stärke die Rhys hatte, war seine Schnelligkeit und von dieser machte er nun Gebrauch. Taro hetzte ihm nach und doch war es ihm unmöglich ihn zu erwischen. Manchmal schaffte er es seinem Blickfeld zu entkommen, doch Dank seiner Nase blieb Taro auf dem richtigen Weg. Zumindest eine Weile. Plötzlich war Rhys wieder verschwunden und Taro war es unmöglich diesen auszumachen. Dafür überlagerten zu viele andere Gerüche den seinen. Es war seltsam, der Schwarzhaarige glaubte diesen Geruch zu kennen. Nachdenklich versuchte er diese Gerüche zuzuordnen, was ihm nicht leicht fiel. Der Alkohol entfaltete nun endlich seine Wirkung. Mit einem Mal wusste er woher er diesen Gestank kannte. Ein leises Knurren kam aus Taros Kehle. Vampire. Rhys hatte ihn direkt in ihr Gebiet geführt, das würde er büßen. Allerdings musste er dafür erst wieder heil Nachhause kommen. Vorsichtig und doch rasch trat er den Rückzug an. Ich wünsche allen meinen Lesern frohe Weihnachten und schöne Feiertage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)