Krieg der Engel von Alex-sama ================================================================================ Kapitel 32: Engel oder Bengel? ------------------------------ Hier ein kleines Bonuskapitel, das ich unbedingt schreiben wollte. ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „ALEX!“, brüllte man hinter ihm und er sah grinsend zurück. Die Schwester sah ihm wütend nach und drohte ihm mit gehobener Hand. Er sah nicht hin, wo er lang lief und stieß mit jemanden zusammen, entschuldigend sah er auf. Es war Pater Paul in den er hinein gelaufen war. „Guten Morgen, Alex. Was hast du nun wieder angestellt?“ „Morgen“, lächelte er. „Ich habe gar nichts gemacht. Miriam hat Schwester Madeleine mit ihrem Brei beworfen“, feixte er und wusste irgendwie, dass es auch den Pater amüsierte. „Du hast sie doch nicht dazu angestiftet.“ Mahnend wurde er angesehen, aber das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes machte es ihm schwer es auch ernst zu nehmen. „Nein, ich doch nicht.“ Noch immer erheitert lief er weiter. Kopfschüttelnd wurde ihm von Pater Paul hinter her gesehen. Alex mochte ihn, er nahm so etwas nicht so ernst und lachte selbst darüber, wenn auch nur im Stillen. Außerdem war er der Einzige, der nicht versuchte ihn mit Medikamenten voll zu pumpen und damit ruhig zu stellen. Irgendwo klirrte etwas und Glas zerbrach. Schnell lief er um die Ecke und sah dort eine fluchende Andrea hocken. Sie war Praktikantin. Er hatte schnell bemerkt, dass man sie leicht hochnehmen konnte. Lächelnd lief er zu ihr. „Warte, ich helfe dir“, murmelte er und hockte sich zu ihr. „O nein, bitte, Alex, du hast mir gerade noch gefehlt. Geh bitte jemand anderes ärgern.“ Flehend sah sie ihn an. „Keine Sorge, ich will dir nur helfen“, meinte er ein wenig pikiert. Sie tat so, als wolle er andere immer nur ärgern. Murrend gab sie nach und ließ sich helfen. Andrea hatte das Tablett mit den Glasgefäßen für die Medikamente fallen lassen und die Scherben lagen nun über die ganze Breite des Ganges verstreut. Vorsichtig schob er das Glas zusammen und legte es auf das Tablett. Auf sich konnte er hin und wieder ihren Blick spüren. Plötzlich schnitt er sich in den Finger. „Au! So ein Mist!“ Rasch nahm er den Finger in den Mund und leckte das Blut ab. „Zeig mal her.“ Sie sah ihn fordernd an und hielt die Hand hin. „Es geht schon.“ „Alex.“ Seufzend hielt er die Hand hin und sie besah sich den Schnitt, aus der Kitteltasche holte sie eine Pflasterpackung. Er beobachtete sie, wie sie ein Pflaster nahm und es sanft auf die kleine Wunde klebte. „Du solltest besser aufpassen.“ „Dann sieh du mich nicht so an, als hätte ich irgendwas im Gesicht“, lächelte er und schob weiter die Scherben zusammen. Etwas rot machte auch sie weiter, so waren sie bald fertig und erhoben sich wieder. „Danke.“ „Keine Ursache.“ Alex steckte die Hände in die Hosentasche und lief neben ihr her. „Wie kommt es, dass du heute so hektisch wirkst?“ „Ich hab heute verschlafen und bin zu spät gekommen. Die Oberschwester hat mich schon den ganzen Tag auf dem Kicker“, betreten ließ Andrea den Kopf hängen. Er lächelte sie an und blieb mit ihr auf der Gangkreuzung stehen. „Ich werd mit ihr reden“, versprach er. „Nein, Alex, ich bin dir dankbar, dass du mir mit den Gläsern geholfen hast, aber das geht wirklich nicht.“ „Zu spät“, lachte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ihre Augen weiteten sich, er achtete nicht darauf und rannte los. „Alex!“, schrie sie ihm noch hinter her, doch er war schon weg. Es war ihm ein Rätsel, wieso sich alle immer so leicht aufregten. Selbst bei Kleinigkeiten. ~ ~ ~ Erleichtert sah er, wie Alex bei Ines saß und sich mit ihr unterhielt. Das Mädchen war eigentlich tief depressiv und sprach sonst mit niemandem, weil ihre Eltern erst nichts von ihr wissen wollten und sie dann geschlagen hatten. Aber wenn Alex sie besuchte, lächelte sie sogar. „Nein, wirklich du hättest sie sehen sollen. Der Brei ist ihr mitten ins Gesicht geflogen“, erzählte er begeistert und Ines lachte laut los. Auch er musste Schmunzeln, Madeleine hingen noch Stunden später ein paar Breireste im Haar und sie beschwerte sich über den Jungen. Doch das war ihnen allen lieber, als ihn allein im Zimmer sitzen und auf irgendwelche Zettel etwas schreiben zu sehen oder sein leises Schluchzen und Schniefen zu hören, wenn ihn das Geschehene einholte. „Ich hab gehört, du hast Schwester Andrea geküsst“, grinste die Kleine Alex an. „Nur auf die Wange um sie zu ärgern.“ „Du bist gemein, Alex.“ „Aber dann hättest du doch nichts zu lachen.“ Paul schüttelte den Kopf. Andrea konnte einem nur leidtun, der Junge suchte immer sie für seine kleinen Streiche aus. Und doch konnte keiner ihm lange böse sein, dazu war er einfach zu herzensgut. Er trat in den kleinen Gruppenraum und lächelte. „Alex, kommst du bitte?“ „Was? Ist es schon so spät?“ „Du hast die Zeit schon wieder vertrödelt.“ „Tut mir Leid, Pater Paul.“ Er stand auf und tätschelte Ines auf dem Kopf. „Wir sehen uns später, Ines.“ „Ja, bis später.“ Traurig sah sie ihm hinter her, als er zu ihm kam und sie dann gemeinsam zur Kapelle gingen. „Wie geht es dir heute?“ „Bestens, das sollten Sie doch schon bemerkt haben.“ Paul nickte, ja, ihm ging es an diesem Tag besser, aber das war keine Garantie. In seinem Inneren konnte es ganz anders aussehen, oft genug hatte er feststellen müssen, dass der Junge so etwas gut verstecken konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)