Auf dem Weihnachtsmarkt von JunAkera ((AkuRoku)) ================================================================================ Kapitel 1: »auf dem Weihnachtsmarkt<< ------------------------------------- AkuRoku Auf dem Weihnachtsmarkt Es ist so ein wunderbares Gefühl. Halt – Gefühl? Ich kann nicht fühlen… Und doch – irgendetwas in mir freut sich hier über diesen Platz zu schlendern, die kleinen Hüten links und rechts von mir mit dieser hauchdünnen mit Schnee bedeckten Schicht, die alle möglichen verschiedenen Weihnachtsdüfte aussenden. Es duftet nach Tannen, Zimt, gebratenen Mandeln – all diese Düfte symbolisieren für mich Weihnachten. Ich blicke in den Himmel und schliesse sogleich meine Augen mit einem Lächeln, als mir eine weiche Schneeflocke, direkt auf die Nasenspitze fällt. Es beginnt wieder zu schneien – was für ein schöner Zufall. Noch ein Grund mehr die Weihnachtsstimmung auf sich überschwappen zu lassen. Es passt einfach alles in diesem Moment – und vor allem passt in dieses Bild mein Begleiter, der still, mit den Händen in den Hosentaschen, neben mir herläuft und sich die Stände von weitem genau anschaut. Axel! Er war es gewesen, der mir vorgeschlagen hat, hierher zu kommen, weil er weiß, dass ich Weihnachten mag. Naja – ich würde es mögen, wenn ich ein Herz hätte… Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich einige Gefühle mit mir rumtrage, auch wenn mir jeder erzählt, dass ich nichts fühlen kann. Ist das wirklich nur Einbildung? Axel hat mir mal erklärt, dass ich mir nur einbilden würde Gefühle zu haben. Aber – das können nicht nur entstandene Halluzinationen sein, dafür sind sie zu stark. Von mir aus soll mir jeder an den Kopf werfen, dass ich verrückt bin und dass ich mir doch im Prinzip wirklich alles einbilde, doch ich selbst bin mir sicher. Das was ich fühle ist echt. Ich fühle mich geborgen – hier, auf diesem Platz, der mit Lichtern geschmückt diese Wärme verbreitet, wo die vielen Menschen glücklich von Stand zu Stand laufen um ihren Liebsten Kleinigkeiten zu kaufen und zusammen Süssigkeiten zu naschen. „Roxas, schau mal!“ holt mich Axel in die Realität zurück und ich folge seinem Finger und sehe vor uns das Riesenrad stehen, „Magst du?“ Er grinst mich an und ich kann nicht anders als zu nicken. „Aber zuerst gibt es was zu Essen!“ Schnell reibt sich der Rothaarige seinen Bauch und blickt sich um, bis er einen Stand mit Schokofrüchten entdeckt und zielstrebig darauf zuläuft. Schnell folge ich ihm und muss lachen: „Wenn du Hunger hast solltest du etwas richtiges essen und keine Süssigkeiten!“ Schelmisch grinst er in meine Richtung: „Mein lieber Roxas, das lass mal meine Sorge sein!“, er kramt seinen Geldbeutel hervor, „Magst du auch etwas?“ – „Ehm…“ ist meine Antwort, als mein Blick auf die Auswahl fällt. Ich kann mich nicht wirklich entscheiden, es sieht alles so lecker aus! Einen Moment später spüre ich seine Hand auf meiner Schulter: „Warte hier, ich bring dir was leckeres!“ Mein Blick verrät wohl wie überrascht ich dreinschaue, denn er fängt an zu lachen und stellt sich an, als ich gespannt zurückbleibe, an einen kleinen Stehtisch gelehnt und frage mich, was mir Axel wohl mitbringen wird. Egal – er kennt mich und weiß auch, was ich gern mag, darum vertrau ich ihm. Mein Blick fällt auf die glücklichen Menschen, die sich beinahe schon an den Ständen drängen, langsam wird es wirklich voll und ich merke wie mir plötzlich ganz warm wird, als ich ein Pärchen zwei Stände weiter sehe, die sich gerade zärtlich küssen. Ich kann mir nicht helfen, aber es stimmt mich traurig… traurig zu wissen, dass ich so etwas nie fühlen werde… „Hey Rox, ist was? Du wirkst so weggetreten?“ Ich schrecke leicht zurück als Axels Hand mir vor dem Gesicht erscheint. „E-ehm, n-nein… Alles okay…“ Ich merke wir mir im Gesicht warm wird. Ich werde doch nicht etwa rot? Dann fällt mein Blick auf das rote Etwas in Axels Hand, das er mir grinsend reicht: „Hier, ein Liebesapfel für dich!“ Hab ich mich gerade verhört? „W-was?“ Hätte ich jetzt ein Herz würde es wohl schnell anfangen zu schlagen. Axel beugt sich etwas zu mir und klopft mir mit seiner Faust leicht gegen die Stirn: „Das sagen die Menschen hier zu kandierten Äpfeln… Probier mal! Die sind super lecker – und süss!“ Ich nehme dem Rothaarigen einen Apfel ab und beisse hinein. Urgh – der ist wirklich total süss, aber es schmeckt nicht schlecht. Mit dem zweiten Biss wird der Apfel sogar noch viel leckerer und ein Strahlen huscht über mein Gesicht: „Das schmeckt wirklich gut!“ – „Sag ich doch…“ grinst Axel mich an, lässt seinen Blick auf mir liegen und sucht meinen Augenkontakt. Einen Moment lang macht er den Anschein, dass er angestrengt etwas überlegt, doch worüber nur? Nochmal beisse ich von meinem süssen Apfel ab und lecke mir danach über die Lippen, da die klebrige Masse der kandierten Süssigkeit an meinen Lippen hängen bleibt. Der Blick des Rothaarigen verändert sich schlagartig – seine grünen Augen funkeln mich an und dieses Lächeln auf seinen Lippen lässt mich ganz schwumrig im Kopf werden. Plötzlich fällt sein Blick wieder auf seinen Apfel, dessen Holzspiess er nervös zwischen den Fingern dreht. „Du weißt nicht, wieso er ‚Liebesapfel’ heißt oder?“ Etwas aufgeregt schüttle ich den Kopf: „Woher denn auch?“ – „Es ist so, dass sich Liebende diesen Apfel oft teilen… weil er so… schön rot ist – rot wie die Liebe…“ Sein Blick fällt ganz kurz auf mich und ich lege den Kopf schief: „Wirklich?“ – „Ahaha…“ Schnell hebt er seinen Arm und kratzt sich am Hinterkopf: „Nein… ich weiß es selbst nicht genau…“ Er wollte mal wieder vor mir angeben – typisch Axel. Ich seufze und beisse abermals in meinen Apfel, bevor ich mich beinah an dem Stück verschlucke, als Axels grüne Augen mich direkt ansehen – nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. „Roxas…“ Seine sanfte Stimme bereitet mir eine Gänsehaut auf meinem Rücken und ich schüttle mich kurz. Mein Begleiter bemerkt es sofort und schaut mich besorgt an: „Ist dir kalt?“ – „N-nein…“ flüstere ich nur, merke aber bereits wie mich der Große an sich drückt und seine Arme auf meinem Rücken verschränkt. Oh man – was ist das nur? Er umarmt mich – mitten auf dem Weihnachtsmarkt. Ich kann nicht anders als verträumt meine Augen zu schliessen und meine Hände in seine Jacke zu krallen. „Vielleicht sollten wir zurück – ich will nicht, dass du krank wirst…“ Seine Stimme klingt so besorgt und ich kuschel mich noch etwas enger an ihn. „Ich sagte doch…“ flüstere ich, „mir ist nicht kalt…“ – „Und warum zitterst du dann wie Espenlaub und sucht bei mir Wärme?“ Ich stocke, reisse die Augen auf und will mich sogleich von ihm lösen. Was mache ich hier überhaupt? Doch ich kann nicht zurückweichen, Axels Arme sind immer noch fest um mich geschlungen und lassen mir nicht die Möglichkeit aus seiner Umarmung zu fliehen. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und blicke zu ihm auf, sehe in diese smaragdgrünen Augen, die ich anfange mehr zu schätzen als ich sollte: „Axel?“ – „Roxas…“ Diese sanfte Stimme lässt mich wieder Gänsehaut bekommen und noch etwas drücke ich mich an Axel. „Würdest du…“ Er unterbricht seinen Satz und beugt sich etwas zu mir. Er allein hat gerade meine volle Aufmerksamkeit und genau das löst in mir ein gigantisches Kribbeln aus. „…einen Liebesapfel…“ Das Kribbeln in meinem Bauch breitet sich aus bis es sogar in meinen Fingerspitzen zu spüren ist. Axels Gesicht kommt meinem noch mehr entgegen und seine warme Hand legt sich auf meine Wange. Ich sehe noch, wie das Grün seiner Augen langsam verschwindet, als er die Augen schliesst und tue es ihm gleich. „…mit mir teilen?“ Leider komme ich nicht mehr dazu ihm zu antworten, da er bereits sanft seine Lippen auf meine presst und mich gleichzeitig noch etwas fester an sich drückt. Doch antworten möchte ich ihm, darum schmiege ich mich gegen den Älteren und erwiedere den leichten Kuss, denn wie könnte ich abschlagen einen Liebesapfel mit dem zu teilen, der das Wichtigste darstellt, was ich hatte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)