Die letzte Chance von Janeira ================================================================================ Kapitel 4: Aussprachen und Heulattacken --------------------------------------- Aussprache und Heulattacken Mit einem leisen Schrei schreckte sie hoch und sah sich panisch um. Sie glaubte noch die Rauchschwaden und schreie sehen und hören zu können. Langsam beruhigte sie sich wieder und Herzschlag wurde auch wieder langsamer. Sie sog sich ihren Morgenmantel über und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum. Eine ganze Weile stand sie dort am offenen Fenster in Gedanken versunken. Sie merkte wie sich jemand ihr näherte und sie wusste auch genau wer das war. „Kannst du nicht schlafen, Sirius?“, fragte sie leise und drehte sich dabei lautlos wie der Wind um. „Hmmh, das gleiche könnte ich dich auch fragen, Hermine, richtig???“, gab er zurück und ging dabei an ihr vorbei und schloss das Fenster. „Wenn du die ganze Zeit am Fenster stehst wirst du bald wieder im Krankenflügel liegen.“ predigte er ihr und lehnte sich dabei an die Fensterbank. „Ich werde so schnell nicht krank.“, sagte sie wieder leise und zuckte mit den Schultern. „Du bist merkwürdig.“ sagte er mit einem schiefen Blick. „Danke, ich weiß.“ gab sie knapp zur Antwort und setzte sich leichtfüßig auf die bequeme Couch vorm Kamin. Langsam kam der Schwarzhaarige ihr nach und setzte sich zu ihr. „Ich meine es ernst. Gelegentlich kann man in deinen Augen sehen das du mehr durchgemacht hast, als du allen hier weiß machen willst.“ versuchte Sirius das heikle Thema anzusprechen. „Tut mir Leid. Ich weiß nicht was du meinst.“ versuchte Hermine zu leugnen, auch wenn sie wusste das dies nicht viel brachte, da er ja all ihre Verletzungen gesehen hatte und einige davon waren wirklich übel. „Na gut, dann eben anders.“ seufzte ihr gegenüber und die Braunhaarige hatte irgendwie kein gutes Gefühl dabei. „dann sag mir woher du die ganzen Verletzungen hast. Und jetzt sag mir nicht das sind nur Kratzer, du warst halb tot als wir dich gefunden haben.“ forderte der Schwarzhaarige. Hermine merkte das sie da, mit einer Lüge nicht rauskam. Diese durchschaute er zu schnell. „Oh, Gott. Sirius ich kann es dir nicht sagen.“ versuchte sie flehend in der Hoffnung dass er es endlich darauf beruhen lässt. Denn sie war eindeutig noch nicht so weit das sie darüber sprechen könnte. Doch ihr Gegenüber hob nur Misstrauisch eine Braue und sah sie erwartungsvoll an. „Und warum kannst du es mir nicht sagen?“ Das war’s, das war die Frage vor der sie sich gegraut hat. Was sollte sie ihm jetzt antworten. Die Wahrheit?! Nein, das wäre wahrscheinlich zu viel für ihn oder doch nicht. Ach sie hatte keine Ahnung. Vielleicht sollte sie auch einfach drauf los reden, irgendwas Vernünftiges würde dabei schon rauskommen. „Wir wurden angegriffen. Es sah nicht wirklich gut aus für uns. Einer meiner besten Freunde lag bereits am Boden. Der andere war umzingelt. Und ich war bereits zu geschwächt um mich noch großartig verteidigen zu können. Warum ich so komisch drauf bin fragst du dich? Ich sag’s dir. Ich habe Angs. Und zwar eine riesige Angst das meine Freunde tot sein könnten.“ Sie merkte wie gut es tat dies jemanden anzuvertrauen. Die Braunhaarige war aufgestanden und ging nun wieder zu Fenster. Sie hatte gar nicht bemerkt dass sie dabei angefangen hatte zu weinen. Vielleicht wurde das doch etwas zu viel für sie. Sanft legten sich zwei starke Arme um sie. Sie konnte nicht anders. Die Tränen ließen sich jetzt nicht mehr bremsen. Sich an ihn schmiegend ließ sie alles raus. Sie war froh dass er da war, irgendwie. „Du hältst mich jetzt bestimmt für verrückt.“ sagte Hermine nach einer Weile immer noch an ihn geschmiegt. „Naja, auf jedenfall erklärt es deine Verletzungen.“ gab er zurück. Die Braunhaarige schaute auf und sah in sein Ausdrucksloses Gesicht. Sie löste sich von ihm, ging wieder zum Sofa. Nach einer Weile drehte er sich zu ihr. „Wer bist du wirklich?“ fragte der schwarzhaarige leise und ging dabei langsam auf sie zu. „Ich glaube nicht dass du das wissen willst.“ gab sie nur zurück und drückte sich nur noch mehr in den flauschigen Sessel. „Und wenn ich es wissen will, wenn ich versuchen will dich zu verstehen.“ „Warum? Du kennst mich gar nicht, warum interessiert es dich?“ „Bitte Hermine. Ich mache mir Sorgen. Du hattest wirklich schwerste Verletzungen. Verletzungen wo wahrscheinlich sogar die besten Auroren mehrere Wochen im St. Mungo verbringen müssten. Aber du. Du bist schon nach einer Woche Krankenflügel wieder so gut wie fit. Die Wunden waren schon nach zwei Tagen so gut wie verheilt. Ich weiß das Mme Pomfrey gut ist, aber so gut ist sie nun auch wieder nicht. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht wie du das aushalten konntest, wie du das durchmachen konntest. Wir haben gehört wie Mme Pomfrey sagte das du mehrfach gefoltert wurdest und sie von Glück reden konnten das du noch am Leben warst. Verstehst du jetzt warum ich das wissen will?“ beendete Sirius seinen Redeschwall. „Vielleicht, aber du musst auch mich verstehen. Ich kann nicht frei darüber sprechen. Ich habe innerhalb weniger Stunden alles Verloren. Meine Familie, meine Freunde, mein zu Hause.“ Und da kamen sie wieder, die Tränen. Ehe sich die Zeitreisende versah, war sie schon wieder in den Armen des Schwarzhaarigen. „Tut mir Leid, daran habe ich nicht gedacht. Trotzdem wäre es schön, wenn ich es irgendwann erfahren würde, es muss ja nicht heute sein.“ Begann er wieder auf sie einzureden, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Irgendwann, ja. Aber erst mal muss ich mit meiner jetzigen Situation klar kommen. Und vor allem muss ich meine Heulattacken in den Griff bekommen.“ Grinste sie ihn an. „Ja, aber vor allem sollten wir denk ich mal jetzt ins Bett, in 4 Stunden gibt’s schon frühstück.“ kommentierte der schwarzhaarige nach einem Blick auf die Uhr. Ein kurzes Nicken ihrerseits und sie machten sich auf den Weg in ihre Schlafsäle und ihre kuschligen warmen Betten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)