Verrücktes Leben von Sky (Im Reich der Flüche) ================================================================================ Kapitel 10: 10 -------------- Eines Tages, an einem Freitag, traf sich Sky mit Zoe im Dorf. Der Junge kam spät am Abend zu dem Mädchen nach Hause, die ihn, ohne das die Eltern etwas bemerkten, mit in ihr Zimmer nahm. „Was ist?“, fragte Zoe. Sky setzte sich auf ihr Bett. Es war ziemlich weich: „Ich wollte dich etwas fragen.“ „Und was?“ Zoe setzte sich neben den Vampir und schaute ihn an. „Ich wollte wisse, ob du mitkommen willst.“ „Wohin?“ „Heute Abend geht es los, morgen ist Vollmond.“ „Ich weiß, aber wohin?“ „Mein Vater und ich reisen heute Nacht nach Transsilvanien.“ Zoe sah ihn erschrocken an: „Was?“ „Ja, warum bist du so verwundert?“ „Transsilvanien? Rumänien?“ Sky nickte: „Was ist denn?“ „Transilvania, dort wo Dracula lebt?“ Sky lächelte, wieder mit seinen Zähnen: „Ja. Wir werden den Grafen besuchen. Er gibt einen Ball und da sind mein Vater und ich eingeladen.“ „Aber ich nicht“, meinte Zoe. „Wir dürfen in Begleitung kommen, wenn vorhanden“, lächelte der Vampir. Zoe entwischte nun auch ein Lächeln. Dann sah sie zu Boden. Er legte seinen Arm um sie: „Was ist?“ „Ich werde doch erst Morgen zum Vampir …“ „Aber wir kommen Morgen erst an“, erklärte Sky. „Der Ball ist am Abend, dort sind viele Vampire. Mein Vater hat immer versucht, mich zu verkuppeln“, grinste der 17 Jährige. „Das hat er ja jetzt nicht mehr nötig“, sagte Zoe und küsste Sky. Der lächelte: „Also kommst du mit?“ Zoe nickte: „Was brauch ich denn?“ Sky legte den Kopf schief und dachte nach: „Na ja … Klamotten. Und hast du ein Kleid?“ „Kleid?“ „Das du auf dem Ball anziehen könntest. Ein langes Kleid.“ Zoe schüttelte den Kopf: „Nein … aber was ziehst du an?“ „Einen Anzug, versteht sich!“ Sky grinste: „Du kannst dir was leihen, oder vielleicht hat mein Vater noch was.“ Zoe nickte: „Aber ich muss meinen Eltern noch Bescheid sagen.“ Sky setzte sich ans Fenster. Der Mond stand am Himmel; er war fast voll. „Tu das und dann komm zum Brunnen.“ Zoe nickte, stand auf und ging zur Tür. Im selben Moment, als sie diese öffnete, flog der Vampir, als Fledermaus, davon. Zoe schüttelte lächelnd den Kopf, ging nach unten und stellte sich in die Tür vom Wohnzimmer. Dort saßen ihre Eltern. „Mum, Dad …“ Die beiden guckten auf. „Ich würde heute gerne noch weg. Ich bleib ein paar Tage bei nem Freund.“ „Was heißt ein paar Tage?“, fragte ihre Mutter. „Was heißt ein Freund?“, fragte ihr Vater. „Ich bleib so vier Tage weg, ok? Ich pack grad noch und gehe dann.“ „Wohin denn?“ „Ich fahr mit denen weg.“ „Mit wem? Und wohin weg?“ „Mit Sky und seinem Vater ins Ausland. Die beiden haben mich eingeladen.“ „Sky?“, fragte ihre Mutter. Zoe nickte: „Ja, ich pack jetzt, ok?“ Ihr Vater nickte: „Aber komm heil wieder.“ Und schon verschwand Zoe wieder in ihrem Zimmer. Dann machte sie sich auf den Weg zum Brunnen und schaute sich um: „Sky?“ Plötzlich knackte etwas hinter ihr und Zoe fuhr herum. Nur eine Katze …, dachte sie erschrocken, doch dann legte jemand seine Hand auf ihre Schulter. „Komm mit“, sagte eine bekannte Stimme, doch es war nicht Sky. Zoe drehte sich um und Lucius stand vor ihr. „Sky ist noch zu den Feldern geflogen und hat mir gesagt, ich soll dich abholen“, meinte der alte Vampir und Zoe nickte. Dann ging sie mit ihm in den Wald. Einige Zeit später traf auch Sky ein. „Tut mir leid, dass ich mich verspäte“, sagte er zu Lucius und Zoe. „Schon gut“, meinte Lucius nur. „Vater …“ Lucius drehte sich zu ihm um: „Was?“ Sky schaute zu Zoe: „Hast du ein Kleid für den Ball, für Zoe?“ Lucius musterte das Mädchen und sagte dann: „Die werden ihr nicht passen … sie soll sich etwas im Schloss leihen.“ Sky nickte und auch Zoe nickte dann. Der Vampir ging nach oben und Sky und Zoe verkrochen sich unter der Treppe. Dort zog Sky sie zu sich und gab ihr einen Kuss. „Ich dachte, wir fahren heute …“ Er nickte: „Mein Vater macht sich noch fertig“, erklärte Sky und küsste sie wieder. Sie schaute ihm in die Augen. Sie liebte seinen Ausdruck. „Und wie kommen wir nach Transsilvanien?“ „Übers Wasser“, meinte Sky grinsend, „Wir werden segeln und reiten.“ „Jeder ein Pferd? Oder Kutsche?“ „Jeder ein Pferd, wenn du nicht mit mir auf einem reiten möchtest.“ Zoe grinste: „Wie willst du das bitte schön anstellen, Herr Vampir?“ Sky streckte ihr die Zunge raus: „Indem du entweder vor oder hinter mir sitzt.“ Sie lächelten sich an. Dann küssten sie sich wieder und plötzlich stand Lucius im Flur. Sky machte die Augen auf und ließ von Zoe ab. Sie standen beide auf und dann machten sie sich mit Skys Vater auf den Weg durch den Nebelwald. „Wie lange brauchen wir bis zum Boot?“, fragte Sky und Lucius drehte den Kopf zu ihm: „Knapp vier Stunden Fußmarsch.“ Er antwortete barsch. Waren sie spät dran? Aber Lucius war doch so lange oben gewesen. An Sky und Zoe konnte es nicht liegen. „Kommen wir noch heute, oder erst Morgen an?“, fragte Sky wieder. „Zum Schiff können wir es noch heute schaffen, aber in Transsilvanien sind wir erst Morgen Abend.“ „Aber wir können doch nicht tagsüber wandern“, meinte Zoe. „In Transsilvanien ist es bedeckt. Wir können mit den Pferden schnell zum Wald reiten und dann weiter zum Schloss“, erklärte Lucius und ging dabei strikt weiter. Sky und Zoe immer hinterher. Zoe legte ihren Arm um Skys Taille und lehnte sich an ihn. Auch er lehnte seinen Kopf an ihren und legte seinen Arm um ihre Schultern. Nach mehreren Stunden wurde Zoe müde. Sie war so langes Laufen nicht gewohnt und dann, ohne Vorwarnung und ohne das Lucius es sah, nahm Sky sie huckepack und ging weiter. Ihm schien es nichts auszumachen, denn er ging so schnell wie vorher und auch gerade. Er hielt Zoe ganz locker und die legte ihren Kopf an Skys. Wäre es nicht so wackelig, würde sie glatt einschlafen. Sky drehte seinen Kopf etwas nach hinten: „Hey … so müde?“ Zoe nickte und gähnte dann. Es war noch über eine halbe Stunde, doch auch die ging vorbei. „Dort vorne ist das Schiff“, erklärte Lucius. Sky lächelte: „Hast du gehört?“, fragte er leise. Zoe nickte. Am Schiff ging Sky mit Zoe in eine der Kabinen. Lucius war noch an Deck, dann ging er in seine Kabine schlafen. Sky legte Zoe auf das Bett: „Hier kannst du schlafen.“ „Danke“, flüsterte sie und schloss die Augen. „Nichts zu danken.“ Sky gab ihr einen Kuss auf die Wange. Er stand am Fenster und schaute nach draußen. Bald legte das Schiff ab. Sky sah, dass die Sonne aufging. Lucius war auch schon in seiner Kabine. Was die anderen wohl machten? Das fragte sich der junge Vampir. Auch im Nebelwald ging die Sonne auf. Nain lag auf ihrem Bett. Madiva war unten in der Küche und rührte etwas zusammen. Danach machte sie Frühstück. Nain hatte keine Lust, denn an diesem Tag hatte sie Unterricht. Ich kann doch zaubern … ich kann alles, was ich brauch!, dachte sie. Sie wollte nicht den halben Tag zu Hause sitzen und lernen. Lieber wollte sie zu den anderen in den Wald. Doch darauf konnte sie lange warten. Plötzlich ging die Tür zu ihrem Zimmer auf. Nain schaute auf und sah ihre Mutter: „Guten Morgen.“ „Morgen, Schatz, kommst du gleich essen? Dann bring deine Bücher mit.“ Nain nickte und schon verschwand Madiva wieder. Nain setzte sich und verweilte eine Zeit lang in der Position. Dann schloss sie die Augen und stellte sich ihr Zimmer vor. Dann stand sie auf und suchte sich ihre Sachen blind zusammen. Das war allerdings nicht so einfach, obwohl sie das vor wenigen Tagen noch super konnte. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ihr Zimmer nicht sehr aufgeräumt war. Doch nach einer Weile hatte sie alles gefunden. Dann zog sie sich an und machte sich noch fertig, nahm ihre Bücher und ging zur Tür. Dann klopfte es hinter ihr. „Was?“ Sie drehte sich um. Nichts. „Aber da war doch was am Fenster …“ Sie legte die Bücher ab und öffnete das Fenster. Jemand tippte ihr auf den Kopf, doch als sie sich umsah, war niemand zu sehen. „Wer ist da?“, fragte sie. Keine Antwort. Jetzt reicht’s mir! Entweder du sagst, wer du bist, oder ich verschwinde ... Dann verwandelte sie sich in eine Katze und kletterte aufs Dach. Die Katze legte den Kopf schief, als sie angelächelt wurde. „Was machst du denn hier?“ Sie saß wieder als Mädchen da und Kail lächelte immer noch: „Brauch ich dafür einen Grund? Oder soll ich wieder …“ Schon gab sie ihm einen Kuss. Beide lächelten. Dann schaute Nain nach unten: „Ich muss noch frühstücken. Und danach hab ich noch Unterricht.“ „Unterricht? Was für Unterricht?“ Nain lächelte: „Zaubern. Meine Mutter bringt mir das bei.“ Kail schaute sie schräg an: „Ah ja …“ „NAIN!“, hörte man Madiva rufen. Das Mädchen zuckte zusammen: „Komme gleich!“ Kail schaute sie schief an: „Na dann will ich mal nicht länger stören …“ „Tust du doch nicht“, meinte Nain, „Du kannst ja mitkommen, oder wartest in meinem Zimmer. Ich brauch nur so zwei Stunden, dann komm ich hoch und wir gehen zusammen zum Wald. Kail nickte und Nain verschwand in ihrem Zimmer, nahm die Bücher und lief nach unten. Kail kletterte auch ins Zimmer und setzte sich auf ihr Bett. Sky saß neben Zoe auf dem Bett und schaute zum Fenster. „Alles so weit und blau“, sagte er leise. Zoe drehte sich um. Sie schlief noch, aber nicht mehr so tief, das merkte Sky. Er schaute sie an und lächelte. Ob sie wohl träumt?, fragte er sich. Zoe drehte sich wieder um. Er streichelte ihr sanft über den Rücken. „Wir sind bald da“, flüsterte Sky. Dann klopfte es an der Tür und Sky drehte sich um: „Wer ist da? Ich will nicht gestört werden!“ Es kam keine Antwort, nur klopfte es abermals. Was soll das denn? Sky stand auf und ging auf die Tür zu. Als er sie öffnete, lächelte ihn ein bekanntes Gesicht an: „Hallo, Sky. Lang nicht gesehen.“ Sky stutzte: Lilia …? Lilia war ein Vampirmädchen, dass mit ihm auf die Schule gegangen war. Sie wurde mit vierzehn gebissen, blieb also in dieser Jugendgestalt. Sky jedoch konnte sich verändern und wurde erwachsener. „Du hast dich ganz schön verändert …“ Sky lächelte, doch dann schubste er sie aus der Kabine und stand nun mit ihr auf dem Flur. „Was ist los?“, fragte Lilia und versuchte einen Blick in sein Zimmer zu werfen. „Nichts …“ Sky versperrte ihr den Weg und schloss die Tür hinter sich. „Du bist irgendwie merkwürdig … hast dich wirklich verändert.“ „Du überhaupt nicht … genau so frech wie früher.“ Sie streckte ihm die Zunge raus und grinste ihn frech mit ihren Vampirzähnen an. Sky ließ auch seine aufblitzen, doch eher unwillkürlich. „Was willst du? Und woher weißt du, welches Zimmer ich habe?“ Lilia drehte sich um und trat an Deck, dort stellte sie sich an das Geländer und steckte die Nase in den Wind: „Wenn man recherchiert.“ „Du und recherchieren? Das ist ja mal ganz was Neues. Wer hat’s dir verraten?“ Sie wandte sich zu ihm und grinste: „Ich hab halt meine Kontakte … ist doch auch egal.“ Sie schaute zu Boden. Was ist denn jetzt?, fragte sich der Junge. Es war bewölkt, doch schon ziemlich hell, so ca. sieben Uhr. Es sollte kein allzu schöner Tag werden- für Menschen. Für die Vampire war es so super. „Was ist?“, fragte Lilia plötzlich. Sky schreckte aus seinen Gedanken: „Äh … nichts, was soll schon sein?“ Das Mädchen lachte kurz und schüttelte den Kopf: „Immer noch der gleiche … genau so verträumt und verpeilt wie immer.“ Sky zog eine abneigende Fratze und drehte sich zum Wind. Er schloss die Augen, hob den Kopf und man konnte als Schatten seine wahre Gestalt sehen. Lilia stockte und schluckte. Dann schaute sie ihn schräg an und wieder zu Boden. „Was ist?“, fragte nun Sky. Sie schaute wieder auf und sah ihm direkt in die Augen. „Nichts …“ „Du kannst es immer noch nicht, oder?“ Sky grinste fies. „Was … meinst du?“ Lilia schaute weg. „Du weißt, was ich meine. Lilia, wenn du das nicht vorzeigen kannst, fällst du wieder durch. Lern doch einfach mal ein bisschen.“ „Mach ich doch!“ Sie drehte sich etwas beleidigt um. Sky legte ihr entschuldigend die Hände auf die Schultern: „Aber du kannst es doch, oder?“ Langsam schüttelte sie den Kopf: „Nein …“, murmelte sie, „… ich kann’s nich …“ Sky lächelte: „Ist doch nicht so schlimm … sind deine Eltern auch hier?“ Lilia nickte: „Ja, aber unter Deck.“ Sky verstand, lehnte sich ans Geländer. Er schaute in den Himmel. Seine sonst so braunen Augen strahlten etwas ins Grüne, auch etwas bläulich. „Grau-grün … auch nicht schlecht“, witzelte Lilia. „Ja, ja … wenn du meinst.“ Er schloss die Augen und atmete tief ein. „Was hast du noch so vor? Wir fahren schließlich noch den ganzen Tag.“ Sky zuckte nur mit den Schultern. Die Stunden im Dorf vergingen auch und Nain kam in ihr Zimmer. Kail saß regungslos da, hatte die Augen geschlossen. „Hast du dich nicht gerührt?“, fragte Nain. Er schüttelte den Kopf: „Nein, wieso?“ „Nur so …“ Sie setzte sich neben ihn. „Heute ist wieder Vollmond“, meinte Kail leise. Nain nickte: „Dann sollten wir aber lieber in den Wald gehen … wenn wir hier bleiben, dann passiert noch was.“ Kail nickte. Dann schaute er sie fragend an. „Was?“, fragte Nain. „Was lernst du eigentlich so?“, fragte Kail. Er war früher ja auch auf der Schule gewesen, doch das war ja normaler Unterricht. „Alles mögliche … mit der Natur … Gegenstände einzufärben. Auch das mit den Verwandlungen, wie ich damit klar komme und so … nichts Besonderes. Warum fragst du?“ „Kannst du auch andere verzaubern … zur Verteidigung, oder so?“ Nain stutzte, überlegte etwas. Dann nickte sie, schüttelte aber wieder den Kopf: „Nicht wirklich … ich kann Leute schweben lassen und dann auch in der Luft lassen für eine gewisse Zeit. Ich kann jemanden auch schnell hypnotisieren. Dann ist der auch außer Gefecht. Wieso?“ „Ach nur so … ich meine ja nur … wegen …“ „Ja?“ „Ach egal. Vergiss es wieder.“ „ Ok … wenn du das sagst.“ Die beiden schwiegen sich eine Zeit lang an. Dann lehnte sich Nain an Kail und atmete tief durch. „Hm?“ „Was meintest du eben? Sag es doch, bitte.“ Kail schwieg. „Ach komm schon …“ „Wegen heute Nacht. Nicht das dir noch was passiert.“ Wieder schwiegen beide. „Ach komm schon.“ Lilia stellte sich zu Sky. „Was denn? Was erwartest du? Als ob ich mein ganzes unendliches Leben verplanen könnte. Ich weiß es noch nicht. Sicher setz ich mich gleich wieder in meine Kabine und schlafe etwas.“ „Na dann … aber es kann doch nicht sein, dass du noch keine einzige Idee hast, was du machen willst den lieben langen Tag.“ Sky wandte sich ab und ging wieder zu den Türen. „Hey! Jetzt einfach abhauen.“ Er hörte ihr nicht zu, ging einfach weiter. „Sky! Was soll das?!“ „Ich hab zu tun!“, fauchte er zurück und verschwand dann in seiner Kabine. Lilia schaute ihm verwirrt nach und stellte sich dann wieder an das Geländer, setzte sich nach einer Weile und ließ ihre schwarzen Haare im Wind wehen. Sky setzte sich an de Bettkante. Zoe hatte die Augen noch geschlossen, dann gähnte sie und schaute ihn müde an: „Morgen …“ „Morgen.“ Er gab ihr einen Kuss und Zoe setzte sich. „Wie lange fahren wir noch?“ „Bis heute Nachmittag“, erklärte Sky. Zoe legte die Arme um seinen Hals. Dann schloss sie die Augen. „Was ist los?“, fragte Sky. „Hoffentlich werde ich nicht von den anderen Vampiren vergrault …“ „Ach was“, meinte Sky und lächelte ihr ins Gesicht. „Na ja … kann doch sein.“ Er schüttelte den Kopf: „Wieso denn auch? Du bist heute Abend schließlich ein Vampir, so lange der Mond steht. Erst ab sieben Uhr verwandelst du dich zurück.“ Zoe nickte: „Aber wie lange geht der Ball?“ „Von elf bis drei“, erklärte Sky. „Na dann.“ Wieder küssten die beiden sich. „Hoffentlich passt mir ein Kleid“, meinte Zoe. Sky lächelte: „Bestimmt … warum auch nicht?“ „Wenn’s die nicht in meiner Größe gibt …“ Die beiden grinsten sich an. Sky leckte sich über die Zähne: „Wir werden sehen.“ „Ach du …“ Zoe gab Sky einen Kuss. „Was denn?“ Sie schüttelte nur den Kopf: „Bist du schon lange wach?“ „Ich hab gar nicht geschlafen“, meinte Sky und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Sie lächelte: „Dann solltest du das noch tun.“ Er nickte: „Ich leg mich auch mal hin. Was machst du dann?“ „Ich bleib hier sitzen und warte, bis du wieder wach bist.“ Wieder küssten die beiden sich und Sky legte sich hin und schloss die Augen. Zoe saß auf der Bettkante und betrachtete ihn. Sie hatte Sky noch nie schlafen sehen. Er atmete ganz ruhig. War er denn schon eingeschlafen? Oder ruhte er nur? Zoe schaute aus dem Fenster. Es war schon Mittag. Trotz des bewölkten Himmels war es ziemlich hell auf See. Sie lächelte. „Was mach ich nur? Was soll ich die ganze Zeit denn nur machen?“ Sky regte sich nicht. Also schlief er schon. Wieder schaute sie aus dem Fenster. Dann schloss sie die Augen und stand auf. Zoe setzte sich auf einen Stuhl und schrieb auf ein Blatt. Sie kritzelte irgendwas. Malen konnte man das mit Sicherheit nicht bezeichnen. Aber es waren auch nicht wirklich Buchstaben. Sie zeichnete Schriftzeichen, die sie mal irgendwo aufgeschnappt hatte. Nain und Kail waren schon im Nebelwald unterwegs. „Es ist so still heute“, meinte Nain. Kail nickte: „Merkwürdig … ich mag das nicht.“ Nain schaute sich um. Dann kam von weitem Don als Bär auf sie zu getrottet. „Hey“, machte Nain direkt. Kail verdrehte die Augen: „Der schon wieder. Was machst du denn hier, Don?“ Der Bär schaute auf: „Was soll ich schon machen, Wolf?“ Kail schaute ihn scharf an. Dann verwandelte sich Don wieder in einen Menschen und kam zu den beiden: „Ich geh nur spazieren, was macht ihr?“ „Ich bleib heute bei ihm“, erklärte Nain und zeigte zu Kail. Der wandte sich ab. „Was ist denn?“, fragte Nain und hielt ihn am Arm. „Nichts … ich will zum See.“ Sie nickte und verabschiedete sich noch von Don. Dann folgte Nain Kail, bis sie am See waren. Dort setzte sie sich auf einen Stein. „Was war denn?“, fragte sie, doch Kail schaute nur ins Wasser. „He …“ Er drehte sich zu ihr: „Was soll sein?“ Nain legte den Kopf schief: „Hast du was gegen Don?“ Er schaute wieder ins Wasser. „Liegt es an dir, ihm, oder an der Tatsache, dass du ein Werwolf bist?“ Sie setzte sich neben ihn. „Ich weiß nicht … ich hab nichts gegen Don. Er ist nett … das liegt sicher am Mond.“ Nain legte ihren Arm um Kail, der immer noch ins Wasser blickte. „So schlimm?“ „Geh lieber …“ „Nein!“, meinte Nain sofort. Kail schaute sie verwundert an. „Ich habe dir versprochen, bei dir zu sein.“ „Aber …“ „Kein aber!“ Kail senkte seinen Blick: „… ich will nicht, dass dir etwas passiert.“ „Wird schon nicht. Bis jetzt ist noch nie etwas passiert. Ich weiß mir auch zu helfen“, erklärte Nain und Kail nickte. Dann setzten die beiden sich und schauten ins Wasser. Plötzlich klopfte es an der Tür. Zoe schaute auf und Sky saß kerzengerade im Bett: „Nicht öffnen!“, zischte er und Zoe wandte sich zu ihm um: „Aber wieso?“ „Pssst! Ich schlafe!“ „Ja, aber ich doch nicht“, flüsterte Zoe. Ihr kam das zwar etwas merkwürdig vor, doch sie willigte ein. Sky starrte weiter auf die Tür und Zoe drehte sich auch wieder zur Tür um: „Aber was ist denn los?“, fragte sie. „Ich bin am schlafen und will nicht gestört werden!“ „Du schläfst nicht“, meinte Zoe nur und malte weiter. „Hab ich aber. Und wenn schon … ich will nicht gestört werden.“ Wieder klopfte es. „Du weißt, wer draußen steht, nicht wahr?“, sagte Zoe und warf Sky einen Blick zu. „Ich glaube, es zu wissen. Bin mir nicht sicher.“ „Mach doch einfach auf und guck. Was ist, wenn’s dein Vater ist?“ „Ist es nicht, der würde rufen“, erklärte Sky und stützte sich auf seine Arme. „Aha …“ Zoe nickte und malte weiter. Ein drittes Mal klopfte es an der Tür. Sie gibt wohl noch nicht auf … wenn ich schlafe, dann schlafe ich! Übrigens weiß sie, dass ich nicht gestört werden will!, dachte der Vampir. Er wusste, dass Lilia draußen stand. Und trotzdem öffnete er nicht. Lag es an Zoe? „Mach doch einfach auf, das nervt“, sagte Zoe und stand leise auf. „Nein!“, zischte Sky und sprang lautlos hinter sie. Er hielt sie an den Schultern fest: „Nein … nicht öffnen!“ „Wirst du verfolgt, oder was?“, fragte Zoe aus Spaß- sie wusste ja nicht, wie Sky reagieren würde. „So ähnlich …“ Sie schaute ihn fragend an: „Hast du Streit mit jemandem an Bord, oder wie?“ Er schüttelte den Kopf: „Das nicht, aber jemand hängt wie eine Klette an mir. Dieser jemand weiß, dass das meine Kabine ist.“ „Aber weiß nichts von mir, willst du darauf hinaus?“, fragte Zoe und schaute Sky in die Augen. Der schluckte nur. „Dieser jemand ist eine sie, nicht wahr?“ Sky senkte den Blick: „Eine alte Schulfreundin. Nicht mehr, falls du das denkst!“ Zoe grinste nur und drehte sich zur Tür: „Wo liegt dann dein Problem?“ Sky hielt sie fest: „Nein! Weiß nicht … ist doch auch egal, ich will nicht gestört werden.“ Ein viertes Mal. „Sie lässt dir wohl keine Ruhe, was?“ Zoe grinste hämisch. „Lass bloß die Tür zu …“ „Was sonst?“ Sky zog sie an sich und gab ihr einen langen Kuss. Zoe schloss die Augen und fiel ihm in die Arme. Dann ließ sich Sky mit ihr auf dem Bett nieder. Er wusste, dass sie ihm nicht mehr entkommen kann, wenn er erst einmal so anfing. In den Bann ziehen geht nicht nur mit den Augen, das hatte er gelernt. Also versanken die beiden in einem zärtlichen, langen Zungenkuss, der richtig unter die Haut ging. Im Nebelwald wurde es langsam dunkel. Kail schaute nach oben: „Der Mond ist noch hinter den Bergen.“ „Hey … ganz ruhig.“ Nain lehnte sich an ihn. Kail schloss die Augen: „Ich will nicht, dass dir was passiert. Ich kann mich dann nicht gut beherrschen.“ „Ich weiß … mach dir keinen Kopf. Was ist eigentlich, wenn der Mond hinter Wolken verschwindet?“ Kail schaute Nain an, als sie den Kopf in seinen Schoß legte. „Ähm … dann verwandle ich mich zurück.“ „Ist das nicht schlimm für dich, wenn es eine bewölkte Nacht ist?“ Er nickte: „Doch. Es ist dann ziemlich schmerzhaft.“ „Oh …“ Sie schloss die Augen. „Mach dir keine Sorgen …“ Er streichelte ihr über den Kopf. Nain schaute Kail in die Augen: „Tu ich nicht, wenn du dir auch keine mehr um mich machst.“ „Das kann ich dir nicht versprechen“, meinte Kail, „Das kann man schlecht abstellen, schließlich bin ich kein gefühlloser Kerl.“ „Echt nicht?“, witzelte Nain. „Nein …“ „Nein, das wüsste ich. Du bist nur ein wenig neugierig.“ „Ach echt? Wer sagt das?“ „Ich sag das“, meinte Nain, „Und das ist auch so.“ „Ach ja? Wann bin ich denn neugierig?“ „Du fragst immer noch mal nach“, erklärte Nain und Kail tat etwas empört: „Was soll das denn heißen?“ Nain grinste: „Ist schon ok … vergiss es einfach.“ Zoe und Sky ließen sich durch das weitere Klopfen nicht ablenken, vor allem Sky nicht. Er hatte Zoe fest im Arm und die beiden küssten sich noch immer. Er ließ nicht mehr von ihr ab und beide hatten die Augen geschlossen. Ein sechstes Mal wurde geklopft: „Warum lässt du mich nicht rein?“, rief Lilia. Sky schaute zur Tür, doch konnte nicht antworten, schließlich war er beschäftigt. Man konnte die Tür nicht von außen öffnen, wenn man keinen Schlüssel hatte, also musste Lilia wohl oder übel draußen bleiben. Sky ließ den Rollladen mit einer Hand runter. Zoe schaute auf und ließ von ihm ab, als er nicht aufpasste: „Was machst du?“ Sky schaute sie an: „Nichts … was soll ich machen?“ „Wozu lässt du die Rollladen runter? Wir sind doch bald schon da.“ „Denk mal nach.“ Zoe legte den Kopf schief: „Ja?“ „Vampir?“ „Was soll das denn jetzt heißen?“ „Lilia ist ein Vampir. Wenn sie zu dem Fenster fliegt?“ „Warum sollte sie das tun? Ich glaube so viel Anstand haben Vampire dann doch noch, oder?“ Sky legte den Kopf schief und schaute sie finster an: „Was soll das denn heißen? Meinst du damit etwa, dass ich keinen Anstand habe?“ „Nein“, verteidigte sich Zoe und lehnte sich zurück. Sky hielt sie fest und küsste sie wieder. Zoe drückte sich von ihm: „Na ja, das zeugt nicht gerade von Anstand.“ Sky ließ seine Augen aufblitzen. Als sie sich wieder küssen wollten, drückte Zoe ihn ein Stück weg. „Was?“ Sky schaute sie fragend an. Zoe nickte leicht Richtung Tür. Als Sky sich umschaute, erblickte er seinen Vater. Erschrocken fragte er: „Was machst du denn hier?“ „Ich wollte euch nur Bescheid geben, in einer halben Stunde gehen wir von Bord.“ Sky und Zoe nickten leicht und senkten den Blick, bis Lucius wieder weg war. „Oh, Mann …“, meinte Zoe leise. „Wieso? Ist es so schlimm für dich?“, fragte Sky. „Es ist mir schon etwas unangenehm, vor deinem Vater zu knutschen.“ Sky schaute zu Boden: „Tut mir leid, aber ich hab ihn ja auch nicht gesehen.“ „Hab ich auch nicht behauptet. Ich hab dir keine Schuld zugewiesen. Es ist alles ok“, sagte Zoe nur und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sky schloss die Augen und lächelte. Dann schaute er sie schräg von unten an und flüsterte: „Dann müssen wir gleich los. Schade eigentlich …“ „Was ist daran schade?“, fragte Zoe. Sky schaute zu Boden und grinste immer mehr. „Dann kann ich ja mal live miterleben, wie du tanzen kannst“, grinste Zoe und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Er hob den Kopf und schaute sie kopfschüttelnd an: „Du denkst echt nur an den Ball?“ „Klar! Darum geht’s hier.“ Sie ließ sich grinsend in seine Arme fallen. „Aber ehrlich mal: Du freust dich wirklich?“ Zoe nickte: „Ja. Hoffentlich finde ich ein schönes Kleid. Welche Farbe hat denn dein Anzug?“ „Rat mal.“ „Schwarz?“ Er nickte: „Ja, was sonst? Rot? Grün?“ „Och, Sky! Wäre doch auch möglich. Aber wenn du in schwarz kommst, dann such ich nach nem roten Kleid, ok?“ Er gab ihr einen Kuss: „Warum nicht? Sieht sicher toll aus. Kannst du tanzen?“ „Na ja … so sicher nicht. Ich bin ja in der Tanzgruppe, aber das ist ja was anderes.“ „Ich kann tanzen, das gibt sich dann.“ Kail schaute wieder in den Himmel. Er musste schlucken und nun schaute auch Nain wieder nach oben: „Oh … ähm, Kail …“ Sie setzte sich auf und drehte ihn zu sich. Kail konnte seinen Blick nicht mehr von dem Mondschleier hinter dem Berg wenden. „Kail! Hör mir zu! Geh nicht in den Wald! Bleib hier, dass ich dich sehen kann!“ Er antwortete nicht. Langsam wurde sein Blick etwas glasig und die Mimik zeigte seinen Widerwillen. „Kail!“ Nain schüttelte ihn etwas. Dann plötzlich schlug er ihre Hände weg und schubste sie von sich. „Ah …“ Nain fing sich auf den Unterarmen auf. Dann schaute sie wieder zu ihm. Kail starrte immer noch zum Himmel. Nach wenigen Sekunden stand er am Ufer des Sees, in dem sich der klare Himmel spiegelte. Der Vollmond kroch den Berg empor und zeigte sich nun in seiner vollen Gestalt. Kails Atem wurde rascher und er zitterte. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, wenige Augenschläge und Kail war verwandelt. Dies geschah wieder unter einem Schmerzensschrei. Nain stand auf und schaute den Wolf an. Kail fiel auf die Knie und schaute mit halb offenen Augen ins Wasser. „Kail … bleib sitzen … rühre dich nicht …“Als der Werwolf sie hörte, spitzte er die Ohren und drehte sich zu ihr. Nain tat noch einen Schritt und Kail zuckte zurück. Er fing an zu knurren. „Bleib sitzen!“, zischte Nain. Der Wolf hob eine Augenbraue und kroch etwas zurück. Er war noch auf allen Vieren. Nain ging weiter auf ihn zu, doch Kail tat nicht das, was sie sagte. Er ging weiter nach hinten und knurrte lauter, je näher sie kam. „Bleib endlich da, wo du bist! Kail, es ist zu deinem Besten!“ Blitzschnell richtete er sich auf und heulte. Die Chance ergriff das Mädchen und legte ihm einen Zauber auf. „So … jetzt werden wir sehen, wer hier auf wen hören muss … sitz!“ Kail schaute sie an und bleckte die Zähne. Doch da- langsam schloss er die Augen und wurde regelrecht zu Boden gezogen. Dann saß er auch schon und Nain kam näher. Kail knurrte leise vor sich hin, doch blieb sitzen und ließ die Augen geschlossen. Sie schaute sich das Resultat ihres Zaubers an: „Na ja … gar nicht mal so schlecht. Und er hört ja schon mal etwas.“ Sie näherte sich ihm jedoch nicht weiter als zwei Meter. Doch auch von dort konnte sie sehen, dass der Wolf das Halsband trug, was sie ihm gezaubert hatte. Doch da fehlte noch was. Wo war die Leine? „So ein Mist! Wie mach ich das denn jetzt?“, fragte sie sich und ging um Kail herum. „Platz!“ Nun legte sich der Werwolf auf den Boden. Er wurde durch das Band dazu gezwungen. Nain verwandelte sich und als Maus hatte sie Kail die Leine schnell angelegt. Das andere Ende nahm sie natürlich in die Hand, als sie sich zurück verwandelt hatte. „Na dann … mal sehen … Kail?“ Der Wolf machte die Augen auf und schaute sie an. Sein Knurren war doch noch nicht verstummt. „Ok … wer lässt sich schon gerne an die Leine holen“, meinte Nain leise, „egal … Kail, komm.“ Sie ging etwas rückwärts und Kail ging ihr nach. Doch zögernd und langsam. Auch Nain musste tierisch aufpassen. Sie musste ihm zeigen, dass sie der Chef war und durfte auch keine Angst zeigen. Das Schiff fuhr in den Hafen ein. Sky stand auf, nachdem auch Zoe sich erhoben hatte. „Na dann woll’n wir mal“, meinte er und öffnete die Tür. Draußen war es neblig und dicht bewölkt. Normales Wetter für Rumänien um diese Zeit. Sky ging zu seinem Vater, der an Deck stand. Zoe folgte ihm auf Schritt und Tritt. „Wie kommen wir zum Schloss?“, hörte sie Sky fragen. „Wie jedes Jahr“, meinte Lucius nur. Sky nickte und lächelte Zoe zu. „Was?“, fragte die. „Ich hoffe, du kannst reiten“, sagte Sky und sie gingen von Bord. Zoe schaute sich um. Es war viel Rummel. Sehr viele Leute gingen an Land, andere jedoch gingen an Bord und suchten sich ihre Kajüten. Zoe musste lächeln. Sky legte seinen Arm um ihre Schultern: „Na … was denkst du?“ „Das kann ja was werden“, grinste Zoe und legte den Kopf an seine Schulter. Sky lächelte nun auch wieder und gab ihr einen Kuss auf den Kopf: „Ich freu mich.“ „Worauf?“ „Dass ich endlich ein Jahr mit Begleitung auf dem Ball auftauche.“ Sie schaute zu ihm hoch: „Hattest du solche Komplexe deswegen?“ Sky grinste: „Ja! Die anderen Kerle meines Jahrgangs kommen immer in Begleitung.“ „Na du doch auch“, meinte Zoe. Sky schaute sie fragend an: „Ja … jetzt.“ „Nö. Schon immer.“ Er legte den Kopf schief: „Wie? Was meinst du?“ „Och Sky! Denk doch mal nach.“ Er hob nur kurz die Schultern. „Dein Vater!“, lachte Zoe. „Oh … Zoe!“ Er kitzelte sie kurz. Dann tippte Lucius ihm auf die Schulter. „Hm?“ „Na kommt. Unsere Pferde sind hinten am Wald im Stall.“ Sky nickte. „Muss ich alleine reiten?“, fragte Zoe. Lucius wandte sich an sie: „Wieso?“ „Weil ich euch dann sowieso nicht nach komme.“ „Ach was“, machte Lucius nur. „Ich bin noch nie alleine geritten. Und ich wette, dass ihr es eilig habt und galoppiert.“ Die Vampire schauten sich an: „Und?“ Zoe schlug sich die Hand vor die Stirn: „Oh Mann! Ich kann das nicht!“ Sie schaute zu Boden. Lucius warf Sky einen Blick zu. Der lächelte und stellte sich vor Zoe: „He …“ Sie schaute ihn an, dann senkte sie ihren Blick wieder. „Dann reitest du eben mit mir. Ich kann das schließlich.“ Zoe schaute ihn wieder an und musste dann auch lächeln: „Das würden Jungs in unserer Klasse nie sagen. Da reitet keiner. Sonst sind die Mädels die besseren Reiter.“ „Auch im Damensitz?“, fragte Lucius und ging los. Zoe hob eine Augenbraue: „Dann kann ich es erst recht nicht! Dann flieg ich doch runter.“ Die Vampire mussten lachen. „Was?“ „Na bei euch ist das ja egal, mit dem Reiten und dem Sitz“, meinte Sky. Sie schaute die beiden an und ging zwischen sie: „Was denn?“ „Na in unserer Zeit ist es den Frauen nicht gestattet, wie ein Mann auf dem Pferd zu sitzen. Sie müssen im Damensitz reiten, vor allem, weil Kleider getragen werden. Aber ihr lauft ja heute sowieso alle in Hosen rum“, erklärte Lucius. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)