Xemnas' Aufzeichnungen von abgemeldet (...und so schrieb ich nieder, was mir die Nerven raubte...) ================================================================================ Epilog: Epilog - Ein bisschen Zusammenhalt? ------------------------------------------- Epilog - Ein bisschen Zusammenhalt? Mit Genugtuung erklomm ich die Stufen, hoch zu einem der zahlreichen Flure. Schon dort, kaum als dass ich die Tür zu schlug, kam mir Grölen entgegen, wie Johlen und Krachen, wahrscheinlich auch dann Zerbrechen und Kaputtgehen der Einrichtung oder sonstiger Gegenstände. Einerseits verstand ich sie ja: Wir hatten gewonnen. Wir hatten den ärgsten Feind nicht nur besiegt, nein, sogar regelrecht bezwungen und ließen ihn schmoren. Ich verstand ihre Euphorie. Andererseits verstanden sie mich nicht. Und vor allem nicht meine Nerven. Angenehm überrascht stellte ich fest, dass es doch noch ganz gesittet ablief in einem der größeren Räume. Es war geschmückt worden, eingedeckt, gebacken und gekocht, die Gläser der Anwesenden waren noch heil, genau wie die restliche Umgebung und alle hatten noch ihre Hosen an. Erfreulich. Trotzdem musterte ich meine Leute skeptisch – wohl eine Angewohnheit – im Vorbeigehen, bis ich bei Larxene ankam. Sie war auf den ersten Blick mit Zexion wohl die einzige, die hier einen kühlen, klaren Kopf behielt. „Na, wie läuft es in den Kerkern?“, fragte sie grinsend. „Gut, ganz gut... die beiden werden wohl etwas mehr Zeit dort unten verbringen, als sogar ich anfangs dachte...“ Auch ich konnte mir einen Anflug von grinsen nicht verkneifen. „Und hier oben... ist es ja regelrecht... friedlich.“ „Ja... halbwegs...“ „Wie?“, machte ich verdutzt. „Schauen Sie sich das doch mal genauer an.“ Ich tat, was sie mir empfahl und nahm die anderen Kleingrüppchen genauer unter die Lupe. Okay, vielleicht war Lexaeus ein bisschen sehr großzügig, als er Xigbars Kopf vollkommen in die Bowleschale tauchte, dass er nur so gurgelte. Ein Glas hätte es auch getan. Und vielleicht war es auch nicht so angebracht, dass Luxord sich hinter Xigbar stellte und „Ich bin als Nächster!“ verkündete. Larxene klopfte mir aufbauend – und grob – auf die Schulter und verzog sich in Richtung Roxas. Ausnahmsweise stand er allein da. Allerdings wunderte es mich weniger, als ich Axel sah, wie er sich einer Buchseite als Servierte bediente. Bevor die Situation eskalieren konnte, schritt ich hastig zu Axel herüber, entwendete ihm das Buch und schob es zurück ins Regal. „Die Seite hast du doch schon bestimmt gelesen, oder...?“, versuchte ich es nett. Ein wenig Würde sollten sie heute mal bewahren, wenigstens heute, an dem Tag unseres Sieges. „Natürlich...“, meinte Zexion, nachdem er mich kurz musterte, „Aber die noch nicht.“ Unheilvolles ahnend drehte ich mich zu Axel um, der die nächsten Seiten in seinen Fingern hielt. Ich sah es ein – es brachte nichts. Dementsprechend schlenderte ich weiter, vorbei an dem strickenden Vexen, der gleichzeitig ein wenig (viel) von Marluxia belästigt wurde, und einer kleinen Gruppe von tanzenden, oder Zuckungen habenden Leuten, geradewegs zurück zu Larxene und Roxas. „Na, ihr beiden? Ihr schient ja noch ganz... vernünftig zu sein, so in der Runde betrachtet.“ Beide musterten mich etwas verstört, nickten dann aber langsam. „Wir sind endlich durch... wir haben es geschafft...“, seufzte ich, „und die Meute benimmt sich wie der letzte Sauhaufen.“ Roxas und Larxene wirkten recht... überrascht. Schließlich sahen sie ihren Chef auch selten so deprimiert. Angenervt, aggressiv, sadistisch... alles. Aber nicht deprimiert. „Vielleicht solltest du sie mal zur Ordnung rufen...?“, schlug Roxas kaum hörbar vor. „Würde jemand auf mich hören?“ „Vielleicht...“ Natürlich, trotz der deutlichen Rhetorik meiner Frage, bekam ich eine Antwort. Aufstöhnend ließ ich den Kopf hängen, zwang mich jedoch selbst dazu, mich zu dem Rest der Organisation zu drehen und sie, nicht im Geringsten von mir selbst überzeugt, anzumurren: „Leute? Leute! Könntet ihr vielleicht mal ein bisschen Stolz zeigen? Und weniger Mist bauen? Wir haben unseren größten Feind besiegt. Die einzigen, die uns jetzt noch in die Quere kommen können, sind Chuck Norris und Batman. Wobei ersterer ja noch in unserem Kerker sitzt. Könnt ihr nicht wenigstens jetzt ein bisschen Würde zeigen? Ein bisschen Zusammenhalt? Ist das zu viel verlangt?“ Viele der Blicke wurden entschuldigend und bereuend bei meiner kleinen Bitte, begleitet von Seufzern. Lexaeus ließ von Xigbar ab, Axel benutzte die Tischdecke als Servierte und auch Marluxia hörte auf, Vexen zu begrapschen. „Feiern wir wenigstens einmal wie eine zusammengehörende Organisation?“, fragte ich mit einem leicht müden Lächeln. Sie nickten, allesamt. Innerlich grinste ich. Auf die Tränendrüse drücken half bei meinen Vollpfosten eben doch immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)