Until the end... von Risa (BxL) ================================================================================ I know....you? -------------- L hatte sich mit seinen Süßigkeiten und dem Tee vor dem großen Bildschirm verschanzt und war gerade dabei die Schokocreme aus dem Milchhörnchen zu saugen. Seine schwarzen Augen lagen bewegungslos auf den flackernden Bildern des Monitors und verfolgten ohne auch nur das geringste Zucken die Geschehnisse. Er hatte gerade wieder einen neuen Fall und observierte den Hauptverdächtigen. In dessen Wohnung hatte er 43 versteckte Kameras anbringen lassen und beobachtete nun Tag um Tag das Leben dieser einen Frau. Diese hatte fast jeden Abend Besuch von ihrer Freundin und L fragte sich manchmal, was sie sich den ganzen Abend so erzählen konnten, wo sie sich doch regelmäßig sahen. Mit dem Daumen und dem Zeigefinger angelte der Schwarzhaarige nach einem Dounat und biss genüsslich von diesem ab, nachdem er die komplette Zuckerglasur und die Streusel abgeleckt hatte. Um ihn herum lagen außerdem zig Akten und Ordner mit Informationen, die er sich selbstverständlich schon alle einverleibt hatte. Watari würde sie später wegräumen und vernichten. Alles was er brauchte, war nun in seinem Kopf. Gebannt starrte der Detektiv auf den Bildschirm. Schon seit 5 Tagen hatte er nichts auffälligen finden können. Dennoch war er davon überzeugt, dass diese Frau in den Waffenhandel verstrickt war. Und hier reden wir nicht von irgendwelchen Waffen. Es ging um nukleare Sprengkörper, welche die Zerstörungskraft der Hiroshimabombe um ein 5-faches überstiegen. Sämtliche Behörden waren in höchster Alarmbereitschaft und L versuchte nun den Ort und die Zeit der Übergabe herauszufinden. Er hörte das Telefon ab und hatte überall Wanzen angebracht. Er war sich zu 89% sicher, dass die Zielperson damit rechnete, überwacht zu werden und darum Codewörter benutzt. Immer wieder war das Thema ‚Männer’ an der Tagesordnung, sobald ihre Freundin bei ihr eingetroffen war. Sie erzählten sich, wen sie dieses Mal abgeschleppt hatten und was es ihnen gebracht hatte. An sich war dieses Thema nichts besonderes, doch wenn man davon ausging, dass es nur ein Vorwand war und sich dahinter eine tiefgründigere Wahrheit verbarg, konnte man misstrauisch werden. Als dann auch noch etwas von einem ganz besonderen Date geredet wurde, horchte L auf und seine Augen starrten gebannt auf den Bildschirm. Es sollte übermorgen am Strand stattfinden. Und da die andere Frau dann nicht wie erwartet antwortete, sondern einfach nur O.K. sagte, war für L klar, dass dies der entscheidende Tipp gewesen war. Er schaltete den Monitor aus und rief sofort Watari an, der sich dann um den Rest kümmerte. Nun war der Raum wieder fast dunkel und der Schwarzhaarige ließ sich im Sessel zurückfallen. Seine Knie zog er bis an seine Brust und kaute auf seinem Daumen herum. Er hatte diesen Fall nun abgeschlossen. Und doch besorgte ihn etwas. Seit 5 Tagen geschahen grausame Morde. Es gab keine Spuren. Nicht die geringsten. Nicht einmal die Fingerabdrücke der Opfer waren noch in ihrer Wohnung. Jemand hatte alles ganz akribisch gesäubert. Und auch, wie die Leichen verstümmelt wurden, lies für L nur einen Schluss zu: Bei dem Mörder musste es sich um B handeln. Doch der Detektiv hatte keine Anhaltspunkte, wo sich dieser versteckt haben könnte. B würde sicherlich nicht einfach irgendwo rumsitzen und darauf warten geschnappt zu werden. Es hatte Ryuzaki immer gewundert, warum der andere sich so dermaßen komisch und auffällig verhielt. Aber dass er wirklich zum Mörder wurde, hätte er nicht gedacht. Aber er wusste schließlich auch nicht, dass Beyond schon seit seiner Geburt den Tod anderer Menschen sehen konnte. Da war es durchaus nicht verwunderlich, dass in seinem Hirn einige Sicherungen durchbrannten. L war so sehr in Gedanken, dass er erst nach dem 4. Klingeln das Telefon bemerkte und dann abnahm. „Ja, was gibt es?“, fragte er monoton und war immer noch mit seinen Gedanken bei BB, als Watari ihm erzählte, dass ein Junge in der Innenstadt von London bewusstlos in einer Seitengasse gefunden wurde und ins Krankhaus gebracht wurde. Die Beschreibung passe genau auf B. Der alte Mann wollte nun wissen, was getan werden sollte. L knabberte noch eine Weile an seinem Nagel herum und grübelte. Ihm flimmerte die Szene im Kopf herum, wie B dagelegen haben musste. „Bringt ihn auf unsere Krankenstation. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass er noch mal abhaut.“ Entschied Ryuzaki und legte auf. Sogleich machte er sich auf den Weg und schlurfte hinunter in die hauseigene Krankenstation von Wammys. Er veranlasste, dass alle kranken Kinder in den großen Saal verlegt wurden, sodass man einen besseren Überblick hatte. Allerdings bereitete L höchst persönlich B’s Zimmer vor. Es sollte nichts da sein, was B hätte als Waffe benutzen können. Bis er endlich fertig war, vergingen rund 45 Minuten. Danach setzte er sich auf einen Stuhl und wartete. Wartete darauf, dass der Serienmörder Beyond Birthday endlich eingeliefert wurde. Die Zeit, die er mit Warten verbrachte, kam ihm endlos lange vor und er musste sich selber zwingen nicht ungeduldig durch das Zimmer zu stiefeln. Nach einer weiteren halben Stunde hörte er endlich Schritte auf dem Flur und kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet und B auf einer Trage hereingebracht. Sein Gesicht war furchtbar eingefallen, seine Lippen aufgerissen und seine Augenränder, waren noch schwärzer als sonst. Es hätte Ryuzaki fast erschreckt, wenn er sich nicht ins Gedächtnis gerufen hätte, was dieser Verrückte die letzten Tage getan hatte. Der schmale Körper des Schwarzhaarigen wurde in das Bett gelegt. Er hing am Tropf. Dieser wurde neben das Bett gestellt und man sah, wie die Flüssigkeit Tropfen für Tropfen in B’s Körper geleitet wurde. L bedankte sich bei den Sanitätern und diese verließen den Raum. Nun waren nur noch B und L in diesem Raum. Der Meisterdetektiv sah kühl auf den Bewusstlosen hinab und zog sich einen Stuhl heran, auf den er sich anschließend setzte. Er dürfte B unter keinen Umständen aus den Augen lassen! Und da es hier keine Waffen gab, brauchte er sich auch keine Sorgen machen. Körperlich war er dem Mörder durchaus gewachsen, wenn nicht sogar überlegen. Er beschloss nun einfach zu warten, bis sein Gegenüber aufwachte. B würde ihm zwar die Morde nicht gestehen, aber er würde ganz genau wissen, dass L ihn für den Täter hielt. Ihm fehlten bloß die Beweise. Ohne ein Geständnis konnte er ihm nicht das Geringste. Und das wusste L auch. Zähneknirschend setzte er sich auf den Stuhl vor das Bett und würde nun warten, bis sein Gegenüber wieder aufgewacht war. Wieso war er eigentlich so plötzlich abgehauen? Das fragte sich Ryuzaki bis heute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)