Total eclipse von Sakurairo (Puppyshipping) ================================================================================ Kapitel 1: Do you feel the pain? -------------------------------- Sooooo, das erste Kapitel, dass ich mal als eine Art Prolog sehe. Aber ich kennzeichne es einfach nicht so. Irgendwie bin ich mir da selbst noch unschlüssig. Es ist ja einfach nur eine EInleitung. So~ und damit verabschiede ich mich und geb ganz kribbelig das erste Prolog-Kapitel-Dingsi frei xD Achso...Rehtschreibfehler können durchaus drin sein. Ich Entschuldige mich schonmal dafür. Ich muss mir, wenn irgendwer überhaut hier liest, wohl jemanden als Korrekteur suchen, sonst wirds wohl ziemlich katastrophös enden. Alohaa~ und viel Spaß =D „Du dreckiger Bastard.“ Etwas Hartes traf ihn am Kopf, ein weiterer Schlag folgte. Er taumelte benommen zurück. Jemand packte ihn am Kragen, drückte ihn gegen die Wand. Eine Alkoholfahne wehte ihm entgegen. „Wenn du nicht tust, was ich dir sage…gnade dir Gott.“ Seine Kehle wurde zusammen gedrückt. Der mangelnde Sauerstoff benebelte seine Sinne. Mit einem Ruck lösten sich die wurstigen Finger von ihm. Dumpf sank er zu Boden. „Hast du mich verstanden?“ fauchte ihm die Stimme lallend entgegen. Ein leises Keuchen und Husten drang hervor. Erst, als wieder Sauerstoff durch seine Lungen strömte, legte sich der Schleier. „Fahr zur Hölle“ stieß er hervor und krümmte sich unter dem Schmerz, der ihn darauf traf. Wieder und wieder wurde auf ihn eingetreten Ohne Unterlass wurde jede Stelle seines Körpers von Schmerz durchstoßen. Erst als er den Kampf gegen die Schwärze und den Schmerz verlor, wurde er zur Seite gerollt. „Wag es nie wieder…“ ein letzter schallender Schlag traf sein Gesicht und hinterließ eine weitere Blutspur. Benommen nahm er das schwarz-weiße Flimmern des Fernsehers war, das den schäbigen Raum erhellte. In einem Sessel saß, in sich zusammen gesunken, der Mann, den er mehr als alles andere auf diese Welt verachtete. Vorsichtig und mit zitternden Gliedern richtete er sich auf, kämpfte einige Sekunden gegen Schwindel und Übelkeit und zog sich langsam an einem Tisch hoch. Er wackelte bedrohlich. Er versuchte einen Aufschrei zu unterdrücken und gab stattdessen ein leises Röcheln von sich. Langsam ging er auf den unförmigen Körper zu. Das sonst sanfte Braun durchbohrte die plumpen Gesichtszüge des Mannes. „Verrecke…“ flüsterte er leise, bevor er sich zur Tür schleppte. Niemals mehr würde er sich halb zu Tode prügeln lassen. Nie wieder. Als er auf der Straße stand und ihm der eisige Wind entgegen wehte, klärten sich auch seine Gedanken wieder. Ein Zittern drang durch seinen Körper und ließ Schmerz und Kälte in einem Hustenkampf durch die Nacht hallen. Er stützte eine Hand an der Wand ab. Heute würde er all dem ein Ende setzten, egal wie. Dieses Haus, dieses dreckige Loch würde er niemals wieder betreten. Auch wenn er an der Kälte dieser Nacht zugrunde gehen sollte, so würde er wenigstens in Würde sterben und nicht in irgendeinem schimmeligen Loch dahinsiechen. „Reiß dich zusammen…“ fluchte er leise, als er sich weiter voran zwang. Mit schweren Schritten torkelte er die Straße entlang. Jede Bewegung schmerzte, trieb ihm wieder den Nebel in die Augen. „Du bist nicht schwach…“ kämpfte er leise. Eine kleine Unebenheit ließ ihn Straucheln und auf den kalten, schwarzen Asphalt fallen. Um Beherrschung ringend, das Bewusstsein nicht zu verlieren, versuchte er verzweifelt sich aufzurichten, doch seine Arme gaben nach, hatten keine Kraft mehr. Verzweifelt sank er zu Boden und spürte die eisige Oberfläche des Untergrundes an seiner Wange. Taubheit breitete sich über seinen Körper aus. War es der Schmerz? Die Kälte? Oder hatte sein Körper bereits aufgegeben? Egal, was es war, es zwang ihn, liegen zu bleiben, erneut den Kampf gegen die undurchdringliche Schwärze zu verlieren. Das leise Summen des Wagens ließ seinen Besitzer beinahe in Trance fallen. Müde rieb er sich die Augen und warf einen Blick auf seine Uhr. Halb drei früh. Viel zu lang hatte er über Akten gesessen, Verträge geprüft und Geschäfte überdacht. Des Öfteren hatte sein Telefon dieses elendig Nervtötende Geräusch von sich gegeben, das ihm jedes Mal aufs Neue den Nerv raubte. Am anderen Ende, war meist die leise und schüchterne Stimme seines Bruders gewesen. Wie immer bettelte er darum, dass sein großer Bruder doch endlich Heim kommen sollte. Und wie so oft zuvor, wurde er mit ein paar flüchtigen Worten abgewimmelt. Schließlich hatte der Kleine genug teuren Kram, mit dem er sich beschäftigen konnte. Ein leises Ruckeln brachte in zurück in die Realität. „Was soll das?“ fragte er unwirsch und sah zu dem Fahrer, der auf die Straße starrte. „Sir, ich denke, das sollten Sie sich ansehen!“ Ein entnervtes Seufzen ließ verlauten, dass es einfach zu spät war, um sich mit irgendwelchen Banalitäten auseinandersetzten zu müssen. Er hörte, wie eine Türe geöffnet wurde und stieg ebenfalls aus. Mit verschränkten Armen trat er vor den Wagen. „Da liegt was!“ stellte er nüchtern fest und sah auf den reglosen Körper am Boden. Erst einen Moment später stellte er fest, dass ihm die blutverschmierten und beachtlich geschwollenen Gesichtszüge bekannt vorkamen. „Sammeln Sie den Dreck ein und dann fahren wir weiter.“ Mit diesen Worten, drehte er sich um und verschwand im Innern des Wagens. Mit seinen langen, schmalen Fingern massierte er sich die Schläfen. Was sollte jetzt noch Schlimmeres kommen. Ein paar Minuten später saß sein Fahrer wieder auf seinem Platz, den Besitzer sichtlich angespannt auf dem Rücksitz und daneben ein bewusstloser Körper. Schwere Eichentüren öffneten sich, noch bevor er aus dem Fahrzeug gestiegen war. „Sir?“ „Was?“ eisig hallte seine Stimme von den Wänden wieder, als er die erste Stufe der Treppe nahm. „Was…was sollen wir mit ihm machen?“ „So viel Dummheit hätte ich Ihnen selbst zu so später Stunde nicht zugetraut.“ Ohne sich umzudrehen oder etwas zu ergänzen entfernte er sich und stieg die Stufen weiter hinauf. Schlaf war in diesem Moment der Einzige Zeitgenosse, den er sich wünschte. Schnell schritt er den dunklen Gang entlang, betrat das lang ersehnte Zimmer und ließ sich kurz danach auch schon in das große Bett fallen. Seine Kleider lagen jedoch ordentlich gefaltet Auf seinem Bettkasten. Wenn es eines war, dass er hasst, dann war es Chaos. Er warf einen letzte Blick auf die Uhr, der ihn resigniert Seufzen ließ. Das Licht erlosch und nach ein paar Sekunden waren nur noch regelmäßige Atemzüge zu hören. Kapitel 2: Well...I'm confused ------------------------------ Oh man. Meine erste richtige fanfic und ich hab vier liebe Kommis bei dem ersten Popeligen Kapitel. Vielen, vielen Dank >///< Gott hab ich mich gefreut. Also hier ist dann auch das zweite...es ist nicht besonders lang, aber ich wollte es inhaltlich nicht noch irgendwie besonders ausreizen. ich hoffe, dass ich in Zukunft auch mal längere passagen drin habe. Auf ejden Fall hoffe ich,d ass es euch gefällt >///< Die Sonne, die selbst durch die dichten Vorhänge penetrant in sein Gesicht schien, ließ ihn schon mit diversen Flüchen auf den Lippen erwachen. Als er blinzelnd die Augen öffnete und versuchte die verschwommene Zimmerecke zu erkennen, wurde ihm bewusst, dass es sowohl zu hell, als auch zu weiß in diesem Zimmer war. Das war definitiv nicht sein Zuhause. Es fehlte das morgendliche Geschrei der Kinder, der beißende Geruch nach Abfall und vor allem das laute Hämmern von Fäusten an seiner Türe. „Scheiße…was…argh“ Nach Luft schnappend ließ er sich zurück aufs Bett fallen, nachdem er ruckartig aufgefahren war. Da waren sie wieder, die Schmerzen. In seinem noch benommenen und schläfrigen Zustand hatte er sie beinahe vergessen. Jetzt machten sie sich jedoch mehr als deutlich bemerkbar. Seine Glieder schmerzten und sein Schädel brummte. Diesmal langsamer versuchte er sich aufzurichten. Umständlich stützte er einen Ellbogen ab und sah an sicher herunter. Ein weißer Verband strahlte ihm entgegen. Wo war er eigentlich, wer hatte ihn verarztet und wo zu Teufel waren seine Klamotten? Das einzige Kleidungsstück, das man ihm gelassen hatte, war seine Unterwäsche und selbst die schien nicht ihm zu gehören. Er versuchte sich daran zu erinnern, was passiert war. Ein paar Bilder drängten sich in sein Gedächtnis. Er wusste, dass sein Vater gestern zu weit gegangen war, dass er endgültig abhauen wollte, doch mehr war da nicht, nur ein Rauschen. Murmelnd und immer noch fluchend, schleppte er sich aus dem Bett. Das Zimmer in dem er sich befand war nur spärlich möbliert, was der Gemütlichkeit aber dennoch keinen Abbruch tat. Zentral im Raum stand ein großes Bett, es hatte ganz klassisch weiße Vorhänge an den Seiten. Eine großzügige Fensterfront säumte die Rechte Seite des Zimmers. Trotz der schweren und dichten Vorhänge drang weiter Licht in den Raum. Er zog einen der Vorhänge zur Seite und blinzelte benommen. Trotz der kühlen Jahreszeit leuchtete die Sonne von einem hellblauen Himmel. Er trat zur Tür und öffnete sie. Vor ihm erstreckte sich ein langer Flur. Im Gegensatz zum Zimmer, war er dunkel und unbeleuchtet. Langsam und mit nackten Füßen wanderte er ihn entlang. Ein leichtes Schaudern lief ihm über den Rücken. Irgendwie war es unheimlich still, trotz der Sonne wirkte es düster und bisher war ihm niemand begegnet. Ihm dröhnte der Kopf und eigentlich wünschte er sich nichts sehnlicher, als wieder in dieses wundervoll weiche und warme Bett zurückzukehren. Aber schließlich konnte er nicht darauf warten, dass irgendein Irrer in sein Zimmer stürmte und über ihn herfiel. Energisch schüttelte er den Kopf, was er sofort danach auch wieder bereute, denn nicht nur die Schmerzen machten erneut ihre Runde durch seinen Körper, auch sein Gleichgewichtsinn war noch nicht vollkommen wiederhergestellt. So torkelte er gegen eine der Wände, wobei er nicht nur ein Gemälde von der herunterriss, sondern auch eine Vase, die von einem Sockel stürzte, an dem er verzweifelt versuchte sich festzuhalten, während er dem Boden entgegentaumelte. Ein lauter Schmerzensschrei hallte durch den Raum. Es wurde eine Türe geöffnet und jemand kam vor ihm zu stehen. „Was soll der Krach?“ eine eiskalte Stimme drang in sein Ohr, die ihm gleichwohl vertraut, wie auch verhasst war. „Kaiba?“ stieß er entsetzt hervor, als er sich langsam wieder aufrappelte und einen erneuten Aufschrei dabei unterdrückte. „Unglaublich, dass du das mit deinem Intelligenzquotienten noch feststellen kannst, Wheeler.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Türrahmen. Da standen sie sich also gegenüber. Einer der berühmtesten und reichsten Menschen dieser Stadt, Seto Kaiba, Inhaber der Kaiba Corp., überaus begabter Duellant und zudem noch unglaublich beliebt, trotz seiner abweisenden und kühlen Art. Ihm gegenüber mit geballten Fäusten und zornigem Ausdruck in den Augen, Joseph Wheeler, weniger reich, aber dennoch nicht minder begabt, aufbrausend und in diesem Moment alles andere als begeistert. Zwei Menschen, die sich in ihrer Abneigung gegeneinander in nichts nachstanden. Kristallenes Blau traf auf helles Braun. „Was tust…nein…was tu ich hier?“ Die Wut über Kaibas Kommentar war nun Verwirrung gewichen, was um alles in der Welt er gerade in diesem Gebäude tat. „ICH wohne hier. Und du…“ er grinste überheblich und musterte Joey. „Solltest doch langsam gelernt haben, wie man sich anzieht, Köter.“ Ihm stieg die Zornesröte wieder ins Gesicht. „Würd’ ich ja, Geldsack, wenn ich wüsste wo meine verdammten Klamotten sind! Warum bin ich überhaupt halb nackt, und dazu auch noch in deiner protzigen Villa?“ seine Stimme hallte von den Wänden. Er hatte jedoch nicht die Absicht, die Lautstärke in ferner Zukunft in irgendeiner Weise auch nur minimal zu verringern. Joey sah, wie Kaiba ihm den Rücken zudrehte und in das Zimmer verschwand, aus dem er scheinbar gekommen war. Er eilte ihm, so gut es ihm eben möglich war, hinterher. „HEY!“ brüllte er wütend und ignorierte den Schmerz, der ihm durch die Brust zog. „Lass mich nicht einfach blöd rumstehen!“ „Keine Sorge, Köter, dumm herumstehen kannst du auch ohne meine Anwesenheit.“ Er griff nach dem Telefonhörer, drückte eine Taste und sprach, ohne zu warten. „Mary, hier wartet etwas, das angezogen werden will.“ Schon legte er den Hörer wieder aus der Hand. „Was soll der Scheiß? Und warum verdammt bin ich hier?“ Fauchte Joey, als er den spöttischen Ausdruck auf Kaibas Gesicht bemerkte, der sich in seinen Stuhl gesetzt hatte. „Da du dich scheinbar nicht einmal minimal in der Lage bist dich zu beherrschen, hast du mir gestern auf der Straße im Weg gelegen. Bevor allerdings noch irgendeiner dieser erbärmlichen Paparazzi auf die Idee gekommen wäre, daraus eine billige Story zu machen, hab ich den Dreck von der Straße kratzten lassen.“ „Arroganter Geldsack“ fluchte Joey leise. „Und seit wann ist der große Seto Kaiba so großzügig und lässt mich in seinem Haus übernachten?“ Joey versuchte ihn durchdringend anzusehen, konnte aber seine Verwirrung, und vor allem seinen Zorn dennoch nicht ganz verbergen. „Es war spät, ich war müde. Keine weiteren Ausführungen, Wheeler.“ Er lehnte sich zurück und fixierte Joey aus blauen, stechenden Augen. „Damit eines klar ist, du bleibst so lange hier, bis man keinen einzigen Kratzer mehr sieht. Einen Skandal wegen Körperverletzung kann ich nicht gebrauchen. Versuchst du abzuhauen, sperr ich dich ein. Wenn du Geld willst, das kannst du haben.“ „Ich verklag dich, ich schwör’s dir, Kaiba. Du mit deiner scheiß Kohle glaubst wohl, dass du dir alles erlauben kannst.“ Auf Kaibas Gesicht erschien ein süffisantes Lächeln. „Dann fang schon mal an zu sparen, Köter. Ich denke nicht, dass du genug Geld hast, um dir einen vernünftigen Anwalt zu besorgen, oder sehe ich das falsch?“ Joey’s erneute Zornesröte war ihm mehr als Bestätigung genug. Es schien, als müsste er um Beherrschung ringen nicht jeden Moment zu explodieren. Stattdessen ballte er die Hände zu Fäusten und lauschte auf die sich nähernden Schritte im Flur. „Ach und noch ein kleiner Tipp. Ich weiß, dass es ziemlich viel verlangt ist, aber denk doch das nächste Mal über die Konsequenzen nach, wenn du dich prügelst, denn…“ und Kaiba sah ihm eiskalt und durchdringend in die Augen. „Möglicherweise nehme ich einen Skandal dann in Kauf.“ Zu einer, wohl eher gebrüllten Antwort kam Joey nicht mehr, denn an der Türe erklang ein zaghaftes Klopfen. „Sir?“ eine zittrige Stimme war zu hören. „Reinkommen. Nehmen Sie diesen dreckigen Köter gleich mit.“ Die Verachtung in seiner Stimme war deutlich zu hören. Joey stand kurz davor ihm an die Kehle zu springen, eine warme Hand an seinem Arm hielt ihn jedoch zurück. „Kommen Sie bitte mit. Ich werde Sie zurück zu ihrem Zimmer begleiten und frische Sachen bereitlegen.“ Joey sah die junge Frau an. Sie hatte langes schwarzes Haar, dass ihr fließend über die Schulter fiel und wässrige blaue Augen. Sie warf immer wieder ängstliche Blicke zu Kaiba, dann sah sie flehend zu Joey. Er nickte und folgte ihr aus dem Raum. Joey fuhr sich mit der Hand durch das verworrene blonde Haar. „Oh Mann…“ er seufzte genervt und schloss kurz die Augen. „Wie können sie nur freiwillig für diesen arroganten Geldsack arbeiten?“ Er beobachtete das Mädchen vor sich. Ihre Haare schwangen bei jedem Schritt hin und her. „Na ja…ich brauche das Geld für meine Familie. Wir sind nicht besonders reich. Und Herr Kaiba…“ er sah, wie sie errötete. „Es ist ein guter Job!“ sie schüttelte energisch den Kopf. Joey lachte kurz auf und runzelte dann die Stirn. Es lag Zorn in seiner Stimme, als er sprach. „Allein mit diesem Menschen in einem Haus zu sein macht mich irre. Er kommandiert einen herum, ist selbstgefällig und bildet sich sonst was auf sein blödes Geld ein.“ „Nein…“ erschrocken über ihren vehementen Widerspruch senkte sie beschämt den Kopf. „Er ist sehr fair und ich bekomme viel Geld für meine Arbeit. Ich bin…gerne hier.“ Erschrocken blieb er einen Moment stehen. „Unmöglich…“ Er kratzte sich am Hinterkopf und grinste. Vermutlich war sie nur in Kaiba verliebt, wie alle anderen Weiber auch. Eine andere Erklärung konnte er sich nicht beim besten Willen nicht vorstellen. Warum auch sollte man Seto Kaiba mögen, er war unverschämt, eingebildet, hochnäsig und vor allem hatte er Null Respekt vor Joey. Allein letzteres war für ihn Grund genug am Verstand der jungen Frau zu zweifeln, hinter der er jetzt wieder hertrottete. Nach einer Weile betraten sie das Zimmer, aus dem Joey vor einiger Zeit gekommen war. „Nun, dies wird Ihr Zimmer sein.“ Erneut machte sie eine leichte Verbeugung. „Öhm…ja…vielen Dank.“ Etwas verwundert betrat er wieder den Raum. Nicht, dass er sich über die Annehmlichkeiten und das bequeme Bett beschweren würde, doch er hatte noch Kaibas Worten doch eher mit einer Art…Keller gerechnet. Im Nachhinein kam ihm der Gedanke sowohl absurd, als doch nicht ganz unrealistisch vor. „Ich werde Sie nun alleine lassen und Ihnen ein paar Sachen bringen. Wenn Sie einen weiteren Wunsch haben stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, Sir.“ Joey errötete etwas, als sie das Wort „Sir“ an das Ende des Satzes hänge. Er kratzte sich erneut verlegen am Hinterkopf. „Ach, keine Förmlichkeiten. Ich seh’ das nicht so eng, Joey reicht vollkommen.“ Er wedelte immer noch verlegen mit der Hand. Eine weitere Verbeugung folgte. „Wie Sie wünschen, Joey.“ Er konnte dennoch das widerwillige Unbehagen in ihrem Gesicht sehen, als sie sich wieder aufrichtete und den Raum verließ. Joey seufzte und ließ sich auf das Bett fallen, wobei er kurz das Gesicht verzog. Dieses Mal hatte dieser dreckige Hund keine Stelle ausgelassen. Einen Moment war er verdutzt über seine eigene Wortwahl, dann lachte er. Tja, manche Menschen hatten wohl das Wort „Hund“ tatsächlich verdient. Er streckte alle Glieder von sich und legte sich auf den Rücken. Irgendwie war die Ganze Sache doch ziemlich seltsam. Es war typisch Kaiba, dass er nur auf seinen Ruf achtete und ihm vorschrieb, was er zu tun hatte. Joey war sich jetzt schon sicher, dass er sich sicher an keine der Vorschriften halten würde. Schließlich war er kein gefangener und schon gar nicht von Seto Kaiba. Auf der anderen Seite war da wieder dieses Zimmer, die Verbände, das Hausmädchen. All die kleinen Annehmlichkeiten, die er nicht kannte und die er von dem Wichtigtuer von Geldsack gar nicht erwartet hätte. Vermutlich war all das für Kaiba irgendwie selbstverständlich. Joey hingegen war im Moment einfach nur ziemlich verwirrt. Kapitel 3: So…we’re here….together, right? ------------------------------------------ Omg...ich habs endlich geschafft und es tut mir wirklich, wirklich Leid, dass ich so lange gebraucht hab .___. Aber es kam so viel zusammen. Erst weihnachten, da muss man Geschenke kaufen, einpacken, verteilen. Die Familie besuchen mit der eignen Zeit verbringen. Dann kam Silvester, dann fing die Uni wieder an und nun leben ich in Dauerhaftem Chaos und Stress. Außerdem habe ich mich wirklich mit der Flucht rumgeschlagen und vorallem dem Ende. Ich hoffe ihr seit nicht ganz so arg doll enttäuscht und ich wünsch auch trotz aller katastrophöser Fehler, die da so enthalten sind, viel Spaß >.< Wenn auch sehr verspätet ein frohes Neues und Frohe Weihnachten xD Ich hab mir überlegt, dass ich, natürlich nur wenn ihr wollt, ein Entschuldigungs extra kapitel schreiben könnte =) Vorschläge und Zusagen könnt ihr mir ja per ENS oder als Kommi dalassen. ich nehm gerne Vorschläge oder Wünsche an =) So…we’re here….together, right? Widerwillig ließ er all die verschiedenen und eindeutig ZU freundlichen Menschen um sich herumwuseln. „Heben Sie doch mal einen Arm“ hier, „Kurz so halten“ dort und ein „Der Verband muss nur etwas fester“ an einer anderen Stelle. „Was…halt…nein…stopp!“ jemand versuchte an seiner rechten Seite die länge seines Armes zu messen, während sein linkes Handgelenk mit einem frischen Verband verbunden wurde. „Ich…argh…kann…mich….nicht….zweiteilen…“ stöhnte Joey, doch niemand schien ihn wirklich wahr zu nehmen oder sie waren einfach alle zu feige, um sich dem grausamen Herrscher dieser dunklen Festung zu widersetzten. Ein Grinsen schlich sich auf Joeys Gesicht. Ja, das passte. Kaiba in seinem Lederbezogenem Stuhl, hohe Lehnen, in einem schwarzen Thronsaal. Vor ihm kniend seine ängstlichen Untertanen. Fröhlich glucksend bemerkte er nicht, wie jemand den Verband um seine Brust etwas fester schnürte und er schrie auf. „Oh…Verzeihung“ nuschelte eine Stimme beschämt. Für eine Sekunde hatte er den Gedanken, dass dies wohl die gerechte Strafe für seine Gedanken sein sollte, doch er konnte einfach nichts Gerechtes daran finden. Egal wie herum man es wendete Kaiba war ein arroganter, mieser Geldsack. Trotz stundenlangem Grübeln war er zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen, warum um alles in der Welt er so dermaßen umsorgt wurde. Allerdings konnte eine Ursache sein, dass er irgendwann einfach eingeschlafen war. Erst das Klopfen, der ihn nun umschwirrenden Menschen, hatte ihn geweckt und erschrocken hochfahren lassen, wobei er sich sowohl über seine eigene Dummheit, wie auch Vergesslichkeit geärgert hatte, denn erneut spürte er den deutlichen Schmerz in seinen Gliedern. Keuchend fuhr er zusammen, als jemand zufällig über seinen Hals strich. Auch, wenn Joey es nicht zugeben mochte, war das wohl eine ziemlich empfindliche Stelle an seinem Körper. Sie war mit Würgemalen gezeichnet. Erneut spürte er kalte Fingerspitzen an seinem Hals. „Stopp…“ stammelte er leise und versuchte mit den Händen wild um sich zu schlagen. Dabei geriet er jedoch dermaßen aus dem Gleichgewicht, das er nach hinten fiel und gleich drei Leute mit sich gen Boden riss. Dabei ließ er es sich natürlich nicht nehmen, einen großen Wasserkrug mit ins Verderben zu ziehen, der seinen Inhalt großzügigerweise auf Joeys nacktem Oberkörper ergoss. Begleitet wurde all das durch weitere Schmerzensschreie Joeys, wie auch ein hektisches Aufkreischen der beteiligten Opfer. War denn das irgendwie die Möglichkeit? Sicher, wenn man einen Köter im Haus hatte, musste man sich wohl oder übel auf ein paar Komplikationen einstellen, aber es war erst zwei Stunden her, dass er Wheeler weggeschickt hatte. Seto legte den Stift aus der Hand und massierte, wie schon den Abend zuvor, seine Schläfen. Seine langen Finger fuhren mit sanftem Druck kleine Kreise auf seiner Stirn. Unwillkürlich hörte er die besorgte Stimme seines Bruders im Ohr „Wenn du so starke Migräne hast, solltest du zu einem Arzt gehen, Seto!“ und er konnte auch seine barsche Antwort hören, die jedes Mal auf Mokubas unterschwellige Bitte folgte. „Ich werde zu keinem dieser idiotischen Mediziner gehen, die mir sagen, dass ich zu viel Arbeite und zu wenig ausruhe. Es sind bloß Kopfschmerzen, also stell dich nichts so an.“ Er seufzte. Nein, sicher bekäme er nicht den Titel für den liebevollsten Bruder der Welt, dennoch liebte er seinen kleinen Bruder. Allerdings fiel es ihm immer wieder schwer derartige Gefühle zu verstehen oder überhaupt zu zeigen. Ein erneutes hysterisches Kreischen bohrte sich in seinen Gehörgang. Er sah auf den Stapel von Akten, die sich auf seinem Schreibtisch aneinanderreihten. Seto würde eindeutig dem Wort türmen widersprechen, denn Ordnung stand bei ihm an oberster Stelle. Und ihm wurde soeben bewusst, dass er sich das Chaos persönlich in sein Haus geholt hatte. Den wirklichen Grund dafür hatte er selber noch nicht ganz durchdrungen, doch seine ohnehin beschäftigten Gedanken gaben sich vorerst mit der Begründung zufrieden, dass ein Skandal doch eher unpässlich wäre. Sicher war, dass er bewusst gehandelt hatte, ein Kaiba würde niemals aus einer Laune heraus handeln. Er stand auf und sah ein letztes Mal mürrisch auf seinen Schreibtisch. Er würde er für Ruhe sorgen, dann konnte er sich wieder seiner Arbeit widmen. Hoffentlich. Denn ansonsten würde er Wheeler am Bett festbinden und ihm einen Knebel in den Mund stecken, damit er endlich ruhe gab. Auf dem Weg zu Joeys Zimmer fand er immer mehr Gefallen an diesem Gedanken. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Auf das Szenario, das sich ihm bot, war selbst Seto nicht gefasst. Nicht, dass er mit einer friedlichen Zusammenkunft von Menschen, die Wheeler helfen sollten, gerechnet hatte. Allerdings war der Anblick der drei auf dem Boden liegenden Menschen, der zwei, die sie hilflos und entsetzt anstarrten und des entleerten Wasserkruges doch mehr Chaos, als er tatsächlich erwartet hatte. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er sah, dass Joey tropfnass auf dem Boden kauerte. Seine langen Haare hingen ihm strähnig im Gesicht und auf seinen Wangen färbte sich bereits eine leichte Rötung, doch noch hatte er Seto nicht bemerkt. Er hingegen konnte momentan keinen besseren Vergleich, als einen heruntergekommenen Straßenköter finden, was ihn durchaus befriedigte. Was ihn jedoch selbst überraschte, war, dass er mehr amüsiert als verärgert schien. Dies ließ sich einfach und vor allem rational dadurch erklären, dass Wheeler selbst eher weniger Freude an seiner momentanen Situation hatte. „Hey Köter, hinterlässt du überall, wo man dich einlädt deine dreckigen Pfotenabdrücke?“ das Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden, als er verächtlich auf Joey hinab sah. Joey sprang wütend auf und verzog für einen Moment das Gesicht vor Schmerz, dann richtete er einen Finger auf Kaiba. „Du fieser, arroganter, selbstverliebter Geldsack.“ Er lief rot an und musste sich beherrschen, Kaiba nicht noch weitere Beleidigungen entgegenzukeifen. Er hingegen lehnte weiter an der Türe und sah ihm eisig in die Augen. „Ich bin beeindruckt, wie viele verschiedene Worte dir zugänglich sind, Wheeler. Allerdings zeigen sie mir nur mal wieder, aus welcher Gosse du hervorgekrochen kommst.“ Joey wollte etwas erwidern, doch Kaiba schenkte ihm einen letzten herablassenden Blick, bevor er erneut sprach. „Wenn du endlich wieder verschwindest, Köter, sieht dieses Zimmer genauso makellos aus, wie es war, bevor du darin herumgewühlt hast.“ Ein süffisanter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. „Denn wenn nicht, werde ich dir jedes einzelne Möbelstück in Rechnung stellen.“ Er stieß sich elegant von der Wand ab und drehte sich um. Als er durch den Flur ging hallten seine Schritte von den Wänden wieder. „Aaaaargh….wie ich diesen blöden Angeber hasse!“ wetterte er weiter, als er die Schale wieder auf den Tisch stellte, wobei er sie gründlich nach Rissen und Kratzern absuchte. Ihm war ohnehin schon nicht klar, wie er all die Schulden bei Kaiba begleichen sollte. Schließlich würde er all dies nicht ohne irgendeine Gegenleistung annehmen. Er wollte nicht bei irgendjemandem in der Schuld stehen, aber schon gar nicht bei jemandem wie Kaiba, der mit seinem Geld mehr als nötig angab. „Sir?“ „Joey!“ fauchte er gereizt und sah dann entschuldigend die um ihn Stehenden an. Ein Mädchen starrte entsetzt und den Tränen nahe auf die Wand hinter ihm. Wie konnte sie mit jemandem wie Kaiba zusammenarbeiten, wenn sie bei ihm gerade fast in Tränen ausbrach? Verlegen fuhr er sich durch das wirre Haar. Eigentlich wollte er sie trösten, doch die passenden Worte, wollten einfach nicht über seine Lippen kommen. „Ich schätze…den Rest…also…“ Joey sah betreten zu Boden. Auch, wenn er wusste, dass er eine große Klappe hatte, so wollte er doch niemandem, der es nicht auch wirklich verdient hatte, etwas Böses. Ihm war zu genüge gezeigt worden, was man von ihm hielt und woher er kam, doch diese Menschen waren wirklich nett zu ihm gewesen und letztlich hatten sie nur ihre Anweisungen befolgt. Niemand konnte ihnen zum Vorwurf machen, dass Kaiba ein ignorantes Arschloch war. „Ich wär’…äh… jetzt lieber alleine!“ sagte er schließlich und griff nach einem Hemd, dass über der Lehne eines nahe stehenden Stuhles hing. Es war ihm unangenehm der Einzige nicht angezogene in diesem Raum zu sein. Vielleicht lag es daran, dass Kaiba ihn mit seinen Worten tatsächlich getroffen hatte, vielleicht war es das Gefühl nicht zu all den schönen und wunderbaren Dingen in diesem Haus zu gehören. Das große, weiche Bett, die teuren Kleider, die er bekommen hatte, die vielen Menschen, die sich um ihn kümmerten und ihn versorgten. Was auch immer es war, so konnte es eindeutig nicht bleiben oder überhaupt weitergehen. Er beobachtete aus den Augenwinkeln, wie sich zum Abschied sämtliche Bedienstete vor ihm verbeugten und der Reihe nach den Raum verließen. Er versuchte zu lächeln, doch als es ihm nicht gelang, widmete er sich der Masse an Kleidungsstücken, die auf dem Bett verteilt lagen. Als die Tür ins Schloss fiel ließ er sich seufzend und nicht ohne Schmerzen auf den Boden sinken. Er vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte. Er, Joey Wheeler, musste sich hier und jetzt eingestehen, dass er sich so elend wie schon lange nicht mehr fühlte. Es hätte wohl eine Menge Leute gegeben, die an seinem Verstand zweifeln würden, dass er sich, inmitten dieses Reichtums, dermaßen unwohl fühlte. Er stand auf und stellte sich vor den Spiegel. Der Anblick, der ihn erwartete, war ihm bereits bekannt, hatte aber selbst ihn beim ersten Mal erschreckt. Dass ihn sein Vater derart malträtierte war er gewohnt, doch diesmal... Er strich mit dem Finger vorsichtig über sein rechtes Augenlied, es war geschwollen. Unter dem linken Auge zog sich ein langer Schnitt bis hinunter zu seiner Wange. Die unebenen Ränder der Wunde zeigten deutlich, dass es kein einfacher Schnitt eines Messers war, sondern der einer Glasscherbe. Einige Stellen an seiner Lippe hatten wieder angefangen zu bluten, sie waren aufgerissen und spröde. Er vernahm den bekannten Geschmack von Blut. Es war, als hätte er eine Handvoll Kupfermünzen im Mund. Langsam knöpfte er sein Hemd auf, betrachtete dabei die langen, vernarbten Finger, die auch jetzt wieder etliche Schürfungen zeigten. Der weiße Verband hob sich nur kaum auf seiner hellen Haut ab, stach dafür umso mehr durch das rot der Verletzungen hervor. Er streifte das Hemd ab und ließ es sacht zu Boden fallen. Auch hier zierte ein weißer Verband seinen violett schimmernden Brustkorb. Oberflächlich gab es nur ein paar Kratzer und Prellungen, ein Farbenspiel aus blau und rot. Darunter kaum verblasste Narben aus vergangenen Zeiten. Doch Innerlich spürte er bei jeder Bewegung die gebrochenen Rippen und Knochen. Joey wandte den Blick ab. Er kannte es zu genüge, wusste jeder einzelnen Narbe ihre Geschichte zu erzählen. Doch eine kaum zu übersehende Tatsache war, dass er immer noch lebte. Es wäre leicht einfach in diesem Raum zu bleiben, sich versorgen zu lassen und zu gehen, wenn seine körperlichen Wunden verheilt waren. Doch zu welchem Preis? Innerlich war er schon lange nicht mehr vollkommen, jeden Tag verlor er aufs Neue ein Stück seiner Seele. Eines war sicher, blieb er länger als wirklich nötig in diesem Haus, würde sie nur schneller in kleine Teile brechen, die er nicht mehr zusammensetzten konnte. Auch, wenn er schon Vieles im Leben verloren hatte, so würde er sich doch seinen Stolz und seine Seele so lange wie nur möglich erhalten. Er hatte Freunde, die ihn unterstützten. Einen Seto Kaiba brauchte er nicht. Er hob das Hemd wieder vom Boden auf und zog es an. Auch, wenn er es widerwillig tat. Seine Kleindungsstücke lagen sicher schon auf dem Müll und nackt würde er dieses Haus ganz sicher nicht verlassen. Zimperlich war er nicht, doch mitten im Winter nur in Shorts bekleidet durch die Straßen zu wandern, schien doch selbst Joey äußerst dumm. Er nahm ein paar schwarze Jeans vom Bett und durchwühlte den Rest nach einer warmen Jacke und ein paar dicken Socken. Er zog sich an, jedoch mit der festen Absicht es Kaiba irgendwann wiederzugeben. Einen Moment überlegte er, ob er all das Zeug einfach ungewaschen vor seine Türe legen sollte, doch Joey wusste, dass Kaiba es vermutlich eh nie merken würde, da ihm sein Hauspersonal ja ganz persönlich den Arsch nachtrug. Warum sie alle so begeistern von ihm waren konnte er immer noch nicht verstehen. Erneut kam ihm das Bild von Kaiba in seinem schwarzen Thronsaal in den Sinn, das ihn zum Kichern brachte. Nachdem er sich alles nötige zusammengesucht hatte, betrachtete Joey sich abschließend noch einmal im Spiegel. Er trug eine schwarze Hose, ein dunkles, blaues Hemd und eine schwarze Jacke darüber, schlicht und hoffentlich nicht zu auffällig. Er seufzte, als er zum Fenster ging und einen der schweren Vorhänge beiseite schob. Draußen dämmerte es bereits. Sicherlich wäre er niemals auf die Idee gekommen, dass er sich in dieser Situation wiederfinden könnte und kurz davor war aus Seto Kaibas Villa zu türmen. Als ihm bewusst wurde, wie absurd seine Lage war, schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Egal, wie sehr ihn jemand verletzte oder beleidigt, er würde immer Joey Wheeler bleiben. Nie schlecht gelaunt, ehrlich, etwas chaotisch und seinen Freunden immer loyal gegenüber, auch wenn er ihnen nicht alles von ihm zeigte. Er behielt sein Lächeln auf den Lippen, als er zur Tür ging und sie leise öffnete. Das spärliche Licht im Flur half nicht, die drückende Dunkelheit zu vertreiben, die ihm schon am Morgen aufgefallen war. Kaum hatte er einen Fuß aus der Tür gesetzt, hörte er bereits Schritte, die von den düsteren Wänden widerhallten. Für eine Sekunde blieb er reglos stehen, überlegte und rannte einfach los, an dem dunklen Schatten vorbei, der seinen Namen rief. Er blieb nicht stehen, warum auch. Gedanken rasten durch seinen Kopf, als er sich seinen Weg durch das dunkle Labyrinth von Gängen suchte. Er wollte nur raus, weg von diesem Ort. Sein Herz hämmerte gegen seine gebrochenen Rippen, jeder Schritt schmerzte, doch Joey hielt durch. Irgendwo musste es einen Ausgang geben. Er stolperte über einen Teppich und hielt sich an etwas Hartem fest. Zaghaft betastete die glatte Oberfläche und musste einen freudigen Aufschrei unterdrücken. Es schien ein Geländer zu sein, und wo ein Geländer war, konnte eine Treppe nicht weit sein und wo eine Treppe war, gab es sicher einen Weg hinaus. Während er nach der erste Stufe suchte, fragte er sich, wie Kaiba sich in diesem Haus zurechtfand. Nicht nur, dass es riesig war, sondern scheinbar auch komplett unbeleuchtet. Er selbst würde wohl Monate und eine Karte brauchen, um sich nicht mehr zu verlaufen. Dennoch, in diesem Fall war Joey mehr als dankbar für Kaibas Vorliebe für Dunkelheit, denn das machte es ihm wesentlich leichter durch die Gänge und Flure zu schleichen, ohne entdeckt zu werden. Obwohl ihm selbst das unwahrscheinlich schien, bei der wenigen Anzahl von Bewohnern. Vorsichtig ertastete er mit dem Fuß den Beginn der Treppe und lief dann mit gedämpften Schritten hinunter. Wieder einmal wurde ihm bewusst, dass es totenstill war. Scheinbar war noch nicht durchgedrungen, dass er geflüchtete war. Joey kicherte erneut. Auf der Flucht, wie ein Schwerverbrecher. Es machte ihm beinahe Spaß, als er durch die große Halle huschte, die er am Ende der Treppe vorgefunden hatte. Plötzlich blieb er stehen. Vor ihm baute sich eine massive Holztüre auf. Er streckte die Hand aus und hielt kur inne. Sie zitterte. Dann legte er sie auf die Klinke. „Jetzt oder nie…“ nuschelte er leise, bevor er sie hinunterdrückte, die Türe aufriss und hinausrannte. Die kalte Winterluft strömte in seine brennenden Lungen, doch Joey sprintete weiter durch den Vorgarten. Schritt für Schritt könnte er die Freiheit spüren, die hinter den hohen Zäunen verborgen zu liegen schien. Dann geschah etwas, mit dem er weder gerechnet, noch was er in seinen Fluchtplan, wenn überhaupt konkret vorhanden, einbezogen hatte. Ein lautes Heulen ertönte und ohne Vorwarnung waren überall suchende Lichter. Vorbei mit der schützenden Dunkelheit. Hektisch sah er sich um und sprang, ohne große Überlegungen, in eine Ansammlung von Büschen. Der Schmerz, der darauf folgte, ließ ihn kurz nach Luft schnappen, doch dann unterdrückte er ein leises Stöhnen, denn so überraschend, wie das Sirenengeheult gekommen war, war es auch wieder verschwunden, nur die Lichter blieben. Sie schwebten über die Erde, lautlos, aber dennoch bedrohlich. Joey lauschte auf Schritte und wurde nicht enttäuscht. Er versuchte sich nicht zu bewegen, so leise zu Atmen wie nur möglich, als vor seinen Augen ein schwarzes paar Schuhe auftauchte. „Habt ihr was gefunden?“ Die tiefe, raue Stimme hallte durch die Nacht. „Neee…hier is’ nichts…“ brüllte jemand als Antwort. Joey kniff die Lippen zusammen, wiederholte im Kopf immer wieder die Worte „Nur keine Geräusche machen, nur keine dummen Geräusche machen.“. Ein lautes, grummelndes Knurren zeriss die nun wieder eingetretene Stille, ein leises blubberndes Geräusch folgte. „Hee…ich glaub hier liegt jemand.“ Jemand griff nach seinem Arm und zog ihn hoch. „Haben wir dich, Kleiner.“ Joey konnte es nicht fassen. Entgeistert starrte er auf seinen Bauch. Sein eigener Körper war ihm gerade hinterhältig in den Rücken gefallen. Selbst er war überrascht gewesen, als sein Magen vor ein paar Sekunden derartig laut geknurrt hatte. Sicher, es war einige Zeit her, das er das letzte Mal etwas gegessen hatte, doch warum ausgerechnet in diesem Moment? Jetzt brodelte nicht nur sein Mageninhalt, sondern auch seine Laune fiel gen Nullpunkt. Wütend strampelte er mit Armen und Beinen. „Lasst mich los ihr Penner.“ Fauchte er, als eine zweite Hand ihn am Arm packte und zurück Richtung Haus zerrte. „Verdammt…ich hab gesagt loslassen.“ Brüllte er durch die Eingangshalle, die nun hell erleuchtet war. Er versuchte sich immer noch aus dem harten Griff dieser Affen zu befreien, die ihn ins Haus schleppten. „Köter die bellen beißen nicht, richtig Wheeler?!“ die herablassende Stimme des Hausherren hallte durch die nun stille Eingangshalle. Einzig Joey’s gluckernder Magen war noch zu hören. Kaiba lachte verächtlich. „Wirklich, ich bin immer wieder fasziniert, wie einträglich doch die schlichte Tatsache ist, dass du aus der Gosse kommst.“ Seto lehnte am Geländer der Treppe und hatte, wie so oft zuvor, die Arme vor der Brust verschränkt Joey, der die ganze Zeit auf den Boden gestarrt hatte, um sich nicht den katastrophalen Ausmaßen seiner Wut hinzugeben, starrte Kaiba nun hasserfüllt an. Er wollte etwas sagen, erwidern oder brüllen. Dass Kaiba wohl immer ein arroganter, selbstgefälliger, überheblicher, dreckiger Geldsack bleiben würde. Doch es gelang ihm nicht. Stattdessen schwieg er. Zu tief hatten Kaibas Worte an der zarten Oberfläche seiner Seele gekratzt. Joey wusste es, er wusste einfach, er wusste, dass Kaiba Recht hatte. Er war nichts anderes als ein wertloses Straßenkind, von der Mutter verlassen und dem Vater fast täglich verprügelt. Als passabler Duellant und erstklassiger Schulversager stand ihm keine besonders glorreiche Karriere bevor. Und Geld…Geld hatte er auch nicht, er hatte es noch nie wirklich besessen. Er ließ den Kopf wieder hängen und schwieg. „Was ist los Köter, wir sind doch sonst so schlagfertig?“ Seto stieß sich mit einem sachten Ruck vom Geländer ab und begann die Treppen wieder hinaufzusteigen. „Raufbringen!“ zischte er seinen Wachposten zu, bevor er sich endgültig umdrehte und Richtung Schlafzimmer ging. Es war nicht zufassen, dass es diesem penetranten und vorlauten Köter tatsächlich gelungen war beinahe zu entkommen. Sichtlich genervt strich er sich durch das braune Haar. Die Wut über Wheelers Fluchtversuch war mittlerweile der Verwunderung gewichen, dass er keinerlei Widerstand mehr zu geben schien. Außerdem hatte er geschwiegen. Joey Wheeler schwieg nur dann, wenn er essen konnte und selbst in solchen Momenten…Seto versuchte das Bild aus seinem Kopf zu verbannen, dass Joey mit vollem Mund und geröteten Wangen zeigte, wie er dennoch munter vor sich hinredete. Er kam aus der Gosse und hatte keine Manieren. Warum er ihn dennoch in seinem Haus wohnen ließ…Seto hatte in den letzten Stunden nichts anderes getan, als das Für und Wieder abzuwägen, Joey in seinem Haus zu beherbergen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass die Pro-Aspekte überwogen. Sachlich ging er alle Punkte erneut im Kopf durch. Einerseits konnte er sich einen Skandal keines Falls leisten, des weiteren würde Mokuba sich sicherlich über weitere Gesellschaft freuen und als letzter Punkt, gegen den er sich am meisten sträubte, musste er zugeben, dass er Wheeler nicht mit derartigen Verletzungen und bei eisigen Temperaturen einfach auf die Straße setzten wollte. Allerdings wusste Seto natürlich ganz genau, dass er es nur tat, damit er wegen Wheelers Tod, der daraufhin mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreffen wurde, keine Gewissenbisse haben musste. Er seufzte, als er mit einem leisen Knarren die Türe zu Joeys Zimmer öffnete. Im Zimmer brannte noch Licht und im Inneren rannten aufgeregt mehrere Bedienstete herum. Setos Wut wallte wieder auf, als er sah, wie sie hektisch und ängstlich durchs Zimmer wühlten, ohne dabei etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Seto trat ein paar Schritte in das Zimmer. Hinter ihm in der Tür erschienen die, immer noch Joey tragenden, Wachposten. Sie stießen ihn unsacht ins Zimmer und er torkelte ein paar Schritte vorwärts. „Verschwinden! Alle!“ sagte er mit ruhiger Stimme, die dennoch bedrohlich und kalt wirkte. Er sah mit einer gewissen Zufriedenheit und Genugtuung, dass sie alle sofort das Zimmer verließen und ihn mit Wheeler alleine ließen. Er hingegen war immer noch still. Seto wollte sich nicht weiter damit aufhalten, sondern lediglich den Moment nutzen, in dem Wheeler tatsächlich einmal schwieg. „Was auch immer mit dir los ist, Köter, so ist’s brav. Und jetzt Platz.“ Seto deutet auf das Bett. Joey schleppte sich träge zum Bett. Er würde sich nicht die Blöße geben und hochsehen. Er wollte Kaiba nicht die Verzweiflung zeigen, die immer mehr von ihm Besitz ergriff. Er musste einfach warten, bis Kaiba die Türe hinter sich geschlossen hatte, bis Joey wieder allein in seiner kleinen, zerbrechlichen Welt war. In der er sich manchmal erlaubte schwach zu sein, nur für einen kleinen Moment in dem er den Tränen ihren Lauf ließ. Lange genug um wieder aufhören zu können, nicht die Kontrolle zu verlieren. Er setzte sich auf den weichen Untergrund und versank ein Stück in den weichen Kissen. Er wartete auf das klickende Geräusch der Türe, wenn sie endlich ins Schloss gefallen war, doch es blieb aus. Kaiba war noch immer im Raum. Joey warf einen kurzen Blick zu ihm und beobachtete verwundern und mit aufkeimender Verzweiflung, dass Kaiba sich an einen Tisch gesetzt und seinen Laptop vor sich aufgeklappt hatte. Er schien nicht vorzuhaben dieses Zimmer so bald wie möglich zu verlassen. „Kaiba…was soll das?“ fragte Joey mit kratzender Stimme und leise, ungewohnt leise. „Was ist los Köter, hast du dir die Stimme endlich aus dem Leib gebrüllt?“ er bekam keine Antwort und auf seinem Gesicht erkannte Joey etwas wie Unzufriedenheit. „Nun gut, da du ja momentan nicht in der Lage zu sein scheinst adäquate Sätze zu bilden gebe ich dir eine Antwort auf deine klägliche Frage. Scheinbar ist mein Personal nicht einmal dazu fähig auf einen Straßenköter wie dich Acht zu geben. Mir steht momentan schlicht nicht der Sinn danach überall nach dir suchen zu lassen, also bleibe ich hier.“ Joey rutschte vor Überraschung der Arm weg, auf den er sich mittlerweile gestützt hatte. Er landete auf der Seite und stöhnte leicht auf. Der Aufprall im Garten hatte die Befindlichkeit seiner Rippen nicht unbedingt verbessert. Kaiba reagierte nicht, sondern wandte sich wieder seinem Laptop zu. Er schien ebenso wenig begeistert zu sein wie Joey. Dennoch waren sie hier, zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)