Kingdom Hearts: Die Nazi Tagebücher von Maniak (MSTing zu If I was your nazi, eine AU Fanfiction mit Organisation XIII als SS Mitglieder. Und nein, das ist kein Witz!) ================================================================================ Kapitel 1: Von den Entdeckungen eines Niemands ---------------------------------------------- Mein Dank geht an alle Administratoren, wenn sie das hier tatsächlich on stellen. ------------------------------ Twilight Town. Eine kleine, an einem Berg gelegene Stadt, auf einer nicht so kleinen Welt irgendwo im Multivesum. Wenn nicht gerade aufgrund einer Störung der kosmischen Ordnung Herzlose im Tunnelsystem der Stadt unterwegs sind, ist es ist eine ruhige Stadt. Kaufleute gehen ihrer Arbeit nach und Jugendliche verprügeln sich einmal jährlich in einer Pseudosportart mit Schaumschlägern. Doch wenige Meter außerhalb der Stadt, steht ein altes Herrenhaus. Bis vor wenigen Monaten war diese Villa noch unbewohnt, was sich aber änderte, kurz nachdem jemand in einem Immobilienbüro in Twilight Town einen Vertrag unterzeichnete, nachdem er einen Sack mit genug Talern auf den Tisch gelegt hatte. Dieser Jemand war ein Mexxler namens Maniak. Als es hieß, dass das alte Haus, von dem man sich eh einige seltsame Geschichten erzählte aufgekauft wurde, war der neue Besitzer, den bis dato niemand kannte und kaum jemand zu Gesicht bekam, für einige Zeit Gesprächsthema Nummer eins des städtischen Klatsches. Doch da er nicht wirklich von sich reden ließ in der nächsten Zeit und nur in die Stadt runterkam um in einigen Märkten was zu kaufen, starb das Interesse an den Unbekannten schnell ab, der offenbar tatsächlich nur ein neues Zuhause aus der Villa machen wollte. Die bittere Wahrheit war jedoch, dass Maniak weitaus mehr vorhatte, als ein paar Zimmer zu streichen. Während er die meisten Bereiche der Villa tatsächlich nur neu umdekorierte, beinhaltete seine To Do Liste betreffend der Villa noch folgende Punkte: Den Keller der Villa in einen großangelegten, unterirdischen Komplex umzuwandeln, eine Vendetta gegen das Badfictum des Multiversums von hier aus starten und wenn möglich das Unkraut aus dem Garten kriegen. Dinge, für den ihm ein nettes, von einigen sehr hilfsbereiten Mogrys geschmiedetes Artefakt, genannt der kosmische Würfel, zur Verfügung stand. Ein Wunder aus Technik und Wissenschaft, das irgendwo im Marvelkosmos vor Urzeiten zum ersten Mal geschmiedet wurde und die Macht besitzt die Realität nach den Wünschen seines Besitzers zu manipulieren. Maniak hatte ursprünglich vor den Würfel als ultimative Deus ex machina zu verwenden, doch ein Konstruktionsfehler der Mogrys ließ den Würfel „unvollständig“ werden. Maniak konnte zwar noch immer die Realität verändern, allerdings nur auf jeweils einer Realitätsebene bezogen und dann auch nur im Radius von 300 Metern um den Würfel. Was nicht gerade viel war, wenn man eigentlich Pläne mit allen Badfictionrealitäten auf einen Schlag hatte. In der Durchführung seiner ursprünglichen Pläne beschnitten, beschloß er also einen Alternativweg zu gehen, indem er zwar immer noch die Villa als Hauptquartier für seine Vendetta nutzen würde, aber sich doch erst einmal auf klassisches MSTingen beschränken würde, während er gleichzeitig die Auswirkungen von Badfictions auf andere Lebewesen beobachten würde, wie es jeder andere Mad Scientist in einer MSTing tut. Allerdings beschloss er nicht die Auswirkungen auf Menschen, sondern auf emotionslosere Lebensformen, auf Niemande zu untersuchen. Aus diesem Grund –und weil er mal das Potential des Würfels wirklich ausnutzen wollte- holte er sich mit der Hilfe des Würfels die Seelen von vier bekannten Niemanden aus dem Jenseits und gab ihnen in Form von Replikas auch eine physische Form zurück. Diese vier Niemande waren der eiskalte Gelehrte Vexen, der scharfzüngige Scharfschütze Xigbar, die sadistische Nymphe Larxene und der dusselige Demyx. Und tatsächlich lief auch anfangs alles nach Plan. Die Niemande mstingten –wenn auch unfreiwillig- eine mpreg Fanfiction, Maniak bekam seine Daten und ein Autor wurde hoffentlich mal richtig sexuell aufgeklärt. Unglücklicherweise sollte es das Schicksal Maniak seine Allmacht über die vier nicht gönnen. Es gelang ihnen ihn auszutricksen und den kosmischen Würfel selber in ihren Besitz zu bringen, ehe sie Maniak aus seinem Anwesen und in einen dunklen Korridor traten. Und während damit die Geschichte eines durchgeknallten Mexxlers zumindest nun endete, nahmen die vier Niemande die Gelegenheit war ,die Villa als neues Zuhause zu übernehmen und als Folge des Untergangs von Organisation XIII nun ihr eigenes „Ding“ zu machen. Dieses eigene Ding sah so aus, dass Demyx nun die meiste Zeit damit verbrachte in einem für ihn eingerichteten, schalldichten Raum eine ultimative Suitar Ballade zu komponieren (wobei er im Eifer auch einmal den Raum unter Wasser gesetzt und sich beinahe ersäuft hätte.), Larxene sich Büchern über Marquis de Sade und den Nihilismus zuwendete und Xigbar sich zu tote langweilte und diverse Realitäten des Multiversums besuchte ohne für irgendjemanden Herzlose zu erschaffen. Vexen hingegen, hatte sich entschlossen nach einiger Zeit seine neue Freizeit damit zu gestalten, den kosmischen Würfel zu analysieren, in der Hoffnung sein Potential selber zu nutzen. Ein Unterfangen, das durch den Umstand, dass Maniak vor seiner Verbannung noch eine Art von Sicherheitssperre des Würfels aktivierte, durch welche nur 25% seiner Macht benutzt werden konnten. Vermutend, dass der Schlüssel zur Aufhebung der Sperre in Maniaks Aufzeichnungen und Computerdateien zu finden sei, begann er damit Maniaks Forschungsberichte zu studieren und verfiel schlussendlich selber dem Analysieren von Badfictions, weshalb die drei anderen Niemande –auch aufgrund des Versuchs jede Form von Langeweile zu vermeiden- in regelmäßigen Abständen nun doch noch andere Kingdom Hearts Fanfictions mstingen, selbst wenn sie es nicht wollen. Nachdem diese Randinformationen für das bessere Verständnis der MSTing gegeben sind (und nie wieder erwähnt werden), sollte man sich vielleicht irgendwo noch die Frage stellen, was hat Maniak ausgerechnet dazu bewogen die Villa zu kaufen? Warum hat er ausgerechnet Larxene, Vexen, Xigbar und Demyx wiederbelebt, anstelle der Beispiel der Top Lieblinge der durchschnittlichen Fangirls? Und welche Macht besitzt der kosmische Würfel tatsächlich? Nun, dies ist eine Geschichte, die später noch im Detail erläutert wird, was jedoch die narrative Kausalität nicht davon abhalten wird, mit dieser Geschichte einen ersten Blick in die Abgründe des Wahnsinns der Badfics zu werfen, die Maniak möglicherweise erst über die Klippe gehen ließen. Und sie beginnt jetzt. Es war später Nachmittag in Villa Nihilis*, dem neuen Zuhause von Vexen, Xigbar, Larxene und Demyx. Eine beruhigende Stille lag über dem Anwesen, was vor allem daher rührte, dass Larxene zu Trainingszwecken in eine andere Welt gereist und Demyx als Begleitung/Sandsack mitgenommen hatte. Die einzigen die noch übrig waren, waren Xigbar und Vexen, von denen ersterer in seinem Wohnbereich Fallout 3 spielte, während letzterer unten in seinem Kellerlabor am arbeiten war. Oder besser gesagt, Maniaks Labor, welches er wiederum stellenweise von Ansem übernahm. Zumindest die ersten paar Räume, in denen auch Ansems Computer standen, während der Kapsel Raum vollkommen umgestaltet wurde und nun das eigentliche Hauptlabor darstellte, in dessen Zentrum der kosmische Würfel auf einem weißen Podest ruhte, das sich deutlich von dem nun in dunkleren Farben gestalteten Labor abzuheben wusste. Man konnte allerdings auch nicht wirklich sagen, dass er auf dem Podest ruhte. Eher schwebte er, im Abstand von 20 Zentimeter darüber, während in seinem Inneren immer wieder Lichter verschiedener Farben aufleuchteten, die von einem beunruhigend lilanen Nebel verschluckt wurden. Beobachtet wurde dieses ganze Schauspiel von Vexen, der mit prüfenden Blick vor dem Podest stand. „Unglaublich“, murmelte er, wobei sich seine Mundwinkel mit einem Anzeichen von Verachtung nach oben verzogen. „Das ein total bekloppter dieses Ding bauen und dann noch verhindern kann, dass wir es voll ausnutzen können, obwohl wir ihn ins Nichts verbannen.“ Sich von dem Podest abwendend, ging er zur östlichen Seite des Raumes, wo mehrere Regale mit Gashapons und Mangas standen. Vexen brauchte dafür fast zwei Minuten, was jedoch nicht an der Größe des Raums, sondern an dem ganzen Müll lag, der ihm den Weg versperrte. Maniak war vielleicht intelligent bzw. irre genug, ein Artefakt aus dem Comickosmos im Videospielkosmos zu verwenden um Personen ins Leben zurück zu holen, die nicht mal wirklich existierten, aber mit Ordnung hatte er es definitiv nicht am Hut. Bis auf den Bereich um Maniaks Hauptcomputer –einem riesigen, eines Batmans würdigen Superrechners, dessen Bildschirm bis zur Decke reichte und breiter war und sich der sich mit einer einfachen Apple Tastatur bedienen ließ- ging der Rest des Labors regelrecht in Ansammlungen von Papier, handgeschriebenen Notizen, Tafeln mit diversen Kritzeleien, Kisten, Büchern und ein paar Tellern mit den unidentifizierbaren Überresten von Nachmittagssnacks unter, von denen Vexen sich sicher war, dass er interessante Bakterienkultuten daraus gewinnen konnte. Vexen kannte den Begriff „zerstreutes Genie“, aber das hier war die Art von Chaos, in welchem sich nur die Person zurechtfinden konnte, die es verursacht hatte. Für Vexen hingegen stellte es eine unnötige Sissyphusarbeit dar, die es ihm nur noch schwerer machte irgendwo einen Hinweis auf die Nutzung des Würfels zu finden. Kaum hatte er nämlich einen Stapel von Aufzeichnungen gefunden wo er auf der ersten Seite Informationen zu dessen Entstehung fand, musste er auf der nächsten Seite eine Reihe von Namen für Owncharas in zukünftigen MSTings entdecken, die eh nie zustande kamen. Natürlich hätte er einfach auch einmal ordentlich aufräumen können, aber er wusste, dass er beim katalogisieren früher oder später auf etwas stoßen würde, was seinen Forschungsdrang wecken und ihn von weiteren Aufräumarbeiten ablenken würde. Und mit dem Computer war es nur wenig besser. Zwar waren nötige Daten, ausgefeilte MSTings und ins reine ausformulierte Theorien dort schneller zu finden, die Ordner in welchen sie jedoch zu finden waren oft so ineinander verschachtelt, dass Vexen erst beim fünfzehnten Fenster etwas vielversprechendes fand. Wie zum Beispiel heute morgen, als er eine Datei, in welcher Maniak die genaue Raumgestaltung des Labors eingezeichnet hatte und die auf einen Safe hinter dem Mangaregal verwies, entdeckte. Sich denkend, dass Maniak wohl darin Informationen zu dem kosmischen Würfel aufbewahrt hatte, hat er den ganzen Tag schon versucht das digitale Zahlenschloss des Safes zu knacken, bisher ohne Erfolg. „Also dann“, sagte Vexen zu sich selbst, als er die Regale erreicht hatte. Er verschob ein Sesshoumaru Gashapon im daneben stehenden Regal leicht nach links, worauf das Mangaregal zur Seite wanderte und den Tresor freigab. Die Augen schließend und einmal tief durchatmend, ließ er seine Finger knacken und tippte eine Reihe von Zahlen ein, von denen er glaubte, dass sie zutrafen. Bisher hatte er unter anderem Maniaks Geburtstdatum, den Tag an dem seine erste Fanfiction on gestellt wurde und die Anzahl der Mangas in Maniaks Besitz versucht, ohne Erfolg. Jetzt versuchte er es mit dessen Kontonummer und drückte Enter. Doch anstelle eines Klicken, hörte er nur ein lautes Surren, woraufhin auf dem Schloss die Worte „Access denied“ aufleuchteten. „Nein!“, schrie Vexen und musste zusehen, wie sich das Mangaregal wieder vor den Tresor schob. „Wieder verweigert.“ Langsam war Vexen am verzweifeln. Jedes mal wenn er eine falsche Kombination eingab, aktivierte sich ein Sicherheitsprogramm, das den Tresor wieder hinter das Regal verschwinden ließ und erst nach zehn Minuten einen erneuten Versuch erlaubte. Bei jedem dritten Fehlschlag schossen außerdem plötzlich Maschinengewehrkugel aus den Wänden, denen Vexen beim ersten Mal noch nicht entkommen konnte und die er nur deshalb überlebte, weil er nun einen weitaus resistenteren Replika Körper besaß. „Was ist die Kombination?“, fragte er sich, den Kopf gegen das Regal gelehnt und mit den Zähnen knirschend. „Was für einen verdammten, achtstelligen Zahlencode hat dieser Idiot verwendet?!“ Sich von dem Regal abwendend, hob er theatralisch die Arme in die Höhe, Gott und Kingdom Hearts fluchend und führte seine Tirade fort. „Ich meine, jedes normale Lebewesen verwendet doch eine Kombination, die irgendwie mit ihm persönlich in Verbindung steht, warum von allen Lebewesen im Multiversum mit denen ich das Pech hatte zu verkehren, er nicht?“ Nachdem Vexen sich schließlich wieder beruhigt hatte, dachte er noch einmal logisch über alles nach. Er hatte noch gut neun Minuten Zeit wieder mit einer neuen Kombination anzukommen und dann noch einen Versuch, ehe er wieder den Kugeln ausweichen musste, die inzwischen aus der gegenüberliegenden Wand Schweizer Käse gemacht hatten. Gründlich ging er alle Möglichkeiten im Kopf durch wobei plötzlich ein Gedanke hervorstach: Was, wenn Maniak keine persönliche Kombination verwendet hat? Was, wenn er entgegen aller Klischees eine Nummer wählte, die er nicht mit irgendwas assoziieren konnte? Aber wenn dies der Fall war, wie lautete die Nummer? Es musste auf jeden Fall etwas simples sein, etwas dass jemand, der auf einer Seite gleich fünf unterschiedliche Fanfictionideen notierte, nur um sie zu vergessen und drei Monate später erneut irgendwo aufzuschreiben, nicht vergessen konnte. Vexen dachte sich die Möglichkeiten genau durch und als ihm eine sinnvolle Kombination in den Sinn kam, hob sich erstmals fragend die Augenbraue über seine eigene Idee. „Das kann doch nicht sein“, dachte er trocken. „Niemand würde eine so simple Kombination verwenden.“ Dennoch war das erste was Vexen nach Ablauf der zehn Minuten tat, exakt diese Zahlen, oder besser gesagt nur einmal die gleiche Zahl achtmal einzugeben, woraufhin der Tresor sich tatsächlich öffnen ließ. „Achtmal die Null“, sagte Vexen trocken. Nicht weiter auf das Thema eingehen wollend, holte er den Tresorinhalt, bei dem es sich um mehrere schwarze Aktenordner, Skripte und ein kleines Büchlein handelte, heraus, brachte seine Beute über ein zwei Kartons stolpernd zum Computer und legte alles auf die Arbeitsfläche neben der Tastatur. Anschließend nahm er die Gelegenheit für etwas verdienten komfort war und ließ sich in den schwarzen, Drehstuhl zurückfallen, den Maniak als Arbeitsstuhl für den Computer aufgestellt hatte. Einen Schluck aus einer Tasse Tee nehmend die neben dem Stapel an frisch entdeckten Ordnern stand, genoss er erst einmal seinen kleinen Triumph über Maniaks Tresor, ehe er nach dem ersten Ordner griff und ihn aufschlug. „Also schön, was haben wir denn da“, murmelte er und machte sich dran, die Ordner zu bearbeiten. Schon nach kurzer Zeit war ihm klar, dass er auf nichts sonderlich verwertbares gestossen war. Die meisten Papiere waren nur abgeheftete Fanfiction Notizen, einige Originalskripte von Fanfictions und ein handgeschriebenes Notiz/Tagebuch, dessen Inhalt zumindest beim Überfliegen für Vexen keinen sonderlich wichtigen Eindruck machte. „Verdammt“, fluchte er und schlug einen Ordner mit Badfictions zu. „Ein Safe für schlechte Fanfictions. Wer in Tetsuya Nomuras Namen, betreibt dafür einen solchen Aufwand?“ Seufzend legte er den Ordner zur Seite, wobei plötzlich ein größeres, offensichtlich nur lose in den Ordner gelegtes Skript rausrutschte. Vexen wollte danach greifen und es zum Ordner legen, als sein Blick auf eine handgeschriebene Notiz auf der ersten Seite fiel, die „Horrible Crapfic“ lautete. Das war für ihn doch ein Grund, sich dem Skript wirklich zuzuwenden. Soweit er aus einigen von Maniaks Notizen herauslesen konnte bisher, trugen nur eine handvoll von Fanfictions diese Bezeichnung. Fanfictions, die nach einer kleinen Recherche im Internet sich oft auf tvtropes „Horrible Fanfiction“ Seite nachlesen ließen und von denen Vexen bisher nur ein Exemplar namens „Naga`s Eyes“ angelesen hatte. Hinterher musste er sich aber gründlich duschen, da er sich schmutzig fühlte, bzw. sein Körper das Gefühl von schmutz projizierte. Nicht sicher ob er es riskieren sollte, es zu lesen, schaute er für einige Minuten sich das Skript an und beschloss schließlich doch, diesem Exemplar einen Versuch zu geben. „Es kann kaum schlimmer als Naga`s Eyes sein“, sagte er noch wie zur Beruhigung zu sich selber und blätterte das Deckblatt um. Vexen überflog mit prüfenden Blick die ersten Seiten der Fanfiction, wobei sich schon auf der zweiten Seite seine linke Augenbraue prüfend nach oben zog. Als er Seite vier durchgelesen hatte, begann er nun aufmerksamer den Inhalt der Blätter zu lesen. Als er schließlich Seite 14 von mehr als 60 erreicht hatte, wunderte er sich, ob seine Augen ihm einen Streich gespielt hatten. Er blätterte noch einmal zurück, las alle bisherigen Seiten, inklusive sechs weiteren aufmerksam durch und nachdem ihm klar wurde, dass er nicht halluzinierte, legte er das Skript weg, um sich Maniaks Computer zu widmen. Er brauchte ein paar mehr Hintergrundinformationen über die Thematik der Badfiction, da er nicht wirklich glauben konnte, dass das was er da las, tatsächlich einen historischen Hintergrund hatte. Unglücklicherweise genügten ein paar schnell ausgewählte Artikel auf multiversuspedia um ihm zu zeigen, dass es doch wahr war. Es war 17:20 Uhr, als Xigbar endlich Fallout 3 durchgespielt hatte und beschloss nach seinem Kollegen Vexen zu schauen, da er befürchtete, dass sein Kollege irgendwann in seiner Arbeit ersticken würde.** Als er das Labor betrat, war das erste was er sah natürlich das übliche Chaos, das er allerdings einfach zu umgehen wusste, indem er seine Fähigkeiten einsetzte um sich zu Vexen zu teleportieren, der noch immer am Computer saß. Zumindest so, dass Xigbar nun hinter Vexen kopfüber in der Luft hing. „Na Vexen, wie geht es so?“, wollte Xigbar wissen, während er in einem 180° Salto dafür sorgte, dass er wieder mit beiden Füssen auf der Erde stand. „Hast du mal wieder deinen Tag verbracht den Würfel zu entschlüsseln? Oder hast du dich doch lieber auf das Bestimmen von Fanfictionklischees beschränkt?“ Vexen gab keine Antwort, was Xigbar dazu verleitete etwas näher ranzugehen und mal einen Blick von der Seite auf seinen Kollegen zu werfen, der überraschend niedergeschlagen wirkte für ein emotionsloses Wesen. „Man, du hast auch mal besser ausgesehen“ , bemerkte er. „Ich glaube du solltest weniger Zeit vor dem Computer verbringen und mal im Wald spazieren gehen. Oder von mir aus ein Eichhörnchen autopsieren, auf jeden Fall...“ „Unglaublich“ „Vexen?“ „Einfach unglaublich. Ich meine, ich habe bisher wenig Fanfictions analysiert, aber diese Geschichte...“, sagte der Angesprochene und unterbrach sich selber, um sich mit zwei Fingern seufzend das Nasenbein zu massieren. Dies allein war schon genug um Xigbar Sorgen zu machen. Er kannte Vexen lange genug um zu wissen, dass der „eiskalte Gelehrte“ nur dann dieses kleine Anzeichen von durch Körpersprache ausgedrückter Emotion an den Tag legte, wenn er kurz vor einem Nervenzusammenbruch oder künstlichen Wutanfall*** stand. Eine Leistung, die zuletzt nur eine Fanfiction mit mpreg zu Stande brachte, die Vexen dazu verleitete, eine Stunde über sexuelle Aufklärung zu halten. „Vexen, geht es dir gut?“ „Hm?“ Vexen drehte sich jetzt erst um und schaute Xigbar mit einem Blick an, der klar werden ließ, dass er sich der Präsenz seines Kollegen jetzt erst bewusst wurde. „Oh du bist es Xigbar. Schon lange hier?“ „Nur die letzte Seite Word über“, meinte Xigbar jovial und ging etwas näher zu Vexen heran, um zu sehen, was er eigentlich gerade tat. „Und was ist der Grund dafür, dass du offenbar einen Zustand geistiger Erschöpfung erreicht hast, wo du ein Aspirin brauchst? Hast du dir Naga`s Eyes wieder angelesen? Ich habe dir doch gesagt, wir werden dieses Ding nicht analysieren, du solltest die Datei also löschen und...“ „Nein“, unterbrach Vexen den Redefluss seines Kollegen, „Nein, diesmal ist es was... anderes.“ „Wie anders?“, wollte Xigbar wissen. Vexen begann daraufhin widerwillig zu erzählen, wie er in Maniaks Tresor auf den abgehefteten Fanfictionstapel stieß, dessen Geschichte Vexen dazu verleitete im Internet nachzuforschen, was es mit den Begriffen Holocaust, drittes Reich und Adolf Hitler auf sich hatte. Als er am Ende seiner Ausführungen angelangt war, befand sich Xigbars Kinnlade einige Zentimeter weiter unten. „Okay Vexen, nur damit ich das noch mal verstehe: Diese Fanfiction ist eine AU Shonen Ai, die uns als... wie hast du sie genannt, Navis?“ „Nazis Xigbar, Nazis“, korrigierte Vexen ihn. „Danke. Als Nazis darstellt?“ „Ja Xigbar, das habe ich.“, bestätigte Vexen und schaute dabei verächtlich auf das vor dem Computer liegende Fanfiction. „Und glaub mir. Ich habe sehr gründlich nachgedacht, aber keine Begründung dafür gefunden die unser Auftreten in dieser Fanfiction, geschweige denn deren Existenz rechtfertig.“ „Na das kann ich verstehen“, meinte Xigbar. Sein Blick war auf den Computer gerichtet, wo ein von Vexen aufgerufener Artikel über einen gewissen Hitler neben den Bildern von mehrerer marschierenden Soldaten in braunen oder schwarzen Uniformen und mehreren, ausgehungerten Menschen. „Ich meine, wir haben unter Xemnas auch ne Menge „Mist“ gemacht, um es mal harmlos auszudrücken. Aber wir sind wenigstens fiktive Figuren und nachdem uns die Stachelfrisur erledigt hat, wurde eh der multiuniverselle Reset Button gedrückt. Aber das hier ist Realität.“ „So sehr ich es verabscheue, wenn du die vierte Wand durchbrichst, ich muss dir recht geben“, meinte Vexen und fügte sich wieder dem Computer zuwendend noch hinzu: „Wobei man bezogen auf das Multiversum mit dem Begriff Realität vorsichtig sein sollte.“ „Du weißt wie ich das meine“, sagte Xigbar. „Und Maniak wollte diese Fanfiction mstingen?“ Vexen begann sardonisch zu lächeln und wandte sich wieder dem Computer zu.„Nicht nur wollen, er hat es sogar.“ Xigbar sah zu, wie sein Kollege ein paar der Fenster wegklickte und ein anderes Befehlsfenster aufrief, das insgesamt 14 Videodateien erhielt. „Was du hier siehst ist die komplett gemstingte Version von „If I was your nazi“...“ „Oh man, der Titel stinkt ja schon vor Shonen Ai...“ „Lässt du mich bitte ausreden?“, fragte Vexen eingeschnappt und räusperte sich, bevor er weiterfuhr. „Wie ich sagte: Es ist die komplett gemstingte Version, die er offenbar, wenn ich seinen Tagebuchaufzeichnungen glauben schenken darf, als Einzel MSTing für irgendeine Internetseite on stellen wollte.“ „Und warum hat er es nicht getan?“ „Das ist eine Frage, auf die ich noch keine Antwort habe“, antwortete Vexen und lehnte sich etwas in seinem Stuhl zurück, die Hände zusammengefaltet vor seinem Gesicht. „Ich vermute, dass er sich nicht sicher war, wie die Fanfiction ankommen würde.“ „Das glaube ich gerne“, meinte Xigbar nervös lächelnd. „Ich meine, da hätte jemand von uns auch Xemnas mit Mansex ansprechen können, es wäre auf dem selben, suizidgefährdeten Niveau wie das hier gewesen.“ „Äußerst... fantasievoller Vergleich“, bemerkte Vexen, den Blick prüfend auf den Bildschirm gerichtet. Wieder einmal konnte Xigbar in Vexens Körpersprache etwas erkennen, wobei es sich diesmal um eine gewisse Form von Unsicherheit zu handeln schien. „Du hast die Daten noch nicht angesehen?“, fragte er schließlich, woraufhin der eiskalte Gelehrte nur mit einem leichten Kopfnicken erwiderte. „Ich finde es einfach seltsam. Dies ist möglicherweise ein erster Einblick den wir in Maniaks MSTing Psyche bei einer aktuellen MSTing und nicht nur danach oder davor erhalten würden, wie in den Tagebuchaufzeichnungen. Wir würden die Auswirkungen einer Badfiction, die nach meinen Nachforschungen so schlecht ist, dass sie schlimmer als Naga`s Eyes gilt, auf einen echten Menschen und nicht nur einen Trottel wie Demyx sehen. Bei Kingdom Hearts, wir könnten vielleicht Hinweise in den Aufzeichnungen finden, die uns helfen, den Würfel zu decodieren!“ „In Ordnung, das sind eigentlich genug Gründe es dann doch abspielen zu lassen. Was hält dich also davon ab?“ „Die Tatsache, dass ich nicht wissen will, was diese Fanfiction meinem geistigen Zustand antun würde, wenn ich sie allein lese“, antwortete Vexen trocken „Im Gegenstaz zu dir, habe ich Naga`s Eyes komplett gelesen. Und glaub mir, die Emotionen die mir mein Körper als Reaktion darauf vortäuschte waren nicht sehr angenehm. Alleine, bin ich mir mehr oder weniger unsicher, das hier anzutun.“ Xigbar schaute Vexen lange Zeit schweigend an, dabei die Worte des selbsternannten Genies gründlich durchgehend, in der Hoffnung im versteckten Sinn dieser Aussage etwas anderes als „Ich brauche jemanden, der mir das Händchen hält wenn ich das anschaue“ zu finden. Doch als er feststellte, dass es sonst nichts anderes in dieser Aussage gab, seufzte er laut und stellte die entscheidende Frage: „Hast du was dagegen, wenn ich es mit dir anschaue?“ Vexen schaute nur abschätzend auf und antwortete: „Wenn du unbedingt willst. Aber wehe du redest rein.“ „Keine Sorge, ich bin schon still wie ein Fisch“, erwiderte Xigbar und konnte sich ein Grinsen über Vexens Unvermögen um Hilfe zu bitten nicht verkneifen. „Ich bin nur noch einmal kurz weg.“ „Was?“ Ein leichtes Sauggeräusch war zu hören und mehrere am Boden befindliche Blätter flogen auf, als sich ein von Xigbar beschworener, dunkler Korridor öffnete. „Ich möchte nur noch etwas schnell erledigen, bevor wir beginnen den Nervenzusammenbruch unseres „Lebensgebers“ auf dem großen Bildschirm zu genießen“, sagte Xigbar, zog dieMantelkapuze über den Kopf und betrat den dunklen Korridor. Bevor Vexen irgendetwas erwidern konnte, hatte sich dieser schon wieder geschlossen und Vexen war wieder alleine im Labor. „Großartig. Vor dem nächsten Kapitel erfahre ich also nichts über die Auswirkung der fanfiction auf andere Lebewesen.“, sagte er und drehte sich wieder dem Bildschirm zu. Drei Sekunden später verfluchte er sich selber dafür, dass er sich von Xigbar mit dem Brechen der vierten Wand anstecken ließ. *= Der Name für die Villa war das Ergebnis einer Diskussion der vier Niemande, ob ihr neues Zu Hause eigentlich einen Namen verdient hatte. Nachdem sich alle einig waren, dass es bescheuert war von dem Platz immer als "das alte Herrenhaus" zu reden, kam man auf verschiedene Namensvorschläge, von denen Vexens schlußendlich ausgewählt wurde. Vexen persönlich sah den Namen übrigens als äußerst clever und intelligent an. Womit er allerdings der einzige war, da Xigbar die Idee zwar als clever aber nicht sehr einfallsreich ansah, Larxene stinklangweilig und Demyx eh keine Ahnung hatte, was es bedeutete, selbst wenn man es ihm erklärte. **= Natürlich würde Vexen nicht in dem Labor ersticken. Zumindest nicht, wenn er bald den Teller mit der seltsamen Pilzkultur finden würde, welche die Luft verpestete und das Ergebnis von seit zwei Monaten stehen gelassenen Nudelsalatresten war. ***=Künstlich deshalb, weil Niemande aufgrund des Mangels an Emotionen keine echten Wutausbrüche haben können. Aus diesem Grund wirkt auch alles was sie Ersatzweiße dafür zum Ausdruck bringen wollen auch so überdramatisiert wie ein cholerischer Anfall von Donald Duck. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)