Das Schönste an Weihnachten ist... von Demonic_Banshee (Ein One Shot - Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 7: ...am Kamin zu sitzen. --------------------------------- Franky sah von seinem Schreibtisch, unten, in seiner und Lysops Werkstatt, auf, als er bemerkte, wie jemand die Leiter Schritt für Schritt hinab stieg. Zitternd und voller Schneeflocken trat ihm Nico Robin gegenüber. In ihrem Haar und an ihrer Kleidung hingen die schmelzenden Eiskristalle und um sich aufzuwärmen rieb sie sich die Oberarme. „Mensch, du siehst ja gar nicht gut aus!“, bemerkte Franky, die Stirn runzelnd und dabei die Zeichenfeder aus der Hand legend. Er langte augenblicklich neben sich und schnappte sich eine dicke Wolldecke, welche auf einigen Holzscheiten gelegen hatte. Dann stand er auf und wickelte Robin die Decke vorsichtig um die Schultern. „Hier, wärm dich erstmal auf.“, sprach er und wies sogleich in Richtung des knisternden Kamins, welcher weiter mittig in seiner Hälfte des Raums stand, und ursprünglich zum schmieden diente. „Danke.“, seufzte Robin und ließ sich auf einem nahe stehenden Stuhl nieder. „Möchtest du Kaffee? Er ist noch heiß, ich habe ihn erst vorhin gemacht.“, fragte Franky und nahm, ohne ihre Antwort abzuwarten, eine Thermoskanne von seinem Zeichentisch und füllte etwas von dem heißen, aromatisch duftenden Getränk in den Deckel. Dankend nahm die Archäologin an und nippte an dem Kaffee. Dann wand sie sich Franky erneut zu und begann zu erzählen: „Draußen stürmt es gewaltig. Wir mussten die Segel einholen gehen.“ „Ach, deshalb bist du so eingeschneit.“ „Ja, das kam alles sehr spontan, da blieb nicht viel Zeit zum anziehen.“ Verständnisvoll nickte Franky, dann wand er sich ab, setzte sich an seinen Zeichentisch und arbeitete dort weiter, wo er vorhin unterbrochen wurde. Kurze Zeit trat Stille ein, in der nur Frankys kratzende Zeichenfeder und das Knistern des Feuers im Kamin zu hören war. „Was machst du da?“, fragte Robin plötzlich, dabei den breiten Rücken des Cyborgs anstarrend. Ruckartig drehte dieser sich um, ein breites Lächeln im Gesicht. „Schön, dass du fragst! Ich dachte mir, dass jetzt, wo es kalt ist, ein Heizsystem ja eigentlich nicht so schlecht wäre. Da das Wetter auf der Grandline ja nur von den jeweiligen Inseln abhängt, habe ich daran zuvor leider nicht gedacht.“ „Ja, das wäre hilfreich…“, murmelte Robin leise als Antwort mehr zu sich selbst, als zu ihm. Franky hielt inne. Es schien ihm, als sei Robin heute nicht sie selbst – sie wirkte traurig. Mit ausdruckslosem Gesicht starrte sie ins Feuer, schwieg stiller als sonst und ihre Augen… „Hey, hast du etwas?“, fragte er dann, sichtlich besorgt. Etwas müde wand sie ihm das Gesicht wieder zu und nickte. „Meine Blumen vertragen die Kälte nicht.“ Franky nickte. Robin besaß ganz oben an Deck, vor der Bibliothek, neben Namis Orangenbäumen, ein kleines Blumenbeet, das sie wirklich hegte und pflegte. Ihr schienen Blumen sehr wichtig zu sein, denn sie hatte ihn auch schon mal darum gebeten aus dem halben Deck, das ja eh schon eine Art Wiese war, ebenfalls ein Blumenbeet zu machen. Er hatte aber verneint, denn im Endeffekt wären die Blumen nur eingegangen, da der Platz zum gehen verwand wurde. Er konnte also gut verstehen, warum Robin so niedergeschlagen war. Aber er würde das Kind schon schaukeln: „Lass mich nur machen! Ich bau eine Kuppel, die wie ein Treibhaus wirkt und die Blumen schützt.“ Robin aber schüttelte nur den Kopf und senkte den Blick. Bitter antwortete sie ihm: „Es ist schon zu spät. Sie sind bereits eingegangen.“, und sah ihn dabei eindringlich an. Nun ließ auch Franky den Kopf hängen – es war auch indirekt seine Schuld, wie er nun feststellte, auch, wenn Robin selbst ihm offen keine Schuld zusprach. Er hätte einfach solche Wetterumschwünge bedenken und dementsprechend Vorkehrungen treffen müssen. Geschlagen wand er sich wieder seiner Zeichnung zu und arbeitete schweigend weiter. Das musste er wieder gut machen. Sachte brachte er noch ein: „Es tut mir leid.“, hervor, dann kehrte Stille ein. Beide schwiegen in sich hinein, hingen ihren eigenen Gedanken nach und zwischen ihnen brannte langsam das Feuer des Kamins nieder, bis es erlosch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)