Xemnas' Aufzeichnungen von abgemeldet (...und so schrieb ich nieder, was mir die Nerven raubte...) ================================================================================ Achte Mission - Mann! Frau! ...äh, Mannsweib! --------------------------------------------- Achte Mission – Mann! Frau! ...äh, Mannsweib! Man konnte durchaus sagen, ich war wütend. Ja doch, ich war wütend. Ebenso stapfte ich aus meinem Büro um Vexen zu suchen, Vexen zu finden, Vexen alles zu erklären, Vexen umzubringen. Das waren gerade noch genug Punkte, sodass ich sie mir ohne To-Do-List merken konnte. Wenigstens war ich nicht der einzige, der etwas verstört war nach dem Aufstehen. Abgesehen von mir hatten wir mindestens noch Luxord, der mich verschlafen gefragt hatte, was ich bitte in seinem Zimmer, dazu noch in seinem Bett machte. Als ich ihn freundlich, aber bestimmt darauf aufmerksam machte, dass es mein Büro, so auch mein Zimmer, und es vor allem mein Bett war, auf dem er saß. Er raste, sich dabei anziehend – und dass viel, viel eleganter als Demyx es konnte – aus meinem Schlafzimmer. Keine zwei Sekunden später schepperte die Glastür meines Büros unheilvoll. Problem Nummer eins, ihn aus dem Zimmer kriegen, war gelöst. Bliebe noch Nummer zwei, ihm das zu erklären – obwohl ich ihm für rein gar nichts Rechenschaft schuldig war. Dafür hatte es später noch Zeit. Denn Vexen würde es schaffen, innerhalb zwei Minuten ein Gerücht durch ganz Hollow Bastion gehen zu lassen, haarsträubender als jedes andere. Luxord würde ich mich später zu wenden, erst hieß es, die größte Gefahr auszuschalten. Wie oft war ich schon durch diesen Flur gegangen? Furchtbar oft. Ich erkannte trotzdem immer wieder neue Figuren in der Raufasertapete, wenn ich sie lange genug anstarrte. Mein Blick glitt über die vielen Türen und blieb an der, die mit einer römischen zwölf gekennzeichnet war, hängen. Lag es daran, dass sie, ähnlich wie meine Glastür vorhin, mit so viel Schwung aufflog, dass sie von der Wand abprallte und wieder zurück in den Rahmen fallen wollte? Vielleicht. Aber bis jetzt hatte ich Marluxia auch noch nie in Larxenes Zimmer gesehen. „Mann!“, regte sich Marluxia auf, überlegte sich es aber noch einmal, als er ihren Blick sah, „Frau! … äh, Mannsweib! Meinst du nicht, dass mich das nicht auch gewundert hat?! Und verdammt, das wollte ich echt nicht, nur über meine Leiche! Jeder andere, aber – Aua!“, schrie er und zuckte unter dem Buch zusammen, dass ihn traf. „Du Bastard!“, bölkte Larxene und dem Buch folgte ein Wurfmesser, was theatralisch schwankend neben Marluxia in der Wand gegenüber ihr stecken blieb. Kurz schaute ich zwischen den beiden hin und her. „Marluxia, weißt du, wo Vexen ist?“ Er schaute mich mit entgleisten Gesichtszügen an. „Was? Woher denn?!“ „Na, du stalkst ihn doch?“, meinte ich hoffnungsvoll. Anscheinend war ich seiner Antwort nicht würdig, denn er flüchtete den Flur hinunter, den geworfenen Gegenständen ausweichend. Larxene folgte ihm ein Stück, zog sich dann aber zurück in ihr Zimmer. Also konnte ich unbeschadet über den Flur. Weiter erkannte ich, dass in Zexions Türrahmen eine schmale Gestalt saß. Sie schlief und knallte unbewusst mit dem Kopf gegen die Tür. Wahrscheinlich deswegen riss Zexion sie auf – und Axel lag halb auf seinen Füßen. „Axel.“ „Zexion.“, murrte dieser. „Axel.“, zischte Zexion genervt. Im gleichen Tonfall erwiderte es eben angesprochener. Er erhob sich langsam, nicht einen einzelnen Gedanken daran verschwendend, den Kleineren aus den Augen zu lassen. Faszinierend, wie sie sich mithilfe jeweils nur eines Wortes ankeiften. Letztendlich stürzten sie sich aufeinander, stolperten in den Raum hinter sich, leider nicht um sich heulend in die Arme zu fallen, nein, sondern um sich gegenseitig - wieder einmal - zu würgen. Seufzend schloss ich die Tür hinter ihnen. Es brauchte keiner sehen, wie sich auf der Erde wanden. Es war schon so entwürdigend genug. Im nächsten großen Raum erwartete mich das Übliche, – abgesehen von keinen Prügeleien und sogar ausnahmsweise unversehrten Möbelstücken – wie in etwa Xigbar und Lexaeus, die auf der Erde schwarzer Peter spielten oder auch Vexen, der – Vexen? Vexen?! Friss meine Erklärung und stirb, Bastard... Mit Millimeterschritten schlich ich auf den Blonden zu. Ich entriss ihm seinen fast fertigen Schal und warf ihn beiseite. „Chef?“ „Vexen?“ An seiner Stelle würde ich beten, dass das nicht ausartete wie bei Zexion und Axel. Denen konnte man beim sterben wenigstens nicht zusehen, vorausgesetzt man hatte nicht die berauschende und beängstigende Fähigkeit durch massives Holz schauen zu können. „Keine Sorge, Chef, ich habe nichts gesehen.“, lächelte er gequält. Man konnte ihm ansehen, dass er nicht oft und vor allem nicht gerne lächelte, außer Marluxia brach sich den Hals oder eine andere Stelle, was ihn noch mehr amüsieren würde. Ein unschuldiges Lächeln, hinter dem sich die blutrünstigsten und brutalsten Gedanken verbargen, zierte, im Gegensatz zu ihm, mich. „Darf ich es dir trotzdem erklären?“ „Ich habe doch nichts gesehen, da gibt es nichts zu erklären.“ Warum wurde sein Blick vor mir so ängstlich? Eher panisch. Mit blicken suchte Vexen einen Fluchtweg, fand aber so schnell keinen. Langsam wurden Xigbar und Lexaeus hinter mir hellhörig. „Was hat wer nicht gesehen?“ „Wenn jemand etwas nicht gesehen hat, woher soll dann dieser jemand wissen, was er nicht gesehen hat, oder ob dieser jemand doch etwas gesehen hat oder ob es überhaupt etwas zu sehen gab, geschweige denn, ob jemand gesehen hat, dass wer was gesehen hat, vorausgesetzt, es gäbe etwas zu sehen, was wir ja nicht wissen, weil es keiner gesehen hat, soweit wir wissen, wobei jedoch ein anderer es gesehen haben könnte, wobei wir nicht wissen, ob er nicht die Augen zugemacht hat und nichts gesehen hat, was ja wiederum ein anderer gesehen haben könnte, der vielleicht auch gesehen hat, dass es nichts zu sehen gab?“ Mit dramatischen Auftritten und Abgängen wusste sich Luxord immer zu schmücken, allerdings machte es die leichte Fahne nicht wirklich wett. „Was?“, machte Xigbar dumpf. „Ich fand deine Frage unnötig.“, lächelte Luxord freundlich und setzte sich neben Vexen. „Natürlich fandest du sie unnötig.“ Vexen verdrehte die Augen. Einen strafenden Blick später nagelten Luxord und ich Vexen mit Blick fast an die Wand hinter ihm. (Ich will nie wieder 'Luxord und ich', 'Vexen' und 'nageln' in einem Satz verwenden... mir wird schlecht...) „Du hast nichts gesehen, klar?!“, zischte ihm Nummer zehn leise ins Ohr. „Luxord, es gab nichts, was es zu sehen gegeben hätte.“, fuhr ich ihn an. Hinter mir rummste es kurz. Als ich mich herum drehte, erkannte ich, dass Xigbar den Kopf auf die nächste Tischplatte geschlagen hatte und dann jammernd auf der Erde lag. „Mein Kopf platzt!“ „Selber Schuld, was machst du auch für einen Scheiß...“ Axel betrat ebenfalls das Zimmer und gesellte sich zu den zwei auf der Erde. „Nein! Hör denen Mal fünf Minuten zu! 'Ich weiß, dass du weißt, wo er nicht weiß, das ich weiß...!'“, schrie er schon fast wütend auf. „Und ich weiß, dass du nicht weißt, sowie er nicht weiß, und ebenso ich nicht weiß, was die drei wissen, und die ebenso wissen, dass wir es nicht wissen.“, grinste Axel und setzte sich auf den Tisch, der gerade noch zu masochistischen Zwecken gebraucht wurde. Mit einem Hundeblick, jedenfalls etwas ähnlichem, drehte sich Xigbar zu Lexaeus herum. „Bitte! Töte mich! Erlöse mich! Reiß mich den Kopf ab! Schnell!“ „Ohrenstöpsel tun's auch.“, brummte der Große. Allein wegen dem Wunsch, zu sterben, hätte ein 'Rockhead' folgen müssen, und dann zögerte Lexaeus noch bei einer Bitte, ihm wehzutun. Sogar zwei Gründe. Und entgegen meiner Erwartungen folgte nichts. „Also Vexen, da lief nichts.“, versuchte ich es erneut. „Auch nicht im Keller?“ „Nein.“, knurrte ich. „Ich hab ihn abgefüllt.“ „Sie sind ja ein ganz Gerissener!“ Vexen zwinkerte mir mit einem Auge zu. „Luxord, erklär's ihm... ich hab noch was vor heute. Sag Xaldin, er soll unserer Nummer Vier schon mal eine Hänkersmahlzeit bereiten.“ Konnte ich eigentlich einen Herzinfarkt bekommen? War ich dazu fähig? Immerhin konnten wir bluten – das hatte ich oft genug in meiner Bande erlebt -, aber das war schon Unsinnig, da wir angeblich kein Herz hatten, dass dieses Blut durch diesen angeblichen Körper pumpte. Trotzdem fühlten wir. Auch wieder unsinnig. Bis jetzt war ich nicht dazu gekommen, einen Niemand unseres Ranges zu zerpflücken und auseinander zu nehmen. Heute Abend würde ich die Chance ergreifen. Vexen würde mir dann in anderen Umständen bei dem Experiment helfen. Trotzdem erschreckte ich mich genügend, als man mich, nichts ahnend durch das Schloss streifend, von hinten antippte. „Ein Vögelchen hat uns gezwitschert, Sora ist von Monstro dem Wal verschluckt worden.“ „Ein Vögelchen? Hatte es denn Flügel?“ „Nein, nicht direkt. Aber er könnte dir immer hin welche schnitzen.“, lachte Saïx. „Gepetto?“ „Er lebt noch, ja... allerdings verlangt er dafür auch, aus diesem Wal zu kommen.“ Eine kleine Weile überlegte ich. „Larxene.“, meinte er. „Was?“, machte ich verdutzt. „Larxene.“ „Nein, Xemnas.“, verbesserte ich ihn verwirrt. „Larxene hatte eine Doppelmission mehr, das heißt nur halbe Arbeit, und dass da ist...“ Angeekelt verzog Saïx vor mir das Gesicht. „Und außerdem ist sie eine kleine Schl– unfreundliche Person.“, zügelte er sich. „Ich berücksichtige keine persönlichen Gründe.“ „Soll ich das mal alles erklären?“ Obwohl ich mit dem Kopf schüttelte und 'Nein' sagte, breitete er trotzdem die Situation vor mir aus. „Weil Larxene Marluxia abgelenkt hat, war Vexen unterbeschäftigt, weswegen ich ihn an der Backe hatte, wobei mich Demyx nicht los wurde. Demyx schmiss uns beide raus, blieben Vexen und ich. Im Streiten sind wir eingeschlafen, und heute morgen habe ich ihn quer durch das Schloss gejagt, deshalb war er in deinem Büro. Larxene ist an allem Schuld.“ Mich interessierte die Erklärung und die nicht wiederaufholbaren Minuten meiner Aufmerksamkeit nicht, also machte ich auf dem Absatz kehrt. Trotzdem bewegte ich mich in Richtung Treppenhaus. So schwer war es nicht, Larxene zu finden. Wo sie war, flogen Scherben. „Larxene?“ Ich klopfte leise an ihrer Zimmertür. Nichts. Das tat ich schon zum vierten Mal, und ein fünftes ließ ich mir dann nicht mehr bieten. Also ging ich. Wer hätte es gedacht, dass sich mittlerweile fast die ganze Meute zusammengefunden hatte? Ich jedenfalls nicht, sonst hätte ich sie definitiv eher gefunden. Luxord redete immer noch mit Vexen. Xigbar und Lexaeus waren zu Uno übergegangen und Axel unterhielt sich mit Xaldin, wie es schien. „Larxene!“, rief ich. Sie lümmelte sich in einen Sessel und sah, ähnlich wie ich es zu tun pflegte, dem Treiben zu. „Ja bitte?“ Ich wusste nicht, dass sie das Wort 'Bitte' richtig auszusprechen wusste. „Sora, Monstro, Du. Jetzt.“ Auffordernd deutete ich mit dem Daumen über meine Schulter hinweg, nach hinten zur Tür des Raumes. Prüfend schaute sie mich abfällig an und langsam, ganz langsam, begann ihre Miene hinab zu rieseln und eine Wut zu entfesseln, der kein Blitzableiter standhalten konnte. Ein Donnerwetter würde in diesem Raum ausbrechen. „Was stellen Sie sich eigentlich vor?! Gehen doch selber! Ich werde mich wohl kaum in diesen scheiß Wal begeben! Sehe ich so aus?!“ Sie sprach noch sehr höflich mit mir. In weniger als zwei Minuten würde die nächste Phase beginnen. Vorsichtig, bedacht und leise erklärte ich ihr, was mir Saïx dargelegt hatte, jedenfalls das erste Argument. Dass mir nun etwas mit Luxord angehängt wurde, war schlimm, aber auch noch sie? Nein, danke, darauf kann man getrost verzichten. „Haben Sie denn bitte ein Rad ab?! Auf den Zwerg aufzupassen ist anstrengend, und wie! Die Doppelmission war Arbeit für drei! Sie Sklaventreiber, passen Sie mal auf: Ich werde nicht durch diesen scheiß Wal waten! Das können Sie sich aber ganz schnell abschminken! Seh ich denn etwa so aus?“ „Du siehst so aus.“, meinte ich knochentrocken und öffnete schon mal ein dunkles Portal. „Wer ist dafür, das Larxene geht?“ Dass manche fehlten überging ich, denn es war immerhin alle Anwesenden bis auf sie selbst, die jetzt dafür stimmten. „Das ist scheiße!“ „Das ist Demokratie.“, widersprach ich und stieß sie grob an der Schulter in das Portal. Mission für heute? – Abgehakt. Wenigstens war ihr Sessel noch warm. „Also haben unser Chef und Luxord doch etwas miteinander!“ Das brachte mich dazu, fast wieder von dem Sessel zu rutschen, auf den ich mich erst gesetzt hatte. „Nein!“, brüllte ich. „Doch, klar. Laut dem Zeugenbericht von Vexen und den Meinungen aller anderen, sind wir, bis auf euch beide dafür!“, grinste Xigbar. „Und was ist das, das du mit Xaldin hattest?“ Mich schwer zügelnd, nicht manisch los zu lachen, musterte ich Xigbar interessiert. „Was soll das denn heißen?“, fragte er. Ein inneres Freudentänzchen später, weil er so verunsichert war, stahl sich ein Grinsen in mein Gesicht. „Warum klingst du so ertappt? Aber ich bin auch mehr oder weniger Augenzeuge. Und das weißt du. Xaldin weiß das auch. Und das ganze Schloss hat meine Druckhupe gehört.“ Xaldin lief sogar fast puterrot an. Problem war, dass Xaldin nur die Zornesröte kannte und beherrschte. Aber er wäre rot geworden , hatte er gekonnt. Ganz sicher. „Das stimmt nicht.“, widersprach Xigbar. „Echt nicht? Ganz im Gegensatz zu der Geschichte, die über mich und Luxord verbreitet wird?“ „Hey!“, kam es aufgebracht von dem Kartenspieler. „Vielleicht ist da ja echt nichts, dass wisst nur ihr beide. Aber wenn ihr selbst nicht stolz auf solche Gerüchte seid, dann verbreitet solche auch nicht.“ Selbst für mich klang das arrogant und so, als würde ich mit einem schwerst geistig Beschränktem reden. Nicht wegen der Worte, vielmehr wegen meiner Gestik, weil ich mich mit einem netten Blick vor ihn hockte und ich langsam und deutlich sprach. Wenigstens hatte er es bestimmt so verstanden. „Krasse Moral, Chef!“ Axel hielt mir die flache Hand entgegen. „Das verlangst du jetzt nicht ehrlich von mir, oder?“, knurrte ich. Beleidigt ließ er die Hand sinken. „Ist ja schon gut...“ „Schmollen steht dir nicht.“, raunte Zexion. „Klappe, Zwerg!“ Und schon flammte der nächste Streit zwischen Axel und Zexion, die sich anscheinend auch mal wieder unter Leuten prügeln wollten, auf. Als hätte man nichts besseres zu tun, ehrlich nicht. „Zwar komme ich wir wirklich zurückgeblieben vor, wenn ich dich etwas fragen muss, aber: warum?“ „Du bist zurückgeblieben!“ Ab da stellte ich meine Ohren auf Durchzug und begnügte mich damit, Xigbar und Xaldin verräterisch anzustarren. Vor mir knallte ein Klemmbrett auf meinen Schreibtisch, keine zwei Zentimeter Luftlinie von meiner Nase weg. „Was zum – Larxene?! Raus hier!“, brüllte ich direkt. „Ja, ich finde es auch schön, Sie wiederzusehen. Wenn ich einen vermisst habe, dann ganz sicher Sie.“, schnaubte sie und zog sich ihre kniehohen Stiefel aus. „Jetzt ist es auch zu spät!“ Mir würde schon übel, wenn ich nur sah, was sie alles an der Kutte kleben hatte, was dort ganz sicher nicht hingehörte. Was hatte ich erwartet, wenn sie schon sagte, sie würde durch den Wal waten? „Kommen sie schon, lesen sie.“, meinte sie und deutete auf das Klemmbrett in meinen Fingern. Das war wenigstens sauber. „Werde ich zur Rechenschaft gezogen, wenn der Wal innere Verletzungen hat?“ „Nein... solange er noch lebt und nicht gegrillt ist, nicht.“, seufzte ich. Thema: War es schon mal was anderes als Sora killen? Ort: Monstro Vorhaben: Überleben, möglichst nicht dreckig werden Bericht: Falls Sie nicht wissen, wie es in einem Wal aussieht, soll bitte im Biologiebuch nachschlagen. Trotzdem: In der Magengegend war ein großer See, aus was auch immer, probieren würde ich nicht. Alles tropfte, triefte und war glitschig hier drinnen. Besonders die Holzbauten, über die ich bis zu Gepettos Schiff zu klettern hatte. Dort saß schon eben jener alter Sack, der sich unschön am Hintern kratzte. „Eh, Junge!“, rief er und sprach mich damit anscheinend deutlich an. „Alter Sack!“, brüllte ich zurück. Was fiel ihm denn ein?! Was hatte der denn für Manieren?! Mein allzu sanftes Gemüt verzieh ihm jedoch schnell und zügelte mich zu einem netten Knurren. „Was haben Sie denn bitte?“, fragte er empört. „Wieso?“ „Junger Herr,“ - das machte meine Laune nicht besser, nein – „warum haben Sie mich beleidigt?“ „Alter Sack, haben Sie etwas an den Augen?“ Er kramte unhöflich laut und sich abwendend nach seiner Brille. In Erinnerung hatte ich ihn, mit lächerlich kleinen Gläsern auf der Nase; das da vor mir glich Glasbausteinen. „Entschuldigen Sie, Fräulein.“ Das entschuldigende lückenhafte Lächeln machte mich auch nicht glücklicher. „Sie wollen hier weg?“ Er nickte mir zur Antwort. „Dann bleiben Sie hier, ich nehme Sie nachher mit.“ Damit sprang ich hinter ein paar Holzkisten auf Deck. Ein Überraschungsangriff auf Sora war zwar erbärmlich, hoffentlich aber wirkungsvoll. „Gepetto! Da bin ich wieder!“ Diese abnormal laufende Holzpuppe mit der ebenfalls nicht sehr hübsch anzusehenden Nase raste auf den Sack zu. „Hallo! Und Sora, du hast ihn doch gefunden.“ Mit einem süffisanten Lächeln bedachte er Sora. Ich wusste es schon immer: Der Sack stand auf kleine Jungs. Bestimmt nahm er noch nicht einmal Notiz davon, das einem bei dem Gedanken daran schon übel würde. „Wir haben Riku gesehen! Ich muss zurück!“ Kurz winkte der abgebrochene Meter und sprang wieder über die Brüstung. Erst jetzt erkannte ich, dass am anderen Ende, zum Verdauungstrakt hin, seine beiden kranken Spacken von Köter und Ente warteten. Ich tat es dem Zwerg nach und warf mich über das Geländer. Einer würde dafür büßen... und dieser jemand würde das dann wahrscheinlich jetzt lesen, nicht war, Chef? Im Darmtrakt erkannte ich tatsächlich die drei Trottel. Sie riefen nach Riku. Ich hatte ihn gesehen. Mit Pinocchio. Noch so ein Pädo...? Aber nein, es war natürlich nicht das, wonach es aussah. Alleine Sora wiederzufinden war nicht einfach, man konnte hier von Magen, zu anderem Magen, zu ganz anderem Magen, und dann stand man plötzlich in der Schwanzflosse. Sie zu verfolgen, sodass sie mich nicht sahen, war kein Kinderspiel. Vielleicht würde ich Riku übberreden können, zu dritt gegen Sora zu kämpfen – ich, Riku und ein netter Herzloser. Nett zu uns, nicht zu Sora. Letztendlich standen wir zusammen in der größten der ekelhaften Hallen. Wahrscheinlich war es auch die ekligste. Stumm hatten sich Riku und ich zusammengeschlossen. Den Holzkopf hatte man in den Bauch des Herzlosen verfrachtet, ich selbst ließ es Blitze regnen und Riku stand recht weit weg von ins, darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Wie es endete? Sora sah Riku doch. Schrie nach ihm, vermöbelte nebenbei den Herzlosen und rannte der Gestalt nach, die nicht Riku war, aber trotzdem in einer Kutte steckte. Gepetto schubste ich in ein Portal nach irgendwo, mich selbst flüchtete ich nach nirgendwo. Fazit: Mission fehlgeschlagen - Lesen Sie das öfter? Bemerkungen: Das. Mach. Ich. Nie. Wieder. Name: Larxene Zwei eiskalte Augen musterten mich. „Und Sie machen mir die Klamotten sauber, darauf können sie wetten.“ Sie stand auf und ließ ihre Stiefel gleich neben meinem Schreibtisch stehen. In der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Und? Haben Sie jetzt eigentlich etwas mit Luxord?“ Unkontrolliert zuckte mein rechtes Augenlid. Leise bahnte sich ein Schreikrampf an. „Das ist doch scheiße!“, schnauzte ich. „Nein.“ Ein überhebliches und genießendes Grinsen umspielte ihre Lippen. „Das ist Demokratie.“ Grinsend hob sie zwei Finger. „Bis dann, Chef. Ich geh dann mal.“ Die Tür schwang zu und ein seufzen entwich mir. „Genau... verschwinde, geh weg, und nehm die anderen Vollpfosten mit...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)