Until the end... von Risa (BxL) ================================================================================ I can see... ------------ So ein verdammter Tag. Es hätte auch wirklich nicht schlimmer kommen können. Für den Schwarzhaarigen war eigentlich klar gewesen, dass er es nicht hatte verhindern können und dennoch wollte er sich mit diesem Schicksal nicht zufrieden geben. Immer wieder kickte er irgendwelche Steine oder Dosen vor sich her, rempelte Leute an und stolperte über Treppenabsätze und Bordsteinkanten. Und wenn er dann doch mal aufblickte, in eines von diesen unzähligen Schaufenstern, sah er nur sein jämmerliches Selbst. Sein Name schwebte über seinem Kopf, aber seine Todeszeit konnte er nicht sehen. Daher vermied er es überhaupt den Kopf zu heben und schlurfte wie ein alter Mann in gebeugter Haltung durch die Straßen. Dass die Leute über ihn redeten und ihm hinterher starrten, war ihm so ziemlich egal. Auch, dass er schon seit Tagen unterwegs war und weder gegessen noch geschlafen hatte. Aber er konnte keine Ruhe finden. Nicht nachdem, was passiert war. Denn er hatte es gesehen. Hatte gesehen, wann sein größter Rivale stirbt. Es war schon sehr bald und noch immer hatte er ihn nicht besiegt. Es konnte doch nicht sein, dass dieser hochtalentierte Detektiv stirbt, bevor er ihn übertrumpfen konnte. Nein, er musste unbedingt einen Weg finden ihn vor diesem Tag zu überholen! Er hatte es immer vermieden L direkt anzusehen. Er wollte sein Gesicht nicht sehen. Wollte die Todeszeit nicht lesen. Doch er hatte es doch und nun war der junge Mann, welcher ein Abbild seines doch so verhassten Feindes sein könnte, dem Wahnsinn nahe, da er ihn unbedingt übertreffen wollte. Er wollte nicht länger im Schatten dieses Wunderkindes stehen. Er war hier das wahre Wunderkind. ER hatte die Augen eines Shinigami. ER konnte die wahren Namen und die Todeszeit von Menschen sehen. ER hatte die besten Ergebnisse in der Schule. Also wieso war ER dann nicht auch derjenige, der von allen umringt wurde? Er wusste selber keine Antwort darauf. Aber er hatte sich daran gewöhnt und sich immer weiter von den anderen entfernt. Hatte sie mit seinen hasserfüllten Augen angesehen und manchen von ihnen ihr Todesdatum vorausgesagt. Sie hatten ihn jedoch nie ernst genommen und ihn als Psychopaten abgestempelt. Ja, er war wirklich krank. Krank vor Eifersucht auf diesen Zuckersüchtigen! Sogar das hatte sich der Junge mit den Shinigamiaugen von ihm abgeschaut. Wenn er Tee oder Kaffee trank, dann nur mit einer ordentlichen Portion Zucker. Er setzte sich auch immer mit an die Brust angezogenen Knien auf Sessel oder Stühle...oder eben auch den Boden. Alle diese Eigenarten hatte er von L übernommen. Er wollte sein wie er. Wollte auch Fälle lösen. Doch das einzige was er konnte, war die Todeszeitpunkte von Menschen zu sehen. Und was eigentlich noch viel schlimmer war, er sah sogar WIE sie starben. Manches Mal hatte es ihn zu tiefst erschreckt und ein anderes Mal, war es einfach nur zum einschlafen langweilig. Doch seit ein paar Jahren hatte er sämtliche Ekel abgelegt. Hatte sich die Tode ganz in Ruhe angesehen und überlegt, wie einfach doch so ein Mensch stirbt. Darum beschloss er auch, es einfach mal auszuprobieren. Er suchte sich ganz bewusst Menschen aus, die nicht mehr lange zu leben hatten. Seinen ganzen Frust und Verbittertheit ließ er an ihnen aus. Es machte ihn gerade zu wahnsinnig, wenn er ihre Schreie hörte, sah, wie das Blut an ihrer Haut entlang lief und ihre Augen vor Angst weit aufgerissen waren. Selbst nach ihrem Ableben sahen viele noch so aus, als würden sie immer noch schreien wollen. In diesen Momenten durchzuckte den Schwarzhaarigen ein enormes Gefühl der Erregung und des Glücks. Er konnte das Leben eines Menschen einfach so beenden, wenn er es wollte. Er konnte entscheiden WIE er stirbt. Konnte ihn entsetzliche Qualen leiden lassen. Mehr als einmal beobachtete er, wie sein Opfer herumzuckte, da ihm bei jedem Schlag seines Herzens mehr Blut aus der Vene gepumpt wurde. Es ergötzte ihn, wie ihre Atmung schneller und schnappartiger wurde, bis sie schließlich ganz zum erliegen kam. Ab da war es dann einfach nur noch langweilig. Sie sagten nichts mehr, bewegten sich nicht mehr und man konnte an ihnen nur noch herumschneiden und basteln. Zum Beispiel hatte er einer älteren Frau die komplette Gesichtshaut gelöst und auf ihrem Hinterkopf wieder angebracht, sodass letzten Endes die Haare vorne und das Gesicht hinten waren.... Doch obwohl er bei seinen Taten nicht sonderlich zimperlich vorging, war er stets darauf bedacht keine einzige Spur zu hinterlassen. Er wusste wie das funktionierte. Fingerabdrücke, Hautschuppen, Haare, Speichel, Fußabdrücke, Kampfspuren...aber nichts dergleichen ließ er zurück. Rein gar nichts, was hätte auf ihn deuten können. Er informierte sich vorher wo seine Opfer wohnen, wie ihr Tagesablauf ist und wann sie alleine zu Hause sind. Hatte er das einmal herausbekommen, gab es für die auserwählte Person keine Chance mehr. Er testete, wie sich die Menschen am besten umbringen lassen, wie sie am schnellsten und wie am langsamsten sterben. Und jedes Mal erweckte es einen Teil von ihm zum Leben, den er glaubte, nie besessen zu haben. Doch allmälig wich auch dieser aus seinem Körper. Kein Wunder. Selbst ein Beyond Birthday konnte nicht 5 Tage ohne Schlaf und Essen auskommen. Doch er hatte keinen Appetit. Nicht einmal sein Magen knurrte mehr. Doch man sah es ihm ganz deutlich an, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Seine Augenringe waren dunkler und tiefer denn je und seine Wangen und Lippen schienen eingefallen. Es war nicht nur einmal vorgekommen, dass er das Bewusstsein verloren hatte oder von Leuten auf der Straße angesprochen wurde, ob alles o.k. sei. Ihnen hätte er am liebsten sofort den Hals umgedreht, doch stattdessen winkte er einfach nur ab und ging weiter. Und heute, am 6. Tag, da gaben seine Beine abermals nach und er schleppte sich in eine Seitengasse und ließ sich auf einem Treppenvorsprung nieder. Er wusste selber, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Seine Hände zitterten und seine Augen wirkten eingefallen. Wie in Trance schloss er ganz langsam die Lider und atmete aus. Ganz bewusst, als könnte jeder Atemzug sein letzter sein. Er wollte wenigstens selber bestimmen, wie er stirbt, wenn er schon nicht bestimmen konnte, wie er lebt. Mit diesen Gedanken wurde ihm gänzlich schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein. I know....you? -------------- L hatte sich mit seinen Süßigkeiten und dem Tee vor dem großen Bildschirm verschanzt und war gerade dabei die Schokocreme aus dem Milchhörnchen zu saugen. Seine schwarzen Augen lagen bewegungslos auf den flackernden Bildern des Monitors und verfolgten ohne auch nur das geringste Zucken die Geschehnisse. Er hatte gerade wieder einen neuen Fall und observierte den Hauptverdächtigen. In dessen Wohnung hatte er 43 versteckte Kameras anbringen lassen und beobachtete nun Tag um Tag das Leben dieser einen Frau. Diese hatte fast jeden Abend Besuch von ihrer Freundin und L fragte sich manchmal, was sie sich den ganzen Abend so erzählen konnten, wo sie sich doch regelmäßig sahen. Mit dem Daumen und dem Zeigefinger angelte der Schwarzhaarige nach einem Dounat und biss genüsslich von diesem ab, nachdem er die komplette Zuckerglasur und die Streusel abgeleckt hatte. Um ihn herum lagen außerdem zig Akten und Ordner mit Informationen, die er sich selbstverständlich schon alle einverleibt hatte. Watari würde sie später wegräumen und vernichten. Alles was er brauchte, war nun in seinem Kopf. Gebannt starrte der Detektiv auf den Bildschirm. Schon seit 5 Tagen hatte er nichts auffälligen finden können. Dennoch war er davon überzeugt, dass diese Frau in den Waffenhandel verstrickt war. Und hier reden wir nicht von irgendwelchen Waffen. Es ging um nukleare Sprengkörper, welche die Zerstörungskraft der Hiroshimabombe um ein 5-faches überstiegen. Sämtliche Behörden waren in höchster Alarmbereitschaft und L versuchte nun den Ort und die Zeit der Übergabe herauszufinden. Er hörte das Telefon ab und hatte überall Wanzen angebracht. Er war sich zu 89% sicher, dass die Zielperson damit rechnete, überwacht zu werden und darum Codewörter benutzt. Immer wieder war das Thema ‚Männer’ an der Tagesordnung, sobald ihre Freundin bei ihr eingetroffen war. Sie erzählten sich, wen sie dieses Mal abgeschleppt hatten und was es ihnen gebracht hatte. An sich war dieses Thema nichts besonderes, doch wenn man davon ausging, dass es nur ein Vorwand war und sich dahinter eine tiefgründigere Wahrheit verbarg, konnte man misstrauisch werden. Als dann auch noch etwas von einem ganz besonderen Date geredet wurde, horchte L auf und seine Augen starrten gebannt auf den Bildschirm. Es sollte übermorgen am Strand stattfinden. Und da die andere Frau dann nicht wie erwartet antwortete, sondern einfach nur O.K. sagte, war für L klar, dass dies der entscheidende Tipp gewesen war. Er schaltete den Monitor aus und rief sofort Watari an, der sich dann um den Rest kümmerte. Nun war der Raum wieder fast dunkel und der Schwarzhaarige ließ sich im Sessel zurückfallen. Seine Knie zog er bis an seine Brust und kaute auf seinem Daumen herum. Er hatte diesen Fall nun abgeschlossen. Und doch besorgte ihn etwas. Seit 5 Tagen geschahen grausame Morde. Es gab keine Spuren. Nicht die geringsten. Nicht einmal die Fingerabdrücke der Opfer waren noch in ihrer Wohnung. Jemand hatte alles ganz akribisch gesäubert. Und auch, wie die Leichen verstümmelt wurden, lies für L nur einen Schluss zu: Bei dem Mörder musste es sich um B handeln. Doch der Detektiv hatte keine Anhaltspunkte, wo sich dieser versteckt haben könnte. B würde sicherlich nicht einfach irgendwo rumsitzen und darauf warten geschnappt zu werden. Es hatte Ryuzaki immer gewundert, warum der andere sich so dermaßen komisch und auffällig verhielt. Aber dass er wirklich zum Mörder wurde, hätte er nicht gedacht. Aber er wusste schließlich auch nicht, dass Beyond schon seit seiner Geburt den Tod anderer Menschen sehen konnte. Da war es durchaus nicht verwunderlich, dass in seinem Hirn einige Sicherungen durchbrannten. L war so sehr in Gedanken, dass er erst nach dem 4. Klingeln das Telefon bemerkte und dann abnahm. „Ja, was gibt es?“, fragte er monoton und war immer noch mit seinen Gedanken bei BB, als Watari ihm erzählte, dass ein Junge in der Innenstadt von London bewusstlos in einer Seitengasse gefunden wurde und ins Krankhaus gebracht wurde. Die Beschreibung passe genau auf B. Der alte Mann wollte nun wissen, was getan werden sollte. L knabberte noch eine Weile an seinem Nagel herum und grübelte. Ihm flimmerte die Szene im Kopf herum, wie B dagelegen haben musste. „Bringt ihn auf unsere Krankenstation. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass er noch mal abhaut.“ Entschied Ryuzaki und legte auf. Sogleich machte er sich auf den Weg und schlurfte hinunter in die hauseigene Krankenstation von Wammys. Er veranlasste, dass alle kranken Kinder in den großen Saal verlegt wurden, sodass man einen besseren Überblick hatte. Allerdings bereitete L höchst persönlich B’s Zimmer vor. Es sollte nichts da sein, was B hätte als Waffe benutzen können. Bis er endlich fertig war, vergingen rund 45 Minuten. Danach setzte er sich auf einen Stuhl und wartete. Wartete darauf, dass der Serienmörder Beyond Birthday endlich eingeliefert wurde. Die Zeit, die er mit Warten verbrachte, kam ihm endlos lange vor und er musste sich selber zwingen nicht ungeduldig durch das Zimmer zu stiefeln. Nach einer weiteren halben Stunde hörte er endlich Schritte auf dem Flur und kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet und B auf einer Trage hereingebracht. Sein Gesicht war furchtbar eingefallen, seine Lippen aufgerissen und seine Augenränder, waren noch schwärzer als sonst. Es hätte Ryuzaki fast erschreckt, wenn er sich nicht ins Gedächtnis gerufen hätte, was dieser Verrückte die letzten Tage getan hatte. Der schmale Körper des Schwarzhaarigen wurde in das Bett gelegt. Er hing am Tropf. Dieser wurde neben das Bett gestellt und man sah, wie die Flüssigkeit Tropfen für Tropfen in B’s Körper geleitet wurde. L bedankte sich bei den Sanitätern und diese verließen den Raum. Nun waren nur noch B und L in diesem Raum. Der Meisterdetektiv sah kühl auf den Bewusstlosen hinab und zog sich einen Stuhl heran, auf den er sich anschließend setzte. Er dürfte B unter keinen Umständen aus den Augen lassen! Und da es hier keine Waffen gab, brauchte er sich auch keine Sorgen machen. Körperlich war er dem Mörder durchaus gewachsen, wenn nicht sogar überlegen. Er beschloss nun einfach zu warten, bis sein Gegenüber aufwachte. B würde ihm zwar die Morde nicht gestehen, aber er würde ganz genau wissen, dass L ihn für den Täter hielt. Ihm fehlten bloß die Beweise. Ohne ein Geständnis konnte er ihm nicht das Geringste. Und das wusste L auch. Zähneknirschend setzte er sich auf den Stuhl vor das Bett und würde nun warten, bis sein Gegenüber wieder aufgewacht war. Wieso war er eigentlich so plötzlich abgehauen? Das fragte sich Ryuzaki bis heute. I do not believe! ----------------- In seinen Träumen schwebte B einfach nur über dem schwarzen, nassen Asphalt. Er fühlte sich schwerelos und doch kam er nicht höher als einen halben Meter. Jeden Augenblick könnte er wieder auf dem Boden aufschlagen und sich böse Verletzungen holen. Denn er war nicht gerade langsam unterwegs. Er kam sich vor wie eine Figur aus diesen Comics aus Japan, welche einfach so durch die Luft fliegen konnten, nur, dass er hier irgendwie nicht ganz die Kontrolle hatte. Immer wieder drohte er auf den Boden zu stürzen und verkrampfte dann sämtliche Muskeln um dies zu verhindern. Die ganze Zeit starrte er nur auf die Straße unter sich, die immer schneller an ihm vorbeiraste. Wenn er doch mal den Blick hob sah er lauter Menschen. Oder eher deren Schatten, welche sich mit roten Augen wie Geister schemenhaft durch die Straßen bewegten. Als wäre man in einer anderen Welt... Und dann sah er ihn. In einem Schaufenster. Er blickte zu ihm rüber und starrte ihn ebenso an. B flog dichter an das Schaufenster und auch L kam dichter. Wie in einem Spiegel taten sie ein und dasselbe. Doch es waren eindeutig zwei verschiedene Personen. Es waren nur kleine Dinge, in denen sie sich unterschieden. L zum Beispiel wirkte viel ruhiger und gefasster. Gerade, als B seine Hand an das Glas gelegt hatte und L dasselbe tat, bemerkte er die Menschen, die auf L’s Seite an der Scheibe vorbeigingen. Immer genau dann, wenn auch auf seiner Seite Schatten an ihm vorbeischwebten. Mit geweiteten Augen starrte er in die Dunkelheit und verglich gespannt Menschen und Schatten. Und tatsächlich. Sie waren sich absolut gleich, bis auf die Tatsache, dass diese hier nur schwarz waren und rote Augen hatten...Sie waren wie ein...B schluckte und drehte sich ruckartig wieder zu L, welcher sich nun wieder von der Scheibe abgewandt hatte und im Begriff war zu gehen. Nachdem B nun gegen das Glas schlug, erkannte er, dass auch er langsam zu einem Schatten wurde. Immer mehr seiner menschlichen Gestalt verwandelte sich in Dunkelheit. Und auch der Spiegel verblasste immer mehr. Noch eben hatte er doch L darin sehen können. Also was war hier los? Er versuchte weiterzufliegen und von der Stelle zu kommen, doch als er an sich hinunter sah, erblickte er lauter schwarze Arme, die ihn festhielten und auf den Boden zogen, der nun genauso schwarz wurde und drohte ihn zu verschlucken. B wurde panisch. Ja....das kann man sich wahrscheinlich nur schwer vorstellen, doch in diesem Traum lief einfach nichts richtig. Gar nichts... Immer weiter wurde er in die Dunkelheit hinabgezogen und von überall her kamen nun Schatten auf ihn zu, die ihn mit ihren roten Augen anstarrten, als könnten sie seine Todeszeit lesen. So, wie er es sonst bei den Menschen tat. Doch dieses Mal machte es ihm Angst. Er schlug immer wieder gegen das Schaufenster, in der Hoffnung, dass es zerbrechen würde und er endlich in die reale Welt konnte. Er war kein Spiegelbild! War keine Kopie von diesem Wunderkind namens L! Nein! Das konnte nicht sein! Immer und immer wieder schlug er gegen die Scheibe und versank dennoch immer weiter in der Dunkelheit, in die in die Hände zogen. Irgendwann gab er es auf. Er sah nichts und er hörte nichts mehr. Alles war dunkel und still. Sein Körper schwebte und doch spürte er, wie schwer er war. Er fiel. Ja...wie in eine endlose Schlucht fiel er immer weiter und hoffte einfach nur noch endlich auf dem Boden aufzuschlagen und aus diesem schrecklichen Albtraum zu erwachen. Doch er fiel und fiel und fiel. Es war nirgends auch nur etwas anderes als Dunkelheit zu erkennen. B öffnete die Augen und drehte den Kopf Richtung Boden, zumindest dachte er, dass es in dieser Richtung sein müsste. Obwohl seine Augen viel schärfer waren, als die von normalen Menschen, konnte er noch immer nichts erkennen. Verzweifelt kniff er die Augen etwas zusammen, indem Glauben, er könnte so mehr erkennen und streckte die Arme nach unten aus. Und dann, ganz plötzlich tauchte der Boden unter ihm auf und er landete nicht gerade weich auf einem Feld. Und als er sich aufrappelte und sich umsah, erkannte er, dass es voller Rosen war. Rote und weiße...was hatte das alles zu bedeuten? Dass das hier nur ein Traum ist, war B schon lange klar. Doch er konnte aus irgendeinem Grund einfach nicht aufwachen und versuchte deshalb das Beste aus dieser Situation zu machen. Langsam ging er durch das Feld und bei jedem Schritt bohrten sich neue Dornen in seine nackten Füße. Aber es schmerzte nicht. Und als er sich umsah und zurückblickte, sah er, dass dort wo seine blutigen Fußabdrücke waren, alle Rosen sich erst schwarz verfärbten und dann verwelkten. Was für ein bescheuerter Traum, dachte sich B und ging weiter, bis er irgendwann an einen Abgrund kam. Noch einer...Sein Gesichtsausdruck war genervt und er wollte wieder umdrehen. Doch hinter ihm sah es nicht viel besser aus. Die Rosen waren verwelkt und anscheinend hatten sie die Erde zusammengehalten. Was nun? Er musste weiter, denn auch die Rosen unter seinen Füßen gaben allmälig nach und so folgte er dem schmalen Pfad, welcher als einziger übrig geblieben war. Er schien endlos. Genauso endlos wie der Fall vorhin. Wie viel Zeit war eigentlich schon vergangen? War er vielleicht schon tot und dies war die Welt in die er gehen musste? Während er so in Gedanken war, zog ein Sturm aus dunklen Wolken auf und der Wind wurde immer rauer und wehte B ins Gesicht, sodass er wieder zu Besinnung kam und nach vorne Blickte. Es schien fast so, als wollte dieser Wind verhindern, dass er weiterging und tatsächlich fiel es ihm immer schwerer einen Fuß vor den anderen zu setzen. Aber er durfte auch nicht langsamer werden, da die Rosen hinter ihm immernoch verwelkten. Doch irgendwann konnte er nicht mehr und ließ sich auf die Knie fallen und kauerte sich zusammen. Sollte der Wind doch noch stärker werden, sollten die Rosen unter ihm doch verwelken und er somit in den Abgrund stürzen. Es war doch eh alles egal... Dann, ganz plötzlich war alles ruhig. Kein Wind, keine Dornen...Gar nichts. B öffnete die Augen und hob seinen Kopf um sich umzusehen. Zu seiner Überraschung war nirgends mehr eine Schlucht zu sehen und auch von den Rosen fehlte jede Spur. Alles was er jetzt noch sah war eine trostlose, graue Einöde. Nichts als scharfkantige Felsen und Sand waren zu sehen. Er machte sich wieder auf den Weg und ging weiter, drohte aber bei jedem Schritt im Sand stecken zu bleiben. Er wünschte sich nun wirklich, wieder fliegen zu können und kniff mehrmals die Augen zusammen um seinen Willen Nachdruck zu verleihen. Doch nichts geschah. Er hob nicht ab. Das einzige was sich änderte war die Aussicht. Denn plötzlich tauchte eine Art Dämon vor ihm auf. Oder war es doch einfach nur ein Skelett? Aber es sah komisch aus und B konnte auch keine Lebenszeit erkennen. Wie auch...war ja nur ein Traum oder? Dieser Dämon kam auf ihn zu. Er hatte überall Schmuck und Diamanten an seinem Körper und grinste die ganze Zeit hämisch in B’s Richtung. “Noch ist es nicht so weit. Du gehörst noch nicht zu uns. Geh wieder in deine Welt Beyond Birthday. Wir werden dich holen, wenn deine Zeit gekommen ist.” Befahl das Skelett und augenblicklich entfernte sich alles von B. Die Landschaft, der Dämon, die Dunkelheit...einfach alles und endlich schlug er die Augen auf und war geblendet von den weißen Wänden in de Krankenzimmer. I think,...sure --------------- L fixierte den schlafenden B mit seinen Augen und fragte sich, was er die ganze Zeit getrieben hatte und warum er so heruntergekommen war. Immerhin hatte er doch genug Möglichkeiten sich Essen zu beschaffen. Es gingen genug Morde auf seine Kappe und diese geschahen immer in den Wohnungen der Opfer. Also wollte er nichts essen! Aber wieso? Wollte er sich umbringen? Das war doch paradox! Der Detektiv saß mit angezogenen Beinen auf seinem Stuhl und kaute auf seinem Daumennagel herum. Bei den meisten Menschen hatte er kein Problem deren Entscheidungen und Taten nachzuvollziehen. Nur bei diesem verrückten Mörder konnte er einfach nicht weiter durchdringen. Und das wurmte den Meisterdetektiv ungemein. Er legte den Kopf von einer auf die andere Seite und beäugte B, als könnte dieser jeden Augenblick aufspringen und davonlaufen. Doch er schlief. Tief und fest. Seine Pupillen zuckten unruhig hin und her, er träumte wohl sehr schlecht, dachte sich L und achtete auf B’s Körper, der sich immer wieder anspannte. Er ballte die Hände zu Fäusten und atmete unruhig. Beinahe hätte er ihm leid tun können, doch dann rief er sich in Erinnerung, was Beyond alles getan hatte. Und da fand er dann jeden Albtraum für gerecht. Für B gab es sowieso keine richtige Strafe, außer vielleicht solche, die er sich selber aufbürdete. Wie diesen Traum jetzt. Und hätte er gewusst, was er geträumt hatte, dann wäre es ihm sicherlich eiskalt den Rücken runtergelaufen. Doch so saß er nur auf seinem Stuhl und beobachtete den Schlafenden. In diesem Zustand wirkte er eigentlich recht friedlich. Ob er selbst auch so aussah, wenn er schlief? L versuchte es sich vorzustellen, doch er fand sich nur auf einem Stuhl wieder, irgendeinen Bildschirm anstarrend. Natürlich schlief er auch, doch dieser schlaf war meistens sehr unruhig. Er wachte immer wieder auf und sah sich dann unsicher in den meist dunklen Räumen um. Oftmals war nicht einmal Watari da, der ihm hätte eine Stütze sein können, auch wenn L das niemals offen zugeben würde. Er erstickte einfach jede Unsicherheit und jedes Gefühl in seiner Nüchternheit und Sachlichkeit. Das heißt so gut es ging. Er war immerhin ein erwachsener Mann und es war wirklich mehr als albern, dass er in der Dunkelheit nervös wurde. Und außerdem war es ja nicht wirklich dunkel. Irgendein Bildschirm flackerte immer und warf sein kaltes, bläuliches Licht in den Raum. Ryuzaki war fast so sehr in Gedanken, dass er beinahe nicht mitbekommen hatte, dass der andere langsam aufwachte, nur ganz allmälig registrierte sein Gehirn, dass sich der junge Mann vor ihm bewegte und die Augen aufschlug. Endlich! Jetzt könnte er ihn ausfragen. Er wollte unbedingt wissen, warum er die ganze Zeit gemordet hatte. Normalerweise hinterfragte er so etwas nicht. Aber BB war schließlich nicht irgendwer! Nein! Dieser Mörder war wirklich eine Klasse für sich und L bezweifelte, dass es jemals wieder einen Mörder mit seiner Intelligenz geben würde.... Der Schwarzhaarige musterte sein Ebenbild aufmerksam und nahm sogar den Daumen von seinen Lippen um seine Hand auf seine Knie sinken zu lassen. Er wollte ihn so vieles fragen. Doch im Moment konnte B ja kaum die Augen offen halten. Seine Lider zuckten nur, geblendet vom Neonlicht auf und ab und er atmete immer noch sehr ruhig, als würde er doch noch schlafen. “Beyond Birthday. Hiermit verhafte ich dich vorläufig wegen des dringenden Tatverdachtes des 6 fachen Mordes.” Doch der andere reagierte gar nicht. Nichts, was darauf hätte hindeuten können, dass der Mörder auch nur ein Wort verstanden hatte. Aber das war im Endeffekt auch egal. Er musste es auch nicht mitkriegen. Immerhin wusste er genau, was er getan hatte und dass er dafür zur Verantwortung gezogen werden würde. Und doch. L war ungeduldig und rückte näher an den Schwarzhaarigen heran. Sah ihn durchdringend an und tippte mit seinem Zeigefinger gegen seine Schulter. “Hey B! Werde endlich wach. Ich habe einige Fragen an dich.” Doch noch immer reagierte er nicht. Verdammt! Zähneknirschend lehnte sich der Detektiv wieder zurück und beobachtete den völlig neben sich stehenden BB weiter. Wie war es nur so weit gekommen? Was hatte ihn dazu veranlasst, sich so zuzurichten? Das waren nur einige der Fragen, die er an ihn hatte. Sein ganzer Kopf schien beinahe zu zerbersten. Doch er musste geduldig sein. Er wusste, dass B zwar zäh, aber nicht unsterblich war. Würde er ihn jetzt zu sehr fordern, dann könnte er noch länger auf seine Antworten warten. Mittlerweile waren schon gut 3 Stunden vergangen und B lag noch immer mit nur halb geöffneten Augen vor ihm. Tat er vielleicht nur so? War er wach und WOLLTE einfach nur nicht auf seine Fragen antworten müssen? Das würde L nicht verwundern. BB machte sowieso immer nur das, was ihm gerade in den Kram passte. Wenn er nicht essen wollte, dann wollte er nicht essen und wenn er jetzt nicht reden wollte, dann wollte er eben auch dies nicht. Doch der Detektiv wusste ganz genau, wie er testen konnte, ob B wach war. Er zückte sein Handy und wählte Wataris Nummer. Diesen bat er um ein Glas Erdbeermarmelade, welches ihm auch 5 Minuten später gebracht wurde. Endlich! Und schon hatte er es mit einem Knacken geöffnet. Doch zuerst roch er selber an der Marmelade. Sie duftete wunderbar und es konnte es sich nicht nehmen lassen, davon zu probieren. Also fischte er mit seinem Zeigefinger einen Klumpen der klebrigen, roten Masse aus dem Glas und lies diese genüsslich in seinem Mund verschwinden. Zucker. Ja, das brauchte er jetzt. Immerhin saß er hier nun schon mehrere Stunden ohne etwas zu sich genommen zu haben. Doch nun richteten sich seine Augen wieder auf seinen Vordermann und er hielt ihm das Glas vor die Nase. Wartete auf irgendeine Reaktion. Und da! Die Augenlider des Mörders zuckten und weiteten sich im nächsten Moment. Es hatte also funktioniert! Doch anscheinend war’s das dann auch schon wieder. B rührte sich nicht weiter, sondern starrte einfach nur auf das Glas und dann ganz allmälig zu demjenigen, der es ihm vor die Nase hielt. I'm the... ---------- Verdammt war das hell! Wo war er hier? Ihm tat der Kopf weh, als wäre ein Zug darüber gerollt. War er tot? Aber nein! Er hatte eben noch geträumt. Doch wo war er da gewesen? Und was war das für ein seltsames Skelett, das ihn wieder aus dieser Welt vertrieben hatte? Fragen über Fragen schwirrten im Kopf des Schwarzhaarigen umher, sodass er nicht in der Lage war, sich auf eine einzelne zu konzentrieren. Generell konnte er sich irgendwie nicht bewegen und auch sein Blick war noch immer verschwommen und er konnte keine genauen Konturen erkennen. Nur jene vor seinem geistigen Augen waren klar und deutlich. Die Menschen, die ihn mit ihren roten Augen angesehen hatten, das Schaufenster in das geblickt hatte, das Feld mit den Rosen und dem Abgrund und nicht zuletzt dieses komische Wesen. Was hatte das alles zu bedeuten gehabt. Im Normalfall hieß es ja, dass man in seinen Träumen unbewusst Dinge verarbeitet. Wenn man den Traum unter diesem Gesichtspunkt betrachtete, dann konnte es durchaus einen Sinn ergeben: Fliegen – er fühlte sich meist unendlich frei, doch dass er immer fast abgestürzt wäre zeigte ihm, dass er doch nicht so sicher war, wie er immer von sich geglaubt hatte. Dann diese ganzen Menschen, welche im wahrsten Sinne des Wortes nur noch ein Schatten ihrer selbst waren. Standen sie vielleicht für diejenigen, die er auf dem Gewissen hatte? Oder war es einfach nur eine Welt in die alle Opfer kamen auf der Suche nach Erlösung? Das Schaufenster, in das er blickte, war wie ein Tor, in welches er in die andere Welt blicken konnte. Er konnte L sehen. Sie beide taten genau dasselbe. Aber schließlich galt er ja auch nur als Kopie des großen Meisterdetektives. Sah er sich selbst nun auch schon als solche an? Mit diesem Gedanken wollte er sich einfach nicht abfinden. Doch lange hatte er ihn ja nicht ansehen können, denn schon kurze Zeit später wurde er von diesen schwarzen Händen in die Dunkelheit gezogen und fiel. Für was konnte das stehen? Für das Verderben, in das er sich durch sein Handeln selber manövriert hatte? Vielleicht…Die Rosen standen auf jeden Fall für das, was hätte aus ihm werden können! Da war er sich sicher. Er hätte auch ein weltweit gefeierter Detektiv werden können. Doch er hat einen anderen Weg gewählt und damit alles zerstört und so eben auch die Rosen, welche unter seinen Füßen verwelkten. Und da sie ja die Grundlage für den Boden gewesen waren, auf dem er stand, war auch der Abgrund erklärt. Etwas Endgültiges, was man nicht wieder rückgängig machen konnte. Der Wind stand für die Gegenspieler, die ihm im Laufe seines Lebens begegnet waren und gegen die er sich bis heute durchgesetzt hatte….nur gegen einen nicht: L! Er hasste ihn so sehr! Wollte ihn eigentlich nur aus dem Weg räumen, doch sein Stolz verbot es ihm. Er wollte ihn mit raffinierteren Mitteln schlagen umso über ihn zu siegen. Nun blieben nur noch die trostlose Sandwüste und dieses Skelett übrig. Die Wüste….hm. Na gut, es könnte seine jetzige Lage sein. Es sah immerhin wirklich schlecht für ihn aus. Und auch die Worte des Dämons schienen nicht so unlogisch, wenn man davon ausging, dass er nicht sterben wollte. Doch die Form seines Körpers war so abartig gewesen. Er mochte weder Glitzerzeug noch fand er den Anblick eines Skeletts sehr ansehnlich. Ja, soetwas mochte selbst BB nicht, zumindest nicht, wenn dieses Ding mit einem sprach und so eine unheimliche Aura ausstrahlte. Es schien sehr intelligent und durchtrieben, schien den Schwarzhaarigen im ersten Moment durchschaut zu haben. Denn obwohl seine Augen aus zwei blutroten Rubinen bestanden, konnte man doch eine eisige Kälte in ihnen spüren und wie sie einen zu durchbohren schienen. Es grauste den Schwarzhaarigen vor dieser Erinnerung und er hätte sie liebend gerne abgeschüttelt, doch sein Körper wollte ihm noch immer nicht gehorchen. Er nahm nur das Rauschen in seinen eigenen Ohren wahr. Es war so, als würde man sie mit den Händen zuhalten. Doch er spürte, dass diese neben seinem matten Körper lagen. Er schaffte es gerade einmal einen Finger zu heben. Wieso war er nur so schrecklich müde? Und schon wieder geisterte ihm die Frage durch den Kopf, wo er überhaupt war. Woher kam das ganze Licht? Noch immer war sein Blick eingeschränkt und er sah alles wie durch einen dicken Nebelschleier. Auch sein Gehirn wollte nicht mehr richtig mitmachen. Er konnte nicht so exakt denken, wie er es gerne wollte. Immer kamen ihm nur ganz einfache Gedanken. Nichts komplexen oder mehrschichtiges. Er konnte keine richtigen Gedankengänge knüpfen und vergaß schon nach wenigen Sekunden, was er zuvor gedacht hatte. Er war sich sicher, dass dies alles mit dem Mangel an Essen und Trinken zu tun hatte. Einzig und allein das Atmen ging ihm noch leicht von der Hand…… Doch dann, auf einmal stieg ihm ein Geruch in die Nase, den er nur allzu gut kannte!! Gierig sog er diesen ein und ließ ihn jeden Millimeter seiner Nase fluten. Erdbeermarmelade! Ja! Es konnte einfach nichts anderes sein. Nichts auf der Welt roch so gut. Dieser süßliche, fruchtige und doch ganz leicht säuerliche Duft war unverkennbar. Besonders für ihn, da dieses klebrige Zeug doch sein Lieblingsessen war. Man hätte ihm wohl alles vorsetzen können. Hätte er Erdbeermarmelade dazu gehabt, dann hätte er alles gegessen. Und wenn nicht, dann vernaschte er eben nur das süße Gelee und freute sich wie ein König. Doch kaum hatte er den süßen Duft vernommen, da verschwand er auch schon wieder. Seine zuvor etwas mehr geweiteten Augenlider sanken wieder und mühsam schaffte er es den Kopf in die Richtung drehen, in die der Geruch verschwunden war. Und was er dann sah, hätte ihm wohl die Sprache verschlagen, wenn er hätte reden können. Er konnte zwar immer noch nicht richtig sehen, doch IHN erkannte er immer! Er hätte ihn wahrscheinlich auch in tiefster Dunkelheit wahrgenommen und identifiziert. Nun dröhnte sein Kopf noch mehr und er wollte unbedingt wissen, was L hier machte. Oder besser noch, was machte er, BB, hier? Das letzte woran sich der Schwarzhaarige erinnern konnte, war an die Seitenstraße in die er sich geschleppt hatte. Danach war alles schwarz, beziehungsweise hatte er da schon geträumt. Nun, da er sein Gegenüber erkannt hatte, vermutete er, dass er in die Krankenstation von Wammys gebracht wurde. So eine verdammte Scheiße! Er wollte doch nie wieder in dieses verfluchte Waisenhaus zurück! Hatte es immer gehasst und verabscheut. Die meisten Leute, die hier lebten, hatten sowieso nicht mehr viel Zeit. Es schien fast so, als läge auf diesem Ort eine Art Fluch, der alle eines frühen Todes sterben ließ….Innerlich grinste er nun. Vielleicht war er ja der Grund, warum alle so früh starben! Vielleicht würde er sie alle umbringen! Das wäre wirklich ein Spaß! Besonders, weil er sie vorher quälen könnte. Genies aus der Fassung zu bringen machte noch wesentlich mehr Spaß als dies bei ’normalen’ Menschen zu tun. Denn solche fingen meist schon von Anfang an rumzuheulen und betteln um ihr Leben, verlieren jeglichen typischen Charakterzug und flehen einen nur noch an sie zu verschonen! In solchen Momenten fühlte er sich als eine Art Gott! Er konnte entscheiden, wie es weiterging und dieses Gefühl war wie eine Droge für ihn, die er immer wieder brauchte…. Dass L etwas zu ihm gesagt hatte, das bemerkte er gar nicht. Er war dazu noch immer viel zu tief in seiner eigenen Welt und stellte sich weiter vor, wie es wäre ein wirklicher Gott zu sein und über das Leben aller Menschen entscheiden zu können. Aber wenn es ihm wirklich einmal zuteil werden sollte, dann würde spätestens nach ein paar Jahren die Menschheit ausgestorben sein, da er einfach nicht genug bekommen konnte. Er war derart vernarrt in seine Berufung, dass er es sich nicht vorstellen konnte, dass es ihm vielleicht irgendwann keinen Spaß mehr machen könnte. Doch was plagte er sich eigentlich mit solchen sinnlosen Phantasien herum? Es würde eh niemals passieren. Er müsste die Rolle weiter einnehmen, die er auch bis jetzt inne hatte und konnte weder nach links noch nach rechts fliehen. Wollte es auch gar nicht wirklich, oder? Ok….er wollte einerseits so sein wie L, aber andererseits hasste er ihn doch gerade dafür, dass er so war wie er war! Dieser Widerspruch brannte schon lange in seinem Kopf. Er konnte sich bis heute nicht wirklich für eine der beiden Seiten entscheiden. Aber das musste er auch nicht unbedingt. ER war schließlich nicht wie alle anderen Menschen. ER musste deswegen auch nicht so handeln oder gar so denken… Doch nun riss ihn wieder der Duft der Marmelade aus den Gedanken, welcher wieder in seine Nase gestiegen war. Er wollte sie schmecken! Wollte sie von seinen Fingern lecken und sich auf der Zunge zergehen lassen. Er brauchte Energie! Energie zum denken und zum bewegen! Aber dafür musste er wohl etwas sagen. Er fühlte sich unglaublich gedemütigt, dass er so vor L lag! Wie ein alter Mann, der sich nicht mehr alleine bewegen konnte! Um das zu ändern, musste er schnell wieder zu Kräften kommen und am besten ging dies mit Erdbeermarmelade! „L…“ hauchte er heiser und fuhr sich mit der Zunge über die spröden Lippen. Seine Augen lagen nun wieder auf dem Glas der Marmelade und er blickte es sehnsüchtig an. Es war ihm klar, dass Ryuzaki ganz genau wusste, was er wollte. Doch würde er es ihm auch geben? B war sich zu 98% sicher. Denn immerhin wollte L Antworten und die bekam er nur, wenn der Junge mit den Shinigamiaugen sich wieder erholte. Diese Erkenntnis ließ ihn abwarten. Er wartete darauf, dass ihm endlich das Glas gereicht wurde. Schon jetzt lief ihm das Wasser im Mund zusammen und er schluckte. In diesem Moment merkte er auch, wie trocken sein Hals war. Es strengte ihn sehr an diese sonst so alltägliche Schluckbewegung zu vollführen. Doch je mehr er an die Marmelade dachte, desto besser ging es. Auch die Kochsalzlösung hatte ihren Teil dazu beigetragen. Der zweite Beutel war schon so gut wie leer. Wenn er jetzt noch die Marmelade bekam, würde es ihm wieder richtig gut gehen. Zumindest dachte er es sich so und zwang sich erneut zu sprechen und L nach dem süßen Zeug zu fragen. „L…gib mir….die….Marmelade!“ befahl er sogar in einem etwas raueren Ton und blickte ihn nun fest an, obwohl er ihn immer nur noch verschwommen sah. Doch er musste ja L nur den Eindruck vermitteln, dass er nur wieder zu Kräften kommen würde, wenn er die Marmelade bekam. Und endlich! L bewegte sich auf ihn zu!... I've never... ------------- Wie er ihn ansah. Das jagte L eine Gänsehaut über seinen gesamten Körper. Er hatte BB immerhin schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ihn jetzt so vor sich liegend zu betrachten, war dennoch irgendwie ein Gefühl des Triumphes. Und das siegessichere Lächeln ließ auch nicht lange auf sich warten. Zum Glück sah B dies nicht, sonst hätte er wahrscheinlich gleich jeden Kommunikationsversuch unterbunden. Doch Ryuzaki begriff schnell, was der andere wollte. Die Marmelade! Sein Plan war also aufgegangen. Sein Gegenüber rang sich sogar zu einigen Worten durch. Das war doch schon mal ein Fortschritt! Vielleicht konnte er damit den Grundstein für ein Gespräch legen. L erhob sich nun, nachdem der Schwarzhaarige ihn mehrmals aufgefordert hat, ihm etwas von der Marmelade zu geben. Doch dann hielt er inne. Sah sich einen Moment um. Verdammt. Er hatte keinen Löffel oder der gleichen da. Zähneknirschend blickte der Detektiv in das Marmeladenglas. Die Masse war zu zäh, um sie gießen zu können. Und mit seinen Finger wollte er da nicht unbedingt rein und dann BB damit füttern. Das war doch ein sehr unschöner Gedanke. Also was nun? Sollte er selber schnell loslaufen und einen holen? In der Stationsküche gab es welche. Doch konnte er B einfach so alleine lassen? Auch wenn es im Moment den Eindruck machte, dass er sich nicht bewegen konnte, konnte man sich bei ihm doch nie wirklich sicher sein. Doch irgendetwas musste er ja tun und so wandte er sich Richtung Tür. „Bin gleich wieder da…nicht weglaufen….“ Kündigte er dem Anderen an und verschwand schnell aus dem Zimmer und lief geradewegs in die Küche. Dort sah er sich einen Augenblick um. Wo zum Teufel waren die Löffel??! Seine schwarzen Augen inspizierten aus der Entfernung den gesamten Raum, ehe er sich zielsicher auf eine der Schubladen zubewegte und diese öffnete. Doch was er sah, war nicht das, was er erwartet hatte. Keine Löffel…Dafür nur Kellen und Bratenbesteck…Wieso war in so einer kleinen Schublade so viel großes Zeug? Da musste er noch mal mit der Küche reden. Wenn, dann sollte auch alles seine Ordnung haben! Also ließ er seinen Blick erneut durch die Küche schweifen und öffnete dann aber nach und nach alle Schubladen. Mit dem Ordnungssystem dieser Leute kam er einfach nicht klar. Sie hatten alles ganz anders sortiert, als er es getan hätte. Doch nach weiteren 5 Minuten fand er endlich das Fach mit den Löffeln und nahm einen möglichst langen heraus. Diesen betrachtete er prüfend, zwischen Daumen und Zeigefinger haltend, ehe er schnell wieder in B’s Zimmer zurückpirschte. Er hoffte wirklich, dass dieser jetzt noch in seinem Bett liegen würde und ihm nichts vorgemacht hatte. Eilig öffnete er die Tür und zu seiner Erleichterung lag der andere immer noch so da, wie er ihn verlassen hatte. Nur, dass er jetzt zur Tür sah, in der L stand. Ja, ja….du bekommst deine Marmelade ja gleich, dachte sich der junge Mann und setzte sich nun dichter zu ihm ans Bett. Doch sofort gab er ihm die Marmelade nicht. Zuerst beäugte er ihn noch mal aufs Genauste. Hatte er sich auch wirklich nicht bewegt? Nein, dem Anschein her nach nicht. Sonst hätte er sich sicherlich auch schon einfach das Glas mit der Marmelade geschnappt und wäre abgehauen. Doch er war hier… Also nahm L nun auch das Glas in die Hand und löffelte etwas von der süßen Masse heraus, die er B dann ohne weitere Umschweife vor den Mund hielt. Und es dauerte keine Sekunde, da öffnete dieser jenen leicht und leckte zuerst prüfend mit der Zunge ganz vorsichtig über den Löffel, als könnte er heiß sein. Erst dann öffnete er etwas weiter den Mund und L konnte ihm das süße Zeug in den Mund verfrachten. L beobachtete ihn sehr genau. Jede Reaktion wurde eingefangen und festgehalten. Doch noch immer regte sich sein Ebenbild nicht. Man sah nur, wie er für ein paar Sekunden die Augen schloss und sich die Marmelade auf der Zunge zergehen ließ. Ganz langsam und genüsslich vertilgte er den ersten Teil seiner Leibspeise. Ryuzaki konnte es zwar sehr gut nachvollziehen, dass es ihm schmeckte, doch seine Art war dennoch sehr befremdlich für ihn. Er hatte sich ja noch nicht selber essen gesehen! Sich selber nahm man meistens nicht so aktiv war, wie andere Menschen. Und gerade bei L war das der Fall. Er beobachtete immer nur die anderen, um sich selbst machte er sich nur selten Gedanken. Warum auch? Hauptsache er löste die Fälle und seine Auftraggeber waren zufrieden. Immerhin finanzierte er durch seine Arbeit das Waisenhaus zum größten Teil. Roger und Watari hatten natürlich auch ihren Beitrag, aber der machte nur einen geringen Prozentanteil aus im Gegensatz zu L’s Einnahmen. Doch selbst das stand für den Detektiv nicht im Vordergrund. Am wichtigsten war es ihm, die Fälle zu lösen und die Menschen dann für ihre Verbrechen zu bestrafen. So konnte er die Welt Stückchen für Stückchen verbessern und auch sich selbst immer wieder beweisen, dass auch ein einzelner Mensch in der Lage war die Welt zu verändern. Dass ER in der Lage war die Welt zu verändern! Doch leider war das alles im Moment herzlich egal. Besonders dem Schwarzhaarigen, der vor ihm lag und sich die Erdbeermarmelade schmecken ließ. Er hatte ihn sowieso nie als das angesehen, was er war. B hatte sie beide immer nur als Original und Kopie betitelt und versprochen, dass sich bald die Rollen neu verteilen würden. Doch bis heute hatte sich nichts daran getan. Noch immer war B nicht in der Lage ihm das Wasser zu reichen….BB. Wenn man sich diesen Namen mal genauer durch den Kopf gehen ließ, war er doch wirklich mehr als seltsam. Beyond Birthday….Vor der Geburt. Wer dachte sich derartige Namen aus? L schüttelte über diese Begebenheit nur den Kopf. Obwohl sein Name ja nicht wirklich besser war. L Lawliet. Das war genauso bescheuert! Er hatte einen Buchstaben als Vornamen! Aber dafür hatte er genug andere Decknamen. L nutzte er nur, wenn er mit Behörden von oberster Stufe in Kontakt treten wollte. Seine anderen 50 Decknamen verwendete er dann in den jeweiligen Ländern um weiterhin unerkannt agieren zu können. Ja…er hatte wirklich über 50 Identitäten. Einige dieser waren ehemalige Kollegen von ihm, dessen Namen er nach ihrem Tod übernommen hatte. Ob wohl jemand nach seinem Tod auch seinen Namen übernehmen würde?.... Ach was dachte er denn jetzt über solche Banalitäten nach. Bis dahin war sicherlich noch etwas Zeit und er hatte auch schon 2 würdige Nachfolger. Das einzigste Dilemma: Er sollte sich für einen der beiden entscheiden. Sie waren beide sehr gut und zusammen könnten sie noch viel mehr erreichen. Aber es machte wirklich den Anschein, als könnten sie sich auf den Tod nicht ausstehen. Mit einem kleinen Seufzen gab er B einen weiteren Löffel mit Marmelade, den der andere auch sofort in Empfang nahm. Es schien ihm dadurch wirklich besser zu gehen. Sehr gut. Dann könnte er ihn bald befragen und vielleicht seine Antworten bekommen… Doch er war sich auch bewusst, dass es dennoch eine Weile dauern würde, bis B wieder richtig zu Kräften gekommen war. L fütterte Beyond solange, bis das gesamte Glas leer war, stellte dieses dann auf das kleine Schränkchen neben dem Bett und zog die Beine an die Brust um B so besser beobachten zu können. Inzwischen waren auch die Sicherheitsleute eingetroffen, welche sich im Flur und rund um Wammys postiert hatten. Dieser Mörder sollte nicht die Chance haben, noch einmal abzuhauen! Das würde er unter keinen Umständen zulassen! Doch im Moment war das Risiko sehr gering, dass er abhaute. Außerdem war es mitten in der Nacht. Also entschloss sich auch L dazu, kurz die Augen zuzumachen, um für die Vernehmung fit zu sein. Immerhin musste auch er sehr aufmerksam sein um keine Fehler zu machen und dies war im müden Zustand nicht zu schaffen. Also schloss er die Augen und schlief schon wenige Minuten später im sitzen auf dem Stuhl ein. Man hatte wohl selten jemanden gesehen, der so schlafen beziehungsweise so länger als 10 Minuten sitzen konnte. Jedem anderen wären die Beine eingeschlafen oder er wäre umgekippt. Doch nicht L….dieser schlief und saß schon immer so. Auch seine Träume waren meistens nicht gerade ruhig. Er hatte ständig die Bilder von vergangenen Fällen im Kopf. Morde, Gewaltverbrechen…Nie konnte er wirklich abschalten und bewegte sich in seinem Unterbewusstsein immer wieder durch die Vergangenheit und die Fälle. Doch er war erstaunlicher Weise sehr unbeteiligt. Im seinen Inneren tobte zwar ein tosender Sturm, aber nach Außen hin wirkte er immer gelassen. Es war seine Professionalität, die ihm das ermöglichte. Denn wenn man die Beherrschung verlor, konnte man nicht mehr richtig denken und lief Gefahr falsche Schlüsse zu ziehen. Und dies war in seinem Beruf ein Armutszeugnis! Nun stand L wieder vor diesem Kind. Es war schon das 6 Opfer eines Serientäters, der in London sein Unwesen trieb. Alle Kinder hatte er mit einem Kissen erstickt und an allen Tatorten hinterließ er Zeichnungen der Kinder, welche sie alle auf ein und demselben Fest gemalt hatten, wie sich später herausstellte. Zuerst ging L davon aus, dass der Täter in dem Team der Erzieher und Angestellten der Kitas zu suchen sei. Doch dieser Verdacht löste sich schnell wieder in Luft auf. Es war wirklich einer der schwersten Fälle, die er je hatte. Mehrere Monate verbrachte er damit, den Mörder dingfest zu machen. Denn alle 3 Wochen holte sich der Mörder sein nächstes Opfer. Schnell war klar, dass diese Bilder auf einem Fest gemalt wurden. Auf diesem gab es einen Stand, an dem die Kinder auf einer großen Wandzeitung ihre Erlebnisse und was sie mochten raufmalen konnten. Und diese Zeichnungen lagen dann Stück für Stück an den Tatorten. Nun war es natürlich naheliegend, dass einer der Arbeiter an diesem Stand der Täter sein könnte. Doch dann tauchten neue Bilder auf, welche nicht zu dem alten Plakat passten. Sie wurden auf einem neuen Fest gemalt. Viele Eltern waren natürlich in höchster Alarmbereitschaft und ließen ihre Kleinen nicht mehr allein aus dem Haus. L veranlasste fast die gesamte englische Polizei dazu, sich alle Leute auf derartigen Festen genauestens anzusehen und Liste zu führen. Natürlich waren diese Ermittler dann in Zivil. Hätte man solche Feste ganz verboten, dann hätte man keine Möglichkeit mehr gehabt, den Mörder dort zu fassen. Er musste sich irgendwie verraten! Wochenlang hing L deswegen vor den Bildschirmen und beobachtete die Situationen. Doch er entdeckte eine lange Zeit nicht, wer sich immer wieder auf diesen Festen herumtrieb bis zu jenem Tag! Seine Augen weiteten sich und er konnte selber nicht fassen, dass er nicht schon früher darauf gekommen war. Da bis heute nicht feststand, ob der Mörder nun ein Mann oder eine Frau war, hatte L in alle Richtungen ermittelt. Bloß in eine nicht: Was war, wenn der Mörder selbst ein Kind war? Natürlich hätte man nie erwartet, dass ein Kind in der Lage war, so etwas zu tun. Doch so war es nun einmal. Und als er dann auch denjenigen entdeckte, welcher sich immer wieder auf den Festen eingefunden hatte, verschlug es ihm die Sprache….Es war BB gewesen. Der damals 14 Jährige hatte wohl schon früh das Verlangen Menschen zu töten. Doch obwohl L sich nun zu 100% sicher war, dass B der Täter sein musste, konnte er ihm nichts nachweisen. Es gab keine Spur, die eindeutig auf ihn hinwies und somit würde kein Richter ihn für schuldig befinden. Doch er nahm den Kontakt mit ihm auf und offenbarte ihm seine Ermittlungsergebnisse. Der Mörder hatte damals nur gelacht und gemeint, dass die Aufgabe, dann doch etwas zu leicht gewesen wäre und er sich eine schwerere ausdenken müsse. L wusste was das bedeutete: B wollte weiter morden! Zähneknirschend saß er damals auf seinem Sessel und starrte auf den Bildschirm. Es fraß ihn schon ziemlich an, dass er B nicht festnehmen lassen konnte. So könnte er nicht verhindern, dass noch weitere Menschen starben. Und jetzt war er noch ein Kind! Was würde passieren, wenn er erst erwachsen war?! Ein schrecklicher Gedanke manifestierte sich in seinem Kopf und er hatte von da an nur noch ein Ziel: B unschädlich machen!! Dies war nicht das erste Mal, dass er diesen Traum gehabt hatte. Doch er war heute realer als sonst. Vielleicht, weil BB vor ihm lag? Doch hätte L jetzt nicht geschlafen, dann hätte er gesehen, dass dies schon nicht mehr der Fall war. Es wäre besser gewesen, wenn er sich Watari oder einen der Sicherheitsleute ins Zimmer geholt hätte… I fix... -------- Was war denn jetzt kaputt? Worauf wartete der Vollidiot denn? Sollte er jetzt noch länger auf seine Marmelade warten müssen? B war sichtlich verärgert, als L das Zimmer verließ. Er suchte nach dem Glas mit der Marmelade und versuchte selber an es heranzukommen. Doch keine Chance. Sein Körper war noch immer nicht in der Lage das zu machen, was sein Gehirn ihm befahl. Also musste er wirklich auf den Detektiv warten. Diese Zeit kam ihm so unendlich lange vor und er fragte sich, ob der andere das mit Absicht machte. Wollte er ihn ärgern? Wohl eher nicht. Es ärgerte ihn schon genug, dass er nun so hilflos rumlag… Langsam klärte sich sein Blick wieder und er blickte sich in dem Raum um. Er schien wirklich in Wammys zu sein. Zähneknirschend sah er wieder Richtung Tür und fragte sich, was der andere so lange trieb. Fuhr er erst einen einkaufen?! Doch dann, endlich öffnete sich die Tür und L kam wieder herein. Wie er da stand…es war jedes Mal komisch ihn zu sehen. Als würde er in einen Spiegel blicken. Und doch waren die beiden von grundauf verschieden. Sowohl ihre Gemüter wie auch ihr Auftreten, selbst, wenn man dies erst auf den zweiten Blick bemerkte. Endlich rang der Schwarzhaarige sich dazu durch B etwas von der Marmelade zu geben und dieser prüfte natürlich erst, ob sie es wert war von ihm gegessen zu werden. Ja, BB hatte Ansprüche an Erdbeermarmelade. Alles aß er nicht. Ganz sachte ließ er seine Zunge über den Löffel gleiten und bekam fast eine Gänsehaut, weil es so lecker war. Also verschlang er schnell den Rest der süßen Masse und ließ sie sich auf der Zunge zergehen. Es schmeckte ihm so gut, dass er die Augen schließen musste um den Geschmack besser wahrnehmen zu können. Es war fast wie ein Traum. Wann hatte er das letzte mal Erdbeermarmelade gegessen. Für einen normalen Menschen, wäre es sicherlich kein Beinbruch, wenn er mal ein paar Tage auf das Zeug verzichten musste, doch für BB war es anders. Es brauchte es einfach und konnte sich selber nicht, erklären, warum er so lange darauf verzichtet hatte. Darum verschlang er jetzt auch eilig den Rest und war letztendlich nur enttäuscht, dass das Glas schon alle war. Aber dafür war sein Magen wieder gefüllt und er spürte noch immer den süßen, fruchtigen Geschmack der Marmelade auf seiner Zunge, der ihm weiterhin das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Doch essen machte irgendwie müde….schrecklich müde! Und er war sowieso noch sehr erschöpft. Aber schon wieder schlafen? Es nervte ihn irgendwie selber an, dass sein Körper so abolut nicht das machte, was er wollte. Sein Gehirn war nach dieser Zuckerbombe wieder voll da, aber ihm tat jetzt so einiges weh… Hatte wohl zu lange auf dem harten Stein der Treppe gelegen…»‘‘ Also was solls. Er schloss er erneut die Augen und atmete ruhig aus. Würde er jetzt Radau machen, würde es eh nichts bringen. Also hob er sich das für später auf. Doch obwohl er die Augen zu hatte, wollte er nicht wirklich schlafen, wollte nicht wieder träumen. Er hatte wirklich Angst, dass er so wie der Letzte sein könnte. Schon allein der Gedanke daran reichte aus, um ihn einen Schauer über den Rücken zu jagen. Deswegen zwang er sich wach zu bleiben. Einfach so tun, als würde man schlafen. Denn bevor B die Augen geschlossen hatte, da hatte er gesehen, dass auch L sehr müde war. Er war bestimmt schon seit Ewigkeiten wach. Und das hatte er nicht an seinen Augenrändern ausgemacht, denn die hatte er schließlich immer. Doch er kannte Ryuzaki eben einfach. Und als er nach ca einer halben Stunde die Augen wieder öffnete, da schlief der andere doch tatsächlich. Es verblüffte B wirklich, dass L so unvorsichtig war und einfach so vor ihm einschlief. Das war normaler Weise nicht seine Art. Also musste wirklich schon SEHR LANGE wach gewesen sein. Doch egal…B sah sich schnell um und bewegte dann erstmal seine Hände um zu testen, wie fit er schon wieder war. Dann die Füße und schließlich setzte er sich ganz leise auf. Es ging also wieder. Endlich. Die Marmelade und die anschließende Ruhe hatte ware Wunder bewirkt. So begab sich der junge Mann ganz behutsam aus dem Bett. Zuvor hatte er noch den Zugang entfernt, damit dieser ihn nicht behinderte. Als er dann vor dem Bett stand und an sich herunter sah, da hätte er wirklich vor Wut schreien können! Sie hatten ihn in eines dieser super schönen Krankenhausnachthemden gesteckt. Wie bescheuert war das denn? Er tastete über den Stoff und atmete etwas erleichtert aus…wenigstens seine Shorts hatte er noch an. Aber dennoch! Das war mehr als demütigend! Lieber lief er nur in Unterhose rum, als in diesem hässlichen Ding! Also streifte er es sich über den Kopf und ließ es achtlos auf den Boden fallen. Danach würdigte er es keines Blickes mehr und wandt sich stattdessen L zu, welcher noch immer seelenruhig auf seinem Stul schlief. Obwohl…seelenruhig war doch zu viel gesagt. Auch er zuckte leicht im Schlaf und spannte von Zeit zu Zeit seine Muskeln an. Träumte er etwa schlecht, fragte sich Beyond und trat näher an ihn heran um ihn aus der Nähe zu mustern. Seine Haut war so blass, als hätte er nie das Tageslicht gesehen und seine tiefen Augenränder deuteten auf jahrelangen Schlafmangel hin. Und diese schwarzen Haare…beinahe wäre er verleitet worden, ihm durch diese zu fahren, um zu testen, ob sie sich genauso anfühlen wie die seinen. Doch er ließ es bleiben. Wollte ihn ja immerhin nicht wecken. Denn das hätte bedeutet, dass er Stress bekam und darauf war er nicht unbedingt scharf. Stattdessen angelte er nach dem leeren Marmeladenglas und fischte mit seinem Finger die letzten Reste heraus. Solch eine vorzügliche Speise sollte man auf keinen Fall verschwenden, fand B und hätte am liebsten das ganze Glas mit der Zunge ausgeleckt, doch er kam gerade mal bis zum ersten Drittel. Missmutig stellte er es wieder weg und sah sich dann erneut im Raum um. Gab es hier nicht irgendwas, das er anziehen konnte, außer dieses hässliche Nachthemd. Er war nicht scharf darauf krank zu werden. Andere hätten jetzt gesagt, der ist doch schon krank. Doch davon reden wir hier schließlich nicht… Nach einer Weile gab er es auf und sah wieder zu L. Was sollte er jetzt machen. Mit einem Blick aus dem Fenster sah er, dass L mit Sicherheitsvorkehrungen nicht gesparrt hatte. Also war abhauen erstmal nicht drin. Was nun? Er sah zu dem schmalen Gummischlauch der Infusion und grinste dann leicht. Damit konnte er zumindest etwas anfangen. Also löste er den Beutel von der Halterung und und wickelte sich die Enden um beide Hände. Kampflos würde er sicherlich nicht aufgeben. So schlich er zu seinem Ebenbild, stellte sich hinter ihn und legte ihn ganz Sachte den Schlauch um den Hals. Erst dann drückte er zu. Und L erwachte auch sofort und fiel fast vom Stuhl, da er sich so erschrocken hatte. „Sch, sch, schhhhhh…….Wer wird denn gleich in Panik verfallen. Ich mach doch überhaupt nichts. Zumindest nicht, solange du ganz ruhig bleibst.“ Warnte er L und hatte nun wieder ein breites aber düsteres Grinsen aus seinen Lippen. Seine Shinigamiaugen fixierten den anderen und er erhöhte die Spannung des Schlauches, um seiner Warnung Nachdruck zu verleihen. „Sag mal L…seit wann schläfst du einfach so ein, wenn ein Mörder vor dir liegt, hm? Wo ist Watari. Der Weihnachtsmann weicht dir doch sonst nicht von der Seite. Wie eine Schmeißfliege…“ fügte er abfällig hinzu und verengte die Augen etwas. Auch seine Stimme wurde zischender und er beugte sich etwas zu L herunter, der schon die Hände an die Schlinge gelegt hatte und konzentriert gerade aus blickte. „Weißt du was? Ich finde die momentane Situation echt gut. Na ja, mal abgesehen von den ganzen Gorillas da draußen. Aber dass wir beide jetzt hier sind hat schon was. Ich wollte sowieso mit dir reden und du mit mir, wie ich mir denken kann..“ er machte eine kleine Pause und leckte dem Schwarzhaarigen laziv übers Ohr, um ihn zu ärgern. Doch L reagierte gar nicht und das ärgerte B dann wiederum und er zog die Schlinge ein kleines Stück fester. Er konnte schon deutlich hören, dass es L schwerer fiel zu atmen. Doch beide wussten, wenn Ryuzaki sich nun wehren würde, würde Beyond ihm sofort die Luft abschnüren. Und zwar endgültig. Darum blieb er einfach nur ruhig auf seine Platz sitzen. Durch die Nacht, war das Zimmer in Dunkelheit getaucht. Nur ein paar Laternn von draußen brachten etwas Licht herein. Doch dieses war kalt und wirkte in der jetzigen Situation sehr unwirklich. B stand noch immer hinter L und schnürrte ihm immer weiter die Luft ab. Beide waren sehr ruhig. L hätte eigentlich nur nach den Securityleuten rufen müssen und er wäre frei gewesen. Doch wahrscheinlich dachte er, dass B dann nicht mehr mit ihm reden würde und so falsch lag er da noch nicht einmal. Immerhin war es für den Schwarzhaarigen eine ganz schöne Demütigung gefangen worden zu sein und dann stundenlang hilflos rumgelegen zu habe. Doch daran war er doch selber Schuld. Wieso aß er auch nichts? Er hätte das alles gut umgehen können, also wollte er es so. Vielleicht um L zu treffen? B grinste breit und pustete ganz sachte über die nasse Stelle an L’s Ohr und lachte anschließend leise vor sich hin. „Dass du so ruhig sitzen bleibst, entnehme ich, dass du denkst, dass ich dich jetzt nicht töten würde…oder aber…“ er holte tief Luft und versuchte einen verruchten und fiesen Ton in seiner Stimme mitschwingen zu lassen. „…du magst das, was ich hier mache.“ Natürlich war B davon überzeugt, dass es ersteres war. L war immerhin nicht so krank wie er. Doch er selbst bezeichnete sich ausschließlich als Freak. Denn das konnte er nun wirklich nicht leugnen, dass er anders als andere war. Belustigt stellte er sich wieder etwas aufrechter hin und sah nun auf den anderen hinab, immer darauf bedacht, dass dieser nicht plötzlich aufspringen und ihn überwältigen konnte. Sie beide hatten immerhin nicht wenig Ahnung von Kampfsport und Selbstverteidigung und es hätte so oder so ausgehen können. Doch noch immer regte sich der andere nicht. Und er sagte auch nichts! Man! So konnte das doch nicht weitergehen! Er musste ihn doch irgendwie zu einer Reaktion bekommen, ihn irgendwie provozieren können. Hah…vielleicht damit…Er beugte sich nun wieder weiter zu ihm runter, sodass er ihn erneut etwas ins Ohr flüstern konnte. „L…Ich weiß deinen Namen, dein wahren Namen. Und ich sehe wann für dich die Zeit auf dieser Erde vorüber ist. Und weißt du was daran am besten ist?...Du wirst von jemanden getötet, der dein bester Freund hätte sein können.“ Dass er damit nicht gemeint ist, war klar. B hätte sich schließlich nie als L’s Freund bezeichnet. Und er wusste auch seine Vorhersehungen nicht besser zu deuten. Konnte ja nur den Moment seines Todes sehen, doch das würde wohl in diesem Fall ausreichen….. „Doch bis es soweit ist, werde ICH dich schon längst überholt haben L!...Und jetzt sag endlich was, verdammt nochmal!“ zischte er. Mist. Er hatte die Geduld verloren, doch es war nun nicht mehr Rückgängig zu machen. Er nahm die Enden der Schläuche in eine Hand und fuhr mit der anderen an L’s Hals entlang. „Weißt du wie viel Blut in der Minute durch die Halsschlagader gepumpt wird und wie lange es dauert, bis ein Mensch stirbt, wenn man diese durchtrennt?“ fragte er stumpf und fuhr mit seinem Finger an L’s Vene entlang und kratzte ihn dort ein bisschen. Ein diabolisches Lächeln lag nun auf seinem Gesicht und im nächsten Moment vergrub er seine Zähne mit Nachdruck in der Schulter des anderen. So…also da zu dem voherigen Kapitel ein paar Fragen bzw Anmerkungen aufkamen, habe ich versucht diese in diesem Teil zu klären. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist und dass ich nicht noch mehr Ungewöhnlichkeiten als zuvor aufgeworfen habe. ^^‘‘ Bis zum 8. Kapitel. Eure Risa I promise... ------------ Der Detektiv wurde mehr als unsanft aus dem Schlaf gerissen und erschrak sich so sehr, dass er noch beinahe vom Stuhl gefallen wäre. In seiner Sitzhaltung hatte man immerhin nicht viel halt. Da konnte man schon bei kleinen Bewegungen ins Straucheln geraten. Doch er konnte gar nicht runterfallen, denn er wurde von dem Schwarzhaarigen mit dem Schlauch der Infusion stranguliert und so gehalten. Ob das nun Glück war oder nicht sei dahingestellt. Aber auf jeden Fall musste er jetzt Ruhe bewahren und sicher gehen, dass er noch genug Luft bekam. Also legte er blitzschnell seine Finger zwischen den Schlauch und seinen Hals, solange es ihm noch möglich war und hielt diesen so gut es ging von sich weg. Aber B konnte perfekt die Hebelwirkung ausnutzen. Er hatte seine Ellenbogen auf L’s Schultern gestämmt und brauchte nun lediglich den Arm Beugen um größeren Druck auszuüben, was er auch kurze Zeit später tat. Die schwarzen Augen des Detektives waren starr geradeaus gerichtet und fixierten die Wand vor ihm. Er musste sich konzentrieren und durfte auf keinen Fall hektisch werden oder gar in Panik verfallen. Doch obwohl L sonst immer so gefasst war, beunruhigte ihn die Situation. Er hatte es schließlich mit BB zu tun. Und was der andere dann zu ihm sagte, ließ er sich ganz genau durch den Kopf gehen. Watari…ja, der war momentan unterwegs um die neuen Kinder abzuholen. Aber das würde er B sicherlich nicht unter die Nase reiben. Es würde sowieso nichts bringen. Keinem vom beiden. Der Hustenreiz wurde immer stärker und er konnte auch nicht mehr schlucken. Er spürte, wie sich das Blut in seinem Kopf staute und dieser langsam roter wurde. Er wusste, dass er dies nicht lange durchhalten würde… Würde sein Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden, könnte er seinen Job an den Nagel hängen. Da würden auch Tonnen von Zucker nichts mehr bringen. Auch seine Fingerspitzen liefen rot an und er versuchte mit aller Kraft die Schlinge um seinen Hals zu lösen. Und er hatte Glück, er schaffte es, den Schlauch ein Stückchen von seinem Hals zu lösen. Danach hatte er die Möglichkeit auf B's Frage zu antworten. "Das hängt ganz vom Menschen ab. Vom Blutdruck, vom Alter...aber bei einem gesunden erwachsenem Menschen, dauert es ca 1 Minute, bis das gesamte Blut einmal durch den Körper geflossen ist. Da dies im Durchschnitt 7 Liter sind und ein Mensch bis zu 3 Liter Blut verlieren kann, ehe er stirbt, liegt die Zeit bei ziemlich genau 26 Sekunden." Hielt L dem Mörder seine Ausführungen vor. Allerdings beließ er es auch bei diesen. Denn die Provokationen des anderen interessierten ihn wenig. Auch wenn er gerne gewusst hätte, woher der andere seinen wahren Namen kannte. Doch er wusste sehr genau, dass B ihm nicht antworten würde. Nicht ehrlich. Und man würde später sehen, ob er Recht hatte. L bezweifelte, dass dies alles so eintreten würde. Er war sich zu 87% sicher, dass B nur bluffte. Bis jetzt hatte ihn nicht wirklich etwas berührt, was sein Ebenbild von sich gegeben hatte, doch das, was er als nächstes tat ließ ihn aufkeuchen. Der Schmerz durchzuckte seinen Körper wie ein elektrischer Schlag und lies den Detektiv die schwarzen Augen bis zum Äußersten aufreißen. Er hatte ja schon öfters Prügel einstecken müssen, doch noch nie hatte ihn jemand mit solch einer Intensität gebissen. Es war kaum auszuhalten, doch L befahl sich nicht die Kontrolle zu verlieren und nutzte nun nur seine Chance, B zu fassen. Denn er war sehr dicht mit seinem Kopf bei ihm. Ryuzaki langte blitzschnell nach seinen Haaren und zog ihn an diesen herunter. BB war mehr als überrascht und löste den Biss aus L's Schulter, an der nun eine blutende Wunde klaffte. Dadurch, dass B nun auch halb über L hing, konnte er seinen Griff nicht mehr fester ziehen. Es war ihm also nicht möglich, auf die alte Art die Kontrolle zurückzubekommen. Doch er störte sich nicht weiter daran, sondern ließ sich über L's Schulter fallen. Die beiden kippten natürlich vom Stuhl und landeten unsanft auf dem Boden. Ryuzaki dieses Mal in so einer Lage, dass er Beyonds Arme festhalten konnte. Die Würgemale an seinem Hals waren deutlich zu sehen. Aber das wichtigste war, dass er es geschafft hatte sich aus dem Griff des Mörders zu lösen. L blickte auf B herunter. Dieser lag direkt unter ihm. Erst jetzt sah er, dass er das Nachthemd nicht nehr an hatte. Und auf jeden anderen, hätte diese Pose garantiert anrüchig gewirkt. Doch nicht für die beiden. Denn L saß auf B und hielt dessen Handgelenke rechts und links neben seinem Kopf fest. "B, du weißt ganz genau, dass das nichts bringt. Du wirst deiner Strafe nicht entkommen." Versprach er und beobachtete, wie sich BB das Blut von den Lippen leckte und ihn hämisch angrinste. Es war wirklich widerlich. Und jeder andere hätte bestimmt das Würgen bekommen. L war allerdings zu emotionslos um solche Empfindungen zu verspüren. Einzig und allein der Schmerz in seiner Schulter war es, was ihm im Moment Emotionen zeigen ließ, wenn auch nur versteckt. Denn sein rechter Arm zitterte leicht unter den Schmerzen. B blieb dies natürlich nicht unbemerkt und er grinste noch breiter. Er hatte nicht umsonst die rechte Schulter genommen. L war Rechtshänder, auch wenn er ebenso gut mit Links schreiben, essen und andere Sachen machen konnte, war er mit Rechts wesentlich kräftiger. So war B ihm überlegen. Und gerade eine Bisswunde war nicht wenig schmerzhaft. Und schon merkte L, wie B seinen Arm heben konnte und ihn von sich wegdrückte... Wieso war L eigentlich so dumm und rief nicht die Wachen, sondern prügelte sich allein mit diesem Verrückten? Wenn ihm etwas passieren würde, dann hätte die Welt einen brillianten Detektiv weniger und die Verbrecher hätten es um ein Vielfaches einfacher. Doch L kalkulierte sehr genau. Er wusste, B würde ihn auf gar keinen Fall einfach so umbringen. Er wollte ihn nicht in Bezug auf körperliche Kraft schlagen sondern er wollte ihn auf der geistigen Ebene besiegen. Und dies war auch L's Ziel. Denn er wusste, dass B mehr als ein würdiger Gegener war. Er hatte selten solche Herausforderungen und diese genoss er nun, selbst wenn es im Moment eher schlecht für ihn aussah. Er hasste es zu verlieren... B hatte seinen Arm ganz nach oben gedrückt und hielt nun L's Handgelenk fest. Die beiden starrten sich finster an und keiner sagte etwas. Erst, als B durch ein Geschicktes Manöver die Position mit Ryuzaki getauscht hatte, ergriff er wieder das Wort. Der Schmerz in der Schulter des Detektivs wurde immer schlimmer und sog ihm die Kraft aus seinem Arm. Auch ein Keuchen konnte er nicht unterdrücken, als er hart auf den Boden gedrückte wurde. In seinem Kopf arbeitete sein Gehirn auf Hochtouren um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden ohne die Wachen rufen zu müssen. Denn B würde dies sonst als Sieg ansehen, weil L es nicht alleine geschafft hatte. Was dann jedoch geschah, verschlug ihm die Sprache. Der Mörder über ihm beugte sich erneut zu ihm herunter. Zuerst dachte L, er wollte ihm erneut in die Schulter beißen, doch nein: B leckte das Blut von der Wunde. Augenblicklich bildete sich eine Gänsehaut auf L's Körper und er sah angewidert zu seinem Gegenüber. Dieser B war echt krank. Er hatte fast schon kanibalistische Züge. Doch es war garantiert nicht Absicht sich L einzuverleiben. Er wollte ihn lediglich schocken und das hatte er auch geschafft. "Was soll das werden, wenns fertig ist?" Dies war mehr eine rethorische Frage und bedurfte im Normalfall keiner Antwort. Doch B ließ es sich trotzdem nicht nehmen zu antworten und hielt kurz vor L's Gesicht an. Seine Schwarzen Haare hingen schwer nach unten und seine großen schwarzen Augen starrten Ryuzaki hypnotisierend an. Der Detektiv schluckte aber hielt dem Blick ohne Zögern stand. "Ich will, dass du immer weißt, dass ich dein schlimmster Alptraum war!" So, ersteinmal eine riesen Entschuldigung, dass ich so lange nichts geschrieben habe! Aber es war ein Krampf herauszufinden, wie viel Liter Blut denn nun durch die menschliche Halsschlagader fließen (Aber auch privat gab es etwas Stress). Aber letzten Endes habe ich es geschafft und konnte weiterschreiben. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel, auch wenn es etwas kurz ist. Bis zum nächsten Kapi Eure Risa You and me... ------------- (So, schonmal vorne weg, ich werde jetzt nicht mehr nur aus der Sicht von B bzw L schreiben, sondern es wird sich etwas vermischen. Immehin geht die FF ihrem Ende entgegen!^^) "Ich will, dass du immer weißt, dass ich dein schlimmster Albtraum war!" Das diabolische Grinsen auf seinen Lippen wurde noch von dem Blut unterstrichen, welches an ihnen haftete. Er leckte sich lazsiv über die dunkelrot gefärbten Lippen und drückte nun L's Arme in diese Position, in der er vorher lag. Er kostete dieses Überlegenheitsgefühl wirklich aus. Auch seine Zähne waren rötlich gefärbt und ließen sein Lächeln noch grausamer wirken. Er liebte es, die Hilflosigkeit in den Augen seiner Opfer zu sehen. Doch Ryuzaki sah ihn zwar ernst, aber nicht verzweifelt an. Diese beiden Augenpaare starrten sich unnachgibig an und keiner wollte den Kampf verlieren. Doch auf einmal lies Beyond den Detektiv los und setzte sich etwas zurück, blieb aber dennoch über L. Sein Kopf war gesenkt und seine schwarzen Haare verdeckten seine Augen. Was war jetzt passiert? L war so irretiert, dass er den anderen die ersten Sekunden einfach nur perplex ansah. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Was hatte er jetzt? Langsam richtete sich Ryuzaki auf und ließ B dabei keinen Moment aus den Augen. Beyond hingegen rührte sich nun nicht mehr. Er schien wie zur Salzsäule erstarrt. Nur das leise Atmen verriet, dass er noch lebte. Es vergingen mehrere Minuten, erst nach diesen traute L sich wieder zu bewegen und berfreite sich ohne große Probleme von B. "Was ist auf einmal los?" fragte er und sah auf ihn herab. Er saß da wie ein Häufchen Elend, mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern. Als L keine Antwort von ihm bekam, hockte er sich wieder runter, legte den Kopf schief und sah Beyond direkt an. Dieser schien wirklich abwesend. Also pokte ihn der Detektiv in die Schulter. B hob desinteressiert den Kopf und stand dann auf, woraufhin sich auch L wieder erhob. Noch immer wusste er nicht, was dieser Verrückte nun schon wieder vor hatte. Aber immerhin konnte er sich wieder frei bewegen. Nun wurde ihm auch die schmerzende Schulter wieder bewusst, die er sich nun hielt. Das Blut färbte sein weißes Shirt hellrot und L holte sich ein paar Tücher aus dem Bad und drückte sie auf die Wunde. "Weißt du, dass es richtig deprimierend ist, wenn man weiß, dass sein einziger Rivale bald stirbt und man vielleicht nicht mehr die Zeit hat ihn zu besiegen?" rückte B nun endlich mit der Sprache raus und schaute Richtung Fenster. L schwieg. Er lies sich die Worte genau durch den Kopf gehen. Er wusste zwar, dass B das alles beschäftigte, doch dass es ihm so sehr an die Nieren ging, wusste er nicht. Der Detektiv setzte sich auf den Stuhl und atmete erleichtert auf. Er war sonst nicht so jemand, der schnell erschöpft war, doch dies schaffte selbst ihn. Er hatte schon seit Stunden nichts Süßes mehr gegessen oder getrunken. Vielleicht sollte einem der Wachmänner bescheid sagen. Aber das ging auch nicht. Wenn die sehen würden, dass er verletzt war, würden sie B sofort in die Mangel nehmen und L könnte sich das Gespräch mit ihm in die Haare schmieren. "Sag mal B,...Woher willst du eigentlich wissen, dass ich bald sterbe?" fragte L ihn nun ganz direkt und blickte ihn an. Immerhin war B, genau wie er selbst niemand, der sich nur auf Vermutungen oder Annahmen stützte. Nein, er musste Fakten haben, die seine Angaben untermauerten, wenn nicht sogar 100%ig bewiesen. Wenn es um eine Verdächtigung ging, konnte man zwar gut mit Prozenten arbeiten, aber doch nicht bei solch einer Sache. Ryuzaki konnte sich nicht vorstellen, dass Beyond wirklich wusste wann er sterben würde.. Wahrscheinlich war er immer noch nicht ganz fit. Und eine lebhafte Fantasie hatte er ja schon immer gehabt. B hingegen starrte noch immer aus dem Fenster und war mit seinen Gedanken ganz wo anders. Auch wenn er die Frage von L hörte, war er momentan nicht in der Lage darauf zu antworten. Es war, als wäre er in diesem Traum gefangen, den er vor ein paar Stunden gehabt hatte. Er konnte ihn einfach nicht aus seinem Kopf streichen, so wie alle anderen. Es war immerhin nicht das erste mal, dass er schlecht geträumt hatte, doch nie war ihm ein Traum dermaßen realistisch vorgekommen. Vielleicht konnte er ihn deshalb nicht vergessen. Doch er versuchte nun, sich wieder zu konzentrieren und L wenigstens einen klein Teil seiner Frage zu beantworten. Denn würde er ihm überhaupt glauben, wenn er ihm erzählte, dass er die Namen und die Todeszeit von Menschen sehen konnte? Wohl eher nicht. Besonders, weil er es nicht beweisen konnte. Immerhin würde er ihn nicht auf die Menschen loslassen, damit er ihn überzeugen konnte. "Ich weiß es einfach. Und damit Schluss jetzt. Ich werde dir nicht mehr erzählen. Bringt sowieso nichts! Also beende dieses sinnlose Gespräch und ruf endlich deine Wachleute. Mir ist langweilig." gab er nun wirklich gelangweilt von sich und legte sich lässig zurück ins Bett, schlug die Beine übereinander und verschänkte die Arme hinterm Kopf. Eigentlich wollte er auch nicht mehr reden. Je schneller er dies alles hinter sich gebracht hatte, desto schneller konnte er sich seinen Plan für die Flucht überlegen. Oder aber....er hatte L schoneinmal in der Zwickmühle gehabt. Also setzte er sich wieder auf und grinste den Detektiv hinterhältig an. "Bring mich in dein Büro! Lass dir irgendeine Ausrede einfallen. Du bist schließlich der große L! DER Meisterdetektiv schlecht hin! Ich will endlich ordentliche Klamotten. Vielleicht überlege ich es mir dann nochmal, ob ich noch ein bisschen mit dir rede!" Ja, B hatte das wirklich vor. Eigentlich wollte er das von Anfang an. Einfach nur mit L reden und ihm klar machen, dass er ihn besiegen würde, er würde ihn in den Boden stampfen und dann seinen Platz übernehmen. Ryuzaki war nun natürlich wieder etwas überrascht und sah ihn skeptisch an. Wollte er wirklich reden? Möglich wäre es. Und schon alleine diese geringe Chance musste L nutzen! Er musste sein Geständnis für die Morde bekommen, damit es einen hieb- und stichfesten Beweis gab. "Ist ok...aber dir ist klar, dass du auch so keine Chance haben wirst zu entkommen. Hier sind überall Wachleute." hämmerte L ihm ein und warf seinem Gegenüber dann das Nachthemd zu, Doch dieser wehrte es mit einem kurzen Handschlag ab, sodass es wieder auf dem Boden landete. "Ich sagte doch bereits, dass ich diesen Fetzen nicht anziehen werde! Wirst du etwa etwas vergesslich, L?" provozierte B ihn und erhob sich dann grinsend. Wenn sie ersteinmal in L's Zimmer wären, würde er schon sehen, was dieser Supermeisterdetektiv davon hatte... L rief den Chef der Security an und dieser schickte sofort 4 stämmige Mitarbeiter zum Krankenzimmer, um B in Empfang zu nehmen. Dieser wehrte sich auch nicht im Geringsten. Nur, dass er lediglich seine Unterhose anhatte, irretierte die Männer, aber natürlich durften sie sich nichts anmerken lassen. L hatte die Verletzung einfach etwas versteckt, als B abgeholt wurde, indem er halb hinter der Tür stand und B vorschob. Erst als die Männer vorgingen, schlenderte er hinter ihnen her. Er war sich zu 98% sicher, dass sie sich nicht umdrehen würden. Immerhin waren dies einige der besten Sicherheitsleute, die in Japan zu finden waren. Und als sie schließlich im Büro ankamen, hielt L ihnen so die Tür offen, dass er seine Wunder erneut verstecken konnte. Die Wachmänner verließen ohne einen Verdacht das Zimmer und postierten sich vor der Tür, welche L noch zusätzlich abschloss. Selbstverständlich mit keinem normalen Schlüssel, sondern mit einer elektronischen Vorrichtung. Diese konnten nur er selbst und Watari bedienen. Als L sich wieder umdrehte, dachte er erst, er guckt nicht richtig. Aber B hatte tatsächlich seine Süßigkeiten entdeckt und begann nun diese genüsslich in sich hineinzustopfen. Ryuzaki trottete zu ihm, die Hände in den Hosentaschen und blieb hinter ihm stehen. "Willst du nicht ersteinmal etwas zum anziehen? Außerdem sind das meine Süßigkeiten." ermahnte er ihn verhältnismäßig nüchtern. Und B löste sich daraufhin nur sehr widerwillig von dem ganzen Zuckerkram und schlurfte hinter dem anderen her. An der anderen Wand stand ein großer, masiver Holzschrank, indem L ein paar seiner Klamotten aufbewahrte. Er reichte BB eine zerschlissene Jeans, sowie ein weißes Shirt, welches er sich auch sofort überstreifte. Doch es schien ihm nicht zu gefallen. Denn als er an sich heruntersah, kräuselte er die Lippen und legte seine Stirn in Falten der Unzufriedenheit. Er hatte jetzt nicht wirklich etwas auszusetzten. Das war doch 100 mal besser als in Unterhose rumzulaufen, oder? Doch B sagte nichts und begab sich zurück zu den Süßigkeiten, direkt gefolgt von L, der auch unbedingt seinen Zuckerhaushalt wieder auffüllen musste. Die beiden hockte da wie zwei kleine Kinder, die das Süßigkeitenversteck vor Weihnachten gefunden hatten. Nur dass sie dafür wohl etwas zu groß waren! ^^' "B...nun zurück zum Thema. In den letzten Wochen wurden immer wieder Menschen auf grausame Art und Weise umgebracht und ich weiß, dass du dahinter steckst." "Schön, dass du das weißt. Ich kann mich an nichts derartiges erinnern. Ich glaube, du musst deine Schlussfolgerungen noch einmal überprüfen." Es war ja klar gewesen, dass er die Taten nicht einfach so zugeben würde, doch dies war jetzt wirklich frech. Stopfte sich hier mit L's Süßigkeiten voll und gab ihm dann noch so eine unverschämte Antwort! Das Knistern des Bonbonpapiers und das Schmatzen der beiden erfüllte den gesamten Raum und L suchte nach der nächsten Frage, mit der er B vielleicht aus der Reserve locken konnte. Da wurde ihm auf einmal klar, dass dies alles gar nichts brachte. Was hatter er sich eigentlich dabei gedacht, diesen verrückten Mörder mit in sein Berü zu nehmen und ihn jetzt noch mit dem ganzen Süßkram zu füttern? War er nicht mehr ganz bei Sinnen? Immerhin war er selbst auch noch verletzt und B könnte ihn jeder Zeit wieder überwältigen. Nein, das musste sofort aufhören und L erhob sich abruppt. Aber auch B bekam augenblicklich mit, dass etwas nicht stimmte und stellte sich ebenfalls hin und nun blickten sich die beiden wieder feindsehlig an. Kämpfen brauchten sie nicht, dass war ihnen beiden klar. B würde sowieso den kürzeren ziehen...oder? Nein...nicht unbedingt. L müsste ersteinmal die Tür wieder öffnen und Watari war nicht im Haus! Das war seine Chance! Auch L wurde es in diesem Moment bewusst und er wich dem ersten Angriff von B gekonnt aus, indem er sich nach hinten fallen ließ und seinem Angreifer dann einen Tritt in die Magenkuhle verpasste. Der Mörder war überrascht und taumelte ein paar Schritte nach hinten, ehe er sich wieder auf seinen Rivalen stürtzte. Doch nun hatten sich die beiden so sehr in einander verkeilt, dass es nur noch ein reiner Kraftakt war. Jeder versuchte den anderen auf den Boden zu drücken, doch keiner wollte natürlich nachgeben. Einzig und allen L hatte einen Nachteil durch seine Schulter und B nutzte dies selbstverständlich schamlos aus und drehte L's Handgelenk so, dass er ihm mit seinen Fingern genau in die Wunde stechen konnte. Ryuzaki keuchte vor schmerzen auf und konnte B eine Sekunde lang nicht mehr stand halten. Doch dies reichte BB schon aus, um ihn auf den Boden zu schleudern und nun erneut hinter ihm in einem Würgegriff zu sitzen. "So Lawli. Jetzt sitze ich wohl wieder am längeren Hebel..." verkündete er triumphierend und demonstrierte seine Überlegenheit, indem er den Würdegriff etwas fester zog. Natürlich blieb L ersteinmal ruhig, doch dass er gleich 2 mal an einem Tag von diesem Möchtegern-L überwältigt wurde, nagte an seinem Ehrgefühl. Aber Watari würde bald wieder da sein. Er musste also nur Zeit schinden und sonst nichts. Doch auch B wusste das und hatte selbstverständlich nich vor zu warten, bis dieser höflich an die Tür klopfte. Doch was sollte er jetzt mit L machen? Dass er ihm im Moment körperlich überlegen war befriedigte ihn nicht wirklich. Er wollte ihn auf geistiger Ebene schlagen. Oder ihn zumindest im Moment demütigen, sodass er es nie mehr vergas. Doch womit konnte er ihn so sehr niederschmettern?...Natürlich! Mit Hilflosigkeit! L hasste es nicht die Fäden in der Hand zu haben! Das war die Idee! Er zog den Detektiv dichter zu sich und hauchte ihm leise ins Ohr. "Du wirst mich nie mehr vergessen..." Auch so hätte er ihn nicht vergessen, doch B schien ganz genau zu wissen, was er tun konnte, damit er sich IMMER an ihn erinnerte. Ryuzaki erwartete nun, dass B ihn quälen oder wieder anfassen würde. Es hatte ihm schon gereicht, dass B ihm übers Ohr geleckt hatte. Hatte er jetzt noch mehr vor? Denn das war selbst für L ein Sache, die er nie vergessen könnte. Er war hier doch eigentlich der Chef! Nicht B! War das etwa Panik die da in dem Schwarzhaarigen aufstieg...? Einzig und allein die Frage, was B nun vorhatte, schoss immer wieder durch seinen Kopf! Until the end... ---------------- Schluss damit! Es reicht. Er würde nicht zulassen, dass B ihn besiegte. Mit letzter Kraft widersetzte er sich B's Würgegriff erneut und konnte sich, zur Überraschung beider, befreien. Eine Sekunde später waren die beiden Rivalen wieder auf den Beinen und starrten sich erneut an. Die Luft schien mit purer Anspannung gefüllt zu sein und bebte. Das Adrenalin schoss beiden durch das Blut und ihre Fäuste waren geballt. Beiden fiel in diesem Moment auf, wie gleich sie doch aussahen. Gerade in diesen Klamotten! Und als B nun wieder auf den Detektiv zuschritt, machte sich dieser erneut kampfbereit. Doch es kam kein Angriff...Beyond torkelte einfach nur auf ihn zu und L wich ihm immer wieder aus, indem er einfach ein paar Schritte zur Seite ging. Was hatte er nun schon wieder? Also die Launen dieses Verrückten konnte er nicht ganz verstehen. Eben noch wollte er ihn fertig machen und nun schien es ihm wieder egal zu sein. Aber er vermutete schon, dass es nur eine Taktik von B war um ihn unvorsichtig zu machen. Und so war es auch. Denn allmälig wurde B wieder schneller und haschte L's Handgelenk und hielt es fest...fast wie ein kleines Kind, welches nicht wollte, dass sein bester Freund weggeht. Doch sie waren keine Freunde. Das waren sie nie gewesen und würden sie auch niemals sein. L fasste nach B's Hand, drehte diese herum und drückte dann noch gegen seinen Ellenbogen, sodass er IHN diesmal in der Mangel hatte. Entgegen seinen Erwartungen wehrte sich der Mörder nicht, sondern sah einfach nur traurig zu ihm auf. Was war hier los? Es ergab einfach alles keinen Sinn. Nichts ergab hier einen Sinn. Weder, dass er sich mit B unterhalten wollte, noch dieser Kampf. Sie beide konnten nicht gewinnen. Und als L seinen Griff wieder lockerte, drehte sich Beyond zu ihm herum...und man mochte es nicht glauben, aber er umarmte den noch überraschtereren Detektiv. Erst ganz leicht, aber dann immer fester. L zog die Augenbrauen hoch, konnte allerdings nur die schwarzen Haare seines Gegenüber sehen. "Was ist hier eigentlich los, B?" wollte er nun endlich wissen und versuchte ihn von sich wegzudrücken, doch B klammerte sich fest an den schmalen Körper und dachte nicht daran ihn loszulassen. "Ich habe doch gesagt, dass ich dafür sorgen werde, dass du mich nie vergisst...." hauchte er fast unhörbar und drehte dann seinen Kopf an L's Hals und küsste diesen fast nicht spürbar. L jagte sofort einen Schauer über den Rücken und zerrte an B herum. Was war das jetzt für einen neue Masche? Machte er jetzt einen auf schwul? Sie wussten beide, dass sie es nicht waren, aber es schien dem Schwarzhaarigen Spaß zu machen, L damit zu ärgern. Er bezweifelte, dass L überhaupt schon mal intimen Kontakt zu irgendwem hatte. Schließlich war er immer nur damit beschäftigt seine Fälle zu lösen und verkroch sich oftmals dazu in seinem Büro. Und wenn er doch mal raus ging, dann nur verkleidet in irgendwelchen dummen Kostümen, zum Beispiel als Crepe- oder Eisverkäufer. Da war doch gar keine Zeit um an was anderes zu denken. Aber wenn er es nun schaffte, dass L an dieser Sache gefallen fand, dann war 100%ig sicher, dass er BB nie vergessen würde. Immer, wenn er jemanden näher als Gewöhnlich an sich ranlassen würde, würde er an diese Situation zurückdenken! B lies sich nicht beirren und küsste den Hals seines Rivalen weiter, aber nicht, ohne ein breites, gemeines Grinsen dabei zu haben. L jedoch wand sich in seinem Griff stieß ihn letzten Endes von sich weg. Etwas angewidert wischte er sich den Hals trocken und blickte B dann verärgert an. "Was soll das Theater? Glaubst du echt, dadurch könntest du mich erniedrigen? Dann kennst du mich echt schlecht!" warf er dem anderen an den Kopf und dieser wurde sogleich wütend und stürmte erneut auf L zu. Diesmal aber nicht so zärtlich wie beim letzten Mal. Sondern er verpasste ihm einen ordentlichen Schlag ins Gesicht, worauf L nicht gefasst gewesen war und rück links auf den Boden fiel. Sofort stürzte B sich auf ihn und schlug ihm noch ein paar weitere Male ins Gesicht. Erst als L eine blutende Lippe hatte und seine Nase etwas lädiert aussah, stoppte er seinen Angriff und sah triumphierend zu dem keuchenden Detektiv hinab. "Na,....hast du genug? Oder soll ich weiter machen? Ich habe nicht nur eine Methode, damit du mich nie vergisst...." drohte er ihm und legte seine Hände auf L's Hals, als wollte er ihn wieder würgen. Doch er hielt ihn nur fest und beugte sich dann zu dem Verletzten hinunter. Und als hätte L es geahnt, leckte er ihm das Blut von der Lippe. Er war krank! Einfach nur krank! Doch sein Kopf dröhnte noch immer von den Schlägen und er war einfach nicht in der Lage B im Moment etwas entgegenzusetzen. Selbst das Sprechen fiel ihm schwer und er hustete gequält. "Du wirst mich nie schlagen...nicht auf geistiger Ebene....und auch nicht so!" provozierte L ihn weiter. Als wenn das alles bis jetzt nicht genug gewesen wäre. Nein, er musste ihn immer noch weiter reizen! Und B nahm diese weitere Herausforderung gerne an. Denn er war sich sicher, dass er gewinnen würde und niemand könnte ihn jetzt noch davon abhalten. "Weißt du was, ich muss sagen, dass dein Blut wirklich sehr gut schmeckt. Wie viel Schmerzen hältst du eigentlich aus Lawli? Hm?" fragte er ihn und strich dabei mit seinem einem Daumen über seinen Hals. Seine Augen fixierten wie eine Kamera jede einzelne Bewegung seines Spiegelbildes und warteten auf den richtigen Augenblick mit seiner Folter fortzufahren. In L's Kopf ratterte es unaufhörlich. Er nestelte mit seinen Fingern an seinem Shirt herum und überlegte, was als nächstes zu tun war. Und mit einem Blick auf die Uhr war ihm klar, dass auch Watari jeden Augenblick zurückkommen würde und er könnte dann die Tür öffnen. Doch B würde es sicherlich positiv aufnehmen, wenn L es nicht schaffte, sich allein aus dieser Lage zu befreien. Und eigentlich wollte er das auch. Er konnte doch gegen so einen Psychopaten nicht den Kürzeren ziehen... "Tick tack, tick tack...immer weiter und weiter läuft die Zeit. Niemals steht sie still. Und der Moment, an dem alle Ziffern auf Null stehen, ist nicht mehr weit entfernt. Tick tack....zu schade eigentlich. Nach deinem Tod wird mir bestimmt sehr langweilig werden! Und denk doch nur mal daran, was ich dann alles anstellen kann! Und niemand wird mir gewachsen sein. Absolut niemand!" Beyond brach in schallendes Gelächter aus und nahm anschließend eine Hand von L's Hals, aber nur, um nach dessen Fingern zu greifen und sie ohne große Umschweife nach hinten zu biegen. Das Knacken, welches jetzt ertönte lies L zusammenzucken, natürlich auch auf Grund des Schmerzes. B hingegen genoss dieses Bild. Er war es nun, der an oberster Stelle stand. Anhand des Keuchens, welches L leise von sich gab, konnte der Schwarzhaarige sehr gut sehen, dass es ihm mehr als schlecht ging. Denn L achtete immer penibel darauf, dass ja keine Emotionen nach außen drangen. Doch dies konnte er anscheinend nicht mehr unterdrücken. Und als wenn dies alles noch nicht genug wäre, bewegte B die gebrochenen Finger ständig hin und her und entlockte dem Verletzten somit weitere lautlose Schmerzensschreie. Erst als er wieder aufhörte verstummte der Detektiv, atmete gequält, auch weil B mittlerweile den Griff an seinem Hals verstärkt hatte und rang um Fassung. Er hatte nur noch eine Hand... doch an dieser Schulter klaffte ebenso eine Wunde. Also blieben nur noch seine Füße übrig. Doch wie sollte er jetzt mit seinen Füßen an diesen Verrückten kommen?.... Doch schon im nächsten Augenblick nahm Ryuzaki Schwung, sodass B etwas nach vorne kippte, und packte ihn mit seinen Zehen an den schwarzen Zotteln und zog ihn ruckartig und alles andere als zimperlich auf den Boden. Beyond war überrascht und doch wütend und wollte sich sogleich wieder auf seinen Rivalen stürzen. Doch L war nun auch wieder aufgestanden. Seine Arme hingen schlaff neben seinem Körper und sein angeschlagenes Gesicht zeigte schon die ersten Blutergüsse, genauso wie seine Finger der linken Hand. B hingegen war noch topfit. Es war ein ungleicher Kampf und würde dieser noch länger dauern, würde ganz klar B als Sieger daraus hervorgehen. "Du bist wirklich krank. Sieh endlich ein, dass du mich nie besiegen wirst." entgegnete L ihm mit erstaunlicher Gelassenheit und wischte sich etwas Blut was dem Gesicht. Noch immer schmerzte ihm alles, doch er schaffte es, nichts mehr davon nach außen dringen zu lassen. Aber er könnte sich nicht mehr lange so zusammenreißen. Auch seine Kräfte neigten sich allmälig dem Ende zu, was schon an den vielen Sternchen deutlich wurde, die er nun von Zeit zur Zeit sah. Und B wusste das. Er kannte ihn in- und auswendig! Doch B wusste auch, dass L nicht so ruhig bleiben würde, wenn es nicht in nächster Zeit anders für ihn aussehen würde. Sein Schoßhündchen Watari würde wohl bald wieder zu seinem Herrchen kommen. Daher blieb ihm wohl doch nicht mehr so viel Zeit wie gedacht. „Hey L, bevor ich gehe, möchte ich dir noch ein kleines Geheimnis verraten.“ B‘s Augen weiteten sich und sein Grinsen wurde noch breiter als sowieso schon. Der Gesichtsausdruck seines Gegenüber jedoch war desinteressiert. Trotz der Schmerzen und den immer wieder aufkommenden Schwächeanfällen zwang sich der junge Mann zur Nüchternheit und ließ keine einzige Empfindung nach außen dringen. Er konnte es sich nicht erlauben vor B einen schwachen Eindruck zu machen. Dann nämlich, hätte der andere gewonnen. Doch mit den Worten, die B nun von sich gab, konnte er nichts anfangen, sah ihn lediglich gleichgültig an. „Ich kann sehen, wann du stirbst! Ich kann es bei jedem Menschen sehen! Bei Watari, den Wachleuten da draußen… Einfach bei jedem auf dieser beschissenen Welt! Daher weiß ich auch deinen Namen, denn über den tickenden Zahlen steht er.“ Die Augen des Mörders hatten inzwischen einen irren Ausdruck angenommen, noch irrer als sie sowieso schon aussahen. Erneut erklang ein verrücktes Lachen und B legte den Kopf in den Nacken. Er lachte aus vollem Herzen. Dabei ließ er L jedoch keinen Moment aus den Augen, was die ganze Sache nur noch bizarrer machte. Sein Gegenpart war indes zu keiner Bewegung fähig. Er starrte den Lachenden einfach nur an und ließ sich jedes seiner Worte einzeln noch mal durch den Kopf gehen. Er konnte es bei jedem Menschen sehen? Was war das für eine Gabe die B hatte? Wollte er L damit nur verunsichern oder beruhte das Ganze auf Tatsachen? Schon wieder stelle er sich diese Frage und konnte nicht glauben, dass der andere ihm anlog. „B, glaubst du echt, dass ich dir das abkaufe? Dann bist du doch nicht so clever, wie ich dachte. Einerseits bezweifle ich, dass du mich anlügst, andererseits bezweifle ich ebenfalls, dass so eine Fähigkeit wirklich existiert. Solange du mir keine Beweise liefern kannst, wirst du mich nicht überzeugen können.“ Sein Antwort war kalt und klar. Es gab nichts, womit B diese hätte umstoßen können. Es war klar, dass er einen Beweis wollte. Etwas, dass alles eindeutig und zweifelsfrei untermauerte. Doch wie sollte er es ihm beweisen? Doch dann fiel es ihm ein. Es würde zwar noch eine Weile dauern, doch es würde ausreichen. Das Lächeln, welches kurzzeitig von seinem Gesicht verschwunden war, umspielte nun wieder seine Mundwinkel. „05. November 2004.“ sagte er schnell, fuhr dann mit einer Hand zu seinen langen Fransen, die ihm ins Gesicht fielen und strich sie nach hinten, hielt sie so eine Weile. „Merke dir dieses Datum gut. Denn er wird die letzte Gelegenheit sein, dass du dir überhaupt etwas merken kannst.“ Der 05. November 2004? L stockte der Atem. Sollte das wirklich sein letzter Tag auf dieser Welt sein? Er konnte nicht verleugnen, dass ihn diese Vorhersage traf. Niemand starb gerne, auch er nicht. Doch seine Frustrationstoleranz wahr so groß, dass er selbst dies einfach hinnahm. Falls es wirklich sein letzter Tag sein sollte, dann war es so. Dagegen konnte er nichts machen. „Du bist so ruhig. Hat es dich etwa so sehr getroffen?“ heuchelte B ihm Mitgefühl vor. Es war natürlich klar, dass dem nicht so war, aber L hatte nichts anderes von ihm erwartet. In diesem Moment klackte es an der Tür. Beide Augenpaare richteten sich zeitgleich auf den Griff, welcher im nächsten Moment herunter gedrückt wurde, nachdem alles entriegelt war. Als die schwere Holztür sich öffnete, stürmten sofort 4 Wachleute in das Zimmer und nahmen B in Gewahrsein, welcher sich nicht einmal wehrte. Er wusste, dass er keine Chance gegen sie hatte. Seine Chance würde kommen. Früher oder später, aber nach seinen Erfahrungen eher früher. Und sogleich wurde er abgeführt. „Auf Wiedersehen L, auf Wiedersehen!“ Und dies war keines Falls eine einfache Verabschiedung. Dies war ein Versprechen! Die beiden Gegner starrten sich bis zuletzt an. Bis zu dem Augenblick, indem B um die Ecke geführt wurde und aus seinem Blickfeld verschwand. Kaum war B verschwunden, sackte L in die Knie. Watari war sofort bei ihm und fing ihn auf. „Wieso kannst du nicht einmal deinen Stolz vergessen und Hilfe annehmen?“ fragte der Alter Mann ihn verständnislos und half ihm wieder auf die Beine. „Alles Bestens Watari. Die Wunden heilen wieder und ich habe eine Menge herausgefunden. Manchmal sind Opfer eben nötig.“ entgegnete L ohne große Erklärungen und ließ sich dann von W aus dem Büro in sein eigenes Zimmer tragen. Ja, L hatte ein Zimmer, welches er allerdings nie benutzte… außer in solchen Ausnahmesituationen. Er legte sich ins Bett, was deutlich zeigte, wie erschöpft er war. Watari, welcher auch medizinische Kenntnisse hatte, besah sich seine Hand. Dann holte er aus einem Schrank eine Schiene und legte ihm diese um. Die Finger mussten zum Glück nicht gerichtet werden. Es würden zwar noch einmal Röntgenaufnahmen gemacht werden, bis dahin sollte seine Hand allerdings geschont bleiben. „Was hast du herausgefunden?“ Wollte Watari wissen und verweilte neben L‘s Bett, sah auf diesen hinter. Doch der Detektiv hatte bereits die Augen geschlossen. Lediglich ein paar leise Worte verließen seinen Mund. „Das wird sich in ein paar Jahren zeigen.“ Damit war seine Kraft ausgeschöpft und er schlief ohne eine weitere Erläuterung ein. Der alte Mann neben ihm seufzte leise und deckte seinen Schützling behutsam zu. Sein Gesichtsausdruck spiegelte seine Sorge um seinen besten Schüler, welcher wie ein Sohne für ihn war, wieder. Er wusste, was in L vorging. Und wenn er es ihm nicht sagte, musste es im Moment noch unbedeutet sein, aber dass er es nicht vergessen würde, sprach für die Wichtigkeit. Doch bis zum 05. November 2004 würde es lediglich eine Vermutung bleiben. So, dies ist der Schluss der FF. Sorry, dass es so lange gedauert hat. Aber nun ist sie fertig. Prolog und Epilog werden ebenfalls noch folgen. Einen besonderen Dank an ! Sie hat mir in meinen Schaffenskrise extrem weitergeholfen und mir neue Ideen und Inspiration geliefert. Auch ihre FFs kann ich nur empfehlen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)