About Natsume von bienenstich ================================================================================ Kapitel 10: 10 - Warm [Without you Here] ---------------------------------------- oOo Your love's a gathered storm I chased across the sky A moment in your arms became the reason why And you're still the only light that fills the emptiness The only one I need until my dying breath And I would give you everything just to Feel your open arms And I'm not sure I believe anything I feel And now, now that you're near There's nothing more without you Without you here And I'm trying to believe In things that I don't know The turning of the world The color of your soul That love could kill the pain Truth is never vain It turns strangers into lovers And enemies to brothers Just say you understand I never had this planned And now, now that you're near There's nothing more without you Without you here Without you here There's nothing more without you Without you here My head lies to my heart And my heart it still believes It seems the ones who love us are the ones That we deceive But you're changing everything You're changing everything in me And now, now that you're near There's nothing more without you Without you here „Without you here“ – Goo Goo Dolls Aber dennoch, trotz aller Erinnerungen und Erfahrungen, habe ich doch immer nur diese eine Erinnerung/ Erfahrung in mir vor Augen. Mir ist nicht viel in Erinnerung geblieben von dieser Zeit. Alles verblasste angesichts der Tatsache, dass es Natsume war, der in diesem Moment die Hauptrolle spielte. Es war Sommer. Wahrscheinlich der heißeste, den ich je in der Academy erlebte. Unterricht war unmöglich geworden, auch die Lehrer schienen das verstanden zu haben. Die Tage verbrachten alle möglichst im Schatten oder im Pool. Sie sind langsam vergangen. Soviel weiß ich noch, und… Natsume war nicht da. Alle machten sich Sorgen. Und diese Hitze ließ uns alle bei diesem Gefühl verweilen. Sie blockierte all meine Gedankengänge und ließ mich an meinem letzten Gedanken hängen, ob Tag oder auch in der Nacht. Hitze am Tag und Kälte in der Nacht machte uns alle schwummrig, träge und verwandelten meine eh schon zusammenhanglose Gedanken in noch dubiosere Wachträume. Ich dachte damals oft an Natsume und wie man wohl eine Mission in solch einer Affenhitze überwältigen sollte. Und da Hotaru sich verbarrikadiert, Luca unauffindbar, Iinchou zu beschäftigt und der Rest genau so nutzlos und für nichts zu gebrachen war, wie ich, war Natsume so ziemlich meine letzte Rettung. Ob er nicht da war, spielte da keine Rolle. An ihn denken, kann ich auch ohne ihn. Aber auch, wenn ich ihn verfluchte, dafür, dass er wahrscheinlich irgendwo da draußen, an einem wesentlich kühleren Ort, der Hitze hier entkam, schmerzte meine Brust doch jedes Mal, wenn irgendwer nur seinen Namen nannte. Ich hatte an jenem Abend mein Fenster offen gelassen, in der Hoffnung, die Hitze würde hinaus gezogen werden und etwas Kälte würde in mein Zimmer ziehen- Das war ein Fehler. Ich hätte wissen müsse, dass die Temperaturen in der Nacht geradezu winterlich herunterfallen und mein Zimmer in einen Kühlschrank verwandeln würden. Auch hätte ich wissen müssen, dass dann ein T-Shirt mit Shorts nicht wirklich das passende Outfit sind. Aber faul, träge und vor Allem müde, wie ich war, kauerte ich mich lieber in meinem Bett zusammen und versuchte anhand einer überhaus nutzlosen, zusammengerollten Position noch etwas Wärme zu erhaschen, anstatt aufzustehen und das Fenster zu schließen. Hatte ich schon erwähnt, dass das ein Fehler war? Egal, wie sehr ich mich zusammenkauerte und die Enden meiner Decke sorgfältig, um mich verschloss, damit keine Kälte unter sie hindurch kroch, siebte sie sich doch durch das dünne Material und durch meine Klamotten. Es war schweinekalt und ich fragte mich, wie ich mir heute Mittag noch Kühle gewünscht hatte, wenn sie doch jetzt mir das Einschlafen erschwerte. Meine Trägheit wurde zu einem Zappeln und zu einem hin und her Wälzen, die leider die Gänsehaut und das Frösteln nicht abschütteln konnten, und der Schleier, der heute Mittag noch meine Gedanken benebelte, verwandelte sich in eine Klarheit, die es mir unmöglich machte einen Moment der Ruhe zu finden. Und es war in einer dieser Momente, als ich das leise Knacken und das sanfte Tappen von draußen hörte. Das Zimmer wurde mit einem Mal dunkler, der Mond wurde von einem großen Schatten bedeckt, die Nacht wurde noch stiller und ich wagte es nicht, mich umzudrehen, um den Besucher in die Augen zu blicken. Ich brauchte es nicht, ich wusste, wer mich besuchte. Ich hörte angestrengt, wie vom Fenstersims herunter glitt, das Fenster leise ins Schloss fallen ließ und sich den schwach beleuchteten Weg durch mein Zimmer suchte. Die Muskeln in meinem Rücken entspannten sich sofort, als ich das Gewicht auf meiner Matratze spürte und die Last, die Sorge, die ich den ganzen Tag mit mir rum trug, löste sich in dem Augenblick auf, in dem seine Hand nach meiner griff und sie festhielt. Natsumes Hand war wunderbar warm. Ich spürte, wie die überaus familiäre Wärme in mein Gesicht schoss, die gleichzeitig nichts und gleichzeitig alles mit Natsumes Hand zu tun hatte. Ich griff nach seiner Hand. Er dagegen zog sanft an meiner Schulter und rollte mich auf meinem Rücken, wobei er meinen Blick suchte. Ich öffnete die Augen etwas zu schnell, um später noch behaupten zu können, dass ich bereits geschlafen hatte… aber es war jetzt sowieso egal. Er blickte mich wieder auf dieselbe Art an. Die Art, zu der ich nicht „Nein“ sagen konnte. Es war ein sanfter Blick, die Art von Blick, die er nur selten trug: Seine Gesichtszüge wurden weicher und das Purpur seiner Augen wurde noch dunkler und verloren jegliche Art von Bedrohlichkeit. Es war mein Blick. Ich liebte diesen Blick. Natsume ließ meine Hand zu sich wandern und seine Augenbrauen zogen sich auf eine missbilligende Weise zusammen und er brauchte das Wort „Trottel“ nicht mal auszusprechen. Seine ganze Haltung sprach von dem Missfallen, dem ihn meine kalten Hände bereiteten. Er war ein Heuchler, den genau in dem Moment, in dem ich die Konturen seines Gesichtes nachfuhr, spürte ich unter meinen kalten Fingerkuppen eisige Haut. Sein Gesicht war wohl doch zu lange den eiskalten Temperaturen von draußen ausgesetzt und brauchten so wie es aussah die Wärme mehr als ich. Anscheinend sagt ein Blick mehr als tausend Worte. Doch in diesem Fall brauchte er das nicht. Natsume verstand meine Gefühle und all das, was ich ihm sonst noch nicht so sagte mit einem kurzen Blick in meine Augen. Ich hob meine Körper an und zog die Enden der Decke unter mir hervor und hob sie an, sodass Natsume unter sie schlüpfen konnte. Er schien zu zögern, tat es allerdings nach wenigen Sekunden, ohne meinen Blick oder meine Hand loszulassen. Ich war zwar schlaftrunken, aber ich bemerkte, dass er sich einige Male versteifte, als ich näher zu ihm rückte… und ich bemerkte auch, wie er nach mehrerem Versteifen und Entspannen meine zweite Hand ergriff. Ich bemerkte, dass Natsumes Atem in meinem Nacken mir wohlige Schauer den Rücken runter jagten und dass er anscheinend ein Problem damit hatte, dass sich unsere Beine streiften und ich bemerkte… dass nicht nur Natsumes Hände warm waren, sondern alles an ihm. Und das war Natsume für mich. Mein Wort für ihn. Alle anderen Wörter mögen stimmen, Natsume mag heiß, impulsiv, brodelnd, versengend, fiebrige, kochend, glühend, leidenschaftlich oder feurig sein, aber für mich würde er vor Allem warm sein. Natsumes Körper, sein Alice und sein ganzes Wesen waren warm. Warm, wohlig warm, weshalb ich mich noch näher an ihn kuschelte. oOo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)