Xemnas' Aufzeichnungen von abgemeldet (...und so schrieb ich nieder, was mir die Nerven raubte...) ================================================================================ Erste Mission - Im Schloss des Haarigen --------------------------------------- Erste Mission – Das Schloss des Haarigen Um Sora aufzuhalten, musste ich einen in das Schloss des Biestes schicken. Ich hatte einige Organisationsmitglieder losgeschickt, Welten auszuspionieren. Wir würden das Biest herzlos machen, uns des Niemands und des Herzlosen bemächtigen. Also schickte ich Xaldin los – er hatte schon seit langem keinen Auftrag mehr gehabt, und ein starker Gegner war gesucht. Erst fragte mich Xaldin, was der Scheiß soll, aber dann... er fand es sogar lustig, als ich ihm davon erzählte. Wie kann man darüber lachen, was zur Hölle war daran lustig?! Vielleicht dachte er, er hätte ein leichtes Spiel, vielleicht war er Masochist... Als erstes wollte ich Xigbar einstellen, da er eine Begabung hat, Leute zu piesacken, aber dann schien er mir nicht ganz geeignet. Nicht nur große Klappe war gefragt, sondern auch Gewaltbereitschaft und nicht nur leere Worte. Denn war das Biest einmal richtig aggressiv, da war mit ihm weder gut Kirschen, noch sonst etwas zu essen. So ging Xaldin leichtfüßig aus dem Schloss, auf die alte, normale Weise, einen Fuß vor den anderen. Wir konnten eine Art Portal aus Dunkelheit erschaffen, aber das mochte der gute Xaldin nicht. 'Wat der Bauer nett kennt, dütt frisst 'a nisch, hä?' Dummer, altmodischer Xaldin. Xigbar verabschiedete ihn mit einem lässigen „Streber“, worauf dieser, natürlich, wie auch sonst, mit „Schlampe!“ antwortete. Ganz normal für unsere Verhältnisse. Doch zurück kam Xaldin ohne Herzlosen, ohne Niemand. Er beschwor zwar einen dicken Herzlosen, davor setzte er einen Doppelherzlosen (Zweiendig! Hallo?! Er konnte von zwei Seiten auf den Knirps einschlagen! Half das denn? Nein? Richtig!) in das Tor zum Verließ, aber den besiegte Sora auch. Danach stellte Xaldin Sora vor einen, wie eben schon gesagt, weiteren Herzlosen, der, nachdem er besiegt wurde, noch einmal auferstand, und ein Dunkeltroll wurde. Groß, behaart, dunkel, blau und rot – fast wie ein riesiger, besoffener Schotte... nrock. Insofern diese denn besoffen seien konnten. (Ausdrücklich: ich habe nichts gegen Schotten, Hölle nein! Ich dachte mehr an die Comic-Zeichnung auf einem T-Shirt, dass ich gesehen habe! Tretet mir nicht in den Hintern, ich dachte an die Farben eines Rockes...) Trotz drei, drei, Herzlosen, schaffte es der abgebrochene Meter, doch kaum den Windeln entsprungen, sie allesamt niederzumetzeln. Was auch immer. Aber auch diesen besiegte der Schlüsselschwertträger. Dieses kleine Würstchen von Teenager, dieser kleine Junge, fähig, Organisationsmitglieder aufzuhalten...! Fähig, einen auszulöschen, wäre er nie. Oder war er bis jetzt nicht. Denn auch ich beginne langsam zu zweifeln... Den Blick stur auf die Füße gerichtet kam Xaldin in mein Büro, auf dem Weg dahin bombardierte Xigbar ihn mit Fragen. Worauf Xaldin nur mit „Lass mich in Ruhe, Schlampe!“ antwortete und ein paar Speere nach ihm warf. „Entschuldige, aber könntest du es lassen, die Inneneinrichtung zu demolieren?“, fragte ich, halbwegs höflich, halbwegs ruhig. Dann pfiff ich die Speere zurück, erwischte mit einem fast Axels Kopf und schickte sie quer durch dem Raum aus dem Fenster. „Xaldin, wenn du doch so freundlich bist... Was ist passiert?“ Er grunzte irgendwas, ich setzte mich auf den Bürostuhl. „Schick jemand anderen – ich hab kein Bock mehr.“ Bockig verschränkte er die Arme vor der Brust. „Du weißt, was mit Leuten passiert, die keine Lust haben, oder?“ „Ja, weiß ich. Aber trotzdem ist mit das scheißegal, wenn diese Schlampe von Sora-“ „Ich denke nicht, dass Sora etwas in Richtung Schlampe ist... Obwohl die Gerüchteküche ja schon brodelt. Sora soll ja quer an Kairi vorbei gerannt sein, direkt in Rikus Arme, hm?“, murmelte ich, in Aufzeichnungen blätternd. Xaldin schnaubte verächtlich. „Was machen wir also jetzt?“ „Weiß nicht.“, zischte er. „Denk nach, Xaldin.“, warnte ich. „Sonst schick ich dich wieder dahin. Noch mal. Und wenn das dann immer noch nicht klappt, dann tritt der Ernstfall ein.“ Ich grinste überlegen. In Gedanken zählte ich die Sekunden, bis Xaldin ausflippen, herumschreien, und gewalttätig werden würde. Letzten Dienstag hat er seinen eigenen Rekord gebrochen – und den Weltrekord wahrscheinlich auch. Genau zwei Sekunden, von Aktion zu Reaktion. Axel wollte sich was von dem Salat nehmen, den Xaldin gerade zerhackte und zerpflückte, wie ein Irrer; letztendlich hatte Axel glücklicherweise immer noch alle Finger, und alles Sonstige war auch noch dran. Ohne ein blaues Auge kam er allerdings nicht davon. „Xaldin, streng doch mal dein hoffentlich vorhandenes Hirn an, oder ich -“ „Oder was?! Werde ich aus der Organisation geworfen?“, versuchte er, mich zu provozieren. „Vielleicht... Oder Vexen hat ein neues Testobjekt. Oder Larxene hat einen neuen Kratzbaum. Oder... nein, die Drecksarbeit, sonst Tod.“ Mein Tonfall war kalt, fies und eines Anführers gleich. „Die was?“, machte er verdutzt. „ Das, oder Tod.“ Der linke Mundwinkel Xaldins zuckte nach unten, und seine Nase zog sich leicht kraus. „Bitte?“, machte er verdutzt. „Mein Gott, bist du Begriffsstutzig! Und langsam! Jetzt noch einmal langsam und ganz ruhig. Du machst die Drecksarbeit, oder du stirbst!“, schnaubte ich. „Ist klar. Komm mir nicht damit.“ Da hilft auch gar nichts mehr. Langsam erhob ich mich, ging um meinen Schreibtisch, aus der Tür und rief nach Lexaeus. Er kam entlang gestampft. „Hey, Rockhead!“, rief Xigbar. Und er wurde von einem Stein zerquetscht. Ein Arm lugte darunter hervor, zuckte leicht, knallte aber dann auf den Boden. „Lexaeus, könntest du Xaldin bitte in den Schlosskerker bringen?“ Er grunzte bejahend, wie ich jedenfalls hoffte, nickte packte den einen halben Meter kleineren Xaldin am Kragen und hielt ihn mit ausgestrecktem Arm vor sich. „In welchen?“ Wow. Halbwegs verständlich, nicht gegrunzt und mehr als zwei Worte! Aus Lexaeus! Super! „Irgendeinen, verdammt. Am Keller hängt doch schließlich eine Liste. Schreib hin, in welchen Kerker du sie gesteckt hast, und mehr nicht. Begreifst du das?“, fragte ich gereizt. Als er sich schon umdrehte, pfiff ich ihn zurück. „Hab ich gesagt, du sollst losgehen? Ich will einen Report sehen, klar?“, wandte ich mich dann an Xaldin. Schnell nahm ich eines der schon bereitliegenden Klemmbretter mit Kugelschreiber und Papier. „Ausführlich, bitte. Du weißt, was ich mich ausführlich meine, hä?“ Dann wedelte ich die beiden davon. Solche Dummköpfe! Muss man denn wirklich alles selber machen?! Vorsichtig kletterte ich hinter den mächtigen Schreibtisch. Erst dann wagte ich es, richtig durchzuatmen. „Ähm, Chef?“, fragte Vexen hinter mir. Vor Schreck stieß ich mich von dem Schreibtisch weg und fiel mit samt dem Bürostuhl wild mit den Armen rudernd auf die Seite. „Ja, Vexen?“, fragte ich so ruhig wie möglich. Für’s erste würde ich ordentlich, wenn auch auf der Seite liegend, so sitzen bleiben. Vexen hatte die Ellenbogen fest an den Körper gepresst und drückte die Fingerspitzen immer wieder zusammen. „Ich hab einen Herzlosen gefunden.“ Dafür, dass er aussah und klang wie eine alte Frau, machte er seinen Job ganz gut. Zwar war er oft sehr verschlossen, aber Niemande sind auch nicht perfekt. Von wegen 'Nobody's perfect'. „Soll ich ihn direkt hinbringen? Noch ist Sora schwach von den Kämpfen.“ Ein verlockendes Angebot, wäre Demyx nicht hechelnd in mein Büro gestürzt. Die Kapuze hing ihm tief im Gesicht und er stützte sich immer noch schwer atmend auf seine Knie. „Wie kommt es denn, dass du hier freiwillig erscheinst?“, fragte Vexen ganz baff. „Ich – ich – ich bin los – und – und hab geguckt – geguckt was Sora – Sora anstellt.“, stotterte er zwischen flachen Atemzügen. Vielleicht war er nicht gerade der Stärkste. Aber dafür konnte er laufen wie kein zweiter. „Und – und er – oh mein Gott, er – er hat das Schlüss – Schlüsselloch versiegelt.“ „Er kippt gleich um.“, meinte Vexen abschätzend. „Oh… nicht gut. Gar nicht gut.“, murmelte ich und quälte mich endlich aus meinem Bürostuhl. Ächzend hob ich den Sessel auf. „Okay, wir schauen, welche Welt er als nächstes bereist. Dann kommt dein Herzloser zum Einsatz.“ Vexen nickte. „Hast du dokumentiert, was er tut, ihn benannt, ihn fotografiert und so weiter?“ Vexen nickte. „Ihr beide sagt allen bitte, sie mögen sich um elf Uhr in unserem Konferenzraum einfinden.“ Die beiden nickten und verließen den Raum. Etwas zweifelnd, ob überhaupt jemand kommen würde, öffnete ich die Glastür meines Büros. Sie schepperte klirrend gegen die Wand. In dem Raum vor mir bot sich mir ein fast perfektes Chaos. Larxene, Luxord, Xigbar, Marluxia und Axel spielten Karten. Mit Einsatz. Marluxia war einfach der schlechteste Spieler. Mehr will ich gar nicht dazu sagen. Ich hielt mir eine Hand als buchstäblichen Sichtschutz vor die Seite des rechten Auges, da sie rechts von mir spielten, und stürmte an ihnen vorbei. „Ihr wisst Bescheid?“, fragte ich am Ende des Raumes laut. „Natürlich. Um elf hier.“, meinte Marluxia grinsend. Warum er so viel Haut zeigte und an einigen Stellen so puterrot war, konnte ich mir nur schwer erklären. Aber schließlich spielte Larxene mit. Also ging ich weiter zum Treppenhaus. Eigentlich war unser Schloss ziemlich hübsch und bewohnbar. Nur der Teil, in den der hereinkam, der es überhaupt schaffen sollte, war sehr, sehr karg möbliert und ebenso steril. Überall lauerten dort mehr oder weniger starke Niemande. Sollte man sich auch an denen vorbei schlagen, würde man allerdings am Ende nur an einer großen Plattform gelangen. Außer, dass man von da aus Kingdom Hearts sehr gut beobachten konnte, hatte man eigentlich nichts davon. (Eine Souvenir-Bude würde sich da oben auch nicht besonders gut machen...) Um in den bewohnten Trakt zu kommen, musste man einen völlig anderen Weg gehen. Die Niemande dort sind genauso stark. Jedenfalls am Anfang. Hinterher wirst du umzingelt von mindestens hundert Berserkern und doppelt so vielen Samurai und Beschwörern. Und sollte man selbst diese Hürde meistern, würden die letzten Alarm schlagen. Und wer nimmt es denn bitte mit dreizehn Organisationsmitgliedern gleichzeitig auf? Mir über diesen Sicherheitstrakt den Kopf zerbrechend, ob dieser abgebrochene Meter, „Sora“, diese Barrieren überwinden könnte, stolperte ich über meine eigenen Beine. Schon wieder wild mit den Armen rudernd und schreiend fing ich mich jedoch schnell. Wie auch immer, nach einigen Minuten Treppensteigen kam ich bei den Kerkern an. „Kairi… Naminé… Schlaubi… Naraku… Spiderman… ah, Xaldin! Da haben wir ihn ja. Zelle vierunddreißig.“ Ich durchsuchte die Liste und fand ihn ja schließlich. Vor seiner Zelle saß Lexaeus und spielte doch tatsächlich Tetris auf einem uralten Gameboy. „Wie sieht’s aus?“ „Noch drei Reihen!“, antwortete Peter Parker fiebernd aus der Zelle gegenüber, fest an die Gitterstäbe gedrückt. „Ich meinte nicht sein doofes Spiel, sondern was Xaldin macht!“, fuhr ich ihn an. „Pass auf, oder ich steck dich in eine Zelle mit Chuck Norris! Ein Roundhousekick und du bist weg!“, knurrte ich. „Chuck Norris? Den könnt ihr nicht kriegen. Er kann alles.“, murmelte ein kaum erkennbares, sich hin und her wiegendes Häufchen Elend aus einer Zelle in der Nähe. „Was ist'n der so gesört?“, murrte ich leise. „Hat panische Nagst vor Chuck Norris.“, erklärte Peter Parker. Superheld mit Strumpfhosen... da waren diese Welten mit Sora ja noch gut bedient, was? „Eh! Wenn Chuck Norris mit 'nem Kerl vögelt, liegt es nicht daran, dass er schwul ist, sondern weil er alle Frauen auf der Welt schon durch hat! Und zwar zwei Mal!“, lachte jemand von weiter hinten aus dem Flur. „Mein Report? Ist fast fertig.“ „Wie kommt das denn?!“, schrie ich regelrecht. Das waren nur wenige Minuten gewesen, die er hier unten war. „Ich muss pinkeln wie sonst was!“, antwortete er leise, konzentriert zu schreiben. „Heute Abend um elf im Gemeinschaftsraum vor meinem Büro. Sora hat das Schlüsselloch im Schloss des Biestes verschlossen.“, befahl und erklärte ich. „Oh… nicht gut.“ „Das hab ich auch gesagt.“ Die Arme verschränkend lehnte ich mich an die Wand, die eine Zelle von der nächsten trennte. „Elmo nicht gehören hier hin! Elmo seien gut!“ „Elmo reden wie Yoda!“, schnautzte ich das rote, fusselige Wesen mit der orangenen Nase in meinem Rücken an. „Mann, hast du deine Tage, oder was?!“, fragte ein kleines, einsames Ghetto-Kid, das meinte, es könnte rappen (Gott sei Dank haben wir davon viele im Land... es klang auch mehr wie 'Eh, Alda! Hassu denne Tagge oda waaaaaaaas?!). „Halt die Klappe. Was willst du machen? Deine Brüder holen?“, fragte ich ihn. „Eh, Alter…!“ Schon flogen ihm Steinchen ins Gesicht. Lexaeus spielte ganz unschuldig weiter, so tuend, als hätte er nichts gemacht. Xaldin schrieb weiter. Fliehen konnte er nicht. Hier unten waren Portale nutzlos. Sie wollten einfach nicht entstehen. Gut für mich, schlecht für die Leute hier unten. „Superior, ich bin fertig.“ Er hielt mir die zwei Seiten zitternd zwischen den Gitterstäben hin. Rasch entriss ich sie ihm und überflog sie. „Ja, ja, ist okay. Lexaeus, lass ihn raus.“ „Wie spät ist es?“ „Kurz nach acht.“, antwortete ich. Kaum war Xaldin draußen, rannte er auch schon los. Ich folgte ihm langsam. In meinem Büro angekommen, viertel nach acht, ließ ich mich in meinen üppigen Bürostuhl sinken. Die beiden Papiere mit der unordentlichen Handschrift wollte ich mir doch mal genauer ansehen. Ich kannte sein 'Gelsenkirchner-Hinterhof'-Gekritzel (Nichts gegen Gelsenkrichen! Ich mag Gelsenkirchen...! Ehrlich!), aber es wunderte mich dich leicht, wie man so stümperhaft schreiben konnte. Geschweige denn gegen so viele Grammatikregeln verstoßen konnte. Thema: Das stoppen von Sora Ort: Schloss des Biestes Vorhaben: Das Biest herzlos machen, Herzlosen mitnehmen und gleichzeitig Sora aufhalten, wenn möglich killen Bericht: Als ich da war, hab ich in die Räume um die Eingangshalle geguckt. War keiner da. Also hab ich am Tanzsaal geguckt. Voll dunkel. Schön viel Platz da. Hab da schon geplant, Sora dorthin zu locken, um einen großen, richtig großen Herzlosen hinzuhocken. Dann in die Treppe hoch in die eine Seite des Hauses. War voll dunkel. Hab alle abgesucht. Da war so n Zimmer, da waren Stimmen von Leuten drinne. Hab also ganz leise weiter geguckt. Da war so n Keller. Voll leer. Bin dann beim gucken im anderen Flügel auch in alle Zimmer und find erstmal so redendes Essbesteck. Schlags k. o .und sperr in den Keller, den ich gefunden hatte. Als hätte der mir nich noch gefehlt kommt Sora erstmal so mit seiner Bande so. Supi. Ich dann das Zimmer von dem Haarigen gestürmt. Ist der da erstmal so und glotzt auf so ne Blume. Ich mach voll Buh! und der fängt voll an zu brüllen. Voll die Schlampe. Ich den dann erstmal an der Wand festgesteckt, mit den Lanzen, und bin dann zu der Blume. Die voll am Leuchten. Ich das Teil also weggenommen, der regt sich auf. Stells wieder hin, schreit er immer noch, aber nicht mehr so doll. Nehm wieder weg, fängt der wieder an zu schreien. Was heißt das? Klar, zieh sofort denn Sinn draus und nehm das Teil weg. Verschwinde dann erstmal. Beobachte Sora und seine Schlampen. Was ist los? Der Haarige wird voll fett aggressiv. Hab ihn natürlich losgemacht, ist ja logo. Aber der Braune geht da erstmal voll auf den Sora los. Voll heftig. Da dachte ich schon, er wäre herzlos, na ja, jedenfalls son bisschen. War aber nich so. Irgendwie beruhigen die den Haarigen dann wieder. Wie auch immer, aber mit Schlüsselschwert. So, was mach ich dann? Da seh ich dann natürlich die Alte von dem Braunen rumflitzen. Die kidnappe ich dann erstmal. Hat sich auch ganz artig angestellt. Darauf geht’s mit dem Haarigen dann wieder voll durch. Also so richtig. Sora und seine Arschhaare von Kumpeln rennen dann erstmal so weg. Toll. Vor dem scheiß Keller steht dann son fetter Schrank. Kein Typ mit Maßen von nem Schrank, nein, Holzschrank. Hat gepennt. Wie auch immer, bin ja selber nicht durch das die scheiß Tür gekommen. Ich also durch das Portal. Da schüttel ich mir dann erstmal son fetten Herzlosen ausm Ärmel, den ich dann in den Vorraum vom eigentlichen Keller setze. Verschwinde dann wieder. Na tolle Wurst, Sora kommt und macht den dann platt. Da ich ja immer die alte am Arsch hatte, konnte ich ja nicht ganz so, wie ich wollte. Also hab ich hier und da gesagt, sie soll ma Kreischen. Macht die auch noch. Hätte die sowieso, weil ich ihr das Klebeband vom Mund gerissen habe. Die Folgen uns natürlich, und ich geh dann so zu dem Tanzsaal, wo so schön viel Platz is. Ich mach da erstmal so n kleinen Herzlosen hin, aber nicht zu schwach. Würde schon ne Ecke dauern, den zu besiegen, weil der sich andauernd in den Säulen versteckt und so. Okay, ich sag dem Ding, es soll erstmal in so ner Säule bleiben, und davon gibt es so ungefähr zwanzig Stück dadrinnen, und lass die alte noch mal kreischen. Sora und so kommen natürlich, auch der Haarige. Wenn der ma Kaugummi da drin hat… jedenfalls zeig ich dann erstma so auf die Blume, dann auf die Olle. Und dann, grade als die so auf mich zu wollen, kommt da so der Herzlose raus. Die prügeln voll auf den ein. Besiegen den so. Das war zwar schlecht, aber die dachten, es ist schon vorbei. Und dann kam der zurück. Aber ungefähr sechs Mal so groß und viel, viel, viel gefährlicher. Und der macht die erstmal voll platt. Also bekämpft die voll gut, meine ich. Nicht dass er die Bande von Schwuchteln besiegen würde. Nein. Die haben den voll alle gemacht. Also richtig alle. Tot. Weg. Was mach ich? War total alle. So alle, das ich denen ´noch nicht ma den Stinke-Finger zeigen konnte. Und dann hab ich die kack Blume hingeworfen und bin nach hause, weil ich einfach nicht mehr konnte. Fazit: Mission fehlgeschlagen. Bemerkungen: Biest reagiert voll krass auf wegnehmen von seiner Blume und seiner Ollen. Name: Xaldin Nachdem ich dies gelesen hatte, blinzelte ich ein paar mal. Meine Güte, hatte er eine Schrift und Ausdrucksweise! Jedoch war das genügend. Mehr konnte ich nicht erwarten. Erstrecht nicht von ihm. Ich steckte den Bericht in eine Klarsichthülle und heftete ihn ab. Seufzend blätterte ich die anderen durch. Die hübsche Mädchenschrift von Marluxia, mit den durchgestrichenen Herzchen als I-Punkte, die verworrene Schreibschrift von Vexen... Mann. Schon alleine in den Handschriften unterschieden wir uns heftig. Von den Persönlichkeiten, mal ganz abgesehen, dass wir sie in der Hinsicht gar nicht haben sollten, durfte man ja gar nicht anfangen, ohne sofort einen Drei-Stunden-Abdrift zu machen. Was auch immer, auch egal. Elf Uhr, vor meinem Büro, fünf von dreizehn waren anwesend. Na super. Echt toll. Es war nicht schwer, jeden einzeln aufzusammeln und ihn an seinen Platz am Tisch zu drücken. Endlich saßen wir dann alle beieinander, jedoch passten doch tatsächlich auch nur wieder ein paar auf. „Entschuldigung? Entschuldigung!“, rief ich. Axel und Xigbar spielten quer über den Tisch mit einem Flummi, Zexion und Larxene diskutierten leise über ein Buch und Marluxia und Lexaeus boten sich gegenseitig Prügel an. Na klasse. Am Kopf der Tafel sitzend trommelte ich immer genervter mit den Fingernägeln auf die Tischplatte. „Wann hört ihr mir eigentlich zu?“, fauchte ich. Zexion verstummte, verschränkte seine Finger und hörte mir zu. Larxene hatte allerdings mehr Interesse daran, Saïx’ Haarschnitt zu bemäkeln. „Ruhe! Ruhe, verdammt! Fresse halten!“, schrie ich wutentbrannt. Darauf waren doch tatsächlich alle ruhig. Das überraschte mich nicht gerade wenig. „Endlich! Also, war haben ein Problem. Ein großes. Sora hat das Schlüsselloch versiegelt. Das ist schlecht. Sehr schlecht. Durch das Betragen von Xaldin“, dabei deutete ich überdeutlich auf ihn, „wurde er wenigstens für ein paar Momente aufgehalten. Er hat sein Bestes gegeben, was leider im Moment nicht reichte. Wenigstens wissen wir, dass ‚dem Haarigen’, oder auch dem Biest, sehr viel an der Rose hängt. In einiger Zeit sollten wir ein weiteres Mal versuchen, das Biest herzlos zu machen. Irgendwelche Einwände?“ Zexion hob zaghaft die Hand. „Kein Einwand, eher ein Vorschlag.“, murmelte er. Ich nickte. „Warum nehmen wir das Biest? Es ist stark. Aber dass sind viele auch. Warum rauben wir einem von den Guten, einem der lichten Seite, das Herz? Warum nehmen wir nicht Shan-Yu, Scar oder Cloud? Die drei sind ebenfalls stark, vielleicht sogar stärker. Und alle drei tragen genug Dunkelheit im Herzen. Cloud das Beste Beispiel. Bei ihm hat sich die dunkle Seite sogar verkörpert. Und dennoch ist doch genug vorhanden...“ Zexion knabberte auf seiner Unterlippe. „Verkörpert? In welcher Form?“, fragte Marluxia gelangweilt. „Chuck Norris!“, meinte Xigbar. „Nein, der blaue Elefant von der Sendung mit der Maus!“ Axels Beitrag war also auch abgehagt. „Aber das Biest ist doch ein Freund von Sora. Ja, und für seine Freunde würde Sora alles tun. Wäre es da nicht viel einfacher, Sora zu schaden, wenn es ein ehemaliger und guter Freund war, der ihm im Kampfe beistand und sich für ihn einsetzte?“ Die klare und allein giftig klingende Stimme Larxenes durchschnitt die kurze Stille nach Zexions Worten wie ein Sägemesser. „Dann geht ganauso gut auch wieder Cloud.“, grunzte Lexaeus. „Wow, Rockhead –“ Matsch. Und schon wieder ging ein Stuhl in die Brüche. Danke, herzlichen Dank, Lexaeus. „Dreitausendfünfhundert zu null für Lexaeus.“, schätzte Luxord, sich am Kinn kratzend. „Weil, wenn wir uns mit Cloud anlegen, gleich die ganze Bande kommt – also Leon, Yuffie, Aerith, Tifa, Cid und Merlin - und auf uns losgehen. Und die alle haben einfach zu viel Licht in sich.“, erklärte ich. Saïx schrieb alles mit. Jedes einzelne Wort. Jedenfalls fast. „Wir werden sehen, wo Sora als nächstes auftaucht. Es wird in der Nähe des Schloss des Biestes sein. Das heißt: im Land der Drachen, in der Arena, oder eventuell auch Hollow Bastion. Wer übernimmt welchen Ort?“ Lächelnd blickte ich erwartungsvoll in die Runde. Saïx meldete sich. „Hollow Bastion.“ „Das wollte ich aber!“, schrie Axel empört. „Na und? Du kriegst es eh nicht.“, meinte Saïx ganz selbstsicher. „Ach wirklich? Und warum nicht?“, fragte Axel etwa zickig, ein Auge etwas zu zusammenkneifend, und echt giftig. „Weil, wenn wir uns darum schlagen würden, du verlieren würdest.“, meinte Saïx ganz trocken. „Na... das ist ´n Argument.“, gab sich Axel geschlagen. „Dann will ich aber ´s Land der Drachen!“, schmollte er. „Das ist mir egal. Bleibt Olymp.“, sagte ich und blickte wieder argwöhnisch in die Runde. Xaldin hob die Hand. „Du? Nein, bitte, du warst doch erst unterwegs... Saïx, wer war denn bitte am längsten nicht mehr draußen?“, richtete ich mein Wort an Nummer sieben. Dieser blätterte in seinem Block, bis er die Liste fand. „Ähm... Luxord und Demyx.“, murmelte Saïx. „Okay, dann nehmen wir doch Demyx. Luxord übernimmt den Nächsten. Gibt es noch irgendwelche Themen, die man besprechen müsste, oder ist das eine der wenigen Sitzungen, bei denen ich niemanden rauswerfen muss?“ Schweigen darauf . Ein sehr langes. „Okay, dann einen schönen Tag – ich meine, eine schöne Nacht euch allen.“ Marluxia und Axel setzten bei meinen Worten fast haargenau das gleiche Grinsen auf. Ersterer verschlang Vexen beinahe mit bloßen Blicken, der andere sah sich nach unserem jüngsten Mitglied um. Lautes Scharren erklang, als ich meinen Stuhl zurückschob, aufstand, ihn heranrückte und mich in mein Büro begab. Dies alles hielt ich schriftlich, mit der Hilfe des Blockes von Saïx, hier fest und legte mich danach hin, wohl wissend, dass ich vielleicht ein, zwei Stunden Schlaf bekommen würde, bis wieder jemand schreiend oder johlend in mein Büro gestürmt kommen würde und quieken, beziehungsweise lallen würde, dass ihn irgendjemand nicht mitspielen lassen würde oder sich sonst wie beschweren würde. Wie gesagt, eine Organisation von Vollpfosten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)