Folge dem Schicksal von Harumi-chan ================================================================================ Kapitel 3: 3. Treffen --------------------- So, hier kommt Kapitel 3 Viel Spaß! --°°-- Egal was wir versuchten, nichts funktionierte. Jeder Versuch wieder nach Hause zu kommen schlug fehl. Dabei waren wir alle erdenklichen Möglichkeiten durchgegangen: Wir veränderten die Falltechnik (wobei Kagome noch meinte, die wäre völlig irrrelevant), die Reihenfolge, das heißt zuerst Cleo, dann ich, so wie es bei der Herreise auch der Fall gewesen war, und umgekehrt. Kagome gab mir sogar einen dieser Juwelensplitter, die es ihr ermöglichten durch die Zeit zu reisen. Doch nicht einmal das brachte mich in meine Zeit zurück. Selbst Kagome war mit ihrem Latein am Ende. Inzwischen war es Abend geworden und ich saß mit der recht ungleichen Gruppe um ein Lagerfeuer, dessen Flammen lichterloh vor sich hin züngelten und uns reichlich Wärme spendete. Uns umgab ein finsterer Wald und ab und zu drangen seltsame und für mich unbekannte Geräusche zu uns durch. Aber beunruhigen ließ ich mich nicht, schließlich würde der Hundejunge schon für unseren Schutz sorgen. Das versicherte mir zumindest Kagome, und die musste es ja wissen, oder? Für Kaede, die alte Miko war es Zeit zu gehen. Bevor sie jedoch zu ihrem Dorf zurückkehrte, wandte sie sich noch einmal mir zu: „Kind, es gibt nur einen vernünftigen Grund, warum du nicht in der Lage bist in deine Zeit zu gelangen. Anscheinend hast du hier eine Aufgabe zu erfüllen, worin auch immer sie liegen mag.“ Sie erhob sich schwerfällig und stützte sich auf ihren Bogen, ihren Blick weiterhin meinen fixierend. „Das Schicksal hat dich hierher geleitet, nun musst du dich diesem fügen.“ Und weg war sie. Für eine alte Frau mit Augenklappe hatte sie ziemlich schnelle Beine. Trotzig sah ich ihr hinterher. Vernünftiger Grund, pah! Was sollte an all dem vernünftig sein?! Und von wegen Schicksal! Cleo trägt schließlich Schuld daran, warum wir hier festsaßen. Gedankenversunken betrachtete ich meine Hündin. Immer noch verstand ich nicht, was Cleo veranlasst hatte, aus heiterem Himmel in den Brunnen zu springen. Hatte sie gespürt, was es mit ihm auf sich hatte? Tja, sie schien zumindest die Ruhe weg zu haben und mit der jetzigen Situation recht zufrieden zu sein. Die plötzliche Unruhe ignorierte sie ebenso wie ich, und sie blickte treuherzig zu mir auf, als wollte sie mir versichern, dass sich alles zum Guten wenden würde. Geistesabwesend strich ich ihr über den Kopf, was sie genüsslich die Augen schließen ließ. Die plötzlich herrschende Stille ließ mich hochblicken. Erschrocken stellte ich fest, dass keiner mehr auf seinem Platz saß, sondern alle in Kampfstellung übergegangen waren. Was hatte sie dermaßen alarmiert aufspringen lassen? Sie starrten alle unruhig auf einen fixen Punkt in der Dunkelheit des nahen Waldes und schienen etwas angespannt abzuwarten. Verwirrt beobachtete ich die Szene. Vorsichtig ging ich auf Kagome zu, die ebenfalls ihren Bogen abschussbereit gespannt hielt. Sie hatte scharfsichtig die Augen zusammengekniffen und schien zu versuchen etwas Bestimmtes anzuvisieren. „Was ist denn mit EUCH auf einmal los? Was soll dieses nervöse Getue?“ „Psst!“, zischte sie zornig. Ich trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. Dass sie sogar mir gegenüber aggressiv wurde, überraschte mich doch ein wenig. Selbst Cleo sträubte nun knurrend ihr Fell. Und normalerweise war sie nicht misstrauisch. Es war zwar schon mal vorgekommen, dass sie den ein oder anderen ihr unbekannten Gegenstand (wie zum Beispiel einen Hammer…) anknurrte, aber DAS hier? Kagome wagte einen Seitenblick in meine Richtung, doch als sie sprach, war ihr Blick wieder starr nach vorne gerichtet: „Sesshomaru ist auf dem Weg hierher.“, flüsterte sie. Misstrauisch sah ich sie an. Mit dem Namen konnte ich überhaupt nichts anfangen. Als könnte sie Gedanken lesen, fuhr sie fort: „Sesshomaru ist Inuyashas Halbbruder, vollwertiger Hundedämon und sogenannter Daiyoukai. Er herrscht über den gesamten Westen dieses Landes und ist nicht gerade gut auf Inuyasha zu sprechen.“ Ich konnte die Untertreibung geradezu spüren. „Und was will er hier?“ Kagomes Blick wurde noch ernster. „Er ist hinter Tessaiga, Inuyashas Schwert her.“ „Er kommt.“, knurrte Inuyasha, was den Hund in ihm deutlich zum Vorschein kommen ließ, wie ich fand. Er hatte sein Schwert Tessaiga fest mit beiden Händen gepackt – seine Knöchel traten bereits weiß hervor – und auch die anderen wirkten kampfbereit. Ich kam mir hier reichlich fehl am Platz vor. Die Atmosphäre ließ mein Blut in den Adern gefrieren und ich traute mich nicht einen Mucks von mir zu geben. Angespannt hielt ich die Luft an und starrte konzentriert in die Tiefen des Waldes, konnte aber nichts Außergewöhnliches erkennen. Und plötzlich stand er wie aus dem Nichts da. Ich hatte nicht mal ausmachen können aus welcher Richtung er kam. Sein Anblick raubte mir schlicht den Atem und ließ mich hinter Kagome Schutz suchen. Ich hätte nie gedacht, dass eine einzelne Person soviel Autorität und Kälte ausstrahlen konnte. Und dabei stand er einfach nur da und starrte Inuyasha mit seinen goldenen Iriden an. Sesshomaru sah Inuyasha nur entfernt ähnlich. Während Inuyasha doch auch etwas Menschliches an sich hatte, so strahlte er etwas sehr Wildes und Animalisches aus. Zwar hatte er genauso wie der temperamentvolle Halbdämon weißes Haar, das silbern im Mondlicht glänzte, doch die Hundeohren fehlen. Seine Ohren ähnelten denen des Menschen, doch liefen sie am Ende spitz zu und verliehen im etwas Magisches. Er trug eine Art weißen Kimono, mit dazu passender Hose, die luftig im Wind flatterten. Darüber trug er einen stacheligen Brustpanzer, der ihn nur noch bedrohlicher scheinen ließ. An den Seiten seiner Wangen hatte er rötliche Streifen und an seiner Stirn prangte ein violetter Sichelmond. Fasziniert beobachtete ich die Szene, die sich nun abspielte. „Was willst du, du wandelnder Flohzirkus?! Du bekommst Tessaiga nicht!“ Aha. Inuyasha gab sich von seiner besonders reizenden Seite. Doch sein Halbbruder blieb erstaunlich ruhig. Mit seiner tiefen und monotonen Stimme konterte er sogleich: „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen. Wie es scheint, hast du ein weiteres Menschenweib aufgegabelt. Dass du zu unnützen Sammlungen neigst, ist mir neu.“ Na toll. Der war nicht viel besser als Inuyasha. Ärgerlich murmelte ich in mich hinein: „Was fällt dem ein?! Unnütze Sammlung… So ein Idiot.“ Doch plötzlich durchbohrte mich sein Blick. Eingeschüchtert duckte ich mich hinter Kagome. Da ertönte auch schon wieder seine Stimme: „Deine Menschen neigen zu Respektlosigkeit. Vielleicht solltest du sie abrichten.“ Kagome schien aufzufallen, dass ich knapp davor war wieder meinen Senf dazuzugeben. „Du solltest ihn nicht provozieren, Rina. Das könnte böse für dich enden.“, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor. Dann ging´s auch schon los. Wie auf Kommando zogen Inuyasha und Sesshomaru gleichzeitig ihre Schwerter und preschten wie die Blitze aufeinander los. Das Aufeinandertreffen der Klingen ließ nur so die Funken sprühen, und bei jedem Mal zuckte ich unwillkürlich zusammen. Die beiden bewegten sich so dermaßen schnell, dass es schwer war ihnen mit den Augen zu folgen. Wir anderen hatten beschlossen genügend Abstand zu halten. „Gehen die immer so aufeinander los?“ Fragend hatte ich mich an den, auf Kagomes Schulter sitzenden Fuchsdämon Shippo gewendet. „Ja, wir können nur hoffen, dass Inuyasha nicht allzu schwer verletzt wird.“ Das schien ihr Kagomes Stichwort zu sein, denn sie zielte mit einem Pfeil in die Richtung der beiden Kämpfenden. Doch Sango hinderte sie am Schießen: „Nicht, Kagome. Von hier aus ist es unmöglich den Richtigen zu treffen.“ Angeschlagen ließ Kagome Pfeil und Bogen sinken. Es schien ihr gar nicht zu behagen untätig in der Gegend zu stehen. Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder den Kämpfenden. Gerade attackierte Sesshomaru den Hanyou mit einer Art leuchtenden Peitsche, die aus Zeige- und Mittelfinger kam. Inuyasha konnte gerade noch ausweichen, statt seiner wurde ein Baum in Mitleidenschaft gezogen, der sofort längs halbiert auseinanderfiel. Geschockt starrte ich auf das Szenario, hatte ich doch bis jetzt noch nichts dergleichen gesehen. Inuyasha konnte von Glück reden, nicht von diesem Ding getroffen worden zu sein. Ein paar Meter voneinander entfernt kamen sie zum Stillstand. „Es scheint, als wärst du noch träger als das letzte Mal, Halbblut.“ Sesshomaru sah den Halbdämonen herablassend an, was Inuyasha sichtlich zur Weißglut trieb. Cleo forderte beanspruchte plötzlich meine Aufmerksamkeit für sich. Sie wurde immer unruhiger und begann zu winseln. Verwirrt beobachtete ich ihr Verhalten. Warum nahm sie dieser so mit? „Mal sehen wie du damit klar kommst!“ Mit einem gebrüllten „Kaze no kizu“ holte Inuyasha einmal kräftig aus und schwang sein Schwert in Sesshomarus Richtung. Und dann ging alles ganz schnell. Ehe ich es verhindern konnte, sprintete Cleo auf das Kampffeld und direkt auf die nun entstehenden Energiewellen zu, die Inuyashas Angriff auslösten. Meinem Impuls befolgend handelte ich – ich rannte ihr hinterher. Im Unterbewusstsein nahm ich noch Kagomes Rufen wahr, dann… gleißendes Licht. --°°-- Als ich wieder zu mir kam, wurde ich erst mal von höllischen Kopfschmerzen übermannt. Außerdem tat mir jeder einzelne Knochen weh und das Aufstehen fiel mir schwer. Wo war ich? Ich blinzelte und sofort wurde ich von hellem Sonnenlicht geblendet. War vorher nicht noch Abend gewesen? Als ich endlich wieder klare Umrisse erkennen konnte, fiel mir die an mir vorbeiziehende Landschaft auf. Verwirrt richtete ich vorsichtig meinen Oberkörper auf um einen besseren Überblick zu bekommen. Ich lag auf dem Sattel eines großen zweiköpfigen … Tieres, dessen einer Kopf mich kurz musterte. Bevor ich mich wundern konnte, tauchte unmittelbar vor meinem Gesicht der Kopf eines kleinen Mädchens auf. Fröhlich grinste es mich an und setzte sich mir gegenüber, wobei es seinen orangefarbenen Kimono zurecht zupfte. „Du bist ja endlich wach! Jetzt können wir ganz viel Zeit miteinander verbringen! Sesshomaru-sama hat gesagt, dass du auf mich aufpasst, solange du hier bist. Jaken-sama kann das nämlich nicht so gut.“ Dabei schielte es zu einem krötenartigen Wesen, das bei diesem Kommentar empört schnaufte. Das kleine Mädchen ließ sich davon jedoch nicht beirren und redete weiter auf mich ein. „Wie heißt du eigentlich?“ Verdutzt sah ich das Mädchen an, was es dazu brachte seine Frage zu wiederholen, wobei es jede Silbe einzeln betonte. „Serina. Ich heiße Serina. Aber Rina ist mir lieber.“ Verzweifelt blickte ich zu ihr herab, doch die Kleine quatschte wieder munter drauf los. „Hey, unsere Namen sind ja fast gleich! Ich bin Rin.“ Kurz holte sie tief Luft. „Das dort“ Sie deutete erneut auf diese Kröte, „ist Jaken. Er hat bis jetzt immer auf mich aufgepasst, wenn Sesshomaru-sama nicht da war.“ Kurz sah ich zu diesem sonderbaren Wesen herab. Inzwischen sollte mich ja nichts mehr wundern. Es hatte ungefähr die Größe von Shippo. Seine Haut war eine Mischung aus Braun- und Grüntönen, und seine riesigen tennisball-großen Augen sahen starr geradeaus. Rin plapperte auch schon weiter. „Der Drache, auf dem wir gerade sitzen, heißt Ah-Uhn, er ist ganz lieb.“ Es war also ein Drache. Schweigend betrachtete ich das schuppige Wesen. Von selbst hätte ich diese Kreatur nie erkannt, doch nun war es doch sehr einleuchtend. Schon die braunen Schuppen sprachen für sich. Allerdings konnte ich nirgends Flügel entdecken. Mit den Worten „Und meinen Meister kennst du ja schon.“, endete Rins Vortrag, wobei sie mit dem Zeigefinger auf Sesshomaru deutete, der die Truppe anführte. Anscheinend ein absolutes No-Go für den lieben Jaken, der sofort rot vor Wut anlief und Rin anschrie: „Rin, wie kannst du es wagen mit deinem dreckigen Zeigefinger auf meinen Meister zu zeigen! Das zeugt von Respektlosigkeit, du dummes Mädchen!“ Als Jakens Standpauke unterbrochen wurde, sah ich auf. Zwei Worte genügten um das krötenartige Wesen auf die Knie zu zwingen: „Schweig, Jaken.“ Sesshomaru brauchte sich noch nicht einmal umdrehen. Augenblicklich murmelte Jaken unzählige Entschuldigungen, um danach wieder aufzuspringen und uns hinterherzulaufen. Ich konnte nur die Augenbrauen heben, mir fiel nicht einmal ein Kommentar dazu ein. Rin studierte unterdessen ihren Zeigefinger und murmelte „Meine Finger sind nicht dreckig.“ und schob die Unterlippe vor. Sie sah zu mir und hielt mir ihre Hand vors Gesicht. „Oder?“ Ich lächelte sie kurz an und schüttelte den Kopf. „Nein, sind sie nicht. Ganz sauber.“ Das reichte scheinbar um ihre heile Welt wiederherzustellen, denn kurz darauf beugte sie sich zu den beiden Köpfen des Drachens und begann ihnen etwas über die vielen Blumen, die sie bereits gepflückt hatte zu erzählen. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Plötzlich wurde ich mir meiner gegenwärtigen Lage wieder bewusst. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Warum war ich hier? Gerade wollte ich Rin um etwas Hintergrundinfo bitten, doch ich kam nicht dazu, da der Trupp plötzlich stoppte und mich völlig aus dem Konzept brachte. Von einer Sekunde auf die andere stand Sesshomaru neben uns. „Wir machen Rast.“ Also bei Inuyasha war er noch gesprächiger gewesen. Als könnte er Gedanken lese, visierte er mich plötzlich an. Kühl blickte er mir in die Augen. „Weib, du kommst mit mir.“ Mir fiel die Kinnlade herunter. Hatte ich mich gerade verhört? Schon wollte ich ihm mal gehörig die Meinung geigen, doch ein einziger Blick ließ mich verstummen. Jetzt konnte ich zumindest Jakens Reaktion vorhin nachvollziehen. Es lebe der Fortschritt… Sesshomaru war schon ein Stück Richtung Wald vorrausgegangen und drehte sich kurz zu mir um. Schnell rannte ich ihm nach. Ein wenig mulmig war mir schon dabei, doch ich wollte unbedingt wissen was vorhin geschehen war. Ich machte mir vor allem Sorgen um Cleo und hoffte das sie wohlauf war. Schweigend folgte ich ihm in den angrenzenden Hain. Umso länger wir gingen, desto unbehaglicher wurde es mir, denn die Dunkelheit hatte etwas Einengendes an sich. Nur noch wenig Licht drang durch die Baumkronen. Vorsichtig setzte ich einen Schritt vor den anderen, um nicht etwa über eine herausragende Baumwurzel oder loses Geäst zu stolpern. Wütend knirschte ich mit den Zähnen. Was sollte das Ganze?! Was wollte er von mir?! Und noch wichtiger: Warum mussten wir so tief in den Wald vordringen, völlig abgeschottet von den anderen? Ich ahnte Schreckliches. Plötzlich blieb er stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)