Bleached Moonlight von Sheik (Cause death is the best healing) ================================================================================ Prolog: -------- Es war der 02. Juni 1997... Die Kirschblütenzeit hatte gerade begonnen, es war warmer Sommer, und nichts sollte geschehen. Alle Menschen waren fröhlich, doch niemand wusste von meiner Existenz.... Ich hatte nie Freunde, Geschwister oder Familie und war immer alleine. Ich war 16 Jahre alt.... Als ich Starb.... Der 02. Juni 1997 war der verhängnisvolle Tag an dem mein einsames Leben ein Ende fand. Nun irre ich in der Zwischenwelt herum, auf der Suche nach dem Sinn meines Lebens... Ich suche Rettung.... Kapitel 1: 3. Juni ------------------ Nacht. Es donnerte. Die schneeweißen Blitze schlugen in mehrere Bäume ein, und verursachten Waldbrände, die kurze Zeit später vom feuchtem Regen wieder ertranken. In der Nähe eines der Wälder war ich. Ich lief langsame Schritte über den Waldboden. Es regnete durch mich hindurch. Mein Traditioneller Kimono schleifte über den Waldboden und entblößte immer wieder meine weißen Socken. Ich trug keine Schuhe. Mir war bitter-kalt und doch spürte ich die Kälte nicht. Ich war tieftraruig, konnte aber dennoch nicht weinen. Ich war einsam, suchte aber keine Beachtung. Ich war weder Mensch noch Geist. Durch meinen Tod wurde ich in die Zwischenwelt verbannt. An einem Ort, an dem weder Geister noch schamanen was zu suchen hatten. Deswegen konnte mich niemand sehen. Also war alles genau wie früher. Ich lief umher und keiner bemerkte mich. Ich hatte nie Freunde, die jetzt um mich trauern würden. Meine bitterlichen und schmerzerfüllten Schreie hatte nie irgendjemand wahrgenommen. Ich frage mich ob ich überhaupt gelebt habe, oder nicht schon die ganze Zeit in der Zwischenwelt hänge... Egal wie lange ich über mein Leben nachdachte, es machte nie einen Sinn. Wieso war es mir auf einmal so wichtig wo ich herkam? Wer ich war? War ich niemand? Oder doch ein kleines Feuer inmitten der Menschheit. Ich sah ein Haus. Es war groß und hübsch mit Kirschblüten umgeben. Irgendwas zog mich in die Richtung, ich konnte meine Füße nicht mehr beherrschen. Sie liefen Schritt für Schritt weiter auf das Haus zu. Ich war gebannt von dessen prächtigen Aussehen und sah durch eines der großen Tatami-Fenster. Dort saß ein Junge, etwa in meinem alter – wenn man das so nennen konnte – und laß ein Buch. Er hatte Braune Haare, etwa bis knapp an die Schultern. Nebenbei hörte er Musik über große Kopfhörer die ihm locker auf dem Kopf saßen. Er kam mit bekannt vor, war aber trotzdem total fremd. Ich sah ihn eine lange Zeit an, bis ich erkannte das sich weitere Personen in dem Haus befanden. Es waren 2 Mädchen und 4 weitere Jungs. Zwei der Jungs stritten sich. Einer Blaue Haare, so kalt wie der Winterhimmel oder blütenweißer Schnee. Der andere stechend gelbe Augen, wie die eines prächtigen Adlers. Ein weitere Junge saß auf einem Sessel und laß ebenfalls ein Buch. Er hatte sich seine dunkelbraunen Locken zu einem Pferdeschwanz hoch gesteckt und strich sich immer wieder eine Strähne aus seinem Pony zurück, die wieder und wieder vor seinen Augen baumelte. Der letzte Junge war klein, und hatte hell braune Haare. Ihn konnte ich nicht genau erkennen, weil er nur im Hintergrund manchmal vorbei lief. Eines der Mädchen war Blond, sie lag vor dem Fernseher und sah eine Soap. Ich wusste allerdings nicht welche. Sie hatte ein Schwarzes Kleid an, darunter eine bleich blaue Jeans die ihr bis knapp über die Knie ging. Das letzte Mädchen hatte ebenfalls dunkelbraune Haare, sie schien mit dem Jungen verwandt zu sein, der sich die Haare gebunden hatte. Auch sie hatte eine ähnliche Frisur und trug eine sanft-blaue Schleife in den Haaren. Ihre rechte Pony-Hälfte hing ihr vor dem Auge, aber das schien sie nicht besonders zu interessieren. Insgesamt schienen alle recht gut miteinander aus zukommen. Der Blau haarige und der mit den Gelben Augen hatten sich beruhigt. Sie saßen jeweils rechts und links neben dem blonden Mädchen vor dem Fernseher. Ich war neidisch. Sie schienen wirklich alle die anderen zu mögen. Ich tat mir in dem Moment wirklich Leid und schaute nur zur Seite um das fröhliche miteinander nicht mehr angucken zu müssen. Ich seufzte leise, auch wenn mir bewusst war, das es niemand wahrnehmen würde. Ich drehte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in den verregneten Wald. Diese Familie hätte mich Gestern davor abgehalten zu tun was ich tat... Ich lief mehrere Stunden umher. Es war inzwischen Nacht und ich war in der Stadt, auf der anderen Seite des Waldes. Ich schaute zu einem abgebrannten kleinen Haus. Es war wirklich traurig das anzusehen. Da hätte vielleicht eine Person wohnen können. Ich ging zu dem schwarzen Holz und berührte es vorsichtig mit meiner linken Hand. Es zerberste unter meinen Finger und ich schaute traurig zu den Überresten des kleinen Häuschens. Dieses abgebrannte Haus..... war meines. Kapitel 2: 4. Juni ------------------ Ich saß auf dem Dach einer der Häuser in der Nähe meines abgebrannten Häuschens und sah der Sonne dabei zu, wie sie Gold und rot schimmernd langsam hinter den Bergen hervortrat. Das Tal hier war schön gewesen. Von unserem Dorf, welches auf einem kleinen Hügel stand konnte man die prächtigen hohen Hügel im Osten sehen, wo jeden Morgen die Sonne aufging. Direkt in dem grünen, gut bewachsenem Tal war ein schimmernder schöner See. Jedem Morgen schien er zu leuchten, glitzerte und der Wasserfall, der aus dem dunklem Gestein der Felsen hervorging verursachte jeden Morgen einen Regenbogen. Zum See gab es am Ende des Dorfes einen schmalen Weg. Der Weg war bewachsen mit den schönsten Rosen, den giftigsten Glockenblumen und den wundervollsten Kirschblüten in ganz Japan. Ich entschloss mich dazu, zum See hinunter zugehen. Ich wanderte den schmalen Weg entlang und genoss die kühle Morgenluft, die durch den Tau nach Rosenblättern und Kirschblüten duftete. Ich war am See angekommen. Man konnte den Grund sehen, aber nur in den ersten paar Metern. Das Wasser war klar und kleine Fische schwammen vergnügt im Wasser. Ich folgte einem der Fische bis zum andren Ufer. Dort stand jemand. Ich sah zuerst die Füße, und schaute dann an der Person hinauf. Er hatte Holzschlappen an, eine grüne Jeans und trug ein offenes Hemd. Es war der Typ von Gestern... Er hatte seine Kopfhörer um den Hals hängen und genoss offensichtlich ebenfalls den schönen Morgen. Ich sah ihn lange Zeit an. Er war Fremd, mir allerdings total vertraut. Ich wollte mit ihm sprechen. Ich MUSSTE mit ihm sprechen. Ich stand auf und ging langsam über das Wasser. Ich hinterließ kleine Wasser ringe, die sich auf dem glitzernden See langsam nach Außen hin ausbreiteten. Der Junge sah das, und folgte den Ringen bis vor seinen Augen keine mehr auftraten. Ich stand still an der Stelle. Er sah. Er wusste das ich da war, konnte mich allerdings nicht sehen. Ich streckte die Hände nach ihm aus. Ich wollte das er mich wahrnimmt, das er merkt, das ich existierte. Ich wollte, das jemand von meiner Existenz wahrnahm. „Wer bist du?“ Es war seine ruhige Stimme die mich zurückschrecken lies. Er hatte mich wahrgenommen, doch konnte er mich sehen? Oder hören? „Mein Name ist...“ ich wollte so anfangen, doch ich konnte nicht sprechen. Nichtmal ich hörte meine eigenen Worte. Mein Mund bewegte sich, es am jedoch kein Ton heraus. Nach einigen Minuten des Wartens, schüttelte der Junge den Kopf. „War wohl nur Einbildung.“ Er drehte sich um und entfernte sich vom See. Ich blieb an der Stelle wo ich eben auch noch stand, nur stand ich nicht sondern ich saß. Ich saß und weinte bitterlich. So wie es immer gewesen war. Ich dachte jemand hätte mich wahrgenommen und war so überglücklich, dass es fast zu erwarten war, dass es wieder nur ein Fehlschlag war. Ich blieb lange beim See, fast bis zum Sonnenuntergang. Dann entschloss ich mich, den Jungen wieder zu suchen. Ich stand auf und rannte den schmalen Pfad wieder nach oben zum Dorf. Durch das Dorf hindurch in den Wald hinein. Das seichte rote Licht der untergehenden Sonne beleuchtete die saftig grünen Blätter des Waldes. Wäre ich am Leben, würde ich hier sterben wollen... Das Problem war nur... ich war bereits tot. Ich ärgerte mich über meine Dummheit. Ich rannte weiter. Lange Zeit... Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, die ich durch den Wald sprintete. Ich hatte nie eine gute Ausdauer gehabt, deswegen war ich schwer am Atmen und brach fast zusammen. Ich machte mir nichts daraus, ich rannte einfach weiter, weil ich dachte ich würde einfach weiterlaufen können, so weit ich wollte. Fehlanzeige. Mir fielen die Augenlider zu, während ich weiter rannte. Ein Farbenspiel war nun vor meinen Augen. Es sah aus wie ein riesiges buntes Feuerwerk. Ich ließ mich in der Pracht fallen. Leider auch äußerlich, und knallte mit dem Kopf voran auf den Steinboden vor dem Haus. Das letzte was ich dachte, war das ich es fast geschafft hatte. Dann verlor ich dass Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)