Folge dem Schicksal von Harumi-chan ================================================================================ Kapitel 4: 4. Druckmittel? -------------------------- Für mich kam der Stopp so unerwartet, dass ich ihm mit voller Wucht in den Rücken lief. Ich hielt mir die schmerzende Nase. Dieser Brustpanzer war aber auch verdammt hart! Ruckartig drehte er sich um und funkelte mich wütend an: „Pass auf, wo du hinläufst, Menschenweib!“ Allein sein Blick war schon sehr einschüchternd, trotzdem konnte ich mich nicht mehr bremsen. „Pah! Du hättest mich ja vorwarnen können, bevor du stehenbleibst! Kann ja keiner wissen!“ Am liebsten hätte ich mir die Hand vor den Mund gehalten. So ein Anfall war in meiner jetzigen Situation keineswegs hilfreich. Mein Ausbruch schien ihm nicht zu gefallen, doch ich konnte mich nicht mehr stoppen. „Und überhaupt! Du kannst mich nicht einfach so verschleppen und dann erwarten, dass ich auch noch kooperiere! Für wen hältst du dich eigentlich?!“ Sein Blick zeigte mir, dass ich eindeutig zu weit gegangen war und im nächsten Moment hatte er mich auch schon am Kragen gepackt und hochgehoben, so dass ich keinen Boden mehr unter den Füßen spüren konnte. Mir verschlug es den Atem. Panisch umklammerte ich seine Hand und versuchte seinen krampfhaften Griff zu lockern. Er blickte mir noch einmal tief in die Augen – ein sehr einschüchternder Blick – bevor er mich brutal gegen einen nahestehenden Baum schleuderte. Ächzend richtete ich mich ein wenig auf und hielt mir stöhnend den Rücken. Ich konnte gerade noch die Tränen zurückhalten, die sich langsam in meinen Augen bildeten. Erst nach einem kurzen Moment – mir kam es wie eine halbe Ewigkeit vor – hatte ich mich wieder gefangen. Ich wollte mich gerade an dem Baum hochziehen, da wurde ich erneut am Kragen gepackt. Rote Augen – Zeichen seiner Wut – funkelten mich zornig an. „Wie es scheint, muss man dir noch ein paar Manieren beibringen.“ Nun bekam ich es mit der Todesangst zu tun. Ich hatte ihn völlig überschätzt. Scheinbar waren ihm verbale Attacken nicht aussagekräftig genug. Erst jetzt sah ich ein, dass Kagomes Warnung vollkommen berechtigt, wenn nicht sogar untertrieben gewesen war. Ein weiteres Mal machte mein Rücken die Bekanntschaft mit dem Stamm eines Baumes. Meine Knochen hielten dem Anschein nach relativ viel aus, zumindest war nichts gebrochen. Noch nicht. Vorsichtig öffnete ich die Augen und hatte augenblicklich sein Gesicht vor mir. Er war meinem unglaublich nah – unerträglich nah. Mir ging das alles zu schnell. Ich atmete flach ein und aus, sehr darauf bedacht kein zu lautes Geräusch zu machen. Wollte ihn nicht noch mehr reizen. Langsam nahmen seine Augen wieder den ursprünglichen Goldton angenommen, sein Blick war jedoch nur noch kälter geworden. Ich konnte mir ein Frösteln nicht unterdrücken und wich sofort seinen Augen aus. Nun näherte er sich meinem linken Ohr, seine Stimme nicht mehr als ein Flüstern: „Das nächste Mal, wenn du meinen Namen in den Mund nimmst, hast du ein „-sama“ anzuhängen. Dass du einen respektvollen Ton anzuschlagen hast, brauche ich nicht zu erwähnen, nicht wahr?“ Ich konnte sein spöttisches Lächeln beinahe fühlen. Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken. Sein Gesicht entfernte sich ein paar Zentimeter von meinem, doch ich konnte mit einem Mal seine Kralle über meine Kehle fahren spüren. Ich hielt die Luft an. „Du wirst mir helfen, Tessaiga in meinen Besitz zu bekommen.“ Er schien es nicht mal als nötig zu erachten diesen Satz als Frage zu formulieren, ließ mir keine andere Wahl. Sein Flüstern jagte mir erneut einen Schauer über den ganzen Körper und ich konnte nur leicht nicken. Er schien mit meiner Antwort zufrieden zu sein, hatte er auch keine andere erwartet, denn er erhob sich und blickte nun auf mich herab. „Wir gehen.“ Schon machte er kehrt. Mühevoll und mit zusammengebissenen Zähnen rappelte ich mich auf und sofort wurde mir schwarz vor den Augen, sodass ich mich an dem Baum hinter mir festklammern musste, um nicht wieder am Boden zu landen. Mir war schwummrig und alles drehte sich. Ich fasste mir benommen an die Stirn. Was war gerade passiert? Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, um dem Hundedämon zu folgen, doch ich fiel immer weiter zurück. Schwungvoll drehte er sich aufeinmal zu mir um, und richtete mit seinem kalten Tonfall das Wort an mich: „Lauf schneller, ich habe nicht vor noch mehr meiner kostbaren Zeit an dich zu verschwenden.“ Ha. Was für ein Gentleman. Einen Kommentar aber verbiss ich mir dieses Mal und versuchte mein Tempo zu beschleunigen. Sogar ich lernte mal aus meinen Fehlern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)