Affection von NejiTen-Schreiber ([NejiTen]-Adventskalender 2oo9) ================================================================================ Kapitel 19: 19. Dezember ~ Das Wunder des Lebens ------------------------------------------------ Tentens Mund war leicht geöffnet, als sie einatmete und auf einem Dampflok gleichen, ruhigen „Tsch, tsch, tsch“ wieder ausatmete. Dieser Atemvorgang wiederholte sich einige Male, ehe der Schmerz in ihrem Unterleib wieder nachließ und die Brünette tief durchatmete. Wieder eine Wehe überstanden; wieder ein paar Minuten Pause. Einen Moment herrschte in dem weißen Krankenhauszimmer Stille, ehe Tenten diese durchbrach, ihre Stimme ruhiger als man es bei ihrer Aussage vermuten würde, fast schon sachlich, wenngleich sie ziemlich aufgebracht war. „Ich bring ihn um.“ „Ach, Tenten-chan“, versuchte ihr bester Freund sie zu beruhigen, „das sagst du jetzt doch nur so.“ „Nein, ich hatte ihn gewarnt, wenn er nicht hier wäre, würde er es bereuen.“ Sie seufzte. „Und er ist nicht hier.“ Lee schüttelte den Kopf. „Du bist auch zu früh dran.“ „Das hätte er wissen müssen“, schoss Tenten zurück und fügte leise an: „Sonst weiß er doch auch alles.“ „Er wird es sicher noch rechtzeitig schaffen“, versicherte Lee ihr enthusiastisch. „Und sonst hast du ja auch noch mich.“ Tenten atmete ein weiteres Mal tief ein und aus. „Versprichst du mir etwas? Könntest du Neji in den Hintern treten, sobald er auftaucht, sollte ich dazu nicht in der Lage sein?“ „Sicher doch“, kam die augenblickliche Antwort von Lee. „Danke“, setzte Tenten lächelnd an und schien noch etwas hinzufügen zu wollen, doch ihr kurzes Gespräch wurde von einer weiteren Wehe unterbrochen, so dass die Brünette sich wieder aufs Atmen konzentrieren musste. Nach einer guten Minute ebbte die Wehe wieder ab und Tenten versuchte ruhig weiterzuatmen. Ein und aus. Ein und aus. . . . „Tenten“, sprach Sakura die Brünette nach dem Abebben einer weiteren Wehe an. „Ich weiß, dass du die Geburt gerne hinauszögern willst, bis er wieder da ist. Aber der Muttermund ist bereits etliche Zentimeter geöffnet, allzu lange wird es wohl nicht mehr dauern.“ „Er müsste schon längst da sein.“ Tenten schien der Haruno nicht einmal zuzuhören und Sakura seufzte darüber nur. „Ich bin sicher, er macht so schnell wie er kann“, versicherte Lee seiner besten Freundin bereits zum wiederholten Male in den letzten zwei Stunden, in denen er ihr bereits versprochen hatte, die Kleine gemeinsam mit ihr aufzuziehen, sollte sie ihren Freund wirklich umbringen – etwas, von dem er sie immer noch nicht hatte abbringen können, obwohl er es ebenso mehrmals versucht hatte. „Er hätte gar nicht erst so kurz vor der Geburt auf Mission gehen sollen“, blieb Tenten weiterhin stur und bockig, etwas, das sie in den letzten Stunden in unregelmäßigen Abständen häufiger gewesen war, ebenso wie traurig, gereizt, vorwurfsvoll und wütend - wobei es schwankte, ob sie nun wütend auf sich oder Neji sein sollte - und selten konnte man auch sehen, dass sie sich freute. „Du weißt, dass er das auch eigentlich nicht wollte“, mischte sich nun auch Sakura in das Gespräch ein, nachdem sie in den vergangenen Stunden größtenteils schweigend zugeschaut hatte, der Ansicht, dass Lee das besser regeln konnte als sie. „Und er ist trotzdem gegangen.“ „Wenn ich mich recht erinnere, warst du diejenige, die gesagt hat, er solle gehen und sich keine Sorgen machen, die Kleine würde schon auf ihren Papa warten.“ Und Sakura war sich relativ sicher, dass Lee in diesem Moment froh sein konnte, dass bei Tenten die nächste Wehe einsetzte und sie somit keine Chance hatte, ihm zu antworten. Wenn er Glück hatte, würde sie es danach wieder vergessen haben und ihn wegen der Antwort keinen Kopf kleiner machen. . . . „Hierfür bringe ich ihn definitiv um!“ „Nicht reden, sondern pressen! Gut, tief einatmen und nochmal pressen“, wies Sakura sie weiter an. „Du machst das toll, Tenten.“ Tenten war sich jedoch gerade ziemlich sicher, sie würde Sakura nur allzu gerne in Grund und Boden stampfen, wenn das so weiterging. Aber vorher war Neji dran. Und momentan litt unter ihr wohl am meisten Lees Hand, aber der verzog keine Miene, worüber sie dankbar war. Nicht so dankbar war sie jedoch dafür, dass er sie auch noch anfeuerte. „Und nochmal pressen.“ „Komm schon, Tenten, press' mit der Kraft der Jugend!“ „Da ist schon der Kopf, gleich haben wir es geschafft.“ Gleich haben wir es geschafft? Wir? Hätte Tenten Zeit dafür gehabt, hätte sie Sakura in diesem Moment am liebsten zur Schnecke gemacht für diese Aussage. Stattdessen ignorierte sie gekonnt das 'wir' und konzentrierte sich lieber auf das 'gleich', welches ihr irgendwie sympathisch erschien. Leider konnte 'gleich' aber auch noch ein dehnbarer Begriff sein. „So, Tenten, noch einmal ganz kräftig und du hast es hinter dir.“ „Komm schon, Tenten!“ Die Brünette war sich sicher, dass nach dem noch einmal noch ein weiteres nur noch einmal folgen würde und gab ihr Bestes, dass es doch nicht soweit kommen würde. Selbstverständlich folgte dennoch ein weiteres Mal, aber dann war es wirklich und wahrhaftig soweit: Tenten konnte erleichtert durchatmen, denn ihre kleine Tochter war auf der Welt. Im ersten Moment bekam sie davon noch gar nicht soviel mit, doch als Sakura ihr die Kleine auf den Bauch legte und Tenten sie sehen konnte, in ihrer ganzen Schönheit – und sie war wunderschön für Tenten, einfach perfekt -, war sie augenblicklich hin und weg. Und Tenten war sich sicher, dass sie sich noch nie so schnell und so tief gehend verliebt hatte wie in diesem Moment. . . . Als Tenten das nächste Mal ihre Augen öffnete, war es draußen strahlend hell und ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass es geschneit hatte, denn eine weiße Schneeschicht überzog die Landschaft. Allerdings konnte der Ausblick sie nicht lange gefangen halten, denn viel interessanter war die Anwesenheit einer bestimmten Person, welche vor dem Fenster stand und nach draußen sah - und die Brünette musste bei seinem Anblick automatisch lächeln. Als hätte er gespürt, dass sie wieder wach war, drehte Neji sich zu ihr um und nun erkannte sie auch, dass er ihre Tochter auf dem Arm hielt – und spätestens jetzt strahlte Tenten übers ganze Gesicht, glücklich, als hätte es die vorangegangenen Stunden nicht gegeben. Das Einzige, was zählte, waren Neji und ihre kleine Tochter. „Du bist wieder wach“, stelle Neji fest und trat nun die wenigen Schritte vom Fenster zu ihrem Bett, um ihr die Kleine in die Arme zu legen. „Wie geht es dir?“ Tenten löste ihren Blick wieder von der Kleinen und sah nun endlich zu Neji. „Jetzt wieder gut.“ Neji bedachte sie mit einem durchdringenden Blick, als wolle er prüfen, ob dies auch der Wahrheit entsprach, bevor er wieder etwas sagte. „Entschuldige, dass ich solange gebraucht habe.“ Tenten lächelte. „Wichtig ist nur, dass du jetzt hier bist.“ „Da hat Lee mir aber etwas anderes erzählt.“ „Ist doch egal.“ Tentens Blick ging wieder zu ihrer kleinen Tochter und Neji beließ es lieber dabei, bevor Tenten doch wieder sauer auf ihn wäre, und setzte sich stattdessen zu ihr aufs Bett und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, woraufhin die Brünette ihn glücklich anlächelte. „Sie ist wunderschön.“ „Das seid ihr beide.“ ~¨*¨~ · ~¨*¨~ · ~¨*¨~ Nachwort: Das war also mein einziger Beitrag für den Adventskalender in diesem Jahr. Zum Glück, kann ich dazu nur sagen, denn mehr hätte ich wohl wirklich nicht auf die Reihe bekommen (blöde Prüfungen, die einem den Kopf blockieren) und selbst mit diesem einen bin ich nicht wirklich zufrieden. Aber lassen wir das. x_X° Ich wünsche jedenfalls allen frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Aya ♥~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)