Das Schönste an Weihnachten ist... von Demonic_Banshee (Ein One Shot - Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 1: ...der erste Schnee. ------------------------------- Als Ruffy auf dem Kopf der Sunny saß und langsam zum Himmel aufsah, da bemerkte er nicht nur die dunkle Wolkendecke über ihm und die langsam dahinter verschwindende Sonne, sondern auch etwas kleines, weißes und sehr, sehr kaltes, das auf seine Nasenspitze hernieder fiel. Der erste Schnee. Ruffys Augen weiteten sich. Langsam, und in einem steten Rhythmus, schwebten die kleinen, bauschigen Flocken gen Erde. Es wurden immer mehr, und sie wurden immer dichter. Weiß und rein, verstrickt in ein winziges Netzwerk aus tausenden von Eiskristallen. Für Ruffy aber fielen Erinnerungen vom Himmel. Die Erinnerung, die ihm beim Betrachten von Schnee als erstes in den Sinn kam, war die an Namis Krankheit. Dabei lief es ihm eiskalt den Rücken runter, als er sich das hochrote Gesicht, das in angestrengte Falten gezogen und schweißnass gewesen war, vor Augen rief. Das war das erste Mal, dass er ernsthaft um das Leben eines seiner Crewmitglieder Angst gehabt hatte. Ein tief sitzendes, immer währendes, erdrückendes Gefühl, das einem Luft zum Atmen und Klarheit zum Denken raubte. Das Herz würde in einem unregelmäßigen Takt schlagen und sich krampfhaft und schmerzend zusammenziehen. Ruffy schüttelte den Kopf. Er hasste diese Erinnerung, aber noch mehr hasste er diese Angst. Eine Angst, gegen die er nicht einmal mehr mit Stärke ankam. Gegen diesen Feind konnte er nichts ausrichten. Aber bei Schnee dachte er nicht nur an negative Dinge. Viel mehr überwiegten die positiven Erinnerungen und eine davon war die an Chopper. Sein sechstes Crewmitglied. Ohne Namis Krankheit, ohne die Winterinsel, welche vollständig unter dem klaren, hell glitzernden Schnee bedeckt lag, hätte Ruffy nie seinen Schiffsarzt kennen gelernt und vor allem nie einen so coolen. Wer konnte schließlich schon behaupten ein sprechendes Rentier mit blauer Nase als Arzt und Freund zu haben? Genau. Niemand. Er mochte diese kleine, putzige Pelzkugel, und genauso wie diese mochte er auch den Schnee. Schnee, so klar und rein, wie die Freundschaft zu seinen Nakama. Schnee, existierend durch den unendlich starken Zusammenhalt vieler kleinerer Kristalle, so wie seine Crew als Ganzes. Schnee… Wunderbarer, erster Schnee. Ruffy begann strahlend zu lächeln. Kapitel 2: ...die klare Nacht. ------------------------------ In der Klinge spiegelte sein Gesicht wieder. Seufzend hielt Zorro das Wado– Ichi– Monji noch etwas höher. Er hatte absolut nichts zu tun, jetzt, wo er Nachtwache im Ausguck halten musste. Wenigstens war es dort oben im Ausguck der Sunny, aufgrund des geschlossenen Raumes, nicht so kalt wie draußen. Nun hatte es gestern das erste mal seit langem wieder geschneit, ironischer Weise direkt zum ersten Dezember, und es blieb auch verschneit und kalt. Nami nahm an, dass sie wohl gerade eine Winterinsel ansteuerten. Wieder seufzte Zorro und ließ das Schwert sinken. Als es auf Höhe seines Schoßes war, spiegelte sich noch mehr in der Schneide – der dunkle, tiefe Nachthimmel hing wolkenlos und klar über ihm, mit den Abermillionen von Sternen, so, wie es Abermillionen von Menschen auf der Welt gab. Jeder einzelne Stern schien strahlend hell in einem gleißend- weißen Licht, so, wie die Träume der Menschen ebenfalls strahlen. Zorros Blick streifte ziellos über das Himmelszelt, als suchte er etwas und plötzlich hielt er in seinem Blick inne. Einer der Sterne strahlte heller als alle anderen und gehörte zu einer Konstellation von neun weiteren Sternen. Er erinnerte sich an einen, der vielen schon von ihm gesehenen Nachthimmel, an dem er genau diese Konstellation schon einmal betrachtet hatte. Er erinnerte sich an aufeinander treffende Klingen, klirrendes Metall, keuchender Atem und Schweißgeruch. Sie hatte ihn mit Leichtigkeit besiegt, wie auch die zweitausend Male zuvor; er war erschöpft zu Boden gegangen und fühlte sich minderwertig. Bis sie ihm dieses Gefühl nahm, durch ihre eigenen Sorgen. Du hast’s gut, Zorro! Du bist ein Junge! Er schnaufte. Wie albern. Wie absurd! Sie versprachen sich darum zu wetteifern, wer der beste Schwertkämpfer der Welt wird, doch dann verstarb sie. Es hatte ihm das Herz zerrissen. Zorro starrte diesen einen Stern an. Ob sie ihn jetzt sah? Die Nacht war so klar und rein, wie könnte sie ihn nicht sehen? Ich werde die Nummer eins in der Welt, damit mein Ruhm bis zu ihr in den Himmel strahlt!!! Er hatte sein Ziel noch nicht erreicht, aber er würde sein bestes geben, denn sein Traum strahlte noch heller als die Sterne. Und dann würde sie auf ihn mit Stolz hernieder schauen, Kuina… und das vielleicht sogar in einer klaren Nacht, wie dieser. Kapitel 3: ...eine Schneeballschlacht zu veranstalten. ------------------------------------------------------ Vor… zurück… Vor und zurück… Trotz der Kälte war Ruffy im freien, eingepackt in eine dicke Winterjacke und langem Schal, und schaukelte gemächlich vor sich hin. Die Schaukel, die Franky an Deck der Sunny aufgestellt hatte, war eines der genialsten Dinge an Bord, wie Ruffy, und auch Lysop und Chopper, fanden. Und weiterhin schaukelte er vor und zurück, vor und zurück, dann musste er niesen, und kaum war der Ruck des Niesens durch die ganze Schaukel, bis hoch zu dem Ast, an dem sie hing, gegangen, da fiel Schnee von dem Ast und landete mit einem matschigen, platschenden Geräusch auf Ruffys Hinterkopf. „HEY!!“, rief er ärgerlich und schaute augenblicklich zur Seite. Weiter hinten, auf dem Hauptdeck, erkannte er Lysop. Entschlossen sprang Ruffy von der Schaukel, griff beherzt in den Schnee am Boden und formte aus diesem einen großen, dicken Schneeball. Er holte weit aus und mit Schwung warf er ihn, dabei auf Lysops Hinterkopf zielend, ab. Als der Ball traf, nickte Lysops Kopf durch den Aufprall nach vorne. Ruckartig und wütend drehte nun auch er sich um, sich währenddessen den Schnee aus den Locken klopfend. „Spinnst du?!“, fragte er entgeistert, „Was geht denn mit dir ab?!“ „Das musst DU sagen. Du hast doch angefangen!“ Wütend zeigte Ruffy direkt auf Lysop. Dieser zog die Augenbrauen ins Gesicht, dann packte er entschlossen etwas Schnee von der Reling und warf in Richtung Ruffy, aber in dem Moment lief Chopper vor Ruffy her und der Ball traf stattdessen ihn. „Au!“, jauchzte er perplex, „Was soll das?“ „Frag den Käpt’n!“, antwortete Lysop und Ruffy zuckte nur mit den Schultern. „Schneeballschlacht.“ „Ooohh…“ Chopper nickte verstehend, dann ballte er ebenfalls Schnee zwischen seinen Hufen zu einem etwas verkrüppelten Ball und warf ihn. Aber auch er verfehlte sein Ziel und traf stattdessen Zorro, welcher, an die Reling gelehnt, bis zum Aufprall des Schneeballs, geschlafen hatte. Verschlafen klimperte er mit den Lidern, bis sich sein Blick schärfte und er eine Person erkannte. Klar, DER musste ja wieder Stress machen. Zehn Meter weiter und drei Sekunden später hörte man am anderen Ende des Decks einen wütenden Aufschrei. „DU DÄMLICHER SÄBELRASSLER, WAS ZUR HÖLLE FÄLLT DIR EIN?!!!“ Und in kürzester Zeit flogen bald hunderte von Schneebällen durch die Luft, trafen Gesichter, Schultern, Arme, selten Beine und manchmal gingen auch ein paar daneben. „Was ist denn hier los?“, fragte Nami verärgert, als sie, gefolgt von Robin, Franky und Brook, aus der Kombüse trat. Franky schüttelte amüsiert den Kopf und sagte gerade noch „Kinder“, als auch ihn ein Schneeball traf und er eine Sekunde später grölend über die Reling, runter zum Deck, sprang und kräftig mitmischte. „Das sieht lustig aus. Ich glaube, ich mache auch mit. Yohohoho!“, lachte Brook und ehe sich Nami versah, war auch er in der tobenden, spielenden Menge verschwunden. „Die spinnen doch!“, schnaufte Nami verächtlich, während sie das rege Treiben beäugte. „Ach“, lachte Robin und legte Nami eine Hand beschwichtigend auf ihre Schulter, „Entspann dich. Ich finde auch, dass das nach Spaß aussieht.“ Dann wand sich Robin kichernd ab und beschmiss ihre Freunde mit einem Bombardement aus Schneebällen, die von ihren hunderten Händen geworfen wurden. Unverständlich neigte Nami ihren Kopf und beobachtete die Menge: wie Ruffy, sich totlachend, auf den triefenden Lysop zeigte, wie Chopper sich verkehrt herum hinter dem Baum zu verstecken versuchte, wie Zorro und Sanji, anstatt sich mit Schnee zu bewerfen, schon auf Eis und Steine übergegangen waren und Franky dazwischen gehen musste und wie Brook anerkennend zu Robin herabsah, da sie den Rest aus dem Hinterhalt attackierte. Kurioser Weise spürte Nami ihre Lippen sich zu einem herzlichen Lächeln heben und ihre Beine bewegten sich wie von selbst auf das Schlachtfeld. Eigentlich war das alles wirklich lustig. Nicht der Schnee oder die Schneeballschlacht an sich, sondern das Zusammensein. Kapitel 4: ...Kerzen anzuzünden ------------------------------- Frieren konnte Brook nicht, ihm fehlten dafür die nötigen Nervenrezeptoren auf der nicht vorhandenen Haut. Er spürte lediglich das kühle, unsachte Streicheln des Windes, es heulte zwischen seinen Knochen und die Brise ließ seine Kleidung unkontrolliert flattern. Und dennoch fröstelte es ihn. Die Erinnerungen an Schnee, raue Winde und klare, kühle Nächte reichten aus, um in ihm Phantomgefühle von Kälte hervorzurufen. Phantomgefühle waren ja eigentlich schlecht, ein Streich, den einem sein Gehirn spielte, wenn man etwas verloren hatte, doch Brook empfand sie als Segen, den ihm sein verwesendes Hirn gönnte. Er seufzte, dabei an seinem schon leicht kalt gewordenen Tee nippend, und schaute zum Sternenhimmel hinauf, an dem vereinzelte Wolken hingen. Vielleicht sollte er rein gehen? Ja, das sollte er. Es war ja auch schon spät. Mit schlürfenden, schweren Schritten trat er vor die Tür der Kombüse, öffnete sie leise, da der Rest der Crew schon fest schlief, und schlich hinein. Auch hier war es stockfinster. Aus seinen Augenhöhlen heraus aber erkannte er an der Ecke der Bartheke einen schmalen, bauchigen Kerzenhalter. Er nahm sich die Streichhölzer vom Tisch, hob das Glas vom Kerzenhalter und entzündete den Docht. Zischend ging das Streichholz wieder aus und nur noch die Kerze spendete Licht. Brook stellte den Kerzenhalter in die Mitte des Tisches, schob einen Stuhl zurück und setzte sich. Gebannt beobachtete er das Tänzeln der Flamme, die gleißenden Strahlen, welche durch das Glas hindurch, gebrochen wurden und das Flackern des warmen Scheins an den Wänden. Brook spürte die Wärme in sich aufkeimen. Licht. Ein kostbares Gut. Was man allein schon alles mit ihm verband: Wärme und Geborgenheit, Freundschaft, Liebe und natürlich das Leben… Brook wünschte sich er könne weinen. Nichts hätte seine Gefühle mehr zusammengefasst, als eine einzelne, heiße Träne, gefüllt mit Bedauern, Trauer und zugleich Freude und Zufriedenheit. Jahrzehnte hatte er „leben“ müssen, ohne das Licht der Sonne, welches Wärme und Geborgenheit spendete. Ohne die Freundschaft seiner verstorbenen Kameraden, oder gar Liebe. Nicht einmal das wahre Leben war ihm, in den tiefen Schatten des Nebels, geblieben. Das Einzige, was ihn ständig begleitet hatte, war die Dunkelheit – bis noch vor kurzem. Bis er auf die Strohhutpiraten getroffen war. Sie hatten ihn wirklich gerettet und ihn buchstäblich zurück ins Licht geführt. So, wie alles nun war, würde in ihm auf ewig, selbst in den schlimmsten Zeiten, ein kleines Licht der Hoffnung schimmern. Die Flamme am Docht der Kerze wuchs und tänzelte fröhlich vor sich hin, so wie das Gefühl von Glück in ihm. Er lächelte zufrieden in sich hinein, dann beugte er sich erneut über die Lampe und mit einem Atemhauch erlosch die Flamme. Dunkelheit kehrte wieder ein, doch nicht in Brook. Kapitel 5: ...einen Schneemann zu bauen. ---------------------------------------- Liebe Kaya, Es ist lange her, dass ich dir geschrieben habe, aber nun ist es wieder soweit (^O^). Wir haben Dezember, der Winter steht vor der Tür Und Es Schneit!! XD Bei uns, auf der Grandline, schneit es! Schneit es bei dir auch? Die Wetterverhältnisse im East Blue sind ja normal, im Vergleich zur Grandline, auf der sie von Minute zu Minute umschlagen können. Aber laut Nami nähern wir uns einer Winterinsel, das bedeutet die Wetterverhältnisse bleiben konstant. Also, da es ja geschneit hat und der Schnee noch liegt, haben wir vorgestern eine Schneeballschlacht veranstaltet – wenn auch zuerst unfreiwillig (Ruffy hat mich einfach abgeworfen und behauptet ICH hätte begonnen!). Aber, wie du mich ja kennst, habe ich sie alle, in einem Bombardement aus Schneebällen, in die Flucht geschlagen! Winselnd haben sie sich vor dem großen Lysop in ein Loch verkrochen! (*-*) Heute lag der Schnee auch noch, und da haben wir (Ruffy, Chopper und ich) uns entschieden Schneemänner zu bauen. Ruffy ist ja kein allzu begnadeter Künstler – er schaffte es gerade so drei Schneekugeln aufeinander zu stapeln - und Chopper, mit seinen Hufen, ist auch nicht besonders talentiert. Ich hingegen, und ich meine behaupten zu können, dass ich Recht in der Annahme gehe, dass ich ein wahres Kunstwerk geschaffen habe. Ich muss gestehen, dass ich es liebe; Es ist mein bestes, bisheriges Werk… Es ist eine Schneefrau, die ich nach dem Vorbild eines wunderschönen Mädchens, dem ich einmal begegnet bin, geformt habe. Ich würde sie dir unglaublich gerne zeigen, aber das ist ja leider nicht möglich. Deshalb habe ich mich anschließend hingesetzt und sie abgemalt. Glaub mir, ich habe sie eins zu eins getroffen, davon bin ich überzeugt, und wenn du sie siehst, wirst du mir sicherlich zustimmen. Die Zeichnung habe ich dir beigelegt. Ich hoffe du liebst sie so sehr, wie ich es tue. Ich muss hier jetzt abbrechen, wir müssen eine kleine Schlacht an Deck schlagen – in der Kombüse. (^_-) Ich werde dir bald wieder schreiben, aber vorerst freue ich mich auf deine Antwort. Mit lieben Grüßen vom tapferen Krieger der Meere, Lysop! Lächelnd faltete Kaya das Blatt zurück in seinen Ursprungszustand, in dem die Möwe den Brief gebracht hatte. Neugierig griff sie erneut in den Briefumschlag und zog sorgfältig ein gröberes Stück Papier hervor. Es war weniger häufig gefaltet, wohl, um die Zeichnung nicht zu ruinieren. Als sie das Blatt auffaltete hielt sie plötzlich mitten in der Bewegung inne. Ihr Herz hatte kurz ausgesetzt, ihr Atem ging flacher. Diese Zeichnung - sie war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Vorsichtig fuhr sie mit dem Finger die feinen Linien der Zeichnung nach. Es war so naturalistisch, wie ein Abbild der Realität. Als schaute sie in den Spiegel. Auf dem Blatt erkannte man eine blasse Statue, aus Schnee und Eis geformt, welche ein Mädchen, mit einem verträumten Blick und wehendem Haar, das über die Reling, hinaus, aufs offene, glitzernde Meer, sah, darstellte. Die Details waren überragend, man erkannte alles: einzelne Strähnen des Haares, Finger, Falten in dem blütenweißen Kleid, die im Licht der Sonne glitzerten. Die Schneefrau stellte sie, Kaya, dar, in ihrer Kleidung, als Lysop noch im Dorf wohnte und sie jeden Tag besuchen kam, nur um ihr zur Aufheiterung wirre Geschichten zu erzählen. Gerührt begann sie zu lächeln, fast kullerte ihr eine kleine Träne der Sehnsucht über die rosige Wange. Ich hoffe du liebst sie so sehr, wie ich es tue. Schluchzend lachte sie und nickte zustimmend. Sie liebte sie auch, aber nur, weil sie von ihm war und er sie liebte. Kapitel 6: ...ins Warme zu kommen. ---------------------------------- Wenn es so kalt und verschneit war, musste Chopper immer an Drum denken. Das war schließlich seine Heimat. Dort lag über das ganze Jahr Schnee, eisige Winde wehten immerzu und nur ganz selten sah man die Sonne hinter den bauschigen Wolken hervor kommen. Dort hatte Doc Bader gelebt, dort wurde sein Traum von einem gesunden Volk geboren. Außerdem hatte Chopper dort, bei Dr. Kuleha, gelernt ein guter Arzt zu sein, und sich vorgenommen ein Allheilmittel zu finden. Chopper seufzte. Er vermisste sie. Ja, er hatte sich selbst dazu entschieden, und nein, er bereute nichts, aber manchmal verspürte er doch die kindliche Sehnsucht nach „zu Hause“. Vor allem jetzt, da es unentwegt schneite, eisige Winde wehten und die Sonne nur ganz selten hinter den bauschigen Wolken hervor kam. Das Gefühl kam Freude und Trauer gleichermaßen nahe. Wieder seufzte Chopper und ließ seinen Blick über das verschneite Deck der Sunny gleiten. In der Mitte erkannte er den Schneemann von Ruffy, der eigentlich nur aus drei gestapelten Kugeln, einer Karotte und ein paar Steinen bestand, direkt daneben war sein eigener, viel kleinerer und, wie Chopper traurig feststellen musste, etwas verkrüppelter Schneemann. An der Reling, etwas abseits, saß Lysops Skulptur von Kaya, welche so sehnsüchtig und verträumt aufs offene Meer schaute, wie Chopper es in diesem Moment auch tat. Es war ein Wunder, dass die Schneemänner alle noch unversehrt dastanden, wo sie doch jeden Tag aufs Neue im Schnee herum tollten und dabei des Öfteren etwas zu Bruch ging... Hinter Chopper öffnete sich die Kombüsentür, und heraus schaute Sanji, der laut und verständlich alle zum Essen rief. Sofort hörte man eilige Schritte aus allen Richtungen näher kommen, allen voran Ruffy, der zusätzlich noch grölte. Wie geölte Blitze schoss die Crew an Chopper vorbei und schlug die Tür hinter sich wieder zu, dann kam Sanji noch einmal und bat Chopper ebenfalls zum Essen zu kommen. Einen letzten Blick auf den glänzenden Schnee, der ihn an Heimat erinnerte, werfend, trat nun auch er in die viel wärmere Kombüse, in der es weder weiß und kalt war, oder es nach Frische duftete. Chopper mochte Wärme, die hier an Deck und auf seiner Reise fast ständig da war, ja eigentlich nicht – er war für Kälte gemacht, aber als er dann seine Freunde sah, wie sie schon wie die Wilden über das Essen herfielen, und ihn freundlich lächelnd zu sich an den Tisch winkten, da durchflutete die Wärme, auf angenehme Weise, auch sein inneres, die Gedanken an Drum verschwanden und ihm kam ein neuer, stärkerer Gedanke: Ich bin zu Hause. Kapitel 7: ...am Kamin zu sitzen. --------------------------------- Franky sah von seinem Schreibtisch, unten, in seiner und Lysops Werkstatt, auf, als er bemerkte, wie jemand die Leiter Schritt für Schritt hinab stieg. Zitternd und voller Schneeflocken trat ihm Nico Robin gegenüber. In ihrem Haar und an ihrer Kleidung hingen die schmelzenden Eiskristalle und um sich aufzuwärmen rieb sie sich die Oberarme. „Mensch, du siehst ja gar nicht gut aus!“, bemerkte Franky, die Stirn runzelnd und dabei die Zeichenfeder aus der Hand legend. Er langte augenblicklich neben sich und schnappte sich eine dicke Wolldecke, welche auf einigen Holzscheiten gelegen hatte. Dann stand er auf und wickelte Robin die Decke vorsichtig um die Schultern. „Hier, wärm dich erstmal auf.“, sprach er und wies sogleich in Richtung des knisternden Kamins, welcher weiter mittig in seiner Hälfte des Raums stand, und ursprünglich zum schmieden diente. „Danke.“, seufzte Robin und ließ sich auf einem nahe stehenden Stuhl nieder. „Möchtest du Kaffee? Er ist noch heiß, ich habe ihn erst vorhin gemacht.“, fragte Franky und nahm, ohne ihre Antwort abzuwarten, eine Thermoskanne von seinem Zeichentisch und füllte etwas von dem heißen, aromatisch duftenden Getränk in den Deckel. Dankend nahm die Archäologin an und nippte an dem Kaffee. Dann wand sie sich Franky erneut zu und begann zu erzählen: „Draußen stürmt es gewaltig. Wir mussten die Segel einholen gehen.“ „Ach, deshalb bist du so eingeschneit.“ „Ja, das kam alles sehr spontan, da blieb nicht viel Zeit zum anziehen.“ Verständnisvoll nickte Franky, dann wand er sich ab, setzte sich an seinen Zeichentisch und arbeitete dort weiter, wo er vorhin unterbrochen wurde. Kurze Zeit trat Stille ein, in der nur Frankys kratzende Zeichenfeder und das Knistern des Feuers im Kamin zu hören war. „Was machst du da?“, fragte Robin plötzlich, dabei den breiten Rücken des Cyborgs anstarrend. Ruckartig drehte dieser sich um, ein breites Lächeln im Gesicht. „Schön, dass du fragst! Ich dachte mir, dass jetzt, wo es kalt ist, ein Heizsystem ja eigentlich nicht so schlecht wäre. Da das Wetter auf der Grandline ja nur von den jeweiligen Inseln abhängt, habe ich daran zuvor leider nicht gedacht.“ „Ja, das wäre hilfreich…“, murmelte Robin leise als Antwort mehr zu sich selbst, als zu ihm. Franky hielt inne. Es schien ihm, als sei Robin heute nicht sie selbst – sie wirkte traurig. Mit ausdruckslosem Gesicht starrte sie ins Feuer, schwieg stiller als sonst und ihre Augen… „Hey, hast du etwas?“, fragte er dann, sichtlich besorgt. Etwas müde wand sie ihm das Gesicht wieder zu und nickte. „Meine Blumen vertragen die Kälte nicht.“ Franky nickte. Robin besaß ganz oben an Deck, vor der Bibliothek, neben Namis Orangenbäumen, ein kleines Blumenbeet, das sie wirklich hegte und pflegte. Ihr schienen Blumen sehr wichtig zu sein, denn sie hatte ihn auch schon mal darum gebeten aus dem halben Deck, das ja eh schon eine Art Wiese war, ebenfalls ein Blumenbeet zu machen. Er hatte aber verneint, denn im Endeffekt wären die Blumen nur eingegangen, da der Platz zum gehen verwand wurde. Er konnte also gut verstehen, warum Robin so niedergeschlagen war. Aber er würde das Kind schon schaukeln: „Lass mich nur machen! Ich bau eine Kuppel, die wie ein Treibhaus wirkt und die Blumen schützt.“ Robin aber schüttelte nur den Kopf und senkte den Blick. Bitter antwortete sie ihm: „Es ist schon zu spät. Sie sind bereits eingegangen.“, und sah ihn dabei eindringlich an. Nun ließ auch Franky den Kopf hängen – es war auch indirekt seine Schuld, wie er nun feststellte, auch, wenn Robin selbst ihm offen keine Schuld zusprach. Er hätte einfach solche Wetterumschwünge bedenken und dementsprechend Vorkehrungen treffen müssen. Geschlagen wand er sich wieder seiner Zeichnung zu und arbeitete schweigend weiter. Das musste er wieder gut machen. Sachte brachte er noch ein: „Es tut mir leid.“, hervor, dann kehrte Stille ein. Beide schwiegen in sich hinein, hingen ihren eigenen Gedanken nach und zwischen ihnen brannte langsam das Feuer des Kamins nieder, bis es erlosch. Kapitel 8: ...einen Spaziergang im Winterwald zu machen. -------------------------------------------------------- Leise knisterte Lysops Brief in Kayas Wintermantel, als sie durch den Wald spazierte. Jetzt, drei Tage nach dem Eintreffen des Briefes, hatte es auch auf Syrop begonnen zu schneien. Am frühen Morgen war Kaya mit der Sonne erwacht und hatte mit Freude festgestellt, dass ihr Garten, und auch die dahinter liegende Landschaft, bedeckt unter einer Schicht glänzenden Schnees lag. Sofort hatte sie sich angezogen, gefrühstückt und war raus gegangen, um noch im unberührten Wald spazieren zu gehen. Sie hatte Lysop noch nicht geschrieben, denn erst wollte sie etwas erleben, um ihm dann auch etwas Schönes erzählen zu können. Über Kaya zwitscherten einige, wenige Vögel, die noch zur Winterzeit da waren. Eifrig sog sie die klare Morgenluft in ihre Lungen, hielt einen Moment inne, und atmete dann langsam aus, wobei ihr Atem als weiße Wölkchen wieder zu erkennen war. Dann machte sie einen Satz, und beschleunigte ihre Schritte, bis sie rannte. An ihr sausten die Bäume vorbei, sie hüpfte über Stöcke und Steine und machte abrupt auf einer Lichtung im Wald halt, als sie diese Stelle wieder erkannte. Einem Baum war ein Ast sauber abgeschnitten worden, aus dem jetzt aber kleine, neue Ästchen sprossen. Manche Bäume trugen tiefe Narben, durch einen scharfen Gegenstand gerissen, und mittig lag ein Baumstumpf. Kaya lief ein kalter Schauer über den Rücken. Hierhin hatte sie sich nie wieder, seit dem Vorfall mit Beauregard, her getraut. Hier hatte sie ihr Testament schreiben sollen. Hier hatte sie sterben sollen. Hier wurde sie von Lysop gerettet. Ihr Herz schlug schnell und in ihr kochte die blanke Wut. Sie war über die Trauer über Beauregard hinweg und übrig war nur noch der Hass auf Käpt’n Black. Wie hatte sie sich so täuschen lassen können? Wieso hatte sie nicht Lysop geglaubt, als er ihr von der Wahrheit erzähl hatte? Was war sie doch für ein Scheusal gewesen. Sie hatte ihn beschimpft, ihm nicht geglaubt, ihn davon gejagt und trotzdem hatte er für sie gekämpft und dabei sein Leben aufs Spiel gesetzt. Lysop… Kaya schüttelte den Kopf, um diese unschönen Gedanken los zu werden. Entschlossen setzte sie ihren Weg durch den Wald fort, aber die Erinnerungen holten sie ein. Plötzlich gelangte sie an das Ende des Waldes, das aus einer Klippe bestand, an dessen Fuß der Strand lag. Hatten hier nicht Ruffy, Zorro und Nami angelegt? Sie lächelte. Gut, dass ausgerechnet sie hier gelandet waren, denn ohne sie hätte das Dorf damals keinen weiteren Tag überlebt. Abrupt hielt Kaya inne und ärgerte sich. Jetzt war ihr ja doch nichts Spannendes im Wald passiert! Vielleicht sollte sie auch einfach die Vorzüge des Schnees nutzen und ebenfalls einen Schneemann bauen. Eifrig begann sie den Schnee zu stapeln und zu formen, aber nach einiger Zeit gab sie frustriert auf. Man erkannte nicht einmal das Gesicht. Das Haar war auch eher platt, als lockig. Einzig und allein die lange Nase war zu erkennen. Belustigt über dieses Detail begann sie zu lachen, dann lehnte sie sich zum Schneemann runter. Vorsichtig berührten ihre zarten Lippen die eisigen Schneemassen, die eine Wange darstellen sollten, als es hinter ihr raschelte und drei Kinder durchs Gebüsch hüpften. „Hallo, Miss Kaya!“, riefen Paprika, Möhre und Zwiebel. Erschrocken schrie Kaya auf und schubste dabei den Schneemann die Klippe runter. „Was tun Sie da?“, fragte einer der drei neugierig, während die anderen zustimmend nickten. „Nichts!“, antwortete Kaya, die Hände vor die Brust hebend. „Nichts Besonderes.“ Fragend sahen drei kleine Augenpaare zu ihr hoch und Kaya begann zu lachen. Kapitel 9: ...drinnen zu spielen. --------------------------------- Auch heute noch war es sehr stürmisch, wie auch die letzten zwei Tage zuvor. Noch immer fuhr die Sunny ohne Segel und war zur Sicherheit frühzeitig vor Anker gegangen. Es war nun schon so stürmisch, dass man draußen nicht mehr wirklich sein mochte, nicht einmal ein Monkey D. Ruffy. Die starke Gischt hatte mittlerweile auch die Schneemänner, die sich lange tapfer gehalten hatten, mit sich gerissen, sehr zum Leidwesen von Lysop. Und der arme Chopper bekam das bisschen Schnee, das er so selten zu sehen bekam, nun nicht mehr vor die Augen. Die drei seufzten. Zusammen saßen sie am Tisch in der Kombüse – gelangweilt. Sanji war ebenfalls anwesend, denn er bereitete das Mittagessen vor, Nami las an der Theke, auf einem Barhocker sitzend, die Zeitung und Zorro lag ausgestreckt auf dem Sofa und genoss das Heulen des Windes. „Laaaangweilig!“, seufzte Ruffy und ließ seinen Kopf dumpf mit dem Tisch kollidieren. Chopper schaute sich verzweifelt nach Beschäftigung um und Lysop vergrub die Hände in seinen schwarzen Locken. „Ich sehe was, was ihr nicht seht und das ist weiß…“, begann er gelangweilt zu murmeln. „Was denn?!“, riefen dann Ruffy und sein Arzt im Chor. „Schnee!“ Dabei deutete er aus dem Bullauge auf den Sturm, der den Schnee mit sich riss. Stöhnen machte die Runde. Dann aber ging Chopper auf das Spielchen, von dem er gerade erst gemerkt hatte, das Lysop es begonnen hatte, ein und sagte entschlossen: „Ich sehe was, was ihr nicht seht, und das ist…grün, so wie Algen.“ Aus der Küchenecke lachte Sanji auf. Amüsiert drehte er sich von der Pfanne weg, zu ihnen hin, und wies auf das Sofa. „Der Marimo da vielleicht?“ „Bitte?! Halt die Klappe, du Löffelschwinger!! Chopper! Was fällt dir ein?!!“ Zorro hatte sich aufgerichtet und starrte das Rentier nun böse an. Dieser zitterte verängstigt und versuchte sich zu erklären: „N - nein! Ich – ich meinte doch die Algen, mit denen Sanji kocht…“ Dabei zeigte Chopper in Richtung Spüle, wo ein Körbchen mit Algen lag. Nun war Lysop wieder dran, so sagte er. Mit suchendem Blick begutachtete er das Zimmer und begann dabei schon zu sprechen. „Ich sehe was, was ihr nicht seht… und… das ist…“ Und dabei streifte Lysops Blick Namis Rücken, rutschte ab und blieb hängen, dabei bewegte sich aber weiterhin sein Mundwerk: „Rosa mit Spitze…“ Ruckartig fuhr die Navigatorin herum und schmiss mit einem der Gewürzstreuer, der auf der Theke stand. Mit einem Volltreffer viel Lysop hinten, über den Stuhl, weg und landete mit dem Hinterkopf zuerst auf dem Fußboden. „Du Ferkel!!“, rief sie sichtlich angesäuert und zog dann ihren Pullover etwas tiefer über die Hüfte. „Es tut mit leid!“, wimmerte es von unterhalb des Tisches. Ruffy und Chopper mussten sich vor Lachen krampfhaft am Tisch festhalten und selbst Zorro schmunzelte. Sanji hingegen wagte es nicht etwas zu erwidern und gab sich lieber seiner Phantasie hin. „So ein dummes Kinderspiel!“, schnaufte Nami noch, dann verschwand ihr errötetes Gesicht wieder hinter der Zeitung. „Okay, ich bin dran!“, rief Ruffy begeistert und zog dann, zusammen mit Chopper Lysop wieder hoch auf seinen Stuhl. „Also, ich sehe was, was ihr nicht seht und das ist Unsichtbar.“ „Mensch, Ruffy, dann siehst du es aber auch nicht!“, meckerte Lysop, aber Chopper hob begeistert die Hufe und rief: „Die Luft!“ „So ein Quatsch!“ „Lysop, du Spielverderber. Dann nehm’ ich halt was anderes. Ich sehe was, was ihr nicht seht und das ist weiß.“ Genervt fasste sich Lysop an die Stirn. „Schnee hatten wir aber schon!“ „Das meine ich doch gar nicht! Es ist viel mehr bleich, wie Kreide!“ In diesem Moment trat Brook durch die Tür des Arztzimmers und blieb verwirrt im Raum stehen, als Ruffy rief: „Siehst du?!“ „Yohoho? Ich bin immer „bleich, wie Kreide“, ich bin ja schließlich nur noch ein ausgeblichenes Gerippe! Skulljoke! Yohohoho!“ „Jetzt seid doch endlich still!“ Plötzlich sahen alle Nami ängstlich an, dann schwiegen sie, bis: „Mir ist laaaangweilig!!“ Kapitel 10: ...Schneeengel zu machen. ------------------------------------- Frustriert hatte Vivi des Morgens auf ihren Kalender geschaut, und feststellen müssen, dass es bereits der zehnte Dezember war. Natürlich würde es in Alabasta niemals schneien, und normalerweise störte das Vivi auch nicht sonderlich, doch dieses Jahr war anders. In diesem Jahr war sie auf die Strohhüte gestoßen, hatte mit ihnen viele Abenteuer erlebt, ebenso wie Jahreszeiten und dazugehörige Wetterverhältnisse. So war sie, während der Zeit mit Ruffy und Co, auch auf den Geschmack von Schnee gekommen. Schneebälle, Schneemänner, Schneestürme… Schnee, Schnee, Schnee… Aber Weihnachten hatte sie mit ihnen nicht erlebt. Dazu hatte sie die Crew zu früh wieder verlassen – ein Fehler? „Hey, Vivi! Was ist denn nun? Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte ihr Gegenüber, Corsa, ungeduldig. „W – Was?“ Überrumpelt starrte sie Corsa an. Sie fühlte, wie ihre Wangen begannen zu glühen. Peinlich berührt senkte sie dann den Kopf. „Nein, ich habe dich nicht gehört…“ Warum auch? Es ging lediglich um Zahlen – Wie viele Ressourcen wurden wann, von wem an welchem Ort beigesteuert? – und die interessierten Frauen bekanntlich wenig, Prinzessin hin oder her. „Mensch, Vivi! In letzter Zeit bist du sowieso schon so unaufmerksam. Was ist denn los?“ „Ich vermisse sie…“ Corsa seufzte, dann legte er ihr verständnisvoll eine Hand auf die Schulter. Er wusste ja, wie sehr diese Piraten ihr fehlten, aber das durfte sie nicht von ihren Pflichten gegenüber ihrem Volk ablenken. „Am besten nimmst du dir mal eine Pause.“, schlug er vor und deutete auf einen schattigen Platz unter einer Palme. Leicht nickend folgte sie seinem Vorschlag und setzte sich unter die großen Palmenblätter, am Stamm lehnend. Corsa gesellte sich zu ihr. „Weißt du, ich habe mit ihnen viel im Schnee getollt, aber kein Weihnachten erlebt. Jetzt steht es vor der Tür und ich habe nichts hier, was an Weihnachten erinnert.“, erzählte sie, und schaute dabei verträumt zu Boden, nahm ein wenig Sand zwischen ihre schlanken Finger und ließ diesen zwischen ihnen zu Boden rieseln. Corsa verstand das nicht – was war schon Weihnachten? „Was hast du denn mit ihnen so gemacht – im Schnee meine ich.“ Vivi lachte. „Schneeballschlachten veranstaltet, Schneemänner gebaut und -“ Plötzlich hielt sie inne. Ruckartig stand sie auf, dabei ein strahlendes, aufgeregtes Lächeln im Gesicht. „Komm!“, rief sie, packte seine Hand und zog ihn vom Boden zu sich hoch, riss ihn hinter sich her und blieb dann abrupt auf einer Düne, abseits von Yuba, stehen. Sie schloss die Augen und ließ sich rückwärts in den Sand fallen. Verwirrt begutachte Corsa seine Freundin, nicht verstehend, was das jetzt werden sollte. Sie streckte die Gliedmaßen von sich, und begann dann im Sand die Arme auf und ab zu bewegen und die Beine zu schließen und zu öffnen. Dann stand sie nach einer Weile wieder auf, dabei begeistert lachend. „Schau! Das ist ein Schneeengel! Die haben wir auch gerne gemacht.“ Amüsiert lachte Corsa auf. „Das ist aber ein Sandengel.“ „Egal! Komm, mach mit!“ „Wie?!“ Noch ehe er sich versah hatte sie seinen Arm wieder ergriffen und ließ sich erneut, diesmal mit ihm, zu Boden fallen, dabei die gleichen Bewegungen von zuvor wiederholend. Zögernd ahmte er ihre Bewegungen nach, dann standen sie auf und betrachteten ihre Sandengel, die aussahen, als hielten sie ihre Hände. Nein, das war kein Fehler. Denn Weihnachten ist das Fest der Liebe, und das feiert man mit geliebten Menschen, an dem Ort, an dem man sich zu Hause fühlt. Kapitel 11: ...ein heißes Bad zu nehmen. ---------------------------------------- „Diese kompletten Hohlköpfe!“, fluchte sie genervt, während sie sich die nassen, kalten Klamotten vom Leib riss. Erst der Pullover, dann der Rock, die Strumpfhose, alles fiel raschelnd zu Boden, während im Hintergrund das dampfende Wasser in die Wanne rauschte. Diese kompletten Hohlköpfe! So drehten sich ihre Gedanken hektisch im Kreis, und erst, als sie in die Wanne, gefüllt mit heißem, nach Mandarinen duftenden, Wasser stieg, da stoppte ihr Gedankenwirrwarr, ihre Muskeln entspannten sich, ihr Herz schlug wieder regelmäßig, ihr Atem ging ruhiger und das wirre Netz aus Gedanken entknotete sich. Warum nur tue ich mir das tagtäglich an? Fragte sich Nami, und das nicht nur heute, wo es immer noch stürmte, und die Crew, eingesperrt ins innere des Schiffes, sie nervte. Häufig kamen ihr solche Gedanken, in denen sie sich fragte, ob es ihr hier gut ging. Eigentlich hatte sie viel Ärger, ständig gerieten sie in missliche Lagen, die häufig in Kämpfen endeten. Frustriert starrte Nami eine lange, tiefe Schnittnarbe auf ihrer rechten Schulter an, welche senkrecht zum Schlüsselbein lief. Diese Narbe hatte sie aus der Schlacht gegen die Black Cat Piraten – Jacko hatte sie mit einer seiner Razor Disks gerissen, um sie davon abzuhalten einem gewissen Schwertkämpfer seine Schwerter zurück zu holen. Damals war sie mitten im Gefecht gewesen, in der sie doch ernsthaft ihr Leben für ein fremdes Dorf, voller fremder Menschen riskiert hatte, und das mit drei Typen namens Monkey D. Ruffy, Lorenor Zorro und Lysop, die ihr damals ebenso fremd gewesen waren. Nami begann sich einzuschäumen. Als sie an ihrem Bauch ankam hielt sie wieder inne. Noch eine Narbe. Diesmal war es von einem Insektenbiss, einer Zecke. An diesem Biss hatte sie sterben sollen, wären da nicht ihre Freunde gewesen – die Fremden, mit denen sie ein fremdes Dorf gerettet hatte. Dass diese Menschen wirklich ihre wahren Freunde waren wurde ihr erst, als sie im sterben gelegen hatte, richtig bewusst. Sie erinnerte sich zwar kaum, aber sie konnte noch Ruffys festen Griff spüren, den Zuspruch, den er ihr gegeben hatte und seinen stoßhaften Atem hören; sie erinnerte sich außerdem an die freudigen und erleichterten Gesichter der anderen, als sie wieder gesund geworden war. Bei den Gedanken wurde der Navigatorin der Strohhut Piraten warm ums Herz. An den nassen Füßen erkannte sie weitere Narben von Stichwunden, die glatt die gesamten Füße durchbohrt hatten. Aber auf diese Narben war sie stolz, denn dieses Opfer hatte sie gerne gegeben, als sie gegen Miss Doublefinger gekämpft hatte, um ihrer besten Freundin, Vivi, zu helfen ihr Land zu retten. Endlich hatte sie jemandem helfen können, der ihr nahe stand, und fast dasselbe wie sie durchgemacht hatte. Das gleiche galt für eine kreisrunde Narbe, die ihre linke Schulter zierte, denn diese hatte sie von einer Fingerpistole aus dem Kampf gegen Kalifa, von der CP9, in dem sie Sanji hatte rächen und zu Robins Befreiung hatte beitragen können. Ja, Nami hatte mit diesen „kompletten Hohlköpfen“ schon vieles durchgemacht, im Positiven, sowie im Negativen. Nami kam an ihrer linken Schulter an, und berührte zaghaft ihr Tattoo, welches sie an Bellmère erinnerte, aber dann bemerkte sie noch etwas: Eine, nein drei weitere Narben. Diese hatte sie sich selbst zugefügt. Mit einem Messer hatte sie auf ihr altes Tattoo eingestochen, und damit ihren Hass auf Arlong gezeigt, dessen Symbol das Tattoo dargestellt hatte. In diesem einen Moment hatte sie aufgegeben, die Hoffnung verloren und ihr ganzes Dasein als wertlos abgetan, und das mit dem Vernichten des Zeichen ihres Peinigers gezeigt, aber Ruffy hatte sie in ihrer Verzweiflung gestoppt. Er hatte ihr geholfen, sie befreit und ihr ein neues Leben geschenkt. Nami lächelte. Endlich konnte sie wieder klar denken, hatte sich beruhigt und besinnt und jetzt wusste sie wieder warum sie hier war. Das Bad hatte seinen Zweck erfüllt, und ihr wirklich gut getan. Kapitel 12: ...Eisblumen zu betrachten. --------------------------------------- Franky hatte lachen müssen, als er vorgestern Abend das Heizsystem eingebaut und aktiviert, und gestern Morgen die zugefrorenen Fenster gesehen hatte. Ja, das war es doch gewesen! Das war die Idee!! Nun konnte Franky es wieder gut machen, und das erleichterte ihn zutiefst. Gewiss bekam er keinen Schuldzuspruch, eine kalte Schulter gezeigt oder sonst etwas, dass ihn ein schlechtes Gewissen lassen haben würde, aber trotzdem hatte er eins. Die letzte Nacht war er aus seiner Koje geschlichen, hoch zur Bibliothek und hatte dort eine bestimmte Temperatur, passend zur Außentemperatur, eingestellt. Dann hatte er sich voller Hoffnung, dass es morgen nicht mehr stürmen würde, ins Bett gelegt, um noch vor dem ersten Sonnenstrahlen wieder auf zu sein. Er hatte nachgesehen, und alle Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. So war er lächelnd wieder zurückgekehrt und nun stand er aufgeregt vor dem Zimmer der Frauen. Es war noch stockfinster, nur ganz weit am Horizont erkannte man einen leichten Schimmer, der das aufgehen der Sonne ankündigte. Immer wieder zuppelte Franky an seiner Winterjacke, während er nach dem Anklopfen auf eine Antwort wartete. Erneut klopfte er und flüsterte der Tür entgegen: „Robin? Bist du – woaaah!“ Erschrocken war er zurückgewichen, als sich die Tür geöffnet hatte und Robin ihm, von seinem Aufschrei ebenfalls erschrocken, ihm mit einigen Händen den Mund zuhaltend, gegenüber stand. „Shhht! Sei leise! Nami schläft noch!“, zischte sie, kam zu ihm nach draußen und schloss hinter sich die Tür. Bewundernd betrachtete Franky das lange, schneeweiße Nachthemd, welches Robin trug, als ihm auffiel, dass sie nun so spärlich bekleidet draußen in der Kälte stand. „Also, was ist?“, fragte sie dann netter. „Das erzähl ich dir in der Bibliothek. Komm erstmal mit, sonst erfrierst du noch.“ Er ging zur Tür der Bibliothek, dann hielt er davor an. Erwartungsvoll blieb Robin hinter ihm stehen, dabei schon am ganzen Leib zitternd. Aber sie ließ sich nichts anmerken. „Ich habe eine… Überraschung für dich. Schließ bitte die Augen.“ Sie tat wie ihr geheißen. Franky nahm ihre Hand und trat mit ihr in die Bibliothek. Sofort kam ihr die Wärme entgegen, die in dem Raum herrschte und sie die Kälte von zuvor vergessen ließ. Sie öffnete aber noch nicht die Augen. In der Mitte des Raumes blieb Franky stehen und wartete ab, bis das eintrat, auf das er gehofft hatte. Und einige Minuten danach geschah es. Er trat wieder zu Robin rüber und fasste ihr sanft auf die Schulter. „Du kannst die Augen jetzt öffnen.“ Und sie öffnete sie. Um sie herum traten langsam die gleißenden Strahlen der Morgensonne durch die wandhohen Fenster in einem fahlen Schein. Der Himmel verfärbte sich im Osten von weiß, über leichtes rosa, zum violett in helles, freundliches blau, das alles in einem Verlauf, das fesselte. Aber das war nicht, was Robin den Atem anhalten ließ, denn als sie die Fenster selbst betrachten ließ, geschah es. Von unten herauf schlängelten sich die verschiedensten Eisblumen hinauf. In tausenden verschiedenen Formen und Konstellationen zogen sie sich alle Fenster hoch, bis auf Kopfhöhe. Durch die winzigen Eiskristalle brach das Licht in ein noch breiter gefächertes Farbenspiel, dass den Raum in bunte Lichtfetzen tauchte. Vorsichtig trat Robin auf eines der Fenster zu und berührte es zaghaft. „Diese Blumen werden nicht so schnell verwelken, dafür werde ich sorgen.“, erklärte Franky hinter ihr. Robin zögerte. „Das wäre doch nicht nötig gewesen! Ich… Sie… Sie sind wunderschön…“ Es geschah selten, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte, aber dieser Moment war ein solcher. Wieder betrachtete sie die tausende von Eiskristallen und murmelte noch geradeso ein verträumtes „Dankeschön“, als sie auch schon allein gelassen wurde. Vor der Tür lehnte sich Franky noch einmal erleichtert gegen diese und atmete die frische Luft ein, um sein Herz zu beruhigen. Dann lächelte er zufrieden. „Gern geschehen.“ Kapitel 13: ...zusammen Schneespuren zu raten. ---------------------------------------------- Verwirrt hielt Zorro inne, als er sah, wie der Koch auf der Rehling, mitten im Schnee, saß und mit dem, in einen Handschuh eingehüllten, Zeigefinger im Schnee rumpulte. „Was zur Hölle machst du da?“, fragte er, mehr zu sich als zu Sanji, aber der blickte auf und lächelte. „Ich lese Schneespuren.“, erklärte er überzeugt. Zorro musste daraufhin lachen. „Bitte was? So ein Quatsch!“ „Eben nicht. Guck hier: Von welchem Tier ist diese Spur?“ Er zeigte auf die Spur, die er eben noch mit dem Finge nachgefahren hatte. Zorro runzelte die Stirn, als er die Spur sah, denn sie war im Grunde nur ein lang gezogener, dicker Strich. „Wusste ich es doch! Du weißt es nicht.“ „Natürlich weiß ich es!“ „Gut, dann bitte. Von welchem Tier ist sie?“ Erwartungsvoll schaute der Koch zu ihm auf, dabei breitete sich ein höhnisches Grinsen auf seinem Gesicht aus. Zorro schluckte, dann antwortete er halbherzig: „Von einer Teleschnecke.“ Und Sanjis Grinsen fiel in sich zusammen. „Woher weißt du das?!“ Und Zorros Erwartung von einer Niederlage ebenso. Dumm nur, dass er seine Verwirrung nicht zurückhalten konnte: „Was?! Das stimmt?!“ Und schon prustete Sanji wieder los. „Also wusstest du es doch nicht! Aber ja, es stimmt. Manchmal bleiben Teleschnecken am Kiel hängen und kriechen dann an Deck.“ Zorro konnte es bei bestem Willen nicht glauben. TELESCHNECKEN?! Einfach so?? „Ich dachte, die wären nur Landlebewesen!“ „Nein, manche Arten leben im Meer.“, erklärte ihm Sanji und schüttelte dabei den Kopf. Dann zeigte er auf eine kleine Spur, die in Richtung Kombüse führte. „Und die?“ „Na, die ist von einer Möwe, das ist klar.“, antwortete Zorro selbstsicher. Die kleinen Zehen der Möwe waren einzigartig, die hatte er schon häufig gesehen. Grinsend wies er dann auf eine kleine Spur, die zur Rutsche führte, in einer breiten Bahn diese hinab führte, und unten zu einer noch dünneren Spur wurde. „Und das war Chopper, richtig?“ „Ach, das ist doch viel zu einfach! Die Hufen können ja nur von ihm sein.“, tat es Sanji ab und nickte in Richtung anderer Spuren: „Die hier sind interessanter.“ Zorro kniff die Augen zusammen, um auf dem Deck die Spuren zu erkennen. Vorne herum bildeten sie eine Art Dreieck, hinten war kurz Platz, dann ein einzelner, mittig gelegener Punkt. „Sind das… Absätze?“, fragte Zorro erschrocken. „Richtig!“ „Nein, doch nicht etwa von Nami?!“ Sanji nickte energisch. Das konnte ja echt nicht wahr sein! „Will die sich unbedingt das Genick brechen?! Mit Absätzen im Schnee, wie lachhaft!“ „Halt die Klappe, Säbelrassler! Nami ist einzigartig, nie würde ihr so etwas passieren!“, fauchte der Koch nun wütend. Zorro hob unbeeindruckt nur eine Augenbraue und antwortete: „Halt du lieber die Klappe! Am Ende kannst du sonst, mit Nami zusammen, bei Chopper im Krankenbett, Minutenzählen spielen.“ Sanji wollte sich gerade aufrichten, um dem unverschämten Schwertkämpfer die Leviten zu lesen, als ihm im Schnee noch abstrusere Fußspuren auffielen. Und Fußspuren war ernst gemeint. „Also Franky muss in seinen Füßen keinerlei Gefühl besitzen...“ Zorro hielt ebenfalls inne und folgte Sanjis Blick. Dann nickte er zustimmend. „Aber denk da mal an Ruffy!“, fiel ihm plötzlich ein. Denn der Käpt’n hatte immerzu nur Flip- Flops an. Augenblicklich zitterten die beiden am ganzen Leib, schon bei dem Gedanken allein sich nach erfrieren fühlend. „Lass uns rein gehen.“, schlug Sanji dann vor. Zorro nickte und die beiden gingen in die Kombüse, dabei, parallel zueinander, Spuren im Schnee hinterlassend. Und würde man diese raten, dann würde man antworten: Die Spuren zweier Freunde. Kapitel 14: ...ein gutes Buch zu lesen. --------------------------------------- Franky hielt sein Versprechen ein: Jeden Tag, wenn Robin in die Bibliothek kam, erblühten neue Eisblumen in den verschiedensten Formen. Und zu jeder Tageszeit brach das Licht anders herein - mal in hellen Regenbogentönen, mal in pastellenen und mal in monochromen Farbtönen, und Robin wurde es nie Leid diese immer wieder aufs Neue zu betrachten. Es verlieh der Bibliothek eine geheimnisvolle, vielfältige Atmosphäre, ebenso wie die Bücher selbst. Sie hörte auch noch Nami sagen „Was für ein Zufall, dass die Temperaturen immer genau so liegen, dass Eisblumen entstehen. Hoffentlich verändert Franky nichts daran.“. Wenn sie nur wüsste, dass die Blumen nicht nur Absicht, sondern auch noch für sie, Robin, bestimmt waren… Sie musste lachen. Und auch heute war Robin wieder in der Bibliothek und las. Aber als sie aufsah, um erneut die Eisblumen zu betrachten, fiel ihr das dicke Logbuch, auf Namis Zeichentisch, auf. Jeden einzelnen Tag hatte Nami vermerkt, seit Beginn der Reise der Strohhut Piraten, und nie hatte Robin auch nur einen Blick dort hinein geworfen. Natürlich stand das Logbuch für jeden offen, es betraf ja auch alle, aber trotzdem hatte sie nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet. Robin stand von ihrem Platz auf und ließ sich auf dem Stuhl des Zeichentisches nieder, schlug das Buch auf und las: Tag XX.XX. Haben heute unser Schiff, eine Karavelle bekommen. Zusätzlich ist ein neues Mitglied beigetreten. Sein Name ist Lysop. Das war ja ewig her, so fiel es Robin auf. Wie lange diese Crew schon bestand. Und sie war nur einen Bruchteil davon mit dabei… Tag XX.XX. Heute wurde die Flagge vom neuen Mitglied, Lysop, gemalt und gehisst. Hiermit startet offiziell die Existenz der Strohhut Piraten. Robin schmunzelte. Die Flagge war der ganze Stolz der Crew. Sie repräsentierte alles was sie waren und wofür sie standen. Auch sie war stolz ein Mitglied dieser Crew zu sein. Sie blätterte weiter. Verdutzt hielt sie inne, als sie sah, dass eine große Zeitspanne fehlte. Als die neuen Einträge begannen, wurden sie viel freundlicher ausformuliert. Tag XX.XX. Eine Zeit ist vergangen. In dieser habe ich, die vorherige Navigatorin Nami, die Crew um ihr Schiff betrogen und sie alle verraten. Sie folgten mir und holten mich in die Crew zurück, indem sie den Fischmenschen Arlong besiegten. Hiermit haben die Strohhut Piraten einen neuen, alten Navigator: Nami (der dieses Mal loyal ist). Zusätzlich trat, in der nicht beschriebenen Zeitspanne, der Schiffskoch Sanji der Mannschaft bei. Während der Zeit im East Blue traten also die meisten Mitglieder der Crew bei. Kein wunder also, dass das freundschaftliche Band unter ihnen so stark war. Was hätte sie dafür gegeben diese Leute schon früher getroffen zu haben. Sie blätterte noch weiter. Sie las und las. Sie las vom Rivers Mountain und dem Beginn der Reise auf der Grandline, von Whiskey Peak und der Baroque Firma, sie las vom Beitritt der Prinzessin von Alabasta und der Bitte, das Land zu retten. Dann hielt sie wieder inne. Tag XX.XX. Die Lage wird brenzlig! Heute erschien auf unserem Schiff die Partnerin des Bosses der Baroque Firma, Miss Bloody Sunday. Sie besitzt ernst zu nehmende Fähigkeiten: Sie konnte ohne Probleme alles Mögliche bewegen, warum ist noch nicht bekannt… Aber diese Fähigkeit könnte gefährlich werden. Sie war hier, um uns, so sagte sie, „aufzuheitern“. Sie gab uns einen Eternalport zur Insel Nada, die direkt vor Alabasta liegen soll, aber Ruffy zerstörte ihn. Nun zeigt unser Logport in Richtung der Insel „Little Garden“. Sie soll, laut der Vizechefin der Baroque Firma, unser Untergang sein. Aber wir werden sehen… Robin erinnerte sich an diesen Vorfall. Damals hatte sie diese Crew für einen Haufen blutiger Anfänger gehalten, die auch nur bei dem Namen „Little Garden“ mit Mann und Maus untergehen würden. Aber sie schafften es, sie schafften es sogar bis nach Alabasta und wendeten einen Krieg ab! Und dann trat sie, nach dem Untergang der Baroque Firma, dem Stärkeren bei. Wie zuvor, immer auf den eigenen Vorteil bedacht. Aber aus dem Eigennutz wurde nichts, denn sie gewann diese Menschen lieb, und diese sie. Und nicht nur das! Nein, sie retteten ihr sogar das Leben, holten sie, nachdem sie die Crew verlassen hatte, um sie vor dem Buster Call zu schützen, wieder und schenkten ihr so ein neues Leben. Sie las über diese Stelle, die Stelle ihres Beitrittes, ihres Verrates und ihrer Rückkehr… Sie las auch über die darauf folgenden Abenteuer. Sie lachte oder stand manchmal, wenn auch selten, vor den Tränen, wenn sie an das Erlebte zurück dachte. „Robin! Hörst du nicht? Es gibt essen!“, erklang plötzlich hinter ihr die Stimme Namis. „Oh. Das habe ich nicht gehört, tut mir leid.“, antwortete die Archäologin mit einem sanften Lächeln. Nami schüttelte nur den Kopf. „Warst du wieder so vertieft in ein Buch?“ Robin nickte. „Worum ging es denn?“ Lächelnd klappte Robin das Logbuch zu, stand auf und strich noch einmal liebevoll über den Einband. „Es ging um viele Abenteuer, aber vor allem um Freundschaft.“ Kapitel 15: ...Geschichten zu erzählen. --------------------------------------- Sein Herz klopfte wie wild, als er sich durch die Hecke dieses wohlhabenden Anwesens stahl. Oft schon war er hier vorbei gekommen, aber dafür interessiert hatte er sich nicht. Erst, als es in der Zeitung stand: „Zerrissenes Familienglück: Verstorbene Eltern hinterlassen kranke Tochter“, war er auf sie aufmerksam geworden. Weil er wusste, wie es ist seine Eltern zu verlieren. Weil er wusste, was der Schmerz des Verlustes einem alles antun konnte. Deshalb kam er her. Vorsichtig schlich er in dem Garten umher, bis er einen schönen, saftig grünen Baum erkannte. In diesem versteckte er sich, und sah sich in Ruhe um. Da fiel sie ihm ins Auge. Direkt ihm gegenüber, mit dem Rücken zu ihm sitzend, hinter einer Fensterscheibe. Er schluckte, nahm allen Mut zusammen und klopfte an das Fenster. Erschrocken drehte sich das Mädchen um, schaute ihn erst entgeistert, dann wütend an und öffnete das Fenster. „Wer bist du?!“, fuhr sie ihn an. Für eine Sekunde glaubte Lysop sich nicht mehr rühren zu können. Für ein krankes, einsames Mädchen wirkte sie sehr lebhaft… und wunderhübsch. Entschlossen hielt er ihrem Blick stand und stellte sich ihr dann vor: „Lysop! Tapferer Krieger der Meere.“ Verwirrt runzelte das Mädchen die Stirn, aber Lysop ließ sich jetzt nicht mehr aus der Ruhe bringen. „Du bist krank, was? Ich erzähl dir was Tolles!“ „Nein danke, nicht nötig! Geh nach Hause!“, antwortete sie ihm nur barsch. Sehr hartnäckig ging es Lysop durch den Kopf. Doch das war er auch. So leicht würde sie ihn nicht loswerden. Nur die Haltung bewahren! „Ist schon okay, echt! Ich helfe gerne!“ Er lächelte freundlich, aber er ging wohl an ihre Grenzen. „Wer sagt, dass ich deine Hilfe benötige?!“ Lysop lächelte sie weiterhin verschmitzt an. „Na, jede Prinzessin, die traurig ist, brauch einen Narren, der sie aufheitert!“ „Aha. Und du hast damit wohl viel Erfahrung, nehme ich an?“ Jetzt hatte er sie, das wusste er. Siegessicher ließ er sich am Fuß des Baumes nieder und lehnte lässig an diesem. „Na selbstredend! Noch vor Jahren war ich der Hofnarr einer Prinzessin in einem fernen Land, natürlich als Tarnung. Jedenfalls war die Prinzessin auch immer traurig und hatte den größten Kummer.“ Man konnte dem Mädchen ansehen, dass sich ihre Gesichtszüge langsam entspannten. Ihre Neugierde schien geweckt, denn sie lehnte sich Lysop leicht entgegen und ließ sich dann mit dem Oberkörper auf der Fensterbank nieder. Eine Augenbraue hebend, fragte sie: „Warum? Welchen Grund hatte sie, als eine Prinzessin, Kummer zu haben?“ „Sie besaß einen schwarzen Kater, der immer bei ihr war. Stets war er in der Nähe, wenn sie Kummer hatte und sie suchte bei ihm Trost, ohne zu wissen, dass er verzaubert war. Mit Absicht machte er sie krank, denn eigentlich war er ein Pirat.“ „Ach nein!“ Lysop grinste zufrieden, als er ihr nun entbranntes Interesse sah. Also erzählte er weiter. Er erzählte davon, wie er als der Hofnarr versuchte die Prinzessin aufzuheitern, aber von dem Kater angefallen wurde, und dieser sich dann in einen bösen Piratenkapitän mit Katzengesicht und langen, scharfen Krallen verwandelte. Er hatte es auf den Thron abgesehen, weshalb er seine Mannschaft beauftragte das Königreich und die Schlossbewohner anzugreifen, und die Prinzessin zu töten. Aber er, der unscheinbare Narr hatte die Piraten tapfer in die Flucht geschlagen. „Und dann?“, fragte das Mädchen, von dem er nun wusste, dass sie Kaya hieß. „Dann, nachdem ich die Piraten verjagt hatte, bat mich die Prinzessin bei ihr zu bleiben. Aber ein tapferer Krieger der Meere, wie ich, musste wieder aufs Meer hinaus und Abenteuer erleben. Zuletzt versprach ich ihr aber eines Tages zu ihr zurück zu kehren, um sie zu besuchen.“ „Ach, wirklich.“ Schmunzelnd sah Kaya auf ihn herab, etwas traurig, dass die Geschichte nun zu Ende war. Sie hatte viel gelacht und hatte nun viel mehr Farbe im Gesicht. Der Erfolg seines Besuches war Lysop sicher. Zufrieden stand er auf und wollte sich gerade verabschieden, als Kaya ihn noch einmal rief: „Lysop!“ „Ja?“ Verwirrt musste er feststellen, dass sie leicht zur Seite sah und schüchtern wirkte. „Also“, begann sie zurückhaltend, „Ich bin zwar keine Prinzessin, aber würdest du mir auch versprechen mich morgen wieder zu besuchen?“ Leicht gähnte Lysop und drehte sich in seiner Koje. Grobmotorisch fummelte er an seinem Kissen herum, bis er wieder angenehm darauf liegen konnte. Noch immer in seinen Traum versunken lächelte er und bemerkte nicht, wie ihm still und leise eine einzelne Träne die Wange herab kullerte. „Wenn du das wünscht werde ich dich immer wieder besuchen kommen!“ Kapitel 16: ...Vögel zu füttern. -------------------------------- Die Insel lag in greifbarer Nähe. Nur noch wenige Stunden, dann würden sie die Insel, welche am Horizont gut zu erkennen war, erreichen. Grob zerbröselte Franky einzelne Brotscheiben in seinen riesigen Händen und verstreute sie auf der Fläche am Bug. Deutlich hoben sich die braunen und beigen Krümelchen vom weißen Schnee ab, und überall im Schnee hüpften die verschiedensten Vögel umher. Es waren keine Möwen, die sich von Fisch ernährten, sondern andere Vogelarten, welche wohl von der Insel kamen. Franky wunderte es, dass auf einer Schneeinsel überhaupt so viele Vögel lebten, aber dass sie so weit auf dem Meer noch nach Futter suchten erschien ihm komisch. Sie mussten ja förmlich ausgehungert sein. Also hatte er sich in die Küche geschlichen und ein paar Brotscheiben mitgehen lassen. Den anderen war es draußen zu kalt gewesen, was gut war, denn Franky wollte eh mal ein wenig Ruhe, wo sie ja sonst immer aufeinander hockten. Und da er fast komplett kälteunempfindlich war, ging das auch ohne Probleme. Lachend beäugte er die Vögel, wie sie ihn gierig mit ihren schwarzen, kleinen Augen anstarrten und auf mehr warteten. Sie erinnerten ihn an seine Kumpel, seine „Familie“, auf Water 7. Die Jungs waren auch umher gestrauchelt, ohne festen Platz und jemanden, der sie versorgte. Sie zogen nur von einer Mahlzeit zur nächsten, wurden kriminell, blieben aber dennoch auf gewisse Weise vogelfrei, auch, wenn diese „Weise“ negativ war. Franky schien aber eine Affinität zu einsamen, Hilfe suchenden Ausgestoßenen, die kurz vorm verhungern standen, zu haben, und hatte diese zu einem Vogelschwarm, der sich half und unterstützte, vereint. Vielleicht hatte er das getan, weil er selber zu dieser Sorte Mensch gehört hatte. Er war der Sohn von Piraten, die ihn nicht mehr haben wollten. Aber Tom hatte ihn, den verwahrlosten Raufbold, unter seine Fittiche genommen, und sich um ihn gekümmert. Diese Wärme, Güte und Hilfsbereitschaft war irgendwie auf ihn abgefärbt. Er ist sentimental geworden. Aber was sollte er tun? Er hatte sich für sie verantwortlich gefühlt. Vielleicht, weil er nicht wollte, dass sie so gedankenlos wurden, wie Franky es in jungen Jahren gewesen war. Ja, vielleicht. Aber das war jetzt vorbei. Er war innerlich gewachsen und verantwortungsbewusster geworden. Dazu hatte er jetzt ein echtes Zuhause, in dem er sich pudelwohl fühlte. Franky lächelte, dann kniete er sich in den Schnee und breitete seine Hände wie ein Schälchen aus, in dem die verbliebenen Brotkrümel lagen. Vorsichtig und skeptisch kamen die Vögel näher, Schritt für Schritt. Als der Erste Vertrauen gefasst hatte und aus den Händen pickte, kamen die anderen ebenfalls und Franky lächelte noch mehr. „Hihi, der sanfte Riese!“, lachte plötzlich eine Frauenstimme, weshalb Franky erschrocken aufsah und die Vögel, der ruckartigen Bewegung wegen, Reißaus nahmen. „Wegen dir sind sie jetzt weg!“, schmollte er, die letzten Krümel zu Boden werfend, wodurch er seine rot gewordenen Wangen versteckte. „Tut mir leid, aber es gibt Essen.“, entschuldigte sie sich lächelnd. Noch einmal sah er den Vögeln, welche ihn an seine alte Familie erinnerten, nach, dann ging er auf die Frau zu und nickte in Richtung Kombüse. „Okay, lass uns rein gehen, Robin.“ Kapitel 17: ...Schlittschuh zu fahren. -------------------------------------- „Alle mal herhören! Ich habe uns allen Schlittschuhe gekauft!“, rief Lysop und hielt zwei prall gefüllte Taschen hoch. Sofort bekam er die „Antwort“: Einen Tritt in den Rücken. „WAAAS?!“, rief die Navigatorin entsetzt. „Wie kannst du, ohne mich zu fragen, unser Geld einfach so verschwenden?!“ Die Brauen tief ins Gesicht gezogen, schmollte Lysop. „Gönn’ uns doch auch mal Spaß!“ „Genau, Nami! Lass uns Spaß haben!“, kam es nun auch von ihrem Käpt’n, Ruffy, der ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter legte. „Das ist lustig!“ „Von wegen! Und wo sollen wir bitte Schlittschuh fahren??“ Nun lächelte Lysop wieder verschmitzt und zeigte in Richtung Wald, der direkt an ihrem Ankerplatz lag. Geschickt huschte Nami über das Eis. Eigentlich machte das Ganze ja doch irgendwie Spaß… Vor allem, wenn sie den anderen zuschaute. Zum Beispiel hatte Chopper nicht die Möglichkeit Schlittschuhe anzuziehen, also saß er auf Zorros Schultern, und jedes Mal, wenn dieser eine enge Kurve fuhr, schrie das Rentier auf und hielt dabei unbewusst Zorro die Augen zu, wodurch sie zusammen in den Schnee fuhren und hinfielen. Lysop übernahm dann den Babysitter, bevor Zorro Chopper doch als Notproviant benutzten konnte. Sanji lachte sich dann über den Unfall von Zorro schlapp, und durfte anschließend eine Partie Fangen mit diesem spielen (aber bestimmt nicht des Spieles selbst wegen). Robin glitt geschmeidig über das Eis und Franky nutzte seine Zentauren- Technik um fester zu stehen. Brook genoss am Uferrand ein Tässchen Tee. Als Nami aber Ruffy sah, musste sie lachen. Fluchend stand er wackelig auf seinen Beinen, bevor er wieder zu Boden ging, um sich erneut, weiterhin fluchend, aufzurichten. „Hey, Käpt’n! Ist das nicht ein Spaß?“, fragte sie ihn süßlich, voll triefender Ironie und fing gerade so, im vorbei Fahren, noch seinen säuerlichen Blick auf. Wie ein gekränktes Kind, ging es ihr durch den Kopf und hatte dann doch Mitleid mit ihm. „Komm, ich zeig’s dir.“ Lächelnd bot sie ihm ihre Hand an, und nach anfänglichem Zögern ergriff er sie auch. „Hier. Mach es so wie ich: Einen Schritt nach dem anderen.“ Ihn festhaltend wies sie auf ihre Füße. Ruffy beobachtete sie ganz genau und ahmte es dann nach, aber ohne voran zu kommen. „Nein, nicht so!“, begann sie ihm dann zu erklären, „Du musst mit den Füßen „schlurfen“, sie schräg stellen und dich ein wenig abstoßen.“ „Ha! Siehst du?! Ich kann es!“, rief Ruffy dann plötzlich, als er sich langsam vorwärts bewegte. Er wollte gerade ihre Hand loslassen, als er auch schon erneut ins Straucheln geriet. Klar, er konnte es schlichtweg noch nicht. Nami half ihm gerade noch sich aufrecht zu halten und verstärkte dann ihren Griff. „Wir müssen noch Kurven fahren üben.“ Nickend fuhr Ruffy wieder an und zusammen gingen sie in die Kurve. Es ging zwar nur vorsichtig und langsam voran, aber mit jedem Schritt lernte Ruffy dazu. Man konnte seine Laune sich stetig verbessern sehen, was auch dazu führte, dass Nami mehr Spaß an der Sache hatte. Nach einiger Zeit hatte Ruffy es raus, aber alleine fahren konnte er dennoch nicht. „Okay, Ruffy. Lass uns mal schneller fahren, um zu sehen, ob du es verstanden hast.“ „Klar hab ich das! Pass auf!“ Und mit Schwung stieß er sich ab. Er vergaß aber, dass er Nami noch mit sich zog, so dass sie ruckartig vorne über kippte und fast hinfiel. In letzter Sekunde hielt sie sich an Ruffys Jacke fest. „Halt an!“, rief sie ängstlich, da er zu schnell fuhr. „Ich weiß nicht wie! Du hast mir nicht gezeigt wie man bremst!“ Namis Augen weiteten sich. Ihren gellenden Schrei vernahm man noch, dann kam ein dumpfes Geräusch und zwei Personen verschwanden im tiefen Schnee. Verwirrt zog sie den Kopf hoch, da sie nicht, wie erwartet, hart landete. Unter ihr grinste sie ein fröhlicher Junge an, der triumphierend rief: „Aufgefangen!“ Eigentlich wollte sich Nami aufregen, aber es war ja teilweise auch ihre Schuld. Und als sie sein unschuldig lächelndes Gesicht sah, da konnte sie nicht anders, als selber laut aufzulachen. „Was ist?“, fragte sie Ruffy verwirrt. Und mit Lachtränen im Gesicht antwortete sie: „Das ist lustig!“ Kapitel 18: ...Plätzchen zu backen. ----------------------------------- „Sanji?“ Eine blaue, hoch hinaus gestreckte Nase zuckte. „Hm?“ „Was machst du da? Das riecht nämlich interessant.“ Sanji musste schmunzeln. Hatte das Rentier etwa noch nie rohen Plätzchenteig gerochen? „Teig. Ich möchte Plätzchen backen, schließlich ist bald Weihnachten.“ Choppers Augen begannen zu strahlen. Schnell tapste er an die Theke und setzte sich auf einen Barhocker, gegenüber von Sanji. „Darf ich mithelfen?“, fragte er motiviert. Selbst Sanji konnte diesem Hundeblick eines Rentiers nicht widerstehen, und dass, obwohl sie sich in seinen heiligen vier Wänden, der Küche, befanden, und nur er hier etwas anfasste. Lässig wies er aber vorher in Richtung Spüle. „Wasch dir erst die Hufe.“, gab er an und Chopper gehorchte. Dann machte er sich ans Werk, denn er sollte den Teig kneten. Sanji musste lachen, als er den Klumpen sah, in dem hunderte Hufabdrücke zu sehen waren. Er selbst mischte Zuckerguss und verschiedene Glasuren an. „Fertig!“, rief das Rentier überzeugt und wies dann auf den fertig gekneteten Teig. Sanji nickte anerkennend, und reichte Chopper ein Nudelholz mit Mehl. „Jetzt musst du den Teig noch ausrollen. Erst Mehl auf das Nudelholz und den Tisch streuen, dann den Teig flach rollen.“ Zusätzlich gab er Chopper noch die verschiedensten Formen zum ausstechen. Dann machte sich Chopper ans Werk. Begeistert, wenn auch etwas tollpatschig rollte er den Teig aus und als er fertig war, griff er nach den vielen Formen und stach wahllos den Teig aus. Plötzlich unterbrach ihn Sanji, welcher entsetzt guckte. „Chopper“, begann er bedrohlich. Langsam fuhr er um die Löcher im Teig herum. „Du lässt viel zu viel Abstand. Verschwende nichts!“ Eingeschüchtert wiederholte Chopper die gesamte Prozedur und ging nun achtsamer mit dem Teig um. Auch den Restteig, der nicht ausgestochen wurde knetete er neu und stach Formen aus. Das letzte Stückchen Teig schnappte er sich in einem Moment, in dem Sanji unaufmerksam war, und aß es. Vergnügt kaute er auf dem süßen, noch rohen Teig herum. Zusammen verteilten Sanji und Chopper dann die Teigformen auf dem Blech und schoben das Ganze in den Ofen. „Pass bitte auf, dass die Plätzchen nicht verbrennen, Chopper. Ich bringe währenddessen Namilein und Robinmäuschen etwas heißen Tee.“ Von der ihm gegebenen Verantwortung überwältigt, nickte das Rentier. Dann verließ Sanji dem Raum und ließ Chopper zurück. „SAAAAANJIIIIII!!!!“ Erschrocken wand sich der Koch um und ließ dabei fast das Tablett mit der Kanne Tee fallen. Auch Robin und Nami waren erschrocken, schafften es aber nichts aus ihren Tassen zu verschütten. „Was ist?“, fragte der blonde Koch und hob dabei fragend seine Augenbraue. Chopper wirkte total verängstigt, fast panisch. „Die Plätzchen! Sie sind schwarz!“ „WAS??“ Als die beiden zurück in der Kombüse waren, klappte Sanji fast die Kinnlade runter. „Wieso…?“ Entsetzt betrachtete er die Gradzahl der Anzeige des Ofens: 250 Grad. „Wer hat den Ofen so hoch eingestellt??“ Verlegen sah Chopper zu Boden und hob eine Hufe. Stotternd versuchte er sich zu erklären: „I- ich dachte, wenn ich die T- temperatur erhöhe, werden die Plätzchen schne- schneller fertig… Es tut mir l- leid!“ Resigniert stöhnte Sanji auf. Manchmal fragte er sich, wie dieses Kind, das keines war, ein genialer Arzt sein konnte, wenn er bei solch simplen Dingen so versagte. Mitleidig betrachtete er Chopper, welcher vor Scham fast im Boden versank. „Macht nichts“, seufzte er dann, „Dann backen wir eben Neue.“ Chopper schöpfte neuen Mut und sah zu dem Koch auf. „Wirklich? Darf ich helfen??“ Sanji lachte. Im Endeffekt ist das Backen ja auch schöner, als das anschließende Essen der Plätzchen. „Natürlich.“ Kapitel 19: ...den Weihnachtsbaum zu schmücken. ----------------------------------------------- Skeptisch besah Nami den riesigen Tannenbaum, den Franky und Zorro zusammen besorgt hatten. Er stand in der Mitte des Decks, gut befestigt und mindestens halb so hoch wie der Mast des Schiffes. Den anderen gefiel der Baum auch so schon, aber Nami wollte ihn schmücken. Zu diesem Zweck hatte sie auch extra Weihnachtsschmuck aus der kleinen Stadt, im Zentrum der Insel, besorgt. Das Problem an der ganzen Sache lag aber offen auf der Hand: Sie war zu klein. „Nami? Was hast du vor?“, fragte plötzlich ihr Käpt’n, der mit einem fragenden Gesichtsausdruck aus dem Raum mit dem Aquarium trat. Nami seufzte. „Ich habe vor den Baum zu schmücken, aber ich bin zu klein.“ „Oh? Dann ist ja auch egal. Ich geh wieder rein. Sanji macht nämlich gleich Mittagessen!“ Er dehnte seine Arme bis hoch zur Reling und zog sich direkt vor die Tür der Kombüse. Und da ging Nami ein Licht auf. „Warte mal, Ruffy!“, rief sie ihm nach. Dieser drehte sich verwirrt um. „Was ist?“ „Du hilfst mir beim schmücken!“ Ruffy wusste, dass das keine Frage, sondern ein Befehl war. Und er wusste auch, dass es, auch wenn er der Kapitän war, unklug war ihr zu widersprechen. Ein letztes „Aber-“ entglitt ihm, dann hatte sie ihn auch schon zum Schweigen gebracht. Nami öffnete eine Kiste, und als Ruffy an ihre Seite getreten war, machte er große Augen. In dieser lagen meterlange Girlanden, geflochten aus golden glänzendem Lametta und Kerzen. Überall schimmerten tief rote Kugeln, manche davon waren mit weißen Malereien von Schneelandschaften verziert. Hier und da fanden sich auch kleine Weihnachtsmänner, goldene Glöckchen und, Ruffy jauchzte, Zuckerstangen zum aufhängen. Nami folgte seinem Blick und grinste hämisch. „Du bekommst ein paar.“, bot sie ihm an. „Wirklich??“ „Ja“, sie nickte, „Aber nur, wenn du mir hilfst.“ Sofort brach das zuvor noch erwartungsvolle Gesicht Ruffys zusammen. Direkt danach packte ihn aber die Motivation. „Was muss ich tun?“ Nami zeigte in Richtung der Kiste. Sie wies ihn an die Girlande aufzuhängen. Ruffy streckte seine Arme in ungeahnte Höhen und tat wie ihm geheißen. Nach und nach füllte sich der Baum. Girlanden schlängelten sich durchs Geäst, immer mehr Kugeln verteilten sich im Baum. Glöckchen klangen bei jedem Windstoß und die Kerzen flackerten schummerig im Tannengrün. Betrübt hing Ruffy auch eine Zuckerstange nach der anderen an die Zweige, bis am Ende genau drei übrig blieben. „Noch nicht.“, verbat ihm Nami, „Erst müssen wir noch den Stern auf die Spitze setzen.“ In der Kiste lag noch ein großer, goldener Stern. In ihm reflektierten die hunderte Kerzenlichter wieder, was ein wunderbares Licht auf die beiden jungen Erwachsenen warf. Nami nahm den Stern in die Hand und wollte ihn Ruffy übergeben, als dieser seine Hände um ihre Taille legte und sie, samt dem Stern, hoch hob. Erschrocken schrie sie auf. „Ruffy!! Lass mich runter!“ Aber diesmal gehorchte er nicht, sondern antwortete ihr: „Den Stern kannst nur du auf die Spitze setzen.“ Auf Höhe der Spitze hielt Ruffy inne. Nami zögerte erst ängstlich. Zitternd sah sie hinunter, sah den wunderschön geschmückten Baum und Ruffy, wie er ihr ermutigend zulächelte. Vorsichtig hob sie dann den Stern und ließ ihn auf der Tannenspitze nieder. Dann merkte sie auch schon, wie sie wieder gen Boden sank, und als sie diesen unter ihren Füßen spürte, atmete sie erleichtert auf. Zufrieden besahen sie sich den goldenen Stern, dann fiel Ruffys Blick zurück auf die Zuckerstangen, welche übrig geblieben waren. „Nimm dir ruhig eine.“, bot Nami ihm nun an und hielt dem Käpt’n eine der Stangen hin. Eine karge Ausbeute, für fast eine Stunde Arbeit und Stress in der bitteren Kälte. Aber Ruffy beschwerte sich nicht und aß sie. Dann aber hielt er inne. „Die ist ja steinhart!“, jammerte er und spuckte ein paar Krümel, die noch in seinem Mund waren, wieder aus. Nami stöhnte genervt auf. Dann gab sie ihm eine Neue. „Du musst sie lutschen.“, erklärte sie ihm und nahm selbst eine in den Mund. Mit gespitzten Lippen bemerkte sie Ruffys Blick – er starrte sie an. Auch er hatte seine Zuckerstange im Mund, die noch zur Hälfte hinaushing. „Was ist?“, fragte Nami, mit geröteten Wangen, entgeistert. Ruffy lächelte. „Das ist süß!“ Kapitel 20: ...gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. ---------------------------------------------------- Franky stimmte die Saiten seiner Gitarre, eine nach der anderen, im schummrigen Licht des Aquariums. Stetig waberten die Lichtreflexionen des Wassers an Wänden, dem Boden und dem anderen Mobiliar wieder. Er seufzte. Irgendwie kamen sie alle noch nicht so recht in Stimmung, fand er zumindest. Ob sie nun die Plätzchen von Sanji und Chopper aßen oder den riesigen, nun auch geschmückten Baum auf dem Deck bewunderten, nie war dieses magische, weihnachtliche Gefühl zu spüren. Unsanft schlug er die Saiten an. Der Klang der schwingenden Stränge hallte im Raum wieder – die Töne waren gerade. Wahllos begann Franky die Saiten zu zupfen oder sie anzuschlagen, griff von einem zum anderen Akkord und dachte sich dabei Texte aus. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein eingeschneites Skelett trat ein. „Von draus’ vom Decke komm ich her, ich muss dir sagen: Es schneit doch sehr. Yohohoho!“ „Ah, Brook!“, begrüßte ihn Franky beiläufig, „Haste mal’n paar Texte für mich?“ Sofern es ein skellettierter Schädel eben konnte, lächelte Brook und nickte. Wozu auch sonst war er der Musikant an Bord? Zufrieden wählte Franky eine seiner eben frisch komponierten Melodien. Brook räusperte sich und sang spontan: „Chopper, the blue - nosed reindeer has a very icy nose. And if you ever saw it, you would even say it… freezes you! All of the other Crewmates used to call him “emergency food”, and one of them always fools him, without ever getting noticed!(*)“ Franky musste dank des Textes so stark lachen, dass er keinen einzigen, vernünftigen Ton mehr traf. Auch Brook stimmte in das Gelächter ein. Klar, der Text war irgendwo gemein, aber auch nicht gelogen. „Was ist denn hier los?“, fragte plötzlich eine Frauenstimme aus der Richtung der Tür. Augenblicklich hielten die beiden inne. Da standen vorne weg Nami, dahinter der gesamte Rest der Crew, einschließlich Chopper. „Wir haben euch gehört.“, erklärte Nami, und Brook, ebenso wie Franky, erwartete nichts Gutes. Aber dann sprach sie weiter: „Wir wollen auch mitsingen.“ Und schon stürmten alle den Raum, sich dabei auf dem Sofa am Aquarium niederlassend. Sich zulächeln begannen Brook und Franky von neuem. Franky hatte auch schon eine Melodie parat, aber was den Text anging… „Kennt ihr ein paar Weihnachtslieder?“, fragte Franky in die Runde. „»Seht, die Gute Zeit ist nah«“, schlug Nami vor. „Sing mal!“, riefen Lysop und Ruffy, die das Lied nicht kannten. Sie räusperte sich, dabei leicht nach unten blickend. „Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde. Kommt und ist für alle-“ „Stopp!“, rief Lysop, „Nichts zu »Gott«. Wenn ich nur an Enel denke, dann wird mir-“, er hielt inne. Demonstrativ beugte er sich vorne über und gab würgende Geräusche von sich. Böse sah Nami zu ihm rüber. „Hast du was Besseres auf Lager?“, fragte sie gereizt. Lysop nickte natürlich und stimmte sofort ein anderes Lied an. „Hört ihr alle Glocken läuten? Ding, dong! Ding, dong! Sagt, was soll das nur be-“ „Nicht so was kindisches!“ Navigatorin und Kanonier warfen sich tötende Blicke zu. Robin musste leicht lachen. Es war mal schön nicht Koch und Schwertkämpfer sich gegenseitig an die Gurgel springen zu sehen, sondern wen anderes. Diese beiden saßen nämlich nebeneinander und waren, man glaubte es kaum, friedlich. Dann meldete sich Robin zu Wort und schlug ein ganz anderes Lied vor. Bei dem Titel, der allen, bis auf Brook, unbekannt war, schien sich trotzdem eine gewisse Vorfreude zu entwickeln. Franky zählte, nach kurzem Einüben, runter und alle begannen gemeinsam zu singen. Schlagartig kehrte Ruhe und Harmonie ein. Eine Magie breitete sich mit jedem neuen Ton im Raum aus, der alle fesselte und das Schlechte vergessen ließ. Nur sie waren da, genossen die Anwesenheit der jeweils anderen und verschmolzen zu einer Einheit, einer Crew. Franky lächelte, während er die Gitarre spielte, in sich hinein. Das war das weihnachtliche Gefühl, welches er sich gewünscht hatte. Zeit für Ruhe, Zeit für Stille, Atem holen, und nicht hetzen. Unser Schweigen nicht verletzen, Lasst uns in die Stille hören. Viele Laute sind ganz leise, singen alle ihre Weise. Leise Laute sind so schön, dürfen nicht verloren gehen. xXx (*) Chopper, das blau – nasige Rentier, hat eine eisige Nase. Und wenn du sie je gesehen hast, würdest du sagen sie lässt dich gefrieren. All’ die anderen Crewmitglieder, nennen ihn immer „Notration“, und einer von ihnen veräppelt ihn ständig, ohne je dabei erwischt zu werden. Ist „Rudolph, the red – nosed Reindeer“ von Johnny Marks nachempfunden. Weitere Lieder: “Seht, die gute Zeit ist nah” von Friedrich Walz „Hört ihr alle Glocken läuten?“ von Rolf Krenzer (Text) und Detlev Jöcker (Melodie) „Zeit für Ruhe, Zeit für Stille“ von Gerhard Krombusch (Text) und Ludger Edelkötter (Musik) Kapitel 21: ...sich unter einem Mistelzweig zu küssen. ------------------------------------------------------ Nachdem die Stimmung gestern so harmonisch und liebevoll gewesen war, hatte sich Sanji noch mehr dieser Harmonie, in anderer Form natürlich, erhofft. Überall auf dem Schiff, unter fast jeder Tür, in der Mitte aller Räume und auch sonst an den verschiedensten Stellen hatte er Mistelzweige aufgehängt. An sich eine schöne Idee, es sah auch gut aus, aber seit diesem Zeitpunkt vermied es jeder in der Nähe der anderen zu sein, da ewig die Angst herrschte den jeweils anderen, ob Mann oder Frau, Skelett oder Rentier, küssen zu müssen. Doch an diesem Morgen schienen es einige vergessen zu haben, und so sollten sich zum Beispiel Lysop und Zorro küssen, was panische Schreie mit sich zog. Auch Nami hatte schon bereitwillig Chopper ein Küsschen auf die blaue Nase gegeben. Sanji hingegen ging grundsätzlich leer aus. Denn er klammerte sich immer urplötzlich an die Frauen, die sich dann „unauffällig“ zurückzogen, da seine Anwesenheit das Kommen eines versteckten Mistelzweiges ankündigte. Frustriert hatte er anschließend in der Küche gestanden und begonnen das Essen zu kochen. Gegen Abend, als die Uhr zum Abendbrot schlug, wollte Nami die anderen zum Essen rufen, doch sie waren wie immer auf dem ganzen Schiff und der Insel verteilt. Sie schaute im Raum mit dem Aquarium nach, wo sie ihren Kapitän erspähte. Sich bewusst etwas von der Tür wegstellend, rief sie ihn. In Sekundenschnelle kam er angesaust – „Essen“ war das Schlüsselwort. „Aber vorher hilfst du mir noch nach den anderen suchen!“, befahl sie ihm, als er schon rauf zur Kombüse wollte. Den Wind aus den Segeln genommen, kam er zurück zu ihr. Zusammen suchten sie das Deck ab und machten sich daraufhin auf den Weg zur Bibliothek. Nami freute sich, als sie Robins schwarzes Haar durch die Fenster sah, wurde aber langsamer, als auch Frankys große Statur sichtbar wurde. Ruckartig zog sie Ruffy an die Wand, der gerade die Tür öffnen wollte, und presste sich selbst auch gegen diese. Gemeinsam sahen sie durchs Fenster. Namis Herz begann zu pochen, als sie die Szene, die sich ihr bot, mit geweiteten Augen verfolgte. Franky kehrte ihnen nur den Rücken zu, seitlich ihm gegenüber stand Robin. Mit seiner großen Hand wies er zur Decke hin. Robins Blick folgte ihr und sie hielt inne, als sie über sich den Mistelzweig erkannte. Wohl etwas schüchtern fasste Franky sich in den Nacken, denn Robins Blick schien teilnahmslosen. Plötzlich begann sie aber schelmisch zu lächeln und kam ein paar Schritte auf den Cyborg zu. Dieser trat erst einen zurück, hielt dann aber inne, als Robins Hand seine Wange streifte. Vorsichtig beugte er sich über und lächelnd schloss die Archäologin die Augen, als ihr Gesicht hinter seinem Kopf verschwand. Nami holte Luft, dann stieß sie sich von der Wand ab und kehrte der Tür zur Bibliothek den Rücken. „Robin und Franky? Seit wann…?“, murmelte sie noch immer etwas verwirrt vor sich hin. Ruffy folgte ihr, im Gegensatz zu ihr richtig fröhlich, aber dennoch verwirrt. „Was sollte das?“, fragte er unschuldig. Nami hob eine Augenbraue. „Hast du den Mistelzweig nicht gesehen? Wenn zwei Menschen unter einem Mistelzweig stehen, dann müssen sie sich küssen.“, erklärte sie ihm und verstummte wieder. Ruffy legte den Kopf schief. „Immer?“, fragte er. „Immer.“ „Egal wer?“ „Genau.“ „Und ist es auch egal was für ein Zweig es ist?“ Nami wusste nicht, worauf er hinaus wollte, oder ob er von diesem Ritus wirklich noch nie etwas gehört hatte, aber als sein Blick ernst wurde, bekam sie leichtes Magenkribbeln. Langsam kam er auf sie zu und Nami fühlte, wie sich ihr ganzer Körper versteifte, was sie Bewegungsunfähig machte. Sachte legte Ruffy seine Hände auf ihre Schultern, beugte sich vor und schloss dann die Augen. Erschrocken schnappte Nami nach Luft, als tauchte sie gleich unter Wasser, schloss ebenfalls die Augen und wartete ab. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Hinterkopf, die diesen vorsichtig nach vorne drückte, so dass ihr Kinn fast ihren Hals berührte. Dann wurde es auf ihrer Stirn, nur ganz kurz, heiß. Langsam ließ die Hand wieder los und Nami öffnete die Augen. Ihr Herz schlug noch heftig gegen ihren Brustkörper und die Luft entwich ihren Lungen. Sie schaute in Ruffys strahlend lächelndes Gesicht, dann zeigte er über sie. „Geht also auch ein Zweig deines Orangenbaums?“ Gelähmt nickte sie. Abwesend strichen ihre Finger zart über die heiße Stelle, auf der eben noch Ruffys Lippen geruht hatten. Kapitel 22: ...der Festtagsschmaus. ----------------------------------- Der Aufruhr war groß gewesen, als Franky an diesem morgen einen „Miniatur - Seekönig“ geangelt hatte. Und mit Miniatur war mindestens so groß wie das Schiff gemeint. Zur Freude aller trug es dennoch bei, schließlich ließ sich aus einem Seekönig allerhand an Gerichten zaubern. Und jeder stimmte mit ein. Allesamt packten mit an und schnitten aus ihm das, was Sanji ihnen befahl – natürlich nur das Beste. Dabei war ein einziges Filet mindestens so groß wie eine der Kojen und maximal so groß wie ein Raum. Sie nahmen also was sie verstauen konnten und lieferten das Beste vom Besten in die Kombüse. Mit strahlenden Augen sah Sanji auf den Berg an Fleisch herab. Entschlossen krempelte er seine Ärmel hoch, wusch sich die Hände und machte sich frisch ans Werk. Dann aber hielt er inne. War da nicht…? Sanji ging ein Licht auf. Er erinnerte sich an ein Rezept, welches er und Jeff gemeinsam entwickelt hatten. Damals war das Baratié extra bis hin zum Calm Belt gesegelt, um diese Delikatessen zu fangen. Einfach war es nicht gewesen, aber es hatte sich gelohnt. Das Gericht hatten sie sich zusammen ausgedacht, in erster Linie aber natürlich Jeff. Er hatte Anweisungen gegeben, die Sanji hätte befolgen müssen. Schritt für Schritt hatte er auch gehorcht, was die Zubereitung des Fleisches anbelangte. Aber später kamen die Beilagen, Füllungen, Saucen, und so weiter, mit ins Spiel. Sanji hatte sich dann zurückgezogen und mit Zutaten experimentiert. Von süß- sauren, zu scharfen, über gewagte Saucen hatte er die gesamte Bandbreite durchexperimentiert. Am Ende hatte er sich für eine pikante Sauce mit nussiger Note entschieden. Zu seinem eigenen Erstaunen hatten dazu die süßesten Früchte gepasst. Johannisbeeren, Preiselbeeren, Erdbeeren, Himbeeren. Alles war er durchgegangen. Zu guter letzt hatte er noch karamellisierte Kartoffel, gewürzt mit Thymian beigelegt. Et Voilà! Es hatte eine starke Trachtprügel gesetzt, dafür, dass Sanji nicht gehorcht hatte. Und im Anschluss hatte er Lob von allen Gästen bekommen, was auch Jeff wieder milde gestimmt hatte. Blöd nur, dass Sanji trotzdem eine Woche nicht mehr hatte sitzen können. Sich zurück erinnernd, schwenkte Sanji lächelnd die Kartoffel noch einmal in der Pfanne, dann, fand er, hatten sie die richtige Bräune erreicht. Zufrieden gab er sie in den Topf mit der köchelnden Sauce. Kurz blubberte und zischte es, dann breitete sich ein vollkommener Geruch im Raum aus. Selbstsicher sog er den Duft in seine Lungen und entschied, dass das Liebe sein musste. Nun fehlte nur noch das Fleisch. Die gewürzten, klein geschnittenen Filetstücke fielen ebenfalls mit einem dumpfen Geräusch in den Topf, dann nahm er diesen und verstaute ihn. Das Gericht musste ziehen – zwei Tage lang. Damit der Geschmack sich vollendet entfalten kann, wusste Sanji. Und er wusste auch, dass er gute Arbeit geleistet hatte, die alle zufrieden stellen würde. Am Heiligabend würde jeder reichlich essen und nichts verschwenden. Nichts würde übrig bleiben, außer dem zu waschenden Geschirr und ein unausgesprochenes Lob. Und dafür war er Koch geworden: Um die Menschen mit seinen Gerichten zu verzaubern und ihnen ein Stück des höchsten Glückes zuteil werden zu lassen. Außerdem würde nie jemand in seiner Gegenwart hungern müssen. Sanji empfand Stolz. Kapitel 23: ...auf den Weihnachtsmann zu warten. ------------------------------------------------ Chopper sah auf zu dem großen Weihnachtsbaum. Erhaben stand dieser Teil der Natur, gekleidet in die Freuden eines von Menschen geschaffenen Festes. Was bedeutete dieses Fest? Brauchte man es? Was war mit Tieren, oder Wesen, wie Chopper eines war: weder das eine, noch das andere? Wozu gab es dieses Fest? Was brachte es den Menschen? „Lysop? Erklärst du mir Weihnachten?“ Der Kanonier hielt in seinem Weg inne und sah zu dem Rentier hinab. „An Weihnachten finden sich Familien und gute Freunde zusammen. Man wartet zusammen auf den Weihnachtsmann und der bringt guten Menschen dann schöne Geschenke.“ Die Umstehenden konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. Aber Chopper formte mit seinem Mund ein großes O und seine Augen begannen zu strahlen. Der Weihnachtsmann also… In Gedanken versunken wand er sich wieder dem Weihnachtsbaum zu. War er wohl ein guter Mensch? War er ein Mensch? In Chopper machte sich plötzlich Angst breit. Was war denn, wenn der Weihnachtsmann kam, und alle würden sie Geschenke bekommen, nur er nicht. Und wenn er dann nachfragte? Dann würde der Weihnachtsmann ihm antworten: „Du, Chopper, du bist ein Monster.“ Chopper fühlte Trauer in sich aufsteigen. War er denn nicht gleichberechtigt? Er war doch auch gut! Oder etwa auch nicht? Er überlegte. Was könnte er ihm Antworten, damit der Weihnachtsmann seine Meinung ändern würde. Und nach einer Zeit des angestrengten Überlegens fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: „Ich bin ein Pirat!“ Ja, wie die anderen auch. Und daran gab es nichts zu rütteln. Er war, so wie Brook, Franky, Robin, Sanji, Lysop, Nami, Zorro und Ruffy auch welche waren, in erster Linie ein Pirat. Ein guter Pirat. Der Weihnachtsmann musste ihm einfach etwas schenken. Er kam ja gar nicht drum herum. Lächelnd sah Chopper auf zum hellen Stern, an der Spitze des Baumes. Bald würde es soweit sein. Noch wenige Stunden, dann wäre es Mitternacht. Die Sterne standen auch schon in dieser klaren Nacht am Himmel. Wie würde der Weihnachtsmann wohl kommen? Lysop hatte ihm auch schon erzählt, dass er mit einem Schlitten fliegen würde. Und der würde von Rentieren gezogen. Aber dann musste er Chopper wirklich etwas schenken! Vielleicht dürfte er den Schlitten ja auch einmal ziehen! Und vielleicht würde er dann mit ihm auch abheben. Dann würde er jubelnd auf die Sunny nieder schauen, ein paar Runden drehen und dann zufrieden lachen, und so tun, als wäre er selbst auch noch der Weihnachtsmann, der ihnen die Geschenke überreichte. Denn auch, wenn der Weihnachtsmann welche bringt, Chopper wollte jedem noch einmal individuell etwas schenken. Bald war es Mitternacht und Chopper hibbelte ungeduldig vor dem Baum auf und ab. Plötzlich hörte er kleine Glöckchen hinter sich. Gespannt drehte er sich um und sah auf… Kapitel 24: ... --------------- Chopper jauchzte auf, als er einen hoch gewachsenen Mann an der Reling stehen sah. Mit rot – weißem Mantel, Bart und Zipfelmütze war er wie er ihn erwartet hat. Dann aber stutzte Chopper. Der Weihnachtsmann schien sehr muskulös und nicht dick. Auch war sein Gesicht eher schmal, anstatt rundlich. Und erst seine dicken Unterarme… „Hohoho! Ich bin der Weihnachtsmann!“, rief er überzeugend. Von hinter ihm kam ein orangehaariger Engel und flüsterte ihm etwas zu: „Lach weniger krampfhaft.“ Genervt sah er zu ihr rüber. „Ruhe, sonst spielt du gleich den Weihnachtsmann!“ „Aber, aber…“, mischte sich noch ein schwarzhaariger Engel ein, „Nun sei mal nicht so. Du machst das schon.“ Lächelnd sah der falsche Weihnachtsmann wieder zu dem kleinen Rentier hinab, welches mit strahlenden Augen ihn beobachtete. Der Weihnachtsmann räusperte sich und sprach dann wieder: „Ich bringe, auch dir, wunderbare Geschenke. Pass nur auf!“, er drehte sich zu der offenen Tür, die in die Kombüse führte, um und rief: „Wichtel Ruffinili! Wichtel Lysolu! Bringt mir die Geschenke!“ Aus den Ecken hüpften ein langnasiger Wichtel und einer, mit einer Narbe unter dem linken Auge. Beide waren sie in grün gekleidet und trugen spitze Zipfelmützen. „Jawohl, Weihnachtsmann!“, riefen sie im Chor, dann waren sie verschwunden. Chopper staunte nicht schlecht. So viele Gehilfen hatte der Weihnachtsmann? Darunter waren schon Engel und Wichtel. Was käme wohl noch? Gespannt wartete er und dann kamen die zwei Wichtel auch zurück. Doch anstatt von Geschenken trugen sie entsetzte Gesichter. „Es ist schrecklich!“, rief der Wichtel Lysolu. „Alle Geschenke sind verschwunden!“ „WAS?!“, schrie nun fast der orangehaarige Engel und Chopper erschrak. Aus der Kombüse kamen nun auch noch drei Rentiere, eines mit einem Afro, eines mit einer Zigarette im Mund und eines, dass Ohrringe trug, und alle drei liefen auf zwei Hufen. Wenn nicht gerade eine so schreckliche Nachricht gekommen wäre, hätte sich Chopper als überglücklich befunden. „Es gibt aber noch Spuren im Schnee! Jemand muss auf das Schiff mit einem Seil geklettert sein, und dann wieder geflohen.“, erklärte Lysolu weiter. „Dann hinterher! Los!“, befahl der Engel. „Du auch, Chopper!“ Natürlich wollte Chopper dem Befehl Folge leisten, aber dann nahm plötzlich der Weihnachtsmann seinen Bart, seine Zipfelmütze und die schwarzen Handschuhe ab und drunter her kamen eine blaue Haartolle, ein Trippelkinn und große Finger. „Franky?“, fragte Chopper verwirrt. Franky seufzte, sich dabei in den Nacken fassend. „Wir wollten dich überraschen, da du ja auch noch Geburtstag hast, Chopper. Aber das ist ja dann wohl in die Hose gegangen.“ Und plötzlich erkannte Chopper auch die zwei Wichtel – Ruffy und Lysop, die Engel – Nami und Robin, und die drei Rentiere – Brook, Sanji und Zorro. Aber anstatt enttäuscht zu sein war Chopper gerührt, dass seine Freunde einen so großen Aufwand nur für ihn betrieben. Jetzt war aber keine Zeit dafür! Sie mussten den Dieben folgen! Alle versammelten sich am Ufer – mehr oder minder noch in Verkleidung. „Sie sind da entlang.“, erklärte Zorro und wies in Richtung eines kleinen Weges, der sich durch das Waldstück schlängelte. „Das waren wohl drei Kinder.“, meinte daraufhin Sanji, welcher am Boden hockte und sich die Spuren genauer ansah. Nami schüttelte ungeduldig den Kopf und ging vor. „Kinder hin oder her! Man klaut nichts!“ Und schon lachten ein paar Crewmitglieder aus tiefstem Herzen los, hielten aber inne, als sie der tödliche Blick der Diebin, auf Piraten spezialisiert, traf. Zusammen folgten sie den Spuren im Schnee. Sie gingen durch den Wald, über einen Hügel und konnten von dort aus auf ein wunderschön in der Nacht leuchtendes Dorf hinabschauen. Als sie dieses betraten mussten sie auch nicht mehr weit gehen, dann kamen sie an ein größeres, aber etwas heruntergekommenes Haus. Es war das Einzige im Dorf, welches keine Weihnachtsbeleuchtung trug. Entschlossen durchtrat Nami das Tor, ging den Weg entlang und blieb vor der Eingangstür stehen. Energisch klopfte sie an. Die anderen kamen hinterher, ahnten aber nichts Gutes. Die Tür öffnete sich und eine leicht abgemagerte Frau trat heraus. „Ja, bitte?“, fragte sie mit heiserer Stimme. Kontrolliert erklärte sich Nami. „Entschuldigen sie, aber haben sie drei Kinder? Uns wurden die Weihnachtsgeschenke geklaut und zwar von drei Kindern und die Spur führt bis hierher.“ Erschöpft fasste sich die Frau an die Stirn und stöhnte auf. Zu sich selbst murmelte sie etwas von „Nicht schon wieder!“, und verschwand dann im Haus. Lysop wand sich kurzerhand Nami zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Hey, meinst du nicht, wir sollten es lockerer angehen? Das Haus ist total heruntergekommen und die Frau abgemagert. Vielleicht bekommen sie sonst nichts?“ Gereizt fegte sie seine Hand von ihrer Schulter und wollte ihm antworten, als sich die Tür von neuem öffnete und drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen, gefolgt von der Frau, heraustraten. „Entschuldigt euch!“, befahl sie ihnen. Einer der Jungen schüttelte heftig den Kopf: „Nein!“, schrie er, „Das sind Piraten!“ Erschrocken wich die Frau sofort einen Schritt zurück. Nami kam auf sie zu. „Und wenn schon! Gib uns unsere Geschenke wieder, du Knirps!“ Das Mädchen versteckte sich total verängstigt hinter dem anderen Jungen. Von dem Geschrei angelockt traten hinter der Frau plötzlich noch viele weitere Kinder hervor, alle hielten mindestens eines der Geschenke in der Hand. Erschrocken weiteten sich die Augen der Strohhutpiraten. „Sie haben da aber viele Kinder…“, meinte Franky verdattert. Die Frau nickte eher beiläufig und erklärte dann: „Das hier ist ja auch ein Waisenhaus, da kommen dann schon ein paar Kinder mehr zusammen.“ „Müssen wir die Geschenke wieder zurück geben, Bellemère?“, fragte von weiter hinten ein kleines, rothaariges Mädchen. Geschockt hielt Nami nun auch den Atem an. Wie ein Weihnachten, dass Nami selbst durchlebt hatte. Nami hatte wieder einmal Bücher aus der Bücherei, für Nojiko und sich selbst, gestohlen, weil Bellemère ihnen zu Weihnachten keine Geschenke hatte machen können. Noch mitten in der Nacht hatten die Besitzer vor der Tür gestanden und Bellemère zur Rechenschaft gezogen. Nami hatte verängstigt aufgesehen und gefragt: „Müssen wir die Geschenke wieder zurückgeben, Bellemère?“ Daraufhin hatten die Besitzer wundersam reagiert. Nami kam auf das Mädchen zu, welches ängstlich die Augen schloss, und legte ihr eine Hand auf den Kopf. „Nein.“, war ihre Antwort. Lachend kam nun Ruffy nach vorne, die Frau namens Bellemère anlächelnd. „Ist schon gut! Behalten sie alles. Wir brauchen sie eh nicht!“ Lächelnd begannen auch Robin und Franky, Lysop und Chopper, Sanji, Zorro und Brook zu nicken. Die Kinder begannen zu jubeln und die Strohhutpiraten spürten Freude in sich aufsteigen, die Geschenk genug war. Zufrieden machten sie kehrt und gingen zur Sunny zurück. Als sie dort ankamen erwartete sie dort eine Horde von Möwen. Alle hatten Briefe an ihren Beinen befestigt. Überrascht, aber glücklich nahmen sie die Briefe ab und zogen sich dann gemeinsam in die Kombüse zurück. Sanji setzte seinen Festtagsschmaus auf und die anderen lasen. Ruffy hatte einen Brief von Makino bekommen, welche ihm vom Dorf erzählte, und wie stolz alle auf ihn waren. Zorro hielt einen Brief von seinem Meister in der Hand, welcher fragte, ob es Zorro gut ging und er auch weiterhin den Pfad des Schwertes ging. Nami freute sich über den Brief von Nojiko und Genzo. Sie warteten sehnsüchtig und hofften auf Namis beste Gesundheit. Lysop saß abseits und las den Brief Kayas immer wieder, in dem sie von einem Waldspaziergang und einem Schneemann, der wie Lysop aussah, erzählte und in dem sie immer wieder erwähnte, dass sie ihn vermisste. Sanji zerknüllte beim Kochen seinen Brief, da sich Patty und Carne eh nur über sein verhunztes Steckbriefbild lustig machten. Lediglich die aufbauenden Seiten Jeffs genoss Sanji im Geheimen. Chopper jauchzte auf, als er von Dr. Kuleha hörte und von Daltons Regiment als neuer König von Drum. Franky schnalzte mit der Zunge, als er die Zeilen Iceburgs las. Auch wenn sie natürlich gut gemeint waren. Und dann brach er in Tränen aus, als noch etwas Geschriebenes von Zanbai, und den restlichen Mitgliedern der Familie Franky, beilag. Robin und Brook hatten zwar keine Angehörigen mehr, die ihnen schreiben konnten, aber sie freuten sich unendlich für die anderen und genossen stattdessen Dankesbriefe von den Menschen, denen sie geholfen hatten, wie zum Beispiel den armen Menschen, welche jahrelang auf der Thriller Bark ohne Schatten hatten leben müssen. Auch Vivi hatte ihnen geschrieben und von ihrem Weihnachten mit Sandengeln erzählt. Nachdem alle gelesen hatten fanden sie sich am Tisch zusammen und aßen Filet vom Seekönig mit pikant – nussiger Sauce, welche mit Früchten versetzt war und zu der es karamellisierte Thymian – Kartoffeln gab. Gut genährt und gestärkt veranstalteten sie draußen eine Schneeballschlacht unter einem klaren Nachthimmel, und ein paar andere versuchten Schneemänner zu bauen. Dann gingen sie ins Warme, darauf bedacht den Mistelzweigen aus dem Weg zu gehen und sangen drinnen, bei Kerzenschein, Weihnachtslieder, welche Brook anstimmte. Als sie keine Lust mehr hatten gingen alle ihren Lieblingsbeschäftigungen nach. So ging zum Beispiel Robin ein gutes Buch in der Bibliothek lesen, in der die Fenster auch heute voller Eisblumen waren. Franky folgte ihr unauffällig und sie genossen die Zeit zu zweit anschließend vor dem Kamin in der Werkstatt. Lysop verschwand im Jungenzimmer, in dem er Kaya, in Form einer Geschichte, antworten wollte. Sanji und Zorro wuschen in der Zeit das Geschirr ab und rieten, wer welche Spuren auf den Tellern hinterlassen hatte. Brook und Chopper spielten mit Ruffy drinnen, und Nami kam nach einem heißen Bad dazu. Und als sie bemerkte, dass sie mit Ruffy unter einem Mistelzweig stand, da lehnte sie sich zu ihm runter, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn auf die Stirn. Ruffy grinste breit. Alles in allem war dieses Weihnachtsfest, auch ohne Geschenke, ein voller Erfolg. Das hatte auch Chopper nun erfahren, jetzt wusste er, was Weihnachten war. Weihnachten definiert sich nicht über Geschenke, sondern über den Gedanken anderen eine Freude zu machen. Bei Menschen sein, die man liebt. Mit Menschen etwas unternehmen, das einem Spaß macht. Nur zu Weihnachten sind die Menschen sich so nah, dass die Gedanken frei werden und das Sein von Harmonie durchflutet wird. Weihnachten ist die schönste Zeit im Jahr. Das Schönste an Weihnachten ist Weihnachten selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)