Affection von NejiTen-Schreiber ([NejiTen]-Adventskalender 2oo9) ================================================================================ Kapitel 13: 13. Dezember ~ Das Herz des Falken ---------------------------------------------- Ich fühlte mich schon immer unerfüllt und ruhelos. Nichts konnte mich befriedigen. Keine Siege, keine Ehre, keine Bewunderung. Selbst die Frauen, die für mich schwärmten und meine Zuneigung erhofften, konnten diesen Hunger nicht in mir stillen. Ich glaubte, erst, wenn ich den Platz eingenommen hatte, den mein Vater zugestanden hätte… ich glaubte, dass ich erst dann Ruhe finden konnte und das Suchen ein Ende hatte. Die Suche nach etwas, von der ich nicht einmal eine geringfügige Ahnung hatte, was es sein könnte. Obwohl ich tief in meinem Inneren spürte, dass meine Seele eine Ahnung hatte, was es sein würde. Seine Füße scharrten laut über den Boden, als sie endlich das ersehnte Ziel erreichten. Er spürte sein Blut verstärkt durch seine Adern pulsieren; die Muskeln waren noch immer vom Aufstieg schmerzhaft zusammen gezogen. Seine Hände, Arme und Beine pochten, übersät von Schürfwunden, die ihm dieser verdammte Berg zugefügt hatte, als er versuchte, ihn zu erklimmen. Jetzt stand er hier auf dem Gipfel des Heiligen Bergs Shinkurou, den Zeitenwinden ausgesetzt, die eiskalt und scharf wie Messerklingen an seinem lädierten Körper rissen und ihn nur noch mehr die Qualen des Erklimmens fühlen ließen. Sie zerrten an seinem blutroten Mantel mit seinem goldenen Zeichen und seinen langen, schwarzen Haaren. Sie stoben wie Banner im Sturm. Langsam ließ er seinen Blick schweifen und sah das zerklüftete Gestein, das perlmuttfarben in der Sonne schimmerte. Er sah die kärglichen Reste von grauem Moos, das bei dieser Witterung zu leben versuchte. Er sah Wolkenschwaden nach dem Gipfel des Berges lechzen, dort, wo er stand und gegen die Kälte ankämpfte, die seinen Körper zu lähmen versuchte. Zuletzt blickte er sich lässig über die Schulter, hinab auf die Welt seiner Väter… Zuerst verdeckte ihm sein aufgebauschter Mantel die Sicht. Blut, Bourdeaux und Karmesin flammten vor seinen Augen. Das Falkenemblem blitzte golden auf. Aber dann drehten die Zeitenwinde, rissen den Stoff hinfort und gaben den Blick frei auf die Weiten, die einst ihm gehören würden, wenn er die letzte Schlacht als Sieger bestand. Er sah die rauen Felder, die von Hügeln, Flüssen und Wäldern zerrissen wurden. Er sah das Meer, dessen Rauschen und Toben er bis hierher zu hören glaubte. Das Brechen der Wellen vermischte sich mit seinem Atem. Und über all dies eine dunkelrote Sonne, die am Meereshorizont aufging und die ganze Welt mit ihrem farbigen Licht brennen ließ. Ein Bild, das nur Götter geschaffen haben konnten. Sein Herz erfüllte sich mit Leben und Kraft. Er war ein Sohn dieser Welt und bald ihr Herrscher. Langsam wandte er sich um, Richtung Tor und dem Eingang zum Tempel. Die Sicherheit, die ihm dieser magische Anblick seines Landes gegeben hatte, verschwand schlagartig, als er sich mehr und mehr dem Inneren des Heiligen Berges näherte. Eine Beklemmung, die ihn wie eine eiskalte Hand im Nacken packte und festhielt. Aber er ging weiter. ___∞___ Still schweigend gingen die Novizinnen hinter Neji und er war beeindruckt davon, wie lautlos sie sich bewegen konnten. Selbst die Stoffe ihrer weiten Gewänder, die ihr Äußeres verbergen sollten, schienen nicht zu rascheln… Er selbst fühlte eine leichte Scham, als er wahrnahm, dass seine schweren Sandalen durch seinen herrischen Schritt laute Geräusche verursachten. Es schien eine gotteslästerliche Handlung zu sein, in dieser gewaltigen und beeindruckenden Steinhalle auch nur einen Ton von sich zu geben. Doch sein Blick blieb hart und gab keinen seiner Gedanken preis. Er versuchte sich auf seinen Weg zu konzentrieren, der ihn zu den drei Müttern des Tempels führen würde. Er konnte dennoch nicht umhin einen Seitenblick zu einer der Novizinnen zu werfen. Obwohl sie ihre Gesichter verschleiern mussten, um zu zeigen, dass sie vor den Göttern, den Müttern und dem Orakel gleich waren, hatte er sie wieder erkannt. Ihre weißen Augen konnten sie nur verraten… Sie schien zu merken, dass er sie angesehen hatte und schlug die dichten Wimpern nieder. Es war eine Ehre für sie, hier zu sein. Frauen wie sie durften keine Kriegerinnen werden, geschweige denn neue Krieger in die Welt setzen. Sie wurden hierher gebracht, um den heiligen Gesetzen zu dienen. Es war nie eine Frage gewesen, dass Hinata ausersehen war, eine Novizin des Shinkurou-Tempels zu werden. Wie alle der auserwählten Mädchen zeichnete sie sich durch ungewöhnliche Schönheit und Zartheit aus. Ein Körper, der zu zierlich und schwach war, um ein Schwert zu halten. Ihr feines Gespür für Magie und ihre Fähigkeit, Dinge zu sehen und zu hören, die anderen verborgen blieben, hatten sie schon in frühen Jahren hierher geführt. Ihr Vater hatte ihr nicht nachgetrauert. Seine zweite Tochter Hanabi würde den verlorenen Platz der Kronprinzessin einnehmen… Und er, Neji, als einziger männlicher Nachfolger der Linie seines Großvaters, würde Hanabi ehelichen, um so der Herr des Hyuuga-Volks zu werden. Er hatte sich mit diesem Schicksal abgefunden. Seine Cousine zu heiraten war nur das geringere Übel, um seinen Wunsch nach der Ehre, die ihm gebührte, zu erreichen. ___∞___ Neji hasste es zu knien, aber er hatte keine Wahl. Selbst sein Onkel, der König dieses Landes, und der Große Rat, mussten auf die Knie gehen, wenn sie den drei Müttern gegenüber standen. Sie waren die obersten Priesterinnen, denen man nachsagte, dass nur ihre Gebete von den Göttern erhört werden würden. Niemand hätte sagen können, ob dies stimmte, aber es gab auch keinen, der dies in Frage stellte. „Trage deine Bitte vor, Neji von den Hyuuga“, sagte eine dunkle, volle Frauenstimme. Neji, der zu Boden gesehen hatte, hob den Kopf, um den drei Müttern ins Antlitz blicken zu können. In einem Halbkreis angeordnet erkannte er Shizune, Kurenai und die Große Mutter Tsunade. Sie waren wunderschöne Frauen, jede auf ihre eigene Art und Weise anziehend. Shizune, die Frau mit den kurzen, schwarzen Haaren und dem sinnlich weichen Mund. Kurenai, deren Augenfarbe so ungewöhnlich und intensiv war, dass man glaubte, sie blickte einem direkt in die Seele. Und Tsunade, die Frau, die nie zu altern schien und deren Schönheit vom Inneren erstrahlte. „Die letzte Schlacht gegen die Uchihas steht bevor. Der Verrat ihres Nachfolgers Itachis begünstigt unsere Position. Sie haben an Autorität verloren, als ihr Kronprinz fast die komplette Königsfamilie auslöschte und seinen unerfahrenen Bruder Sasuke am Leben ließ. Ich möchte das Orakel bitten, uns Rat zu erteilen. Und ich möchte euch bitten, uns euren Segen zu geben. Vielleicht haben wir dann endlich Frieden.“ Es war Pflicht… kein Angriff durfte ohne Befragung des Orakels und den Segen der Mütter geschehen. Sonst – so sagte man – wäre es gewiss, dass man verlor. Die Mütter schwiegen kurz, bevor sich die Stimme von zuvor wieder erhob: „Folge uns.“ Es war Tsunade. ___∞___ Er ging hinter ihnen durch die prunkvolle Tür, hinter der sich das Orakel verbarg; die Novizinnen durften diesen Raum nicht betreten. Immer noch still schweigend verharrten sie am Tor und hielten sie offen. Neji spürte genau die Blicke seiner Cousine im Rücken. Er verweigerte es sich selbst, zurückzublicken. Er war erstaunt über die Kargheit des Raumes. Sollte das Orakel, der Mund der Götter, nicht in einem prunkvoll eingerichteten Zimmer ruhen, das angemessen für seine Position war? Die drei Mütter blieben vor einem weiten, hellblauen Seidenvorhang stehen, der sich bauschte, obwohl hier keinerlei Wind wehte. „Bleib stehen, Neji von den Hyuuga“, sagte die Große Mutter. „Niemand darf sich dem Orakel weiter als drei Meter nähern.“ Die blonde Frau machte einen Handwink und auf magische Weise öffnete sich der Vorhang. Es offenbarte ein gewaltiges Bett, auf dem sich Samtkissen, Leinentücher, Seide und Brokat türmten. Und in der Mitte lag eine zierliche Frau, regelrecht winzig auf diesem gewaltigen Bett. Sie hatte sich zusammengerollt und nur ihre fast durchsichtigen Gewänder bedeckten den schlanken Körper. Neji blinzelte. „Das letzte Orakel wurde ersetzt“, sagte Shizune, die seine Frage wohl erahnte. Der junge Mann zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. Er mochte es nicht, dass sie wusste, was er dachte. Aber es war auch nicht schwer zu erraten gewesen. Jeder hatte von dem Orakel gehört, die Frau mit den stechend grünen Augen und den ungewöhnlichen Haaren, deren Farbe an einen sanften Sonnenuntergang erinnert hatte. Aber dass sie ersetzt worden war, bedeutete, dass auch sie das Schicksal eines Mundes der Götter ereilt hatte. Ihr Körper hatte auf Dauer der Belastung nicht Stand gehalten, ein Sprachrohr zu sein. Es war ein furchtbares Schicksal, wenn man ein Medium war. Meist lebten sie nur wenige Jahre mit dieser Aufgabe. Aber was ihn noch mehr verwunderte, war die Tatsache, dass diese Frau dort auf dem Bett, deren Gesicht unter seidenem Stoff verborgen blieb, nicht dem Bild entsprach, das einem von Kindesbein an überliefert wurde. Sie waren ungewöhnlich schön, schlank und so zart, dass man bezweifelte, ob sie überhaupt allein in der Lage waren, zu stehen und zu gehen. Aber diese Frau dort hatte einen sehnigen, muskulösen Körper, den einer Kriegerin, auch wenn sie dabei immer noch schlank und zierlich wirkte. Schon wieder schien eine der Mütter erahnt zu haben, was in ihm vorging. Dieses Mal war es Kurenai, die sprach: „Sie ist das größte Talent, das wir bisher begleiten durften. Obwohl ihr Äußeres danach nicht scheint, so ist sie das präziseste Orakel, das je im Shinkurou-Tempel diente.“ Er wollte einen zustimmenden Laut von sich geben, als sich das Mädchen unter der Stimme Kurenais regte. Der Seidenstoff glitt ihr vom Gesicht und offenbarte ein jugendliches Antlitz. Ihre dunklen Haare waren hochgesteckt zu zwei Haarknoten, die sich im Schlaf weitgehend gelockert hatten. Sie öffnete ihre Augen nicht, aber ihr Körper richtete sich auf, jedoch irgendwie fremdgesteuert… wie eine Puppe an Fäden. Und als er endlich ihr Gesicht voll und ganz erblickte, da wurde ihm klar, wer sie war. Ich hatte sie vom Sehen gekannt. Sie hatte in der Nähe des Übungsplatzes gewohnt, wo mich mein Onkel immer persönlich trainiert hatte. Manchmal hatte ich gemerkt, wie sie bei meiner Ausbildungsstunde heimlich zusah. Ich hatte sie schon da wunderschön gefunden, das einzige Mädchen, das mich interessiert hatte. Aber vor vier Jahren war sie plötzlich verschwunden… wahrscheinlich auf der Flucht vor dem Schicksal ein Mund der Götter zu werden. Er versuchte sich unter Kontrolle zu halten, aber das war beinahe unmöglich. Das unbekannte Mädchen von damals, das ihn immer mit diesem merkwürdigen Funkeln in den Augen beobachtet hatte, war das neue Orakel. Und dennoch konnte er nicht verhindern, dass das Begehren von damals erneut aufflammte. Aber ihm blieb keine Zeit, etwas zu sagen oder zu fragen oder gar das aufzuhalten, was nun folgen würde. Die drei Mütter begannen bereits mit den Gesängen, die das Orakel in die Trance versetzen sollte, damit die Götter durch es sprachen. Während des Gesangs entzündeten Shizune und Kurenai Weihrauchstäbchen, die den Raum mit einem schweren, benebelnden Duft erfüllten. Neji schüttelte den Kopf, um die Schwere nicht in seinen Kopf dringen zu lassen, als der Gesang, der zuvor leise und tragend war, plötzlich anschwoll und der Rauch wie in einem Wirbel um das Mädchen herum stob. Er riss erschrocken die Augen auf, als er sah, was nun geschah… Das Mädchen kniete vor ihm. Ihre Kleider waren hochgerutscht, sodass er ihre nackten, wohlgeformten Oberschenkel sehen konnte. Sie hatte ihren Oberkörper aufgerichtet und in einer sinnlichen Bewegung ließ sie ihren Kopf kreisen, ebenso ihre Hüften und ihre Arme machten schlangenartige Bewegungen. Mehrere Sekunden lang wiederholte sie dieses Schauspiel, bis ein harter Ruck durch ihren Körper ging und… Sie schwebte. Sie war losgelöst vom Boden, es war unmöglich. Sie tanzte im Takt des Gesangs der drei Frauen und es wirkte, als bewegte sie sich durch Wasser. Ihre Haare lösten sich durch einen unsichtbaren Wind und ihre Kleider wogen durch die Luft, als würde sie unter Wasser tanzen. Ihre Bewegungen waren elegant, aber träge, als kämpfte sie gegen einen unsichtbaren Widerstand an. Sie verbog ihren Körper, wog ihre Arme und ihre Haare flogen wie ein Banner in der Luft. Er hätte Stunden lang diesem Schauspiel zusehen können. Und vielleicht waren es auch Stunden, die sie so in der Luft tanzte, umwallt von Seide und ihrem glänzenden Haar, in dem sich der schwache Schein weniger Kerzen brach. Aber als die Mütter ihre Gesänge abbrachen, stürzte sie zurück auf den Boden zurück. Landete auf den weichen Kissen und blieb regungslos liegen. ___∞___ „Der Falke…“, wisperte ihre leise, sanfte Stimme wie unter Krämpfen, „wird seinem wahren Begehr folgen und nicht seinem aufgezwungenen Glauben. Er wird“ – sie stockte und ihre Augen waren weit aufgerissen. Neji sah das tiefe Braun, das die Farbe von dem seltenen Holz hatte, aus dem der Thron seines Onkels geschnitzt war. Sie schien sich gegen die Worte zu wehren, die ihr die Götter in den Mund legen wollten und das beunruhigte ihn. Ebenso die Mütter, die mit besorgten und Angst verzerrten Gesichtern zu dem Mädchen blickten, der schon das Blut aus der Nase lief. „Er wird… die Stimme rauben, die Stimme, die nur dem Falken gehört“, krächzte sie. „Frieden wird kommen, aber nicht für die Hyuuga!“ Sie schrie den letzten Satz und ihr Körper sackte erneut zusammen. Shizune eilte zu ihr und ergriff ihre Hand, untersuchte sie. Sie wurde von Tsunade bei Seite gedrängt, die mit geübten Griffen und trainiertem Auge den Zustand des Mädchens erkannte. Sie war ohnmächtig. Kurenai zitterte noch immer und warf unsichere Blicke in seine Richtung. Shizune blickte ihn misstrauisch an. Es war aber Tsunade, die ihn, nachdem sie beruhigt festgestellt hatte, dass dem Orakel nichts fehlte, anfuhr: „Verschwinde, Neji von den Hyuuga. Verschwinde und komme nicht wieder! Ihr werdet keinen Segen bekommen und den Krieg werdet ihr nicht zu Ende führen!“ Er zuckte nicht, sondern hob das Kinn und wandte sich sofort um. Er stürmte aus dem Raum, vorbei an den Novizinnen, wieder mit Hinatas Blick im Rücken. Er wusste, was das alles zu bedeuten hatte. Und er wusste, was er zu tun hatte. ___∞___ Neji wusste, dass das, was er tat, Hochverrat war. Die Götter würden ihn strafen, verfluchen und in die Ewigkeit verdammen. Er hatte ihr Werkzeug gestohlen. Das war Blasphemie in Reinform. Aber es hatte sich gelohnt. Das sah er in ihren Augen, als sie – endlich einmal im vollen Bewusstsein ihrer Umgebung – ihn anlächelte. Ich hätte nicht gedacht, dass sie mir helfen würde, aber vielleicht lag es daran, dass meine Cousine wohl selbst mit ihrem Schicksal unzufrieden war. Gefangen in der Dunkelheit als Dienerin von drei Frauen, die den Göttern geweiht waren. Ich weiß bis heute nicht, wie sie es angestellt hatte, aber sie ließ mir eine Nachricht zukommen und schleuste mich in die geheimsten Bereiche des Tempels. Sie betrat das Zimmer des Orakels, was für eine Novizin schon eine harte Strafe bedeutete, doch Komplizin bei deren Entführung zu sein, das bedeutete, dass sie des Todes war. Aus Dankbarkeit nahm ich sie mit mir, um sie vor den Fängen der Tradition zu schützen. Wir würden ewig gejagt werden und immer aus Angst vor dem Tod, nirgends lange bleiben können. Doch sie und ich hatten diesen Weg gewählt. Ich hätte nie geglaubt, dass sie so mutig wäre. „Wie ist dein Name?“, fragte er leise, als er mit Hinata und ihr auf einem Hügel stand und einen anderen Sonnenaufgang beobachtete, den er auf dem Heiligen Berg schon gesehen hatte. Es war vielleicht nicht so imposant, aber dennoch fühlte er sich, als ob ihm die Welt zu Füßen läge. Er sah die Wälder, das Meer und die Hügel, dieses Mal golden und nicht Blut getränkt. Sie rückte leicht an seine Seite. „TenTen“, antwortete sie schlicht. Er spürte, dass sie immer noch lächelte. „Du hast dich gegen die Vision gewehrt, nicht wahr?“ Sie schwieg kurz und er betrachtete sie aus den Augenwinkeln. Ihre seidenen Gewänder stoben im Wind, fast so wie in dem Zustand der Trance. Aber ihre Augen glänzten und widerspiegelten die Sonne. „Ich habe versucht… zu verhindern, dass sie die Vision deuten können. Aber leider habe ich es nicht geschafft. Dennoch konnte es eintreten.“ „Du weißt… ihr wisst, was das für euch bedeutet.“ Hinata, die still in die Ferne gesehen hatte, dort, wo der Heilige Berg war, wandte sich zu ihm um. „Ich habe immer auf eine solche Gelegenheit gewartet. Ich wollte fort. Aber allein hatte ich nicht den Mut.“ TenTen – er mochte den Namen – nickte. „Ich konnte nicht fort. Nicht allein. Die Gesänge, der Weihrauch, die Nähe zu den Göttern… es hat mich wie festgekettet. Ich wollte einfach nur frei sein. Deshalb hatte ich versucht, zu fliehen, damit sie mich nicht finden, aber damals hatten sie mich gefangen. Jetzt bin ich wieder frei.“ Er hob einen Mundwinkel an. „Du warst das Mädchen, das mich immer beobachtet hat.“ „Ja“, sagte sie und sah zu ihm hoch. Er drehte sich zu ihr. Suchte etwas und fand es. Diese Gewissheit. „Ich habe gewusst, dass wir uns irgendwann wiedersehen würden. Ich habe gewartet.“ Sie legte mit Vorsicht ihre Fingerspitzen auf seine Brust. „Ich wusste, dass es meine wahre Bestimmung ist, mit dem Falken zu fliegen, der mich immer in meinen Träumen begleitete.“ Er lächelte jetzt wirklich. Nur schwach, aber ehrlich. Er berührte sie nicht, noch nicht, aber das würde folgen. Doch jetzt hieß er sie erst, weiterzuziehen. Sie konnten nicht ewig an einem Ort bleiben. Trotzdem hatten sie – Neji, Hinata und TenTen - ihren Frieden gefunden. ___∞___ Hier ist das 13. Türchen unseres Adventskalenders. Ich wünsche allen Lesern einen wunderschönen dritten Advent. :) Ich weiß, dass dies hier ein sehr merkwürdiger OS ist, das habe ich auch schon festgestellt. Und irgendwie ist das Thema kaum eingebaut XD Aber na ja, solche Ideen kommen einem eben, wenn man zweimal kurz hintereinander „300“ guckt und dabei Konzeptionen plant. *lol* Ich habe schon überlegt, ob ich aus dieser Idee eine richtige FF konzipiere. Mal sehen ;) Bis denne de are Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)